PSYCHOSOZIALE GESUNDHEIT - Gesundheit für Alle! Fonds Gesundes Österreich - Fonds Gesundes Österreich
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INHALTSVERZEICHNIS Vorwort 3 Auch die Psyche braucht Pflege 4 Unbehagen oder Krise? 5 Die Sache mit dem Stress 6 Was uns körperliche Beschwerden über die Psyche sagen 8 Bewegung, Ernährung und die Psyche 9 Psychosoziale Gesundheit am Arbeitsplatz 10 Freundschaft und Partnerschaft 12 Psychosoziale Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen 14 Psychosoziale Gesundheit im Alter 16 Tipps für psychisches Wohlbefinden 18 Brauche ich Hilfe? 21 Hilfe für Angehörige 22 Das ABC der Psyche 23 Seriöse Informationen und Angebote 25 Broschüren, Folder, Downloads 26 Auswahl nützlicher Bücher 27 Hilfreiche Links 30 Adressen und Telefonnummern 32 IMPRESSUM: Medieninhaber und für den Inhalt verantwortlich Fonds Gesundes Österreich, ein Geschäftsbereich der Gesundheit Österreich GmbH Redaktionelle Leitung: Dr. Mag. Maria Schmidt-Leitner MPH, MSc Weitere Mitarbeit: Helga Klee, Mag. Markus Mikl, Mag. Gerlinde Rohrauer-Näf MPH Grafische Umsetzung: Mag. Gottfried Halmschlager, Daniela Toth Fotos: iStock; Bilderbox, shutterstock, fotolia; Kampagnensujet 2005 (S. 18) Druck: Druckerei Odysseus, Himberg Oktober 2013 Gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“ Grasl Druck & Neue Medien, Bad Vöslau • UW –Nr. 715
VORWORT Liebe Leserinnen und Leser! Eine Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben und eine gute Lebensqualität ist psycho- soziale Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert diese als „Zustand des Wohlbefindens, in dem die und der Einzelne seine Fähigkeiten ausschöpfen und die normalen Lebensbelastungen bewältigen kann und der es ihr und ihm ermöglicht, produktiv zu arbeiten und zur Gemeinschaft beizutragen“. Für eine stetig wachsende Zahl von Menschen ist das jedoch nicht mehr der Fall: Prognosen der WHO zufolge werden Depressionen und Angst- störungen bis zum Jahr 2020 neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zu den häufigs- ten Krankheiten zählen. Diese Entwicklung belegt, wie wichtig es ist, der Förderung und Erhaltung der psychosozialen Gesundheit mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wer sich nicht nur um den Körper kümmert, sondern auch sein psychisches Wohlbefinden pflegt, wappnet sich besser gegen psychische und in der Folge auch körperliche Erkrankungen. In der vorliegenden Broschüre finden sie Informationen, wie Sie die Quellen der Lebensfreude und Lebenslust für sich nutzen und sich Fähigkeiten aneignen können, die sie bei Problemen und Konflikten unterstützen. Zusammenhänge, praktische Tipps und eine Literatur- und Adressensammlung im Serviceteil sollen Sie auf Ihrem Weg zu einem psychischen Wohlbe- finden unterstützen und begleiten. Neben der psychosozialen Gesundheit sind Ernährung und Bewegung die Grundpfeiler eines gesunden Lebens. Auch zu diesen Themen hat der Fonds Gesundes Österreich informative Broschüren herausgebracht, die Ihnen helfen, sich ganzheitlich wohl zu fühlen.
AUCH DIE PSYCHE BRAUCHT PFLEGE Dass man den Körper pflegen muss, um Wenn die Psyche leidet ihn gesund zu erhalten, ist den meisten Das psychische Wohlbefinden wird im Alltag Menschen bewusst: Der regelrechte Boom immer wieder auf die Probe gestellt und oft im Freizeitsport, das große Interesse an sehr strapaziert. Eigene Ängste und über- gesunder Küche, die Konjunktur der Fit- höhte Ansprüche sowie unterschiedliche nessstudios – all das sind Anzeichen dafür. Erwartungen, Lebensweisen und Denkge- Die Bedeutung der Pflege und Erhaltung wohnheiten können in Beziehungen, Fami- psychosozialer Gesundheit allerdings wird lien, am Arbeitsplatz oder im Wohnumfeld immer wieder unterschätzt. Vermutlich des- zu bedrückenden Konflikten und damit auch halb, weil Beeinträchtigungen der Psyche, zu psychosozialen Belastungen führen. Mit anders als körperliche Beschwerden, sich derartigen Konflikten und Belastungen so weder im Röntgenbild noch mit Laborwer- umzugehen, dass sie nicht zu dauerhaften ten darstellen lassen. Anzeichen dafür, dass psychischen Einschränkung en führen, ist die Psyche zu kurz kommt, können vielfältig eine ganz wichtige Aufgabe der „Seelen- sein und reichen von einem Gefühl der Lee- pflege“. Denn psychosoziales Gesundsein re, Einsamkeit und innerer Unruhe bis hin zu heißt nicht, sich ständig wohl zu fühlen, Erschöpfung, Müdigkeit, sozialer Isolation, sondern bedeutet, dass – speziell in Schwä- Antriebslosigkeit und Entscheidungsschwä- che- und Krisensituationen – Strategien und che. Diese Stimmungen und Gefühle stellen Hilfestellungen zur Verfügung stehen, um Anzeichen einer Überforderung dar und das psychische Gleichgewicht zu stabilisie- sind ein Hinweis dafür, dass Sie mehr auf ren bzw. relativ schnell wiederzuerlangen. sich achten sollten. 4
UNBEHAGEN ODER KRISE? Nicht jedes psychische Tief ist gleich Aus- druck einer psychischen Erkrankung. Gele- CHECKLISTE: gentliche Krisen erlebt jede/r, sie sind völlig SEELENPFLEGE normal, ständige Harmonie mit sich selbst und anderen gibt es nicht. Wenn allerdings A Habe ich ausreichend Zeit für meine die Belastungen zu groß sind oder unsere Strategien, mit Konflikten und Problemen Grundbedürfnisse wie Schlaf, aus- angemessen umzugehen, versagen und gewogene Ernährung, ausreichende nicht funktionieren, kann aus dem vagen Bewegung und menschliche Nähe? Unbehagen eine handfeste psychische Krise A Wenn es mir schlecht geht, wem werden. kann ich das mitteilen, wer hört mir zu? Belastungen sind normal A Was ärgert mich schon lange, er- Psychische Belastungen sind normaler Bestandteil menschlichen Lebens. Und schöpft mich und raubt mir Kraft? sie können durchaus ihre positiven Seiten A Welche Aktivitäten vermitteln mir ein haben: indem sie uns dazu anregen, über Gefühl der Ruhe und Ausgeglichen- unsere Lebenssituation nachzudenken, und heit? zu Entwicklungsimpulsen und Lernfortschrit- A In welchen Beziehungen spüre ich ten führen. Nähe und Geborgenheit? Auf die Strategien kommt es an A Bin ich mit meinem Berufsleben zu- Ob es zu einer Krise kommt, hängt unter frieden – finde ich dort Anerkennung anderem von der Intensität, der Dauer und und Bestätigung? der Art der Belastungen ab, aber auch von den Möglichkeiten und Fähigkeiten, mit solchen Belastungen umzugehen. Nicht jene Menschen sind psychisch gesund, die keine Probleme haben, sondern jene, denen es gelingt, Probleme und Krisen konstruktiv zu bewältigen. Es ist absolut kein Zeichen von Schwäche, das nicht immer zu können. Aber es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass die bewusste Pflege dieser Fähigkeit ein entscheidender Schutzfaktor für die psychosoziale Gesundheit ist. 5
