Totale Überwachung des Buddhismus in Tibet - Ausgabe 41 / Juni 2018 - Campaign for Tibet
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INHALT Behörden und weitreichende Ein- Versuch der chinesischen KP, auch der Religionsfreiheit einzuhalten. Tibetischer Buddhismus unter mischung in die Selbstorganisation in der Religionspolitik ihre „sozia- Vor diesem Hintergrund begrüß- unter Druck 2 des tibetischen Buddhismus vor- listischen Grundwerte“ mit einer te ICT ausdrücklich sowohl den Freiheit für Tashi Wangchuk 4 sieht. In diesem Zusammenhang angeblichen chinesischen Kultur- Regierungsbericht zur weltweiten Solidarität mit Tibet 4 müssen auch die über 150 Fälle tradition zu verschmelzen. Lage der Religions- und Weltan- Lobsang Sangay: Besuch in Berlin 5 von Selbstanzündungen von Tibe- ICT fordert deshalb von Bundes- schauungsfreiheit wie auch die tern gesehen werden, zu denen es tag und Bundesregierung, die Einsetzung eines Beauftragten für Pekinger Muskelspiel zum 10. März 6 in den vergangenen Jahren in Ti- Politik der chinesischen Regierung Religionsfreiheit. (mr) ICT-Bericht: Zutritt verboten 6 bet gekommen ist. In der überwie- gegenüber den Religionsgemein- SZ-Propagandabeilage eingestellt 7 genden Mehrheit handelte es sich schaften genau zu verfolgen und Lhasa: Brand im Jokhang-Tempel 7 dabei um buddhistische Mönche auf bilateraler wie internationaler und Nonnen, was für sich genom- Ebene mit Nachdruck auf die chi- Mantrasingen für Tibet 8 men schon als deutlicher Hinweis nesische Regierung einzuwirken, Happy Birthday, Dalai Lama 8 auf die Verbindung zu Pekings Ein- anerkannte Menschenrechtsstan- schränkung des Rechts auf freie dards insbesondere im Bereich Religionsausübung in Tibet ge- In Tibet wurden hunderte Mönche gezwungen, „Prüfungen“ über ihre „Kenntnis der chinesischen wertet werden kann. Deutlich wird Gesetze“ abzulegen. Den Anfang machte bereits im März das berühmte Kloster Sera bei Lhasa. das Vorgehen der Regierung auch Liebe Leserin, lieber Leser, Quelle: chinanews.com in den osttibetischen Studienzen- „wer für Tibet ist, ist nicht gegen China, sondern für Gerechtigkeit“, so warb der tibetische Exil-Präsident TIBETISCHER fühlungsvermögens der Mönche und damit auch der Förderung der Verbreitung des Lamaismus“, so tren Larung Gar und Yachen Gar, wo die Behörden im Sommer 2016 damit begonnen haben, tausen- Lobsang Sangay bei seinem Besuch in Berlin im Deutschen Bundestag für die Rechte der Tibeter. Sangay, der BUDDHISMUS die zynisch anmutende Formulie- rung. de Mönche und Nonnen zu ver- treiben und ihre Unterkünfte zu Auch aufgrund solcher Vorkomm- zerstören. Anschließend wurden anders als jeder Parteisekretär in Tibet von den Exiltibetern demokratisch gewählt wurde, hat einen starken UNTER DRUCK nisse wies ICT in einer Stellung- nahme zur Bundestagsdebatte kommunistische Funktionäre in die Führungsgremien der religiösen Eindruck auf seine Gesprächspartner REGIERUNG WILL über den Bericht der Bundesre- Einrichtungen berufen und deren in Berlin hinterlassen und damit der gierung zur weltweiten Lage der Umbau zu touristischen Zentren in JEGLICHE RELIGIONS- Sache Tibets Rückenwind verliehen. Religions- und Weltanschauungs- Angriff genommen. Die rechtliche Besonders froh bin ich, dass ein AUSÜBUNG IHRER KONT- freiheit auf die Bedrohung der breites Bündnis aus Parteien im ROLLE UNTERWEFEN Religionsfreiheit durch autoritär Deutschen Bundestag – CDU/CSU, regierte Staaten wie die Volksre- SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grü- RELIGIONEN SOLLEN „SOZI- publik China hin: ALISTISCHE GRUNDWERTE“ nen – den tibetischen Exilpräsidenten In ihrem Versuch der vollstän- PRAKTIZIEREN empfangen hat. Klar ist damit: Tibet ist nicht Sache nur einer politischen Par- digen Kontrolle und Überwa- tei, sondern geht alle an, über Partei- chung des tibetischen Buddhis- DIE CHINESISCHE grenzen hinweg. mus ziehen die chinesischen Grundlage für Pekings Generalan- REGIERUNG WILL Das verdeckt nicht, dass viel zu tun Behörden die Schrauben bestän- griff auf die Religionsfreiheit bietet dig weiter an. So wurden in die- TOTALE KONTROLLE das kürzlich überarbeitete Religi- ist. Der Gegenüber, die chinesische Regierung, ist scheinbar übermäch- sem Frühjahr hunderte Mönche onsgesetz, das eine Aufforderung tig und lässt die Muskeln spielen, gezwungen, „Prüfungen“ über ihre „Die chinesische Regierung er- an alle religiösen Gruppen enthält, auch in Deutschland. Ich bin mir aber „Kenntnis der chinesischen Geset- hebt den Anspruch totaler Kontrol- „sozialistische Grundwerte“ zu sicher: „Am Ende werden menschliche ze“ abzulegen. Den Anfang mach- le über alle Religionsgemeinschaf- praktizieren und sich der „sozialis- Entschlossenheit und Wahrheit über tischen Gesellschaft“ anzupassen. te bereits im März das berühmte ten, gleich, ob es sich dabei um Gewalt und Unterdrückung siegen.“ Kloster Sera bei Lhasa. Wie chine- tibetische Buddhisten, Christen Das Konzept der „sozialistischen Ein Zitat des Dalai Lama, dessen Friedfertigkeit von der chinesischen sische Propagandamedien berich- oder uigurische Muslime handelt Grundwerte“ wurde unter der Ägi- Regierung gefürchtet wird. Den Dalai teten, hätten alleine in Sera mehr und verstößt damit systematisch de Xi Jinpings eingeführt. Es sieht Lama, die Tibeter in Tibet und im Exil als 400 Mönche an der „Prüfung“ und massiv gegen internationale vor, alle Religionen zu „sinisieren“, wollen wir weiter unterstützen. Mit teilgenommen. Inhaltlich gehe es Menschenrechtsstandards. Religi- und unterstellt „ausländischen Ihrer wertvollen Hilfe. Dafür danke ich um die „Verfassung der Volksrepu- on hat im Dienst der von der Kom- Kräften“, die Religion zu nutzen, Ihnen sehr herzlich. blik China“ sowie die „Vorschriften munistischen Partei vertretenen um China zu infiltrieren. Daher für religiöse Angelegenheiten“. Ideologie zu stehen, die im Falle Ti- müssten manche religiösen Dok- Mit besten Grüßen Ähnliche Prüfungen seien für alle bets beispielsweise die sogenann- trinen „angepasst“ werden, um Klöster in Tibet vorgesehen. Die te ‚patriotische Erziehung‘ von in Übereinstimmung mit chinesi- Gebetsfest mit Soldaten: Hunderte martialisch ausgerüstete chinesische Sicherheitskräfte zeigten Prüfungen dienten übrigens „der buddhistischen Geistlichen, die lü- schen Sitten und Gebräuchen zu demonstrativ Präsenz im Kloster Kumbum, während tibetische Gläubige versuchten, ihre Gebete Ihr Kai Müller Förderung eines rechtlichen Ein- ckenlose Überwachung durch die gelangen. Offenbar wird darin der zu verrichten. Quelle: ICT TIBETJOURNAL 2 3 TIBETJOURNAL
