UBS Outlook Schweiz - Richtungswechsel Ausblick für Wirtschaft und Immobilienmarkt

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UBS Outlook Schweiz - Richtungswechsel Ausblick für Wirtschaft und Immobilienmarkt
UBS Outlook Schweiz
Februar 2023 | Chief Investment Office GWM | Finanzanalyse

                                                             Richtungswechsel
                                                             Ausblick für Wirtschaft
                                                             und Immobilienmarkt
UBS Outlook Schweiz - Richtungswechsel Ausblick für Wirtschaft und Immobilienmarkt
UBS Outlook Schweiz
1. Quartal 2023

Bitte beachten Sie die wichtigen rechtlichen
Informationen am Ende der Publikation.

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Chefredaktion:
Dr. Alessandro Bee, Dr. Katharina Hofer

Redaktion:
Agnes Zavala, Viviane Goldstein

Redaktionsschluss:
13. Januar 2023

Desktop:
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Titelbild:
Getty Images

Sprachen:
Deutsch, Englisch, Französisch
und Italienisch

Kontakt:
ubs.com/cio

Februar 2023 – UBS Outlook Schweiz             2
Editorial

                                     Liebe Leserin, lieber Leser               tende Herausforderungen bleiben.
                                                                               Auf diese Themen werden wir in
                                     Im vergangenen Jahr war die Konjunk­      der vorliegenden Ausgabe von
                                     turentwicklung in der Schweiz geprägt     UBS Outlook Schweiz näher eingehen.
                                     durch das noch vorhandene Aufhol­
                                     potenzial aus der Covid-Rezession         Im zweiten Teil unserer Publikation
                                     einerseits und durch die von der Pan­     nehmen wir den Schweizer Immobi­
                                     demie und dem Ukraine-Krieg verur­        lienmarkt näher unter die Lupe. Der
                                     sachten Lieferkettenengpässe anderer­     kräftige Zinsanstieg zeigte auf dem
                                     seits. Hinzu kamen die explodierenden     Eigenheimmarkt bezüglich Preisent­
                                     Energiepreise sowie die Sorgen um die     wicklung bisher kaum Bremsspuren.
Daniel Kalt                          Energieversorgungslage. Weil darüber      Das dürfte sich aber in Verbindung mit
Chefökonom Schweiz                   hinaus die Zentralbanken aufgrund         der erwarteten Konjunkturverlangsa­
                                     der stark steigenden Inflation die Zin­   mung im laufenden Jahr ändern und
                                     sen kräftig anhoben, hat sich in          die Nachfrage nach Wohneigentum
                                     Europa die Konjunktur inzwischen auf      drosseln. Einschneidender wird sich
                                     ein Niveau abgeschwächt, das an eine      das wirtschaftliche Umfeld wohl auf
                                     Rezession grenzt. Der Wachstumsaus­       Renditeliegenschaften auswirken,
                                     blick im laufenden Jahr präsentiert       denn diese müssen nun wieder mit
                                     sich auch hierzulande, zumindest für      Anleihen um Investorengelder konkur­
                                     die erste Jahreshälfte, sehr verhalten.   rieren. Etwaige Mietzinssteigerungen
                                                                               werden sinkende Bewertungen nicht
                                     Während sich 2023 die Lieferketten        aufhalten können.
                                     allmählich normalisieren dürften,
                                     gehen wir davon aus, dass sich die
                                     Risiken hinsichtlich der Energieversor­   Viel Vergnügen bei der Lektüre!
                                     gungslage nicht so schnell beseitigen
                                     lassen. Für Unternehmen in der
                                     Schweiz werden ausserdem der struk­
                                     turelle, vor allem demografiebedingte
                                     Arbeitskräftemangel sowie das latente
                                     Risiko einer Frankenaufwertung anhal­

Februar 2023 – UBS Outlook Schweiz                                                                                  3
Von Inflationssorgen zu Konjunkturrisiken

      Von Inflationssorgen
      zu Konjunkturrisiken
      Im vergangenen Jahr haben der Nachholkonsum und die Rückkehr der Teuerung die
      Schweizer Wirtschaft geprägt. Die kommenden Quartale dürften durch Konjunktur­
      risiken und einen Inflationsrückgang charakterisiert sein. Der Teuerungsanstieg macht
      sich jedoch auch 2023 bemerkbar: mit Leitzinsen und 10-jährigen Renditen über
      1 Prozent und einem gegenüber dem Euro und US-Dollar stärkeren Franken.

Alessandro Bee, Florian Germanier, Carla Ganzoni

Wirtschaft und Inflation
In den letzten beiden Jahren wurde die hiesige Wirtschaft         Auch die Auslandsnachfrage ist von der Energiekrise
durch das Aufholpotenzial unterstützt, das nach dem star­         betroffen. Je stärker die Wirtschaft in der Eurozone da­­
ken Einbruch der Wirtschaft während der Pandemie ent­             runter leidet, desto mehr nimmt die Nachfrage nach
standen ist. Die Industrie realisierte dieses Potenzial bereits   Schweizer Exporten ab. Wir erwarten ein Schweizer
2021, die binnenorientierten Dienstleistungsbranchen              BIP-Wachstum von lediglich 0,7 Prozent in diesem Jahr
(Gastronomie, Tourismus, Freizeit) konnten aber erst nach         (Abbildung 1).
der Aufhebung der Covid-Massnahmen davon profitieren.
Inzwischen ist das Aufholpotenzial jedoch ausgeschöpft –
dieser Rückenwind für die Schweizer Wirtschaft wird im
laufenden Jahr deutlich abflauen.

Risiken dominieren 2023
Das konjunkturelle Umfeld ist in diesem Jahr von Risiken
geprägt. In den USA dürfte der starke Zinsanstieg zu einer        Abbildung 1
markanten Wachstumsabkühlung – möglicherweise gar zu              Abkühlung von Wachstum und Inflation
einer Rezession − führen, was wiederum Schweizer Exporte          BIP-Wachstum, Arbeitslosigkeit und Inflation,
belastet. In China ist die Wirtschaftserholung von der            in Prozent, mit UBS-Prognosen (*)
Covid-Politik abhängig. Mit der raschen Öffnung dürfte
                                                                    5
China die Weltwirtschaft unterstützen, aber Verzögerun­
gen bei der Öffnung stellen gleichzeitig ein Risiko für glo­        4
bale und Schweizer Liefer­ketten dar.
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Wegweisend für die hiesige Konjunktur ist aber die
                                                                    2
Entwicklung der Energiekrise in Europa. Die 2022 stark
gestiegenen Preise für Erdgas und Elektrizität belasten die         1
Haushaltseinkommen und die Gewinnmargen der Unter­
nehmen. Gleichzeitig bremst die Ungewissheit über die               0
künftigen Preise und Zweifel an der allgegenwärtigen Ver­               21 *22 *23 *24       21   22 *23 *24     21   22 *23 *24
                                                                          BIP-Wachstum        Arbeitslosigkeit        Inflation
fügbarkeit von Energie in der Zukunft die Investitionen von
Schweizer Firmen.                                                 Quellen: Macrobond, UBS

Februar 2023 – UBS Outlook Schweiz                                                                                                 4
Von Inflationssorgen zu Konjunkturrisiken

