Zielmarktanalyse Luxemburg - Bauwirtschaft Luxemburg - Fokus: Denkmalpflege - iXPOS
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Impressum Herausgeber AHK debelux Bolwerklaan 21 | 1210 Brüssel, Belgien Text und Redaktion Claire Caby, Lydia Sophie Nagel, Clara Hornung Gestaltung und Produktion AHK debelux Stand Mai 2019 Bildnachweis Fotolia LLC Die Studie wurde im Rahmen des BMWi-Markterschlie- ßungsprogramms für das Projekt „Geschäftsanbahnung Bauwirtschaft Luxemburg, Fokus Denkmalpflege“ erstellt. Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Die Zielmarktanalyse steht der Germany Trade & In- vest GmbH sowie geeigneten Dritten zur unentgeltlichen Ver- wertung zur Verfügung. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Ge- währ für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Quali- tät der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnut- zung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Ver- schulden zur Last gelegt werden kann.
2 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE Inhalt Einleitung ............................................................................................................................................................................. 4 1.Überblick Luxemburg .................................................................................................................................................. 6 1.1 Politische Struktur .................................................................................................................................................... 6 1.2 Historischer Abriss ................................................................................................................................................... 7 1.3 Bevölkerung ................................................................................................................................................................. 8 1.4 Sprache und Kultur ................................................................................................................................................... 9 1.5 Interkulturelle Kommunikation und Geschäftspraxis................................................................................ 9 2.Die Wirtschaft Luxemburgs .................................................................................................................................... 12 2.1 Überblick ..................................................................................................................................................................... 12 2.2 Wirtschaftssektoren ............................................................................................................................................... 13 2.2.1 Landwirtschaft ...................................................................................................................................................... 13 2.2.2 Industrie und Produktion ................................................................................................................................. 13 2.2.3 Dienstleistungssektor ........................................................................................................................................ 14 2.2.4 Unternehmergeist................................................................................................................................................ 15 2.3 Aktuelle Wirtschaftslage....................................................................................................................................... 15 2.3.1 Beschäftigung ........................................................................................................................................................ 15 2.3.2 Konsum, Preise und Löhne .............................................................................................................................. 16 2.3.4 Investitionsklima ................................................................................................................................................. 17 2.3.5 Immobilienmarkt ................................................................................................................................................. 17 2.3.6 Außenhandel.......................................................................................................................................................... 18 2.4 Aussichten .................................................................................................................................................................. 19 2.4.1 Brexit ......................................................................................................................................................................... 19 2.4.2 Prognosen für 2019 ............................................................................................................................................ 20 2.5. SWOT-Analyse Luxemburg................................................................................................................................. 21 3. Baubranche in Luxemburg ..................................................................................................................................... 21 3.1 Allgemeine Informationen zur Baubranche in Luxemburg ................................................................... 22 3.2 Immobilienmarkt..................................................................................................................................................... 22 3.3 Gebäudebestand und Sanierung........................................................................................................................ 25 3.4 Aussichten .................................................................................................................................................................. 27 4. Denkmalpflege in Luxemburg ............................................................................................................................... 28 4.1 Aktuelle Situation .................................................................................................................................................... 28 4.2 Institutionen, Fördermöglichkeiten und Antrag auf Denkmalschutz ................................................ 29 4.3 Budget .......................................................................................................................................................................... 30