BESUCH IN BERLIN FREIHEIT SIKYONG LOBSANG SANGAY ZU GAST IM BUNDESTAG FÜR TASHI Gleich dreimal war Sikyong Lobsang Sangay während sei- WANGCHUK! nes zwei Tage währenden Be- suchs in Berlin zu Gast im Deut- schen Bundestag. Das Oberhaupt der tibetischen Exilregierung im nordindischen Dharamsala war auf Einladung der International Cam- Tashi Wangchuk: zu fünf Jahren in chinesischer Haft verurteilt, weil er sich für die paign for Tibet und der Tibet Initia- Zu Besuch im ICT-Büro: Sikyong Lobsang Sangay überreicht ICT-Geschäftsführer Kai Sprachrechte der Tibeter eingesetzt hatte. Müller ein Gastgeschenk aus Dharamsala. Foto: ICT Entsetzt reagierte die Inter- tive Deutschland in der Bundes- national Campaign for Tibet friedlich für den Schutz der tibeti- raufhin festgenommen. Mehrere hauptstadt. Im Reichstag wurde er laden hatten. Besonders erfreu- darum, mehr über die öffentliche auf das harte Urteil eines chinesi- schen Sprache einzusetzen. Sei- Regierungen, darunter ebenfalls von Bundestagsvizepräsidentin lich: Markus Grübel, der vor Kur- Meinung in Deutschland hinsicht- schen Gerichts gegen den tibeti- ne Inhaftierung und Verurteilung die deutsche Bundesregierung, Claudia Roth empfangen, bekann- zem eingesetzte Beauftragte für lich der Tibet-Frage zu erfahren. schen Menschenrechtsverteidi- waren krass rechtsstaatswidrig UN-Menschenrechtsexperten so- termaßen seit vielen Jahren eine weltweite Religionsfreiheit der In einem kurzen Video-Statement ger Tashi Wangchuk. Der Mittlere und verstoßen gegen internatio- wie Nichtregierungsorganisatio- entschiedene Unterstützerin der Bundesregierung, folgte ebenfalls dankte er den ICT-Unterstützern Gerichtshof von Yushu verurteilte nale Menschenrechtsstandards. nen, hatten in der Vergangenheit tibetischen Sache. Tags darauf interessiert der Diskussion. für ihr Engagement. den 33-jährigen Tibeter am 22. Tashi Wangchuk hatte sich im No- seine sofortige und bedingungs- folgten ein Termin im Menschen- Um Unterstützung warb Lobsang Vor seinen Berliner Terminen hat- Mai wegen des Vorwurfs der „An- vember 2015 in einem Interview lose Freilassung gefordert. ICT rechtsausschuss und ein gut be- Sangay in seinen Gesprächen für te Sangay in Frankfurt an einer stiftung zu Separatismus“ zu fünf mit der „New York Times“ kritisch appellierte an Bundeskanzlerin suchtes Treffen mit dem Tibet- seine Politik des Mittleren Wegs, gemeinsamen Veranstaltung des Jahren Haft. Besonders empö- über die chinesische Sprachen- Angela Merkel, sich mit Nach- Gesprächskreis im Deutschen die für Tibet eine echte Autono- Vereins der Tibeter in Deutschland rend daran: Tashi Wangchuk hatte und Bildungspolitik in Tibet geäu- druck für Wangchuks Freilassung Bundestag. Dort begrüßt wurde mie innerhalb der Volksrepublik mit dem Tibet-Haus teilgenom- nichts anderes getan, als sich ßert. Im Januar 2016 wurde er da- einzusetzen. (mr) Lobsang Sangay von Michael China anstrebt. Begleitet wurde men, die unter dem Motto „Danke, Brand, dem menschenrechtspoliti- er bei seinen politischen Terminen Deutschland“ stand. Die tibetische schen Sprecher der Unionsfrakti- im Bundestag auch von ICT-Ge- Exilregierung bedankt sich derzeit on, und Maria Klein-Schmeink von schäftsführer Kai Müller. Bei einem bei mehreren Ländern für die Auf- SOLIDARITÄT Bündnis 90/Die Grünen, die zu- sammen mit den Abgeordneten Besuch im ICT-Büro zeigte sich Lobsang Sangay interessiert an nahme tibetischer Flüchtlinge, die nach dem tibetischen Volksauf- MIT TIBET Frank Schwabe (SPD) und Lukas Köhler (FDP) in den Bundestag ge- der Arbeit von ICT in Deutschland. Insbesondere ging es ihm dabei stand vom März 1959 ihre Heimat hatten verlassen müssen. (mr) GROSSDEMONSTRATION