DIE SACHE MIT DEM STRESS „Ich bin total im Stress!“ Wie oft haben Sie und die Immunabwehr werden gehemmt, das schon gehört oder vielleicht auch selbst um Kraft zu sparen. Ursprünglich hatten gesagt. Stress scheint heute zum regelrech- diese körperlichen Reaktionen den Grund, ten Massenphänomen geworden zu sein. die ganze Energie des Körpers vor Kämpfen Stress bedeutet eigentlich Druck, Belastung oder für eine Flucht zu mobilisieren. Kein oder auch Hilflosigkeit. Stress hat viele Wunder also, dass Stress einen Belastungs- Gesichter: Nicht nur Lärm und Hektik, auch faktor für das körperliche Wohlbefinden Einsamkeit und sogar positive Lebensverän- darstellt. Stress kann jedoch auch positiv derungen wie ein Umzug, eine Heirat oder wirken – es handelt sich hierbei um den so die Geburt eines Kindes können stressen. genannten Eustress. Positiver Stress versetzt Stress ist auch keine Frage des Alters, der in Höchstform und sorgt dafür, dass wir mo- Herkunft oder des Berufs. Und Stress ist tiviert, leistungsfähig und konzentriert sind. immer auch davon abhängig, wie jemand Ob er allerdings vom positiven zum negati- eine Situation erlebt und welche Möglich- ven Stress, dem so genannten Distress, wird, keiten sie oder er für die Verarbeitung dieser hängt von der Dauer und Intensität der Erlebnisse hat. Was den einen stresst, das Belastung ab, aber auch von der subjektiven nimmt der andere völlig gelassen hin und Bewertung der Situation. läuft vielleicht sogar zur Höchstform auf. Wie bemerke ich krank machenden Was ist eigentlich Stress? Stress? Wenn der Mensch in eine Stresssituation Jeder Mensch reagiert anders auf Belas- gerät, werden einzelne Körperfunktionen tungen, Krisen und Überforderungen. in Alarmbereitschaft versetzt. So schlägt Typische Alarmsignale des Körpers können das Herz schneller, der Blutdruck steigt, Schlafprobleme sein, etwa wenn Sie schwer die Atemfrequenz erhöht sich, die Muskeln einschlafen können oder früh aufwachen spannen sich an, Fett- und Zuckerreserven und dabei schon wieder an die Probleme werden angezapft. Verdauungsprozesse und Aufgaben des nächsten Tages denken. 6
Häufig äußert sich Stress auch in Gereizt- heit, Gehetztheit, dem Gefühl, es einfach TIPPS: nicht mehr zu schaffen und die Kontrolle zu ENTSPANNUNG IM ALLTAG verlieren. Oft lässt auch die Konzentration und Arbeitsleistung nach. Oder es lässt A Musizieren oder Musik hören die Lebensfreude nach, die Lust, etwas zu A Spazieren gehen unternehmen, und auch die Sehnsucht nach A Gemeinsam essen körperlicher Nähe und Sexualität. A Basteln, Malen Was kann ich gegen Stress tun? A Ein Buch lesen Gegen Stress hilft jedenfalls Entspannung. A Ein Nickerchen machen Die kann über den Körper oder über A Sich „ausreden“, sich „ausweinen“ Gedanken erreicht werden: Ist der Körper A Ins Kino gehen entspannt, beruhigt sich auch die Psyche. A Tanzen gehen Wenn umgekehrt die Gedanken zur Ruhe kommen, entspannt sich auch der Körper. A Sport betreiben A Kegeln gehen Entspannung im Alltag A Ehrenamtlich tätig sein Dabei heißt entspannen nicht unbedingt, A Freunde treffen sich einfach zurückzulehnen und nichts zu tun. Für jeden Menschen ist etwas anderes entspannend – wichtig ist, herauszufinden, was einem selbst gut tut. Belebend und erholsam können z. B. ein Bad, ein Sauna- gang, ein Spaziergang und ein langes Aus- TIPPS: schlafen sein. Im Prinzip kann alles, was man gerne tut, entspannend sein: All das sind ENTSPANNUNGSTECHNIKEN Wege, die zu mehr Kraft und innerer Ruhe führen können. Welchen Weg Sie wählen, A Autogenes Training hängt von Ihren persönlichen Vorlieben und A Yoga aktuellen Bedürfnissen ab. A Meditation A Progressive Muskelentspannung Entspannungstechniken Tiefere Entspannungszustände können Sie A Mentalmassage durch gezieltes Training erreichen. Durch A Qi Gong das regelmäßige Einbeziehen von Ent- A Tai Chi spannungsübungen in Ihren Tagesablauf A Eutonie verbessert sich die Fähigkeit, Alltagsbelas- A Feldenkrais Methode tungen gut und entspannt zu meistern. A Visualisierungstechniken Entspannungstechniken zu lernen, braucht Zeit, Übung und vor allem Regelmäßigkeit. Volkshochschulen und viele andere Einrich- tungen bieten Kurse für solche Entspan- nungstechniken an. 7
WAS UNS KÖRPERLICHE BESCHWERDEN ÜBER DIE PSYCHE SAGEN Der Volksmund weiß es schon lange: Appetitverlust sein. Damit signalisiert uns Körperliche Beschwerden und psychische der Körper, dass das körperlich-psychische Befindlichkeit haben viel miteinander zu Wohlbefinden aus dem Gleichgewicht tun. Da hat jemand „die Nase voll“, es bleibt geraten ist. einem „die Luft weg“ oder „es zerreißt mir das Herz“. Tatsächlich weiß heute auch die Was kann ich dagegen tun? Wissenschaft, dass sich psychische Proble- Bei leichteren Beschwerden können Sie me auch – oder manchmal sogar vorwie- versuchen selbst gegenzusteuern – ausrei- gend – in körperlichen Symptomen äußern chender Schlaf, Entspannungsübungen, Be- können. Ebenso, wie eine gesunde Psyche wegung und Sport oder einfach Abwechs- dem Körper viel Kraft geben kann, können lung, etwa ein schönes Wochenende mit psychische Probleme den Körper schwächen Freunden, ein Spaziergang, Musik hören, ein und sich durch körperliche Beschwerden Gespräch mit Freunden wirken oft Wun- ausdrücken. der. Versuchen Sie einfach, Ihr Augenmerk auf die beruhigenden, entspannenden Wie bemerke ich es? und angenehmen Aspekte Ihres Lebens Oft zeigt uns der Körper, dass sich seine zu richten. Wenn Sie allerdings merken, Energiereserven schon dem Ende zuneigen dass sich keine Verbesserung einstellt, oder – etwa durch ständige Erschöpfung und wenn sich Ihre körperlichen Beschwerden Müdigkeit oder durch eine geschwächte nicht verbessern, sollten Sie die Symptome Immunabwehr. Andere typische „Hilferufe“ medizinisch abklären lassen. Werden keine des Körpers können unter anderem Herz- organischen Ursachen gefunden, so handelt beschwerden, Reizdarm, Magenschmerzen, es sich vermutlich um psychosomatische Hautausschläge, Asthma und Atemnot, Beschwerden. Hierbei sollten Sie Psychothe- Blasenschwäche oder ständige Rücken- und rapeutInnen oder PsychologInnen kontaktie- Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder ren und versuchen, gemeinsam mit diesen Fachleuten die Ursachen Ihrer Symptome zu erkennen und einen gesundheitsorientierte- ren Lebensweg zu finden. 8
