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TRANSFER 1 / 18 News aus Forschung und Dienstleistung, Studium und Weiterbildung Umwelt und Natürliche Ressourcen Chemie und Biotechnologie Angewandte Simulation Facility Management Lebensmittel- und Getränkeinnovation Zürcher Fachhochschule
Editorial Entrepreneurial Competence in Science: Förderprogramm für Wissenschafts nachwuchs D ie anwendungsorientierte Forschung und Verschiedene Wege stehen offen Entwicklung, wie sie zum Auftrag der Nach ihrem Aufenthalt kehren die jungen Talente in ihr Fachhochschulen gehört, birgt ein sehr Forschungsumfeld zurück. Die im Praktikum erworbenen grosses Innovationspotenzial. Innovationen ent- Kompetenzen befähigen sie, zukünftige F+E-Projekt- stehen aber erst, wenn sich die F+E-Ergebnisse anträge besser auf die Bedürfnisse von Wirtschaft und in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen Gesellschaft zuzuschneiden und damit ihren Akquisiti- transformieren lassen. Bei diesem Transforma- onserfolg zu steigern. Sie tragen das erworbene unter- tionsprozess manifestiert sich das Andersartige nehmerische Denken aber auch über die Lehre zu den der Fachhochschulforschung, welche dazu auf Studierenden. Vielleicht finden sie aber auch Gefallen besondere Kompetenzen ihrer Forschenden an- am neu entdeckten Arbeitsumfeld an der Schnittstelle gewiesen ist. Sie müssen, um den erwähnten zwischen Wissenschaft und Business und entschliessen Transformationsprozess in der Forschung aber sich, dort zu verweilen oder auf der Grundlage ihrer For- Prof. Dr. Daniel Baumann auch in der damit verknüpften Lehre gestalten schungsergebnisse ein eigenes Spin-off-Unternehmen Stv. Departementsleiter, band@zhaw.ch und leisten zu können, über ein doppeltes Kom- zu gründen. petenzprofil verfügen. Beitrag zur Lösung unserer gesellschaftlichen Neben der Logik des Wissenschaftsbetriebs einer Hoch- Herausforderungen Impressum schule müssen Forschende an Fachhochschulen auch Mit diesem Förderprogramm beabsichtigt das Depar- Redaktion: ZHAW Zürcher Hochschule die Business-Logik der Wirtschaft verstehen. Um die tement Life Sciences und Facility Management nicht für Angewandte Wissenschaften dazu erforderlichen Kompetenzen zu stärken, hat Swiss nur das doppelte Kompetenzprofil seiner Forschenden, communication.lsfm@zhaw.ch universities im vergangenen Jahr entsprechende Förder- sondern auch seine Innovationsleistungen zu stärken Gestaltung: obrist-partner.ch mittel ausgeschrieben. Dem Departement Life Sciences und damit seinen gesellschaftlichen Beitrag nachhaltig CO² -neutraler Druck auf FSC-Papier: und Facility Management ist es gelungen, gut 1,3 Mil- zu verankern. Junge wissenschaftliche Mitarbeiterinnen theilerdruck.ch lionen CHF dieser Mittel zu akquirieren. Zusammen und Mitarbeiter, welche am Förderprogramm interessiert mit einem ebenso grossen eigenen Beitrag setzt das sind, können sich beim Autor melden. Copyright bei den Verfassern. Departement bis 2021 rund 2,7 Millionen CHF ein, um Nachdruck mit Quellenangaben ge stattet. Belegexemplar erbeten. das doppelte Kompetenzprofil seines Mittelbaus und namentlich der Nachwuchsforschenden zu fördern. Titelbild: Nervenzelle, ©gettyimages Brücke zwischen Forschung und Anwendung April 2018 Erscheinungsweise: 2-mal pro Jahr Der Kern dieses Förderprogramms, welches sich primär Auflage: 3500 Exemplare an junge wissenschaftliche Mitarbeitende richtet, be- steht aus einer halbjährigen Praxisphase, die die jungen Forschenden im Businessumfeld eines Partners aus der Wirtschaft oder Verwaltung verbringen. Sie lernen dort nicht nur die Logik des unternehmerischen Denkens und In eigener Sache Handelns kennen, sondern arbeiten aktiv im Rahmen von Business-Case-Entwicklungen an der Transforma- Alternativ zur Printversion kön- tion ihrer F+E-Ergebnisse in verwertbare Innovationen. nen wir Ihnen das TRANSFER Um schnell in diesem Umfeld anschlussfähig und pro- in der deutschen Version auch duktiv arbeiten zu können, erhalten die Praktikanten ein als Weblink und ab 2018 einmal massgeschneidertes Weiterbildungsprogramm zu aus- jährlich in Englisch zustellen. gewählten Businessthemen und ein begleitendes Coa- Sollten Sie einen elektronischen Ver ching durch einen erfahrenen Unternehmer. sand vorziehen oder das TRANSFER abbestellen wollen, schreiben Sie uns an communication.lsfm@ zhaw.ch mit Hinweis «Transfer als Weblink», «Transfer in Englisch» und Ihrer vollständigen Adresse bzw. gewünschter Mailadresse. Ohne eine Rückmeldung erhalten Sie das TRANSFER auch in Zukunft zweimal jährlich per Post. Vielen Dank! 2 Newsletter TR ANSFER | 1-2018 | www.zhaw.ch/lsfm
Life Sciences und Facility Management Kurzmeldungen Zecken stechen Kinder vor der Schnittstelle von Biologie, Che- allem an Kopf und Hals mie und Ingenieurwissenschaften, Die Daten der ZHAW-App «Zecke» hat sich in den letzten Jahren zu ei- zeigen, dass Kinder bis 12 Jahre ner Schlüsseltechnologie entwickelt. im Kopfbereich zehnmal häufiger Der Anlass findet am 7. Juni 2018 im als Erwachsene gestochen werden. Campus Grüental an der ZHAW in Rund 50 Prozent der Stiche passie- Wädenswil statt. Programm und An- ren beim Outdoor-Sport und Spa- meldung: zhaw.ch/icbt/day-of- zieren. Neu können Zecken, nach- lifesciences dem sie einen Menschen gestochen haben, zu Forschungszwecken ins Bestes Poster an Kosmetik- nationale Referenzlabor NRZK ein- Weltkongress in Seoul gesendet werden. Mehr zum Thema Petra Huber, Dozentin und Leiterin Zecken und Download für Android des Wahlpflichtkurses Kosmetik am und iOS-Geräte unter Institut für Lebensmittel- und Ge- Interaktiver Lernparcours zu sind jeweils ab April ausgeschildert zhaw.ch/iunr/zecken tränkeinnovation, kam zu internatio- Feldbotanik und eignen sich besonders für die nalen Ehren. Mit ihrem Poster «How In den Lehr- und Forschungsgärten Prüfungsvorbereitung auf die Feld- far can we predict sensorial feelings der ZHAW in Wädenswil können botanik-Zertifikate. by instrumental modelling?» gewann einheimische Pflanzen an schönster zhaw.ch/feldbotanik sie am Weltkongress der Internatio- Lage über dem Zürichsee erkun- nal Federation of Societies of Cos- det werden. Zugeschnitten auf das metic Chemists IFSCC den 1. Preis. 200er- und das 400er-Feldbotanik- Zertifikat der Schweizerischen Bota- nischen Gesellschaft lassen sich die Pflanzen neu dank einer interakti- ven Webkarte auf dem Smartphone Tagungen Zecken in verschiedenen Stadien, oder Tablet aufrufen und lokalisieren. in Wädenswil Foto: Frank Brüderli, ©ZHAW LSFM Gruppiert nach Standortvorlieben, sortiert nach Gattungen oder Fami- 12.05.2018 Spezialitätenmarkt Fachtagung zu industrieller lien können die Pflanzenarten häpp- zhaw.ch/iunr Biokatalyse chenweise digital angezeigt werden Am 10. Wädenswiler Day of Life und ermöglichen kurzweilige Rund- 07.06.2018 Sciences referieren Fachleute aus gänge in den grosszügigen, natur- Day of Life Sciences dem In- und Ausland, von Hoch- nah gestalteten Gärten. Alle Pflanzen zhaw.ch/icbt schulen und Industrie zum Thema sind gut ausgeschildert und in der 25.