Transmitter - Freies Sender Kombinat
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/ / / / / / / / a b s e n d e r − a g r a d i o e . V. , V a l e n t i n s k a m p 3 4 a - 2 0 3 5 5 H a m b u r g , p o s t v e r t r i e b s s t ü c k c 4 5 4 3 6 , e n t g e l d b e z a h l t , d p a g / / / / / / / / / transmitter freies Radio im Oktober Freies Sender Kombinat 93,0 mhz Antenne 101,4 mhz kabel www.fsk-hh.org/livestream 1020
Unterstützt das Freie Sender Kombinat! FSK finanziert sich über Fördermitgliederianer. Die redaktionelle Arbeit im Freien Radio ist zwar unbezahlt, trotzdem kostet die Produktion von Sendungen Geld: Miete, Übertragungsleitungen, Technik, GEMA, Telefon, Büromaterial usw. Eine Vielzahl von Unterstützer_innen kann die die Unabhängigkeit von FSK gewährleisten. Wer beschliesst, das Freie Sender Kombinat zu unterstützen (oder jemand anderen davon überzeugt) bekommt dafür eine der hier abgebildeten Prämien. Aber nur, so lange der Vorrat reicht! Kristine von Soden: »Ob die Möwen manchmal an mich denken?«, Aviva Verlag 1 Mit dem Aufstieg der Seebäder im Wilhelminischen Kaiserreich kam sogleich auch der »Bäder-Antisemitismus« auf. »Judenrein!« lautete die Parole an der deutschen Ostseeküste, lange bevor der NS-Staat Wirklichkeit war. Schon damals drucken jüdische Zeitungen »Bäder- listen« ab, warnen vor Badeorten, in denen jüdische Gäste unerwünscht sind. Als »Juden- bäder« wiederum gelten Orte wie Heringsdorf, wo zunächst noch eine liberale Atmosphäre herrscht. Buch 208 Seiten, gebunden. Tim Mohr: Stirb nicht im Warteraum der Zukunft, Heyne Hardcore 2 Punk begann in Ostdeutschland mit einer Handvoll Jugendlicher in den späten Siebziger- jahren. Inspiriert von geschmuggelten Musikmagazinen und gelegentlichen Bildern aus dem Westfernsehen, schnitten sie sich Löcher in die Jeans und steckten sich Sicherheitsn- adeln durch die Ohrlöcher. Es war klar, dass sie damit den staatlichen Behörden auffielen. Harte Repressionen waren die Folge, viele Geschichten sind noch immer unbekannt. Tim Mohr hat ein bis heute kaum bekanntes Kapitel deutscher Geschichte durchleuchtet und ein eindringliches Bild einer vergangenen Zeit gezeichnet. Mit zahlreichen Fotos. Buch 560 Seiten, Hardcover Stuart Hall – Vertrauter Fremder – Ein Leben zwischen zwei Inseln, Argument Verlag 3 Die Autobiografie des Cultural Studies-Begründers STUART HALL verbindet persönliche Erfahrung und Erinnerung mit klugen Diskursen um Race und (Post)Kolonialismus, liefert eine Musik- und Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts und führt in komplexes politisch- kulturelles Denken ein: zugänglich, stellenweise heiter, kohärent und geschmeidig. Das Leben in der Diaspora schärfte Stuart Halls Blick auf Gesellschaft. Seine Erinnerungen zeigen das (post)koloniale Jamaika, das England der 1950er, die Weltpolitik, die Entwick- lung der New Left. Eine bereichernde Lektüre für alle, die politisch interessiert sind, sich mit den Themen Race, Identität, Kolonialismus, Kapitalismuskritik befassen und/oder mit der Aneignung von Kultur und Geschichte. Dieses Buch ist auch ein Einstieg in Stuart Halls Denken und theoretisches Arbeiten. 304 Seiten, Hardcover mit Lesebändchen abschneiden und an FSK schicken / bei fragen anrufen unter 040 43 43 24 Ich werde Fördermitglied*in des FSK Vor/Nachname und spende monatlich.. Straße/Nr. 5,- 10,- Zahlungsweise: monatlich 20,- 50,- vierteljährlich PLZ Ort ... euro halbjährlich Telefon Ich erteile einen Abbuchungsauftrag. Email Wenn das Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, Fördermitglieder bekommen zum Jahresende eine Spenden- besteht seitens des kontoführenden Geldinstituts keine Ver- quittung zugeschickt. Bitte teilt uns Adress-/Kontoänderungen pflichtung zur Einlösung. Der erteilte Abbuchungsauftrag umgehend mit. Es entstehen sonst zusätzliche Kosten. gilt bis er schriftlich oder telefonisch widerrufen wird. Ich will... IBAN das Buch “Ob die Möwen manchmal an mich denken?” das Buch “Stirb nicht im Warteraum der Zukunft” BIC Das Buch “Stuard Hall - Vertrauter Fremder” Ich möchte die Programmzeitschrift Transmitter zugeschickt bekommen und spende zusätzlich 12,- Euro jährlich für die Nichts. danke. Programmzeitschrift Transmitter. Ort / Datum Ich möchte zum Jahresende bitte eine Spendenquittung zugeschickt bekommen. Adresse bitte mitteilen. Unterschrift
Editorial Rassismus und Antisemitismus verbrei- ten sich in alarmierender Gewindigkeit Inhalt FSK unterstützen seite 2 Im Jahre 1989 waren viele unserer Hörer/Leser*innen nicht geboren oder wurden Im Osten nichts neues Seite 4 es um diese Zeit herum. Möglicherweise geht ihnen es mit der wiederholten Nennung polylux interview dieser Jahreszahl wie einigen Jahrzehnte früher Geborenen mit dem 1848‘er Datum: Seite 6 Irgendwas war schief gelaufen obwohl das doch eigentlich ein positiver Anhalt ge- Erfahrung trägt eine Wiederhol- wesen sein soll. Mit der bürgerlich demokratischen Revolution hatte sich der Antise- ung in die Ewigkeit Seite 7 mitismus bereits tief in die Gesellschaft eingeschrieben. Die Borussische Schule der Geschichtsschreibung war ein wirkmächtiges Instrument der ideologischen Mobili- fluctoplasma festival Seite 9 sierung preußischer Denke in ein durch Krieg und Eroberung verbunden mit innen- task force politischen Repressionen bis hin zum Sozialistengesetz, Schutzzöllen etc durchsetztes Seite 10 vereinigtes Deutschland. Demokratische Rechte und Freiheiten waren gebunden an BC Text Stände und Klassen und je volksnäher diese sich fortsetzten, desto intensivwirksa- Seite 11 mer wurden die Instrumente der „Vervolksgemeinschaftung“. Zugehörigkeiten und Was läuft hier? Seite 13 Ausschlüsse waren völkisch definiert, bevor sie sich in Vernichtungstaten umsetzten. Vernunft war zu einer rationalen Grundlage der Massenvernichtung avanciert. Es ge- Blurred Edge Seite 14 schah aus ihr selbst heraus. Radioprogramm Seite 18 Aktuell zu Corona Zeiten nennt sich solches „Querdenken“. Quer Denken ist Impressum & Termine Kein Denken. Es ist eine Denkvermeidungsbewegung, die auf Ressentiments gestützt letzte Seite politische Maßnahmen als Verschwörung wahrnimmt und dabei Schuldige identi- fiziert. Solche, die den Virus freigesetzt hätten oder ähnliches. Die Existenz des Virus wird bestritten oder man selbst sei gefeit. Die Massenwirksamkeit, die sich mit der Berliner Demonstration der Corona Leugner*innen zeigte, verweist auf Bindeglieder der an sich sehr unterschiedlichen Spektren die dort gemeinsam auftraten. Der Virus ist unsichtbar, läßt sich lediglich abstrakt identifizieren, ist feindlich und soll daher auch konkret-kenntlich