TRANSFER News aus Forschung und Dienst leistung, Studium und Weiterbildung - ZHAW Zürcher Hochschule
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TRANSFER 1 / 20 News aus Forschung und Dienstleistung, Studium und Weiterbildung Angewandte Simulation Chemie und Biotechnologie Facility Management Lebensmittel- und Getränkeinnovation Umwelt und Natürliche Ressourcen Zürcher Fachhochschule
Editorial Was «unknown unknown», «VUCA» und «Design Thinking» mit Corona zu tun haben I n einem Briefing sagte Donald Rumsfeld, Last but not least erwähne ich «Design Thinking». Diese US-States Secretary of Defense am 12. Februar Methode erlebt einen Hype. Bei Design Thinking geht 2002: «We know, there are known knowns; es darum, Prototypen zu entwerfen und sich konstruk there are things we know we know. We also tivistisch zu bewegen, d. h. kontinuierlich zu lernen und know there are known unknowns; that is to say die Prototypen zu verbessern – frei nach W.E. Deming: we know there are some things we do not know. plan, do, act, check und wieder von vorn. But there are also unknown unknowns – the ones we don't know we don't know. And if one looks Ausserordentliche Lage throughout the history of our country and other free countries, it is the latter category that tend erfordert ausserordentliche to be the difficult ones.» Massnahmen Prof. Dr. Urs Hilber In der Folge fand seine Aussage Eingang in jedes Lea- Heute, Ende März, geht es darum, zu Hause zu blei- Direktor ZHAW-Departement dership-Lehrbuch. Mit der Corona-Krise haben nun alle ben, im Homeoffice zu arbeiten, sich nicht in Gruppen Life Sciences und Facility Management von uns praktisch schlagartig begriffen, was es heisst, aufzuhalten – eine ausserordentliche Lage, die ausser- nicht zu wissen, was wir nicht wissen! Zum Zeitpunkt, ordentliche Massnahmen benötigt. Ziel ist, die Corona- als ich dieses Editorial schrieb, standen wir am Ende von Pandemie zu verlangsamen, Spitäler vor dem Kollaps Woche eins der vom Bundesrat verordneten «ausser zu bewahren und unsere vulnerablen Mitmenschen zu ordentlichen Lage». Lesen werden Sie das Editorial im schützen. Post Corona, und dieser Moment wird kom- Mai oder später, und ich weiss nicht, was ich noch nicht men, geht es dann darum, wieder in den Normalzustand weiss, was ich dann wissen werde. Das ist zwar der zu kommen. Vielleicht wird auch in unserem Umfeld vie- Normalzustand bei Führungskräften, aber aktuell ist die- les, was prae Corona selbstverständlich war, post Coro- ses «Normal» ein «new Normal». na anders, nicht mehr selbstverständlich oder eine neue Selbstverständlichkeit sein. Wir wissen es nicht – the known unknown! Neue Chancen und Risiken entstehen Alte und neue Konzepte sind (z. B. Digitalisierungssprung, vernünftige Globalisierung, gefragt Erreichung der Klimaziele, neue Nischen für KMU, neue Forschungsfragen, Grundeinkommen, Rezession und Das «unknown unknown» ist ein wesentlicher Treiber Arbeitslosigkeit). Wir stehen am Beginn eines umfas- von «VUCA» (Volatility [Volatilität, Unbeständigkeit)], Un- senden Veränderungsprozesses, der dem Kübler-Ross- certainty [Unsicherheit], Complexity [Komplexität], Ambi- Modell folgt. Die Welt nach Corona wird eine andere guity [Mehrdeutigkeit]). Der Begriff VUCA wurde in den sein. Auf einen Schlag testen wir sehr viele Prototypen, 90er Jahren geprägt aus der grossen Verunsicherung wie z. B. die schlagartige Digitalisierung unserer Bildung. heraus, die nach dem Ende des Kalten Krieges entstand. Obwohl wir zu Hause bleiben und im Homeoffice recht Auch er fand Eingang in die gängige Managementlitera- immobil sind, sind wir doch agiler denn je. tur. Derzeit befinden wir uns, soviel ich mir im aktuellen Moment vorstellen kann (Hinweis auf the unknown un Ich bin gespannt auf die Welt PCP2 (Post-Corona- known!), auf dem Höhepunkt von VUCA – Unsicherheit, Punkt-2), als Mikrobiologe bin ich demütig vor der Kraft Verunsicherung und Angst dominieren. Und wie könnte der Natur, die diesen Virus hervorgebracht hat (und nicht es anders sein, es wurden viele Rezepte entwickelt, ein Labor in China, Russland oder USA), und ich bin sehr Impressum damit sich die VUCA-Welt weiterdreht. Eines, das mir dankbar für all die Menschen um mich herum, die helfen, Redaktion: ZHAW Zürcher Hochschule besonders gefällt, nennt sich ebenfalls «VUCA»: Vision auch diese Krise zu bewältigen, heute, nächste Woche, für Angewandte Wissenschaften [Vision], Understanding [Verstehen], Clarity [Klarheit] und nächsten Monat und die nächsten Jahre. – Danke an sie communication.lsfm@zhaw.ch Agility [Agilität]. Während Vision, Verständnis und Klarheit alle. Gestaltung: obrist-partner.ch alte, bewährte Konzepte sind, ist das Konzept der Agi- CO² -neutraler Druck auf FSC-Papier: lität eine Methode, die bereits 2001 in Form des «agilen theilerdruck.ch Manifests» dokumentiert wurde, die aber erst in den letz- ten Jahren Popularität erreichte. Ein Beispiel von Agilität Copyright bei den Verfassern. Nachdruck mit Quellenangaben gestattet. sind unsere strategischen Themenplattformen zu den Belegexemplar erbeten. strategischen Schwerpunkten «Environment», «Food», «Health» und «Society», die mir sehr grosse Freude be- Titelbild: Nervenzelle, ©gettyimages reiten. April 2020 Erscheinungsweise: 2-mal pro Jahr Auflage: 3000 Exemplare 2 Newsletter TR ANSFER | 1-2020 | www.zhaw.ch/lsfm
Life Sciences und Facility Management Kurzmeldungen Wohnhaus für Studierende entsteht Lebensmittelindustrie an einem Ort zu vereinen. Biophilia Living Lab in ZHAW-Gebäude Anfang März sind die Bagger an der Meierhof- «Künftig können hier Lebensmittel und Getränke Wie wirken Pflanzen auf die Zufriedenheit und strasse in Wädenswil aufgefahren. Ein Zeichen, vom Rohstoff bis zum Markt erforscht werden. Konzentration von Studierenden? Die For- dass es bald losgeht mit dem Bau des Wohn- Die Nähe der Verarbeitung und der Analyse schungsgruppe Workplace Management am hauses für Studierende. Auf der rund 2700 Qua bietet Chancen für die Entwicklung von neuen Institut für Facility Management untersucht dies dratmeter grossen Bauparzelle entstehen zwei Lebensmitteln und Herstellungsprozessen», so anhand eines Living Lab im ZHAW-Gebäude an Gebäude mit Platz für 64 Personen. So haben ZHAW-Rektor Jean-Marc Piveteau an der Grund- der Seestrasse 55 in Wädenswil. Anfang Februar es die Architekten Hotz Partner AG geplant. Die steinlegung. Eigentümerin und Investorin des wurde das Lab im Beisein von 60 Personen er- Stiftung Technische Obstverwertung als Bauherr, Grundausbaus ist die Tuwag Immobilien AG. Der öffnet, drei Referate zu Biophilic Design aus Sicht aber auch deren Vertretung, die Tuwag Immobi Kanton Zürich ist Mieter des Gebäudes und finan- von Wissenschaft, Planenden und Herstellenden lien AG, sind zuversichtlich, die Bauten bis Herbst ziert die Ausstattung des neuen Gebäudes. gaben Einblick. Lukas Windlinger, Leiter Kom- 2021 fertigstellen zu können. Die Lage, in