–27.06.2018 «Industrielle Biokatalyse». Biokatalyse, Onlinekarte direkt mit dem InfoFlora Phytopharm 2018 ein interdisziplinäres Fachgebiet an Petra Huber stellte bestes Poster Artporträt verlinkt. Die Lernparcours zhaw.ch/icbt Facility Management in Zeiten digitaler Transformation Über 220 Teilnehmende aus der FM-Praxis und -Ausbildung trafen sich im März an der ZHAW in Wädenswil. Der IFM-Day, der bereits zum sechsten Mal durchgeführt wurde, ist ein Treff- punkt für die Branche. An der diesjährigen Veranstaltung ging es darum, die Chancen der digitalen Transformation aktiv zu nutzen. Expertinnen und Experten beleuchteten in Impulsvor- trägen diese Herausforderung. Die anschliessende Podiums- diskussion zeigte, dass sich die Branche nicht vor der Digi- talisierung fürchten müsse, aber ihre Hausaufgaben machen muss, um die Chancen zu nutzen und ihren Wertschöpfungs- beitrag für Auftraggeber und Nutzer hervorzuheben. Rückblick und Bilder: www.zhaw.ch/ifm Podiumsdiskussion Newsletter TR ANSFER | 1-2018 | www.zhaw.ch/lsfm 3
Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen Wasserlinsen als nachhaltige Proteinquelle Forschungsgruppe Aquakultursysteme, Arbeitsgruppen Fischwohl und Kreislaufsysteme Wasserlinsen als Futterzusatz cher Zusatzstoffe soll schlussendlich Das Projekt wird in Zusammenarbeit ein vollständiger Ersatz von Fischmehl mit dem Forschungsinstitut für bio- im Fischfutter erreicht werden. logischen Landbau (FiBL) in Frick durchgeführt. Zu Beginn dient ein Rentabilität der Wasserlinsen- Versuch am FiBL dazu, diejenige produktion Wasserlinsenart (Spirodela polyrhiza Das FiBL testet das hergestellte Brut oder Landoltia punctata) zu eruieren, fischfutter im Rahmen von Fütterungs- die sich besser für die Zucht auf ver- versuchen mit juvenilen Fischen und D v.l.: Mathias Sigrist, ieses Projekt untersucht dünnter Gülle eignet, und die optimale untersucht die Effekte durch die un- Dr. Constanze Pietsch- die Rentabilität einer Pro- Güllekonzentration für das Medium terschiedlichen Wasserlinsenanteile. Schmied, Andreas Seitz, duktion von Wasserlinsen zu ermitteln. An der ZHAW wird an- Anschliessend werden in den mo- Fridolin Tschudi auf Landwirtschaftsbetrieben schliessend die gewählte Wasserlin- dernen Kreislaufanlagen der ZHAW und die Eignung von fermentier- senart während 12 Monaten in einer in Wädenswil die Mastversuche mit Kontakt Dr. Constanze Pietsch- ten Wasserlinsen als Futterzu- eigens konzipierten Kreislaufanlage grösseren Fischen durchgeführt. Alle Schmied, Projektleiterin, sätze für Brut- und Mastfische. auf verdünnter Gülle produziert, wäh- gewonnenen Daten der Wasserlin- pies@zhaw.ch Dazu werden Wasserlinsen auf rend das FiBL die Nährstoffzusam- senzucht, der Futtermittelproduktion verdünnter Gülle gezüchtet und mensetzung und Biosicherheit des sowie diejenigen der Fütterungsver- in einem nächsten Schritt zu Produktes überprüft. In einem weite- suche fliessen letztlich in die Wirt- Fischfutter verarbeitet. Das Poten ren Schritt werden die Wasserlinsen schaftlichkeitsberechnung des FiBL Forschungsprojekt zial von Produktion und Fisch- fermentiert, um deren Nährwerte ein. Damit soll das Marktpotenzial Nachhaltig produzierte mast wird betriebswirtschaftlich noch zu verbessern. Dabei kommen einer Wasserlinsenzucht auf Land- Wasserlinsen als mögliche ausgewertet, mit dem Ziel, eine verschiedene Starterkulturen als wirtschaftsbetrieben sowie der Break- neue Proteinquelle für die Schweizer Tierernährung nachhaltige Fischfutterproduktion Fermentationsmikroorganismen zum Even-Point abgeschätzt werden. am Beispiel der Aqua zu ermöglichen und ein neues, Einsatz. Das Ziel ist, die Lagerfä- Ebenso lässt die Berechnung den kultur innovatives Marktsegment für higkeit sowie die Verwertbarkeit der wirtschaftlichen Vergleich zwischen Landwirte zu etablieren. Wasserlinsen für Fische zu erhöhen. herkömmlichen Futtermitteln und Leitung: Aus den fermentierten Wasserlinsen wasserlinsenhaltigen Futtermitteln zu. Dr. Constanze Pietsch- Wasserlinsen der Familie Lemnaceae werden anschliessend Larven- und Schmied können bei optimalen Bedingungen Mastfutter für Fische mit unterschied- Projektdauer: einen hohen Proteingehalt aufweisen lichem Wasserlinsenanteil (maximal Januar 2018 bis Ende 2020 und eine Wachstumsrate erreichen, 35 Prozent) hergestellt. Vorgängig Partner: die diejenige der meisten terrestri- berechnen die ZHAW-Fachleute in FiBL Forschungsinstitut für biologischen Landbau schen Produktionssysteme (z. B. die Zusammenarbeit mit kommerziellen (Hauptantragsteller) von Soja) übersteigt. Sie haben das Futtermittelherstellern die dafür be- Förderung: Potenzial, bei fachgerechter Produk- nötigten Rezepturen und stimmen BLW Bundesamt für tion als äusserst nachhaltige Protein- sie optimal auf die Fischarten ab. Landwirtschaft quelle zu dienen. Durch den Wasserlinsenanteil und das Hinzufügen weiterer unbedenkli- Abb. 2: Produktion der Wasserlinsen im kleineren Massstab an der ZHAW, Foto: Andreas Seitz, ZHAW Aktueller Stand Zurzeit werden beide Wasserlinsen- arten am FiBL gezüchtet, um die optimale Güllekonzentration für das Medium und die geeignetere Wasser linsenart zu eruieren. Ebenso läuft an der ZHAW eine Produktion im kleine- ren Massstab, um in Kürze mit den Fermentationsversuchen zu starten. Abb. 1: Spirodela polyrhiza, eine Gleichzeitig laufen die Vorbereitungs- der beiden Wasserlinsenarten, arbeiten für die Erstellung einer grös- deren Eignung während des Projekts untersucht werden. seren Produktionsanlage von Wasser- Foto: Andreas Seitz, ZHAW linsen an der ZHAW in Wädenswil. 4 Newsletter TR ANSFER | 1-2018 | www.zhaw.ch/lsfm
Machbarkeitsstudie Internationaler Neue Projekte Regionaler Naturpark Rätikon Teilprojekt Liechtenstein Ruhelandschaft im Zürcher Leitung: stefan.forster@zhaw.ch Berggebiet Dauer: 01.11.17–31.07.19 Leitung: petra.hodgson@zhaw.ch und Partner: Gemeinden des Fürstentums hans.wydler@zhaw.ch Liechtenstein Dauer: 01.08.17–31.12.18 Partner: Pro Zürcher Berggebiet Machbarkeitsstudie Internationaler Regionaler Naturpark Rätikon Wirkungsorientierung im Regionalen Teilprojekt Vorarlberg Naturpark Schaffhausen Leitung: birgit.reutz@zhaw.ch Larve des afrikanischen Rosenkäfers Meynorrhina polyphemus mit Kotpellets. Quelle: D. Ambühl Leitung: peter.marty@zhaw.ch Dauer: 01.11.17–31.12.19 Dauer: 01.08.17–30.06.19 Partner: ARGE Naturpark Rätikon Insekten – Nahrung aus Holz Partner: Verein Regionaler Naturpark Schaffhausen Food from Wood – Innovative Protein- produktion mit essbaren Insekten auf Prof. Dr. Jürg Grunder, Leiter Forschungsstelle Phytomedizin, grng@ Studie «Ökologische Nutztier der Basis Ressource Holz zhaw.ch, Daniel Ambühl, Experte für Pilzzucht und Essbare