sein um ihm konkret gegenüber treten zu können. So lange dies nicht erreichbar ist wird er entweder geleugnet oder als Ergebnis einer Verschwörung „gedacht“. Solche Kopfgeburten sind angedockt an traditionelle Verarbeitungsmuster gesellschaftlicher Verhältnisse, in denen das im Konkre- ten als feindlich wahrgenommene Abstrakte ausgegrenzt und unsichtbar gemacht werden soll. Dazu und zum gemeinschaftlichen Zusammenschluß bedarf es der Personifizierung des Feindlichen. So wurde und wird traditionell das „Geld“ mit dem „Juden“ identifiziert, so wird aus Corona Maßnahmen die „Merkel- diktatur“, so wird „der Andere“ konstruiert. Es werden alternative Fakten geschaffen, diese fortwährend behauptet bis mehrheitsfähig massentauglich die Tatsachen umgewertet sind. So wird der Volkstod agi- tiert bis die Täter von Hanau, Halle, Utøya und Christchurch wie dem Münchener OEZ hinreichend angerufen sind um zu töten. Wir zitieren unseren Kollegen aus einer Mitteilung beim Entstehen dieses Heftes: „Auch der Attentäter von Hanau, der im Februar zehn Personen ermordete, verbreitete Verschwörungs- theorien, die sich mit der Qanon-Bewegung decken. Wie viele der Unterstützer glaubte er an eine «gehei- me Untergrundregierung» Qanon ist auch durch und durch antisemitisch von ihrer Ideologie her. Doch in ihrem irre sein übertrumpfen sie die „normalen“ Faschisten und Rechtsextremisten um Längen. Das Incel Ding kommt dann nochmal on top. Es scheint ja langsam sichtbar daß Qanon eine Massenpsychose ist, das ganze verstärkt durch die covid- 19 Krise. Da einfach mit Ausländerfeindlichkeit zu argumentieren ist leider etwas zu leichtfertig gegrif- fen. Da es sich als ein weit aus verstrickteres Problem erweist.“ Erinnern wir uns ruhig mal an die massenpsychotischen Goebbels Auftritte im Berliner Sortpalast: „Wollt Ihr den totalen Krieg?“ Aus tausenden von Hälsen „Ja aaa“. Hitlers frühe Kriegsankündigung mit: „Die Juden haben uns den Krieg erklärt“. Die eben genannte Verstricktheit ergibt sich als das an- rufbare Virus namens Rassismus und Antisemitismus. Sichtbar immer den Betroffenen und manchmal der Öffentlichkeit dann wenn wieder ein Massenmord, versucht oder vollendet stattgefunden hat. Einen Virus haben diese Leute von jeher im Kopf. tm redaktion 3
Im Osten nichts neues? Ist es angesichts von Hanau und NSU 2.0, ange- Regionen, weil sie wissen, dass ihnen und ihren sichts von rassistischen Angriffen im ganzen Land Zielen dort eine Mischung aus Unbedarftheit, Ig- wirklich gerechtfertigt, sich in Analyse und Aktion noranz, praktischer Hilflosigkeit, aber auch heim- auf den Osten zu konzentrieren, wie es Polylux tut? licher und offener Unterstützung in die Hände Vergesst den Osten, bekämpft Nazis und Rassisten spielt. überall im Land. Wenn es so einfach wäre... Jene hingegen, die aus sehr unterschiedlichen Klar, das es mit Nazis und Rassisten im Osten Gründen zu den Gegnern und Feinden diverser wirklich krass ist, stand nun oft genug in der Zei- rechter und rassistischer Protagonisten und Pro- tung, kam im Fernsehen, und ist ja eigentlich jekte im Osten gehören, finden allein durch diesen nichts wirklich neues. Ob gewalttätige Angriffe Umstand nicht automatisch zusammen. Sie tren- auf Migrant*innen, alternative Jugendliche oder nen Welten: die migrantische Familie, für die jeder die Wahlergebnisse der AfD. In allen Rankings Weg zum Einkaufen in einer ostdeutschen Klein- mit denen rechter Alltag im Land gemessen wer- stadt ein Spießrutenlauf durch eine Zone von Hass, den kann, führt der Osten vor Hessen und NRW. Verachtung und Unverständnis ist; das homosexu- Stimmt. Aber auch dort gibt es Regionen und Orte, elle Paar, dass sich zwar in der Öffentlichkeit der in denen Neonazis den Ton angeben, die soziokul- gleichen Kleinstadt unsichtbar machen kann, aber turelle Infrastruktur für solidarische Alternativen auch muss, um nicht attackiert zu werden; die al- schwach aufgestellt ist und Menschen, die sich ternativen Jugendlichen, die dem Extremismusver- offen sichtbar für Demokratie und Solidarität en- dikt anheimfallen, weil sie sprühen gehen, skaten, gagieren, unter Druck stehen. Wo ist der Unter- keinen Bock auf Faschos haben und den Honorati- schied zwischen den Zuständen im Main-Kinzing oren der Stadt respektlos gegenübertreten. Sie alle Kreis und dem thüringischen Altenburg? Warum sind auf die eine oder andere Weise den Erschei- also sich auf den Osten zu konzentrieren? nungsformen einer rechten Alltagskultur ausgelie- fert: Diskriminierung, Ausgrenzung, Unsichtbar- Nicht erst seit PEGIDA ist Ostdeutschland keit, Gewalt. das politische Experimentierfeld für die extreme Rechte. Seit den 1990er Jahren lag der Motor für Die Herausforderung besteht darin, Orte zu rechte und rassistische Mobilisierungen in der schaffen und zu halten, an denen all diese Gruppen Gesellschaft für Diskurse im Westen, für organi- sich angstfrei nicht nur bewegen können, sondern satorischen Strukturaufbau, Straßenprotest und sich Räume nehmen, zu gestalten, was sie leben rassistische Massengewalt im Osten. Die organi- wollen. Polylux ist die Idee, wie diesen sehr unter- sierte extreme Rechte von NPD bis zu neurechten schiedlichen Menschen und Initiativen geholfen Projekten zog es ob der billigen Immobilien und werden könnte. Mit Vernetzung, mit exemplari- der Aussicht, dort auf wenig oder gar keinen gesell- scher Projektarbeit, auch mit Geld. schaftlichen Widerstand zu stoßen, in den Osten. Seit den 1990er Jahren haben sie dort Strukturen Noch einmal: Wo liegt der Unterschied zum aufgebaut, die in Form von Rechtsrock Events, Westen? Der Unterschied liegt darin, dass die neonazistischen Kampfsportgruppen oder rechten nächste Universitätsstadt im Westen im Zweifels- Heimatvereinen Wurzeln geschlagen haben, und fall nur drei ICE oder RE Haltestelle entfernt liegt, einen Resonanzraum für rechte Politikangebo- wo es ein alternatives Kino, einen Club mit einer te geschaffen, der auch und gerade dann funktio- offenen Atmosphäre gibt. Wer in Zella Mehlis, niert, wenn es gerade keine mediale oder politische Bernburg oder Stavenhagen lebt, kann in der Regel Aufmerksamkeit für das Dominanzstreben der nicht eben mal einen Laden mieten, um einen extremen Rechten im Osten gibt. Rechtsextreme Treffpunkt zu schaffen für Leute, die anders ticken. Protagonisten gehen mit ihren Projekten gezielt in Es gibt in zu vielen Orten schlicht keine soziokul- die ländlichen und kleinstädtischen ostdeutschen turelle Infrastruktur mehr, an die angedockt wer- 4