Energie auch im nächsten Winter ein Thema
Während im Sommer 2022 teilweise russisches Erdgas zur
                                                              Zinsen
Auffüllung der Gasspeicher verwendet wurde, dürfte diese      Der überraschende Inflationsanstieg zwang die Schweize­
Möglichkeit in diesem Jahr wegfallen, sodass Europa even­     rische Nationalbank (SNB), 2022 die Negativzinspolitik zu
tuell mit weniger Reserven in den nächsten Winter startet.    beenden. Massgebend für die künftige Ausgestaltung der
Die Herausforderungen im Energiesektor dürften über das       Geldpolitik ist die weitere Teuerungsentwicklung. Um einer
laufende Jahr hinaus andauern.                                Inflationsverfestigung vorzubeugen, dürfte die SNB im
                                                              März ihren Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte (Pp.)
Allerdings hat die Coronapandemie gezeigt, dass sich          anheben (Tabelle 1). Mit der Rückkehr der Inflation in das
Haushalte und Unternehmen rasch auf eine neue Situation       SNB-Zielband von 0 bis 2 Prozent im Jahresverlauf erwarten
einstellen können. Das Wachstum dürfte im kommenden           wir auch ein Ende der Zinserhöhungen. Sollte die Inflation
Winter zwar unter der erhöhten Unsicherheit leiden, aber      hingegen auf einem höheren Niveau verharren, wird die
nicht einbrechen. Im Verlauf des nächsten Jahrs dagegen       SNB nicht zögern, auch in der zweiten Jahreshälfte die Leit­
erwarten wir einen deutlichen Aufschwung. Doch nach           zinsen weiter anzuheben.
einem langsamen Start in das kommende Jahr dürfte das
Wachstum 2024 lediglich 1 Prozent betragen.                   Neben der Inflation ist auch die Geldpolitik der Europäi­
                                                              schen Zentralbank (EZB) ein wichtiger Wegweiser für die
Die Erholung des Arbeitsmarkts dürfte mit der Konjunktur­     SNB. Beschliesst die EZB im März eine weniger restriktive
abschwächung ein Ende finden. Aufgrund des strukturellen      Geldpolitik als die heute erwartete Leitzinsanhebung auf
Arbeitskräftemangels (siehe Abschnitt «Herausforderungen      3 Prozent, würden wir auch von der SNB einen kleineren
für Unternehmen in 2023») steigt die Arbeitslosigkeit 2023    oder gar keinen Zinsschritt erwarten. Hingegen dürfte die
allerdings nur leicht.                                        SNB an einer Erhöhung von 0,5 Pp. festhalten, wenn die
                                                              EZB ihre Geldpolitik restriktiver als erwartet gestaltet,
Inflation fällt 2023 unter 2-Prozent-Marke                    zumal die Inflation hierzulande deutlich tiefer ist als in
Der starke Anstieg der Energiepreise liess die Schweizer      der Eurozone.
Inflation im vergangenen Jahr auf das höchste Niveau seit
1993 klettern. In diesem Jahr dürfte der Inflationsdruck      Symmetrische Devisenmarktinterventionen
aber deutlich nachlassen und die Teuerung im Jahresverlauf    Während sich die SNB in der Vergangenheit darauf konzen­
unter die 2-Prozent-Marke fallen.                             trierte, eine zu starke Frankenaufwertung zu verhindern,
                                                              war ein stärkerer Franken wegen seiner inflationsdämpfen­
Weiterhin inflationsbefeuernd wirkt der Anstieg der Mieten    den Eigenschaft zuletzt sogar erwünscht. Die SNB ver­
und Strompreise, doch die inflationsdämpfenden Faktoren       kaufte im Herbst Devisen, um eine Abwertung des Fran­
überwiegen: Wir erwarten eine Stabilisierung der Energie­     kens zu verhindern, und dürfte diese Devisenverkäufe auch
preise im Vergleich zu 2022. Mit der Normalisierung der       2023 wiederholen, wenn eine deutliche Frankenabwertung
Lieferketten fallen Engpässe als Inflationstreiber weg.       droht.
Die Konjunktureintrübung wird den Spielraum der Unter­
nehmen zur Preisanhebung deutlich einschränken.               Kehrt die Inflation in diesem Jahr ins Zielband zurück,
Zudem wird ein Lohnanstieg von 2,2 Prozent (gemäss            dürfte für die SNB ein starker Franken an Attraktivität ver­
UBS-­Lohnumfrage vom Herbst 2022) kaum ausreichen,            lieren. Falls sich der Franken in dieser Situation deutlich
um eine Lohn-Preis-Spirale in Gang zu setzen.                 aufwertet und die Eurozone in eine tiefe Rezession fällt,
                                                              würde die SNB voraussichtlich wieder Devisen kaufen.
Wir erwarten in diesem Jahr eine Inflation von 2,1 Prozent,   Erste Zinssenkungen der SNB werden erst erfolgen, wenn
gefolgt von 1,3 Prozent in 2024.                              sie sicher sein kann, dass die Inflationsrisiken nachhaltig
                                                              abgeklungen sind – das wird unserer Meinung nach erst
                                                              2024 der Fall sein.

Februar 2023 – UBS Outlook Schweiz                                                                                           5
Von Inflationssorgen zu Konjunkturrisiken

Seitwärtstrend bei 10-jährigen Anleihen                             Abbildung 2
Die Zinsen von 10-jährigen Anleihen sind im letzten Jahr            SNB-Ausschüttungen auch 2023 unwahrscheinlich
stark angestiegen, weil der Kapitalmarkt vom Leitzinsan­
                                                                    Geschätzte Wahrscheinlichkeit, in Prozent, eines Gewinns von
stieg überrascht wurde. Da heute aber künftige Leitzins­            über 40 Milliarden Franken per Ende …
erhöhungen vom Markt bereits erwartet werden, dürften
                                                                    100
sich am langen Ende der Zinskurve keine starken Verände­
                                                                        90
rungen ergeben. Wir rechnen mit einem Seitwärtstrend der                80
Zinsen in der heutigen Bandbreite (Tabelle 1).                          70
                                                                        60
Tabelle 1                                                               50
                                                                        40
Prognosen zu Schweizer Zinsen in %                                      30
                          Juni 23            Dez. 23                    20
                                                                        10
Leitzinsen                1,5%               1,5%
                                                                         0
CHF 10j. Zinsen           1,25%              1,25%                            2023      2024        2025        2026        2027

Quelle: UBS                                                         Quelle: UBS

      SNB-Gewinnpotenzial steigt,
      Ausschüttungen bleiben vorerst unsicher
      Der globale Inflations- und Zinsanstieg wirkte sich stark     abwerten, dürfte das Gewinnpotenzial gar bei über
      auf das SNB-Portfolio aus. Der simultane Rückgang der         20 Milliarden liegen. Unsere (konservative) Gewinn­
      Anleihen- und Aktienkurse verursachte einen Rekord­           potenzialschätzung für das gesamte SNB-Portfolio
      verlust und schürte Ängste, dass die SNB langfristig          liegt bei 10 bis 15 Milliarden.
      nicht mehr in der Lage sein wird, Gewinne zu erzielen
      und Ausschüttungen vorzunehmen.                               Damit im nächsten Jahr eine Ausschüttung erfolgt,
                                                                    müsste die SNB 2023 wohl einen Gewinn von rund
      Das langfristige Gewinnpotenzial des SNB-Portfolios           40 Milliarden Franken generieren1. Basierend auf unse­
      hat sich aber in den letzten zwölf Monaten verbessert.        ren Rendite- und Risikoerwartungen für verschiedene
      Mit höheren Zinsen steigen die Zinseinnahmen. Gleich­         Anlageklassen beträgt die Wahrscheinlichkeit eines
      zeitig erhöht der Rückgang der Aktienbewertung deren          SNB-Gewinns über diesem Betrag weniger als 30 Pro­
      künftige Renditeerwartungen, wovon das SNB-Gewinn­            zent. Mittelfristig sind Ausschüttungen aber durchaus
      potenzial ebenfalls profitiert. Negativ wirkt sich hinge­     realistisch. So liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die SNB
      gen die höhere Verzinsung der Sichtguthaben aus, die          bis 2027 einen Gewinn von über 40 Milliarden Franken
      die SNB bezahlen muss.                                        generiert, bei 60 Prozent (Abbildung 2).