Insekten haltung Schweiz» Leitung: juerg.grunder@zhaw.ch Leitung: stefan.flueckiger@zhaw.ch Dauer: 01.11.17–30.06.21 Im Projekt Food from Wood, das vom Bundesamt für Landwirt- Dauer: 01.09.17–31.01.18 Partner: Bundesamt für Landwirtschaft Partner: Greenpeace Schweiz schaft unterstützt wird, werden holzhaltige Pflanzenmaterialien mit Ökologische Ausgleichs- und Hilfe von Pilzen und Larven verschiedener Käferarten in wertvolle Green Hospitals Optimierungsmassnahmen bei der Nahrungsmittel, Proteine, Fette, Mikronährstoffe und einen natür Leitung: matthias.stucki@zhaw.ch Dachbegrünung lich mit Stickstoff angereicherten Insektenkompost verwandelt. Dauer: 01.09.17–31.08.21 Leitung: stephan.brenneisen@zhaw.ch Erste Vorstudien 2014 bestätigten die Anreicherung des Komposts Partner: Schweizerischer Nationalfonds; Dauer: 01.12.17–31.12.20 Institut für Wirtschaftsstudien Basel; Partner: Bau- und Verkehrsdepartement durch den Larvenfrass von Käfern mit Hilfe der in deren Darmtrakt Department Health Care Logistics des Kantons Basel-Stadt lebenden Flora von Mikroorganismen. Im Januar 2018 begann die Fraunhofer Institut for Material Flow and Suche nach einem geeigneten Gelände für den Aufbau eines Labors, Logistics Aufbau von drei nationalen Core eines Werkgeländes für die Substratherstellung sowie die Zucht- und Collections Apfel (Teil 1) – Bereit- Akustische Erfassung von Wolfsrudeln stellung von 350 Apfel-Genotypen Bruträume für die essbaren Insekten. Im Linthpark, Linthal, entsteht Leitung: stefan.suter@zhaw.ch zur Phänotypisierung derzeit die entsprechende Infrastruktur. Für das Prozessing werden Dauer: 01.10.17–30.11.19 Leitung: juerg.boos@zhaw.ch lokale Abfallmaterialien der Forstwirtschaft und Grünraumpflege, ver- Partner: Bundesamt für Umwelt Dauer: 01.01.18–31.12.19 rottetes Holz, Laub, Sägemehl, Strauchschnitt sowie ausgebrannte Partner: Bundesamt für Landwirtschaft Substratblöcke aus der Edelpilzproduktion und andere Grünabfälle Umsetzungshilfe zum Thema Waldrandaufwertungen 2017–2019 Effects of hydropower exploitation verwendet. Daraus werden Rezepturen für Substratmischungen for- Leitung: manuel.babbi@zhaw.ch und on spatio-temporal variability of muliert und getestet. Im Rahmen des dreijährigen Versuchs finden petra.lustenberger@zhaw.ch temperature in downstream rivers aufwändige Life Cycle Sustainability-Analysen statt. Die Resultate der Dauer: 01.10.17–31.12.19 Leitung: michael.doering@zhaw.ch Effizienztests fliessen in das Design einer Pilotanlage ein, die in land- Beteiligte Institute: IUNR, IAS Dauer: 01.01.18–31.12.20 Partner: Bundesamt für Umwelt Partner: Eidg. Anstalt für Wasser wirtschaftliche Betriebe integriert werden kann. versorgung, Abwasserreinigung und Gartentherapie für Menschen mit Gewässerschutz Eawag einer cerebralen Behinderung Leitung: martina.foehn@zhaw.ch XhortOMICs: Diagnostic and epi- Wertstoff Klärschlamm Dauer: 01.10.17–31.12.19 Partner: Schweizerische Stiftung für das demiological tools for the Xantho- monas hortorum species-level clade cerebral gelähmte Kind; Stiftung Solvita based on OMICs technologies Dr. Beatrice Kulli Honauer, Leiterin Forschungsgruppe Boden Leitung: joel.pothier@zhaw.ch ökologie, kube@zhaw.ch AQU@TEACH – innovative educatio- Dauer: 01.01.18–31.12.21 nal tools to promote learning among Partner: Schweizerischer Nationalfonds European students using aquaponics Jährlich werden rund 6000 Tonnen Phosphor in Form von Mineral- Leitung: ranka.junge@zhaw.ch Food for Future – nachhaltige dünger in die Schweiz importiert. Im gleichen Zeitraum werden 5600 Dauer: 01.10.17–30.04.20 Ernährung erfahren und erleben. Tonnen Phosphor aus Klärschlamm über die Verbrennung (KVA, Partner: EU ERASMUS+ Programme; Schulangebote in den Bündner SVA, Zementwerk) entsorgt. Die Rückgewinnung des Phosphors ist KA203 Strategic Partnerships for higher Pärken ein wichtiges Anliegen der neuen Verordnung über die Vermeidung education Leitung: gwendolin.bitter@zhaw.ch Dauer: 01.01.18–31.03.22 und Entsorgung von Abfällen (VVEA). Die hydrothermale Karbonisie- Endphase Entwicklung eines Partner: Verein Bündner Pärke rung (HTC) bietet in diesem Zusammenhang ein Verfahren, organi- Qualitätsindex und Qualitätsmoni sche Reststoffe umweltfreundlich, klimaschonend und hygienisch torings für Grün- und Freiräume Regionaler Naturpark Schaffhausen – in Wertstoffe umzuwandeln. In einem Pilotprojekt wird am Innovati- Leitung: florian.brack@zhaw.ch Auftragsverlängerung: Projektleitung Dauer: 01.11.17–31.08.18 und Führung der Geschäftsstelle onscampus Rheinmühle in Chur an der HTC-Anlage 2.0 geforscht, Partner: Vereinigung Schweizer Stadt- während der Betriebsphase Januar die neben einer effizienten Umwandlung auch eine optimale Stoff- gärtnereien und Gartenbauämter 2018 bis Dezember 2027 verwertung im Grossmassstab ermöglichen soll. Im Hinblick auf die- Leitung: christoph.mueller@zhaw.ch ses Ziel werden Klärschlamm und Gülle Besuchermanagement Kärpf – Dauer: 01.01.18–31.12.27 aus einem Viehbetrieb im kontinuierlichen Beurteilung der Schneesportrouten Partner: Verein Regionaler Naturpark Leitung: reto.rupf@zhaw.ch Schaffhausen Betrieb karbonisiert und Produkte wie Dauer: 01.11.17–31.12.18 Kohle und Prozesswasser auf die weitere Partner: Bau und Umwelt Technische Begleitung Parco Val Verwendung als Energieträger, Dünger Calanca und Biogasproduktion hin untersucht. Die Pilotprojekt – Beurteilung der Leitung: birgit.reutz@zhaw.ch Nutzungsintensität auf Schnee Dauer: 01.03.18–31.05.19 Forschungsgruppe Bodenökologie und sportrouten Projektpartner: Comune di Rossa die Fachstelle Umweltbiotechnologie, die Leitung: reto.rupf@zhaw.ch das Projekt wissenschaftlich begleiten, Dauer: 01.11.17–31.12.18 Weitere Projekte fokussieren sich hierbei auf die Optimie- Partner: Bundesamt für Umwelt zhaw.ch/iunr/projekte rung des HTC-Prozesses, die Nährstoff- HTC-Kohle aus Klärschlamm, Weiterbildungsangebote siehe S. 15 verteilung sowie das Biogaspotenzial. Quelle: ZHAW Newsletter TR ANSFER | 1-2018 | www.zhaw.ch/lsfm 5