den könnte. Dort aber, wo es so etwas gibt, egal ob Wie unter schwierigen Bedingungen Räume Kulturzentrum, Club, Vereinsheim oder Kirchen- für Kultur, Begegnung und Engagement geschaffen gemeinde öffnen sich Räume für all jene, die sich und gehalten werden können. von rechten Akteuren in die Defensive gezwungen Wie Verbindungen und Vernetzung entstehen sehen. können zwischen und zu Menschen, die aus unter- schiedlichen Gründen den Rechten ein Dorn im Der Rechtsruck im Osten ist kurzfristig nicht Auge sind. aufzuhalten. Er ist da, schon angekommen in zu vielen gesellschaftlichen Bereichen. Die AfD sitzt Wie ….. nicht nur in den fernen Landesparlamenten in Potsdam, Schwerin oder Magdeburg. Sie ist kom- Im kommenden Jahr sind in einigen ostdeut- munal verankert und übt Druck aus auf Menschen schen Ländern Landtagswahlen. Dann werden und Strukturen, die sie als linksextrem diffamieren Orte in denen die Wahlergebnisse für die AfD kann. Dies und rechte Angriffe schaffen in man- hoch ausfielen und die Wähler der Partei viel me- chen Orten ein Klima der Angst, vor dem zu viele diale Aufmerksamkeit bekommen. nach Leipzig, Berlin oder Hamburg fliehen. Jene, Umso wichtiger ist es, die Stimmen jener zu die nicht in die Großstädte gehen wollen oder kön- stärken, die jenseits der Konjunkturen media- nen, sind auf sich gestellt, auf ihre Kreativität und len und politischen Interesses daran arbeiten, die ihr Durchhaltevermögen. Räume für die Belange und Perspektive jener offen zu halten, die sich von rechten Hegemoniebestre- Die schlechte Nachricht ist, Zustände wie in ei- bungen nicht einschüchtern lassen wollen. nigen Regionen im Osten, in denen es seit Jahren rechte Dominanzräume gibt, drohen auch in eini- David Begrich gen Regionen im Westen. Die gute Nachricht ist; im Westen kann vom Osten gelernt werden: 5
Polylux im Interview transmitter: Im August letzten Jahres, auf der wel- geografische Bezug bringt uns nicht weiter. Im Kern come united Demo trat Polylux erstmals öffentlich in sind die Probleme auch „im Westen“ vorhanden, nur Erscheinung und feiert damit gerade den ersten Ge- weniger massiv oder nicht so flächendeckend. Wichtig burtstag. Während in drei Ostdeutschen Bundeslän- war uns, wie wir eine nachhaltige Struktur schaffen, wie dern Wahlen waren habt ihr euch entschieden dieses wir den Menschen, Vereinen und Initiativen gerade im Projekt zu gründen. Was war die Motivation dabei? ländlichen Raum den Rücken stärken können. Es ist ja nicht so, dass die Mauer gefallen ist und auf ein- Polylux: Wir hatten als wir uns 2018 das erste mal trafen, mal waren da Nazis und Rechte, die waren schon vorher noch alle eine Ostbiographie. Ich lebe nun seit 10 Jah- da. In der DDR gibt es eine lange Geschichte an rassis- ren in Berlin und es gab viel Gründe zu gehen, ein we- tischen Kontinuitäten. Es gab mindestens 10 Todesopfer sentlicher Grund hierfür ist auch meine migrantischen rassistischer Gewalt, es gab mehrere pogromartige Zu- Perspektive. Ich wuchs in den 90er Jahren als Kind im stände wie z.B 1975 in Erfurt. Eine Auseinandersetzung Osten auf, Rassismus und die direkte Bedrohung durch mit rassistischer Gewalt gab es jedoch nicht, es wurde Nazis, aber auch der institutionelle Rassismus prägten der Deckel drauf gehalten. Es wird oft die Geschichte mein Aufwachsen. der Wendeverlierer erzählt und der damit einhergehen- Die Bedrohung war für mich als Antifaschistin und Mi- de Rassismus relativiert. Gleichzeitig fehlt eine Aufarbei- grantin auch in den 2000er Realität. Es waren damals tung der Wende aus ostdeutscher Perspektive nach wie Alternative Orte, die für mich Schutzorte waren und in vor. Das Narrativ der Wendeverlierer kommt ja nicht denen ich der Realität entfliehen konnte. In Berlin konn- von ungefähr. Die Geschichte der Treuhand ist die Ge- te ich all diese Erfahrung weit von mir wegschieben, schichte des Ausverkaufs einer ganzen Gesellschaft und doch es gelang nicht für lange Zeit. Für mich kommt der Zerstörung vieler Ideen der DDR-Opposition. Bis die Option zurückzuziehen nicht in Frage. Im Sommer heute gibt es große Unterschiede, man muss nur mal eine 2018, bei einem Besuch bei meinen Eltern, bemerkte Reise über bayrische und danach über sächsische oder ich, dieser Weg funktioniert nicht mehr. Bei Gesprächen thüringische Dörfer unternehmen. Diese Geschichte mit Aktivisten vor Ort war klar sie wünschen sich Un- muss Eingang ins gesellschaftliche Gedächtnis finden, terstützung. Für mich wurde klar, ich will Verantwor- ohne Rassismus zu reproduzieren. Die wohl größten tung mittragen und die Menschen vor Ort unterstützen. Wendeverlierer*innen waren die „Vertragarbeiter*innen“ Ich glaube, den anderen zweien von der Startkonstella- die von der BRD einfach nach Hause geschickt wurden, tion ging es ähnlich und so fanden wir zusammen. Zu denen bis heute Zahlungen vorenthalten werden und dieser Zeit fanden auch die Angriffe der AfD auf Mitei- denen, wenn sie hierblieben, von Nazis das Leben zur nander e.V in Sachsen-Anhalt statt. Wir sahen die Bilder Hölle gemacht wird. aus Chemnitz. Die Wahlen standen bevor und uns war wichtig, nicht nur einen symbolischen Akt zu leisten, tr: Viele Projekte vor Ort sehen sich von mindestens sondern langfristige Unterstützung zu ermöglichen, die zwei Seiten bedroht. Auf der einen Seite gibt es gewalt- jedoch unabhängig von staatlichen Strukturen und Be- bereite Nazi- und Neonazi-Strukturen, die die Projek- vormundungen stattfindet. te angreifen. Gleichzeitig gibt es von staatlicher Seite ebenfalls massive Angriffe. Vielen in Westdeutschland tr: Aus westdeutscher Perspektive scheint die Analyse scheint das Ausmaß dieses Angriffs überhaupt nicht so einfach und abstrakt wie weit weg. In den seltens- bekannt. Wie konkret ist die Bedrohungssituation ein- ten Fällen gibt es ein Interesse oder eine Auseinander- zelner Projekte? setzung mit der konkrete Situation vor Ort. Polylux macht sich nun stark für sozio-kulturelle Projekte im Ply: In Sachsen gibt es eine wirklich lange Historie staat- ländlichen Bereich. Kämpft ihr für den „guten Osten“? licher Repression gegen linke Projekte. Die Mittel und Oder anders gefragt: wie kann eine positive Bezugnah- Wege, die die regierende CDU dabei getestet hat, sind me auf eine vermeintliche ostdeutsche Opferidentität im Kern die gleichen wie sie die AfD jetzt fordert: Ex- verhindert werden? tremismus-Klauseln, Schikanen mittels des Baurechts, polizeiliche und nachrichtendienstliche Überwachung. Ply: Es geht uns nicht um den Kampf für den „guten Zum Beispiel das Projekt Schlossberg 1 aus Saalfeld , die Osten“, sondern darum wie wir Strukturen Vorort un- vom Bauamt Auflagen bekommen haben und nun teure terstützen können und uns solidarisch zeigen. Dieser Umbauten machen müssen. Natürlich müssen Bauvor- 6