BEWEGUNG, ERNÄHRUNG UND DIE PSYCHE Obwohl wir wissen, dass psychisches und aufzuraffen. Doch die Überwindung zahlt körperliches Wohlbefinden eng zusammen- sich aus. Es geht da rum, den ersten Schritt hängen, wird in Krisen- bzw. in Belastungs- zu tun. Nach der Aktivität fühlen Sie sich situationen oft auf eine ausgewogene wohler, ruhiger, aber auch dynamischer. Die Ernährung und auf ausreichende Bewegung Stimmung ist gehoben, Erregungszustände vergessen. lassen nach, Ärger, Kummer und Frustratio- nen können besser abgefedert werden. Frust- und Stressessen Das kann zum gefährlichen Kreislauf werden: Man fühlt sich lustlos, erschöpft, unglücklich – und greift zu Junkfood und CHECKLISTE: Süßigkeiten. Kurzfristig scheint Essen wie BEWEGUNG UND ERNÄHRUNG ein Trost. Doch unausgewogene, fette und süße Nahrung rächt sich: Noch stärkere Müdigkeit folgt und die Erschöpfung und A Bewege ich mich regelmäßig? Lustlosigkeit werden noch größer. Doch ge- A Welche Arten der Bewegung – rade bei großer Belastung und Anspannung Schwimmen, Wandern, Laufen braucht der Körper genügend Vitamine und Tanzen ... – machen mir Spaß? Mineralstoffe. Doch nicht nur das „Was“ A Wie kann ich 15-30 Minuten Bewe- ist in Sachen Ernährung und Wohlbefinden gung in meinen Alltag integrieren? entscheidend, sondern auch das „Wie“. Sich für das Essen und die Vorbereitung ausrei- Z. B. mit dem Rad einkaufen oder chend Zeit zu nehmen, gemeinsam mit an- in die Arbeit fahren, mehr zu Fuß deren zu kochen und den Tisch liebevoll zu gehen, Stiegen steigen statt mit dem dekorieren, trägt ebenfalls zum seelischen Lift zu fahren, ..... Wohlbefinden bei. A Wie regelmäßig esse ich? A Wie ausgewogen esse ich? Gesunde Bewegung Auch mit Bewegung lässt sich nicht nur das A Esse ich aus Frust oder Einsamkeit? körperliche, sondern auch das psychische A Habe ich nach dem Essen ein Gefühl Wohlbefinden fördern. Bewegung kann, von mehr Energie und Wachheit muss aber nicht anstrengend sein. Hauptsa- oder fühle ich mich danach müde che sie macht Spaß und passt zum eige- und erschöpft? nen Lebensalltag. Oft ist es für Menschen mit einem „psychischen Tief“ besonders schwierig, sich zu Bewegung bzw. Sport 9
PSYCHOSOZIALE GESUND- HEIT AM ARBEITSPLATZ Die meisten Menschen verbringen etwa die KollegInnen können dem psychischen Wohl- Hälfte ihres Erwachsenenlebens am Arbeits- befinden am Arbeitsplatz ebenso zusetzen platz. Wir brauchen Arbeit nicht nur, um ein wie eine unangenehme, konfliktreiche ökonomisch abgesichertes Leben zu führen. Betriebskultur. Auch Belastungen wie Angst Arbeit kann dem Leben auch Ziel und Sinn vor dem Arbeitsplatzverlust, vor KollegInnen geben und Befriedigung und Erfolgserleb- und Vorgesetzten können zu Störungen des nisse bringen. psychischen Gleichgewichts führen. Wenn Arbeit krank macht Motivation oder Belastung? Arbeitsbedingungen können unter bestimm- Dabei müssen Belastungen nicht in jedem ten Bedingungen auch krank machen. Frü- Fall krank machend sein. Sie können auch her standen in der Arbeitswelt körperliche die Motivation und Leistungsfähigkeit Belastungen im Mittelpunkt, heute sind es steigern. Ob sie allerdings zum Problem und immer häufiger psychische Belastungen. Am zum Störfaktor für Ihr psychisches Wohl- häufigsten leiden ArbeitnehmerInnen unter befinden werden, hängt von vielen Dingen Zeitdruck, vielen Überstunden, Über- oder ab: Unter anderem von Ihrer persönlichen Unterforderung, Lärm, widersprüchlichen Belastbarkeit, von der Dauer der Belastung, Anweisungen, unklaren Aufgabenzuteilun- aber auch vom generellen Klima, in dem Sie gen, Mobbing, Bossing usw ... arbeiten. Auch die private Situation kann ei- Mangelnde Anerkennung, unrealistische nen Einfluss auf die psychische Befindlichkeit und unklare Rollenbeschreibungen, ständige im Job haben: Einerseits kann ein erfülltes Überforderung oder wenig kooperative Privatleben beruflichen Stress abfangen, 10
andererseits sind es oft Beziehungs- oder Job nicht ankönnen. Dann sollten Sie auch Familienprobleme, die zum Auslöser von ernsthaft in Erwägung ziehen – wenn mög- Krisen oder zum Verstärker beruflicher lich – den Arbeitsplatz zu wechseln. Probleme werden. Was sollten Arbeitgeber tun? Wie bemerke ich Überbelastung? Im Grunde sollte jeder Betrieb daran Eine Reihe von Alarmsignalen können darauf interessiert sein, übermäßige psychische hinweisen, dass die Arbeitsbelastung vom Belastungen zu vermeiden oder zu verrin- Erfolgs- und Motivationsfaktor zum Krank- gern. Denn sie schädigen auf Dauer jedes heitsfaktor kippt. Vermehrte Krankenstände, Unternehmen, weil die Leistungsfähigkeit schon am Sonntag Sorge vor dem Arbeits- der MitarbeiterInnen herabgesetzt wird und beginn am Montag zu haben, Aufgaben unter anderem die Kosten für Krankenstän- liegen zu lassen, mehr Fehler und Irrtümer de und häufigen MitarbeiterInnenwechsel beim Erledigen der Aufgaben, aber auch steigen. Deshalb ist es auch im Interesse eine insgesamt geringere Arbeitsleistung vom Unternehmen, aktiv eine Betriebskultur sowie Einschlaf- und Durchschlafstörungen zu fördern, die die Gesundheit fördert und sind typische Anzeichen. nicht krank macht. Dazu gibt es viele Mög- lichkeiten. Zum Beispiel Kommunikations- Diese oben angeführten Veränderungen und Organisationsstrukturen verändern, sind ebenfalls Alarmsignale, dass Ihnen die Arbeitsabläufe und das Führungsverhalten Arbeit zunehmend zur Belastung statt zur stärken sowie AnsprechpartnerInnen für Befriedigung wird. Und schließlich gibt es Konfliktsituationen im Betrieb nominieren noch eine Reihe von körperlichen Anzei- und ausbilden. Wichtig ist es auch, für eine chen, die als Hilferuf verstanden werden Übereinstimmung von gestellten Aufgaben sollten (siehe Seite 8). und der Qualifikation der jeweiligen Mit- arbeiterInnen zu sorgen, Aus- und Fortbil- Was kann ich gegen krank machende dungsmöglichkeiten anzubieten und für den Arbeitsbelastungen tun? jeweiligen Aufgabenbereich angemessene Jede/r Einzelne kann selbst einiges zur Handlungs- und Entscheidungsspielräume Vermeidung und Bewältigung von psychi- zu schaffen. schen Arbeitsbelastungen beitragen: Unter anderem durch das Erlernen von Stressbe- CHECKLISTE: wältigung und Zeitmanagement, gezielte VERÄNDERTES SOZIALVERHALTEN Entspannungsübungen (siehe auch Seite 7) oder dadurch, dass man mit Ärger, Angst und Aggression anders umzugehen lernt. A Sind Sie zunehmend isoliert? Eine wichtige Voraussetzung für all das ist A Sind Sie reizbarer und haben Sie es zunächst, sich Belastungen bewusst zu mehr Streit als früher? machen und die eigenen Energien optimal A Können Sie sich kaum aufraffen, in zu mobilisieren. Ihrer Freizeit etwas mit Familie oder Versuchen Sie in einem nächsten Schritt, Freunden zu unternehmen? Ihre belastende Arbeitssituation positiv zu verändern. Es kann aber auch sein, dass Sie gegen die krank machenden Strukturen im 11