Institut für Chemie und Biotechnologie Entwicklung von «Next-Generation»- Protein-Therapeutika Fachstelle für Biochemie und Bioanalytik Durch die spezifische Bindung des Projektziel und Nutzen mAb an die Tumorzellen wird das Das Ziel dieses KTI-Projektes ist die Toxin in die Zellen aufgenommen, wo- erfolgreiche Optimierung von Lead- durch diese abgetötet werden (Abb. 2). Kandidaten für die klinische Entwick- lung von ADC gegen Tumor-spezifi- Developability Assessment sche Target-Moleküle. Dazu werden Von der Identifizierung eines po- jeweils der unkonjugierte Antikörper tentiellen Target-Moleküls über die und der mit Toxin gekoppelte Antikör- Entwicklung eines spezifischen Anti per (ADC) dem Developability Assess- N v.l.: Romina Dörig, BE Therapeutics ist ein in körpers bis zur Genehmigung des ment unterzogen. Nur die erfolgver- Flavio Mehli, Roland Basel ansässiges Biotech- Medikaments durch die Gesundheits- sprechendsten Kandidaten kommen Josuran, Angelika Unternehmen, welches behörden ist es ein langer Weg, auch in die nächste Entwicklungsstufe. Koller, Ramona Stark, sich auf die Entwicklung von so- bekannt als das «Valley of Death». Christiane Zaborosch genannten Antibody-drug-con- Mit Hilfe eines Developability Assess- Kontakt jugates (ADC) spezialisiert hat. ments werden ADC-Kandidaten der Prof. Dr. Christiane ADC bestehen aus monoklonalen NBE Therapeutics schon in einem Zaborosch Antikörpern (mAb), an die zyto frühen Entwicklungsstadium auf Leiterin Fachstelle Biochemie toxische Wirkstoffe kovalent ge- Schwachstellen untersucht, um Pro und Bioanalytik, zabc@zhaw.ch koppelt sind (Abb. 1). ADC werden bleme in späteren Entwicklungspha- zur gezielten Bekämpfung von sen zu vermeiden. Die ADC werden Krebszellen verwendet, wodurch mit mehr als einem Dutzend verschie- im Vergleich zur klassischen dener Analysemethoden untersucht. Chemo therapie die Effizienz er- Dabei wird insbesondere die Stabilität Forschungsprojekt Development of «next- höht wird und Nebenwirkungen der mAb und ADC, nachdem sie ver- generation» antibody drug vermindert werden. Zusammen schiedenen Stressbedingungen aus- conjugates for the treat- mit der Fachstelle Biochemie gesetzt wurden, u. a. mittels UHPLC, ment of lung cancer and und Bioanalytik des Instituts für Surface Plasmon Resonance (SPR) multiple myeloma Chemie und Biotechnologie wer- Spektroskopie und Massenspektro- den in einem KTI-Projekt ADC- metrie (LC-MS, MS / MS) analysiert. Leitung: Kandidaten entwickelt. In einem Zusätzlich sind in-vivo Fitness-Para- Prof. Dr. Christiane Zaborosch an der ZHAW etablierten «Develo- meter, wie z. B. Fcγ-Rezeptoren und Abb. 1: Antikörper mit vier kovalent gekoppelten Projektdauer: Toxinen pability Assessment» (Entwickel- FcRn-Bindung, von Bedeutung. 24 Monate barkeit-Studie) werden die ADC- Partner: NBE Therapeutics AG Kandidaten schon früh auf mög- liche Schwachstellen hin analy- Förderung: KTI, Kommission für siert, wodurch sich die Risiken, Technologie und Innovation, die der erfolgreichen Entwick- neu Innosuisse lung der ADC entgegenstehen, CHF 1’141’000 deutlich vermindern lassen. Hintergrund 1986 kam mit Muronomab (Handels- name Orthoclone Okt3, Janssen-Cilag) der erste therapeutische monoklo- nale Antikörper auf den Markt. mAb ermöglichen wegen ihrer hohen Spe- zifität für ihr Zielmolekül die Entwick- lung von Therapeutika gegen zuvor nicht therapierbare Krankheiten. Mit der Entwicklung von sogenannten «Next-Generation»-Antikörpern sollen Erkrankungen noch gezielter und ef- fizienter bekämpft werden. Darunter fallen auch Antibody-drug-conjugates. Abb. 2: Wirkmechanismus eines ADC auf eine Tumorzelle 6 Newsletter TR ANSFER | 1-2018 | www.zhaw.ch/lsfm
Master’s thesis in Singapore Neue Projekte Biocatalytic Production of R-alpha Ionone Leitung: rebecca.buller@zhaw.ch Nicole Kohli, Research Assistant, kohl@zhaw.ch Lebensmittelabfälle in Schweizer Dauer: 01.01.18–31.03.21 Grüngut Projektpartner: Givaudan SA, Vernier; Leitung: urs.baier@zhaw.ch mitfinanziert durch SBFI, Bern I pursued my Master project at the Center for Cell Biology & Tissue Dauer: 01.09.17–31.08.18 Engineering (CBTE) at the Institute of Chemistry and Biotechnologie, Projektpartner: Bundesamt für Umwelt Engineered Halogenases for the with Prof. Michael Raghunath as my supervisor. He took over the BAFU, Bern; FHNW Fachhochschule Late Stage Functionalisation of lead of the Center in July 2016, moving from the National University Nordwestschweiz, Institut für Ecopre- Added-Value Chemicals neurship, Muttenz Leitung: rebecca.buller@zhaw.ch of Singapore where he had been for 13 years. His new laboratory at Dauer: 01.01.18–31.03.21 ZHAW in Wädenswil needed a transfer of several techniques from A platform for Exosome Development Projektpartner: Novartis Pharma AG, his previous lab. During my Bachelor studies, I already had a chance Leitung: jack.rohrer@zhaw.ch Basel; Syngenta Crop Protection AG, to spend one semester at the Worcester Polytechnic Institute in Dauer: 01.09.17–30.03.19 Münchwilen; mitfinanziert durch SBFI, Massachusetts, USA. Encouraged by this experience and by Prof. Projektpartner: Anjarium Biosciences AG, Bern Zollikon; mitfinanziert durch Innosuisse Raghunath, I did part of my Master’s project at the Institute of Med- (KTI), Bern In-situ Immobilized Biocatalysts – ical Biology (IMB), Agency for Science, Technology and Research Production and Characterization of (A*STAR) in Singapore. My mission during a five months stay was to Novel cell-based immunization and Catalytically Active Enzyme apply macromolecular crowding for the adipose (fat) tissue differen- functional validation of resulting Inclusion Bodies antibodies Leitung: lukas.neutsch@zhaw.ch tiation, and confocal laser scanning microscopy. After my return to Leitung: jack.rohrer@zhaw.ch Dauer: 01.02.18–31.01.20 Wädenswil, I applied these new techniques into my Master project, Dauer: 01.10.17–30.09.20 Mitfinanziert durch SBFI, Bern and trained my colleagues at the CBTE. Through the exchange with Projektpartner: MemoTherapeutics AG, IMB I did not only benefit in terms of learning new lab skills. I had Basel; mitfinanziert durch Innosuisse Novel Antimicrobials for Life- a chance to interact with students and scientists from all over the (KTI), Bern Threatening Infections Leitung: rainer.riedl@zhaw.ch world, different cultures and backgrounds, and gained confidence in simCAT: A mobile aid to recombinant Dauer: 01.03.18–01.03.21 scientific English. I presented my results during the Young Scientist enzyme production and whole-cell Projektpartner: finanziert durch Symposium in Zürich. With my talk, «Differentiation of human mes- biocatalysis using microorganisms Innosuisse (KTI), Bern enchymal progenitors into adipocytes in hydrogels under conditions Leitung: verena.looser@zhaw.ch Dauer: 01.12.17–31.01.19 Development of a patent non-infrin- of macromolecular crowding». I was proud to be the only presenting Beteiligte Institute: ICBT, IAS; mitfinan- ging synthesis of a recently graduate student from a University of Applied Sciences. ziert durch SBFI, Bern approved API for cancer treatment Leitung: christian.frech@zhaw.ch Nachweis von B-Toxinen Dauer: 01.04.18–31.12.20 Leitung: christiane.zaborosch@zhaw.ch Projektpartner: AZAD, Schaffhausen; Dauer: 01.01.18–31.12.18 mitfinanziert durch Innosuisse (KTI), Bern From the left: Cedric Projektpartner: Labor Spiez, mitfinanziert Badowski (my super durch armasuisse Weitere Projekte visor at A*STAR), me: zhaw.ch/icbt/projekte Nicole Kohli and VICAB – Virtual Campus Biocatalysis – Michelle Lee (Michael A Blended Learning Platform for Raghunath’s former Integrated Education in Biocatalysis PhD student from NUS). Leitung: lukas.neutsch@zhaw.ch Weiterbildung Dauer: 01.01.18–31.12.19 Projektpartner: HES-SO Wallis, Sierre; 14.