schriften eingehalten werden. Aber das linke Projekte, dass fehlende oder ausbleibende staatliche Struktu- die im Visier von Rechten stehen, häufig Ziel solcher ren ersetzen könnte. Wird damit die Defensive ver- Auflagen werden, ist auffällig. Die Extremismusklausel lassen und es beginnt eine Phase der konstruktiven wurde 2014 glücklicherweise abgeschafft. Allerdings ist Selbstorganisation? die Theorie dahinter immer noch wirkmächtig: „Gute Mitte – böse Ränder“. Für Projekte bedeutet das, dass Ply: Eine staatliche Förderung ist immer an Bedingun- gerade Antifaschistische und Antirassistische Arbeit gen geknüpft, eine rein unabhängige Arbeit ist damit immer unter dem Extremismusverdacht steht. Dabei nicht möglich. In den letzten Jahren haben einige Verei- spielt auch der Verfassungsschutz eine große Rolle. Im ne ihre Gemeinnützigkeit verloren, wie Attac, Campact, Jahr 2019 klagten mehrere Bands erfolgreich gegen ihre der VVN-BdA usw. Auch mit dem Neutralitätsgebot Nennung im Bericht des Amtes. (http://undeutsch. werden Projekten oft Steine in den Weg gelegt. Dies ist blogsport.de/2019/11/13/gemeinsame-pm-zum-aner- auch der Grund warum wir uns gegen eine Gemeinnüt- kenntnisurteil/) Die Bands wegen Songtexten als „links- zigkeit entschieden haben, weil wir uns als politisches extremistisch“ zu markieren, war dem Amt noch nicht Projekt verstehen. Wir wollen eine unabhängige Unter- genug. Stattdessen waren immer wieder Jugendhäuser, stützungsstruktur schaffen, weg von staatlichen Mitteln, die Auftritte organisierten im Vorhinein von Polizei und um den Projekten eine wirklich unabhängige Arbeit zu Stadtverwaltungen angesprochen worden. Mutmaßlich ermöglichen, in denen sie sich nicht für ihr Handeln hat der Verfassungsschutz diese über die Konzerte infor- rechtfertigen müssen. miert und zum Handeln ermutigt. Das führte auch zu Wir sind noch am Anfang und doch haben wir in einem Auftrittsabsagen und war erklärter Maßen rechtswidrig. Jahr einiges geschafft. Wir konnten Vereinen die Miete Als vorläufige Spitze der Absurdität hat es im Jahr 2018 zahlen, damit sie sich an ihren Orten engagieren kön- das Konzert „Wir sind mehr“ in Chemnitz in den Verfas- nen, ohne am Verwaltungsaufwand unterzugehen und sungschutzbericht geschafft. sich Bedingungen wie der Neutralität unterzuordnen. tr: Polylux versteht sich als dezidiert linkes Projekt, siehe: www.polylux.network . Erfahrung trägt eine Wiederholung in die Ewigkeit Irgendwie hängt dieser Abend in Hannover nach, sitze Bewertung war klar. Irgendwo ging es weiter, vielleicht in der Schleife auf dem Boden fest. Egal wie ich es schie- eine Flasche hinterher werfen, wegrennen, was anderes be - es bewegt sich nicht. Aber trotzdem ist es da und suchen. Flucht war gar kein anderer Zustand. Wir woll- verschwindet nicht. Wollte jetzt eigentlich irgendwie an- ten gar nicht da sein - egal ob es Zoff geben würde oder fangen eine Text dazu zu schreiben, aber es aber es bleibt nicht - das war auch keine Frage. nur hängen. Keine Ahnung - wo anfangen? Ich habe das immer einkalkuliert. Jeden Abend, jedes Bei den Teenagern? Bei den Beleidigungen? Irgendwas Mal, wenn wir weggegangen sind, war klar, dass es Ärger aufsammeln, wo doch total egal ist, was am Ende da geben würde - zu mindestens so lange bis wir weit weg steht. immer das gleiche, nur in anderen Farben. einen passenderen Ort finden würden. Oder glaubten Ich kann die Erfahrung nicht abwenden. ihn dort zu finden. Bis dahin blieb man draußen. Komme noch nicht so ganz wieder dahin, wo du mich Das ist etwas, dass sich gehalten hat. Dabei sind es doch wahrscheinlich gerade brauchst. die gleichen Leute wie in den Innenräumen. Aber drau- ßen ist der Vorteil. Vielleicht muss ich weiter ausholen: zum ersten Mal ei- gentlich, so scheint es mir, kamen wir ins Gespräch über einen Sachverhalt, der offenbar schon mehr als zehn Wie in Hannover. Jahre da ist, kaum zu verleugnen, dass da Einfluss aus- geübt wurde. Aber dazu später mehr. Wenn sich solche Und du kannst nichts dagegen tun. Situationen ereignet haben, und wenn ich nachdenke komme ich auf eine Vielzahl, dann haben wir vielleicht Weil er sich einfach dazustellt. Ohne Vorwand. Und kurz darauf reagiert, nicht aber länger, sitzend, offen. Die keine Bewegung ausreicht, um zur Eskalation zu führen. 7
Ich kotz im Strahl. Ich habe hier einen Freund am Telefon, der ist gleichzeitig auch mein Chef. Kannst du mal mit dem Telefonieren. Er macht sich Sorgen um dich. Du sollst nicht so viel trinken. Ach, der ist eben ne Schwuchtel. Genau wie ihr beiden. Das habe ich gleich gesehen. Und niemand etwas sagt. Da aber, war die Angst in seinen Augen, jede Berührung fürchtend. Wir nicht. Und ich mich davor fürchte, viel näher an jene dran zu sein, mit der Zunge und der Scham, der Vielleicht hätten wir ihn füttern sollen und züchten. Verletzung und der Angst. Kein Wort. Fast dreizehn Jahre hat es gedauert, bis wir nachts, erschöpft und Nur ließ er seine Angst dann halt entweichen. Falsche müde, auf der Straße anfangen konnten, mehr zu sagen Richtung, junger Mann. Der Rausch umnebelt dein Ge- als Gelächter, Hohn und Spott. Auch irgendwie die Un- fieder. Ich hatte fast vergessen, wie es ist zu Rennen, aus logik des Sieges. diesem Grund. Sie haben uns halt auf die Schnauze gehauen. Da ver- Wenn ich zähle ist Schwuchtel das häufigste, dicht gefolgt dreht sich schon mal die Zunge. von schwul, meistens verwendet als Adjektiv. Dabei al- lerdings kam die Schwierigkeit hinzu noch einen mehr Daran hat sich nichts geändert. oder weniger vollständigen Satz herum konstruieren zu müssen. Meistens war es ein Fragesatz, nicht allerdings Und noch immer nicht ist angekommen, dass der erste vorgetragen als Frage. Bist du schwul oder was! Eine zag- Schlag von uns aus gehen müsste. hafte, fast zärtliche Beleidigung. Jegliche Reaktionen da- rauf wurden jedoch weit weniger zaghaft erwidert. Wie hartnäckig man dieses Lernen verweigern kann. Arschficker ist auch ganz vorne mit dabei. Du hast dir dann halt Leute gesucht, die das für dich konnten. Manche auch wollten. Wenn die wüssten. Du hast dir Leute gesucht, die das Rennen kannten, Wie egal es ist. lange, dürre Kerle, ohne Mund und Augen, die Hände in den Taschen. Spuken, das konnten sie gut. Ab dem Punkt gibt es keine Ausweichmöglichkeit. Egal, wie wir auf die Situation reagierten - der weitere Verlauf Und jetzt? war ohnehin bereits klar. Nur eines wundert mich dabei. Sitzen wir wieder auf der Straße, großmäulig am Schrei- Das danach nichts passierte? Niemand kam? ben, Bilder malen, Tanzen. Und trotzdem keinen Umgang, keine Ruhe. Gerannt wurde alleine. und trotzdem: meine Angst bei dir zu wissen, hält die Nacht auf Abstand. Zwei Frauen kommen die Straße hoch, wechseln, als sie uns sitzen sehen, die Straßenseite. KI jetzt L. 8
