Thurgauer Wirtschaftsbarometer
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Thurgauer Wirtschaftsbarometer August 2020 > Die Thurgauer Wirtschaft unter dem Einfluss der Pandemie > Im Fokus: Wie der Thurgauer Tourismus die Coronakrise meistert Links Online- atzinfos mit Zus eter.tg.c h ftsbarom wir tscha Unsere Partner
2 Thurgauer Wirtschaftsbarometer Die Thurgauer Wirtschaft unter dem Einfluss der Corona-Pandemie Die Thurgauer Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pan- In der Industrie scheint sich die demie zeigen sich auch in der Thurgauer Lage zu stabilisieren Konjunktur ist im Wirtschaft deutlich. Rund 6’000 Gesuche um Die Thurgauer Industrie steht nach wie vor Kurzarbeit gingen seit dem März ein, bis zum deutlich unter dem Einfluss der Pandemie. Frühling markant 17. August wurden über 118 Millionen Franken Allmählich zeichnet sich jedoch eine Stabi- eingebrochen. COVID-19-bedingte Kurzarbeitsentschädigun- lisierung ab. Die Betriebe beurteilten ihre gen an 3’780 Firmen ausbezahlt. Geschäftslage in der Juli-Umfrage der KOF Inzwischen zeichnet ETH weniger negativ als zuvor. Auch der Pro- sich vielerorts eine Mehr Arbeitslose duktionsrückgang scheint zumindest vorerst Trotz der Massnahmen zur Abfederung der gestoppt, auch wenn die Produktion verbreitet Stabilisierung ab. wirtschaftlichen Folgen der Pandemie stieg auf niedrigeren Touren läuft als im Vorjahr. die Arbeitslosigkeit spürbar. Im Juli waren Bereits seit einigen Quartalen gehen in der 4’006 Personen als arbeitslos und 7’285 Industrie die Bestellungen spärlicher ein. Der als stellensuchend registriert. Dies sind 593 Abwärtstrend hat sich im zweiten Quartal Arbeitslose bzw. 1’261 Stellensuchende mehr fortgesetzt, aber zuletzt immerhin nicht mehr als im Februar. Die Arbeitslosenquote stieg im beschleunigt. Die Auftragsbestände sind in selben Zeitraum von 2,2 % auf 2,6 % vielen Betrieben zu klein. Konjunkturausblick Schweiz Für die Schweiz wird Die Massnahmen zur Eindämmung des Coro- Einkommensverluste und die wirtschaftliche navirus führten bereits im ersten Quartal 2020 Unsicherheit gedämpft und der Aussenhan- 2020 mit dem stärk- zu einem starken Rückgang des BIP. Für das del durch die schleppende Weltkonjunktur zweite Quartal erwartet die Expertengruppe belastet. Zudem ist wegen unterausgelasteter sten BIP-Rückgang Konjunkturprognosen des Bundes einen noch Kapazitäten, der verschlechterten finanziellen seit Jahrzehnten ausgeprägteren Einbruch. Lage der Unternehmen und der Unsicherheit mit einer starken Verringerung der Ausrüs- gerechnet. Ab der Begrenzte Aufholeffekte tungsinvestitionen zu rechnen. Sofern weitere Pandemiewellen mit starken zweiten Jahreshälfte Eindämmungsmassnahmen ausbleiben, sollte 2021 mit moderater Erholung dürfte sich die sich die Wirtschaft ab der zweiten Jahreshälfte Im Jahr 2021 sollte sich die moderate Erho- 2020 erholen. lung der Schweizer Wirtschaft fortsetzen. Die Wirtschaft langsam Die Aufholeffekte dürften jedoch begrenzt Bundesökonomen erwarten ein BIP-Wachs- erholen. sein. So werden die Konsumausgaben durch tum von 4,9 %. Dies setzt voraus, dass keine erneute Ver- Konjunkturprognose Schweiz 2018 2019 2020p 2021p schärfung der gesundheitspolitischen Mass- Bruttoinlandprodukt (BIP), real¹ 2.8 1.0 – 6.2 4.9 nahmen nötig wird, dass die