Hinter chinesischen Gefängnismauern - Ausgabe 42 / Oktober 2018 - International ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
INHALT Hinter chinesischen Mauern: Gefängnisse in Tibet 2 Richard Gere in Genf 4 „Leugnen, Vernebeln, Irreführen“ 4 Dalai Lama in Europa 5 Mönche müssen Kloster verlassen 6 Altstadt von Lhasa in Gefahr 6 „China ist kein normaler Partner“ 7 „Happy Birthday“ in Ladakh 7 Buchladen sammelt für Tibet 8 Tibet-Kalender 2019 8 Liebe Leserin, lieber Leser, HINTER CHINESISCHEN „Sie sind doch nicht etwa den weiten Weg aus China zu uns gekommen, nur um uns zu erzählen, dass in China alles in Ordnung ist?“, so fasste ein MAUERN: UNO-Experte, sichtlich perplex, die Aussagen der chinesischen Regierung im Anti-Rassismus-Ausschuss der UNO GEFÄNGNISSE IN TIBET zusammen. Mitte August in Genf bot Tashi Wangchuk: Seit mehr als zweieinhalb Jahren in chinesischer Haft. sich ein absurdes Schauspiel, bei dem China die Berichte über Missstände in Tibet und anderswo schlicht als Lügen Gefängnisse sind sicherlich chen- und Bildungspolitik in Tibet bezeichnet und Tibeter, die sich friedlich für ihre Rechte einsetzen, wahlweise nicht das Erste, was uns in geäußert. Er versuchte, die örtli- als Kriminelle oder Separatisten diffa- den Sinn kommt, wenn wir an Ti- chen Behörden per Gerichtsklage miert hat. Doch auch die vielköpfige bet denken. Viel eher dürften dies zu tibetischsprachigem Unterricht chinesische Delegation konnte nicht verhindern, dass Organisationen wie Assoziationen an berühmte Klös- in den Schulen zu verpflichten. Im die International Campaign for Tibet ter, den Potala-Palast oder die be- Januar 2016 war er daraufhin fest- mit ihren gut recherchierten Berichten eindruckende Natur auf dem genommen worden. Obwohl in der auf die Wirklichkeit in Tibet hinwiesen. Damit konnten wir den unabhängigen „Dach der Welt“ sein. Doch leider Vergangenheit mehrere Regierun- UNO-Experten wichtige Informationen zählen auch mehrere berüchtigte gen, darunter auch die deutsche liefern. Dass diese dann einen äußerst Haftanstalten zur tibetischen Wirk- Bundesregierung, Parlamentarier, kritischen Abschlussbericht vorgelegt lichkeit – Orte, an denen Men- Menschenrechtsexperten sowie haben, stärkt die Arbeit der International Campaign for Tibet und der Zivilge- schen festgehalten, misshandelt sellschaft insgesamt. Letztlich aber vor und nicht selten gefoltert werden, allem die Tibeter, die in Tibet ob ihres manchmal nur aus einem Grund: GERADE IN TIBET GIBT ES Eintretens für ihre Rechte Verfolgung fürchten müssen. Weil sie ihre tibetische Kultur und ZAHLREICHE FÄLLE VON Einen ganz anderen Ton als eine chi- Religion leben wollten und darü- „VERSCHWINDENLASSEN“ nesische Regierungsdelegation schlägt ber ins Visier der chinesischen freilich der Dalai Lama an, der im nieder- Machthaber gerieten. etliche Nichtregierungsorganisa- ländischen Rotterdam eine zweitägige Vortragsreihe vor Tausenden Interes- Beispielhaft hierfür steht der Fall tionen seine sofortige und bedin- sierten hielt. Besonders stolz waren wir, des tibetischen Menschenrechts- gungslose Freilassung gefordert dass der Dalai Lama der International verteidigers Tashi Wangchuk. Ein haben, sitzt Tashi Wangchuk nach Campaign for Tibet eine Stunde seiner Zeit widmete, um unser 30-jähriges chinesisches Gericht hatte ihn im wie vor in einem Gefängnis seiner Bestehen zu würdigen. Der Dalai Lama Mai zu einer 5-jährigen Haftstrafe Heimatregion Yushu. Im August sprach seinen Dank aus, den