TriAngel Pflege genossenschaftlich organisieren - Überblick über die erreichten Ergebnisse und Schwerpunkte der Arbeit Dr. Thomas Hartmann
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TriAngel Pflege genossenschaftlich organisieren Überblick über die erreichten Ergebnisse und Schwerpunkte der Arbeit Dr. Thomas Hartmann Gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg
Vorgehen im Projekt • Modelltransfer – Vorstellung und Aufarbeitung der Modelle aus Frankreich – Situation der Arbeitskräfte in/aus Polen – Zusammenarbeit mit dem Projekt PIGEE • Recherche: Beschreibung der Pflegesituation in der Uckermark • Machbarkeitsstudie – Leitfadengestützte Gespräche mit „Stakeholdern“ – Standardisierte Befragung (pflegende Familien) – Befragungen quantitativ und qualitativ von Pflegedienstleistern – Beschreibung der Akteure und Handlungsfelder – Beschreibung von Ansätzen für die Umsetzung, Funktionen der Partner – Mitarbeit in einer Kooperation und Initiierung einer Kooperation • Erarbeitung von Produkten (Broschüre, Handreichungen, Leitfäden) • Öffentlichkeitsarbeit Prenzlau, 08.04.2014
Pflegesituation in der Uckermark 2011 (2009) Anzahl der Pflegebedürftigen in der Uckermark: 6.887 (5.890) Pflegequote: 5,37% (4,5%) Zu Hause: Stationär: 5.825 (4.872) 1.062 (1.018) 84,6% (82,7%) 15,4% (17,3%) Allein Angehörige Unterstützung durch Pflegegeld (o.Kombi.): ambulante Pflegedienste: 3.661 (2.783) 2.164 (2.089) 53,2% (47,3%) 31,4% (35,5%) 52 Pflegedienste 20 Pflegeheime (1.217 Pl.) Betreuungsquote: 0,34 (5 nur Tagespflege (111)) Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, ZAB: Informationssystem Pflege Betreuungsquote: 0,48 Prenzlau, 08.04.2014
Prognose für die Uckermark - steigende Pflegequote Zeit Insgesamt Pflegequote Pflegegeld ambulant stationär 2011 6.887 5,4 % 3.661 2.164 1.062 3.835 2.267 1.113 2015 7.215 6,2 % (3.278) (2.625) (1.311) 4.463 2. 638 1.295 2020 8.396 7,6 % (3.668) (3.109) (1.619) 5.005 2.959 1.452 2025 9.416 9,1 % (3.961) (3.526) (1.930) 5.390 3.186 1.563 2030 10.139 10,6 % (4.226) (3.758) (2.155) Quelle: Amt für Statistik und eigene Berechnungen. In Klammern: LASA Pflegemonitor Prenzlau, 08.04.2014
Prognose für die Uckermark Pflegefach- und Arbeitskräfte Fachkräfte Bevölkerung Zeit ohne soziale Betreuung 0 bis 15 15 bis 65 65 u. ä. 2011 1.706 13.752 82.225 30.530 2015 1.787 +4% 12.929 73.267 -11% 32.091 2020 2.080 +21% 11.607 63.806 -23% 36.123 2025 2.332 +37% 9.653 55.205 -33% 40.238 2030 2.512 +47% 8.832 49.879 -40% 44.511 Quelle: Amt für Statistik 2013, eigene Berechnungen Quelle: LBV 2103 Bei den Fachkräften geht es nicht nur um Erweiterungsbedarf, sondern auch um Ersatzbedarf. Zum Rückgang der pflegenden Angehörigen kommt noch der zu- nehmende Druck der Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbsarbeit. Prenzlau, 08.04.2014
Machbarkeitsstudie Transfermodelle: Situation/Zukunft UM AGZ • Spezifische Pflegesituation Gastfamilien • Stark steigende Pflegequote • Steigender Fachkräftebedarf bei hohem Rückgang des Erwerbspersonenpotentials Primäre Handlungsfelder: • Rückgang des Potentials Fachkräftesicherung pflegender Angehöriger Arbeitsorganisation - AGZ „Neue“ Pflegearrangements: Wer pflegt wo? Prenzlau, 08.04.2014