–18.05.2018 mitfinanziert durch SBFI, Bern Downstreaming Processing rekombinanter Proteine Coffee – The Quest for Freshness 07.06.2018 Day of Life Sciences Prof. Dr. Chahan Yeretzian, Head of Coffee Excellence Center, yere@zhaw.ch 27.09.2018 Dr. Samo Smerke und Dr. Marco Wellinger, Research Associates SMGP Kurs 3 Freshness is at the origin and the heart of what we Opitz, S. E. W.; Yeretzian, C., Time-Resolved Gravimetric Method 19.10.2018 value within specialty coffee. As a community, we To Assess Degassing of Roasted Coffee. Journal of Agricultural and CAS The Science and Art of Coffee Food Chemistry 2017. 3. Gloess, A. N.; Schönbächler, B.; Rast, M.; are dedicated to raising the quality and consist- Deuber, L.; Yeretzian, C., Freshness Indices of Roasted Coffee: Mon- 25.10.2018 ency of coffee and preserving its freshness. While itoring the Loss of Freshness for Single Serve Capsules and Roasted SMGP Kurs 5 Whole Beans in Different Packaging. Chimia 2014, 68, 179–182. the sensory experience of roasted coffee can be a lifelong romance for coffee aficionadas, scientific 22.11.2018 SMGP 33. Schweizerische research into this area will help developing rational 87% CO2 7.3% H2O Jahrestagung für Phytotherapie 2018 strategies to preserve freshness all along the pro- 5.3% N VOCS (aromatics) cess and into the cup. Due to the industry-wide im- Infos und Anmeldung plications of this topic, the Coffee Excellence Center zhaw.ch/icbt/weiterbildung at Zurich University of Applied Sciences (ZHAW), in collaboration with the Specialty Coffee Association 0% CO2 (SCA), have been working to better understanding 12% H2O the fundamentals of freshness (1–3). On April 18, 1-2% CO2 1-2% H2O 2018, at the occasion of the Special Coffee EXPO in VOCS CO2 A visual timeline of the journey that CO² and Seattle, a Handbook entitles «The Coffee Freshness VOC (volatile organic compounds; aroma) Handbook» will be published summarizing research take from their creation in the roaster to their and insight into coffee freshness. VOCS CO2 impact in the cup. Formed during roaster, CO² and VOCs are gradually released during VOCS CO2 aromas storage of whole-bean and ground coffee or Verweis: 1. Yeretzian, C.; Blank, I.; Wyser, Y., Chapter 14 – Pro- more abruptly during grinding and extraction. tecting the Flavors – Freshness as a Key to Quality A2 – Folmer, This has implications on processing and Britta. In The Craft and Science of Coffee, Academic Press: 2017; cup quality. CO² and VOCs are a key marker pp 329–353. 2. Smrke, S.; Wellinger, M.; Suzuki, T.; Balsiger, F.; of freshness of coffee. Figure 6: A visual timeline of the journey that CO 2 takes from its creation in the roaster to its impact in the cup: While green coffee does not contain any more CO 2 than normal air, large amounts of CO 2 and smaller amounts of CO and N 2 are formed during roasting. Some of these gases are retained inside the porous structure of the roasted beans. The CO 2 is then gradually released during storage of whole-bean and ground coffee or more abruptly during grinding and extraction. This has various implications on processing including grinding, packaging and extraction, and on cup quality such as crema formationand acidity. Newsletter TR ANSFER | 1-2018 | www.zhaw.ch/lsfm 7
Institut für Angewandte Simulation Calibrating stochastic models for understanding solar activity Research Group Biomedical Simulation O ne of the most fundamen- tal questions in essentially all applied sciences is 1.6 Be Concentration how to predict the dynamics of complex systems. Complex sys- 1.4 tems are everywhere, in chemis- try, biology, physics, engineering, 1.2 economy, environmental, life and social sciences. 1.0 Dr. Simone Ulzega 0.8 Senior Research Scientist, To tackle complexity, scientists often ulzg@zhaw.ch have to resort to simplified concep- 10 0.6 tual models that incorporate only a small selection of system variables 0.4 and parameters. In such framework, 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 only a few dominant dynamic pro- Research project Bayesian Inference year cesses occurring on our observation with Stochastic Models scale are described by deterministic (BISTOM) Berillium-10 concentration (104 atoms/gram of ice) in polar ice cores, Greenland. Solar activity varies differential equations, while all other inversely with the concentration of the radioisotopes. processes are included in the model Lead: as noise. This naturally leads to sto- ses of Bayesian inference algorithms, thus modulated by the solar magnetic Dr. Carlo Albert (EAWAG, ETHZ) chastic differential equation models. that is, Approximate Bayesian Com- activity. These time-series exhibit a Stochastic models take uncertainties putation (ABC) and Hamiltonian Monte number of interesting and mostly not- Role ZHAW: Development of inference intrinsic to dynamic processes into Carlo (HMC) methods. The former is yet-understood features such as sta- algorithms, parallelization for account thus providing more realistic well-known and technically easy to ble cycles and intermittency. high-performance computing descriptions of real systems. How- apply but yields only approximate re- Solar physicists have put a lot of effort Duration: ever, for making reliable probabilistic sults, while the latter requires much into the development of stochastic 2 years predictions, model parameters need more tailoring to a particular prob- solar dynamo models, which need (01.04.2018–31.03.2020) to be soundly calibrated to measured lem but has the potential of yielding to be calibrated to the observations. Partners: data and their uncertainty needs to exact results. The HMC algorithm, as Parameter inference for stochastic SDSC, Eawag, ZHAW, Univer- sità della Svizzera Italiana (USI), be quantified. Parameter inference, as recently proposed by Carlo Albert, dynamo models on long time-series Paul Scherrer Institute (PSI) this process is called, is a fundamen- Simone Ulzega and Ruedi Stoop of radionuclides is currently an open Funding: tal problem in data-driven modeling. (Albert et al. Phys. Rev. E 93, 2016), and highly topical question in solar Swiss Data Science Center Bayesian statistics is a consistent is raising great attention in various physics. Achieving more reliable pre- (SDSC, ETHZ) framework for parameter inference scientific communities due to its ex- dictions of the solar activity may have where knowledge about model pa- ceptional efficiency and high paral- important implications also for our un- rameters is conveniently expressed lelizability. An efficient parallelization derstanding of the Earth’s climate. through probability distributions and of the HMC algorithm, in particular, updated using measured data. How- will be of paramount importance for ever, Bayesian inference with non- making Bayesian