FREUNDSCHAFT UND PARTNERSCHAFT Freundschaften befriedigen unser Bedürfnis gepflegt werden. Wer nie von sich hören nach Zugehörigkeit, Bestätigung und Ge- lässt, läuft Gefahr, auch von den anderen borgenheit. Ein soziales Netz sorgt auch da- nicht mehr kontaktiert zu werden. Planen für, dass wir in Krisen und Konflikten nicht Sie also ausreichend Zeit für FreundInnen in allein sind, auf Hilfe zählen und uns Rat und Ihre Lebens- und Freizeitgestaltung ein und Zuspruch holen können. Weiters fördern pflegen bzw. reaktivieren Sie die Kontakte Freundschaften sogar die körperliche zu Menschen, die Ihnen wichtig sind. Wer Gesundheit, wie ForscherInnen inzwischen sich lange zugunsten von Arbeit oder ande- wissen. Und sie werden umso wichtiger, je ren Aktivitäten nicht um Freundschaften ge- mehr es zur „Vereinzelung“ in der Gesell- kümmert hat oder den Wohnort gewechselt schaft kommt. Mehr Menschen denn je hat, wird oft vor der Aufgabe stehen, neue leben heute allein, die Herkunftsfamilie als Sozialkontakte anzuknüpfen. Hilfreich kann Ort der Geborgenheit verliert an Bedeutung, es dabei sein, Anschluss an einen Club oder viele Lebensgemeinschaften zerbrechen und Verein zu suchen oder sich einer Gruppe viele Ehen werden geschieden. anzuschließen, die ehrenamtliche Arbeit leis- tet. Das erhöht vor allem in der Anonymität Nehmen Sie sich Zeit von Städten die Chance, gleichgesinnten Ein Netzwerk an guten FreundInnen zu Menschen zu begegnen. Wer sich in zwi- haben ist nicht selbstverständlich – es will schenmenschlichen Beziehungen Kraft und 12
Energie holen und auch geben kann und Ein weiterer wichtiger Beziehungskiller ist Geborgenheit findet, ist besser gewappnet, der Wunsch, den/die PartnerIn nach den Belastungen in anderen Lebensbereichen er- eigenen Vorstellungen und Wünschen um folgreich zu begegnen. Andererseits können zu formen. Dies führt jedoch selten zu mehr das Fehlen von Freundschaft und Liebe, eine Harmonie, sondern meist zu neuen Proble- unglückliche Partnerschaft, eine belasten- men. Verhaltensweisen oder Eigenschaften de und unausgewogene Beziehung dazu Ihrer Partnerin/Ihres Partners, die Sie als führen, dass psychische Probleme entstehen sehr störend erleben, sollten Sie daher oder Probleme in anderen Bereichen, zum unbedingt ansprechen und Veränderungen Beispiel am Arbeitsplatz, schwerer bewältig- bzw. Kompromisse gemeinsam mit Ihrem/ bar erscheinen. Ihrer PartnerIn aushandeln. Unveränderli- che Seiten Ihrer Partnerin/ Ihres Partners Nicht alles ist rosig sollten jedoch – auch wenn es immer wieder Einmal glücklich – immer glücklich? So schwer fällt – akzeptiert werden. einfach ist es in langjährigen Beziehungen leider nicht. So schön die Vorstellung von der immerwährenden trauten Zweisamkeit CHECKLISTE: sein mag, so schwierig ist es, Beziehun- FREUNDSCHAFTEN gen im Alltag zu pflegen und liebevoll zu gestalten. Dies verlangt viel Kompromissbe- A Mit wem will ich meine freie Zeit reitschaft, Verständnis, Humor, Zuneigung und Geduld. verbringen, mit wem nicht? A Lässt mir mein Alltag Zeit für die Was kann ich zur Beziehungspflege Pflege von Freundschaften? tun? A Habe ich einen „besten Freund“/ Häufiger Streit, Eifersucht, Untreue, Mangel eine „beste Freundin“? an Nähe, Kommunikationsprobleme und A Wie kann ich neue Menschen ken- fehlende Sexualität gehören zu den typi- schen Krisensymptomen in einer Beziehung. nen lernen? Die Ursachen dafür können vielfältig und A Was kann ich tun, um alte Freund- sehr komplex sein. Eines der ersten Warnsi- schaften zu aktivieren? gnale ist eine zunehmende Sprachlosigkeit A Was kann und will ich in eine zwischen Paaren. Zufriedene/glückliche Paa- Freundschaft einbringen? re reden mehr miteinander und interessieren A Was erwarte ich mir von einem sich viel stärker füreinander als krisenge- schüttelte Paare. Den anderen verstehen Freund/einer Freundin? zu wollen und auf den anderen neugierig A Gibt es eine Gruppe oder Gemein- zu sein, ist eine wichtige Voraussetzung schaft, an der ich mich beteiligen für ein Gespräch, dieses wiederum belebt will? Gefühle der Nähe, Vertrautheit, Erotik und auch die Lust nach Sexualität. Tauschen sich PartnerInnen zu wenig aus, können Kon- flikte nicht geklärt und die Empfindungen und Erwartungen nicht mitgeteilt werden. 13
PSYCHOSOZIALE GESUND- HEIT BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN Die frühen Kindheitserfahrungen wie kennt nicht diese und ähnliche elterliche Sicherheit, Geborgenheit, Zuwendung, Seufzer. Bedenken Sie dabei, dass beson- Stabilität, Zärtlichkeit und Liebe bestimmen ders „schlimme“ Kinder oft besonders unsere Persönlichkeitsstruktur und unser ängstliche Kinder sind. Ängste gehören zu späteres psychisches Wohlbefinden und den vorherrschenden Gefühlen in der Kind- Verhalten als Erwachsene ganz wesentlich. heit. Denn vieles scheint bedrohlich, lässt Doch nicht nur die Pflege der kindlichen sich in der kindlichen Welt noch nicht richtig Psyche als Vorbereitung für psychisches einordnen, benennen oder relativieren. Wohlbefinden im Erwachsenenalter ist ein Sich das vor Augen zu halten, kann helfen, wichtiges Thema. Ganz wesentlich ist auch, die Aggressionen und Wutausbrüche Ihres Hilferufe von bedürftigen kindlichen Seelen Kindes besser zu verstehen. nicht zu überhören oder falsch zu deuten. „Mein Kind ist so schlimm!“, „Meine Kinder Psychische Belastungssituationen kommen in der Schule nicht mit.“, „Unser Die Geburt von Geschwistern, Wohnort- Jüngster ist ein richtiger Zappelphilipp.“ Wer wechsel, Kindergarten- und Schulwechsel, 14