wirtschaftlichen Konsumentenpreise¹ 0.9 0.4 – 0.9 – 0.3 Zweitrundeneffekte wie Entlassungen und Fir- Arbeitslosenquote in % 2.5 2.3 3.8 4.1 menkonkurse begrenzt bleiben und dass sich die Auslandnachfrage allmählich normalisiert. Zinsen für Dreimonatsdepots (Libor) – 0.7 – 0.7 – 0.7 – 0.7 Rendite eidg. Obligationen (10 Jahre) 0.0 – 0.5 – 0.5 – 0.4 Realer Wechselkursindex exportgewogen – 2.4 0.5 2.9 0.0 Detaillierte Informationen 1 Veränderung zum Vorjahr in %, sportevent-bereinigt p = Prognose, BIP 2018 und 2019: provisorisch wirtschaftsbarometer.tg.ch/ausblick Quellen: Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes/SECO (Prognose vom 16. Juni 2020), BFS
August 2020 3 Die Industriebetriebe sehen den kommenden Monaten nicht mehr so pessimistisch entgegen wie zuvor. Wieder zuversichtlicher Den kommenden Monaten sehen die Thurgau- er Industriebetriebe nicht mehr so pessimis- tisch entgegen wie zuvor. Beim Bestellungs- eingang erwarten sie im dritten Quartal sogar eine merkliche Belebung. Nach dem starken Exporteinbruch im zweiten Quartal – die Aus- fuhren lagen ein Fünftel unter dem Vorjahres- niveau – hoffen sie insbesondere auch bei den Exporten auf eine Aufwärtsbewegung. Trotz- dem werden die Betriebe beim Vorprodukte- einkauf zurückhaltend sein, und den Personal- bestand will man weiter reduzieren. Auch für den etwas längeren Zeitraum bis Ende 2020 gehen die Industriefirmen von einer Die Talsohle könnte erreicht sein: In der Thurgauer Industrie erwartet man Bild: Adobe Stock für die kommenden Monate mehr Bestellungen. leichten Besserung ihrer Geschäftslage aus. Robuste Baukonjunktur weitem nicht mehr so negativ wie noch im In der Thurgauer Bauwirtschaft hat die Pande- Frühling; die Betriebe rechnen für das dritte Konjunkturstütze mie bisher kaum sichtbare Spuren hinterlassen. Quartal mit einer leicht nachlassenden Nach- Die Bauwirtschaft stützte Im zweiten Quartal 2020 hat sich das Geschäft frage. Die Ertragslage dürfte einigermassen im zweiten Quartal die Kon- sogar spürbar belebt, sowohl die Bautätigkeit stabil bleiben, ebenso wie die Beschäftigung. junktur. Sowohl die Bautätig- als auch die Nachfrage haben angezogen. keit als auch die Nachfrage Erholung im Detailhandel stiegen, die meisten Betrie- Der Thurgauer Detailhandel erholt sich vom be melden eine gute oder Lockdown. Im Juli 2020 meldeten mehr Fir- zumindest befriedigende men eine gute als eine schlechte Geschäfts- Geschäftslage. lage. Allerdings hat sich die Ertragslage in den letzten Monaten etwas eingetrübt. Die Lager werden als zu hoch bezeichnet. Für das dritte Quartal 2020 rechnen die Schrumpfende Detailhändler mit nahezu stabilen Umsätzen Erträge bei gleichbleibender Beschäftigung. Für einen In der Industrie ist die längeren Zeithorizont bis zum Jahresende sind Ertragslage bereits seit Mitte Die Logiernächte in der Thurgauer Hotellerie Bild: Adobe Stock die Erwartungen verhalten zuversichtlich. 