inference amenable trivial stochastic models can become to a «Big Data» context. mathematically and computationally extremely challenging, and it is there- We will focus on a real case study in fore hardly ever applied. In recent solar physics. Time-series of cosmo years, sophisticated and scalable algo- genic radionuclides, that is, radio rithms have emerged, which have the active Carbon-14 and Berillium-10 potential of making Bayesian infer- nuclei produced in the Earth’s atmos- ence for complex stochastic models phere by galactic cosmic rays and feasible, even for very large data sets. stored in wood and polar ice cores, In the framework of a 2-year project are an exceptional proxy for solar ac- funded by the Swiss Data Science tivity on multi-millennial time-scales. Center (SDSC), in collaboration with Cosmic rays are in fact modulated Eawag, USI and PSI, we will explore by solar magnetic fields and the pro- the power and versatility of two clas duction rates of these isotopes is 8 Newsletter TR ANSFER | 1-2018 | www.zhaw.ch/lsfm
Dreaming or ready to buy? Predictive analytics Neue Projekte for online hotel booking platform PhD Network in Data Science Leitung: sven.hirsch@zhaw.ch Dauer: 01.06.17–31.12.20 Dr. Krzysztof Kryszczuk, Head of Predictive Analytics Group, krys@zhaw.ch, Dr. Stefan Glüge and Beteiligte Departemente: N, T, W Adrian Busin, Research Associates Projektpartner: Swissuniversities, Bern; mitfinanziert durch SBFI, Bern In the course of the last several years, the impor- advanced analytics tools to model the online be- Umsetzungshilfe zum Thema Waldrand tance of data-driven facility management in the havior of customers of several large international aufwertungen 2017–2019 hospitality industry has been on a steady rise. hotel chains, seeking to find patterns in individ- Leitung: petra.lustenberger@zhaw.ch und Several leading hotel chains have made substan- ual paths from dreaming to booking and, eventu- manuel.babbi@zhaw.ch tial investments into advanced analytics in order ally, purchasing. For instance, we found that the Dauer: 01.10.17–31.12.19 to better understand the needs and behavior of longer a customer is interacting with the booking Beteiligte Institute: IAS, IUNR Projektpartner: Bundesamt für Umwelt BAFU, their customers. At the same time, the growing site, the more likely he or she is to purchase. The Bern prevalence and popularity of chain-independent potential to accurately identify the intention of the hotel booking platforms, such as booking.com, customer and their position in the 5 Stages of simCAT: A mobile aid to recombinant is exerting growing pressure on the hotel chains Travel cycle will drive a targeted personalization of enzyme production and whole-cell biocatalysis using microorganisms to find new ways of attracting directly-paying cus- the content of the online booking platform. The Leitung: roland.gassmann@zhaw.ch tomers, and avoid sharing profit margins – which, novel development of dynamic recommendation Dauer: 01.12.17–31.01.19 in the hospitality industry, are already low (~5 %). algorithms for the hospitality business are devel- Beteiligte Institute: IAS, ICBT; mitfinanziert According to a study by Google, the customers of oped at IAS with the support from the CTI grant durch SBFI, Bern the hospitality industry follow the cycle of «5 stag- 19319.2 PFES-ES. Qualität 4.0 – IoT System für Qualitäts- es of travel», consisting of the Dreaming, Planning, management und Lebensmittelsicherheit Booking, Experiencing and Sharing phases (Fig.). Leitung: sven.hirsch@zhaw.ch Travelers manifest their activities corresponding to Dauer: 01.12.17–31.12.19 each of the 5 Stages through their online behav- Beteiligte Institute: IAS, ILGI Projektpartner: Axino Solutions AG, Solothurn; ior. While the last two stages of Experiencing and Genossenschaft Migros Zürich, Zürich; Sharing are largely visible through social media, mitfinanziert durch Innosuisse (KTI), Bern stages of Dreaming, Planning and Booking are directly linked to interactions with hotel booking Frequentist estimation of the platforms. In collaboration with our Implementa- evolutionary history of sequences with substitutions and indels tion Partner, the company UCOB VENTURES AG Leitung: maria.anisimova@zhaw.ch from Steinhausen, Switzerland, researchers from Fig.: Google’s 5 stages of travel. Source: researchgate.net/figure/ Dauer: 01.02.18–01.03.23 the Predictive Analytics Group of the IAS deploy Googles-five-stages-of-travel_fig1_290172211 Projektpartner: Schweizer Nationalfonds SNF, Bern Weitere Projekte zhaw.ch/ias/projekte Weiterbildung Komplexität in Industrie 4.0 beherrschen Herbstsemester mit Simulation CAS Digital Basics for Life Sciences Infos und Anmeldung Dr. Lukas Hollenstein, Dozent, Forschungsgruppe Simulation & Optimierung, hols@zhaw.ch zhaw.ch/ias/weiterbildung Die Umsetzung der Zukunftsvision Industrie 4.0 und dem Institut für Technologiemanagement rückt für viele Unternehmen in greifbare Nähe. (ITEM) der Universität St. Gallen unternommen. Gleichzeitig erhöht sich die Komplexität von Dabei wurde eine Metrik für die Komplexität der Wertschöpfungsketten durch die zunehmende Produktionsprozesse einer Supply Chain entwi- Vernetzung der Produktionsprozesse und durch ckelt. Anhand eines neuronalen Netzes wird die die horizontale Integration der Organisations- Komplexität direkt aus den Logfiles einer nach strukturen. Eine Erhöhung der Komplexität ist Industrie 4.0 vernetzten Fabrik berechnet. Tradi- einerseits notwendig, um genügend Produktvari- tionelle Komplexitätsmasse hingegen benötigen anten anbieten zu können, und ist somit ein Trei- aggregierte Indikatoren, z. B. die Anzahl Produkt- ber für den Umsatz des Unternehmens. Anderer- varianten und Anzahl Prozessschritte pro Pro- seits treten dabei auch Komplexitätskosten auf. dukt. Weil zum heutigen Zeitpunkt noch keine Prozessarchitektur Gefragt ist daher ein Assistenzsystem für kom- solchen Logfiles vorhanden sind, hat das IAS ein Komplexität Produktportfolio Supply-Chain plexe Entscheidungen im Kontext der Industrie Simulationsmodell entwickelt, um die benötigten Komplexität Komplexität 4.0, das Handlungsempfehlungen abgibt, z. B. Daten zu erzeugen. Dabei werden komplexe auf die Frage, ob ein neues Produkt ins Portfolio Produktionssysteme (Fabrik oder Supply-Chain) Asstistenzsysteme für komplexe aufgenommen werden soll oder ob es sich lohnt, nach realistischen Vorgaben zusammengewür- Cyber-Physical Entscheidungen Komplexität die Prozessstrukturen auf Kosten der Produkt- felt und die Auftragsdaten dazu generiert. Im Systems messen vielfalt zu vereinfachen. Erste Schritte in Richtung Simulator werden die virtuellen Produktionspro- Industrie 4.0, Komplexität einer Optimierung der Komplexität hat das Insti- zesse durchgerechnet und die Logfiles erzeugt. Internet of Things bewerten tut für Angewandte Simulation (IAS) im Rahmen Mit den simulierten Daten konnte schliesslich ein des KTI-Projekts Complexity 4.0 in Zusammen- erfolgreiches Proof of Concept der Komplexitäts- Diverse Komplexitätstypen (oben), Datenquellen (links) und arbeit mit Partnern aus dem ZHAW-Datalab messung durchgeführt werden. Schritte (rechts) im Kontext des Komplexitätsmanagements. Newsletter TR ANSFER | 1-2018 | www.zhaw.ch/lsfm 9