wir gerne wegen „Anstiftung zum Separatis- wurde seine 5-jährige Haftstrafe an Sie weiterreichen, denn ohne Ihre vom Obersten Gericht der Provinz Unterstützung wäre diese Arbeit nicht mus“ verurteilt. Wangchuk hatte möglich. den Vorwürfen stets widerspro- Qinghai bestätigt. chen und betont, es ginge ihm „al- Nicht immer ist bekannt, wo die Herzliche Grüße, Ihr leine um den Erhalt der tibetischen Behörden ihre Opfer festhalten. Kultur“. Im November 2015 hatte Gerade in Tibet gibt es zahlreiche sich Tashi Wangchuk in einem In- Fälle von „Verschwindenlassen“, in Kai Müller terview mit der „New York Times“ denen Angehörige und Freunde kritisch über die chinesische Spra- monatelang, manchmal gar jah- TIBETJOURNAL 2
relang, im Ungewissen gehalten Spiele in Peking 2008 den Film erreicht werden konnte, so trug werden. Niemand sagt ihnen, wo „Leaving Fear Behind“ gemacht dieser Einsatz dazu bei, dass der man die „Verschwundenen“ fest- hatte, in dem einfache Tibeter über Tibeter nicht noch größere Leiden hält und ob sie überhaupt noch am ihr Leid unter der chinesischen erfahren musste. Nach seiner Haft Leben sind. Häufig ist die Nach- Herrschaft sprechen. Freunde wa- gelang ihm die Flucht aus Tibet in richt von einer Verurteilung durch ren in Sorge um die Gesundheit die USA, die ihm Asyl gewährten. ein chinesisches Gericht das erste Dhondup Wangchens; die schwe- Dort berichtete Wangchen, dass Lebenszeichen, das die Familien re Zwangsarbeit im Gefängnis die Arbeit der ICT helfe, das Leben erhalten. Und auch dann ist nicht setzte ihm stark zu. Weltweit setz- von politischen Gefangenen in Ti- immer garantiert, dass die Häftlin- ten sich Menschenrechtsorgani- bet zu retten und er weiter gegen ge Besuch erhalten dürfen. sationen, aber auch Politiker und die chinesischen Menschenrechts- Trotz dieser enormen Geheimhal- Regierungen, für seine Freilassung verletzungen in Tibet und China tung sind zumindest einige Ge- ein. Auch wenn dies letztlich nicht kämpfen werde. (mr) fängnisstandorte in Tibet bekannt, alleine zwei davon liegen im Stadt- gebiet von Lhasa. Eines befindet sich direkt neben einem der neu- en Luxushotels, in denen sich eine zahlungskräftige Kundschaft vom kräftezehrenden Urlaub in Tibets dünner Höhenluft erholen soll. Zu- mindest von den oberen Etagen des Hotels Lhasa Paradise Inter- ALLEINE IN LHASA UND UMGEBUNG FINDEN SICH DREI HAFTANSTALTEN continental dürften die Wachtür- me und stacheldrahtbewehrten Mauern das Gefängnisses Gutsa gut erkennbar sein. Bereits in den 90er Jahren war Gutsa berüchtigt als Ort, an dem Folter weit ver- breitet war. Hotel und Gefängnis liegen nur wenige Kilometer vom historischen Zentrum Lhasas ent- fernt. Und nur unwesentlich weiter weg, am nordöstlichen Rand des Stadtgebiets, liegt das Gefängnis Drapchi, eine langgestreckte An- lage mit mehreren Wachtürmen. Die Häftlinge – nicht alle von ihnen sind wegen politischer Gründe in- haftiert – müssen dort vermutlich unter anderem Teppiche produ- zieren. Und im Südwesten Lhasas, nicht weit von der Stadtgrenze entfernt, liegt mit Chushur ein wei- teres berüchtigtes Gefängnis. Auch der tibetische Dokumentar- filmer Dhondup Wangchen musste sechs Jahre in einem chinesischen Gefängnis erdulden. Nicht weil er In direkter Nachbarschaft zum 5-Sterne-Hotel Intercontinental Lhasa Paradise erheben sich die etwas verbrochen hatte, sondern stacheldrahtbewehrten Mauern des Gefängnisses Gutsa. Unten: Der ehemalige politische Gefan- weil er im Vorfeld der Olympischen gene Dhondup Wangchen im Kreis seiner Familie im Asylland USA. Quelle: Baidu (oben), Foto: filmingfortibet 3 TIBETJOURNAL