unmit- petenzgruppe Betriebsökonomie und Human telbarer Nähe zum Zentrum, zum Bahnhof, aber Ressources in Facility Management, betonte die auch zu den ZHAW-Standorten Reidbach und Bedeutung der Gestaltung von Innenräumen Grüental, ist gut gewählt. angesichts der Tatsache, dass wir uns rund 90 Prozent unserer Zeit in Innenräumen aufhalten. Von Jean-Bernard Bächtiger, ehemaliger Leiter des ZHAW-Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen, erfuhr man mehr über die konkrete Herstellung der Pendularis, einem schwebenden Bepflanzungssystem. Grundsteinlegung im Campus Reidbach, v.l.: Heiner Treichler, Tuwag Immobilien AG; Patrick Wetter, Kantonales Hochbauamt Zürich; Philipp Kutter, Stadtpräsident Wädenswil; Jean-Marc Piveteau, Rektor ZHAW (Foto Tevy, Wädenswil) Visualisierung Wohnhaus für Studierende, ©Hotz Partner AG, Wädenswil Baustart für «Future of Food Campus» Auf dem Campus Reidbach in Wädenswil wurde Teil des Biophilia Living Lab im ZHAW-Gebäude an der Seestrasse am 14. Januar 2020 der Grundstein für einen in Wädenswil Laborneubau der ZHAW gelegt. Bis im Sommer 2023 entsteht hier ein einzigartiges und moder- Kontakt: Lukas Windlinger, wind@zhaw.ch nes Zentrum für Lebensmittel- und Getränketech- zhaw.ch/de/lsfm/institute-zentren/ifm/ nologie. Ziel des neuen «Future of Food Campus» Blick in die Baugrube, Stand Mitte Januar 2020 news/detailansicht-news/event-news/ ist es, die gesamte Wertschöpfungskette in der (Foto Tevy, Wädenswil) vernissage-biophilia-living-lab-1/ Sind Fertiggerichte umweltbelastender gerichten am geringsten. Bezogen auf 100 g sind Junkfood? diese Unterschiede jedoch weniger stark ausge- Fertiggerichte sollen ungesünder sein und die prägt, aufgrund der kleineren Portionsgrössen der Umwelt mehr belasten. Im Rahmen des inter- Fertiggerichte. Der Grossteil der Umweltbelastung disziplinären Projekts «Convifood» verglichen ist auf die Zutaten der Gerichte zurückzuführen. Forschende die Umweltauswirkungen, den Ge- Am umweltfreundlichsten sind Gerichte mit wenig schmack und den Nährstoffgehalt. Untersucht oder keinen tierischen Erzeugnissen. Daher ist wurden industriell hergestellte Fertiggerichte mit aus Umweltsicht weniger die Frage «Fertiggericht frisch zubereiteten Varianten aus der Gemein- oder frisch zubereitet?» entscheidend, sondern schaftsgastronomie sowie dem Privathaushalt. die Wahl der Zutaten. Das Ergebnis überrascht: Die Gerichte aus dem zhaw.ch/de/lsfm/institute-zentren/iunr/ Privathaushalt verursachen im Vergleich die meis- aktuelles/news/detailansicht-news/event- ten Treibhausgasemissionen pro Portion. Dafür ist news/fertiggerichte-umweltbelastender- Ist der schlechte Ruf von Fertiggerichten gerechtfertigt? das Treibhauspotenzial pro Portion bei den Fertig- junkfood/ (Bildquelle: Colourbox) Newsletter TR ANSFER | 1-2020 | www.zhaw.ch/lsfm 3
Institut für Angewandte Simulation Computational literature-based drug discovery Fachstelle Applied Computational Genomics A team of natural product lar_reactivity>. To build a knowledge domain-specific interoperable ontol- researchers and compu- base, the entities and relations are ogies for annotation and database tational scientists fund- extracted from texts through con- integration. We will use relevant ontol- ed by Health@N is developing a trolled vocabularies, defining the ogies to add types of entities and re- system for the automated dis- scope of possible discoveries. lations that are of interest for LBD but covery of new hypotheses and are not covered in current systems. drugs from existing biomedical New applications emerge Third, current systems rely on simple literature. To this end, neural In an interdisciplinary project between dictionary look-up and rules for bio- networks and deep learning are natural products research (ICBT) and medical entity and relation extraction. Dr. Anna Koroleva used to integrate a large body of computational science (IAS) funded For such complex tasks these meth- Research associate, full texts with biomedical ontol- by a Health@N grant, we will devise ods are generally outperformed by korl@zhaw.ch ogies. The resulting knowledge a new automated LBD system for natural language processing meth- base overcomes limitations of natural product drugs. Our goal is ods based on neural networks and current systems. to address limitations of state of the deep learning. They are our methods art systems. First, we will leverage of choice. Natural products have successfully full texts of biomedical publications, served as starting points for the dis- instead of titles and abstracts only. A video about our project, featured covery of important drugs. In 2015, Second, LBD arose in the medical on the Health@N project website, has Tu Youyou was awarded the Nobel domain so the majority of use cases attracted the attention of the organis- prize in medicine for her discovery concern relations between diseas- ers (collaborators of Swanson) of the of artemisinin isolated from a natu- es and potential drugs. Now new First International Workshop on Liter- ral product as a treatment against applications are emerging, where ature-Based Discovery. An article on malaria, saving millions of lives. The LBD is used to discover interactions our on-going work has been accept- Dr. Manuel Gil Lecturer, giln@zhaw.ch compound was found through sys- involving genes, proteins, cells, re- ed for the peer-reviewed proceedings tematic analysis of ethnopharmaco- ceptors, biological processes, etc. and presentation at the conference. logical texts. In pioneering work in the The biomedical and bioinformatics 1980s, Don Swanson found hidden communities have designed over 100 Research project links between pieces of knowledge Computational literature- in the scientific literature. With a based natural product manual algorithm, he found, for ex- drug discovery ample, a paper showing that fish oil (A) can reduce vascular reactivity (B), Lead: and a different paper showing that a Dr. Manuel Gil, Fachstelle reduction in vascular reactivity can Computational Genomics treat Raynaud’s syndrome (C). Such Duration: knowledge can be linked: from A ➝ B Start: August 2019, Financing for 24 months and B ➝ C one can deduce A ➝ C. Partner: Swanson hypothesized the novel link, Dr. Manuel Gil, Principle Inves- which was later confirmed through tigator; Dr. Anna Korolyova, clinical trials. Computational Linguistics; Dr. Andreas Lardos, Domain Algorithms operate on knowledge Expert Natural Product Research; Dr. Maria Anisimova, bases Computational Biology and Discovery of new knowledge from ex- Data Integration; Lirui Zhang, isting literature is nowadays referred MSc Student Applied Com- to as Literature Based Discovery putational Life Sciences; Dr. Evelyn Wolfram, Industrial (LBD). Discovery algorithms com- Contacts Natural Product monly operate on knowledge bases. Research They provide formal representations Funding: of natural language texts. A common The system operates on a large body of biomedi- Grant from Health@N form are triples, semantic atomic data cal literature, converted to a formal representation entities of the form