der Verlust von Bezugspersonen oder die werden oft „bockiger“, „rücksichtsloser“, Trennung der Eltern können zu starken „grausamer“, „zerstörerischer“, um sich von psychischen Belastungen für Kinder werden den Eltern abzulösen und zu demonstrieren, und somit zu Krisen führen. Warnsignale für dass sie auf dem Weg sind, eine eigene seelische Krisen können folgende Verhal- Identität zu entwickeln. Die schulischen tensmerkmale sein: verstärkte Ängstlichkeit, Leistungen sacken ab, die Provokationen Aggressivität, auffällige Verschlossenheit, nehmen zu, die Jugendlichen entfernen sich Konzentrationsprobleme, Reaktivierung von von den Eltern und orientieren sich viel stär- Daumenlutschen, Bett nässen bzw. Einko- ker an ihren FreundInnen. Es ist die Zeit der ten, plötzlicher Leistungsabfall in der Schule, Auseinandersetzung mit den körperlichen Nervosität, unerklärliche Veränderungen Veränderungen, der Entdeckung der Sexua- des Ess- und Schlafverhaltens usw. All diese lität und der Einordnung in die Gesellschaft Verhaltensweisen sind Hinweise dafür, dass der Erwachsenen. das Kind eine psychische Krise durchmacht und verstärkte Aufmerksamkeit, Zuwen- Was kann ich tun? dung und Sicherheit benötigt bzw. auch die Alle diese Veränderungen sind Folgen eines Kontaktierung einer Elternberatungsstelle, natürlichen Abnabelungsprozesses mit dem einer KinderpsychologIn oder Kinderthera- Ziel, ein selbstbestimmtes Leben aufzubau- peutIn angedacht werden sollte. en. Eltern können in dieser Phase nicht viel Rat geben – Gleichaltrige sind für Pubertie- Kein schlechtes Gewissen rende oft viel wichtigere Bezugspersonen, Solche Probleme können selbst dann auftre- an denen sie sich orientieren. In dieser Zeit ten, wenn Sie sich fürsorglich und liebevoll ist es eine schwierige Herausforderung, um Ihren Nachwuchs gekümmert haben. Eltern zu sein, und es ist völlig in Ordnung, Es ist also kein Zeichen von Versagen als hier auch einmal Hilfe von außen, zum Elternteil, wenn Kinder psychische Probleme Beispiel bei einer Erziehungsberatungsstelle, haben. Wichtig ist, dass Sie diese Anzeichen zu suchen. registrieren, ernst nehmen und mit ver- mehrter Zuneigung und Zuwendung darauf Kinder stärken und unterstützen reagieren und sich gegebenenfalls auch Rat „Kinder stark machen“ heißt nach Ansicht bei KinderpsychologInnen, Kinderpsycho- vieler ExpertInnen ein vielversprechender- therapeutInnen und/oder Erziehungsberate- ganzheitlicher Ansatz, um bereits junge rInnen holen. Menschen gut gegen Belastungen zu wappnen. Dazu gehört es vor allem, Kin- Hilfe – Halbwüchsige! dern und Jugendlichen Selbstvertrauen und „Die Kinder werden älter und die Eltern Selbstwert zu vermitteln. Bieten Sie ihnen werden schwieriger.“ So hat einmal eine immer wieder das Gespräch, Ihre Zuwen- populäre Jugendzeitschrift die komplizierten dung und Aufmerksamkeit an. Auch in Jahre der Pubertät beschrieben. Eltern sehen Konfliktsitua-tionen sollte nie der liebevolle das veränderte Verhalten ihrer heranwach- Blick, der Kontakt und der Gesprächsfaden senden Sprösslinge naturgemäß etwas abreißen. Lassen Sie die Kinder deutlich spü- anders. Die Pubertät ist ein Lebensalter, ren, dass sie für Sie einzigartig, unendlich das sowohl Jugendliche als auch ihre Eltern wichtig und jederzeit willkommen sind. oft in ziemliche Krisen stürzt. Die Kinder 15
PSYCHOSOZIALE GESUND- HEIT IM ALTER Die besseren Lebensbedingungen und der der Zugehörigkeit und somit auch ihr psychi- medizinische Fortschritt führen zu einem sches Wohlbefinden. Die sozialen Kontakte kontinuierlichen Anstieg der durchschnittli- können sogar als „psychisches Vitamin“ chen Lebenserwartung. Etwa 20 Prozent der bezeichnet werden: Durch soziale Kontakte österreichischen Bevölkerung sind bereits erhalten ältere und alte Menschen wich- mehr als 60 Jahre alt. So positiv dieser Trend tige emotionale, kognitive und praktische ist, so kommen doch bange Sorgen um die Impulse und Hilfestellungen. Es wird der selbstbestimmte Lebensführung und die Le- Bezug zur Außenwelt aufrecht erhalten und bensqualität alter Menschen auf. Großfami- ein „Korrektiv“ bzw. eine Motivation für ihr lie und nachbarschaftliche Sozialstrukturen Verhalten angeboten sowie Geborgenheit, existieren kaum oder überhaupt nicht mehr. Trost, Entspannung und Freude vermittelt. Nachdem ältere Menschen sehr viel „Zeit“ haben, bestimmen die Kontakt- und Interes- Was kann ich tun? senspflege sowie die ausreichende Kommu- Mit dem Übergang in den Ruhestand be- nikation mit anderen Menschen ihr Gefühl ginnt eine neue Lebensphase, die statistisch 16
gesehen noch mehr als 20 Jahre betragen von den eigenen Kindern umsorgt, versorgt kann. Dabei sind älter werdende Menschen und gepflegt zu werden. Entlastend ist es, mit der Herausforderung konfrontiert, rechtzeitig für eine entsprechende Versor- diese Lebensphase ihren Ansprüchen und gung auch anderweitig vorzusorgen – und Möglichkeiten entsprechend zu gestalten: z. B. gemeinsam mit FreundInnen, die in der Dazu gehört etwa, den Tagesablauf neu zu gleichen Lebensphase sind, alt zu werden. planen, die Beziehungen zu Kindern und Enkelkindern sowie zu FreundInnen und Jung und Alt Bekannten aktiv zu pflegen, Interessen und Der Kontakt zwischen jüngeren und älteren Hobbys fortzusetzen oder zu reaktivieren Menschen kann sehr bereichernd, aber oder auch neu zu entdecken und insgesamt auch sehr schwierig sein. Manchmal fällt es eine sinnstiftende Lebensführung zu ent- beiden Gruppen schwer, die Lebenssitua- wickeln. Dies alles sollte sich laufend an die tion der anderen Gruppe zu verstehen. In körperlichen und geistigen Veränderungen diesen Situationen erleben sich diese beiden anpassen und dadurch zu einer Bestärkung Altersgruppen wechselseitig als anstren- und Bereicherung für den älter werdenden gend, umständlich und rechthaberisch. Was Menschen werden. Vorzubeugen und das den jeweiligen GesprächspartnerInnen nicht seelische Wohlbefinden im Alter zu stär- entgeht – sie fühlen sich dadurch häufig ken ist genauso möglich wie in anderen unverstanden und missachtet. Hier hilft der Lebensabschnit ten. Es ist wichtig und für aktive Versuch, sich in die Lage des anderen die Lebensqualität entscheidend, sich auf einzufühlen. Dann kann das Zusammen- die Veränderungen, die das Alter mit sich sein zwischen Jung und Alt anregend und bringt, einzustellen. Wenn sich kritische interessant für beide Seiten werden und in Lebensereignisse häufen, wenn Verluste manchen Fällen auch durch gegenseitige und Abschiede, Krankheit und fehlende Ver- Hilfe geprägt sein. So suchen aktive Seni- antwortung das Leben sinnlos erscheinen orInnen oft sinnvolle Beschäftigungen und lassen, dann können Gespräche, Trauersemi- können damit in vielen Fällen der mittleren nare, Selbsthilfegruppen oder ehrenamtliche und jüngeren Generation sehr behilflich Tätigkeiten helfen. sein. Wie schwer haben es etwa erwerbs- tätige Paare, für die Urlaubszeit jemanden Nicht allein zu sein ist besonders wichtig, zu finden, der im Haus und Garten Blumen der Kontakt zu FreundInnen, einem Verein, gießt, die Haustiere versorgt oder kleinere einer Gemeinde – das sind wichtige Be- Reparaturen und Wege übernimmt. Ältere standteile der psychosozialen Gesundheit. Menschen können auch als Leihoma/Leih- Das fördert auch die guten Beziehungen zur opa im Krankheitsfall der Klein- und Schul- eigenen Familie: Ältere Menschen mit vielen kinder anwesend sein oder diese von der Sozialkontakten, das haben ExpertInnen Schule abholen und bis zum Heimkommen herausgefunden, sind auch viel zufriedener berufstätiger Eltern versorgen. Anderer- mit den Kontakten zu ihrer eigenen Familie. seits wird es für viele SeniorInnen auch Das hat wohl auch damit zu tun, dass das eine willkommene Hilfe sein, wenn sie von Gefühl der Abhängigkeit geringer ist. Denn der jüngeren Generation mit dem Auto zu das moderne Leben führt auch dazu, dass einem Termin gebracht werden oder diese es immer weniger selbstverständlich wird, ihnen die schwere Gartenarbeit oder den sich darauf verlassen zu können, einmal Heimtransport von Einkäufen abnimmt. 17