      Einen massgeblichen Einfluss auf das Gewinnpotenzial          Das längerfristige Gewinnpotenzial hängt aber auch
      hat der Franken. Bewegt sich dieser zurück zu seinem          stark von der Portfoliogrösse der SNB ab. Veräussert
      fairen Wert (der Kaufkraftparität, siehe Abschnitt            diese ihre Devisenreserven, schrumpft das Portfolio
      «Währungen»), dürfte er gegenüber den meisten Wäh­            und damit auch die Wahrscheinlichkeit hoher Bilanz­
      rungen deutlich aufwerten und das Gewinnpotenzial             gewinne.
      bei rund 10 Milliarden Franken liegen. Bleibt jedoch
      eine gewisse Frankenüberbewertung bestehen oder
                                                                    1
                                                                     Eine Ausschüttung erfolgt nur, wenn die Summe aus Jahresergebnis
      fällt gar der faire Wert des Frankens, sodass dieser weni­
                                                                    nach Zuweisung an die Rückstellung für Währungsreserven (Annahme:
      ger stark aufwertet, liegt das Potenzial eher bei 15 Milli­   Zuweisungen von 5 Milliarden pro Jahr) und dem Gewinnvortrag aus
      arden. Sollte der Franken seitwärts tendieren oder gar        dem vorhergehenden Jahr positiv ist.

Februar 2023 – UBS Outlook Schweiz                                                                                                      6
Von Inflationssorgen zu Konjunkturrisiken

Währungen
2022 war der Schweizer Franken als sicherer Hafen
gefragt. Inflationsüberraschungen, Zinserhöhungen der                  (Relative) Kaufkraftparität
wichtigen Zentralbanken und die Geopolitik stärkten die
Nachfrage.                                                             Die Theorie der relativen Kaufkraftparität besagt,
                                                                       dass die Wechselkursveränderung zwischen
Für Schweizer Exporteure wurde die Frankenaufwertung                   zwei Ländern in der langen Frist die Inflations-
jedoch durch die im Ausland deutlich höhere Inflation                  differenzen ausgleicht. Die Währung einer Wirt­
kompensiert. Die Kaufkraftparität des EURCHF- und des                  schaft mit hoher Inflation wertet sich längerfristig
USDCHF-Wechselkurses hat sich um knapp 17 Prozent                      gegenüber der Währung einer Wirtschaft mit
zugunsten der Schweizer Exporteure verändert. Der starke               tiefer Inflation ab.
Rückgang der EURCHF-Kaufkraftparität führte dazu, dass
der Schweizer Franken gegenüber dem Euro nicht mehr
überbewertet ist. Gegenüber dem US-Dollar akzentuierte
sich gar die Unterbewertung des Frankens.

Drei Szenarien zur Frankenbewertung
Wie sich die Bewertung des Frankens in den nächsten
fünf Jahren entwickelt, hängt vom Verlauf der globalen
Inflation ab. Bei einer Rückkehr zu vergangenen Inflations­
trends (Basisszenario) dürften sich die Inflationsdifferenzen
zwischen dem Ausland und der Schweiz deutlich verklei­
nern und den Rückgang in den Kaufkraftparitäten verlang­
samen. In einem solchen Szenario erwarten wir den fairen
Wert von EURCHF in fünf Jahren bei 0.92 und von USDCHF
bei 0.70 (Tabelle 2).

Tabelle 2

Prognosen zur Kaufkraftparität USDCHF und EURCHF

Kaufkraftparität von EURCHF
                        Aktuell     2023    2024     2025       2026         2027

Basisszenario           0.99        0.97    0.96     0.95       0.94         0.92

Szenario Stagflation    0.99        0.86    0.80     0.75       0.72         0.70

Szenario Finanzkrise    0.99        1.10    1.07     1.06       1.05         1.04

Kaufkraftparität von USDCHF
                        Aktuell     2023    2024     2025       2026         2027

Basisszenario           0.76        0.76    0.74     0.73       0.71         0.70

Szenario Stagflation    0.76        0.65    0.60     0.56       0.54         0.53

Szenario Finanzkrise    0.76        0.84    0.81     0.80       0.79         0.78
Quelle: UBS

Februar 2023 – UBS Outlook Schweiz                                                                                            7
Von Inflationssorgen zu Konjunkturrisiken

Kommt es gar zu einem starken Rückgang der Energie­            Tabelle 3
preise, analog zur Finanzkrise von 2008/2009, dürfte das       Prognosen zu USDCHF und EURCHF
ausländische Preisniveau stärker fallen als hierzulande. Die                                Juni 23                 Dez. 23
Folge wäre eine Umkehr der Inflationsdifferenzen und ein
Anstieg der Kaufkraftparität. Kurzfristig könnte der faire     EURCHF                       0.95                    0.95
Wert von EURCHF auf 1.10 zurückkehren und von USDCHF           USDCHF                       0.89                    0.86
auf 0.84. Nach dem Ende der Rezession wäre aber wieder         Quelle: UBS
mit einer tieferen Inflation in der Schweiz und damit auch
mit einer fallenden Kaufkraftparität zu rechnen.