PiaBreed – Wearable Technology and AI in Neue Projekte Veterinary Medicine PiaBreed: Machine Learning zur automatisierten Ovulations- und Geburtsüberwachung am Pferd Prof. Dr. Thomas Ott, Head of research group Bio-Inspired Modeling & Learning Systems Leitung: thomas.ott@zhaw.ch Dauer: 01.01.2020 – 30.12.2022 AI (artificial intelligence) enabled wearable measure a full set of vital signs. In collabo- Projektpartner: Universität Bern, Piavita AG, mitfinanziert durch Innosuisse devices have become a major driver in ration with Piavita and the Swiss Institute of developments in the human healthcare Equine Medicine at the University of Bern, Weitere Projekte industry. This trend is now also being ob- we aim to further enrich and improve the zhaw.ch/ias/projekte served in the field of domestic animal and functionality of the Piavita system. Our new livestock breeding. However, there are Innosuisse funded project aims to develop special challenges associated with this ap- AI algorithms for monitoring and predict- Weiterbildung plication that result from a reduction in di- ing the birth of foals and equine ovulation. Diverse Kurse und Angebote rect feedback from the patients. The Swiss Both of these aims meet a clear need to in- zhaw.ch/de/lsfm/institute-zentren/ start-up company Piavita is a pioneer in crease process reliability and reduce costs ias/weiterbildung/ developing wearable technology for appli- in the multi-million dollar horse breeding cations in veterinary medicine. Their sen- market. sors for equine patients can non-invasively Wearable device for horses, ©Source Piavita Towards detection of neurodegenerative diseases using wearable devices and machine learning Giovanni Schiboni, Research associate, scbo@zhaw.ch; Krzysztof Kryszczuk, Head of research group Predictive Analytics Group, krys@zhaw.ch In late 2019, we started a new research project developed wearable device will collect circadian ative disease and an early warning of possible with the goal of developing a wearable device rhythm data from the user, and the information health condition will be issued, prompting the which could detect symptoms associated with extracted will be evaluated using the models. wearer to consult a healthcare expert for a clini- Alzheimer’s and Parkinson’s Diseases (AD and Similarity with the AD/PD models will trigger a cal diagnosis. PD). The device will detect fine differences in the warning of a possible onset of neurodegener- circadian rhythm between healthy individuals and persons affected by neurodegenerative dis- eases, in “free living” conditions. The envisioned wearable device will incorporate physical sen- sors such as skin temperature and GreenTEG’s proprietary heat flux sensors. We will use ma- chine-learning techniques to estimate the core body temperature (CBT) trajectories, whose dai- ly fluctuations reveal the circadian rhythm pat- terns. We are collecting a unique database of circadian rhythm recordings from both healthy individuals as well as patients affected by PD and AD. We are working on novel models to quantify the circadian rhythm shifts, which we expect to be indicative of neurodegenerative Models of PD (1), AD (2) and healthy (3) individuals; 1. PD patients (orange curve): have a less pronounced nadir (lowest CBT during diseases (Figure). In the intended use mode, the the night) and lowered CBT. AD patients (green curve): phase-shift plus increased CBT but without fluctuations during nadir Newsletter TR ANSFER | 1-2020 | www.zhaw.ch/lsfm 5
Institut für Chemie und Biotechnologie Auf der Suche nach dem perfekten Atemfilter Institut für Chemie und Biologische Chemie und Institut für Angewandte Simulation M it dem Auftreten von könnte. Dafür werden die physikali- Stübinger), Labor Spiez (Bundesamt COVID-19 sind Filter schen wesentlichen Prozesse, die zur für Bevölkerungsschutz, Dr. Gilles plötzlich in oder besser Abscheidung von Partikeln an Fasern Richner) und zwei ZHAW-Instituten vor aller Munde. Die Aargauer beitragen, wie Diffusion, Abfangen (Institut für Chemie und Biotechno- Firma TB-Safety entwickelt und und Trägheitsimpaktion, numerisch logie ICBT, Institut für Angewandte produziert seit Jahrzehnten Voll- simuliert und experimentell überprüft. Simulation IAS) ein Innovationsprojekt schutzanzüge, die im Fall von Am Computer soll dann die 3D-Struk- gestartet, in das alle Aspekte einflies- Pandemien, aber auch im Militär tur optimiert werden, um sie an- sen sollen, damit gute Schutzanzüge oder für die Produktion von hoch schliessend im Labor nachzubauen. noch besser werden. Dazu zählen Prof. Dr. Sven Hirsch potenten Arzneistoffen zum Ein- insbesondere die einfache und fehler- Leiter Fachstelle Biomedical satz kommen. freie Anwendung am Einsatzort, die Simulation, hirc@zhaw.ch Filterfunktion in Zusammenhang mit Die Schutzanzüge von TB-Safety ge- dem Schutzanzug sowie letztlich die hören zu den besten auf dem Markt. Möglichkeit, diese industriell produ- Sie bieten gute Belüftung, grosse Be- zieren zu können. wegungsfreiheit und sind praktisch in ihrer Handhabung. Trotzdem wird die Der erste Meilenstein ist geschafft. Firma nicht müde, die Entwicklung Doch bis Ärzte und letztlich die All- weiter voranzutreiben. Grosses Poten- gemeinbevölkerung von den ge- zial bietet dabei der Luftfilter. planten Innovationen profitieren, ist COVID-19 hoffentlich kein grosses Der Filter Thema mehr. Das Pflichtenheft für einen Filter ist Prof. Dr. Christian Adlhart Leiter Fachstelle Funktionelle schnell formuliert: tiefer Atemwider- Materialien und Nanotechno- stand, beste Filtrationsleistung, kleine logie, adas@zhaw.ch Bauform und leicht. Doch die Physik setzt diesen Wünschen natürliche Abb. 1: Rundum geschützt (Bild von TB-Safety Grenzen. Denn spätestens, wenn die zV gestellt) Poren der Filter klein genug sein müs- Forschungsprojekt sen, um pathogene Viren wie Ebola Das Gesamtkonzept 35801.1 IP-ENG Impulse: mit ihrer Grösse im Nanometer-Be- Nur den Filter zu betrachten, ist viel Digitale Simulation zur reich abzuhalten, kommt kaum noch zu eng. Denn erst im Zusammen- individualisierten Ferti- gung von 3D-Nanofaser Luft durch den Filter. Damit wären für spiel zwischen Schutzanzug und filter und Integration in einen aktiv belüfteten Schutzanzug Personal am Einsatzort ergibt sich Vollschutzanzug für Pan- wie jenem von TB-Safety Gebläse der wirkliche Nutzen. Deshalb ha- demiefälle in der Dimension eines veritablen ben wir als Team aus Industriepartner, Staubsaugers notwendig. Universitätsspital Basel (PD Dr. Stefan Leitung: Prof. Dr. Christian Adlhart, Nanotechnologie und die dritte Leiter Fachstelle Funktionelle Materialien und Nanotechno- Dimension logie, adas@zhaw.ch Dank Nanotechnologie wurden erste Projektdauer: Hürden überwunden. So vergrössert 18 Monate sich durch den Einsatz besonders Partner: dünner Filterfasern die innere Ober- TB-Safety AG, BABS, fläche der Filter, andererseits erlauben Uni Basel, Universitätsspital dünne Fasern kleinere Poren bei glei- Basel, Innosuisse cher freier Filterfläche. Bisher sind solche Nanofaser-Filter allerdings flach, sprich, sie bestehen aus einer dünnen Schicht Fasern. Wir wollen das Potenzial nutzen, das sich aus einer gezielten dreidimensionalen Anordnung der Filterfasern ergeben Abb. 2: Nanofilter: kleine Fasern, grosse Wirkung (Foto: ZHAW) 6 Newsletter TR ANSFER | 1-2020 | www.zhaw.ch/lsfm