RICHARD GERE IN GENF Am 26. Juni empfing der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Zeid al Hussein in GESPRÄCH MIT UN- Genf den ICT-Vorsitzenden Richard Gere, um mit ihm über die Menschenrechtslage in Tibet zu sprechen. Foto: ICT MENSCHENRECHTS- KOMMISSAR men auch ICT-Präsident Matteo Repräsentanten der EU-Institu- Es war ohne Zweifel ein er- Mecacci aus Washington, die Lei- tionen traf. Dabei präsentierte er mutigendes Zeichen, als der terin des ICT-Büros in den Nieder- den ICT-Bericht „Access Denied: UN-Hochkommissar für Men- landen Tsering Jampa sowie ICT- China’s enforced isolation of Ti- schenrechte Zeid al Hussein am Geschäftsführer Kai Müller teil. bet, and the case for reciprocity“ 26. Juni in Genf den ICT-Vorsit- Letzterer ist bei ICT verantwort- der den systematischen Versuch zenden Richard Gere empfing, lich für die Arbeit zu den Verein- der chinesischen Regierung do- um mit ihm über die Menschen- ten Nationen. kumentiert, UN-Vertretern, Diplo- rechtslage in Tibet zu sprechen. Für ICT-Präsident Mecacci war maten, Parlamentariern und Jour- Richard Gere warb gegenüber dies lediglich der Auftakt einer nalisten den freien Zugang nach dem Menschenrechtskommissar ganzen Reihe politischer Ge- Tibet zu verwehren, und fordert, für ein starkes Engagement der spräche. Von Genf fuhr er nach gegenüber Peking auf dem Prin- internationalen Gemeinschaft für Brüssel, wo er sich mit Vertretern zip der Gegenseitigkeit zu beste- die Tibeter. An dem Treffen nah- verschiedener EU-Länder sowie hen. (mr) «LEUGNEN, VERNEBELN, IRREFÜHREN« CHINA VOR DEM ANTI- RASSISMUS-AUSSCHUSS DER UNO „Leugnen, Vernebeln, Irreführen“ - so präsentierten sich Pekings Vertreter vor dem Antirassis- Beim Genfer UN-Ausschuss mus-Ausschuss der UNO. Quelle: Screenshot UN Web TV für die Beseitigung der Ras- den dort nicht verletzt, erzählten kümmert‘, obgleich sich seit 2009 sendiskriminierung (CERD) drehte die Regierungspropagandisten mehr als 150 Tibeter aus Protest sich Mitte August alles um die aus Peking. gegen eben diese Politik selbst Lage in China. Das Bild, das die Kai Müller, bei ICT verantwortlich angezündet haben“. Pekings Auf- Vertreter Pekings dabei zeichne- für die UN-Arbeit, sagte dazu: tritt vor dem Antirassismus-Aus- ten, hatte jedoch wenig mit den „Es trägt Züge von Realitätsver- schuss der UNO habe hauptsäch- Realitäten in Tibet und China zu weigerung, wenn die chinesi- lich aus Leugnen, Vernebeln und tun. So gebe es keinerlei Diskrimi- sche Delegation behauptet, die Irreführen bestanden. (mr) nierung in der Volksrepublik, und Regierung habe sich ‚gut um die auch die Menschenrechte wür- tibetische Kultur und Religion ge- TIBETJOURNAL 4
DALAI LAMA BESUCHT EUROPA „30 JAHRE ICT“-FEIER IN ROTTERDAM Es war ein inniger Moment, den der Dalai Lama und der ICT-Vorsitzende Richard Gere in Rotterdam miteinander teilten. Der Dalai Lama zog Gere an sich und Inniger Moment: Der Dalai Lama und Richard Gere begrüßen sich. Foto: Olivier Adam legte ihm einen Khattag um, den traditionellen tibetischen Glücks- Begegnung mit dem Dalai Lama in Jahren über Tibet brachte, an Tö- und Segensschal. Die Arme inein- den 80er Jahren sein Leben „radi- tungen, Folter und Festnahmen, ander verschränkt gingen die bei- kal geändert“ habe. Die Idee des die schließlich zu seiner Flucht im den Männer dann hinüber in die Dalai Lama, internationale