Verharrt hingegen die globale Inflation in den kommenden       Lieferketten haben sich normalisiert. Gleichzeitig fallen
Jahren auf dem aktuellen Niveau, sodass die ausländischen      die Frachtkosten. Eine Konjunkturabkühlung dürfte dieser
Inflationsdifferenzen zur Schweiz hoch bleiben, dürfte der     Entspannung weiter Vorschub leisten.
faire Wert von EURCHF auf 0.70 und von USDCHF auf 0.53
fallen.                                                        Die Energiepreise dürften aber weiterhin deutlich über dem
                                                               Niveau von vor zwei Jahren liegen. Europa wird 2023 noch
Franken 2023 wieder überbewertet?                              stärker auf Importe von verflüssigtem Erdgas angewiesen
Der Wirtschaftsabschwung in der Eurozone macht den             sein, was auch dessen Preise weiterhin unterstützen dürfte.
Schweizer Franken auch in diesem Jahr attraktiv. Wir
erwarten einen Rückgang von EURCHF auf 0.95 bis Ende           Umschwung am Arbeitsmarkt belastet Unternehmen
2023 (Tabelle 3). Gegenüber dem US-Dollar dürfte der           Die Entwicklung des Schweizer Arbeitsmarkts nach der
Schweizer Franken 2023 hingegen unterbewertet bleiben.         Coronakrise erstaunt. Nur zwei Jahre nach einer sehr tiefen
Mit dem Ende des Zinserhöhungszyklus sollte zwar die           Rezession zeigt er sich zunehmend ausgetrocknet. Die
Überbewertung des Dollars in den Vordergrund rücken            Arbeitslosenrate ist 2022 auf das tiefste Niveau seit mehr
und den Dollar schwächen. Jedoch bleibt in allen drei          als zwanzig Jahren gefallen. Ein Grund hierfür liegt in der
beschriebenen Szenarien die Kaufkraftparität des USDCHF-­      erfolgreichen Arbeitsmarktpolitik des Bunds während der
Wechselkurses deutlich unter unserer Spot-Prognose von         Krise, ein anderer in den strukturellen Veränderungen des
0.86 Ende 2023, sodass die Überbewertung des Dollars           Arbeitsmarkts.
gegenüber dem Franken bestehen bleibt.
                                                               Die Arbeitsmarktgesamtrechnung des Bundesamts für
                                                               Statistik (BFS) zeigt, dass 2021 die Zahl der Erwerbstätigen
                                                               um 67 000 Personen zugenommen hat. Das ist keine stär­
Herausforderungen für                                          kere Zunahme als im jährlichen Schnitt der letzten zehn
Unternehmen 2023                                               Jahre. Auch die Netto-Einwanderung von Erwerbstätigen
                                                               war 2021 nicht höher als im letzten Jahrzehnt.
Für Schweizer Unternehmen war die grösste Herausforde­
rung zu Beginn des letzten Jahrs die mit der Pandemie          Ein anderer Faktor hat das Angebot an Arbeitnehmenden
verbundenen Einschränkungen. Während diese im Verlauf          sogar verringert: Während im letzten Jahrzehnt netto
des letzten Frühjahrs aufgehoben wurden, blieben Eng­          durchschnittlich 19 000 Personen pro Jahr neu in den
pässe in den Lieferketten bestehen. Im Verlauf des letzten     Arbeitsmarkt eintraten, verliessen 2021 6000 Personen
Jahrs gewannen dann die Energiekrise und die damit ein­        mehr den Arbeitsmarkt, als eingetreten sind. Diese Diffe­
hergehenden Preisausschläge zunehmend an Bedeutung.            renz ist grösstenteils durch den demografischen Wandel
                                                               zu erklären. In einer alternden Gesellschaft gehen mehr
2023 dürften einige dieser Herausforderungen an Dring­         Personen in Rente, als dass junge Personen nachrücken2.
lichkeit verlieren, dafür müssen sich Unternehmen anderen      Um vakante Stellen zu besetzen, wurden Unternehmen
und neuen stellen.                                             gezwungen, zunehmend auf erwerbslose Personen
                                                               zurückzugreifen. 2021 wurden 42 000 neue Arbeitneh­
Entspannung bei Lieferketten – bei Energie nicht               mende aus der Gruppe der Erwerbslosen rekrutiert – mehr
Bei den Engpässen in den Lieferketten zeichnet sich            als doppelt so viele wie im Schnitt des letzten Jahrzehnts.
sowohl auf globaler als auch auf Schweizer Ebene eine
deutliche Entspannung ab. In den Umfragen des Einkaufs­
managerindizes sehen die Unternehmen die Lieferfristen         2
                                                                Es ist aber auch zusätzlich vorstellbar, dass Arbeitnehmende − teils infolge
auf dem gleichen Niveau wie vor der Pandemie – die             der Covid-Pandemie − ihre Erwerbstätigkeit aufgegeben haben.

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Von Inflationssorgen zu Konjunkturrisiken

Der starke Rückgang der Arbeitslosigkeit ist deshalb zu      Handlungsbedarf bei Politik und Unternehmen
einem guten Teil auf den demografischen Wandel zurück­       Die bisher beschlossene Anpassung des Rentenalters kann
zuführen und weniger auf eine überdurchschnittliche          die Situation nur teilweise entschärfen – durch die AHV-­
Nachfrage nach Arbeitskräften.                               Reform dürfte das Arbeitskräftepotenzial um 20 000 bis
                                                             50 000 Personen steigen. Auch auf eine nachlassende
Ein ähnliches Ergebnis zeigt sich auch in der jüngsten       Arbeitskräftenachfrage sollte nicht gesetzt werden. Für
UBS-Lohnumfrage. In der im November 2022 publizierten        eine Schliessung der Lücke müsste das Wachstum der
Umfrage geben 80 Prozent der Firmen an, Probleme bei         Arbeitskräftenachfrage um 0,4 Pp. geringer sein als das
der Besetzung offener Stellen zu haben. 2021 haben           Bevölkerungswachstum.
65 Prozent, 2016 erst 45 Prozent der Unternehmen ange­
geben, diesbezüglich Schwierigkeiten zu haben. Zwei          Der Arbeitskräftemangel dürfte im nächsten Jahrzehnt die
Drittel der befragten Unternehmen sehen den demografi­       grösste Herausforderung für Schweizer Unternehmen und
schen Wandel als den wichtigsten Grund für den Arbeits­      die Wirtschaftspolitik bilden. Eine Erhöhung der Einwande­
kräftemangel.                                                rung stellt dabei aufgrund gesellschaftlicher und politischer
                                                             Widerstände nur eine ergänzende Massnahme dar. Im Mit­
Herausforderung des nächsten Jahrzehnts:                     telpunkt steht somit eine stärkere Integration von älteren
Arbeitskräftemangel                                          Arbeitnehmenden und Müttern in das Arbeitsleben – hier
Auf Basis des Referenzszenarios zur Entwicklung der          besteht noch Potenzial.
Erwerbsbevölkerung des BFS dürfte das Arbeitskräfte­
angebot zwischen 2021 und 2030 um 215 000 Personen
                                                             3
                                                               Das Eintrittsalter in das Berufsleben schwankt je nach Bildungsweg
                                                             ­zwischen 15 und 25 Jahren.
wachsen. Dazu trägt insbesondere die Zuwanderung von
Erwerbstätigen bei – 400 000 zusätzliche Personen, falls
sich der seit 2011 andauernde Trend fortsetzt.               Abbildung 3

Der demografische Wandel wirkt in die entgegengesetzte
                                                             Mehr Arbeitsmarktaustritte als -eintritte in
Richtung. In diesem Jahrzehnt (2021 bis 2030) erreichen      diesem Jahrzehnt
820 000 Personen, die 2021 erwerbstätig waren, das Renten­   Eintritte: Personen, die erwerbstätig sind und 20 Jahre alt werden;
alter. Währenddessen rücken lediglich 680 000 Personen       Austritte: Erwerbspersonen, die im nächsten Jahrzehnt das
                                                             Pensionsalter erreichen; in Tausend Personen
nach, das heisst, sie erreichen das zwanzigste Lebensjahr
und sind erwerbstätig 3. Dies steht im deutlichen Kontrast   1000

zum letzten Jahrzehnt und zur Zeitspanne von 2001 bis            800
2010 (Abbildung 3).                                              600

                                                                 400
Seit 2000 wächst die Zahl der Erwerbstätigen im Schnitt
                                                                 200
um 0,2 Pp. stärker als die Bevölkerung. Setzt sich dieser
Trend fort, dürfte der Arbeitsmarkt bis ins Jahr 2030 rund         0

490 000 Arbeitskräfte neu nachfragen. Vergleicht man         –200
Arbeitsnachfrage und -angebot, dann entsteht bis 2030                  2001 bis 2010          2011 bis 2020               2021 bis 2030

eine Lücke von rund 270 000 Arbeitskräften (ohne AHV-­             Eintritte (20 Jahre)   Austritte (64 resp. 65 Jahre)      Differenz

Reform).                                                     Quellen: BFS, UBS

Februar 2023 – UBS Outlook Schweiz                                                                                                        9
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       Immobilienmarkt:
       Neue alte Welt
        Wohnen hat sich verteuert, die Kaufkraft der Haushalte erodiert und Immobilien
        konkurrieren stärker mit Anleihen um Investorengelder. Bei Eigenheimen erwarten
        wir im laufenden Jahr nur leicht steigende Preise. Die Bewertungen der Rendite­
        liegenschaften hingegen dürften insgesamt sinken.