3 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE 4.4 Ausblick ....................................................................................................................................................................... 30 5. Entsendung von Mitarbeitern ............................................................................................................................... 31 nach Luxemburg* ............................................................................................................................................................ 31 5.1 Allgemeines zur Entsendung von Mitarbeitern nach Luxemburg....................................................... 31 5.2 Vor der Mitarbeiterentsendung......................................................................................................................... 32 5.3 Während der Entsendung .................................................................................................................................... 35 5.4 Dauer der Entsendung........................................................................................................................................... 35 5.5 Arbeitssicherheit ..................................................................................................................................................... 35 5.6 Krankenversicherung ............................................................................................................................................ 36 5.7 Einkommenssteuern .............................................................................................................................................. 36 5.8 Reglementierte Berufe .......................................................................................................................................... 36 5.9 Gewährleistung......................................................................................................................................................... 37 5.10 Fördermöglichkeiten ........................................................................................................................................... 37 5.11 Öffentliche Ausschreibungen ........................................................................................................................... 37 6. Marktstruktur und Marktattraktivität............................................................................................................... 40 6.1 Marktbarrieren ......................................................................................................................................................... 40 6.2 Marktchancen............................................................................................................................................................ 41 6.3 Chancen und Risiken für deutsche Unternehmen beim Eintritt in den luxemburgischen Markt .................................................................................................................................................................................... 41 7. Profile der Marktakteure ............................................................................................................................................ 41 7.1 Institutionen ................................................................................................................................................................. 42 7.2 Kammern und Verbände ......................................................................................................................................... 44 7.3 Weitere Adressen ....................................................................................................................................................... 46 8. Quellenverzeichnis .................................................................................................................................................... 49 Literaturverzeichnis ...................................................................................................................................................... 49 Tabellenverzeichnis ....................................................................................................................................................... 53 Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................................................. 53
4 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE Einleitung Die vorliegende Zielmarktanalyse zum Thema „Bauwirtschaft Luxemburg – Fokus: Denkmalpflege“ wurde im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für KMU erstellt. Ziel des Projektes ist, deutschen Unterneh- men Informationen über den luxemburgischen Denkmalpflegemarkt zu vermitteln und Marktchancen für ihre Pro- dukte und Dienstleistungen aufzuzeigen. Ferner werden sie bei der Kunden- und Partnersuche unterstützt. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 97.077 Euro pro Kopf (2017) zählt Luxemburg zu den wirtschaftlich stärks- ten Ländern der Welt. Luxemburg hat auch die höchste Kaufkraft je Einwohner innerhalb der EU, 42 % über der deutschen. Dank seiner zentralen Lage in Europa, der guten infrastrukturellen Anbindung an die Nachbarstaaten und den im Land gelegenen EU-Institutionen stellt es einen geeigneten Investitionsstandort dar. Selbst die Wirt- schaftskrise hat sich weniger negativ auf das Land ausgewirkt als erwartet. Neben den wichtigen Wirtschaftszwei- gen Maschinenbauindustrie, Chemieindustrie, Energie- und Gesundheitswirtschaft, leistet auch die Baubranche einen nicht unerheblichen Anteil am Bruttoninlandsprodukt. Der Anteil des Bausektors an der Bruttowertschöp- fung lag 2017 bei 5,5 %.1 Aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage, der wachsenden Bevölkerung und der damit einhergehenden Immobilienknappheit erlebt Luxemburg seit einigen Jahren einen Bauboom. Für 2019 prognosti- ziert die EU-Kommission ein Wachstum der Baubranche von 2,2 %.2 Insgesamt zählt die Baubranche rund 3.600 Unternehmen, vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und rund 61.500 Beschäftigte. 