2019 verbreitet unter Druck. brachen im zweiten Quartal um die Hälfte ein. Für das zweite Quartal 2020 Trotzdem wurde fast jeder vierte Baube- Einbruch der Hotelübernachtungen berichteten fast 60 % der trieb durch eine ungenügende Nachfrage Die Thurgauer Hotellerie hatte im zweiten Betriebe von weiter schrump- beschränkt. Noch mehr Firmen – fast ein Drit- Quartal 2020 einen massiven Rückgang der fenden Erträgen. tel – klagten allerdings über einen Mangel an Logiernächte zu verkraften (– 52 %). Nach Arbeitskräften. Der Auftragsbestand wird als dem Tiefpunkt im April waren die Hotels etwas zu knapp bezeichnet, und die Ertrags- wieder besser belegt, insbesondere durch lage bleibt vielerorts schwierig. Gäste aus der Schweiz. Im Juni lagen die Übernachtungszahlen bei den inländischen Konsolidierung erwartet Gästen noch 5 % unter dem Vorjahresstand. Die befragten Thurgauer Baubetriebe erwar- Demgegenüber blieben die Touristen aus dem Detaillierte ten für das dritte Quartal 2020 eine Bautä- Ausland verbreitet fern (Juni: – 68 %). Informationen tigkeit im bisherigen Umfang. Bezüglich der wirtschaftsbarometer.tg.ch Nachfrage sind die Zukunftserwartungen bei Ulrike Baldenweg, Dienststelle für Statistik Thurgau
4 Thurgauer Wirtschaftsbarometer Nach der schockartigen Abkühlung fasst die Konjunktur in einigen Bereichen wieder Tritt Die Geschäftslage in der Thurgauer Industrie Die Baukonjunktur hält sich gut, sowohl im war zuletzt nicht mehr ganz so negativ Bauhaupt- als auch im Ausbaugewerbe Die Lage in der Thurgauer Industrie ist gedrückt, hat sich zu- In der Thurgauer Bauwirtschaft war die Geschäftslage Anfang letzt aber leicht erholt. Anfang Juli 2020 meldeten über 30 % Juli 2020 bei mehr als jedem zweiten befragten Betrieb gut, der Betriebe eine schlechte, weniger als 10 % eine gute Ge- bei den meisten übrigen befriedigend. Insbesondere im Ausbau- schäftslage. gewerbe hat sich die Lage seit dem Frühling wieder aufgehellt. Geschäftslage in der Industrie Geschäftslage im Baugewerbe Saldo aus den Geschäftslage-Beurteilungen «Gut» und «Schlecht» Saldo aus den Geschäftslage-Beurteilungen «Gut» und «Schlecht» gut gut schlecht schlecht 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Thurgau Schweiz Thurgau Schweiz Quelle: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich Quelle: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich wirtschaftsbarometer.tg.ch/industrie wirtschaftsbarometer.tg.ch/bau Im Thurgauer Detailhandel hat sich die Industrie und Handel für das kommende Stimmung merklich verbessert Halbjahr wieder zuversichtlicher Das Klima im Detailhandel hat sich nach dem Lockdown 30 % der Industriebetriebe erwarten bis Ende 2020 eine rasch erholt. Von den Anfang Juli 2020 befragten Betrieben Verbesserung ihrer Geschäftslage, 20 % eine Verschlechte- beurteilten fast 40 % ihre Lage als gut, weitere 40 % als be- rung. Jeder Zweite geht von einer unveränderten Situation friedigend. Von einer schlechten Lage sprachen etwas mehr aus. Im Bau halten drei von vier Betrieben eine stabile Si- als 20 % der Firmen. tuation für wahrscheinlich, von den übrigen erwarten mehr eine Eintrübung als eine Aufhellung. Etwas zuversichtlicher Geschäftslage im Detailhandel ist man im Detailhandel: 25 % der Firmen rechnen mit einer Saldo aus den Geschäftslage-Beurteilungen «Gut» und «Schlecht» Belebung, nur 14 % äussern sich pessimistisch. Erwartete Geschäftslage in sechs Monaten gut Kanton Thurgau, Umfrage vom Juli 2020 Industrie Bau Detailhandel schlecht 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Thurgau Schweiz Quelle: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich Quelle: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich wirtschaftsbarometer.tg.ch/detailhandel wirtschaftsbarometer.tg.ch