Neue Projekte Alle Projekte zhaw.ch/icbt/projekte «3D-Moleküle mit einer App visualisieren» Weiterbildung 22.08.2020 Dr. Andri Schütz, Dozent für Chemie, sctn@zhaw.ch SMGP Spätsommerexkursion 24.09.2020 Mit der 3D-Chemie-App lassen sich dreidimen Das Institut für Chemie und Biotechnologie ICBT SMGP Kurs 11 sionale Moleküle und Salze auf dem Computer, entwickelte die App in Zusammenarbeit mit Tablet oder Smartphone visualisieren. Sie ist ein dem Institut für Angewandte Simulation IAS. Die 23.10.2020 ideales Hilfsmittel für den Hochschulunterricht. 3D-Chemie-App ist für iOS und Android verfüg- CAS The Science and Art of Coffee Denn die Studierenden müssen sich Moleküle drei- bar. Sie kann kostenlos heruntergeladen werden 05.11.2020 dimensional vorstellen, um ihre Funktionsweise unter zhaw.ch/3dchemie SMGP Kurs 2 richtig zu verstehen. Bisher wurden dafür im Unterricht vor allem Modellbaukästen eingesetzt. Infos und Anmeldung Doch angesichts steigender Studierendenzahlen zhaw.ch/de/lsfm/institute-zentren/ icbt/weiterbildung/ ist dies immer weniger sinnvoll – und auch für den Fernunterricht ist die 3D-Chemie-App eine hilfreiche Ergänzung. Viele Moleküle sind bereits in der App erfasst. Lehrpersonen mit AAI-Login können diese Mole küle ausserdem weiter editieren und so neue Strukturen zeichnen. Für die Moleküle können sie einen QR-Code generieren und im Unterricht einsetzen: Die Studierenden können die 3D-Mole küle dann mittels App auf ihren eigenen Endge räten darstellen. Das Molekül Saccharose, dreidimensional visualisiert mit der 3D-Chemie App Antivirale Wirkstoffe Prof. Dr. Rainer Riedl, Leiter Fachstelle Pharmazeutische Wirkstoffforschung und Arzneimittelentwicklung, rira@zhaw.ch Die Herausforderung Viruserkrankung Fachgruppe Medizinalchemie um strukturbasierte Design antiviraler ist topaktuell, wie die Corona-Pan- Rainer Riedl nun Wirkstoffe, die den Wirkstoffe realisiert. Diese sollen demie zeigt. So können durch Viren Eintritt des Virus in die Wirtszelle nach der präklinischen Entwicklung verursachte Infektionen das Gesund- unterbinden sollen. Mittels Kryo- durch die ZHAW in klinischen Stu heitswesen und die ganze Gesell- Elektronenmikroskopie wird die drei- dien ihre Wirkung entfalten. Wissen- schaft massiv herausfordern. Selbst dimensionale Struktur der an der schaftliche Publikation dazu unter mit hochwirksamen Impfstoffen ist es Infektion beteiligten Proteine ermit- sciencedirect.com/science/ schwierig, Viruserkrankungen kom- telt und auf dieser Grundlage das article/pii/S2590152420300039 plett zu eliminieren, wie das Beispiel der Masern zeigt: Das Ziel der Welt- gesundheitsorganisation (WHO), die Masern bis 2020 auszurotten, rückt derzeit in weite Ferne. Um Infektionen durch Viren erfolgreich zu bekämpfen, benötigen wir nebst Impfstoffen auch spezifische antivirale Wirkstoffe. Im Gegensatz zu den verbreiteten An- tibiotika existieren diese leider noch nicht. Im Rahmen eines vierjährigen SNF- Sinergia-Projekts der ZHAW und der Universität Bern entwickelt die Virales Fusionsprotein (Lit: sciencedirect.com/science/article/pii/S2590152420300039) Newsletter TR ANSFER | 1-2020 | www.zhaw.ch/lsfm 7
Institut für Facility Management Technik im Quartier: Digitale Plattformen für Alters- und Pflegeheime Kompetenzgruppe Hospitality Management und Consumer FM A ngetrieben von der demo- suchen. Das Projekt «Technik im Digitale Drehscheibe im graphischen Entwicklung Quartier» (TiQ) ist Teil des «IBH Liv- Quartier verschärft sich in den ing Lab AAL» der Internationalen Das IFM beschäftigt sich seit länge Alters- und Pflegeheimen der Bodensee-Hochschule. Zusammen rem mit neuen Versorgungskonzepten Mangel an Arbeitskräften (QUA- mit weiteren Forschungs- und Praxis von nicht-medizinischen Leistungen LIS evaluation, 2015). Um auch partnern aus den drei D-A-CH-Län- in der Altersbranche. Dabei gilt es, in Zukunft eine qualitativ hoch- dern begleiten das Institut für Facility Produkte und Dienstleistungen mit wertige Versorgung der älteren Management (IFM) und das Institut neuen digitalen Technologien zu Menschen in der Schweiz zu ge- für Ergotherapie von der ZHAW ver- verbinden und in das soziale Umfeld Paul Schmitter währleisten, sind neue Konzep- schiedene Quartiersentwicklungspro- zu integrieren, um damit die Lebens Wissenschaftlicher Mitarbeiter, te, basierend auf Eigeninitiative jekte. Aus dieser wissenschaftlichen qualität von älteren Menschen zu er- sctr@zhaw.ch und gegenseitige Hilfe gefordert. Begleitung werden Massnahmen höhen. Nachbarschaftsplattformen und Handlungsempfehlungen für den eröffnen für Alters- und Pflegeheime Das Konzept der sogenannten Caring nachhaltigen und bedarfsgerechten neue Türen, um die ältere Bevöl Communities bietet hier eine vielver- Technikeinsatz in Quartieren formuliert. kerung im lokalen Sozialraum besser sprechende Möglichkeit für neue Ver- zu erreichen. Aus der bisherigen Ar- sorgungskonzepte (Klie, 2016). Dabei Diverse Module für die beit im TiQ-Forschungsprojekt zeigt werden Massnahmen ergriffen, um Vernetzung sich, dass Alters- und Pflegeheime in der lokalen Nachbarschaft «sor- Für die generationenübergreifende Ver- eine neue Rolle im Quartier überneh gende Gemeinschaften» aufzubauen. netzung im Quartier eignen sich ins- men könnten. So werden sie zur «digi Mithilfe von Informations- und Kom- besondere Nachbarschaftsplattformen. talen» Drehscheibe für das Quartier. munikationstechnologien kann der Diese Plattformen sind vom Prinzip Sie agieren als Partner und Treiber Informationsaustausch und die Koor- her ähnlich aufgebaut wie soziale von Quartiersentwicklungsprojekten Prof. Dr. Susanne Hofer Leiterin Kompetenzgruppe dination in der Nachbarschaft verbes- Onlinenetzwerke, jedoch liegt der und können ihr Dienstleistungsport- Hospitality Management und sert werden (Renyi et al., 2019). Fokus auf der lokalen Kommune. Die folio für neue Kundenbedürfnisse im Consumer FM, hosa@zhaw.ch meisten Nachbarschaftsplattformen Quartier erweitern. Länderübergreifendes Projekt sind für alle Bürger/-innen innerhalb Aus Sicht der Angewandten Wissen- des festgelegten Quartiers offen. Die Das dreijährige Forschungsprojekt schaften besteht ein Interesse, die Plattformen bieten verschiedene läuft bis im Herbst 2020. Die End Vielzahl an Erfahrungen und Erkennt- Module für die Vernetzung an, wie