Umweltbericht Vorhabenbezogener Bebauungsplan mit integriertem Grünordnungsplan "Wertstoffverladehalle mit Gleisanschluss Annahütte" - Gemeinde ...

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Umweltbericht Vorhabenbezogener Bebauungsplan mit integriertem Grünordnungsplan "Wertstoffverladehalle mit Gleisanschluss Annahütte" - Gemeinde ...
Gemeinde Ainring

Umweltbericht
Vorhabenbezogener Bebauungsplan
mit integriertem Grünordnungsplan
„Wertstoffverladehalle mit Gleisanschluss Annahütte“
Umweltbericht Vorhabenbezogener Bebauungsplan mit integriertem Grünordnungsplan "Wertstoffverladehalle mit Gleisanschluss Annahütte" - Gemeinde ...
Abb. 1: Luftbild/Orthofoto Gemeinde Ainring, Ortsteil Hammerau , o.M. [3]
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Umweltbericht

                                                                V-BBP Wertstoff-
                                                                verladehalle mit
                                                                Gleisanschluss
                                                                Annahütte

Auftraggeber:

Gemeinde Ainring
vertreten durch
1. Bürgermeister Martin Öttl
Salzburger Str. 48
83404 Ainring

Auftragnehmer:

Logo verde
Ralph Kulak
Landschaftsarchitekten GmbH
Isargestade 736
84028 Landshut

Fon 0871-89090
Fax 0871-89008
E-Mail: kulak@logoverde.de
www.logoverde.de

Bearbeiter:

M.A. (TUM) Franz Hilger
Landschaftsarchitekt BDLA
Stadtplaner

Elke Kölnberger
technische Angestellte

Umfang:
56 Seiten
9 Abbildungen
1 Tabelle

Datum:		             09.03.2020
geändert:            19.05.2020
geändert:            05.11.2020

Verfahrensstand:
Satzungsbeschluss

Dieser Bericht darf nur in seiner Gesamtheit, einschließ-
lich aller Anlagen, vervielfältigt, gezeigt oder veröffentli-
cht werden. Die Veröffentlichung von Auszügen bedarf
der vorherigen schriftlichen Genehmigung durch Logo
verde Ralph Kulak Landschaftsarchitekten GmbH.

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Umweltbericht

                                                                                       V-BBP Wertstoff-
                                                                                       verladehalle mit
                                                                                       Gleisanschluss
Inhaltsverzeichnis                                                                     Annahütte

I      EINLEITUNG                                                                 7

1      Grundlagen                                                                 7
1.1    Beauftragung                                                               7
1.2    Gesetzliche Grundlagen                                                     7

2      Inhalt und wichtigste Ziele des Bauleitplans                               8

3      Beschreibung des Vorhabens                                                 10
3.1    Angaben zum Standort                                                       10
3.2    Art und Umfang des Vorhabens / Erschließung                                12

4      Übergeordnete Planungen / Vorbereitende Bauleitplanung                     13
4.1    Landesentwicklungsprogramm Bayern und Regionalplan                         13
4.2    Arten- und Biotopschutzprogramm Berchtesgadener Land                       13
4.3    Fachinformation Naturschutz                                                13
4.4    Artenschutzkartierung Bayern                                               14
4.5    Flächennutzungsplan Ainring                                                14
4.6    Planfeststellungsbeschluss Verlegung / Verrohrung Hammerauer Mühlbach      14
4.7    Angrenzende Bebauungspläne                                                 16
4.8    Eisenbahnrechtliches Genehmigungsverfahren
       Wertstoffverladehalle mit Gleisanschluss Annahütte                         16

II     BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN                          17

1      Bestandsaufnahme                                                           17
1.1    Aktuelle Nutzungen                                                         17
1.2    Schutzgüter des Naturhaushaltes                                            18

2      Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands                           23
2.1    Bei Durchführung der Planung                                               23
2.2    Bei Nichtdurchführung der Planung                                          29
2.3    Berücksichtigung der Umweltbelange in der Planung                          30
2.4    Beschreibung der wichtigsten Merkmale                                      32
2.5    Bewertung der Auswirkungen der Planung auf die Schutzgüter                 33

3      Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich
       der nachteiligen Auswirkungen                                              34
3.1    Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen                                     34
3.2    Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität   36
3.3    Eingriffsermittlung und Ausgleichsbedarf                                   37
3.4    Ausgleichsflächen und Ausgleichsmaßnahmen                                  40
3.5    Ermittlung Kompensationsumfang                                             45
3.6    Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur Überwachung                       46