Charakterisierung der Akteure (Stakeholder) in der Pflege und Betreuung Pflegende Familienangehörige Befragung von 373 zu Pflegenden/Familien Pflegedienstleister Befragung/Gespräche: 13 ambulante (6WF, 6pr, 1KH), 4 stationäre (3WF, 1pr) Wohlfahrtsverbände Befragung/Gespräche: VS, DRK, AWO, Diakonie: GF und Vorstände – mehrfache Gespräche Administration Befragung/Gespräche: Landkreis, 3 Städte, 3 Amtsgemeinden, 1 Gemeinde, 2 Dörfer Wohnungswirtschaft Befragung/Gespräche: 7 (Kommunale WG 3, Genossenschaften 4) Unternehmen Befragung/Gespräche: 5 Einzelunternehmen, 2 Veranstaltungen (20 Unternehmen), BVMW, IHK, ver.di, DGB Weitere Akteure Bildungsträger (3), Arbeitsförderung (3), Willkommensagentur Prenzlau, 08.04.2014
Familien • Überlastung/Doppelbelastung der Pflegenden • Soziale Kontakte, Vereinsamung • Finanzielle Nöte • Mobilität • Fehlende Information • Fehlende Kompetenzen Prenzlau, 08.04.2014
Handlungsfeld Familien Entlastung • Information, (zugehende) Beratung • Funktion der Familien in Kooperationen: Mitglieder, keine Gründer – zu große Belastung. Strukturen müssen mit anderen Akteuren aufgebaut werden. Familien werden in ihrer Selbsthilfefähigkeit gestärkt und als „Arbeitgeber“ entlastet, sie erhalten Zugang zu neuen und erweiterten Dienstleistungen • Einbindung im Vorfeld der Betroffenheit, dazu braucht es ebenfalls Strukturen • Nachbarschaftshilfe und Ehrenamt stärken Prenzlau, 08.04.2014
Pflegedienstleister Fachkräftebedarf • Wettbewerb um Fachkräfte mit anderen Branchen, auch innerhalb der Branche • Attraktivität des Berufes / Image • Arbeitssituation – Überlastung, fehlender sozialer Benefit, Teilzeitarbeit Finanzierungsprobleme: Hoher Aufwand – Fahrtkosten/Fahrtzeiten An den Grenzen der Leistungsfähigkeit und der Personalressourcen, aber weiteres Wachstum Prenzlau, 08.04.2014
Handlungsfeld Pflegedienstleister Koordination/Kooperation • Fachkräftesicherung und –gewinnung: Aus-/Weiterbildung – neue Kompetenzen, Arbeitsorganisation - kompetenzbezogener Arbeits- einsatz (Fachlichkeit, Alter …), Teilzeit aufstocken, überbetriebliche Arbeitsorganisation, (AGZ), • Koordination mit anderen PD verbessern, Planungs- sicherheit erhöhen (KHs Entlassungsmanagement) • Funktion in Bezug auf AGZ: Zentrale Rolle als Initiatoren und Mitglieder von Kooperationen und Arbeitgeberzusammenschlüssen Prenzlau, 08.04.2014
Wohlfahrtsverbände • Mitgliedsorganisationen – hohes Renommee • Wirtschaftlichkeit rückt in den Vordergrund – „normale Unternehmen“ • Aber: der gesellschaftliche Auftrag geht immer mehr verloren: Ressourcen, Strukturen und Einstellung (Ökonomisierungsdruck), Außenwahrnehmung Handlungsfelder (auch private Pflegedienstleister) Stärkung von Selbsthilfe und Ehrenamt Prenzlau, 08.04.2014