ergebnisse werden voraussichtlich im nissen zur Befähigung von Quartieren Schwarze Bretter, News-Sites, Kalen- Oktober in Konstanz präsentiert. zum nachhaltigen Einsatz von Technik der, Gruppenforen, Quartierskontakte in der Quartiersentwicklung zu unter oder Community-Umfragen. Familienbetreuung D as Qua rtier Vereine Gewerbe Digitale Vernetzung Schwarze Quartiersplattform oder App Online- Brett Alters- und Pflegeheim Service Portfolio Marktplatz Kirchgemeinden … Digitalisierung & Freiwilligenarbeit im Quartiersentwicklung Riedhof (Einkaufen, Fahrdienst etc.) / Gewerbeverein Veran- Aufgaben: Chancen: Öffentlichkeitsarbeit i Zahnarzt i Coiffeur i Moderation Neue Services anbieten staltungen Aktivierungsarbeit E-Commerce (Yoga, Garten etc.) i Netzwerkarbeit Neue Kompetenzen Wäscherei i Sport/Physio i Governance aufbauen Podologie i PC-Schulung i Bessere Integration der GV Saal i/e Restaurant i/e Pflege Cafeteria i/e Medien (Zeitung) i/e Fahrdienst i/e Community- Rolle Gruppen-Chat Katalysator und Anbieter von WLAN / PC (Internetcafé) i/e Drehscheibe für das Services für die Mittagstisch Kinder / Partner im Umfragen Quartiers- Bevölkerung Schüler e Sonstige Quartier für alle entwicklungsprojekt Veranstaltungen i/e Quartierskalender Mitteilungen / Chat Quartierskontakte Hochschulen Bürger/-innen Sozialdienste Prinzip der digitalen Vernetzung im Quartier, © Paul Schmitter, IFM/ZHAW 2020 8 Newsletter TR ANSFER | 1-2020 | www.zhaw.ch/lsfm
Neue Projekte Alle Projekte zhaw.ch/ifm/projekte Weiterbildung 20.08. – 14.11.2020 CAS Leadership 27.08.20 – 07.01.21 CAS Workplace Management 03.09. – 12.12.2020 CAS Energiemanagement 10.09. – 05.12.2020 CAS Life Cycle Management Infos und Anmeldung Areal Neuenhof, Viva Real AG zhaw.ch/de/lsfm/institute-zentren/ ifm/ GeoBIM und Virtual Reality-Integration für Baukommission und Investoren Mihaela Meslec, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, mesl@zhaw.ch Das Institut für Facility Management (IFM) be- in das von Loris Viola Architekten entwickelte gleitet das Projekt Areal Neuenhof der Viva Real datenbasierte BIM-Modell integriert und die ver- AG auf seinem digitalen Weg von der Planung schiedenen Datensätze zur immersiven Visuali- bis in die Nutzungsphase. Einen Schwerpunkt sierung in VR kombiniert. dieser Projektentwicklung (drei Gebäude mit insgesamt 42 Wohnungen) bilden die Aufwer- Dieser Anwendungsfall zeigt, wie Technologien tung des Quartiers und die Nachhaltigkeit. Im der virtuellen Realität bei der Strukturierung Prozess zur Erlangung der Baubewilligung und und Visualisierung von GeoBIM-Datenschichten der Investorenbewertung wurden in einem der helfen können, indem innovativ die physische ersten Schritte neue Technologien, GeoBIM Realität mit digitalen Inhalten kombiniert wird. und Virtual Reality (VR), eingesetzt. Bisher er- Die Lösung führt zu einer smarten und effizien- folgte die Planungs-Bewertung mit Hilfe von ten Stakeholder-Interaktion (z. B. Baukommis- 2D-Plänen und einem physischen Modell, die sion, Investoren) mit der gebauten Umgebung den Kontext im Massstab 1:200 zeigten. Für den und fördert so eine tiefer fundierte Entschei- neuen Weg wurden die GeoBIM-Daten mittels dungsfindung. 3D-Laserscanning erfasst und die Punktwolke Immobilienportfolios auf einen klimafreundlichen Pfad bringen Marcel Janser, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, janr@zhaw.ch Prof. Markus Hubbuch, Dozent für Energie- und Gebäudemanagement, hubb@zhaw.ch Bei vielen Organisationen entsteht ein grosser Facility-, Nachhaltigkeits-, Bauprojektmanager, Teil des Treibhausgas-Fussabdrucks bei der Service Provider, Bewirtschafter, Planer, Unter- Erstellung, dem Betrieb und der Veränderung nehmer, Energy Service Companies etc.). Er von Gebäuden. Gesetzgeber und Öffentlichkeit wird im Jahr 2020 publiziert. Behandelt wer- erwarten von solchen Eigentümern je länger, je den Themen wie Nachhaltigkeitsstrategie, mehr Massnahmen zur Treibhausgas-Reduktion. Wirtschaftlichkeitsbewertung, Beschaf- Im hier beschriebenen Climate-KIC-Projekt wur- fung, Geschäftsmodellentwicklung, de untersucht, welche Hürden und Treiber bei Betriebsoptimierung, Contrac Betriebsoptimierungen und Modernisierungen ting sowie Mehrjahresplanung eigentümer- und dienstleisterseitig bestehen. und Variantenstudien von Mo- Dazu wurden 46 Interviews durchgeführt und dernisierungen und deren Inbetrieb- Vertragsdokumente sowie Forschungs literatur nahme. Die Eigentümer sollen ihre analysiert. Beschaffungspraktiken und die Dienstleister Evidenzbasierter Leitfaden Der entstandene Leitfaden enthält Empfehlun- ihre Wertangebote klimafreundlicher machen für Immobilieneigentümer gen für die relevanten Akteure (Portfolio-, Asset-, können. und -dienstleister Newsletter TR ANSFER | 1-2020 | www.zhaw.ch/lsfm 9
Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation Wertschätzung von Lebensmitteln: Mehr als Vermeidung von Food Waste Forschungsgruppe Lebensmittel-Sensorik I n aktuellen Diskussionen zu ethisch gerechter, nachhal- tiger Ernährung spielt Wert- schätzung von Lebensmitteln (LM) vermutlich eine grosse Rolle. Wertschätzung von LM ist bislang nicht einheitlich definiert. Das betrifft sowohl den aktu- ellen Stand der wissenschaft- Prof. Dr. Christine lichen Forschung als auch den Brombach Gebrauch des Begriffs im öffent- Dozentin, broc@zhaw.ch lichen Diskurs. Das riesige Angebot von LM zwingt Konsumenten zu einer Auswahl, diese wird durch eine Vielzahl von Variablen beeinflusst. Im Rahmen Abb. 2: Wichtige Eigenschaften von Lebensmitteln, Quelle: eigene Darstellung zweier explorativer Vorstudien für eine grössere «Wertschätzungsstudie» sonen qualitative Interviews zu Wert- darauf geachtet, dass LM regional sollen folgende Fragen beantwortet schätzung von LM geführt (Abb.1). (aus CH) sind. Für Männer wie für werden: Was bedeutet Studierenden Frauen ist Regionalität das wichtigste an der ZHAW «Wertschätzung von Ergebnisse Kriterium. An zweiter Stelle steht für LM»? Welche Eigenschaften der LM Die qualitative Befragung deckte ver- Frauen Saisonalität, die bei Männern Martin Popp Wissenschaftlicher Mitarbeiter, sind dabei besonders wichtig? Gibt schiedene Dimensionen von «Wert erst an dritter Stelle genannt wird. Der popm@zhaw.ch es Unterschiede bei Männern und schätzung» auf. Die Grösse der Preis der LM ist für Männer an zweiter, Frauen? Quadrate verdeutlicht die Häufigkeit für Frauen an vierter Stelle. Soziale von Nennungen (vgl. Abb.1). Die Krei- Aspekte stehen sowohl bei Männern Methode se zeigen Unterbegriffe, die ebenfalls als auch bei Frauen an den letzten Forschungsprojekt In der ersten explorativen Studie sollte genannt wurden. An der Online-Um- Stellen. Bei den wertgebenden Eigen- Wertschätzung von das Thema «Wertschätzung von LM» frage nahmen 1014 Studierende (TN), schaften von LM (Abb. 2) gibt es Un- Lebensmitteln bei Studierenden an der ZHAW unter- 72 % Frauen und 28 % Männer, teil. terschiede