3 Die Themen Denkmalschutz und -pflege, die lange Zeit vernachlässigt wurden, erleben in den letzten Jahren eben- falls einen Aufschwung. Der Premier- und Kultusminister Xavier Bettel legt seit seinem Amtsantritt im Dezember 2013 den Schwerpunkt auf die Sicherung der Baukultur; auch in der Bevölkerung bildet sich immer mehr ein Bewusstsein für die Erhaltung und Wertsteigerung bestehender Gebäude heraus. Von 5.000 schützenswerten Bau- gütern stehen zurzeit 1.457 Gebäude in Luxemburg unter staatlichem Schutz. 4 Im Jahr 2016 hat die luxemburgi- sche Denkmalschutzbehörde als Bauherr 6,7 Millionen Euro in die Denkmalpflege investiert – knapp 40 % mehr als im Vorjahr. Auch 2017 wurde eine Vielzahl von denkmalgeschützten Gebäuden renoviert: ein Großteil der Projekte wurde im Bereich Städtisches und Dörfliches Denkmal (468 Projekte) durchgeführt, gefolgt von Religi- ösen Denkmälern (90 Projekte) sowie der von Burgen und Schlössern (12 Projekte). 2017 gab die Denkmalschutz- behörde Luxemburgs als Projektträger eine Summe von rund 5,8 Millionen Euro aus. Es wurden jedoch bereits Verträge für Bauvorhaben geschlossen, die erst in den nächsten Jahren umgesetzt werden. An den geplanten Pro- jekten beteiligt sich die Denkmalschutzbehörde mit einer Summe von circa 7,7 Millionen Euro. Insgesamt wurden Zuschüsse von knapp 4,3 Mio. Euro von der Behörde bewilligt. Auch für das kommende Jahr wird der Fonds für Denkmalpflege zur Finanzierung von Zuschüssen für die Sanierung von Gebäuden, die im Besitz von Privatper- sonen, Verbände, Gemeinden und Unternehmen sind, verwendet. 5 Da knapp über die Hälfte des Gebäudebestandes von vor 1969 stammt, ergeben sich für deutsche Handwerksun- ternehmen vielfältige Möglichkeiten für Renovierungs- und Sanierungsarbeiten. In Luxemburg gibt es zwar eine Vielzahl an spezialisierten Baufirmen, jedoch können die Anbieter vor Ort den Bedarf nicht decken. Hierdurch bieten sich für deutsche Handwerker im luxemburgischen Markt interessante Geschäfts- und Entwicklungschan- cen, zumal sie in Luxemburg aufgrund ihrer hohen Qualitätsstandards und eines attraktiven Preis-Leistungs-Ver- hältnisses einen ausgezeichneten Ruf genießen. So pendeln bereits heute einige deutsche Handwerksbetriebe der 1 Statec (2018a: S.36): Luxembourg in figures; https://statistiques.public.lu/catalogue-publications/luxembourg-en-chiffres/2018/luxemburg- zahlen.pdf 2 GTAI (2019c): Wirtschaftsausblick – Luxemburg (Dezember 2018); https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Wirtschafts- klima/wirtschaftsausblick,t=wirtschaftsausblick--luxemburg-dezember-2018,did=2204960.html?view=renderPdf 3 Statec (2018a: S.27): Luxembourg in figures ; https://statistiques.public.lu/en/publications/series/lux-figures/2018/lux-figures/index.html 4 Service des sites et monuments nationaux (2019a): Patrimoine protégé par l'Etat; https://ssmn.public.lu/fr/patrimoine/patrimoine_pro- tege.html 5 Ministère de la culture (2017: S.158): Rapport d´activité; https://gouvernement.lu/dam-assets/fr/publications/rapport-activite/minist-cul- ture/2017-rapport-activite-culture/rapport-activite-2017-culture.pdf
5 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE Baubranche häufig nach Luxemburg, um den steigenden Bedarf vor Ort zu decken. So gibt die Handwerkskammer Trier an, dass 45 % aller in ihrem Einzugsgebiet liegenden Handwerksbetriebe bereits in Luxemburg tätig sind. 6 Der Fokus auf handwerkliche Dienstleistungen macht das Projekt besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) interessant. Die Kommunikation mit deutschen Geschäftspartnern wird dadurch erleichtert, dass jeder Lu- xemburger in der Schule Deutsch und Französisch lernt. 6 Handwerksblatt.de (2014): Deutsche Handwerker haben in Luxemburg gute Chancen; https://www.handwerksblatt.de/themen-spe- cials/21928-deutsche-handwerker-haben-in-luxemburg-gute-chancen.html
6 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE 1.Überblick Luxemburg 1.1 Politische Struktur Luxemburg ist mit einer Fläche von 2.586 Quadratkilometern das zweitkleinste Land der Europäischen Union. Gleichzeitig weist das Land mit einer Breite von 57 Kilometern und einer Länge von 82 Kilometern eine äußerst hohe Lebensqualität und vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten auf. Der 1958 geschlossene Benelux-Vertrag, der eine erste Währungsunion zwischen den Niederlanden, Belgien und Luxemburg vorsah, wird oft als Wiege der Europäischen Gemeinschaft angesehen. Andererseits sind Luxemburg und Deutschland nicht nur Nachbar- staaten, sondern beide Gründungsmitglieder der Europäischen Gemeinschaft Sie pflegen nicht nur enge Außen- handelsbeziehungen, sondern unterstützen auch die grenzüberschreitende Mobilität von Arbeitskräften unterei- nander.7 Luxemburg ist das kleinste der drei Benelux-Länder und der einzige als Großherzogtum organisierte Staat der Welt. Es zählt mit seinen 602.000 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018)8 sowohl was seine Fläche, als auch, was seine Bevölkerung betrifft, zu den kleinsten Staaten dieser Erde. Luxemburg ist in zwölf Kantone unterteilt, die jedoch keine Verwaltungsstruktur haben, sondern wiederum in vier Wahlbezirke und 105 Gemeinden unterteilt sind. Die vier Wahlbezirke haben lediglich für die Wahl der Abgeordnetenkammer (s.u.) Bedeutung.9 Abbildung 1: Verwaltungsstruktur Luxemburgs Quelle: Internetportal des Großherzogtums Luxemburg (2017b); http://luxembourg.public.lu/de/cartes-du-luxembourg/08-cantons-et- circonscriptions/index.html; übernommene Darstellung 7 Generalsekretariat Benelux (2014): Arbeitsplätze durch grenzüberschreitende Mobilität; http://www.benelux.int/files/3914/1286/0450/14- AMTNO-100defrev2DE.pdf 8 Statec (2018a: S.9): Luxembourg in figures; https://statistiques.public.lu/catalogue-publications/luxembourg-en-chiffres/2018/luxemburg- zahlen.pdf 9 Das offizielle Internetportal des Großherzogtums (2018d): Staatsgebiet; http://luxembourg.public.lu/de/le-grand-duche-se-presente/sys- teme-politique/territoire/index.html