Unter- Jahre 1959 führten. „Die Menschen vollbesetzte Ahoy-Arena, wo stützung könne dabei helfen, die brauchen Mitgefühl“, sagte der Da- 12.000 Tibet-Freunde und -Unter- Tibet-Krise zu lösen, habe im Jahr lai Lama, angesichts der aktuellen stützer auf den Beginn der Feier 1988 zur Gründung der Internatio- Krise, in der sich die Menschheit des 30-jährigen Bestehens der In- nal Campaign for Tibet geführt. befinde. Gere beschloss das Ge- ternational Campaign for Tibet Der Dalai Lama dankte ICT und spräch mit den Worten: „Bitte den- warteten. Zur Eröffnung gab die sagte, die Organisation sei „sehr ken Sie an die Menschen in Tibet. Geschäftsführerin von ICT in den hilfreich dabei, über die Tibetfrage ICT ist eine Organisation, der Sie Niederlanden Tsering Jampa ei- aufzuklären“, er „schätze dies wirk- vertrauen können, um den Men- nen kurzen Überblick über die Ar- lich sehr“. Sein persönlicher Dank schen innerhalb und außerhalb beit der ICT für die tibetische Sa- gelte Richard Gere, der sich „von Tibets zu helfen. Bitte helfen Sie che und die Unterstützung der Anfang an voll engagiert“ habe. Er ihnen.“ Zum Abschluss der Fei- Politik des Dalai Lama. betonte, wie wichtig es sei, die ti- er kündigte ICT-Präsident Matteo Höhepunkt der Feierstunde war betische Kultur zu erhalten, die zu Mecacci eine Initiative der ICT an, ein Gespräch Richard Geres mit den „Schätzen der Welt“ gehöre. mit der das Programm des Dalai dem Dalai Lama. Der ICT-Vorsit- Er erinnerte an das Leid, das die Lama für eine säkulare Ethik unter- zende erzählte, wie seine erste chinesische Invasion in den 50er stützt werden soll. (mr) Von oben links nach unten rechts: Der Dalai Lama begrüßt ICT-Vorstandsmitglieder und-Mitarbeiter, darunter Prof. Dr. Jan Andersson und Dr. Namri Dagyab vom deutschen Vorstand; der Dalai Lama betritt die Bühne der Ahoy-Arena; Tsering Jampa, Geschäftsführerin von ICT in den Niederlanden; der Dalai Lama im Gespräch mit Richard Gere; Gemeinsam mit Richard Gere, dem stellvertretenden ICT-Vorsitzenden Prof. Dr. Jan Andersson und Tsering Jampa überreicht ICT-Präsident Matteo Mecacci eine Spende in Form eines symbolischen Thangkas; über 5.000 Tibeter aus ganz Europa sind nach Rotterdam gereist, um den Dalai Lama zu treffen. Fotos: Olivier Adam (1-4,6), Jurjen Donkers (5) 5 TIBETJOURNAL
MÖNCHE MÜSSEN KLOSTER VERLASSEN JUnge Mönche werden aus dem Kloster Sershul weggeführt. Quelle: RFA JUNGE MÖNCHE ZU WEG- GANG GEZWUNGEN schen Traditionen geschwächt In einem weiteren Fall von Ein- In den sozialen Medien kur- werden. Sowohl dem Kloster als schränkung der Religionsfreiheit sierten bedrückende Bilder: auch den Familien der jungen verhängten die chinesischen Be- Begleitet von erwachsenen Mön- Mönche wurden Strafen bis hin zur hörden der „Autonomen Region chen mussten junge Mönche – ih- Schließung des Klosters ange- Tibet“ (TAR) ein Verbot der reli- rer traditionellen Roben entledigt droht. Waren von dem Rauswurf giösen Betätigung von Schülern. – im Juli das osttibetische Kloster anfangs nur junge Mönche bis 15 Ihnen wurde mitgeteilt, dass sie Sershul verlassen. Der Rauswurf Jahren betroffen, wurden später sich während der Sommerferien der Jungen erfolgte auf Geheiß sämtliche minderjährigen Mönche nicht an religiösen Aktivitäten be- der chinesischen Behörden, die in der Region Sershul gezwungen, teiligen dürften. ICT erkennt darin sie verpflichteten, stattdessen ihre Klöster zu verlassen. Sie soll- eine gravierende Verletzung inter- staatliche