TIPPS FÜR PSYCHISCHES WOHLBEFINDEN So individuell die Belastungen sind, die Ihrer A Balance finden: psychischen Ausgeglichenheit zusetzen kön- Versuchen Sie, im Frieden und Ausgleich mit nen, so individuell sind auch die Strategien, sich selbst zu sein. Das gelingt am besten, sich zu schützen und das eigene psychische wenn Sie genau in sich hineinhören und he- Wohlbefinden zu pflegen. rausfinden, was Sie zufrieden macht. Aber Letztlich ist es wichtig, dass Sie für sich auch, indem Sie überlegen, was Sie ändern selbst herausfinden, was Ihnen besonders können und müssen, um genau diesen gut tut. Hier einige allgemeine Tipps, die Zustand zu erreichen (siehe auch Entspan- sich für viele Menschen bewährt haben: nung, Seite 7). 18
A Genießen Sie bewusst: A Soziales Engagement: Nehmen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse ernst Solche neuen Wege können Sie auch in Ver- und finden Sie heraus, was Ihnen Freude einen, Gemeinschaften und Sozialinitiativen macht. Das kann durchaus auch einmal finden. Ehrenamtliches Engagement hilft Schokolade sein oder ein spannender Krimi Ihnen nicht nur, in eine Gruppe eingebun- statt des geplanten Dauerlaufs. Entscheidend den zu sein. Es gibt vielen Menschen auch ist, dass Sie sich wichtig nehmen, sich etwas Zufriedenheit und Sinn in ihrem Leben, die gönnen, auch wenn es ungewöhnlich ist. bezahlte Arbeit in diesem Ausmaß oft nicht bieten kann. A Kleine Freuden bewusst genießen: Freuen Sie sich an den kleinen Dingen des A Unerledigtes anpacken: Lebens, geben Sie ihnen wieder Wert. Ein Was uns gefühlsmäßig am meisten beschäf- schöner Sonnentag, frische Blumen, ein tigt und immer wieder durch den Kopf geht, lachendes Kind. muss so schnell wie möglich angepackt werden. Sonst kann es blockierend wirken. A P flegen Sie Kontakte mit Ihren Die Energie, die in unerledigten Situatio- FreundInnen: nen liegt, kann viel besser und nützlicher Das Zusammensein mit FreundInnen ist verwendet werden. unter anderem deshalb so angenehm und wohltuend, weil man Austausch, Trost und A Prioritäten setzen: Anteilnahme findet, weil man sich mit ihnen Lernen Sie, zwischen „dringend“ und angenommen und bestätigt fühlt, weil es „wichtig“ zu unterscheiden. Nicht alles, was hier Anteilnahme und Anregung gibt. Pfle- jemand sofort von Ihnen will, ist auch tat- gen Sie Ihre Freundschaften und überlegen sächlich immer so bedeutsam, wie andere Sie, was Sie tun können, um alte Kontakte glauben. Wir haben alle nur ein begrenz- wieder zu aktivieren und neue aufzubauen. tes Reservoir an Energie, das wir nutzen können. A Unterstützung geben und annehmen: A Ordnen Sie Ihre Finanzen: Es hilft enorm, Probleme mit anderen zu Finanzielle Probleme verursachen und teilen. Das stärkt die Möglichkeiten zur verstärken Stress und psychische Belastun- Bewältigung. Denn mit anderen zu reden gen. Und manchmal sind sie eine Folge von ist nicht nur tröstlich, sondern hilft auch oft, übermäßigen Ausgaben für Dinge, die wir neue Perspektiven und Lösungen zu finden eigentlich nicht brauchen, die nichts mit un- – und sich insgesamt weniger allein gelassen seren wirklichen Bedürfnissen zu tun haben. zu fühlen. A Ziele und Sinn finden: A Aufgeschlossen sein für Neues: Dem seelischen Wohlbefinden tut es auch Pflegen Sie doch Ihre Neugier und geben Sie gut, wenn wir das erreichen, was wir uns Ihrem Leben wieder einmal neue Impulse. vorgenommen haben. Voraussetzung dafür Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kurs ist, sich über die eigenen Ziele wirklich klar in irgendeiner Kreativtechnik oder einem zu werden und sich realistische Ziele vorzu- Entspannungsverfahren oder Vorträgen in Ein- nehmen. richtungen wie etwa den Volkshochschulen? 19
A Familiäre Kontakte bewusst dungen zu erkennen und zu benennen. Zu wahrnehmen: ihnen zu stehen und sie aus- und anzuspre- Die Familie ist häufig eine wichtige Quelle chen ist für das seelische Wohlbefinden bes- von Schutz, Sicherheit und Geborgenheit. ser als sie zu ignorieren oder zu verdrängen. Familiäre Bande können Kraft und Zufrie- denheit geben. Aber viele von uns wissen A Körperliche Aktivitäten: auch: Familiäre Beziehungen können auch Wer sich bewegt, fühlt sich wohler, ruhiger, ein Boden für Irritationen, Verletzungen und aber auch dynamischer. Die Stimmung ist Konflikte sein. Hier gilt es, für sich selbst gehoben, Erregungszustände lassen nach, herauszufinden, welche Familienkontakte Ärger, Kummer und Frustrationen können einem gut tun. abgefedert werden. A Kontakt zu sich selbst herstellen: A Sich manchmal „gehen lassen“: Nehmen Sie die Signale Ihres Körpers und Niemand kann ständig gut gelaunt und Ihrer Psyche wahr – und vor allem: Nehmen voller Energie sein. Belasten Sie sich nicht Sie sie ernst. Sie werden verblüfft sein, wie mit solchen unrealistischen Vorstellungen. deutlich die Anzeichen oft sind: Warum Lassen Sie es ruhig und ohne schlechtes Ge- bleibt Ihnen die Luft weg? Was stößt Ihnen wissen zu, phasenweise eben auch einmal sauer auf? Was liegt Ihnen schwer auf den schwach, müde, erschöpft und nicht topfit Schultern? zu sein, und gönnen Sie sich die Erholung, die Sie brauchen. A Ausgleich schaffen: Achten Sie auf Ihre Balance: Sie sollten A Lachen Sie: einen guten Ausgleich zwischen den wichti- Nicht zu Unrecht spricht man vom „gesun- gen Lebensbereichen schaffen, also Arbeit, den Humor“. Humor, allein und gemeinsam persönlicher Entwicklung, Sozialkontakten mit anderen lachen zu können, tut gut. und Familie. Werden einzelne Bereiche Fragen Sie sich, wann Sie zum letzten Mal vernachlässigt, tut das dem Wohlbefinden so richtig herzlich gelacht und gekichert nicht gut. haben – und was so lustig war. Das lässt sich doch sicher wiederholen? A Schärfen Sie Ihre Wahrnehmung: Welche Situationen, Menschen oder Dinge engen mich ein, erdrücken mich, machen mich stumm und welche machen mich lebendig und bereichern mich? Sehen Sie genau hin, was Ihnen gut tut und was nicht – und ziehen Sie Ihre Konsequenzen daraus. A Gefühle benennen: Stress, Ärger, Trauer, Wut, Ohnmacht: Diese und viele andere Gefühle kennen wir alle. Doch erkennen wir auch immer, was davon uns „unrund“, unzufrieden macht? Versuchen Sie, Ihre unangenehmen Empfin- 20