Fluctoplasma – 96 Stunden Kunst Diskurs Diversität Was bedeutet es Kunst für die urbane und diverse Stadt- sich mit Erfahrungen, die als offene Wunden in unse- gesellschaft zu machen? Und wie können wir einen so- rer Gesellschaft gären – Verlust von liebsten Menschen, zialen Prozess in Gang bringen, der bestimmte kulturel- Ohnmacht, Orientierungslosigkeit. Es sind Dinge, die le Gegebenheiten revolutioniert und für die Gesamtheit weh tun, die brennen, die Verwirrung und Ratlosig- der Gesellschaft zugänglich ist? keit stiften. fluctoplasma nennt dies BLUE BURNING, Denn die letzten Monate und Ereignisse des Jahres 2020 denn wie bei einer Flamme ist die heißeste Stelle blau. bedeuten nicht nur eine Neuverhandlung gesellschaft- Die künstlerischen Beiträge umfassen die brennendsten licher Grundfeste und somit eine Neukalibrierung von Themen unserer Gesellschaft: Rassismus, Postkolonia- Kunst und Kultur, sondern auch eine verschärfte Dis- lismus, zeitgenössische Strategien im Umgang mit Di- kussion um die Frage, wie diese Verhandlungen gelin- versität, internationale Positionen und Gender. gen können. Ereignisse wie die Corona-Pandemie, der Anschlag in Hanau, Fridays for Future und Black Lives Durch Kunst und Diskussion schaffen wir neue Formen Matter und viele Dinge mehr, haben uns dazu gebracht der Begegnung, Begegnungen, die Kunst und Demokra- über das nachzudenken, was unser gesellschaftliches tie in vielen Fällen erst ermöglichen. Um Leben ausmacht und wie Demokratie und Gesellschaft einander in Zeiten des Abstands nahekommen zu kön- ineinandergreifen können. nen, haben wir folglich eine Es wird viel über Rassismus gesprochen. Aber was ver- analoge und digitale Festivalstruktur gestrickt. Wir be- ändert sich wirklich, während Generationen von Men- spielen die Bücherhallen Hamburg, das Ernst Deutsch schen tagtäglich rassistische Gewalt erfahren? Und was Theater, das Westwerk und das Kölibri sowie unsere müssen wir dafür tun? Festivalwebsite. An diesen Punkten setzt das neue und internationale Mit fluctoplasma wird dadurch die gesamte Stadt Ham- Kunst- und Kulturfestival fluctoplasma an. Als interdis- burg zu einem Raum für Kunst und Diskussionen. Alle ziplinäres Festival versteht es sich als Raum, um Begeg- Veranstaltungen sind in diesem Jahr als Zeichen der So- nung zwischen heterogenen Gruppen zu ermöglichen lidarität in Corona-Zeiten kostenfrei zugänglich. und Verständigungsprozesse in Gang zu setzen, wie wir nachhaltig Strukturen verändern können. fluctoplas- Das Festival wird durch die Behörde für Kultur und ma baut auf das interkulturelle Festival eigenarten auf Medien Hamburg, der Stiftung Bücherhallen Hamburg und verfolgt gleichzeitig einen neuen Ansatz: Das Lei- und dem 360° Programm der Kulturstiftung des Bundes tungsteam setzt sich divers zusammen und schafft be- gefördert. Es findet am 22.10.- 25.10.2020 statt. wusst Raum für BPOC Künstler*innen. Dabei wird auf verschiedene Fäden der Stadt zurückgegriffen und zu einer Synergie verknotet. Es geht darum, neue Bühnen zu gestalten, Räume zu öffnen, Safer Spaces zu schaffen und Kunst an Orte zu bringen, an denen sie bisher nicht erwartet wurden. Innerhalb von 96 Stunden kommen in Hamburg über 85 Künstler*Innen und Denker*innen – vornehmlich BPOC - aus dem internationalen Raum und der loka- len Szene zusammen. Wir werfen einen Blick auf soziale Bruchlinien, die ein Leben in Vielfalt mit sich bringt und die in Krisenzeiten noch deutlicher zu Tage treten. Das Festival ist für drei Jahre (2020 bis 2022) angelegt und beschäftigt sich jedes Jahr mit unterschiedlichen The- men. Wir starten in der Hölle (2020), gehen gemeinsam durch die Läuterung des Konflikts (2021) und erreichen schließlich Utopien und Paradiese (2022). Hölle: Die teilnehmenden Künstler*innen beschäftigen 9
Whith or whithout justice: Die Hamburger Task Force Drogen vor Gericht Das Verwaltungsgericht (VG) Hamburg hat am deutsch gesprochen habe. Beide warfen H. durch- 12. September begonnen über Einsätze der Task gehend aggressives und unkontrolliertes Verhalten Force Drogen zu verhandeln, die seit 2015 in St vor, mussten jedoch auf Nachfragen der Richter und Pauli aktiv ist. Barakat H. ein junger Erwachsener Anwälte einräumen, dass er an mehreren Stellen ko- Anwohner der Hafenstrasse mit togoischen Wur- operativ agierte. zeln, wirft Polizeibeamten vor, sie hätten ihn zwi- Wolfgang Kaleck vom European Center for schen 2016 und 2018 vielfach rechtswidrig, offenbar Constitutional and Human Rights (ECCHR) ord- aufgrund seiner Hautfarbe, kontrolliert. Vier exem- net das Vorgehen als Racial Profiling ein. „Die Ver- plarische Fälle werden verhandelt. Aufgrund der In- dächtigungen und Kontrollen der Hamburger Polizei tensität des Prozesses wurden am Ende des ersten waren rassistisch motiviert. Grund für die Einsätze Verhandlungstages zwei weitere Termine für den 20. war einzig und allein die Hautfarbe des Klägers. Das und 27. Oktober angesetzt. hatte nichts mit polizeilicher Fahndungsarbeit zu tun Zunächst schilderte Barakat H. als Kläger einen und ist deswegen grund- und menschenrechtswid- Vorfall vom 15. November 2016. Auf dem Rückweg rig“, so Kalek. Barakat H. wird von ECCHR-Koope- von einem Deutschkurs an der Volkshochschu- rationsanwalt Carsten Gericke und der Anwältin le war er an einer Ampel an der Reeperbahn von Conny Ganten Lange vertreten. einem Polizisten in Zivil aufgehalten worden, der Seitens führender Vertreter der Polizei wird ohne Angabe von Gründen seinen Ausweis sehen immer wieder bestritten, dass es sich bei den ver- wollte. Schnell wären mehrere weitere Beamten handelten und vielen weiteren Fällen um Racial in Zivil dazu gekommen als er sagte, dass das Un- Profiling handelt. Die Europäische Kommission recht sei und er die Papiere nicht zeigen wolle, da gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) des Eu- er gerade von der Schule komme, nach Hause wolle roparates empfahl Bund und den Ländern Anfang und hungrig sei. Obwohl er letztlich seine Papiere 2020, eine Studie zur polizeilichen Praxis des Racial vorzeigte, sei ihm der Mund verboten worden und Profiling in Auftrag zu geben. Diese Studie wird bis er letztlich nach Drohungen in Handschellen abge- Heute von Horst Seehofer blockiert. Beate Rudolf, führt, auf die Davidwache gebracht und nach einer Direktorin des Deutschen Instituts für Menschen- halben Stunde wieder frei gelassen worden. Eine als rechte fordert „...eine kritische Auseinandersetzung Zeugin geladene Nachbarin H´s. hatte die Situati- mit polizeilicher Praxis sollte im Rechtsstaat selbstver- on beobachtet und versucht den Beamten nahe zu ständlich sein.