August 2020 5 Der Arbeitsmarkt hat sich für alle Arbeitsgruppen eingetrübt, am stärksten für die Jungen. Die Hotelübernachtungen liegen deutlich Die Arbeitslosenquote hat sich im unter dem Vorjahresstand Frühling 2020 deutlich erhöht Jobs Die Logiernächtezahlen brachen im Frühling massiv ein. Im Zwischen Februar und Mai stieg die Arbeitslosenquote von Mai und Juni zeigten sie – dank der Gäste aus der Schweiz – 2,2 % auf 2,7 %, danach sank sie minim auf 2,6 %. Beson- wieder aufwärts, blieben aber klar unter dem Vorjahresniveau. ders betroffen sind junge Erwerbstätige. Logiernächte in Hotel- und Kurbetrieben Arbeitslosenquote Kanton Thurgau, in Anzahl Logiernächte Monatswerte bis Juli 2020, in % 60’000 4 3,2 % 3 2018 40’000 2,6 % 2019 2 –29 % 1 20’000 –53 % 2020 Veränderung im Vergleich 0 –80 % zum Vorjahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 0 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Thurgau Schweiz Neue Berechnungsgrundlage seit Januar 2017 Quelle: Bundesamt für Statistik, Beherbergungstatistik (HESTA) Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), Arbeitsmarktstatistik wirtschaftsbarometer.tg.ch/tourismus wirtschaftsbarometer.tg.ch/arbeitsmarkt In den meisten Branchen nahm die Die Pandemie wird auf dem Thurgauer Arbeitslosigkeit zu, am stärksten im Handel Jobs Arbeitsmarkt sichtbar: Einige Kennzahlen Jobs In vielen Branchen erhöhte sich seit März 2020 die Zahl der Arbeitslosen, am stärksten im Handel. Nicht so im Baugewer- be: Hier ging die Arbeitslosenzahl klar zurück. Im Vorjahres- vergleich gab es aber auch im Bau mehr Arbeitslose. Rund 6’000 Kurzarbeits- gesuche gingen von März bis Juli ein Veränderung der Arbeitslosenzahlen seit März 2020 Kanton Thurgau, Branchen mit den grössten Zu- bzw. Abnahmen1 arbeitsloser Personen Arbeitslose Grösste Zunahme im Juli Handel (inkl. Reparatur- + 83 Personen 576 4’006 und Autogewerbe) Gesundheits- und + 63 342 Personen waren im Juli als Sozialwesen Freiberufliche/techn./ arbeitslos gemeldet, 324 mehr als im März + 54 233 wiss. Dienstleistungen Sonst. wirtsch. 273 32 % + 49 Dienstleistungen der Industriebetriebe werden Grösste Abnahme in den nächsten Monaten voraussichtlich 6% Baugewerbe – 128 348 weniger Personal, nur mehr beschäftigen 1 Zu- bzw. Abnahme um mehr als 30 Personen Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), Arbeitsmarkstatistik Quelle: AWA Thurgau, SECO, KOF ETH wirtschaftsbarometer.tg.ch/arbeitsmarkt wirtschaftsbarometer.tg.ch/arbeitsmarkt
6 Thurgauer Wirtschaftsbarometer Ich bin kein Zauberer Nach dem Lockdown «Wirtschaftsbarometer»: Wie geht es dem Thurgauer Tourismus? Geschäftsführer geht das Leben Rolf Müller: Ich steige mal so ein: Ich habe eine Rolf Müller, Thurgau Tourismus, gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst die setzt auf Qualität endlich weiter. Auch Gute: Die Übernachtungs-Angebote am See, Bild: zVg im Tourismus. Rolf die Campingplätze und Beherberger mit Frei- Corona-Taucher vom Frühjahr mit einer Hau- zeitmöglichkeiten sind gut, zum Teil sagenhaft ruck-Aktion im Herbst ausbügeln will, braucht Müller, Geschäfts- gut ausgebucht. Auf der Verliererseite stehen kein Marketing, sondern einen Zauberer. alle Anbieter im Segment