Institut für Facility Management Optimierte Lebensdauer von Bauteilen und Anlagen «OLBAN» Kompetenzgruppe Immobilienmanagement F ast die Hälfte der Lebens- waren zu dieser Zeit noch nicht weit Vorgehen zykluskosten eines Ge- verbreitet oder überhaupt nicht er- Das skizzierte Optimierungsproblem bäudes entfallen auf die funden. So existieren bis heute keine soll mit folgenden Schritten gelöst Instandhaltung. Mit einer guten verlässlichen Zahlen hierzu. Es ist zu werden: Instandhaltungsstrategie sollten vermuten, dass heute in der Praxis 1. Zu bewertende Bauteile und An- Prognosen bezüglich Lebens- stark abweichende Lebensdauern von lagen werden gemäss dem Stand dauer verschiedener Bauteile insbesondere modernen Bauteilen der Bautechnik erfasst und geclus- möglich sein und die Summe der und Anlagen realisiert werden. tert. Im Vordergrund stehen Daten Instandhaltungs- und Schaden- wie der anteilige Wert des Bauteils, Dipl. Phys. Raffael S. Burgy folgekosten könnten minimiert Zielsetzung die theoretische durchschnittliche Dozent, bury@zhaw.ch werden. Das Ziel dieses Projektes ist es, Lebenserwartung und die individu- robuste Zahlen für Prognosen der elle Beinflussbarkeit der jeweiligen Ausgangslage Instandsetzungskosten zu gewinnen. Lebenserwartung. Insbesondere Heute rücken auch im Bereich Im- Wenn möglich abhängig von der je- Bauteile wie Wärmedämmung bzw. Forschungsprojekt mobilien immer mehr die Lebenszyk- weiligen Betriebs- und Instandhal- Kompaktfassaden und Anlagen OLBAN – Optimale luskosten in den Fokus der Betrach- tungsstrategie. Insbesondere soll wie Photovoltaik- und Solarthermie Lebensdauer von Bau tung. Dabei handelt es sich um die der Zusammenhang zwischen der module sowie Wärmepumpensys- teilen und Anlagen aus Gesamtheit aller Kosten, die während Instandhaltungsintensität und der da- teme müssen hierbei von Grund dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit der Lebensdauer eines Gebäudes raus resultierenden Konsequenzen auf neu erfasst werden. von der Planung bis zum Rückbau auf die technische Lebenserwartung 2. Unterschiedliche Betriebs- und anfallen. Innerhalb der Lebenszyklus- von baulichen Systemen untersucht Instandsetzungsstrategien werden Leitung: Dipl. Phys. Raffael Burgy kosten spielen die Instandhaltungs- werden. Im Fokus steht hierbei der qualitativ beschrieben. kosten eine anerkannt wichtige Rolle Optimalbereich aus der Summe der 3. Empirische Daten insbesondere Projektdauer: Oktober 2017 – März 2019 (Abb. 1). Unter Instandhaltung wer- geplanten Instandhaltungskosten so- von öffentlichen Bauherren werden Partner: den hier Massnahmen verstanden, wie der Schadenfolgekosten (Abb. 2). erhoben. Im Fokus stehen städti- WIF Partner, Zürich die während des Lebenszyklus einer sche Schulgebäude. Hierbei wird Förderung: Immobilie dem Erhalt oder der Wie- die individuelle Betriebs- und In- KTI, Kommission für derherstellung ihres funktionsfähigen standsetzungsstrategie abgefragt Technologie und Innovation, Zustands dienen, sodass sie die ge- sowie die aus den Instandset- neu Innosuisse forderte Funktion erfüllen kann. Die zungszyklen hervorgehenden tat Berechnung der Instandsetzungs- sächlichen Lebensdauern von kosten im Rahmen der strategischen Bauteilen und Anlagen. Planung des Investors basiert dabei 4. Das Datenmaterial wird so ausge- stets auf einer Annahme der Lebens- wertet und aufgearbeitet, dass es dauer von Bauteilen. unter der Berücksichtigung von Abb. 2: Zusammenhang zwischen Anhaltspunkte für solche Annahmen Instandhaltungsintensität und Kosten Sensitivitäten eine zielgenauere können Tabellen entnommen werden, Prognose erlaubt. wie sie z. B. in der Norm SIA 480 pu- Als Vorarbeit wurde bereits ein Modell bliziert sind. Die Datenbasis hierzu ist zur dynamischen Zustandserfassung allerdings etwa 20 Jahre alt. Moderne und eine auf einem Markov-Modell Bauteile wie gedämmte Fassaden aufbauende Zustandsvorhersage ent wickelt. Die Modelle funktionieren theo retisch gut, müssen ihre Taug- lichkeit für existierende Datensätze aber noch unter Beweis stellen. Resultat Das Resultat dieses Entwicklungs- projektes, mit einer Dauer von 18 Monaten, soll ein auf empirischen Daten basierender Datensatz sein, Abb. 1: Zusammensetzung der welcher eine präzisere Berechnung Lebenszykluskosten am Beispiel von Verwaltungsgebäuden der der Instandsetzungskosten bereits in Stadt Zürich frühen Projektphasen erlaubt. 10 Newsletter TR ANSFER | 1-2018 | www.zhaw.ch/lsfm
Neue Projekte Ambient Intelligence Smart Care Future Restauration (2030) (AmI) • Healthcare 4.0 Leitung: susanne.hofer@zhaw.ch • AAL Dauer: 01.10.17–31.03.19 Smart Hospital Smart Home Projektpartner: vertraulich • Telecare und Remote • AAL Diagnostics • Intelligente Gebäudeauto- Machbarkeitsstudie: Innovative • Networked Medical Devices mation / Raumautomation Geschäftsmodelle für integrierte • mHealth Applications • IoT Immobilien-Dienstleistungen • IoE Leitung: markus.hubbuch@zhaw.ch und FM Healthcare marcel.janser@zhaw.ch Dauer: 17.10.17–30.04.19 Finanziert durch Innosuisse (KTI), Bern Digital FM • Smart • Strategisch • CAFM Weitere Projekte • Inegriert • BIM zhaw.ch/ifm/projekte • Virtual / Augmented Reality • Digital • IoT • Big Data / Analytics Weiterbildung Grafik AmI, © Andrea Ch. Kofler und Paul Schmitter, IFM / ZHAW 2017, Symbolbilder: colourbox.com 03.05.–30.06.2018 CAS Immobilienökonomie Versorgung Digital: AALBridge 05.07.–06.10.2018 CAS Leadership Prof. Dr. Andrea Ch. Kofler, Dozentin, kofl@zhaw.ch, Nicole Gerber, Wissenschaftliche 23.08.