“ legen, dass er ihr Nachbar sei und es keinen Grund Immer wieder organisieren Anwohner Protes- gebe ihn festzuhalten oder mitzunehmen, da er mit te und Solidaritätsveranstaltungen in St. Pauli. „Seit seinem Lebensgefährten gemeinsam in der Hafenst- Jahren machen Menschen, die von rassistischen rasse wohnt und auch da gemeldet ist. Sie zeigte sich Kontrollen betroffen sind und ihre Unterstützer auf schockiert über die Ignoranz der Beamten und die ein massives Polizeiproblem seit dem Einsatz der so- Fesselung H´s mit Handschellen. Zudem sei sie nach genannten Task Force Drogen aufmerksam“, hieß es dem Vorfall von zwei Polizisten bis vor die Haustür in einem Aufruf zur Prozessbeobachtung. Vor dem des Lebensgefährten von H. verfolgt worden. Verwaltungsgericht versammelten sich zum Prozes- Ein Polizeibeamter widersprach sich im Zeu- sauftakt 20 Menschen und forderten ein Ende der genstand mehrfach selbst. Er gab entgegen des rassistischen Kontrollen. Den Prozess selber konn- ersten Polizeiberichts an, dass er H. wegen einer ten lediglich sieben Vertreter der Presse und der Ordnungswidrigkeit des Fahrradfahrens auf dem Partei Die Linke beobachten, um die Öffentlichkeit Fußweg und der Störung einer Polizeikontrolle von zu wahren und gleichzeitig die Regeln zur Minimie- Zivilfahndern kontrollieren habe wollen und nicht rung der Corona-Infektionsgefahr einzuhalten. auf Grundlage des Drogengefahrengebiets oder des Verdachts auf illegalen Aufenthalt. Ein weite- Martin Dolzer rer Beamte sagte im Zeugenstand, dass H. sehr gut 10
Wir dokumentieren: Presseerklärung zur Selbstbefassung des Wissenschaftsausschusses der Hamburger Bürgerschaft zur Einstellung des Ermittlungsverfahrens Bruder Tonou Mbobda wurde am 21. April rens ohne Anklageerhebung ist für uns als betrof- 2019 von 3 Sicherheitsmitarbeitern des Universi- fene Black Community weder angemessen, noch tätsklinikums Eppendorf (UKE) vor der Klinik für nachvollziehbar. Die Verweigerung eines rechts- Psychiatrie gewaltsam zu Tode fixiert. Zum Zeit- staatlichen Gerichtsverfahrens zum gewaltsamen punkt seiner Tötung war ein Antrag auf richterli- Tod eines Schwarzen Bruders verstärkt unsere che Anordnung weder eingereicht, noch bestätigt. Trauer um ihn und lässt die vielen offenen Fra- Der Sicherheitsdienst soll von einer angeblich bis gen, warum er so hat sterben müssen und wie es heute nicht identifizierbaren Krankenschwester überhaupt dazu kommen konnte, weiterhin unbe- angefordert worden. Nach Angeben aller Augen- antwortet. Bruder Tonou Mbobda hat niemals in zeugen und Beteiligten Bruder saß Tonou Mbobda seinem Leben und trotz seiner Erkrankung nie- friedlich auf einer Bank vor dem Kliniksgebäude mals auch nur einen Menschen angegriffen oder und rauchte ruhig eine Zigarette, als er von den verletzt. Die Entscheidung zur Einstellung der Securities bedrängt und angegriffen wurde ... Bru- Ermittlungen steht in einer strukturellen Reihe der Tonou Mbobda hatte sich freiwillig zur Be- der systematischen Verweigerung von Aufklärung handlung ins UKE begeben und die angebotene und Gerechtigkeit, wenn die Todesopfer staatlicher Medikation wegen einer zuvor aufgetretenen all- und institutioneller Gewalt Schwarze Schwestern ergischen Reaktion abgelehnt. Er suchte Hilfeund und Brüder sind. Diese Entscheidung ist erneute wurde getötet. Er wurde nur 34 Jahre alt. Beweisführung für die institutionsübergreifende Wertlosigkeit Schwarzer Leben hier in Deutsch- Bruder Tonou Mbobda wurde Opfer eines land, dievon offizieller Hand immer wieder frei Zwangspsychiatriesystems, dass Menschen immer von Strafverfolgung getötet werden dürfen. wieder Medikamente gegen ihren ausdrücklichen Willen zwangsverabreichen will und dazu allzu Dabei folgen die juristischen Begründungen oft körperliche Gewalt anwendet, die leider über- für die Befreiung der Täter*innen von angemes- proportional häufig zu vermeidbaren Todesfällen sener Strafverfolgung selbst auch immer wieder führt. Psychisch belastete Menschen in Krisensitu- einem stereotypen Muster aus rassistischen Zu- ationen werden zudem auch überdurchschnittlich schreibungen und Täter-Opfer-Umkehr. Die Ver- Opfer tödlicher Polizeigewalt. antwortung für tödliche Konsequenzen exekutiver Eskalationen wird regelmäßig den Toten selbst in Waren wir bisher nur über die unerklärliche die Schuhe geschoben. Sämtliche Verletzungen Verschleppung der Ermittlungen empört, sind wir und Missachtungen gesetzlicher Vorgaben – im nun bestürzt und verständnislos darüber, dass im vorliegenden Fall die Missachtung des richterli- Fall der hier vorliegenden gewaltsamen Tötung chen Vorbehalt bei Zwangsmaßnahmen – und eines Menschen ein ordentliches Gerichtsverfah- institutioneller Richtlinien durch die Täter*innen ren mit klärenden Befragungen aller Beteiligten – hier am UKE die S3-Richtlinie der DPPGN zur und Zeugen von allen Seiten nicht nur ausbleiben, Vermeidung von Zwang – weder berücksichtigt, sondern offenbar ganz und gar unterbunden wer- noch benannt und sowieso regelmäßig einfach den soll. nicht verfolgt. Nach der Einstellung der Ermittlungen zur ge- Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft meinschaftlichen Körperverletzung mit Todesfol- Hamburg zur Einstellung des Ermittlungsverfah- ge z.N. unseres Bruders Tonou Mbobda wurden 11
der zuständige Oberstaatsanwalt Lars Mahnke, forderlich, selbst eigene Vernehmungen zur Abklä- der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende rung der bestehenden Differenzen durchzuführen. des Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) Prof. Burkhard Göke, der Chefarzt der Klinik und Poli- Die Rechtsbeistände der Familie haben Be- klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am UKE schwerde gegen die Einstellungsverfügung der Prof Jürgen Gallinat sowie ein zuständiger Mitar- Staatsanwaltschaft Hamburg eingelegt und wer- beiter für den Sicherheitsdienst am UKE (Klinik den diese begründen, sobald ihnen die bisher nur Logistik & Engineering GmbH) zur Fortsetzung unvollständigen Ermittlungsakten vollständig zur der Beratungen zur Klärung der Umstände des Verfügung gestellt werden. Todes von William Tonou Mbobda am UKE des Wissenschaftsausschusses der Hamburger Bürger- Wir rufen deswegen deutschlandweit unsere schaft eingeladen. Black Communities und Menschen Afrikanischer Herkunft sowie unsere Unterstützer*innen aus der OStA Mahnke begründete seine Einstellung deutschen