Claudio Saputelli, Matthias Holzhey, Katharina Hofer, Maciej Skoczek

Stärkere Haushaltsbildung, höherer Wohnraumbedarf,            (noch) keine grösseren finanziellen Einbussen hinnehmen
steigende Beschäftigung und anziehende Konsumgüter­           und sind wirtschaftlich relativ gut aufgestellt. Die Kauf­
nachfrage kurbelten im Vorjahr die Flächennachfrage an.       kraft für den Neuerwerb eines Eigenheims ist hingegen
2023 dürften sich allerdings diese Immobilienmarkttreiber     weiter erodiert, da die Eigenheimpreise der Einkommens­
abschwächen.                                                  entwicklung in den letzten drei Jahren enteilten. Bei
                                                              gleicher Fläche und unter Einhaltung der Tragbarkeits­
Ein durchschnittlicher Mieterhaushalt kann wenig sparen       kriterien sind aktuell beim Eigentumserwerb entweder
und verfügt insgesamt nur über ein geringes Vermögen.         knapp 20 Prozent mehr Einkommen oder gut 50 Prozent
Die Teuerung von Gütern des täglichen Gebrauchs und die       mehr Eigenkapital im Landesdurchschnitt nötig als vor
steigenden Heiz- und Stromkosten reduzieren den finan­        der Pandemie. Vor dem Hintergrund gesunkener Ver­
ziellen Spielraum. In Regionen mit erhöhtem Leerstand         mögen dürfte damit auch bei Eigenheimen der Flächen­
werden sich Vermieter deshalb hüten, den Mietern die          konsum zurückgehen.
durch den steigenden Referenzzinssatz berechtigten Miet­
zinserhöhungen eins zu eins aufzubürden. Zudem wird die       Die tiefere Kaufkraft der Haushalte färbt ausserdem auf
Umzugsneigung sinken. Denn ein Wohnungswechsel                den Markt für Renditeimmobilien ab. Lassen sich Miet­
bedingt in vielen Regionen bei gleichbleibenden Haus­         erhöhungen nur begrenzt durchsetzen, drückt dies auf
haltsausgaben eine Flächenreduktion von bis zu 20 Pro­        die Bewertungen. Liegenschaftspreise dürften vor allem
zent. Gesamthaft dürfte der Wohnflächenbedarf somit           an Spitzenlagen im Wohn- und Bürosegment abnehmen.
notgedrungen stärker hinterfragt werden.                      Denn höhere Zinsen verbessern die relative Attraktivität von
                                                              Anleihen, sodass Immobilien nicht mehr zu den Rendite­
Viele Eigentümerhaushalte müssen dank langfristiger           stars unter den Schweizer Anlageklassen gehören. Selek­
Hypotheken und moderater Verschuldung tendenziell             tivität ist daher das diesjährige Schlüsselwort.

Februar 2023 – UBS Outlook Schweiz                                                                                       10
Immobilienmarkt: Neue alte Welt

Eigenheime: Verschnaufpause                                    Abbildung 4

                                                               Teure Lagen bleiben gefragt
erwartet                                                       Veränderung der Angebotspreise nach Preisniveau*,
                                                               2022 gegenüber dem Vorjahr, in Prozent
Die starken Preisanstiege von Eigenheimen haben sich
2022 fortgesetzt. Im Fahrwasser eines starken Wirtschafts­     15

wachstums nahmen die Eigenheimpreise innert Jahresfrist
um 5,5 Prozent zu. Dabei verteuerten sich Einfamilien­
                                                               10
häuser etwas stärker als Eigentumswohnungen. Regional
waren die Preis­anstiege zwar relativ homogen. Gleichwohl
vermochten sich die teuren Lagen weiter abzusetzen.             5

Negative Vorzeichen
Die Zinswende hinterliess demnach bisher kaum Brems­            0
spuren im Eigenheimmarkt. Einer der Gründe dafür war der                 Tief                         Median                             Luxus

Run auf Geldmarkthypotheken, die sich im Jahresverlauf              Eigentumswohnungen             Einfamilienhäuser
2022 deutlich weniger verteuert haben als die Langfrist­       * Tief: 10-Prozent-Quantil in den günstigsten 50 Prozent der Gemeinden;
hypotheken. Die Eigenheimkäufer, die auf variable Hypo­          Luxus: 90-Prozent-Quantil in den teuersten 10 Prozent der Gemeinden;
                                                                 Median: 50-Prozent-Quantil in den übrigen Gemeinden
theken setzten, erwarteten wohl auch nicht signifikant
                                                               Quellen: Wüest Partner, UBS
höhere Leitzinsen über einen längeren Zeitraum. Der
Zinseffekt auf die Nachfrage wird zusätzlich dadurch
gedämpft, dass die Hypothekarzinsen vom steuerbaren
Einkommen abgezogen werden können und somit die
Haushaltsfinanzen nicht vollumfänglich belasten. Doch die
starken Preisanstiege dürften im laufenden Jahr mit der
erwarteten wirtschaftlichen Abkühlung sowie vor dem
Hintergrund nochmals höherer Leitzinsen ein Ende finden.

Die erwarteten Finanzierungskosten über die Laufzeit von
zehn Jahren haben sich unabhängig von der Länge der Zins­
anbindung im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt. Ein
turbulentes Börsenjahr 2022 belastete zudem die Vermögen
und somit das zur Verfügung stehende Eigenkapital für die
Finanzierung eines Eigenheims. Die laufenden Kosten der
eigenen vier Wände sind zum ersten Mal seit 2014 wieder
höher als die Miete einer vergleichbaren Wohnung. Ebenfalls          Zweitwohnungen:
haben Neuinvestitionen in Buy-to-Let (Kauf zur Vermietung)
an Attraktivität verloren. Denn die langfristigen Fremdkapi­         Abschwächung in Sicht
talzinsen liegen höher als die erwartete Einkommensrendite,
sodass der Einsatz von teurerem Fremdkapital eine im Fach­           Die Angebotspreise für Zweitwohnungen stiegen
jargon «negative Hebelwirkung» zur Folge hat.                        im vergangenen Jahr um fast 10 Prozent im Lan­
                                                                     desdurchschnitt. Allerdings dürften solche Preisan­
Nachfrage verliert an Breite                                         stiege vorerst der Vergangenheit angehören, da
Die abflauende Nachfrage trifft aber auf ein geringes                sich Käufer zunehmend weigern, die verlangten
Angebot. Die Zahl der Baugesuche für neue Wohnungen                  Kaufpreise zu zahlen. Die Nachfrage verlagert sich
sinkt seit 2018. Gestiegene Baukosten und der Mangel an              ausserdem vermehrt auf kleinere Objekte und
Fachpersonal in der Baubranche erweisen sich hier als                Regionen mit einem allgemein tieferen Preis­
Bremsklötze. Immerhin dürfte die zukünftig geringere                 niveau. Angesichts der wirtschaftlichen Verlang­
Nachfrage nach Buy-to-Let-Objekten, die in der Vergan­               samung rechnen wir für 2023 mit einem deutlich
genheit rund einen Drittel des Neuzugangs von Eigenhei­              geringeren Preisanstieg in diesem Segment. Flacht
men absorbiert hat, der Knappheit etwas entgegenwirken.              zudem die ausländische Nachfrage nach Top­
Zudem wird sich der Wohnbau wohl vermehrt zu den                     liegenschaften ab, ist regional mit sinkenden
Eigenheimen verlagern, da Mietwohnungen an Investi­                  Preisen zu rechnen.
tions­attraktivität eingebüsst haben. Trotzdem erwarten wir,
dass der Eigenheimmarkt mittelfristig unterversorgt bleibt.

