Trends und Perspektiven in der Neurochirurgie: Neurochirurgie im höheren Lebensalter - Krause und ...
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Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems Trends und Perspektiven in der Homepage: Neurochirurgie: Neurochirurgie im www.kup.at/ höheren Lebensalter JNeurolNeurochirPsychiatr Ungersböck K Online-Datenbank mit Autoren- Journal für Neurologie und Stichwortsuche Neurochirurgie und Psychiatrie 2015; 16 (2), 53-54 Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/BIOBASE/SCOPUS Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz P.b.b. 02Z031117M, Verlagsor t : 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A /21 Preis : EUR 10,–
Save the a t e ! D Complication Management in Neurosurgery International Course and Conference | June 17–19, 2021 | Klagenfurt, Austria Scientific Board: Thomas Kretschmer, MD, PhD, IFAANS www.adrenaline-repair.at Dir. Dept. of Neurosurgery, Klinikum Klagenfurt, Austria
TRENDS Neurochirurgie im höheren Lebensalter Vergangene Entwicklungen Sowohl bei Glioblastomen als auch bei Meningeo- und zukünftige Perspekti- men gibt es für Patienten im höheren Lebensalter kei- ven beruhen in jedem me- nen generell akzeptierten Standard einer Therapie- Prim. Univ.-Prof. Dr. Karl Ungersböck dizinischen Fachgebiet auf empfehlung. Neuere Studien scheinen zu zeigen, dass verschiedenen Faktoren. Be- bei malignen Gliomen in ausgewählten Fällen auch UND sonders auffällig ist dies bei ältere Patienten von einer möglichst weitgehenden neuen technischen Entwick- Resektion profitieren können, insbesondere im Ver- lungsschritten, die meist gleich zur Biopsie. Eine individuelle Entscheidung auf nicht kontinuierlich, sondern Basis bestehender neurologischer Defizite und Ab- stufenförmig ablaufen. In schätzung der perioperativen Risiken ist in den meis- den letzten Jahrzehnten war diese Entwicklung in der ten Fällen angezeigt. PERSPEKTIVEN Neurochirurgie durch minimalinvasive chirurgische Technologien, die Einführung der Neuronavigation, Bei histologisch größtenteils benignen Meningeomen Fortschritte in der funktionellen Bildgebung sowie wäre auch in der höheren Altersgruppe die Opera- den zunehmenden Einsatz der intraoperativen Bildge- tionsindikation großzügiger zu stellen, allerdings zei- bung gekennzeichnet. Weniger spektakulär, aber nicht gen die Ergebnisse einen deutlichen Anstieg der Mor- minder bedeutsam sind weitere Faktoren wie öko- talität und Morbidität mit zunehmendem Lebensalter. nomische Rahmenbedingungen und demografische Die funktionellen Ergebnisse legen es nahe, auch bei Veränderungen. Meningeomen im höheren Lebensalter die individu- elle Situation in die Operationsindikation miteinzu- Im Unterschied zu technischen Entwicklungsschrit- beziehen. Ganz anders verhält es sich jedoch bei spi- ten vollziehen sich Veränderungen in der Bevölke- nalen Meningeomen, die wegen der drohenden Quer- rungs- und Altersstruktur einer Gesellschaft konti- schnittslähmung und guten Prognose bis in das hohe nuierlich sowie über längere Zeiträume und spielen Lebensalter eine klare Operationsindikation darstel- wohl deshalb in unserer Wahrnehmung eine eher un- len. tergeordnete Rolle. In der Neurochirurgie beobach- ten wir einen Trend zur Verschiebung der Patienten- Der Erhalt der Mobilität und damit verbunden der kollektive in höheres Lebensalter. In der neurochirur- Lebensqualität spielt eine entscheidende Rolle in der IN DER gischen Literatur wird dieser Trend zunehmend the- Chirurgie degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen matisiert. im höheren Lebensalter. Mehrere prospektive und multizentrisch angelegte Studien zeigen eine deutli- In Österreich hat von 2000 bis 2010 die Lebens- che Verbesserung der Symptomatik ohne signifikan- erwartung von Männern um 2,4 Jahre und die der te Zunahme der perioperativen Komplikationen. Mi- Frauen um 1,8 Jahre zugenommen. Die durchschnitt- nimalinvasive Operationsverfahren haben die Dauer liche Lebenserwartung der Männer betrug 2012 78 des stationären Aufenthaltes verkürzt, ein wesentli- Jahre und die der Frauen 83,3 Jahre. Da die Zahl der cher Faktor für die operativen Risiken sind beglei- Geburten weitgehend stagniert oder regional sogar tende Komorbiditäten und nicht das Patientenalter NEUROCHIRURGIE etwas rückläufig war, ergibt sich daraus eine deutli- per se. che Verschiebung der Alterspyramide. Die Zahl der Menschen im „nicht mehr erwerbsfähigen Alter“, das Die Auswirkung demografischer Veränderungen auf heißt > 65 Jahre, ist sowohl zahlenmäßig als auch an- einzelne Bereiche der Neurochirurgie ist im Großen teilsmäßig deutlich gestiegen. Mit 01.01.2014 betrug und Ganzen gut prognostizierbar. Gewisse Vorbehalte der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe 18,4 %. Dieser gegenüber Operationen im höheren Lebensalter, ins- Trend wird sich fortsetzen und laut Statistik Austria besondere an der Wirbelsäule, sind somit zu hinter- wird der Anteil der > 65-Jährigen an der Gesamtbevöl- fragen. Wesentlich mehr von Bedeutung als das Le- kerung 2020 auf 19,5 %, 2030 auf 23,6 % und 2040 bensalter ist das Risikoprofil infolge der Komorbiditä- auf 26,7 % prognostiziert. ten eines Patienten. Die beschriebenen demografischen Veränderungen haben generelle Auswirkungen auf das Gesundheits- system, aber auch punktuelle Effekte auf jene Krank- Weiterführende Literatur: heitsbilder, deren Inzidenz im höheren Lebensalter Almenawer SA, Badhiwala JH, Alhazzani W, et al. Biopsy versus parital versus gross zunimmt. Im Bereich der Neurochirurgie zählen dazu total resection in older patients with high-grade glioma: a systematic review and me- ta-analysis. Neuro Oncol 2015 [Epub ahead of print]. Meningeome, chronische Subduralhämatome und de- Bateman BT, Pile-Spellmann J, Gutin PH, et al. Meningioma resection in the elderly: generative Wirbelkanalstenosen. nationwide inpatient sample, 1998–2002. Neurosurgery 2005; 57: 866–72. J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2015; 16 (2) 53 For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
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