Zivilgesellschaft dazu auf, unsere Kam- des Ermittlungsverfahrens mit einem angeblichen pagne #JusticeForMbobda und deren Proteste nach „Mangel an Beweisen“ durch widerstrebende Aus- Kräften zu unterstützen, um weiter für Gerechtig- sagen der „Lagerzeug*innen“ der Patient*innen der keit, Aufklärung und Verantwortung für den Tod UKE-Psychiatrie einerseits und der Täter*innen unseres Bruders Tonou Mbobda zu kämpfen. und Angestellten des UKE andererseits, einem „rechtfertigenden Notstand“ bei angeblicher „Eigen- Wir fordern und organisieren unabhängige zi- und Fremdgefährdung“ des bzw. durch den Getö- vilgesellschaftliche Untersuchungen, da weder in teten sowie einer „Lebensrettungsabsicht“ bei den der verantwortlichen Institution UKE, noch bei ursächlichen Tötungshandlungen. den Strafverfolgungsbehörden oder den zustän- digen politischen Behörden ein erkennbares und Im vorliegenden Falle werden sämtliche angemessenes Aufklärungsinteresse besteht. Wir Rechtsbrüche im Zusammenhang mit der Zwangs- fordern ein Ende der zwangspsychiatrischen Ge- behandlung und der Körperverletzung sowie waltpraxis und eine institutionelle und gesamtge- die Verstöße gegen die medizinischen Leitlinien sellschaftliche Auseinandersetzung mit den his- durch ein „Notwehr“-Konstrukt ausgehebelt, dass torischen Kontinuitäten und strukturellen Wirk- sich ausschließlich aus den subjektiven Zuschrei- mechanismen von institutionellem Rassismus bungen der Täter*innen ableitet und weder als in staatlichen Behörden und Einrichtungen. Das Eigen- noch als Fremdgefährdung objektivieren System der todbringenden Ignoranz durch Weiße lässt. Der zuständige OStA Lars Mahnke begrün- Deutungshoheiten über Schwarze Leben muss det die fast 1,5-jährige Verschleppung des Ermitt- endlich beendet werden – und zwar heute und lungsverfahrens mit einer angeblich „aufwendigen nicht erst morgen! Aussageanalyse der Lagerzeugen“, deren Ergebnis darin bestehe, dass die Zeug*innenaussagen von Hamburg, den 20. August 2020 Patient*innen (und einer Passantin!) als unglaub- würdig abqualifiziert werden mussten, während er BLACK COMMUNITY COALITION FOR ausgerechnet den Aussagen der Täter*innen und JUSTICE & SELF-DEFENSE Angestellten des UKE eine Objektivität und Pro- fessionalität bescheinigt, die den zynischen Cha- rakter von Täter*innen-Justiz trägt. Mahnke müht sich anzumerken, dass sich die Patient*innen un- tereinander ausgetauscht und Zeitungsberichte gelesen hätten. Die im UKE selbst abgehaltenen Krisenkonferenzen der Klinik für Psychiatrie mit allen Mitarbeiter*innen und die Einwirkung der- selben auf die Patient*innen fanden dagegen weder Eingang in seine Ermittlungserkenntnisse, noch in deren Wertung. Trotz der ausdrücklich beton- ten „Schwierigkeiten“ mit den unterschiedlichen Zeug*innenaussagen, hielt es Mahnke für nicht er- 12
Buch: »Für jeden Film, den ich gedreht habe, gab es einen, den ich nicht gemacht habe.« (P. Sorrentino) Paolo Sorrentino ist ein Filmemacher, dessen ven auf das Werkportfolio des Filmemachers. Eine Werkpanorama von Brüchen und Paradoxien ge- der zahlreichen interessanten Feststellungen ist die, prägt ist, der sich in keine Schublade stecken lässt, dass die Filme Sorrentinos, bei aller Heterogenität, dessen Filme manchmal unbequem sind, irritieren auch überraschende Konstanten aufweisen, die sich und immer wieder auf aktuelle Problemlagen ver- dem Betrachter erst auf den zweiten Blick offenba- weisen. Keine Frage, dass sich der Büchner-Verlag ren. Was eint die Figuren Sorrentinos? Wofür ste- für die soeben erschienene, erste deutschsprachige hen sie, wie werden sie inszeniert? Was hat es mit Monographie über Sorrentino begeistert: »Paolo den oft opulenten Bildern seiner Filme auf sich, die Sorrentino. Das Werk eines Ästheten«. Aber warum ihm immer wieder den Vorwurf des Ästhetizismus eigentlich? Büchner ist ein genossenschaftlich or- einbringen? Welche Rolle spielt die Kamera in Sor- ganisierter Buchverlag. Was uns auszeichnet? Eine rentinos Werk und welches Menschenbild entwirft ungezähmte Begeisterung für das Büchermachen, der Regisseur mit ihr? Diese und weitere Fragen be- für spannende Themen und unsere Autor_innen, handelt dieses lesenswerte Buch, das einen erhellen- die diesen eine Stimme geben und den öffentlichen den Blick auf einen Regisseur wirft, der dem italie- Diskurs bereichern. Der Verlag hat sich auf wissen- nischen Kino zu neuem Glanz und neuer Aufmerk- schaftliche Literatur und Sachbücher spezialisiert. samkeit verholfen hat. Es erscheinen innovative Arbeiten aus den Sprach-, Kultur- und Sozialwissenschaften, die sich um einen Ina Beneke, Vorstand Büchner-Verlag eG Marburg Schwerpunkt von medien- und filmwissenschaft- lichen Titeln gruppieren. Eine besondere Freude Christian Alexius ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ins- haben wir am Skurrilen, Kantigen, Unhinterfragten titut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität Mar- und dem, was sonst noch aus dem Rahmen und un- burg und promoviert an der Goethe-Universität Frankfurt. serer Wahrnehmung fällt. Ähnlich zeigen Sorren- Lucas Curstädt studierte Filmwissenschaft und Philoso- tinos Filme die Widersprüchlichkeiten und Ecken phie an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. und Kanten im Leben – und so hat auch die Publika- Aktuell ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der tion über das Sorrentino’sche Schaffen schnell einen Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Weg in das Büchner-Verlagsprogramm gefunden. Dr. Björn Hayer ist Literaturwissenschaftler und arbeitet neben seiner Tätigkeit als Dozent für Ger- Die Ambivalenzen in Sorrentinos Werken zei- manistik als Literatur-, Film- und Theaterkritiker. gen sich sowohl auf inhaltlicher Ebene als auch in ästhetischer Hinsicht: In zentralen Machtträgern der katholischen Kirche offenbaren sich aufrichti- Christian Alexius, Lucas Curstädt, Björn Hayer: Paolo ge Gläubige genauso wie wahrhafte Heuchler. Sor- Sorrentino. Das Werk eines Ästheten. Büchner-Verlag rentino feiert das Große und Erhabene, präsentiert 2020, 174 Seiten, 978-3-96317-189-5, 22 Euro Italien in ganzer Pracht, verweist aber gleichzeitig auf einen Staat, der in Dekadenz und Korruption zu versinken droht. Antike Darstellungskonventi- onen stehen bei Sorrentino neben Elementen der Popkultur. Der Stil des italienischen Filmemachers, der spätestens seit seinem Oscar für La grande bel- lezza als Italiens derzeit avanciertester Regisseur gilt, lässt sich nicht klar verorten. Das macht neugierig darauf, mehr über den Autodidakten Sorrentino und sein filmisches Schaffen zu erfahren. Eine in- tensive Betrachtung stand aber bislang, zumindest im deutschsprachigen Raum, noch aus. Die Autoren versammeln erstmals unterschiedliche Perspekti- 13