7 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE Die Aufgabenverteilung zwischen Staat und Gemeinden zeichnet sich durch Unmittelbarkeit aus. Es gibt keine Zwischenebene wie Landkreise oder Departements. Gemeinden übernehmen in großem Umfang staatliche Auf- gaben, die allerdings unter staatlicher Aufsicht durchgeführt werden. 10 Der Staat überwacht vor allem die Aufstel- lung und Ausführung kommunaler Haushaltspläne und organisiert das Bildungswesen. Die Gemeinden stellen die Grundbildung sicher und sind u.a. für die Steuereinnahmen, Abfallwirtschaft, Sozialhilfe und kommunale Infra- struktur zuständig. Zwölf der Gemeinden haben das Stadtrecht.11 Eine Legislaturperiode dauert in Luxemburg fünf Jahre. Das Großherzogtum ist in vier Wahlbezirke gegliedert, in denen im Verhältniswahlrecht 60 Parlamentsabgeordnete gewählt werden. Das Parlament bestimmt zusammen mit der Regierung und dem Staatsrat über die Gesetzgebung.12 Seit Dezember 2013 gibt es eine Regierungskoali- tion aus der liberalen Demokratische Partei (DP) (Déi Blo), der Luxemburger Sozialistischen Arbeiterpartei (LSAP) und den Grünen (Déi Gréng). Die Opposition besteht aktuell aus der langjährigen konservativen Regie- rungspartei Christlich Soziale Volkspartei (CSV) (Déi Schwaarz), der rechtskonservativen Alternative Demokra- tische Reformpartei (ADR) sowie der Partei Die Linke (Déi Lénk). Diese Koalition wurde nach den Wahlen am 14. Oktober 2018 erneut vereidigt und wird weiterhin von Xavier Bettel als Ministerpräsident geführt.13 Bettel ist gleichzeitig noch für die Ressorts Kommunikation und Medien, Kultusangelegenheiten, Digitalisierung und Ver- waltungsreform zuständig. Es ist nicht unüblich für einen luxemburgischen Premier, gleichzeitig noch Ministerien zu leiten.14 Bettel folgt auf den 2013 zur Europäischen Kommission gewechselten Jean-Claude Juncker. Mit der Regierung von Xavier Bettel wurde nach 19 Jahren die christdemokratische Regierung von Jean-Claude Juncker abgelöst.15 Seit Oktober 2000 ist der Großherzog Henri von Nassau Staatsoberhaupt Luxemburgs, formal verfügt er zwar über weitreichende Befugnisse, er ernennt und entlässt die Minister und unterzeichnet Gesetzentwürfe. Allerdings führte seine Weigerung 2008 ein umstrittenes Gesetz zu unterzeichnen, fast zu einer Staatskrise, worauf ihm umfangreiche Befugnisse entzogen wurden. Daher ist seine Funktion in erste Linie repräsentativ.16 1.2 Historischer Abriss Offiziell wurde Luxemburg im Jahr 962 von Otto I. gegründet. Im Mittelalter ist das luxemburgische Geschlecht eine einflussreiche Dynastie und gehörte dem Deutschen Bund an. 1437 verstirbt Sigimund, der letzte Kaiser aus dem Hause Luxemburg. Damit fällt Luxemburg erstmals in Fremdherrschaft.17 Ab 1443 wird Luxemburg zunächst von den Niederlanden annektiert, und geht dann 1555 an die Spanier und damit an das Haus Habsburg über. 1715 werden im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges die niederländischen Provinzen, das heutige Luxemburg inklu- sive, Österreich zugesprochen bis durch eine Belagerung Luxemburg im Jahr 1795 von Napoleon erobert wird. 1815, im Zuge des Wiener Kongresses, erhält Luxemburg seinen Titel, Großherzogtum Luxemburg und wird gleichzeitig unter die Herrschaft der Niederlande gestellt. Ein weiterer Teil Luxemburgs fällt an Preußen. 1839 wird eine Teilung Luxemburgs beschlossen, wobei ein Teil an Belgien geht, der andere Teil luxemburgisch bleibt. Die Grenzen dieses Gebiets entsprechend der Fläche des heutigen Großherzogtums Luxemburg. 1842 geht Lu- xemburg eine Zollunion mit Preußen ein und als 1867 Luxemburg an Frankreich verkauft werden soll, stellt sich die Großmacht Preußen gegen dieses Geschäft. Schließlich wird mit Frankreich ausgehandelt, dass Luxemburg eigenständig und neutral werden soll. Daher kann Luxemburgs Souveränität als Ergebnis von hartnäckigen Ex- pansionsvorhaben europäischer Großmächte gesehen werden. Letztendlich wollten alle das Territorium Luxem- burg dem eigenen Herrschaftsgebiet eingliedern, letztlich wurde es aber eigenständig.18 Nach und nach löste sich das Land von der niederländischen Vorherrschaft, seit 1841 verwaltet Luxemburg sich selbstständig. 1890 kommt 10 Hirsch, Mario (Hrsg.), Lorig, Wolfgang H. (2008: S.143ff) 11 Das offizielle Internetportal des Großherzogtums (2018): Gemeinden; http://luxembourg.public.lu/de/le-grand-duche-se-presente/systeme- politique/territoire/communes/index.html) 12 Das offizielle Internetportal des Großherzogtums (2018c): Parlamentswahlen; http://luxembourg.public.lu/de/le-grand-duche-se- presente/systeme-politique/systeme-electoral/legislatives/index.html) 13 Das offizielle Internetportal der Regierung Luxemburg (2018): Regierung; https://gouvernement.lu/de/systeme-politique/gouverne- ment.html) 14 Dr. Schürings, Ute (2017: S.200) 15 Dr. Schürings, Ute (2017: S.201) 16 Dr. Schürings, Ute (2017: S.202) 17 Das offizielle Internetportal der Regierung Luxemburg (2018a): Die Geschichte Luxemburgs in einigen Daten; http://luxem- bourg.public.lu/de/le-grand-duche-se-presente/histoire/histoire-dates/index.html 18 Dr. Schürings, Ute (2017: S.175)
8 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE es schließlich zu einer vollkommenen Trennung von Luxemburg und den Niederlanden und das Großherzogtum wird ab diesem Zeitpunkt von der Dynastie Nassau-Weilburg regiert. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg wird die industrielle Zusammenarbeit zwischen westeuropäischen Ländern maßgeblich durch den Großunternehmer Emil Mayrisch initiiert, der 1928 die treibende Kraft für eine Kooperation zwischen Belgien, Frankreich und Deutsch- land im Bereich der Stahlindustrie war. Im Zweiten Weltkrieg besetzt das nationalsozialistische Deutschland Lu- xemburg mit dem Ziel der Germanisierung. Allerdings wenig erfolgreich, denn die luxemburgische Bevölkerung wendet sich gegen die deutsche Besatzung. Aus dieser Periode resultiert ein verstärktes Nationalgefühl der Lu- xemburger.19 Nach dem Zweiten Weltkrieg nimmt Luxemburg eine führende Rolle als Wegbereiter der europäi- schen Einigung ein. Es ist nicht nur Gründungsmitglied der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, sondern wird 1952 auch als vorläufiger Sitz der Europäischen Gemeinschaft bestimmt. 2017 gaben 76 % der Lu- xemburger an, sich mit der europäischen Union verbunden zu fühlen.20 1.3 Bevölkerung Luxemburg hat einen außergewöhnlich hohen Ausländeranteil von 47,7 % (Stand 2017). Dazu gehört die große portugiesische Gemeinschaft, deren Ursprung in der Einwanderung von Arbeitsmigranten/innen in den 1960er Jahren liegt. Zum 1. Januar 2017 waren es 96.800 Portugiesen und Portugiesinnen, die in Luxemburg ihren dau- erhaften Wohnsitz hatten, die Tendenz ist steigend. Andere bedeutende Gruppen von in Luxemburg lebenden Ausländer/innen sind die rund 44.300 Franzosen und Französinnen, die italienische Gemeinschaft mit über 21.000 Menschen, etwa 20.000 Belgier/innen und 13.000 Deutsche.21 Luxemburgische Staatsbürger machen nur 29 % auf dem Arbeitsmarkt aus, die anderen Arbeitnehmer sind entweder Grenzgänger oder nach Luxemburg Zugewan- derte.22 Die Altersstruktur der Bevölkerung hat sich im Laufe der letzten 25 Jahre kaum verändert. 