bei Männern und Frauen: sucht werden. Dazu wurde vorgän- 14 % der TN ernähren sich vegeta Für Männer ist Geschmack wichtiger, Leitung: gig in einem Kurs mit Studierenden risch, 5 % vegan, 27 % flexitarisch und für Frauen Gesundheit. Prof. Dr. Christine Brombach, das Thema «Wertschätzung von LM» 35 % achten auf nichts Besonderes. Fachstelle Sensorik bearbeitet und gemeinsam Fragen Als wertgebende Eigenschaft eines Schlussfolgerungen Projektdauer: für eine Umfrage entwickelt. Ein LM steht an erster Stelle Geschmack, In diesen explorativen, nicht re Oktober 2019 – Oktober 2020 Online-Fragebogen wurde an alle gefolgt von Gesundheit, Frische, präsentativen Studien zeigt sich, dass Partner: Intern, externer Partner Studierenden der ZHAW im Oktober Regionalität. Beim Einkauf steht an Geschmack noch vor Gesundheit (vertraulich) 2019 verschickt. In einer studen- erster Stelle Regionalität, gefolgt von als wertgebend eingeschätzt wird. tischen Arbeit wurden mit zehn Per- Saisonalität, Preis. Beim Einkauf wird Regionalität ist wichtiger als biolo gische Produktion von LM. Insgesamt spielt der Preis der LM bei Studie Nichts weg- Faire renden eine grosse Rolle, hingegen Dank- Preise werfen barkeit Ungleich- Dank- sind soziale Aspekte wie Tierwohl gewicht barkeit Food oder soziale Werte der LM nachran- Über- gig. «Wertschätzung von LM» ist ein Waste Weniger fluss Regionale Produkte ein- vielschichtiges Phänomen, diese Zu viele Reste- verwer- kaufen billige Selbst- Nach- explorativen Studien können dazu tung Produkte verständ- lich haltig- Einblicke geben. Eine mögliche Über- Familien- anlass keit tragbarkeit für andere Zielgruppen Qualität sowie Vertiefung der Fragestellun- Sozial Herkunft gen werden in einer weiterführenden, Drittmittel-finanzierten Studie unter- Abb. 1: Wertschätzung, Quelle: Widmer J., unver 2019 sucht. 10 Newsletter TR ANSFER | 1-2020 | www.zhaw.ch/lsfm
Neue Projekte PiFoBake: Mechanisch und thermisch hochstabile partikelstabilisierte Schäume für die Anwendung in glutenfreien Backwaren Sustainable Food Chain Model zur Reduktion Leitung: nadina.mueller@zhaw.ch Dauer: 29.02.2020 – 30.07.2021 von Umweltbelastungen Projektpartner: mitfinanziert durch Innosuisse Weitere Projekte Claudio Beretta, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, beet@zhaw.ch zhaw.ch/ilgi/projekte Die Herstellung, Verarbeitung und Verteilung von Ernährungsstrategie. Das Projekt ist eine Zusam- Lebensmitteln verursacht etwa 20 bis 30 Prozent menarbeit mit den Wädenswiler ZHAW-Instituten Weiterbildung der Umwelteffekte in der Schweiz. Gleichzeitig ILGI, IUNR und IAS. 28.05.2020 geht etwa ein Drittel der Lebensmittel zwischen Modul Ernährung und Gesundheit / Feld und Teller verloren. Diese Lebensmittelver- CAS Food Sociology and Nutrition ** luste belasten die Umwelt so stark wie die Hälfte aller Autofahrten. Für die Umsetzung der Sus- 11.06.2020 tainable Development Goals der UNO, welche Modul Risk Management / CAS Food Business Management ** die Schweiz mitratifiziert hat, soll Food Waste bis 2030 halbiert werden. Damit die wirksamsten 23.06.2020 Massnahmen identifiziert und umgesetzt werden Mikrobielle Lebensmittelsicherheit und können, müssen wir ihren ökologischen Nutzen -qualität: Wie werden sie beurteilt ** messen können. In einem neuen, institutsüber- 25.08.2020 greifenden Projekt wird ein Modell entwickelt, CAS Lebensmittelrecht welches Umwelt effekte von Massnahmen zur Optimierung der Lebensmittelkette sowie der 27.08.2020 Reduktion von Food Waste berechnet. Das neue Modul Soziologie und Kulturgeschichte des Essens / CAS Food Sociology and Modell soll universell in der Bildung, Forschung Nutrition sowie Beratung eingesetzt werden, um Hotspots mit besonders grossem Handlungsspielraum zu 01.09.2020 identifizieren. Mit verschiedenen Benutzeroberflä- Einführung ins Schweizer Lebensmittel- recht chen ist es für diverse Zielgruppen geeignet, bei- spielsweise für interaktives Lernen in Schulen, für Visualisierung der Umwelteffekte der Lebensmittelverschwendung: Land- und Wasserverbrauch, Biodiversitätsverluste, Treibhaus- 01.09.2020 die Beratung der Lebensmittelindustrie oder für gase, Bodenverdichtung etc. Das Food Chain Modell eignet sich, Differenzierung und Identifikation von Behörden zur Unterstützung einer nachhaltigen um solche Effekte für gezielte Szenarien zu berechnen. Mikroorganismen 02.09.2020 Auditmethodik für interne Audits und Lieferantenaudits 22.09.2020 Grundlagen der Weinsensorik Prevalence of Shiga-Toxin producing Escherichia 05.10.2020 coli in wheat, grain and wheat products Sensorik-Lizenz Schokolade 15.10.2020 Degustationskurs Schokolade Silvan Wetzel, Research Assistant, wetz@zhaw.ch Prof. Dr. Lars Fieseler, Head Centre for Food Safety and Quality Management, fiee@zhaw.ch 21.10.2020 Einführung: Anforderungen an Within recent years, the number of outbreaks of lead to serious illness after consuming as little die Konformität von Lebensmittel verpackungen Shiga-Toxin producing Escherichia coli (STEC) as 10 to 100 cells, a method for quantification of associated with the consumption of flour or flour small cell counts was necessary to gain further 19.11.2020 products has risen dramatically. These develop- insight on contamination levels and product sus- Einführung: Kennzeichnung von ments have prompted research into the topic. ceptibility. Lebensmitteln This project had three focuses in order to de- 26.11.2020 termine the danger of STECs in these predomi- Lebensmitteltagung nantly low-moisture foods. The first part was an evaluation of survival over time, e.g. a challenge 02.12.2020 test. Products such as flour, wheat grain or Einführung ins EU-Lebensmittelrecht cookie dough were contaminated artificially and 03.12.2020 cell counts measured over time in order to deter- Schnellmethoden in der Sensorik mine how long STECs are capable of surviving. Second, prevalence of STEC was measured by Infos und Anmeldung analysing freshly harvested grain for STEC counts, zhaw.ch/ilgi/weiterbildung in order to determine whether contamination hap- pens directly on the fields. Finally, a protocol was established that allowed quantification of contam- ** Diese Angebote werden Online angeboten, inated samples. Since an infection of STEC can Schematic of E-coli bitte beachten Sie die Webseite Newsletter TR ANSFER | 1-2020 | www.zhaw.ch/lsfm 11
Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen Grüne Dächer für die Biodiversitäts förderung im Siedlungsraum Forschungsgruppe Stadtökologie Abb. 1: Erlebniswelt Dachbegrünung im Hinterhof sowie Normen (SIA) hinsichtlich einer optimierten Förderung der einheimi schen Flora und Fauna sowie der Klimaanpassung. Käfer und Heuschrecken als Bioindikatoren und «Gradmesser» Begrünte Dachflächen können im Dr. Stephan Brenneisen Sommer bei langen Trockenperioden Leiter Forschungsgruppe austrocknen. In diesem Zusammen- Stadtökologie, bres@zhaw.ch hang interessiert, welches Artenspek- trum überleben und welcher ökologi- sche Ausgleichswert eine extensive Dachbegrünung erlangen kann, auch I Forschungsprojekt m Rahmen des Aktionsplans Tier- und Pflanzenarten nicht nur auf wenn sie periodisch austrocknet. Als Ökofaunistische sowie zur Umsetzung der Strategie Dachflächen gelangen, sondern sich Bioindikator wird in der Regel eine vegetationstechnische Biodiversität Schweiz werden dort auch erfolgreich ansiedeln, ver- Tiergruppe ausgewählt, die den Um- Beurteilung und Optimie- rung von begrünten Dach- für das BAFU wissenschaftliche mehren und dauerhafte Populationen weltzustand charakterisiert. Sehr gute flächen im Kontext der Fachgrundlagen und Erkenntnisse bilden können. Ein herausragendes Ergebnisse lassen sich mit Käfern Biodiversitätsförderung im zum ökologischen Ausgleichs- Beispiel sind die Dachwiesen auf dem erzielen, da sie die artenreichste Tier- Siedlungsraum potenzial von Gebäudebegrü- Seewasserwerk Moos in Wollishofen, gruppe überhaupt darstellen. Heu- nungsmassnahmen erarbeitet. die unter anderem aufgrund des Vor- schrecken werden als weitere Bioindi- Leitung: Diese dienen der Überprüfung kommens von zehn einheimischen katoren im Projekt verwendet, um die Dr. Stephan Brenneisen und Weiterentwicklung beste- Orchideenarten unter Naturschutz Bedeutung der Flächengrösse von Projektdauer: hender Instrumente zur Imple- gestellt wurden. Die Förderung der Dachbegrünungen zu beurteilen. Juli 2019 – April 2022 mentierung und Förderung der Biodiversität in Siedlungsräumen Förderung: Biodiversität im Siedlungsraum. kann so durch Dachbegrünungen Im Rahmen des BAFU-Forschungs- BAFU Bundesamt für Umwelt gezielt umgesetzt und die Bedeutung projektes «Ökofaunistische sowie In städtischen Gebieten nehmen Ge- für den ökologischen Ausgleich und vegetationstechnische Beurteilung bäude mit Flachdächern etwa eine Ersatz im Sinne der Eingriffsregelung und Optimierung von begrünten Fläche von 15 Prozent ein. Diese Flä- in den Naturhaushalt klarer beleuch- Dachflächen im Kontext der Biodi- chen könnten mit einfachen Mitteln tet werden. versitätsförderung im Siedlungsraum» mit einer Dachbegrünung versehen werden vertiefende Analysen ausge- werden, anstelle der früher oft ange- Im Rahmen der Umsetzung des arbeitet, basierend auf langjährigen wendeten Kiesdächer. Die meisten Aktionsplans Strategie Biodiversität Untersuchungen zum Potenzial be- Schweizer Städte haben denn auch Schweiz soll im Bereich der Gene- grünter Dachflächen für schützens- in den letzten Jahrzehnten die Be- rierung von Fach- und Praxiswissen werte Arten (Rote Liste Arten) und der grünung von Dächern in ihr Bauregle- eine Optimierung der ökologischen Populationsdynamik. Es fehlen zu- ment respektive die Zonenordnungen Infrastruktur durch eine Erfolgskont dem Kenntnisse zu den Naturräumen aufgenommen, für Neubauten als ver- rolle zum ökologischen Ausgleichs und naturnahen Sekundärlebensräu- pflichtende ökologische Ausgleichs- potenzial von begrünten Dachflächen men der auf Dächern angesiedelten massnahme – vergleichbar mit Isola- erarbeitet werden. Dadurch wird eine Arten sowie zur Bedeutung der Ver- tions- oder Brandschutzvorschriften. Basis geschaffen für Behörden (Mus- netzung zwischen den Quellgebieten terbaureglement für Zonenordnungen) und begrünten Gebäudeflächen. Flächen für zahlreiche Organismen Mit der nun fortschreitenden Begrü- nung von Dächern entstehen Flächen, die von einer Vielzahl von Organismen erreicht werden können. Zahlreiche Forschungsarbeiten im Bereich Flora und Fauna haben in den letzten Jah- ren Hinweise darauf gegeben, welche Abb. 2: Käfersammlung 12 Newsletter TR ANSFER | 1-2020 | www.zhaw.ch/lsfm
SNF-Projekt «HistoRiCH» Neue Projekte Strukturstabile Stadtbaumsubstrate für Zürich Leitung: andrea.saluz@zhaw.ch Historische Parkanlage und Bepflan- Dauer: 12.12.2019 – 30.12.2024 Patrick Laube, Leiter Forschungsgruppe Geoinformatik, zung am Beispiel Allenmoospärkli – Projektpartner: öffentliche Hand (ohne laup@zhaw.ch; Michael Döring, Leiter Forschungsgruppe Öko Phasen Projektierung und Ausführung Bund) hydrologie, doei@zhaw.ch Leitung: nils.honetschlaeger@zhaw.ch Dauer: 31.10.2019 – 31.10.2020 ChitinOMix: A multidisciplinary project Projektpartner: Mitfinanziert durch die to understand the effect of chitin soil Die historischen Karten der öffentliche Hand (ohne Bund) amendment on the plant response, Schweiz bilden eine einzigar- natural microbial community and the tige Wissensbasis zum Land- SolSeasStore: Saisonale Wärme fate of human pathogenic bacteria speicherung in städtischen Quartieren Leitung: joel.pothier@zhaw.ch schaftswandel der letzten mit Erdwärmesonden Dauer: 01.01.2020 – 30.12.2023 150 Jahre. Bisher werden sol- Leitung: juerg.rohrer@zhaw.ch, Projektpartner: Ghent University (BE), che Karten nur für lokale Pro- markus.hubbuch@zhaw.ch Research Institute for Agriculture, fisheries jekte verwendet, meist durch Dauer: 31.10.2019 – 29.12.2020 and food (BE), Zurich University (CH), manuelles Digitalisieren von Projektpartner: CSD Ingenieure AG (Aarau), mitfinanziert durch den SNF mitfinanziert durch den Bund Kartenelementen. Die Vision Evaluation of benefits and risk of dieses Forschungsprojekts, Natur-, Kultur- und Landschaftswerte assisted migration in Fagus species im internationalen Naturpark Rätikon Leitung: fabio.rezzonico@zhaw.ch das der Schweizerische Na- Leitung: priska.mueller@zhaw.ch Dauer: 05.01.2020 – 30.12.2022 tionalfonds SNF finanziert, Dauer: 31.10.2019 – 30.12.2020 Projektpartner: WSL Birmensdorf, ist die Erschliessung dieser Projektpartner: Region Prättigau/Davos, mitfinanziert durch die öffentliche Hand reichen Quelle raumzeitlicher mitfinanziert durch die öffentliche Hand (ohne Bund) (ohne Bund) Information für die quantitative Climate-KIC Journey Analyse sich verändernder INKoh – Innovative Kohle aus Grüngut Leitung: matthias.stucki@zhaw.ch Historische Kartengrundlage zum Wandel Fliessgewässerökosysteme. Leitung: andreas.schoenborn@zhaw.ch Dauer: 31.01.2020 – 30.12.2021 der Sense bei Flamatt (FR). Dauer: 31.10.2019 – 27.02.2022 Projektpartner: ETH Zürich, Climate KIC, Am interdisziplinären Projekt- Projektpartner: vertraulich, mitfinanziert Geodaten ©swisstopo (DV084370) mitfinanziert durch die EU und andere team beteiligten sind die For- durch den Bund internationale Programme schungsgruppen Geoinformatik und Ökohydrologie des ZHAW-In- Wohnlicher Aussenraum Hirzenbach – stituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen, die ETH Zürich und Prozessinitiierung, -begleitung und Weitere Projekte die EAWAG. Die Forschenden entwickeln digitale Kartenverarbei- Evaluation zhaw.ch/iunr/projekte tungsmethoden zur Extraktion hydrologischer Landschaftselemen- Leitung: petra.hodgson@zhaw.ch Dauer: 31.10.2019 – 30.07.2023 te aus gescannten historischen Karten. Diese Geodaten bilden die Grundlage für neue ökologische Kennzahlen zur Beschreibung Projektpartner: vertraulich Weiterbildung der Veränderung der Struktur und Funktion dieser Ökosysteme. Rothirsch im Schweizer Mittelland Leitung: claudio.signer@zhaw.ch 06.08.2020 Das so geschaffene Wissen wird dann für das heutige Manage- Dauer: 30.11.2019 – 30.12.2023 Naturnaher Garten- und Land ment von Süsswasserökosystemen (z. B. Wiederherstellung von Projektpartner: Haute école du paysage, schaftsbau NGL Flüssen, Erhaltung der biologischen Vielfalt) verfügbar gemacht d’ingénierie et d’architecture de Genève und in nationale Geodateninfrastrukturen (z. B. geodata4edu.ch, HEPIA, Berner Fachhochschule 06.08.2020 (Hochschule für Agrar-, Forst- und Fachspezifische Berufsunabhängige map.geo.admin.ch) integriert. Lebensmittelwissenschaften HAFL), Ausbildung (FBA) Aquakultur Bundesamt für Umwelt BAFU, mitfinanziert durch den Bund 13.08.2020 Modul Finanz 2 / CAS Food Finance and Supply Chain Management 27.08.2020 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung – auch Säugetiercamp im Winter? 