Geschäftstouris- führer von Thurgau mus, Seminare etc. sowie Beherberger ohne Andere Schweizer Destinationen Tourismus, setzt Freizeitangebot. Sie haben schwierige Monate fallen mit ihren millionenschwe- hinter sich und werden wohl mittel- und lang- ren Kampagnen auf. Reicht es da, auf nachhaltiges fristig etwas umdenken müssen. wenn der Thurgau nur «kleckert Marketing. Kurz gesagt, es hätte weit schlimmer kom- statt klotzt»? men können. Anderen Destinationen sind In einer perfekten Welt würden wir natürlich alle ausländischen Gäste weggeblieben. Hier auch klotzen, was das Zeug hält. Wie man das profitiert der Thurgau davon, dass er in den in der Realität aber mit rund 5 % der Logier- vergangenen Jahren vor allem auf Schweizer nächtezahlen von Graubünden machen soll, Gäste gesetzt hat. muss mir einfach noch jemand erklären. Viel- leicht weiss es ja der bereits erwähnte Zaube- Was unternimmt Thurgau rer. Im Ernst: Der Thurgau hat qualitativ hervor- Tourismus, um die coronabeding- ragende Angebote, aber quantitativ spielen wir ten Ausfälle abzufedern? natürlich nicht in derselben Liga wie die ganz Wenn sogar der Bundesrat dazu aufruft, in Grossen. Unser Ansporn ist es deshalb, mit 80 Top-Ferien-Erlebnisse der Schweiz Ferien zu machen, gehören wir attraktiven Angeboten und einem vernünftigen gratis natürlich auch ins Schaufenster der Schwei- Budget einen möglichst grossen Effekt zu Mit einer speziellen Herbst- zer Feriendestinationen. Und zwar ganz vorne. erzielen. Das gelingt uns auch immer wieder. Aktion macht die touristische Wir versuchen das mit zwei Massnahmen: Das Thurgauer Bubble-Hotel ist ein Parade- Ostschweiz in der ganzen Wir haben verschiedene Ferienangebote für beispiel, dass man auch ohne flankierende Schweiz auf sich aufmerksam: ganz unterschiedliche Budgets zusammenge- Werbe-Offensive ein enormes Medienecho Ab 1. August 2020 erhalten stellt und diese Packages sämtlichen Reise- auslösen kann. Mit dem Angebot «Öpfel meets Feriengäste die Ostschweizer büros in der Schweiz zugestellt. Ausserdem Rüebli» wagen wir nun etwas komplett Neues: Gästekarte und damit über starten wir gemeinsam mit den Ostschwei- Zwei noch eher unbekannte Ferienregionen, 80 Top-Ferienerlebnisse zer Destinationen eine Offensive mit Oskar, Thurgau und Aargau, spannen zusammen. plus ÖV in sechs Kantonen der Ostschweizer Gästekarte. Das bedeutet, zum Nulltarif. dass für sämtliche Übernachtungsgäste über Gibt es aus Ihrer Sicht auch positi- Diese coronabedingte Mass- 80 Erlebnisangebote in der Ostschweiz sowie ve Erkenntnisse aus der Krise? nahme wurde durch finan- der ÖV ab dem 1. August gratis sind. Ein Ham- Nach dem ersten Schock und der damit ver- zielle Unterstützung der merangebot also. bundenen Starre haben die positiven Effekte Kantone St. Gallen, Thurgau schnell überwogen. Die Schweizer entdecken und Appenzell Ausserrhoden Genügen diese Massnahmen, die Schweiz wieder als Ferienland und sind sowie des Bundes (NRP) um wieder eine gute Auslastung darüber gar nicht so unglücklich. Das könnte möglich und wird auch vom zu erreichen? auch einen positiven Effekt auf die Zukunft Tarifverbund OSTWIND unter- Die Schweizer wollen jetzt Ferien in der der nächsten Jahre haben. stützt. Schweiz machen und schauen sich aktuelle Zum anderen rückten während des Lock- Angebote an. Jetzt müssen wir einfach parat, downs die Leistungsträger und Destinationen oskarferien.ch präsent und sichtbar sein. Das ist unser Job. näher zusammen. Nichts verbindet bekannt- Auch im Hinblick auf einen nachhaltigen lich so sehr wie ein gemeinsamer Feind. Trotz Erfolg als Tourismus-Destination. Wer den Buhlen um den Schweizer Gast spüren wir