IN GENF Tausende Tibeter und Ti- bet-Unterstützer aus ganz Europa waren am 10. März nach Genf gekommen, um ihre Solida- rität mit Tibet zu bekunden. Mit dabei auch ICT-Geschäftsführer Kai Müller und der Leiter des Tausende Tibeter und Tibet-Unterstützer waren nach Genf gekommen, um ihrer Solidarität mit Tibet Ausdruck zu verleihen. ICT-Büros in Brüssel Vincent Foto: ICT Metten. Aus Anlass des Jahres- UN-Menschenrechtsrat in Genf. Pekinger Regierung. tags des tibetischen Volksauf- Nicht nur Menschenrechtsorga- Auch Mélanie Blondelle, Mitarbei- stands vom 10. März 1959 spra- nisationen wie ICT, auch mehre- terin des Brüsseler Büros von ICT, chen Abgeordnete, Politiker und re Staaten sind in großer Sorge hatte die Gelegenheit, in Genf Menschenrechtler zu den ver- hinsichtlich der Menschenrechts- über die dramatische Verschlech- sammelten Kundgebungsteilneh- lage in Tibet. So richteten etwa terung der Menschenrechtslage mern. Unübersehbar wogte ein Deutschland, die USA, Kanada in Tibet seit 2008 zu sprechen. Von oben links nach unten Mitte: Lobsang Sangay im Gespräch mit ICT-Geschäftsführer Kai Müller; beim Ausschuss für Menschenrechte und huma- Meer aus Tibetfahnen. sowie eine Reihe europäischer (mr) nitäre Hilfe; gemeinsam mit Michael Brand vor dem Bundeskanzleramt; gemeinsam mit Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth; beim Tibet-Ge- Um Tibet ging es auch beim Staaten deutliche Worte an die sprächskreis des Deutschen Bundestags. Fotos: ICT Unten rechts: Lobsang Sangay beim Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde TIBETJOURNAL 4 5 TIBETJOURNAL
LÖBLICHE KEHRTWENDE: PEKINGER SÜDDEUTSCHE ZEITUNG VER- MUSKELSPIEL ZICHTET AUF CHINESISCHE ZUM 10. MÄRZ PROPAGANDBEILAGE Von der Öffentlichkeit nahezu ihre Absicht erklärt, die Beilage unbemerkt hat sich die „Süd- zukünftig „zweimonatlich“ zusam- deutsche Zeitung“ (SZ) allem An- men mit ihrer Druckausgabe zu schein nach dazu entschlossen, verbreiten. Somit wären in diesem So sah die China Daily-Propagandabeilage keine weiteren Beilagen des chi- der Süddeutschen Zeitung aus. Am 2. März zeigten die chinesischen Staatsmedien in Tibet martialische Aufnahmen einer groß- Jahr weitere Ausgaben von „China Foto: ICT JAHRESTAG DES TIBETI- angelegten Militärübung in Lhasa. Quelle: Screenshot XZTV nesischen KP-Blattes „China Daily“ Watch“ fällig gewesen, hätte man mit dem Titel „China Watch“ mehr sich bei der SZ nicht offensichtlich sollten sich am Beispiel der SZ ori- SCHEN VOLKSAUFSTANDS lände ihre Bereitschaft demonst- schen das Gebetsfest Monlam zu verbreiten. eines Besseren besonnen. entieren und ihre Werbepartner- Anfang März veranstaltete die rieren, die sogenannte „soziale feierten, einen bedeutenden Teil Noch im November 2017 hatte Auch wenn einstweilen unklar schaft mit dem Propagandablatt chinesische Führung eine Stabilität“ zu garantieren – ein po- der traditionellen Feierlichkeiten das ganz anders geklungen. In bleibt, woher die Einsicht der Ge- ebenfalls beenden. (mr) großangelegte Militärübung in der litisches Codewort für die unbe- zum tibetischen Neujahrsfest. So Reaktion auf unsere Kritik hat- schäftsleitung rührt, so ist sie doch tibetischen Hauptstadt Lhasa, dingte Wahrung der KP-Herrschaft strömten etwa mehrere hundert te die Geschäftsleitung in einer unbedingt zu loben. Andere Me- über die die chinesischen Staats- über Tibet. Bereits in den Vorjah- Angehörige der