–17.11.2018 Mitarbeiterin, und Paul Schmitter, Wissenschaftlicher Assistent CAS Workplace Management Infos und Anmeldung Pflege- und Alterseinrichtungen bekunden gen aus dem AAL-Bereich und digitaler Infor- zhaw.ch/ifm/weiterbildung zunehmend Interesse an Active Assisted mationen (des medizinisch-pflegerischen und Living (AAL)-Lösungen. Aktuell fehlen aber des nicht-medizinischen Bereichs) erreicht Wegleitungen für deren Einsatz, insbesondere werden kann. Egal, ob wir in Zukunft Sonder bei Sondersettings. AALBridge untersucht settings im Sinne eines Hospital at home einerseits das Sondersetting «Brückenfunk oder eines Brückenfunktionsangebotes rea- tionsangebot» als ein neues mögliches An- lisieren, jedes Angebot für ältere Menschen gebot von Pflege- und Alterseinrichtungen für braucht konsequent die Abstimmung und ältere Menschen nach einem Spitalaufenthalt. Vernetzung aller Beteiligten, also der älteren Andererseits sollen konkrete user-centred Menschen, der Angehörigen und des Fach- AAL-Lösungen und digitale Daten- und In- personals über die institutionellen Grenzen formationslösungen für dieses Setting iden- hinweg. tifiziert werden. Ziel ist es, zu verstehen, wie eine bessere Integration smarter ICT-Lösun- Räume für Innovationen Prof. Dr. Lukas Windlinger, Leiter Kompetenzgruppe Betriebsökonomie und Human Resources, wind@zhaw.ch, Clara Weber und Mirjam Pfenninger, Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen Obwohl Innovation als zentraler Faktor im Wettbewerb gilt, ist um die Anforderungen für die künftige Umsetzung im Neu- das Zusammenspiel von Innovation und Raum bis dato we- bau zu präzisieren und die Planung auf Evidenz abzustützen. nig erforscht. Im Hinblick auf einen Neubau werden nutzerori- Auftraggeber: SBB. entiert Anforderungen für Innovationsräume und -flächen bei der SBB untersucht. Es zeigt sich, dass Workshop-Flächen für Innovationsprozesse speziellen Anforderungen genügen müssen: Sie sollen flexibel nutzbar und ausgestattet sein, da Innovationsprozesse und -projekte sehr dynamisch sind. Zudem sollen sie insbesondere viele und unterschiedliche Visualisierungsmöglichkeiten bieten; einerseits für die ge- meinsame Arbeit an Innovationen, andererseits auch für die Darstellung von Projekten innerhalb des Unternehmens. Die Integration von Innovationsräumen mit den -prozessen lässt sich aus Sicht der künftigen Nutzer und Betreiber am besten gewährleisten, wenn die räumlich-technische Umgebung als Plattform kuratiert wird. Im nächsten Schritt werden in beste- henden Innovationsumgebungen Experimente durchgeführt, In einem Design-Thinking Workshop wurden mit künftigen Nutzerinnen und Nutzern Anforderungen als Lego-Prototypen erarbeitet. Newsletter TR ANSFER | 1-2018 | www.zhaw.ch/lsfm 11
Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation Bessere Lebensmittelqualität durch innovative Verpackung Forschungsgruppe Lebensmittel-Verpackung kontrollieren. Die genannten Oxidati- AG mit Palladium vakuumbeschichtet onsreaktionen können zu negativen und deren sauerstoffzehrende Aktivi- Veränderungen der sensorischen tät getestet. Dabei wurde zudem die Eigenschaften, zu Farbveränderungen Palladium-Schichtdicke optimiert, so- und/oder zu Nährstoffverlusten in dass eine grösstmögliche Oberfläche Lebensmitteln führen. Um dies zu für die katalytische Reaktion entstand. vermeiden, spielt die Verpackung Entscheidend für die Funktion des eine entscheidende Rolle. Jedoch «Active Labels» ist es, dass es den stossen die bisherigen Verpackungs- Restsauerstoff aus der Verpackung I v.l.: Bettina Röcker, m Rahmen eines KTI-Pro- materialien und -technologien, wie schneller eliminiert, als dass dieser Wissenschaftliche Assistentin, jektes mit den Firmen Amcor beispielsweise Schutzatmosphären- mit dem Lebensmittel reagieren kann. roek@zhaw.ch Flexibles AG und Etimark AG verpackungen (MAP), bei diesen er- Die optimierte Etikette konnte den Prof. Dr. Selçuk Yildirim, wurde am Institut für Lebens- höhten Anforderungen an ihre Gren- Restsauerstoff innerhalb von wenigen Leiter Zentrum für Lebens- mittel- und Getränkeinnovation zen. Deswegen wurden neuartige Minuten aus den Lebensmittelver- mittelherstellung und -ver packung, yise@zhaw.ch (ILGI) eine Palladium-basierte Verpackungstechnologien entwickelt, packungen eliminieren (Abb. 1). Die Nadine Rüegg, sauerstoffzehrende selbstkle- wie zum Beispiel «Aktive Verpackun- meisten kommerziell auf dem Markt Wissenschaftliche Mitarbei bende Etikette «Active Label» gen». Aktive Verpackungen geben erhältlichen eisenbasierten Sauer- terin, renk@zhaw.ch für die Anwendung in Lebens- gezielt Stoffe in die Lebensmittelver- stoffabsorber brauchen für diesen mittelverpackungen entwickelt. packung ab oder entziehen dieser Vorgang mehrere Stunden bis Tage. Ziel des Projektes war es, die bestimmte Substanzen wie beispiels- Sicherheit und Qualität des ver- weise Sauerstoff. Lebensmittelanwendung Forschungsprojekt packten Lebensmittels ohne Ein- Ziel dieses KTI-Projektes war es, eine In praktischen Versuchen konnte am Development of active satz von Konservierungsstoffen Palladium-basierte sauerstoffzehrende Beispiel von Kochschinken (Abb. 2) labels to remove the residual oxygen in the zu gewährleisten. Am Beispiel Etikette zu entwickeln, um diesen und Backwaren der positive Effekt package after a modified von Kochschinken und Backwa- Restsauerstoff aus MAP Verpackun- des «Active Labels» auf die Quali- atmosphere packaging renprodukten konnte der positive gen zu eliminieren und somit uner- tät und Haltbarkeit gezeigt werden. process to preserve the Einfluss des «Active Labels» wünschte Oxidationsreaktionen zu Beim Kochschinken konnten die zwei quality of food, ensure its safety and to prolong the auf die Qualität und Haltbarkeit vermeiden. Prozent Restsauerstoff in der Ver- shelf life nachgewiesen werden. packung innerhalb von 35 Minuten Entwicklung palladiumbasierter entfernt werden und somit die lichtin- Leitung: In unserer schnelllebigen Gesell- sauerstoffzehrender Etiketten duzierte Farbveränderung (Grauver- Prof. Dr. Selçuk Yildirim schaft stieg in den letzten Jahren Das verwendete Palladium kataly- färbung) verhindert werden. Bei teil- Projektdauer: die Nachfrage nach frischen, quali- siert die Reaktion von Wasserstoff gebackenen Brötchen, Toastbrot und Juni 2014 – Juli 2017 tativ hochwertigen Lebensmitteln mit und den Restsauerstoff zu einem glutenfreiem Brot, welche alle ohne Partner: hohem Conveniencegrad, die mög- vernachlässigbar geringen Anteil an Konservierungsmittel hergestellt wur- Amcor Flexibles Kreuzlingen lichst wenig Zusatzstoffe und keine Wasser. Der für die Lebensmittelan- den, konnte die schimmelfreie Halt- AG, Etimark AG Konservierungsmittel enthalten. Um wendung zugelassene Wasserstoff barkeit von 1–2 Tagen auf 7–9 Tage Förderung: diese konsumentenseitigen Anforde- muss der MAP-Gasmischung zuge- verlängert werden. Das industriell KTI, Kommission für rungen zu erfüllen, müssen vor allem setzt werden und kann bis zu einer von Etimark AG hergestellte «Active Technologie und Innovation, neu Innosuisse unerwünschte Oxidationsreaktionen, Konzentration von fünf Prozent pro- Label» (Abb. 2), kann dabei während ausgelöst durch Sauerstoff, reduziert blemlos eingesetzt werden. Während des MAP-Verpackungsprozesses ein- werden anstatt sie wie bisher meist des Projektes wurden unterschied- fach in die Lebensmittelverpackung chemisch durch Zusatzstoffe zu liche Substrate von Amcor Flexibles appliziert werden. Abb. 1: Sauerstoffkonzentration unter- schiedlicher mit Palladium beschich- teten Substraten im Kopfraum von Verpackungen mit dem eingeklebten «Active Label». Abb. 2: Sauerstoffmessung in Kochschinken-Verpackung mit dem «Active Label». 12 Newsletter TR ANSFER | 1-2018 | www.zhaw.ch/lsfm
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