Februar 2023 – UBS Outlook Schweiz                                                                                                               11
Immobilienmarkt: Neue alte Welt

Die Nachfrage nach Eigenheimen wird wieder selektiver                Wohnungsnachfrage ungebremst
und übertriebene Preisvorstellungen der Verkäufer werden             Dabei zeigt sich die Wohnungsnachfrage ungebrochen
mit der neuen kritischeren Marktrealität kollidieren. Doch           robust. Der ausgetrocknete hiesige Arbeitsmarkt zieht eine
die tiefere Zahlungsbereitschaft für die eigenen vier                Beschleunigung der Zuwanderung aus der EU in die
Wände muss nicht zwingend sinkende Preise nach sich                  Schweiz nach sich. Zudem wurde in den vergangenen bei­
ziehen, solange die Zahl der Beschäftigten in den Hoch­              den Jahren eine deutlich höhere Zahl an Wohneinheiten
lohnbranchen weiter stark wächst. Wir rechnen für das                zusätzlich vermietet oder verkauft als im Mittel der letzten
laufende Jahr mit gesamthaft leicht steigenden Eigenheim­            Dekade. Dies ist einerseits auf eine verstärkte Haushaltsbil­
preisen. Dabei dürften sich Einfamilienhäuser, auch auf­             dung zurückzuführen – insbesondere die Zahl der Einperso­
grund ihres stark beschränkten Angebots, mit 1,5 Prozent             nenhaushalte stieg seit 2019 überdurchschnittlich stark an.
etwas mehr verteuern als Eigentumswohnungen mit                      Andererseits führte das vermehrte Arbeiten im Homeoffice
1,0 Prozent. Das wäre der erste inflationsbereinigte Preis­          zur Verlagerung von Erstwohnsitzen in die Berge und damit
rückgang seit über zwei Jahrzehnten.                                 zu mehr Zweitwohnsitzen in den städtischen Regionen.
                                                                     Beide Effekte werden sich zwar aufgrund der schwächeren
                                                                     Konjunktur in den nächsten Quartalen verlangsamen. Den­
Mietwohnungen: Vom                                                   noch dürfte der Bedarf an Wohnungen die Bautätigkeit
                                                                     weiterhin übertreffen.
Verkäufer- zum Käufermarkt
                                                                     Leerstand im Sinkflug
Im turbulenten wirtschaftlichen Umfeld zu Beginn der                 Der Wohnungsleerstand wird sich daher über die nächsten
Coronapandemie verfestigte sich die Erwartung anhalten­              Quartale zurück zum langjährigen Schweizer Durchschnitt
der Negativzinsen. Dies befeuerte die Nachfrage nach                 von gut 1 Prozent bewegen. Rückenwind für diese Ent­
Mehrfamilienhäusern, sodass deren Transaktionspreise                 wicklung kommt von der gesunkenen Zahl der gestellten
zwischen Anfang 2020 und dem 3. Quartal 2022 um rund                 Baugesuche, die 2022 um 20 Prozent tiefer lag als im
10 Prozent zulegten. An Spitzenlagen verteuerten sich                Durchschnitt der drei vorhergehenden Jahre. Zudem redu­
Wohnrenditeliegenschaften in dieser Periode sogar um bis             zieren die deutlich erhöhten Baukosten die Rentabilität
zu 30 Prozent. Doch spätestens seit dem Ende der Negativ­            neuer Bauprojekte, was deren Umsetzung verzögert oder
zinsära ist das Investoreninteresse an topgelegenen Wohn­            teilweise gar verhindert.
liegenschaften stark rückläufig: Die Transaktionspreise sin­
ken, während die Nettoanfangsrenditen allmählich wieder
nach oben tendieren.

Abbildung 5

Sinkende Preise trotz steigender Mieten
Veränderung der Transaktionspreise für Wohnrenditeliegenschaen sowie der Angebots- und Bestandesmieten;
pro Quartal gegenüber dem Vorjahr, in Prozent

 8

 6

 4

 2

 0

–2

–4
              2019                      2020                2021             2022                  2023*

     Preise          Angebotsmieten       Bestandesmieten

Quellen: BFS, SNB, Wüest Partner, UBS
*Schätzung UBS

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Immobilienmarkt: Neue alte Welt

Die Angebotsmieten (Mieten bei Erst-, Neu- und Wieder­
vermietung) dürften dieses Jahr daher um rund 2,5 Prozent
                                                               Büroflächen: Flucht in die
steigen. Im Grossraum Zürich, in der Zentralschweiz und in
der Genferseeregion, wo die Leerstandsquoten deutlich
                                                               Qualität
unter dem Landesdurchschnitt liegen, ist sogar mit einem       Ein Homeoffice-Effekt lässt sich in den Kennzahlen des
Anstieg der Angebotsmieten im mittleren einstelligen           Büroflächenmarkts trotz Befürchtungen kaum erkennen.
Pro­zentbereich zu rechnen. Im Gegensatz zu den letzten        Die Angebotsquote von Büroflächen sank in den letzten
Jahren dürften auch die Angebotsmieten im oberen               vier Quartalen spürbar von 6,9 auf rund 6,0 Prozent und
Mietpreissegment anziehen, da aufgrund der höheren             liegt damit am unteren Rand der Bandbreite der letzten
Hypothekarzinsen die Konkurrenz mit dem Wohneigentum           15 Jahre. Dieser Rückgang war regional breit abgestützt
abgenommen hat.                                                und eine direkte Folge der guten Konjunktur, die sich in
                                                               einer 5 bis 6 Prozent höheren Bürobeschäftigung äussert
Cash-Flows hinken hinterher                                    als Ende 2020.
Bestandesmieten (Mieten von bestehenden Mietverhältnis­
sen) werden voraussichtlich schwächer steigen als die          Büroflächen werden in absehbarer Zeit dennoch nicht zur
Angebotsmieten. Zwar erlaubt das geltende Mietrecht,           Mangelware, denn die Pipeline für Bauprojekte ist gut
aufgrund der erwarteten Erhöhung des Referenzzinssatzes        gefüllt. Bis 2024 wird das Angebot an modernen Büro­
und der gestiegenen Konsumentenpreise die Bestandsmie­         flächen insbesondere in der Westschweiz deutlich steigen.
ten bis Ende 2023 gesamthaft um 3 bis 4 Prozent anzuhe­        Die Bauplanung deutet aber mittelfristig auf eine klare
ben. Doch nur Mietverträge, die auf dem heutigen Refe­         Verlangsamung der Neubauproduktion hin. Die Baubewilli­
renzzinssatz von 1,25 Prozent beruhen, sind in einem           gungen liegen bereits seit einigen Jahren unter dem lang­
ersten Schritt von der Erhöhung betroffen. Zudem werden        fristigen Durchschnitt. Höhere Finanzierungskosten und
angesichts gestiegener Nebenkosten und tieferer Kaufkraft      die Unsicherheit bezüglich der Marktperspektiven für
vieler Haushalte wohl nicht alle Vermieter ihren Anspruch      Büroflächeninvestitionen haben in 2022 das Interesse
tatsächlich durchsetzen wollen.                                an neuen Projekten zusätzlich gesenkt.