10.09.2020 Modul Konsumenten am Point of Sale / CAS Food Product and Sales Prof. Jürg Rohrer, Leiter Forschungsgruppe Erneuerbare Energien, rohu@zhaw.ch; Dionis Anderegg, Management Wissenschaftlicher Assistent, andd@zhaw.ch; Sven Strebel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, strv@zhaw.ch 10.09.2020 Drohnengestützte Fernerkundung – Die Energieversorgung verursacht drei Viertel der sucht die Forschungsgruppe Erneuerbare Energien Anwendung & Analyse Schweizer Treibhausgasemissionen. Ein rascher zusammen mit der ETH, dem SLF und den EKZ, in und vollständiger Umstieg auf erneuerbare Energien welchen alpinen Geländeformen sich am meisten 11.09.2020 ist deshalb unumgänglich, um die menschgemachte Strom erzeugen lässt und wie eine PV-Anlage in den CAS Säugetiere – Artenkenntnis, Erderwärmung zu begrenzen. Für die Schweiz Alpen gebaut werden sollte. Ökologie und Management und ihre Nachbarländer bedeutet dies in den meis- 17.09.2020 ten Fällen fossile Energien mit Strom zu ersetzen. Modul Wettbewerbsfaktor Qualitäts Dadurch steigt der Strombedarf generell und im label / CAS Food Responsibility Speziellen während der Heizperiode durch den ver- 05.11.2020 mehrten Einsatz von Wärmepumpen. Nebst Suffi Modul Digitale Transformation / CAS zienz und einer effizienteren Nutzung der Energie Digital Food Competencies stellt Photovoltaik (PV) das mit Abstand grösste Potenzial der erneuerbaren Energien der Schweiz dar. Infos und Anmeldung PV-Anlagen im Mittelland produzieren im Sommer- zhaw.ch/iunr/weiterbildung halbjahr drei Mal so viel Strom wie im Winterhalbjahr, PV-Anlagen im Gebirge hingegen ungefähr gleich Vergleich der durchschnittlichen spezifischen Monatserträge in den viel. Die bedeutende Winterproduktion von PV-An- Jahren 2018/19 der alpinen Versuchsanlage Davos-Totalp mit senk- rechten, bifazialen PV-Modulen und einer typischen PV-Dachanlage in lagen in den Alpen machen diese für die Stromver- Wädenswil. Vor allem in den Monaten November bis Februar wird in sorgung interessant. Im Projekt Alpenstrom unter- den Alpen sehr viel mehr PV-Strom produziert. Newsletter TR ANSFER | 1-2020 | www.zhaw.ch/lsfm 13
Life Sciences und Facility Management International Ökosystemforschung in EPS-specific depolymerases of bacteriophages Montana, USA infecting Erwinia amylovora By Anna Samoilova, Academy of Sciences of Moldova and Lars Fieseler, ZHAW-Institut of Food and Beverage Innovation, fiee@zhaw.ch Erwinia amylovora is the causative agent of causes cancer development and necrosis. fire blight in pome fruit. Unfortunately, dis- Some bacteriophages encode capsule de- ease management is significantly compli- grading enzymes, which could be applied cated due to the pathogen’s resistance to to strip E. amylovora during plant infection antibiotics and chemical preparations. Bac- and to reduce symptom development in teriophages, i.e. viruses that infect and lyse plants. The diversity and distribution of cap- the bacterial pathogen in a highly specific sule degrading enzymes in phages infecting manner, are under evaluation as an alterna- E. amylovora is still not fully explored. In the Feldbegehung und Unterricht in der natürlichen Auenlandschaft des Flathead tive to the currently available fire blight con- framework of this research project capsule River, Montana (Bild: Michael Döring) trol strategies. degrading enzymes of E. amylovora specific Bereits seit 2016 pflegt das ZHAW-Institut für Umwelt und A major virulence factor of E. amylovora is bacteriophages, isolated from different geo- Natürliche Ressourcen eine erfolgreiche Zusammenarbeit the production of an exopolysaccharide graphic regions, are characterized. mit der Flathead Lake Biological Station (FLBS) der Uni- (EPS) capsule. EPS production clogs the Anna Samoilova is supported by a Swiss versity of Montana. Die Universität beherbergt die älteste xylem vessels in infected plant tissues and Government Excellence Scholarship. biologische Station der USA. Der im Westen gelegene Staat hat mit dem Flathead Lake einen der grössten und saubersten Seen der USA, der in seiner Fläche fast sechs Mal so gross ist wie der Zürichsee. Jeweils im Sommer bietet die FLBS über ein Dutzend Kurse an, die von Stu- dierenden auf der ganzen Welt besucht werden. Die Inhal- te reichen von aquatischer und terrestrischer Ökologie bis hin zu Sensorentwicklung und Fernerkundung. Ein fester Bestandteil ist der gemeinsam mit dem IUNR durchgeführ- te Kurs «Remote Sensing for Ecology», der auch Teil des Masterstudiengangs Umwelt und Natürliche Ressourcen an der ZHAW ist. Diane Whited, verantwortlich für den Bereich Fernerkundung Raumanalyse an der FLBS führt diesen zusammen mit Michael Döring, Leiter der ZHAW-Forschungsgruppe Ökohydrologie durch. Kontakt: Michael Döring, Dozent Ökohydrologie, doei@zhaw.ch Anna Samoilova and Lars Fieseler in the lab at Campus Reidbach Schweiz und China im Online-Austausch zu kultureller Identität Rund 40 Studierende aus allen Studiengän- Fakultät war bereits Anfang März geschlos- gen des ZHAW-Departements Life Sciences sen, die ZHAW hat Mitte März ebenfalls den und Facility Management haben im März Präsenzunterricht auf Online umgestellt. Der und April 2020 gemeinsam mit weiteren 40 Lehransatz von Collaborative Online Interna- Studierenden der Tianjin Normal University tional Learning, kurz COIL, erwies sich in die- in China ein virtuelles Kooperationsangebot ser ausserordentlichen Situation als bestens bestritten. In gemischten Gruppen wurde geeignet. COIL ist COVID-19-resistent! am Thema der kulturellen Identität gearbeitet. Aufgrund der aktuellen Lage mit COVID-19 Kontakte: Daniel von Felten, Dozent, mussten die Studierenden aus beiden Län- vote@zhaw.ch; Dr. Claudine Gaibrois, dern zu Hause arbeiten – die chinesische Dozentin, gaib@zhaw.ch Uni-China / 校园风光 Campus-Landschaft der Tianjin Normal University 14 Newsletter TR ANSFER | 1-2020 | www.zhaw.ch/lsfm
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