BRAUCHE ICH HILFE? Wir alle durchleben in unserem Leben Kri- schmerzen haben. Psychische Erkrankungen sen, die unserem psychischen Wohlbefinden hingegen ernst zu nehmen oder erst einmal massiv zusetzen können. Trauer, Angst und wahrzunehmen fällt uns viel schwerer. Doch Ängstlichkeit, Aggression und Gereiztheit sich in psychischen Krisen Hilfe zu holen, ist oder Depression, Belastungen in der Arbeit, kein Ausdruck von Schwäche, im Gegenteil: in der Partnerschaft oder in Freundschaften Es zeigt, dass Sie den Mut und die Kraft oder durch familiäre Probleme, finanzielle finden, Ihren Problemen angemessen zu Schwierigkeiten oder sozialer Druck. Nicht begegnen. hinter jedem Tief verbirgt sich eine Störung Durch Hilfe von außen wird die Wahrneh- oder Belastung, die von Fachleuten behan- mung der eigenen Hilflosigkeit verändert, delt werden muss. der neue Blick auf die Situation ist meist Doch mit vielen dieser Krisen können wir schon ein erster, wichtiger Schritt, die Krise einfach nicht allein zurechtkommen. Etwa zu bewältigen. ein Viertel der Menschen suchen in ihrem Leben eine professionelle Hilfe auf. Sie sind Bei wem bin ich gut aufgehoben? also nicht allein, wenn Sie das Gefühl haben, In Ihrer Familie, in Ihrem Freundeskreis dass Sie Unterstützung brauchen. Natürlich gibt es sicher Menschen, die Ihnen helfen gehen wir zum Zahnarzt, wenn wir Zahn- wollen, wenn Sie sich ihnen anvertrauen. 21
Hilft das Gespräch mit Angehörigen oder Freunden nicht ausreichend oder dauern psychische Probleme lange an, ist es ratsam, HILFE FÜR sich einer Beratungsstelle oder Psychothera- peutInnen anzuvertrauen und eventuell eine Psychotherapie zu beginnen. Die entspre- ANGE- chenden Fachgesellschaften oder unabhän- gigen Institutionen beraten Sie gerne (siehe Seite 32). HÖRIGE Die Kosten für eine Psychotherapie werden übrigens – je nach Sozialversicherungsträger Angehörige von Menschen in psychischen – zum Teil oder manchmal sogar ganz von Krisen oder mit psychischen Erkrankungen Ihrer Krankenkasse übernommen. Erkundi- sind oft extrem belastet und zeitweise gen Sie sich bei Ihrer Sozialversicherung. überfordert. Doch Sie müssen keineswegs als der „gesunde Part“ mit allem allein fertig werden. Es kann durchaus sein, dass nicht CHECKLISTE: nur Ihr psychisch belasteter Angehöriger, HILFE UND UNTERSTÜTZUNG: sondern auch Sie selbst ganz gut Bera- tung und Hilfe brauchen können. Freunde, Selbsthilfegruppen oder auch psychothera- A Neige ich dazu, in Krisen- und peutische Begleitung können hier wichti- Problemsituationen die „Brisanz“ zu ge Unterstützung bieten. Achten Sie als übersehen bzw. zu unterschätzen? Angehöriger auch auf sich selbst und holen A Ziehe ich mich in Krisensituationen Sie sich rechtzeitig Rat und Hilfe, wenn die zurück oder versuche ich mit Hilfe Belastung zu groß wird (siehe Adressen ab Seite 32). von FreundInnen und/oder professi- onellen BeraterInnen einen Ausweg Was kann ich tun? zu finden? Eine wichtige Hilfestellung in der psychi- A Gibt es für mich Menschen, die mir schen Krise eines Angehörigen können Sie in Krisenzeiten beistehen und helfen leisten, indem Sie sich Betroffenen gegen- können? über möglichst offen verhalten. Man sollte nichts hinter dem Rücken des Betroffenen A Gibt es Situationen, die ich alleine tun, auch nicht gegen seinen Willen profes- bzw. mit Hilfe von Freunden NICHT sionelle Hilfe holen. Wichtig ist es auch, die bewältigen kann? eigenen Grenzen zu erkennen und betroffe- A Kenne ich Beratungsstellen bzw. nen Angehörigen klar zu vermitteln, wann Fachleute, an die ich mich in einer man selbst die Situation nicht mehr alleine Krisensituation wenden kann? bewältigen kann 22
DAS ABC DER PSYCHE A Ambivalenz: A Angstneurose: Nebeneinander von gegensätzlichen Vor- Sammelbegriff für seelisch bedingte Störun- stellungen, Wünschen oder Absichten, die gen, die sich in generellen Angstzuständen unter Umständen zu einer Handlungsein- oder Angstgefühlen äußern. schränkung führen. A Burnout: A Aggression: „Ausgebranntsein“; Begriff für psychische Angriffsverhalten, das gegen Menschen Belastungen. Zustand emotionaler Erschöp- oder Dinge, aber auch gegen sich selbst fung und reduzierter Leistungsfähigkeit. gerichtet sein kann. 23
A Coping: A Psychiatrie: Vom englischen „to cope“, das heißt „mit Gebiet der Medizin, das sich mit der Diag- etwas fertig werden, zurechtkommen, nostik, Therapie, Rehabilitation und Präven- bewältigen”; Verhalten zur Bewältigung von tion von psychiatrischen Krankheitsbildern Stress oder schwierigen Situationen. beschäftigt. A Demenz: A Psychologie: Fortschreitender Verfall der geistigen Leis- Wissenschaft vom Denken, Fühlen, Erleben tungsfähigkeit. Symptome sind nachlassen- und Verhalten des Menschen. Untersucht de Merkfähigkeit, Persönlichkeitsverände- die bewussten Vorgänge und Zustände rungen bis hin zur völligen Hilflosigkeit und sowie deren Ursachen und Wirkungen im Abhängigkeit. Bezug auf sich selbst und die Umwelt. A Depression: A Psychosoziale Gesundheit: auch Psychische Erkrankung mit einem Symptom- psychische, mentale oder seelische komplex, der sich auf sehr verschiedenen Gesundheit: Ebenen zeigen kann; z. B. Antriebsschwä- Fähigkeit, interne und externe Anforderun- che, Denkhemmung, Lustlosigkeit, Entschei- gen zu bewältigen. Zustand des inneren dungsunfähigkeit, Freudlosigkeit, Libidover- Wohlbefindens, basierend auf einer posi- lust, Appetit und Schlafstörungen. tiven Selbstwahrnehmung, der Entfaltung eigener Fähigkeiten und einem ressourcen- A Essstörung: stärkenden Umgang mit Konflikten und Krankhafte Veränderung der Essgewohn- Belastungen. heiten; Abweichung des Essverhaltens vom normalen Maß; dies reicht von „Fresssucht” A Psychotherapie: über völlige Essensverweigerung (Anorexie) Wissenschaftlich fundierte Behandlung von bis hin zur Essbrechsucht (Bulimie). psychisch oder psychosomatisch bedingten Symptomen. Ziel ist es, bestehende Sympto- A Gesundheitsförderung: me zu mildern oder zu beseitigen, gestörte Prozess, der Menschen in die Lage versetzen Verhaltensweisen und Einstellungen zu soll, ihre Gesundheit aktiv und selbstbe- ändern und die Reifung und Entwicklung stimmt zu gestalten. der Behandelten zu fördern. Nach dem ös- terreichischen Psychotherapiegesetz werden A Mobbing/Bossing: 23 verschiedene Psychotherapieschulen Spezielle psychische Belastungen, die anerkannt und diese werden teilweise durch problematisches, diskriminierendes bzw. vollständig durch die Krankenkassen Verhalten von Vorgesetzten (Bossing) oder finanziert. KollegInnen (Mobbing) entstehen. A Schutzfaktoren für psychisches A Prävention: Wohlbefinden: Krankheitsvorbeugung bzw. Krankheitsver- Faktoren im psychosozialen Bereich, die eine hütung. stabilisierende Wirkung für das psychische Wohlbefinden haben. 24