August 2020 7 Die Schweizer wollen jetzt Ferien in der Schweiz machen. im Tourismus wieder ein verstärktes Gemein- schaftsgefühl – wir sitzen ja alle im selben Boot, das für positiv Denkende schon zum Stand Up Paddle geworden ist ... Und zum Schluss: Verraten Sie uns, wo Sie Ihre Sommerferien verbracht haben? Wir hatten das Glück, dass wir noch einen der letzten Plätze auf dem Camping Wagenhausen ergattern konnten. Direkt am Seerhein genos- sen wir eine sehr entspannte Zeit. Bild: Ivo Scholz Photography Interview: Brigitte Kaufmann, TGV In der Schweiz Ferien machen – der Thurgau als Destination. Wie geht es der Thurgauer Kultur? Eine Einschätzung von Geschäftsführerin Sarah Lüthy und Redaktionsleiter Michael Lünstroth von thurgaukultur.ch Natürlich war der 13. März ein Freitag: Als der Bundesrat an jenem Freitag, den 13. den Corona-Lockdown verkündete, gingen auch im Thurgauer Kulturleben die Lichter aus. Einnahmeneinbrüche haben vor allem freischaffende Künstlerinnen und Künstler in Kulturangebot auf eine existenzbedrohende Lage gebracht. einen Blick Im Thurgau haben sowohl Kulturschaffende Auf dem Onlineportal thur- als auch Kulturunternehmen Gesuche für Bild: Sascha Erni gaukultur.ch dreht sich alles Ausfallentschädigungen in Höhe von 6,5 Millionen Franken gestellt (Stand: 3. August 2020). rund um das Kulturleben im Davon sind nach Angaben des kantonalen Kulturamts Thurgau bislang 1,6 Millionen Franken Kanton Thurgau. Das Magazin zugesprochen worden. Die vielen verschiedenen Erwerbsmodelle in der Kultur haben die bietet Vertiefung und kritische Sozialsysteme allerdings oft auch überfordert. Im Grunde ist jede Künstlerin, jeder Künstler Auseinandersetzung durch ein Einzelfall und kann nicht pauschal beurteilt werden. eine journalistisch unabhän- gige Redaktion. Die Agenda Ein bisschen besser als die Selbstständigen sind jene Einrichtungen durch die Corona-Kri- und der Kulturplatz zeigen das se gekommen, die vom Kanton über den Staatshaushalt oder Gelder aus dem Lotteriefonds umfangreiche Veranstaltungs- unterstützt werden. Also die kantonalen Museen, das Theaterhaus Thurgau oder der Kunst- angebot und die zugehörigen raum Kreuzlingen zum Beispiel. Auch bei ihnen sind zwar sämtliche Veranstaltungen ausge- fallen, aber finanziell mussten sie sich weniger Sorgen machen, da der Kanton zugesichert Kulturakteure auf. hatte, die Zuschüsse nicht zu kürzen. thurgaukultur.ch wird von der gemeinnützigen Aktien- Klar ist aber inzwischen auch: Das Kulturleben wird mit dem Virus anders werden. Einrich- gesellschaft thurgau kultur tungen brauchen Schutzkonzepte, das Publikum muss lernen, mit den neuen Regeln umzu- ag getragen. Aktionäre sind gehen, Künstlerinnen und Künstler brauchen Ideen, wie sie unter den neuen Bedingungen der Kanton Thurgau und die Kunst schaffen können. Und das alles mindestens so lange, bis es einen Impfstoff gegen Kulturstiftung des Kantons Covid-19 gibt. Thurgau. thurgaukultur.ch ist Und selbst danach wird die Kultur weitere Hilfen brauchen. «Für die Revitalisierung des seit 2009 online. Kulturbereichs braucht es ein Konjunkturprogramm», sagt Alex Meszmer, Geschäftsleiter von Suisseculture, dem Dachverband der professionellen Kulturschaffenden. thurgaukultur.ch