Schulen zu besuchen. ten „der Gesellschaft dienen“, hieß nationalen wie auch chinesischen Offenbar soll so die enge Verbin- es dazu in den staatlichen chinesi- Rechts, die umgehend beendet dung der Tibeter zu den buddhisti- schen Medien. werden muss. (mr) ALTSTADT VON LHASA IN GEFAHR NEUER ICT-BERICHT: Wurde im Frühjahr 2018 abgerissen: Das Yabshi Taktser-Haus. die ehemalige Residenz der Eltern „Zerstörung, des Dalai Lama im Zentrum von Lhasa. Foto: Woeser Kommerzialisierung, ge- fälschte Nachbildungen“ nicht so genau, wie der neue lai Lama im Zentrum von Lhasa ab- ICT-Bericht „Zerstörung, Kommer- reißen und durch einen Neubau Chinas KP-Führung schmückt zialisierung, gefälschte Nachbil- aus Beton ersetzen. Und bis heute sich gerne mit Tibets Kultur- dungen“ belegt. Alleine in den verwehrt die chinesische Regie- schätzen: So posierte Ministerprä- letzten Jahrzehnten wurden Dut- rung unabhängigen Experten den sident Li Keqiang im Juli in Lhasa zende historische Gebäude zer- Zugang zum Jokhang-Tempel, der für die Kameras vor den stört und durch Neubauten ersetzt, im Februar von einem Großbrand UNESCO-Welterbestätten Jok- die im Gewand gefälschter, „tibe- betroffen war. Informationen über hang-Tempel und Potala-Palast. tisch“ anmutender Architektur da- das wahre Ausmaß der Brand- Mit den aus dem Welterbestatus herkommen. Zuletzt ließ man im schäden sind nach wie vor nicht erwachsenden Verpflichtungen Frühjahr die ehemalige Residenz erhältlich. (mr) nimmt man es in Peking indes der Eltern des gegenwärtigen Da- TIBETJOURNAL 6
«CHINA IST KEIN NORMALER PARTNER« ICT ÜBERGIBT PETITION AN BUNDESREGIERUNG Am 26. Juli übergab ICT-Ge- schäftsführer Kai Müller im Berliner Auswärtigen Amt der Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung Bärbel Kofler ICT-Geschäftsführer Kai Müller mit der Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung Bärbel Kofler. Foto: ICT eine Petition an die Adresse der deutschen Bundesregierung. Dar- ihre Konsequenzen zu ziehen. Das die eklatanten menschenrechts- in wird diese vor einer Fehlein- Grundgesetz verlange ein klares politischen Defizite in China und schätzung der Volksrepublik Chi- Bekenntnis zu den Menschen- Tibet hinweisen. ICT dankt allen na gewarnt. Unter der Überschrift rechten als „Grundlage jeder Unterzeichnerinnen und Unter- „China ist kein normaler Partner!“ menschlichen Gemeinschaft“. Da- zeichnern der Petition! (mr) fordern über 5.000 Menschen die her solle die Bundesregierung ge- deutsche Regierung auf, daraus genüber Peking mit Nachdruck auf «HAPPY BIRTHDAY!« IN LADAKH Zehntausende hatten sich in Leh versammelt, um mit dem Dalai Lama Geburtstag zu feiern. Foto: Tenzin Choejor DER DALAI LAMA FEIERT lebenden Volksgruppen teilnah- in sozialen Medien wie WeChat GEBURTSTAG men. Geburtstagsgrüße und Glückwün- Doch auch in Tibet wurde der Ge- sche für den Dalai Lama gepostet. Bei strahlendem Sonnen- burtstag des Dalai Lama gefeiert. Und auch im US-Kongress fand schein waren am 6. Juli Zehn- Dort fanden die Feiern jedoch zu- eine Feier aus Anlass des Geburts- tausende in die ladakhische meist in privatem Rahmen und in tags des Dalai Lama statt, an der Hauptstadt Leh gekommen, um kleinen Gruppen statt. Um Schwie- auch zahlreiche prominente Se- gemeinsam mit dem Dalai Lama rigkeiten mit der Polizei zu ver- natoren und Abgeordnete sowie dessen 83. Geburtstag zu feiern. meiden, wurden in der Weite des unsere ICT-Kollegen aus Washing- Mehrere Stunden lang dauerte Graslands oder auf Bergkuppen ton teilnahmen. Herzlichen Dank das Festprogramm, an dem neben Picknicks veranstaltet, wobei Räu- auch für die vielen Glückwünsche der Spitze der tibetischen Exilre- cherwerk abgebrannt und gebetet unserer Unterstützer an den Da- gierung auch zahlreiche Würden- wurde. Trotz behördlicher Warnun- lai Lama, die wir ihm in Darmstadt träger und Vertreter der in Ladakh gen haben auch viele Menschen persönlich übergeben haben! (mr) 7 TIBETJOURNAL