Bewaffneten E-Mail-Nachricht an ICT schriftlich dien, wie etwa das „Handelsblatt“, medien breit berichteten. Die mili- ren hatten in Lhasa kurz vor dem Volkspolizei über das Gelände des tärische Machtdemonstration zeig- Jahrestag des tibetischen Volks- nordosttibetischen Klosters Kum- te „gefechtsbereite“ Einheiten der aufstands am 10. März ähnliche bum, während die Gläubigen dort chinesischen „Volksbefreiungsar- Demonstrationen von Chinas mili- ihre Gebete verrichten wollten. mee“ (PLA) und der paramilitäri- tärischer Stärke stattgefunden. Auf Beobachter machten die Sze- schen Bewaffneten Volkspolizei Dem selben Zweck diente offen- nen in Kumbum und anderen be- LHASA: BRAND (PAP), die in langen Kolonnen bar die massenhafte Präsenz chi- deutenden Klöstern den Eindruck durch Lhasa paradieren und auf nesischer Truppen in den großen einer Kriegszone. (mr) einem nahegelegenen Übungsge- tibetischen Klöstern, wo die Men- IM JOKHANG- ZUTRITT VERBOTEN TEMPEL NEUER ICT-BERICHT: wählt oder Gegenstand lückenlo- China verwehrt UN-Vertre- ser Überwachung. Von den Fragen tern, Diplomaten, Parlamen- solcher Delegationen mit Blick auf die Menschenrechtslage in Tibet tariern und Journalisten oder anschließend geäußerter Kri- Meterhoch schlugen die Flammen am 17. Februar aus dem Dach des Jokhang-Tempels. Quelle: RFA Besuche in Tibet tik erfahren Tibeter und Tibeterin- AUSMASS DES SCHADENS Wie groß die Schäden an der der chinesischen Behörden Be- nen in der Regel nichts. Im Gegen- WEITERHIN UNKLAR UNESCO-Welterbestätte wirklich fürchtungen, Peking wolle Schä- Ein neuer Bericht der Interna- satz dazu können sich chinesische sind, bleibt weiter unklar, was auch den am Jokhang vertuschen. Zwar tional Campaign for Tibet do- Delegationen, Diplomaten oder Es war ein Schock für viele Ti- damit zusammenhängt, dass die konnte die zentrale Tempelhalle kumentiert den systematischen Journalisten der chinesischen Zutritt verboten: Titelseite des ICT-Berichts beter und Tibetfreunde: Am chinesische Internetzensur umge- mit dem berühmten Jowo-Buddha Versuch der chinesischen Regie- Staatsmedien in westlichen Staa- „Access Denied: China’s enforced isolation of 17. Februar gingen Bilder um die hend versuchte, alle Berichte über am Tag nach dem Brand betreten Tibet, and the case for reciprocity“. Quelle: ICT rung, UN-Vertretern, Diplomaten, ten, auch in Deutschland, völlig un- Welt, auf denen hoch auflodernde das Geschehen zu löschen und werden, doch blieb der Bereich Parlamentariern und Journalisten gehindert bewegen und dabei – Gegenseitigkeit gegenüber der Flammen zu sehen waren, die aus eine weitgehende Nachrichten- hinter der Statue des Jowo-Budd- den freien Zugang nach Tibet zu gerade in Bezug auf Tibet – offensiv Volksrepublik China dürfe nicht dem Jokhang-Tempel im Herzen blockade verhängte. Die chinesi- ha mit neuen Vorhängen verhüllt. verwehren. Werden Besuche in Ti- die Propaganda der Kommunisti- nur in den Bereichen Wirtschaft von Lhasa schlugen – einem der schen Behörden drohten gar mit Auch sei Besuchern das Betreten bet gewährt, was nur äußerst sel- schen Partei Chinas verbreiten. und Handel Anwendung finden, größten Heiligtümer des tibeti- Gefängnisstrafen für die Weiterga- des Obergeschosses verwehrt ten geschieht, so sind diese in der Nach Einschätzung von ICT ist die- sondern müsse auch für den Be- schen Buddhismus. Der Brand er- be von Informationen. Auch die worden. Anschließend war der Regel komplett inszeniert, die Ge- ses eklatante Missverhältnis inak- reich Menschenrechte und Rechts- eignete sich am zweiten Tag des genaue Brandursache blieb un- Jokhang für mehrere Tage ge- sprächspartner sorgfältig ausge- zeptabel. Das wichtige Prinzip der staatlichkeit gelten. (mr) tibetischen Neujahrsfests Losar. klar. Zudem weckte das Verhalten schlossen. (mr) TIBETJOURNAL 6 7 TIBETJOURNAL