Auch dürfte die Zahl der Mieterwechsel mit den steigenden      Grün ist Trumpf
Angebotsmieten sinken, was eine Anpassung der Mieten           Neubauten haben aktuell einen klaren Vermarktungsvorteil
auf das marktübliche Niveau verlangsamt. Altmieter mit         gegenüber dem Altbestand. «Grüne» Büroräumlichkeiten
über 15-jährigen Mietverträgen bezahlen im Landesdurch­        werden zunehmend zu einem Standbein firmeninterner
schnitt fast 30 Prozent weniger Miete als Neumieter. In        Nachhaltigkeitsstrategien. Mieter – insbesondere internati­
Genf und Lausanne, wo dieser Unterschied zwischen              onal tätige Firmen – achten daher immer stärker auf den
Bestandes- und Marktmieten besonders ausgeprägt ist,           Nachhaltigkeitsstatus ihrer Büroflächen. Homeoffice führt
haben bis zu 40 Prozent der Mieter solche Verträge. Ein all­   zudem zu einem Wettbewerb zwischen Büro- und Heim­
fälliger Wohnungswechsel würde für diese Mieter stark          arbeitsplätzen. Der Qualitätsstandard der Büroflächen hat
steigende Mietzinskosten mit sich bringen.                     folglich für die Rekrutierung und Bindung von Talenten an
                                                               Bedeutung gewonnen und ist somit ein wichtiger Faktor
In den Wohnliegenschaftsportfolios wird es daher nur teil­     für den Vermietungserfolg.
weise und mit Verzögerung zu steigenden Einnahmen
kommen. Im Zusammenspiel mit den aktuellen Zinserwar­          Ein breiter Sanierungsboom ist bisher aber ausgeblieben,
tungen sind Wohnrenditeliegenschaften derzeit um 10 bis        da die rein finanziellen Anreize relativ gering waren. Denn
15 Prozent überbewertet. Die Mieten steigen zu wenig, um       die Energiekosten bewegen sich für viele Mieter in einer
den negativen Zinseffekt auf die Objektwerte aufwiegen zu      vernachlässigbaren Grössenordnung von 1 bis 2 Prozent
können. Wir erwarten daher für die nächsten Quartale           des Gesamtaufwands. Diese Zurückhaltung dürfte aller­
Wertkorrekturen am Transaktionsmarkt.                          dings schon bald verfliegen: Aufgrund des zunehmenden
                                                               strategischen Stellenwerts nachhaltiger Flächen sowie einer
                                                               möglichen Verschärfung gesetzlicher Anforderungen
                                                               erwarten wir an guten Lagen eine erhöhte Sanierungs­
                                                               aktivität in Richtung «grüne» Büros.

Februar 2023 – UBS Outlook Schweiz                                                                                        13
Immobilienmarkt: Neue alte Welt

Nur das Beste zählt
Das Beschäftigungswachstum in den Bürobranchen dürfte
                                                                                     Verkaufsflächen: Kein Verlass
sich 2023 gegenüber dem Vorjahr auf rund 1,0 Prozent
mehr als halbieren, was voraussichtlich zu leicht steigenden
                                                                                     auf Konsumenten
Angebotsquoten führen wird. Die Inflation dürfte über die                            Die realen Detailhandelsumsätze lagen zwischen Januar
Indexierung in laufenden Mietverträgen zwar generell                                 und November 2022 gut 6 Prozent höher als in der glei­
höhere Mietzinsen begünstigen. Das Potenzial für real stei­                          chen Periode vor der Coronapandemie im Jahr 2019. Das
gende Mieten ist jedoch gering und beschränkt sich auf                               ist deutlich mehr als das potenzielle Nachfragewachstum,
Flächen an gut erreichbaren und repräsentativen Stand­                               das sich allein aus der Zunahme der Bevölkerung ergeben
orten sowie solche mit modernstem Ausbaustandard.                                    hätte. Ein bedeutender Treiber war das vermehrte Arbeiten
                                                                                     im Homeoffice seit 2020, das zu einem gestiegenen Bedarf
Die Transaktionspreise und Bewertungen für Büroliegen­                               an Nahrungsmitteln und Einrichtungsgegenständen zu
schaften dürften als Folge höherer Zinsen gesamthaft                                 Hause geführt hat. Auch die Abnahme des Einkaufstouris­
abwärts tendieren. Neben den stark zinsabhängigen Spit­                              mus stützte den hiesigen Detailhandel. Beide Effekte haben
zenlagen dürften insbesondere renovationsbedürftige                                  den Druck auf die Verkaufsflächennachfrage durch den
Büroflächen an zweitrangingen Standorten – sogar bei                                 Vormarsch des Onlinehandels gemindert und einen stärke­
Vollvermietung – deutlich an Wert verlieren.                                         ren Mietpreisrückgang im Landesdurchschnitt verhindert.

Homeoffice als Fragezeichen                                                          Zurück zur Normalität
Rund die Hälfte der Bürobeschäftigten arbeitet teilweise von                         Darüber hinaus führte das durch Homeoffice veränderte
zu Hause, sodass viele Büros weiterhin verwaist oder stark                           Konsumverhalten zu einer regionalen Verschiebung der
unterbelegt sind. Dies hat die Gesamtnachfrage nach Bürof­                           Nachfrage nach Detailhandelsgütern weg von den Gross­
lächen allerdings bisher nur marginal tangiert. Viele Firmen                         zentren. So gaben die Angebotsmieten in den Gross­
sind an langfristige Mietverträge gebunden oder behalten                             zentren zwischen 2019 und 2022 kumuliert um fast
ihre Flächen, um Bedarfsspitzen aufzufangen und strukturell                          10 Prozent nach, während sie in den Mittelzentren als
wachsen zu können. Stellt ein Unternehmen seinen Mitar­                              Folge eines steigenden Bedarfs nach Verkaufsflächen um
beitenden keinen Büroplatz zur Verfügung, muss es sich                               mehr als 8 Prozent zulegten. Stark begehrt bleiben aller­
zudem an den Kosten für den Heimarbeitsplatz beteiligen.                             dings Verkaufs­flächen an Spitzenlagen, die generell von
Generell sind die Kosten von Büroflächen im Vergleich zu                             der hohen Nachfrage nach Luxuskonsumgütern profitieren.
den Löhnen gering – sie bewegen sich im einstelligen Proz­                           Dort legten die Mieten um über 15 Prozent zu.
entbereich am Gesamtaufwand –, was den Handlungsdruck
mindert. Daher hat das vermehrte Arbeiten im Homeoffice                              Die Normalisierung des wirtschaftlichen Lebens in 2022
keinen erkennbaren strukturellen Bruch in der Flächennach­                           schwächte jedoch das Nachfragewachstum nach Detail­
frage bewirkt, wird aber aufgrund anhaltender Flächenopti­                           handelsgütern. Trotz robuster Konjunktur und einer
mierung den Bedarf über die nächsten Jahre wohl dämpfen.                             dynamischen Erholung im Tourismus konnten die realen
                                                                                     Detailhandelsumsätze im Vorjahresvergleich nicht mehr
                                                                                     gesteigert werden. Die Nachfrage nach zusätzlichen
Abbildung 6
                                                                                     Detailhandelsflächen sank. In den Einkaufszentren stie­
Starkes Beschäigungswachstum                                                        gen die Verkaufsflächenleerstände letztes Jahr um 2 Pro­
Veränderung der nominalen Marktmieten und der Beschäigung                           zentpunkte auf 9 Prozent an. Nur in den Grosszentren
in Bürobranchen, gegenüber dem Vorjahr in Prozent                                    gingen die Leerstände um knapp 1 Prozentpunkt auf
                                                                                     etwa 3,5 Prozent zurück.
 3