8 Thurgauer Wirtschaftsbarometer Veranstaltungs- tipps Wirtschaftsforum Thurgau 2020 Berufsmesse Thurgau «Krise, Klima, Köpfe – Verantwortungsvolles Die Berufsmesse Thurgau bietet Jugendlichen Handeln nach 2020» ist das Thema des dies- die Möglichkeit, rund 200 Berufe hautnah jährigen Wirtschaftsforums Thurgau. Namhafte kennen zu lernen. Hier können alle ihre Talente Referenten wagen einen Blick in die Zukunft. entdecken, mit Berufsleuten und Lernenden Die Veranstaltung findet am 5. November 2020 sprechen und sich über Ausbildungsmöglich- im Kongresszentrum Thurgauerhof in Weinfel- keiten schlau machen. den statt. 17. –19. September 2020, Weinfelden wft.ch berufsmesse-thurgau.ch Mehr zur Im Mittel ein Lohn von 5’950 Franken In der Thurgauer Privatwirtschaft verdienten Landwirtschaft im Wandel Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe geht Thurgauer 2018 die Hälfte der Beschäftigten mehr als 5’950 Franken monatlich, die andere Hälfte weiter zurück. Gleichzeitig setzen immer mehr Thurgauer Bauernbetriebe auf Bio-Landbau. Wirtschaft weniger. Fast ein Drittel der Beschäftigten profitierte von Boni; diese machten im Schnitt statistik.tg.ch 2,9 % der Lohnsumme aus. Mehr Ergebnisse aus der Lohnstrukturerhebung 2018 auf: Thurgau in Zahlen 2020 Die Ausgabe 2020 ist erschienen. Bestellen statistik.tg.ch Sie Ihr kostenloses Exemplar. Nachhaltigkeitsindikatoren statistik.tg.ch MoniThur Den Fortschritt der nachhaltigen Entwicklung COVID-19: Fallzahlen und mehr im Kanton Thurgau beobachten: Dazu gibt es Täglich aktualisierte Fallzahlen und monatlich MoniThur. Die 48 Indikatoren zu Gesellschaft, aktualisierte Grafiken zu den wirtschaftlichen Wirtschaft und Umwelt wurden im Juni aktua- Auswirkungen der Pandemie stehen Ihnen auf lisiert. statistik.tg.ch zur Verfügung. monithur.tg.ch statistik.tg.ch Herausgeber Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, 8510 Frauenfeld, www.statistik.tg.ch, 058 345 53 60 Redaktionelle Verantwortung Ulrike Baldenweg, Dienststelle für Statistik; Seiten 6 –7: Brigitte Kaufmann, TGV In Zusammenarbeit mit V O R S C H US S Amt für Wirtschaft und Arbeit, TKB, IHK, TGV V OM D EN Gestaltung: Joss & Partner Werbeagentur AG, BI S Z U Weinfelden; Titelbild: Adobe Stock; Druck: Brüggli Medien, Romanshorn R B E E REN. Erscheint vierteljährlich. Diese Ausgabe LO eschä f t side G e wurde am 17. 08. 2020 abgeschlossen. ei ner en K B h at m a n Ver t r au her Die T g i n n e t s eit «Thurgauer Wirtschaftsbarometer» online: e von B Und a rb eit i gen www.wirtschaftsbarometer.tg.ch e n k t . h h a lt Neben der elektronischen Ausgabe des ge s c h m i r a m n a c r ne h men s . m it s Unte mei ne Thurgauer Wirtschaftsbarometers stehen Ihnen hier zusätzliche Informationen zur E r fol g aktuellen Wirtschaftslage zur Verfügung. Der «Thurgauer Wirtschaftsbarometer» kann kostenlos bei der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau abonniert werden: statistik@tg.ch, Telefon 058 345 53 60 tkb.ch / firmen
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