MANTRA- SINGEN FÜR TIBET Karin Gottwalt (ganz links, vorne) mit ihrer Mantra-Singgruppe. Foto: Susanne Sidi-Yacoub Karin Gottwalt ist Yogalehrerin gen Raum“, in dem man Frieden wenn dann jeder noch einen Be- und hatte eine tolle Idee: War- und Stille vorfinde. Vor ungefähr 10 trag spendet, unterstützen wir eine um nicht ihr monatliches Mantra- Jahren begann sie zusammen mit wirklich gute Sache in materieller singen für Tibet mit einer Spen- einer Freundin, Mantrasingen in Form“, erklärt die engagierte Yoga- denaktion verbinden? „Im Yoga ihrem Wohnzimmer anzubieten; lehrerin. Wir danken Karin Gottwalt geht es darum, sich selbst zu er- später sogar im eigenen Yoga- ganz herzlich für ihre großartige kennen in seine eigene Mitte zu raum. Die Idee, dies mit einer Unterstützung und wünschen ihr finden. Mantrasingen und Kirtan ist Spendenaktion für Tibet zu verbin- und ihrer Mantra-Singgruppe wei- ein Teil der Yoga-Philosophie“, be- den, hatte Karin Gottwalt vor ca. terhin alles Gute. Das ausführliche schreibt Karin Gottwalt. Die stete einem Jahr. „Wir tun auf diese Wei- Interview zum Nachlesen finden Wiederholung von kurzen positi- se mehrfach Gutes: Zum einen er- Sie auf unserer Webseite. (mf) ven Texten, die in eine Klangstruk- höht das Mantrasingen die friedli- tur eingebettet sind, beruhige das che Schwingung der Teilnehmer, www.savetibet.de/journal/41/ Nervensystem und man tauche in zum anderen tragen wir diesen mantrasingen eine innere Welt ein, einen „heili- Frieden hinaus in die Welt. Und HAPPY BIRTHDAY, DALAI LAMA! GRATULIEREN SIE JETZT ONLINE! Am 6. Juli wird der Dalai Lama seinen 83. Geburtstag feiern und ICT bietet Ihnen die IMPRESSUM Möglichkeit, ihm schon vorab Ihre TIBET JOURNAL persönlichen Glückwünsche zu Juni 2018 übermitteln. Bis zum 6. Juli sam- Herausgeberin: International Campaign for Tibet Geburtstagsgruß mit Bild. meln wir diese auf einer eigens Deutschland (ICT) e. V., Foto: Tenzin Choejor/OHHDL eingerichteten Glückwunschseite Schönhauser Allee 163, 10435 Berlin im Internet, um sie dann an den Tel. +49 (0) 30 / 27 87 90 86 Fax: +49 (0) 30 / 27 87 90 87 Dalai Lama weiterzuleiten. Geben „WIR LEBEN E-Mail: info@savetibet.de, www.savetibet.de sie dort Ihre individuellen Ge- Spendenkonto burtstagsgrüße ein, die Seite ist IBAN: DE20 1002 0500 0003 2104 00 NICHT, UM schon freigeschaltet. Kleiner Tipp: BIC: BFSWDE33BER Bank für Sozialwirtschaft Wenn Sie können, sollten Sie Ihre ZU GLAUBEN, Grußbotschaften mit einem Foto Onlinespenden unter www.savetibet.de/spenden Geschäftsführer (V. i. S. d. P.): Kai Müller anreichern, denn ein Bild sagt SONDERN UM häufig mehr als 1000 Worte. (mr) Redaktion: Kai Müller (km), Martin Reiner (mr), Markus Feiler (mf) Titelbild: Tibetischer Mönch, Foto: © John ZU LERNEN.“ https://happybirthdaydalai- Birchak, johnbirchakphoto.com Gestaltung: ICT l a m a 2 0 1 8 . t u m b l r. c o m / Auflage: 12.600 14. Dalai Lama Druck: Gieselmann Medienhaus, Potsdam TIBETJOURNAL 8
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