BUCHLADEN SAMMELT FÜR TIBET Mit Spendendose auf der Kasse ihres Buchladens: Nadine und Thomas Vondrasek. Foto: Privat Seit knapp 13 Jahren gibt es die das Grauen der chinesischen seine Kultur, Religion, Naturver- die Buchhandlung „Klartext Aggression hautnah erlebt hatten bundenheit und Spiritualität leben Bücher und mehr...“, die im öster- … Aber bis heute gibt es so gut wie kann.“ Wir sagen herzlichen Dank reichischen Hard betrieben wird keine Unterstützung aus dem für diese Unterstützung für Tibet. von Thomas Vondrasek und sei- Westen, kein Aufschrei, keine Falls Sie es den beiden gleichtun ner Frau Nadine. Neben einer gro- Spendenaufrufe“, führt Thomas und eine Spendendose für Ihren ßen Auswahl von Büchern, bieten Vondrasek aus. „Die Spendendo- Laden oder Ihre Praxis erhalten die beiden dort z. B. Yogautensili- sen mit Tibet-Logo waren meine möchten, schreiben Sie uns eine en an und veranstalten Seminare Idee und ich habe auch beim be- E-Mail an info@savetibet.de. Das und Vorträge. Zu Gast war bereits freundeten Weltladen gegenüber Interview mit Thomas Vondrasek die Autorin und Sängerin Soname und bei Naturprodukte Flatz in in ausführlicher Form finden Sie Yangchen. Seit ein paar Wochen Hard welche aufstellen dürfen“, auf unserer Webseite. (mf) ziert nun eine Tibet-Spendendose freut sich der Buchladenbetreiber die Ladenkasse. „Ich las und hörte und hofft: „Ich wünsche mir für das www.savetibet.de/tibetjour- Geschichten direkt von Tibetern, tibetische Volk, dass es wieder frei nal/42/klartext TIBET-KALENDER 2019 - JETZT BESTELLEN! NEUER ICT-KALENDER Seit Jahrtausenden leben die Tibeter im Einklang mit der Natur. Die hieraus entstandene IMPRESSUM traditionelle Form der Weide- und TIBET JOURNAL Viehwirtschaft der tibetischen No- Oktober 2018 maden ist jedoch stark durch die Herausgeberin: International Campaign for Tibet Der neue Tibet-Kalender 2019. Eingriffe der chinesischen Behör- Deutschland (ICT) e. V., Foto: Marc Ressang/ICT den bedroht. Mit zwölf großfor- Schönhauser Allee 163, 10435 Berlin matigen Bildern, ergänzt durch Tel. +49 (0) 30 / 27 87 90 86 Fax: +49 (0) 30 / 27 87 90 87 Bildtexte in englischer und tibeti- E-Mail: info@savetibet.de, www.savetibet.de «ENTSCHEIDE scher Sprache, gewährt der ICT- Spendenkonto Kalender einen faszinierenden IBAN: DE20 1002 0500 0003 2104 00 DICH DAFÜR, Einblick in die Lebensweise der BIC: BFSWDE33BER Bank für Sozialwirtschaft Nomaden. Mit dem Kauf des Ka- OPTIMISTISCH ZU lenders unterstützen Sie direkt Onlinespenden unter www.savetibet.de/spenden Geschäftsführer (V. i. S. d. P.): Kai Müller SEIN. ES FÜHLT unsere Arbeit für Tibet. Bitte be- Redaktion: Kai Müller (km), Martin Reiner (mr), Markus Feiler (mf) stellen Sie jetzt mit dem beigeleg- Titelbild: Drapchi Gefängnis in Tibet, SICH BESSER AN.» ten Kalender-Bestellformular und Quelle: Baidu sichern Sie sich noch heute Ihr Gestaltung: ICT persönliches Exemplar. Herzli- Auflage: 13.000 14. Dalai Lama chen Dank! (mf) Druck: Gieselmann Medienhaus, Potsdam TIBETJOURNAL 8
Sie können auch lesen