blurred edges 2020 15. – 29.10.2020 Seit 2006: zwei Wochen lang Konzerte, Perfor- Musik von mances, Klanginstallationen – auch dieses Jahr, in Aigerim Seilova • A.K.Klosowski • Alessandro Ana- dem alles anders ist. Nicht anders, weil wir anders trini • Alexandra Griess • Andreas Schickentanz geworden wären, sondern anders weil sich alles an- • Andrew Levine • Anton Sjarov • Bianca Hein ders anfühlt und wir mit AHA durch den Sommer • Birgit Ulher • Björn Lücker • Carla Genchi • Chad und in den Herbst hineingehen und uns wundern Charles Popple • Chris Meyer • Christian Schantz über eine Welt, die Kopf steht. Wir haben blurred • Christoph Funabashi • Christophe Garnerone • edges vom Mai auf Oktober verschoben, kompri- Claus Hofrichter • Daniel Gloger • David Wallraf miert und im Juni ein Online Musicking Programm • Dieb13 • Donghee Nam • Dong Zhou • Doris gemacht. Das war gut, das war motivierend, das war Hallmägi • Eazy • Edith Steyer • Elena Chekanova wichtig, aber die Energie von live events – LIFE eben • Elena Pastor • Ekke Västrik • Emese Kovács • En- – ist durch kein Video-Conferencing oder Live-Stre- semble Frantic Percussion • Eva Zöllner • Frank Paul aming zu ersetzen. Schubert • Frank Gratkowski • Felix Mayer • Felix Wie jedes Jahr praktizieren wir radikale Selbst- Stachelhaus • Fritz Hauser • Georg Hajdu • Georgia bestimmung: alle Hamburger Kulturschaffenden, die Ch. Hoppe • Greg Beller • Gregory Büttner • Guil- mit experimenteller Musik im weitesten Sinne zu tun herme Rodrigues • Gunnar Lettow • Hanne Fran- haben, konnten eine Veranstaltung vorschlagen. Das zen • Hannes Wienert • Hans Schüttler • Hea- Resultat ist ein Kaleidoskop aus Komposition, frei- ther Frasch • Heather Roche • Heiko Maschmann er und Konzept-Improvisation, Klanginstallationen • Heiner Metzger • Ingrid Hoelzl • Ingo Reulecke und Performances, monomedial oder multimedial, • Isabelle Duthoit • Jack Adler-McKean • Jacob solo oder in größeren Ensembles, zusammengekom- Sello • Janina Luckow • Jan Jelinek • Jennifer Hymer men für den Anlass oder schon lange zusammen • Jetzmann • Joern Moeller • John Dikeman • John arbeitend. Hughes • Joker Nies • Kai Fagaschinski • Kamil Dass Publikum kann auf seinen Streifzügen Korolczuk • Kristin Kuldkepp • Kriton Beyer • Leo durch das zweiwöchige Programm neben den einge- Hofmann • Leonid Kharlamov • Lin Chen • Liz ladenen internationalen Gästen auch die Vielfalt der Farell • Lorena Izquierdo • Lukas Harris • Maria Hamburger freien Musikszene erfahren und gleich- Yamanaka • Marcia Lemke-Kern Meaux • Micha- zeitig Hamburgs diverse Kulturorte neu kennen ler- el Thieke • Michael Maierhof • Michel Chevalier nen: Galerien und Kunsträume, Theater und Clubs, • Mihkel Tomberg Migati • Nelly Boyd (Jan Fed- Kirchen und Kinos, bekannte und weniger bekann- dersen, Johann Popp, Moxi Beidenegl & Robert En- te. Den Auftakt macht die MS Stubnitz: der schicken gelbrecht) • Ninon Gloger • Norbert Buerger • PAF Hafencity trotzend geben wir dort im Bauch des Kul- • Pamela Coats • Partner in Crime • Pia Davila turschiffs einen Einblick in das, was blurred edges als • Pedro González Fernández • Pedro Torres • Peters Festival auszeichnet: experimentelle Musik jenseits Beine • Philipp Krebs • Pietro Frigato • Remi Marie des Mainstreams und jenseits von Genregrenzen. • René Huthwelker • Richard von der Schulenburg • Robert Kusiolek • Roland Wendling • Sascha Bro- blurred edges, Corona bedingt, heißt 2020: samer • Sascha Lino Lemke • Samuel Hall • Sean 33 Veranstaltungen, 15 Tage, 20 Orte in Hamburg. Noonan • Seiji Morimoto • Shiwen Wang • Stefan Karrer • Stefanie Tübinger • Stefan Troschka • Stef- Auch dieses Jahr wird es wieder einen Festival- fi Weismann • Taavi Kerikmäe • Tarmo Johannes pass geben, mit dem alle Veranstaltungen zum Vor- • Theodore Parker • Thierry Madiot • TinTin Pa- zugspreis von 45,00 Euro besucht werden können. trone • TonArt Ensemble • Torben Laib • Trinidad Wegen der unberechenbaren pandemischen Martinez • Tsao Yidi • V.B. Schulzes Bernsteinzim- Situation kann es jederzeit kurzfristig zu Program- mer • Wolfram Simon • Xiao Fu mänderungen bis hin zu Konzertausfällen kommen, die aktuellen Infos sind immer auf der vamh-Seite (www.vamh.de) zu finden. 14
A.K.Klosowski, Richard von der Schulenburg und René Huthwelker Jan Jelinek und Jetzmann / Wallraf Di, 20.10.2020, 20:00 Uhr - FAKTOR e.V. | Max-Brauer-Allee 229 Fr, 23.10.2020, 22:00 Uhr - Hörbar | Brigittenstr. 5 PAF, Eazy und Roland Wendling Unlimited Liability Labor: Instrumentenbau Pinazola Sa, 24.10.2020, 18:00 Uhr - Mikropol, Billhorner Mühlenweg Di, 27.10.2020, 20:00 Uhr - unlimited liability | Norderstr. 71ug Kompositionen von Veranstaltungsorte Adriana Höltszky • Aigerim Seilova • Alessand- Atelier Barbara Pier • C45 • Galerie 21 im Vorwerk- ro Anatrini • Alma Mahler • Charlotte Seither • stift • Gartenkunstnetz • Chichako Morishita • Chiyoko Slavnics • Daris Hall- Goldbekhaus • Hafencity Ost • Hochschule für mägi • Dong Zhou • Earle Brown • Elliott Carter • Musik und Theater Hamburg • Hörbar • Imma- Elnaz Seyedi • Ekke Västrik • Eva-Maria Huoben nuel Kirche • Kulturladen St. Georg • Künstlerhaus • Farzia Fallah • Georg Hajdu • Georgina Derbez • Faktor • Künstlerhaus FRISE • Kunstforum der Greg Beller • Jaanus Siniväli • Jacob Sello • Jan Fed- GEDOK • Mikropol • MS Stubnitz • Paulus Kirche dersen • Janina Luckow • Jan Kopp • John Cage • • Unlimited Liability • Viktoria Kaserne • Werkhaus John Hughes • Kai Fagaschinski • Libby Larsen • Lin Münzviertel • Westwerk Chen • Lina Tonia • Lina Järnegard • Michael Mai- erhof • Michael Thieke • Mihkel Tomberg • Nikolaus Verkaufsstelle Gerszewski • Udo Kasemets • Rachel Beja • Robert Hanseplatte, Neuer Kamp 32, 20357 Hamburg Engelbrecht • Sarah Nemtsov • Sascha Lino Lemke Tel: 040 28 57 01 93, E-Mail: shop(at)hanseplatte.de • Shiwen Wang • Stefan Troschka • Takuto Fukuda • T.J. Anderson • Xiao Fu www.blurrededges.de www.facebook.com/blurred.edges Installationen/Visuals/Performances/Lecture www.instagram.com/blurrededgesfestival Aleen Solari • Bruna Luna • Eva Maria Huoben • Ge- www.soundcloud.com/blurred-edges neral Humanity • Ingo Reulecke • Len Pappe • Lisa blurred edges 2020 wird gefördert durch die Freie Busche • Pavel Ehrlich • Rahel Bruns • Stefanie Tü- und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und binger • Trinidad Martinez Medien und die Hamburgische Kulturstiftung. 15
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