Verwaltungen • Kreis: Hohe Priorität des Themas, Strategie „Leben im Alter 2030“ (MORO, AK), Finanzierung der Sozialhilfe / Grundsicherung • Gemeinden: Thema hat große Bedeutung, es gibt wenig Kompetenzen und Ressourcen, ideelle Unterstützung, Legitimation, Öffentlichkeit, Einfluss auf kommunale Wohnungsgesellschaften oder andere kommunale Unternehmen • Handlungsfeld: Rekommunalisierung (Art. 28 GG) – soziale und infrastrukturelle Daseinsfürsorge und – vorsorge im Sinne des Subsidiaritätsprinzips – was sind dafür notwendige Aufgaben, Kompetenzen und Ressourcen? Prenzlau, 08.04.2014
Wohnungswirtschaft • Hohe Priorität: Wohnen im Alter, Mieterbindung u. –gewinnung • Sanierung, Umbau und Neubau (barrierefrei) • Neue Wohnformen, zusätzlicher Service • Neue Kooperationen • Soziales Engagement: „Familienersatz“ Handlungsfelder: s.o., Funktion als AGZ Mitinitiator, Mitglied Prenzlau, 08.04.2014
Unternehmen/Wirtschaft • Arbeitgeber sind sehr unterschiedlich sensibilisiert, haben in der Regel noch wenig Information zum Thema • Stärkere Rolle von Verbänden und Sozialpartnern Handlungsfelder • Information / Sensibilisierung • Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Pflege (derzeit „individuelle Lösungen“) • Arbeitgeberattraktivität gewinnt an Bedeutung • Vorstellbar ist auch mehr soziales Engagement, regionale/lokale Strukturen für Vereinbarkeit • Funktion in einem AGZ: Mitinitiator, Mitglied Prenzlau, 08.04.2014
Ansatzpunkte für AGZ • Gemeinsame Information/Beratung vor Ort • Gemeinsame Tagespflege/Aufbau neuer Betreuungsangebote • Teilung von Arbeitskräften: – Betreuung – haushaltsnahe Dienstleistungen (weitere Partner: WoWi, Unternehmen, Kommunen) – Spezialisten (spezialisierte Pflege, QM, Palliativversorgung, Hospitzdienste) – Aus-/Weiterbildung – Fehlzeitenmanagement – Tourenauslastung – Mobilitätsdienste – Pflegebegleiter, Pflegelotsen – Überschneidung mit anderen Dienstleistern: Sport, Physiotherapie, Wohnungswirtschaft, Fahrdienste Prenzlau, 08.04.2014
Wo stehen wir? • Situation, Stakeholder, Handlungsfelder beschrieben • Aufbau von Unterstützungsstrukturen für „neue Wohnformen“, Klärung der Formen, Qualitäten und Funktionen – Etablieren einer „Experten-/Unterstützungsgruppe“ ? • Kooperation bzw. Interessengruppe zum Aufbau von Arbeitgeberzusammenschlüssen in der Pflege in Lychen und Brüssow Prenzlau, 08.04.2014
Nachhaltigkeit • Weiterarbeit in den Kooperationen: Ressourcenakquisition, Mitorganisation, Konzeptentwicklung • TriAngel-Ansätze: Bestandteil der Regionalstrategie des Kreises zur Daseinsvorsorge 2030 (Umsetzung in MORO?) • Fallstudien im Bereich der familiären Pflege zusammen mit Landkreis • Projekt AGAP – attraktive und gute Arbeit in der Pflege (SoPa) – Beratung/ Begleitung privaten/freigemeinnützigen Unternehmen: OE/PE mit den Sozialpartnern • Termin mit gemeinsamer Landesplanung über eine transnationale Zusammenarbeit im Bereich der Pflege • Produkte: Broschüre zur Vereinbarkeit für den Landkreis UM und Leitfaden zum Aufbau eines Arbeitgeberzusammenschlusses im Bereich der Pflege Prenzlau, 08.04.2014
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Informationen www.tamen.de www.arbeitgeberzusammenschluesse.de Prenzlau, 08.04.2014
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