2017 waren 69,25 % der luxemburgischen Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren alt (1991 waren es 68,4 %). Weitere 16,3 % sind Kinder und damit unter 14 Jahre alt. Der Anteil von Menschen über 65 Jahren beträgt 14,31 %.23 Tabelle 1: Größte Gemeinden in Luxemburg (Stand Januar 2018) Größte Gemeinden in Luxemburg 2018 Einwohnerzahl Luxemburg-Hauptstadt 116.300 Esch-sur-Alzette 35.000 Differdange 26.200 Dudelange 20.900 Pétange 18.7000 Quelle: Statec (2017: S.12); https://statistiques.public.lu/catalogue-publications/luxembourg-en-chiff- res/2018/luxembourg-figures.pdf; bearbeite Darstellung 9,8 % der Fläche Luxemburgs ist besiedelt. Die größte Gemeinde ist Luxemburg-Hauptstadt, gefolgt von Esch- sur-Alzette (Esch-Uelzecht), Differdange (Déifferdeng'), Dudelange (Diddeleng) und Pétange (Péiteng). Alle ge- nannten Gemeinden verzeichneten in den letzten Jahren einen Bevölkerungszuwachs. Abgesehen von Luxemburg Hauptstadt befinden sich die Gemeinden alle im Süd-Westen, nahe der französischen Grenze.24 19 Dr. Schürings, Ute (2017: S.179ff) 20 Europäische Kommission (2017: S.8): Standard Europabarometer 2017; http://ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/index.cfm/Sur- vey/getSurveyDetail/instruments/STANDARD/surveyKy/2143 21 Statec (2018a: S.9): Luxembourg in figures; https://statistiques.public.lu/en/publications/series/lux-figures/2018/lux-figures/index.html 22 Dr. Schürings, Ute (2017: S.173) 23 Statec (2018a: S.10): Luxembourg in figures; https://statistiques.public.lu/en/publications/series/lux-figures/2018/lux-figures/index.html 24 Statec (2018a: S.12): Luxembourg in figures; https://statistiques.public.lu/en/publications/series/lux-figures/2018/lux-figures/index.html
9 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE 1.4 Sprache und Kultur Luxemburg ist ein Mehrsprachenstaat. Luxemburgisch (Eigenbezeichnung Lëtzebuergesch) ist die Nationalspra- che, das Französische die Sprache der Gesetzgebung. Allerdings sind sowohl die deutsche, französische und lu- xemburgische Sprache Amt- und Justizsprachen, was Luxemburg zu einem Staat der Mehrsprachigkeit macht. Sowohl im privaten als auch im öffentlichen Leben werden alle drei Sprachen verwendet. Aus einer Umfrage des statistischen Amtes von 2013 in Luxemburg geht hervor, dass 55,8 % der Bevölkerung nach eigenen Angaben Luxemburgisch am besten beherrschen und als ihre Hauptsprache ansehen.25 Lëtzebuergesch ist ein moselfränki- scher Dialekt und stellt in Luxemburg die einende Sprache dar.26 Außerdem wird nicht nur im Parlament auf Luxemburgisch debattiert, sondern auch der Ministerpräsident twittert auf Luxemburgisch.27 Da Luxemburg Sitz europäischer und internationaler Institutionen ist, hat Englisch als Verkehrssprache, vor allem in der Hauptstadt Luxemburg, im geschäftlichen Bereich ebenfalls eine große Bedeutung. Die Gesetzgebung erfolgt auf Franzö- sisch; in der Abgeordnetenkammer wird dagegen Luxemburgisch gesprochen. Deutsch gilt als die Sprache der Kirche und der Presse28. In der Schule lernen Schüler ab der ersten Klasse Deutsch, im darauf folgenden Jahr kommt Französisch hinzu, was auch in der Sekundarstufe überwiegt.29 Luxemburgisch ist vor allem in der Ver- waltung gängig, weshalb vor allem in Luxemburg geborene und aufgewachsenen Personen dort tätig sind. Grund- sätzlich jedoch nimmt der französische Sprachgebrauch in den letzten Jahren immer mehr zu, gleichzeitig wird ein Rückgang des Deutschen in der Arbeitswelt verzeichnet.30 Aufgrund seiner demographischen, wirtschaftlichen und geographischen Lage weist Luxemburg einen hohen Aus- länderanteil und somit auch ein hohes Maß an Interkulturalität am Arbeitsplatz auf. Das luxemburgische Schul- system sieht das Erlernen von insgesamt vier Sprachen vor: Luxemburgisch, Französisch, Deutsch und Englisch. Allerdings hängt die gesprochene Sprache stark vom Arbeitsumfeld ab. In Luxemburg richtet sich der Gebrauch der Sprache nicht nach Region, sondern nach Tätigkeitsfeld und Arbeitsbereich. Aufgrund der hohen Quote an ausländischen Arbeitnehmern, sind aber nahezu alle Arbeitnehmer mit Mehrsprachigkeit am Arbeitsplatz konfron- tiert.31 Die Arbeitnehmer, das zeigt die Arbeitspraxis, haben verschiedene Praktiken gefunden, damit umzugehen. So vereinfacht bereits das Verwenden von Schlüsselwörtern, die meist alle Kommunikationspartner verstehen, die Kommunikation erheblich. Kollegen mit verschiedenen Muttersprachen werden sprachlich kreativ um die Inter- aktion im Arbeitsumfeld sicherzustellen, in dem teilweise ein Mix aus Luxemburgisch, Französisch, Englisch, Deutsch und Portugiesisch gesprochen wird. Grundkenntnisse im Französischen werden aber empfohlen.32 1.5 Interkulturelle Kommunikation und Geschäftspraxis Luxemburg, das kleine Land im Zentrum Europas, wird leicht unterschätzt. Dabei hat es viel zu bieten: die güns- tige geografische Lage, die große politische und soziale Stabilität, eine hervorragende Infrastruktur und eine hohe Lebensqualität. Eine unabhängige, eigenständige Identität spielt für das luxemburgische Selbstverständnis eine große Rolle.33 Seit jeher hat es das Land verstanden, erfolgreich zwischen den umgebenden Großmächten zu vermitteln 34 und gleich- zeitig eigene Positionen durchzusetzen. Sein „Erfolgsrezept“ basiert dabei auf der Förderung der heutigen Euro- päischen Union, in der ein Zwergstaat wie Luxemburg schon in den Gründungsjahren ein ähnliches Gewicht hatte 25 Statec (2013: S.1): Recensement de la population; https://statistiques.public.lu/catalogue-publications/RP2011-premiers-resultats/2013/17- 13-DE.pdf 26 Dr. Schürings, Ute (2017: S.176) 27 Dr. Schürings, Ute (2017: S.178) 28 Ebd. 29 Dr. Schürings, Ute (2017: S.193) 30 Wille, Christian; De Bres, Julia; Franziskus, Anne (2012: S.75) 31 Ebd. 32 Wille, Christian; De Bres, Julia; Franziskus, Anne (2012: S.76) 33 Dr. Schürings, Ute (2017: S.183) 34 Dr. Schürings, Ute (2017: S.42)