                                                                                     Vertragsgestaltungen im Fokus
 2
                                                                                     Für das laufende Jahr erwarten wir angesichts einer
                                                                                     ­sinkenden Kaufkraft bestenfalls eine Stagnation der realen
 1
                                                                                      Detailhandelsumsätze auf dem Niveau von 2022. Der
                                                                                      starke Franken dürfte – trotz der hohen Inflation in den
 0
                                                                                      Nachbarländern – die Zunahme des Einkaufstourismus
                                                                                      begünstigen. Damit dürfte die Wertschöpfung in der
–1
                                                                                      Branche und die Zahlungsbereitschaft für Mietflächen
                                                                                      abnehmen. Zusätzlich werden die Detaillisten mit höheren
–2                                                                                    Energie- und Lohn­kosten konfrontiert.
      09   10     11      12    13   14      15   16   17   18   19   20   21   22

     Beschäigung              Marktmieten

Quellen: BFS, MSCI, UBS

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Immobilienmarkt: Neue alte Welt

Generell dürften bei der Vertragsgestaltung zunehmend       Abbildung 7
intensive Diskussionen geführt werden über mögliche Miet­   Flächenproduktivität rückläufig
zinssenkungen, die Umsetzung der Inflationsindexierung
                                                            Bruttowertschöpfung im Detailhandel pro Verkaufsflächeneinheit
oder Anreize bei Neuvermietungen. Doch im aktuellen         (BWS pro Fläche) und nominale Angebotsmieten, Index 2000 = 100
Umfeld sinkender Flächenrentabilität werden Vermieter
kaum bereit sein, grössere Zugeständnisse zu gewähren.      130

Das Jahr wird entsprechend vom Tauziehen zwischen Inves­
toren und Detaillisten über die Übernahme der zusätzlich    120

anfallenden Kosten geprägt sein. Dies dürfte für 2023 in
einem Rückgang der Angebots­mieten um 2 Prozent im          110

Landesdurchschnitt münden.
                                                            100

                                                            90
                                                                  00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22

                                                                  BWS pro Fläche, nominal            BWS pro Fläche, real     Mieten

                                                            Quellen: BFE, SECO, Wüest Partner, UBS

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Desk und des Vertriebs sowie anderen Gruppen interagieren.

Die steuerliche Behandlung hängt von der individuellen Situation ab und kann sich in Zukunft ändern. UBS erbringt keine Rechts-
oder Steuerberatung und macht keinerlei Zusicherung im Hinblick auf die steuerliche Behandlung von Vermögenswerten oder
deren Anlagerenditen – weder im Allgemeinen noch in Bezug auf die Verhältnisse und Bedürfnisse eines spezifischen Kunden.
Wir können nicht auf die persönlichen Anlageziele, finanziellen Situationen und Bedürfnisse unserer einzelnen Kunden eingehen
und empfehlen Ihnen deshalb, vor jeder Investition Ihren Finanz- und/oder Steuerberater bezüglich möglicher – einschliesslich
steuertechnischer – Auswirkungen zu konsultieren.

Dieses Material darf ohne vorherige Einwilligung von UBS nicht reproduziert werden. Sofern nicht etwas anderes schriftlich
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das CIO Konflikte regelt und die Unabhängigkeit seiner Anlagebeurteilungen, des Publikationsangebots, des Research sowie der
Ratingmethoden aufrechterhält, finden Sie unter www.ubs.com/research-methodology. Weitere Informationen über die jeweiligen
Autoren dieser und anderer CIO-Publikationen, auf die in diesem Bericht verwiesen wird, sowie Kopien von vergangenen Berichten
zu diesem Thema können Sie bei Ihrem Kundenberater bestellen.

Optionen und Futures eignen sich nicht für alle Anleger, und der Handel mit diesen Instrumenten ist mit Risiken behaftet und
möglicherweise nur für erfahrene Anleger geeignet. Vor dem Kauf oder Verkauf einer Option und um sich einen Überblick über
alle mit Optionen verbundenen Risiken zu verschaffen, benötigen Sie ein Exemplar des Dokuments «Characteristics and Risks of
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theocc.com/about/publications/character-risks.jsp lesen oder bei Ihrem Finanzberater ein Exemplar verlangen.

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Die Investition in strukturierte Anlagen ist mit erheblichen Risiken verbunden. Für eine detaillierte Beschreibung der Risiken, die
mit der Investition in eine bestimmte strukturierte Anlage verbunden sind, müssen Sie die betreffenden Angebotsunterlagen für
diese Anlage lesen. Strukturierte Anlagen sind unbesicherte Verpflichtungen eines bestimmten Emittenten, wobei die Renditen
an die Wertentwicklung eines Basiswerts gebunden sind. Je nach Ausgestaltung der Anlagebedingungen können Anleger
aufgrund der Wertentwicklung des Basiswerts den Anlagebetrag ganz oder zu einem erheblichen Teil verlieren. Anleger können
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Strukturierte Anlagen sind keine traditionellen Anlagen, und eine Investition in eine strukturierte Anlage ist nicht mit einer
Direktanlage in den Basiswert gleichzusetzen. Strukturierte Anlagen sind möglicherweise begrenzt oder gar nicht liquide, und
Anleger sollten sich darauf einstellen, ihre Anlage bis zur Fälligkeit zu halten. Die Rendite strukturierter Anlagen kann durch einen
maximalen Gewinn, eine Partizipationsrate oder ein anderes Merkmal begrenzt sein. Strukturierte Anlagen können mit
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Bedingungen reinvestieren. Die Kosten und Gebühren für strukturierte Anlagen sind in der Regel im Preis der Anlage enthalten.
Die steuerliche Behandlung einer strukturierten Anlage kann aufwendig sein und sich von der steuerlichen Behandlung einer
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Zusammenhang mit ihrer persönlichen Steuersituation ihren eigenen Steuerberater konsultieren, bevor sie in Wertpapiere
investieren.

Wichtige Informationen über nachhaltige Anlagestrategien: Nachhaltige Anlagestrategien versuchen, die Faktoren Umwelt,
Soziales und Unternehmensführung (ESG) beim Anlageprozess und Portfolioaufbau miteinzubeziehen. So verschieden die
Strategien je nach geografischer Region und Anlagestil sind, so unterschiedlich ist deren Vorgehen bezüglich ESG-Analysen und
der Einbeziehung der daraus resultierenden Erkenntnisse. Wenn ein Portfoliomanager ESG-Faktoren oder Nachhaltigkeitskriterien
einbezieht, kann er bestimmte Anlagechancen möglicherweise nicht nutzen, die ansonsten zu seinem Anlageziel und anderen
grundsätzlichen Anlagestrategien passen würden. Die Erträge eines Portfolios, das hauptsächlich aus nachhaltigen Anlagen
besteht, sind unter Umständen geringer oder höher als die eines Portfolios, bei dem der Portfoliomanager keine ESG-Faktoren,
Ausschlusskriterien oder andere Nachhaltigkeitsthemen berücksichtigt. Zudem kann ein solches Portfolio Unterschiede hinsichtlich
der Anlagechancen aufweisen. Unternehmen erfüllen möglicherweise nicht bei allen Aspekten für ESG oder nachhaltiges
Investieren hohe Performancestandards. Es gibt auch keine Garantie, dass ein Unternehmen die Erwartungen bezüglich der
Corporate Responsibility, Nachhaltigkeit und/oder Wirkung erfüllt.

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Fassung A / 2023. CIO82652744
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