SERIÖSE INFORMATIONEN UND ANGEBOTE Der so genannte Psycho- und Wellness- A Wie differenziert sind die Erklärungen Markt boomt: Denn die Sehnsucht vieler und die Tipps? Sehr vereinfachte Ratschläge, Menschen nach Glück und seelischer in denen behauptet wird, mit einer Me- Ausgeglichenheit, nach dem Sinn des thode oder einem Hilfsmittel könnten alle Lebens, nach Hilfe und Unterstützung bei Probleme gelöst werden, sind mit größter psychischen Problemen führt dazu, dass in Vorsicht zu genießen. Buchform, auf dem Zeitschriftenmarkt, in Form von Beratungsangeboten, Workshops, Online-Beratung aber natürlich auch im Internet immer mehr Auch bei der Beratung im Internet ist es Ratschläge, Tipps und scheinbar einfache nicht leicht, seriöse von unseriösen Angebo- Konzepte rund um das Thema psychosozi- ten zu unterscheiden. Informieren Sie sich ale Gesundheit und mentales Wohlbefin- daher genau, bevor Sie ein Angebot nutzen! den präsentiert werden. Doch leider sind Hier einige wichtige Fragen: bei weitem nicht alle davon als seriös zu A Was wird eigentlich angeboten, verspro- bewerten. Es ist nicht ganz einfach, sich in chen? der Vielzahl von Informationsangeboten zu A Welche Qualifikation und welche Erfah- psychosozialer Gesundheit und mentalem rung haben die Anbieter? Wohlbefinden zurechtzufinden. Hier einige A Werden die Grenzen einer Internet- Hinweise bei der Auswahl von Ratgebern: Beratung beachtet und angesprochen? A Werden die Informationen vertraulich A Achten Sie darauf, wer die Information behandelt? Sind die Daten vor Zugriffen herausgibt oder finanziell unterstützt und geschützt? welche Interessen möglicherweise dahinter stehen. Sachverhalte sollten neutral und Für genauere Fragen zur Beratung und ohne Wertung dargestellt sein. Vorsicht ist Therapie im Internet wenden Sie sich bitte immer geboten bei Sensationsberichten und an den Österreichischen Bundesverband für Darstellungen von Wunderheilungen etc. Psychotherapie oder an den Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (Adressen A Wird behauptet, dass eine bestimmte siehe Seite 32). Person alle Probleme lösen kann? Gurus sind gefährliche Ratgeber, wenn es um Ihr psychisches Wohlbefinden geht. Vertrauen Sie lieber auf Informationen, die Sie an eine Vielzahl geeigneter ExpertInnen weiterver- weisen. 25
BROSCHÜREN, FOLDER, DOWNLOADS Burnout und Mobbing – Leitfaden zur Entspannung Betrieblichen Gesundheitsförderung Gesundheitsförderung Schweiz Fonds Gesundes Österreich Geschäftsstelle Bern: Tel.: 01 / 895 04 00 Tel.: 0041 / 31 / 350 04 04 Fax: 01 / 895 04 00-20 Fax: 0041 / 31 / 368 17 00 fgoe@goeg.at Geschäftsstelle Lausanne: www.fgoe.org/presse-publikationen Tel.: 0041 / 21 / 345 15 15 Fax: 0041 / 21 / 345 15 45 Mobbing – Leitfaden zur Prävention www.gesundheitsfoerderung.ch/pdf_ und Intervention doc_xls/f/gesundheitsfoerderung_ Fonds Gesundes Österreich promotion_staerken/Grundlagen_Wissen/ Tel.: 01 / 895 04 00 entspannungsbericht_d.pdf Fax: 01 / 895 04 00-20 fgoe@goeg.at Bewegung. Gesundheit für Alle! www.fgoe.org/presse-publikationen Fonds Gesundes Österreich Tel.: 01 / 895 04 00 Der Stress Fax: 01 / 895 04 00-20 Techniker-Krankenkasse, D fgoe@goeg.at 80335 München, Elisenstraße 3 www.fgoe.org/presse-publikationen Tel.: 0049 89 / 490 69 200 service@tk-online.de www.tk-online.de/tk/broschueren-und- mehr/gesundheitsbroschueren/der- stress/49152 26
Ernährung. Bewusst lebt besser. Folder Psychosoziale Gesundheit Fonds Gesundes Österreich Fonds Gesundes Österreich Tel.: 01 / 895 04 00 Tel.: 01 / 895 04 00 Fax: 01 / 895 04 00-20 Fax: 01 / 895 04 00-20 fgoe@goeg.at fgoe@goeg.at www.fgoe.org/presse-publikationen www.fgoe.org/presse-publikationen Gesundheit, Wohlbefinden und Stress- Wenn die Psyche Hilfe sucht prävention bei der Arbeit mit multikul- Ein Ratgeber des Landesverbandes turellen Klient/innen und Randgruppen Westfalen-Lippe Omega - Transkulturelles Zentrum für Tel.: +49 / 251 / 591-01 psychische und physische Gesundheit und oeffentlichkeitsarbeit@lwl.org Integration www.lwl.org oder Tel.: 0316 / 773 554-0 www.lwl.org/LWL/Der_LWL/PR/LWL_ Fax: 0316 / 773 554-4 Publikationen/ office@omega-graz.at www.omega-graz.at/ratgeber.shtml AUSWAHL NÜTZLICHER BÜCHER ALLGEMEIN Anselm Grün Mit dem Leben in Berührung kommen Horst Dilling Kreuz Verlag, 2003 Basiswissen Psychiatrie und Psycho- therapie Verena Kast Springer-Verlag, 2003 Trotz allem ich Herder Verlag, 2003 Heiko Ernst Gesund ist, was Spaß macht Chris Lohner Kreuz Verlag, 1992 Keiner liebt mich so wie ich oder die Kunst in Harmonie zu leben Erich Fromm Verlag Droemer Knaur, 1999 Haben oder Sein dtv, 1998 Tilmann Moser Kompass der Seele Erich Fromm Suhrkamp, 1986 Die Seele des Menschen dtv, 2000 Marco von Münchhausen Die vier Säulen der Lebensbalance Econ, 2003 27
Rotraud A. Perner KRISE Die Hausapotheke für die Seele – Erste Hilfe von Angst bis Zorn Gerhard Brandl Deuticke Verlag, März 2005 Erste Hilfe in seelischer Not BoD Verlag, 2002 Nossrat Peseschkian Es ist leicht, das Leben schwer zu neh- Verena Kast men. Aber schwer, es leicht zu nehmen. Sich wandeln und sich neu entdecken Herder, 2003 Herder Verlag, 2000 Psychologie von A bis Z: Spektrum Verena Kast Akademischer Verlag, 2003 Vom Sinn der Angst Herder Verlag, 2000 Fritz Riemann Grundformen der Angst Erhard Meueler Reinhardt Verlag, 2002 Wie aus Schwäche Stärke wird Vom Umgang mit Lebenskrisen Stefan Rudas Schibri Verlag, 2003 Österreich auf der Couch Ueberreuter, 2001 Anselm Grün Gut mit sich selber umgehen Beat Schaller Matthias-Grünewald-Verlag, 2002 Die Macht der Psyche Langen/Müller Verlag, 1999 Peter Schellenbaum Abschied von der Selbstzerstörung Michael Stark dtv, 2002 Wenn die Seele S.O.S. funkt Rowohlt, 2001 BEZIEHUNG & PARTNERSCHAFT Manfred Stelzig Erich Fromm Was die Seele glücklich macht. Die Kunst des Liebens Das Einmaleins der Psychosomatik Ullstein Tb, 2003 axel jentzsch bei Linde, 2004 Hans Jellouschek Paul Watzlawick Wie Partnerschaft gelingt Anleitung zum Unglücklichsein Spielregeln der Liebe Piper, 2003 Herder, 2001 Machleidt Wieland Hans Jellouschek Psychiatrie, Psychosomatik und Die Kunst, als Paar zu leben Psychotherapie Kreuz Verlag, 2002 Thieme Verlag, 2004 28
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