10 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE wie seine größeren Nachbarn.35 Heute ist Luxemburg ein gut organisierter souveräner Nationalstaat sowie Sitz verschiedener Europäischer Institutionen – eine Doppelrolle, die das Land hervorragend meistert. Die Bewohner Luxemburgs gelten als direkt, formell, rational, pragmatisch sowie höflich und charmant. Die fran- zösischen Einflüsse zeigen sich in der Luxemburger Vorliebe für gutes Essen. Ähnlich wie in Deutschland wird auch in Luxemburg viel Wert auf Pünktlichkeit und Höflichkeit gelegt. Bei Verhandlungen sind eine gute Vorbe- reitung und eine organisierte und strukturierte Arbeitsweise wichtig. Im Geschäftsumfeld kann Wissen über die jeweiligen kulturellen Gegebenheiten entscheidend sein. Dies kann Konflikte verhindern oder beim Abschluss von Verträgen hilfreich sein. Grundsätzlich wird das Arbeiten in Luxemburg als Mischform zwischen der französi- schen und deutschen Arbeitswelt gesehen.36 So ist die luxemburgische Arbeitsweise hierarchischer als die deut- sche. Außerdem wird weniger Eigeninitiative und kein Hinterfragen von Entscheidungen Vorgesetzter gewünscht. Grundsätzlich werden die Luxemburger als „entspannter“ als die Deutschen beschrieben, ihr Sicherheitsdenken ist weniger ausgeprägt, als das der Deutschen. Zeitpläne und Fristen sind aber unbedingt zu beachten. 37 Tipps für den Geschäftskontakt mit Luxemburgern • In Luxemburg hat die Beziehung zu Kollegen einen höheren Stellenwert als in Deutschland. Es lohnt sich, diese Kontakte zu pflegen.38 • Betrachten Sie Luxemburg als eigene Nation und nicht als Land der Benelux-Staaten (Niederlande, Bel- gien und Luxemburg) und erkennen Sie die Identität der Luxemburger unabhängig von Belgien und den Niederlanden an.39 Die Luxemburger sind stolz auf ihre Unabhängigkeit, daher sollte das Lëtze-bu- ergesch nicht mit einem (deutschen) Dialekt verglichen werden.40 • Luxemburger sind reserviert und bescheiden, es gilt als unsittlich, zu prahlen. Die Luxemburger sind gleichzeitig ehrlich aber nicht direkt.41 • Auch wenn die luxemburgische Arbeitswelt oft entspannter als die deutsche wirkt, ist es unbedingt rat- sam, sich an Absprachen und Terminvereinbarungen zu halten. Termine sollten mindestens zwei Wochen im Voraus ausgemacht werden. Sollen Sie mehr als fünf Minuten Verspätung haben, informieren Sie ihren Geschäftspartner.42 • Der luxemburgischen Bevölkerung wird nachgesagt, bescheiden und zurückhaltend zu sein. Dies äußert sich ebenfalls in der Geschäftswelt. Small Talk wird auf ein Minimum reduziert, es werden keine persön- lichen Themen angesprochen. • In der luxemburgischen Geschäftswelt begrüßt man sich mit einem Händeschütteln, Freunde begrüßen sich untereinander mit drei Küssen auf die Wange wobei man auf der rechten Seite anfängt. Umarmungen sind nur unter engen Freunden üblich. • Siezten Sie ihre Gesprächspartner, bis Ihnen das „Du“ angeboten wird. Außerdem ist die Ansprache mit „Madame“ und „Monsieur“ im Geschäftsumfeld möglich. • Verglichen mit der deutschen Arbeitswelt, sind in Luxemburg die Hierarchiestrukturen ausgeprägter. Um Unstimmigkeiten zu vermeiden, ist es lohnend, dies beim Geschäftskontakt im Hinterkopf zu behalten.43 • In der luxemburgischen Arbeitswelt wird weniger hinterfragt, als in der deutschen. Gibt ein Vorgesetzter oder Ranghöherer eine Anweisung, ist es ratsam, diese umzusetzen statt zu hinterfragen.44 Abbildung 2: Interkulturelle Arbeitswelten in Luxemburg 35 Dr. Schürings, Ute (2017: S.21) 36 Wille, Christian; De Bres, Julia; Franziskus, Anne (2012: S.83) 37 Wille, Christian; De Bres, Julia; Franziskus, Anne (2012: S.83) 38 Ebd. 39 Dr. Schürings, Ute (2017: S. 39ff) 40 Learn luxembourgish (k. A.): How to avoid embarassing moments with Luxembourgers; https://static1.squarespace.com/static/51c4870de4b03003ea9eb491/t/5457e852e4b08add9b284e4e/1415047250840/Luxembourgish+Eti- quette+Fran%C3%A7ais.pdf 41 Ebd. 42 Ebd. 43 Wille, Christian; De Bres, Julia; Franziskus, Anne (2012: S.84)
11 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE Quelle: Wille, C., de Bres, J., & Franziskus, A. (2012: S.84); Interkulturelle Arbeitswelten in Luxemburg; über- nommene Darstellung
12 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE 2.Die Wirtschaft Luxemburgs 2.1 Überblick Luxemburg gehört nicht nur in Europa, sondern weltweit zu den wirtschaftlich stärksten Ländern. Für diesen wirt- schaftlichen Erfolg ist eine Vielzahl von Faktoren verantwortlich: Luxemburg ist zentral gelegen und verfügt über hervorragende digitale und verkehrstechnische Infrastrukturen. Es ist wirtschaftlich fast vollkommen geöffnet und zeichnet sich durch eine hochqualifizierte Arbeitnehmerschaft aus. 2018 lag das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf mit 97.700 Euro sogar über dem der Schweiz und Norwegens.45 Für das Jahr 2019 prognostiziert die EU Kom- mission ein Wirtschaftswachstum von 3 %, was deutlich über dem EU-Durchschnitt von 1,3 % liegt.46 Das prog- nostizierte Wachstum führt zu einem wachsenden Bedarf an Fachkräften aus dem In- und Ausland sowie einem Beschäftigungs- und langfristigen Bevölkerungsanstieg in Luxemburg. 47 Luxemburg war um 1900 hauptsächlich von Landwirtschaft und der Stahlindustrie geprägt. Mit Beginn der ersten Erdölkrise 1973 fand jedoch eine Diver- sifizierung der gesamten Wirtschaft statt. Zwar waren 1958 bereits mehr als die Hälfte aller in Luxemburg ansäs- sigen Unternehmen im Dienstleistungssektor tätig. Doch machte deren Anteil an der Wertschöpfung nur 38 % aus.48 Vor allem der Finanzsektor wurde im Zuge der Ölkrise ausgebaut und entwickelte sich über die Jahre zu einem Zentrum für Investmentfonds sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Bis heute ist der Finanz- sektor die wichtigste Säule der luxemburgischen Wirtschaft. Allerdings ist das Land bemüht, seine wirtschaftliche Diversifizierung weiter voran zu treiben. Gerade der Sektor der Informations- und Kommunikationstechnologie und der Logistik ist in den letzten Jahren stark gewachsen. 49 Luxemburg ist es gelungen, verschiedene internationale Großkonzerne wie beispielsweise eBay, zur Ansiedlung zu bewegen.50 Doch nicht nur Konzerne, sondern auch wichtige Verwaltungsorgane der Europäischen Union sind in Luxemburg ansässig: der Europäische Gerichtshof (EuGH), die Europäische Investitionsbank und der Europä- ische Rechnungshof (EuRH). Im Global Competitiveness Report 2018, veröffentlicht vom Weltwirtschaftsforum, belegte Luxemburg den 19. Platz im Vergleich von 140 Ländern.51 Luxemburg hat europaweit das höchste Preis- niveau und auch den höchsten Mindestlohn aller EU-Länder. Das für 2019 prognostizierte Wirtschaftswachstum liegt weit über dem EU-Mittel von 1,5 % und geht mit einem Beschäftigungsanstieg einher. Für 2050 wird mit einer Einwohnerzahl von knapp 700.000 Personen gerechnet. 52 45 GTAI (2019a): Stadtentwicklung in Luxemburg bietet viele Chancen; https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/su- che,t=stadtentwicklung-in-luxemburg-bietet-viele-chancen,did=2284034.html 46 Europäische Kommission (2019b): Kommission legt Winterprognose vor; https://ec.europa.eu/commission/news/commission-publishes- winter-2019-economic-forecast-2019-feb-07_de 47 GTAI (2019c): Wirtschaftsausblick - Luxemburg (Dezember 2018); https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Wirt- schaftsklima/wirtschaftsausblick,t=wirtschaftsausblick--luxemburg-dezember-2018,did=2204960.html#Investitionen-Hoher-Bedarf-an-Aus- rstungen- 48 Statec (2012): Le Luxembourg 1960-2010; https://statistiques.public.lu/catalogue-publications/luxembourg/2012/PDF-23-12.pdf 49 Das offizielle Internetportal des Großherzogtums (2017c): Wirtschaft und Schlüsselbranchen; http://luxembourg.public.lu/de/le-grand- duche-se-presente/luxembourg-tour-horizon/economie-et-secteurs-cles/index.html 50 Lorenz, Jarass J. (2018: S.92) 51 World Economic Forum (2018: S.359): Global Competitiveness Report; http://www3.weforum.org/docs/GCR2018/05FullReport/TheG- lobalCompetitivenessReport2018.pdf 52 PwC (2015: S.29): Der Immobilienmarkt in Luxemburg im Jahr 2020; https://www.pwc.lu/en/real-estate/docs/pwc-re2020-2015-de.pdf
13 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE 2.2 Wirtschaftssektoren 2.2.1 Landwirtschaft Der primäre Sektor ist in Luxemburg in Form von Landwirtschaft von geringer Bedeutung. Im Jahr 2012 arbeiteten 1 % aller Beschäftigten in landwirtschaftlichen Betrieben.53 Dabei zeichnet sich ein Wachstum des Ökolandbaus ab, auch aufgrund der steigenden Nachfrage in Fachgeschäften und Supermärkten. Grundsätzlich ist aber seit ei- nigen Jahren ein stetiger Rückgang der Betriebe zu verzeichnen, aktuell liegt die Zahl bei 1.932 Betrieben. Die meisten Betriebe sind Großbetriebe mit über 2 ha Fläche. 54 2.2.2 Industrie und Produktion Um die Jahrhundertwende war Luxemburgs Wirtschaftsleistung durch die Stahl- und Eisen Industrie bestimmt. Mit der ersten Erdölkrise 1973, sah man die Notwendigkeit, die Wirtschaft mehr zu diversifizieren. Seither nimmt die Bedeutung des sekundären Sektors für Luxemburgs Wirtschaftsleistung immer weiter ab. Dennoch ist die Stahlindustrie noch immer sehr präsent, der durch die Fusion von ARCELOR und Mittal Steel entstandene Stahl- konzern ArcelorMittal ist der weltgrößte Stahlkonzern und hat seinen Firmensitz in Luxemburg. Mit 4.210 Mitar- beitern gehört er gleichzeitig zu den fünf größten Arbeitgebern des Großherzogtums. Neben der Stahlindustrie sind folgende Industriezweige ebenfalls ausgeprägt: Maschinenbau, Kunststoffherstellung, Verarbeitung von Ei- sen und Nichtmetallen, Zulieferung für Automobilindustrie, Glasindustrie sowie die verarbeitende Holzindustrie. 2017 trug der sekundäre Sektor mit 11,5 %55 zum Bruttoinlandsprodukt bei. Im zweiten Halbjahr 2018 verzeich- nete die Industrie Luxemburgs ein Wachstum von 1,5% 56, was hauptsächlich auf die Aktivität der Textil- und Metallindustrie sowie die Kautschuk Produktion zurück zu führen ist. Generell ist der Wirtschaftszyklus der lu- xemburgischen Industrie weitgehend dem der deutschen und französischen Wirtschaft vergleichbar. Zu den führenden luxemburgischen Industriezweigen gehört der Maschinenbau: die 24 in Luxemburg ansässigen Maschinen- und Anlagenbauer haben 2017 10,4 % des gesamten Umsatzes des verarbeitenden Gewerbes erwirt- schaftet.57 In der Chemieindustrie sind zwar auch luxemburgische Unternehmen vertreten, die insgesamt 15 Chemiefirmen und ein Pharmahersteller können jedoch den Bedarf der luxemburgischen Wirtschaft und Privathaushalte nicht decken, sodass im Jahr 2015 chemische Erzeugnisse im Wert von 2,2 Milliarden Euro importiert wurden. 58 Die Chemie und Pharmaindustrie verzeichnete ein kontinuierliches Wachstum und im Jahr 2017 einen Gesamtumsatz von 349 Millionen Euro. Das mit der EU-Kommission vereinbarte Ziel, bis 2020 11 % des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu decken, ist derzeit noch nicht erreicht. 2016 lag der Anteil der regenerativen Energien bei 4 %, es wird daher vermehrt mit Investitionen in Windkraft und Biomasse gerechnet. Auch Solarenergie gewinnt an Bedeutung, es sollen mehr Photovoltaikanlagen gebaut werden. 59 53 Statista (2019): Verteilung der Erwerbstätigen auf die Wirtschaftssektoren von 2008 bis 2018; https://de.statista.com/statistik/daten/stu- die/277249/umfrage/erwerbstaetige-nach-wirtschaftssektoren-in-luxemburg/) 54 Statec (2018a: S.25): Luxembourg in figures; https://statistiques.public.lu/en/publications/series/lux-figures/2018/lux-figures/index.html 55 Statista (2019): Verteilung der Erwerbstätigen auf die Wirtschaftssektoren von 2008 bis 2018; https://de.statista.com/statistik/daten/stu- die/277249/umfrage/erwerbstaetige-nach-wirtschaftssektoren-in-luxemburg/ 56 Statec (2019: S.1): Conjoncture Flash; https://statistiques.public.lu/catalogue-publications/conjoncture-flash/2019/PDF-Flash-02-2019.pdf 57 GTAI (2017b): Produktmärkte in Luxemburg 2017; http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Branchen/produktma- erkte,t=produktmaerkte-in-luxemburg-2017,did=1620094.html#Gesundheitswirtschaft-Neue-Klinik-in-Esch-kostet-348-Mio-Euro- 58 Ebd. 59 Ebd.
14 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE 2.2.3 Dienstleistungssektor Während die wirtschaftliche Bedeutung des primären und sekundären Sektors immer mehr abnimmt, macht der tertiäre Sektor (Dienstleistungssektor) den Hauptteil des luxemburgischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Auf diesen entfallen fallen knapp 87 % der gesamten Wertschöpfung des Landes. So exportierte Luxemburg im Jahr 2017 Waren im Wert von circa 14 Milliarden Euro. Verglichen dazu exportierte das Großherzogtum Dienstleis- tungen im Wert von 91,2 Milliarden Euro. Den Löwenanteil dieser Exporte machen die Finanzdienstleistungen aus. Nach den USA ist Luxemburg das zweitgrößte Anlagen-Domizil für Fonds, in denen knapp 4 Billionen Dollar verwahrt werden. Doch auch die Versicherungsbranche ist stark vertreten. Der Bankensektor mit seinen 139 akti- ven Banken zählte im Jahr 2017 knapp 26.100 Beschäftigte. Zudem ist der Versicherungssektor mit 88 Versiche- rungsgesellschaften und 207 Rückversicherern in Luxemburg vertreten. In diesem Sektor sind circa 8.300 Arbeit- nehmer beschäftigt. Auch der Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) trägt maßgeblich zur Höhe des BIPs bei. So waren 2012 4,4 % aller Arbeitnehmer in Luxemburg in einem IKT-Unternehmen tätig und leisteten einen Beitrag von 6,6 % zur Bruttowertschöpfung. Niedrige Strompreise, eine zu 100 % ausgebaute Versorgung mit Breitband sowie umfassende Kapazitäten im Datenverkehr bieten Anreize für Technologieunternehmen, sich in Luxemburg niederzulassen. Führende IKT-Konzerne wie PayPal, eBay, Rakuten.de, Vodafone oder iTunes haben ihre Firmensitze in Luxemburg angesiedelt. Mit der Initiative „Digital Lëtzebuerg" will der luxemburgische Staat weitere Anreize für den Ausbau der digitalen Wirtschaft geben. Im Ranking der EU-Kommission für den Digital Economy and Social Index zählt Luxemburg zu den fünf am weitesten digital entwickelten Volkswirtschaften der EU.60 Die Touristik-Branche verzeichnete 2017 einen Anstieg der Übernachtungen von 4,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Rund 20 % aller Touristen kommen aus Deutschland. 2017 waren 225 Hotels in Luxemburg geschäftlich aktiv. Die Hotelbranche bot 2017 circa 1.200 Arbeitsplätze.61 Eine andere Dienstleistungssparte, die immer mehr an wirtschaftlicher Wichtigkeit gewinnt, ist die Gesundheits- technologie. Hier wird vor allem in die Entwicklung der Biowissenschaften investiert. Im Bereich der Biotechnik arbeitete die Universität Luxemburg eng mit dem Institute for Systems Biology (IBS) in Seattle und dem Trans- national Genomics Institute (TGen) zusammen. Mit dem in Luxemburg existierenden Bio-Health Cluster wird ein Meilenstein für personalisierte Medizin gelegt. Luxemburg ist ein attraktiver Standort für Biomedizin. 62 Zählt man alle Handwerksbetriebe zusammen, so ist das Handwerk der größte Arbeitgeber in Luxemburg. So sind 23 % aller Arbeitnehmer in Luxemburg im Handwerk tätig. Gleichzeitig machen die Handwerksbetriebe 22 % aller Unternehmen aus. 76 % der eben erwähnten Betriebe zählen zwischen null und neun Mitarbeitern. Weiterhin ist die Zahl der Unternehmen seit 1990 kontinuierlich gestiegen. Doch verzeichnet das Handwerk einen deutlichen Fachkräftemangel und ist damit auf Handwerker aus dem Ausland angewiesen. 2017 waren rund 50 % aller in Luxemburg handwerklich tätigen Personen Grenzgänger aus Frankreich, Belgien und Deutschland. In Luxemburg selbst sind nur wenige Einheimische im Handwerk tätig, vor allem Zugewanderte und hierunter vor allem in Lu- xemburg lebende Portugiesen. Was die Zahl der insgesamt aktiven Unternehmen und beschäftigen Arbeitnehmer betrifft, war 2017 das Baugewerbe der bedeutendste Sektor des Handwerks.63 60 Europäische Kommission (2019): Digital Economy and Social Index; https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/desi 61 Statec (2018a: S.29): Luxembourg in figures; https://statistiques.public.lu/en/publications/series/lux-figures/2018/lux-figures/index.html 62 Das offizielle Internetportal des Großherzogtums (2018b): Gesundheitstechnologien; http://luxembourg.public.lu/de/investir/secteurs- cles/technologies-sante/index.html 63 Statec (2018c): Chiffre clés de l´artisanat 2017; https://statistiques.public.lu/fr/publications/thematique/entreprises/annuaire-artisanat/in- dex.html
15 ZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGEZIELMARKTANALYSE: BAUWIRTSCHAFT LUXEMBURG – FOKUS: DENKMALPFLEGE 2.2.4 Unternehmergeist Der Prozentsatz der Gründer ist in Luxemburg in Abhängigkeit der Bevölkerungszahl im europäischen Schnitt recht hoch, es sind circa 16 % der luxemburgischen Erwerbstätigen selbständig. Die Zahlen der Gründungen sind seit einigen Jahren stabil und hoch. Vorteilhaft für die Gründer sind hierbei die Infrastrukturen und geringen ad- ministrativen Hürden. Ein Hindernis stellen dagegen die Finanzierung und die Bereitstellung von Ressourcen dar. Luxemburg hat eine Reihe von Initiativen und Maßnahmen zur Unterstützung bei der Unternehmensgründung etabliert: Beispielsweise das House of Entrepreneurship oder Luxinnovation, Luxemburgs nationale Agentur für Innovation. Außerdem bietet Luxemburg ein Mentoring-Programm für erfolgsversprechende Unternehmungen an. Hierbei trainiert ein Unternehmer in mehreren Sitzungen Nachwuchs-Unternehmerinnen und -unternehmer.64 2.3 Aktuelle Wirtschaftslage 2.3.1 Beschäftigung Trotz seiner begrenzten Fläche bietet Luxemburg eine große Zahl an Arbeitsplätzen. Tatsächlich gibt es Luxem- burg circa doppelt so viele Arbeitsplätze, wie potentielle Arbeitnehmer. Bruttogehälter in Luxemburg gehörten 2014 nach Dänemark, Schweden und Irland innerhalb der EU zu den höchsten. 65 70 % aller in Luxemburg arbei- tenden Arbeitnehmer sind nach Luxemburg migrierte Einwanderer oder Grenzgänger, vorrangig Arbeitskräfte aus Frankreich, Belgien und Deutschland. Aus der Grafik Grenzgänger im Raum Luxemburg ist zu entnehmen, dass die Zahl der Grenzgänger aus den Nach- barstaaten Luxemburgs, die im Großherzogtum beschäftigt sind, kontinuierlich gestiegen ist. Arbeiteten im Jahr 2000 noch 16.400 Deutsche in Luxemburg, so hat sich diese Zahl im Jahr 2017 fast auf 45.500 verdreifacht. Der Großteil aller Grenzgänger kommt aus Frankreich. Allerdings arbeiteten auch knapp 12.900 Luxemburger im Aus- land. Oftmals sind sie im Staatsdienst und in öffentlichen Vertretungen Luxemburgs beschäftigt. 66 In Luxemburg sind ein Großteil aller Beschäftigten in der Finanz- und Versicherungsbranche tätig, gefolgt vom Gesundheits- und Bauwesen. Mit 91.000 Beschäftigten ist das Handwerk in Luxemburg der größte Arbeitgeber. 67 Für das Jahr 2019 wird mit einem Beschäftigungszuwachs von 3,4 % im Großherzogtum gerechnet. 68 64 Guichet.lu (2018c): Business Mentoring; https://guichet.public.lu/de/entreprises/creation-developpement/projet-creation/assistance/busi- ness-mentoring.html 65 Eurostat (2017): Löhne und Arbeitskosten; https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Wages_and_labour_costs/de 66 Statec (2018a: S.13): Luxembourg in figures; https://statistiques.public.lu/en/publications/series/lux-figures/2018/lux-figures/index.html 67 Statec (2018a: S.12): Luxembourg in figures; https://statistiques.public.lu/en/publications/series/lux-figures/2018/lux-figures/index.html 68 L’essentiell (2014): Löhne werden auch in 2019 steigen; http://www.lessentiel.lu/de/luxemburg/story/kommt-2019-der-nachste-lohnan- stieg-22569512
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