4      Anderweitige Planungsmöglichkeiten                                         47

                                                                                       5
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Umweltbericht

V-BBP Wertstoff-
 verladehalle mit
  Gleisanschluss
       Annahütte

                    5      Allgemein verständliche Zusammenfassung                          48
                    5.1   Inhalt und wichtigste Ziele des Bebauungsplanes                   48
                    5.2   Standort                                                          48
                    5.3   Art und Maß der baulichen Nutzung                                 48
                    5.4   Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen des Vorhabens   49
                    5.5   Prognose bei Nichtrealisierung des Planes (Nullfall)              50
                    5.6   Wirkungsprognose                                                  51

                    III   ZUSAMMENFASSENDE ERKLÄRUNG                                        56

                    IV    VERZEICHNISSE                                                     57

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                                                                                                   verladehalle mit
                                                                                                   Gleisanschluss
I       EINLEITUNG               -       1       Grundlagen                                        Annahütte

1.1     Beauftragung
                                                 Umweltprüfung
Die Logo verde Ralph Kulak Land-                 Für die Belange des Umweltschutzes nach § 1
schaftsarchitekten GmbH, Isargestade 736,        Abs. 6 Nr. 7 und § 1a wird eine Umweltprüfung
84028 Landshut, wurde am 12.09.2019 von          durchgeführt, in der die voraussichtlichen
der Gemeinde Ainring mit der Erstellung          erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt
eines Vorhabenbezogenen Bebauungsplans           werden und in einem Umweltbericht
mit integriertem Grünordnungsplan beauf-         beschrieben und bewertet werden. [...] Die
tragt.                                           Umweltprüfung bezieht sich auf das, was nach
Weiterhin wurde der TÜV Süd Industrie            gegenwärtigem Wissensstand und allgemein
Service GmbH München mit der Erstellung          anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt
des Schalltechnischen Gutachtens zum             und Detaillierungsgrad des Bauleitplans
Vorhabenbezogenen Bebauungsplan beauf-           angemessenerweise verlangt werden kann.
tragt. Die spezielle artenschutzrechtliche       Das Ergebnis der Umweltprüfung ist in der
Prüfung (saP) wurde durch das Büro               Abwägung zu berücksichtigen. [...]
natureconsult aus Altötting erarbeitet. Durch
das Ingenieurbüro aquasoli aus Siegsdorf         (§ 2 Abs. 4 BauGB)
wurde der landschaftspflegerische Begleitplan
zum Einzelbauvorhaben Wertstoffverladehalle      Die Umweltprüfung ist in die bestehenden
mit Gleisanschluss sowie die EIngriffs- und      Verfahrensschritte der Bauleitplanung inte-
Ausgleichsbilanzierung zum vorhabenbezo-         griert. Sie ist als Regelverfahren für grund-
genen Bebauungsplan erstellt.                    sätzlich alle Bauleitpläne ausgestaltet und
                                                 zur Vereinheitlichung der bislang neben-
Der seit 14.03.1986 rechtswirksame Flä-          einander stehenden planungsrechtlichen
chennutzungsplan der Gemeinde Ainring [5]        Umweltverfahren (Umweltverträglichkeitsprü-
ist derzeit in Neuaufstellung. Die Beteiligung   fung, Verträglichkeitsprüfung nach der Fauna-
nach § 3 (2) und § 4 (2) BauGB wurde bereits     Flora-Habitat-Richtlinie, naturschutzrechtliche
im Zeitraum von Oktober bis Dezember             Eingriffsregelung) genutzt worden.
2019 durchgeführt. Das geplante Vorhaben
wurde bei der Aufstellung berücksichtigt. Am     Umweltbericht
18.02.2020 wurde der Feststellungsbeschluss      Im Umweltbericht sind die auf Grund der
gefasst.                                         Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 ermittelten
Die Genehmigung des Flächennutzungsplans         und bewerteten Belange des Umweltschutzes
wird vor Inkrafttreten des Vorhabenbezogenen     darzulegen. Der Umweltbericht bildet einen
Bebauungsplans erfolgen.                         gesonderten Teil der Begründung.

                                                 (§ 2a BauGB)

                                                 Der Umweltbericht dient im Rahmen der
                                                 Beteiligung der Öffentlichkeit (§ 3 Abs. 1 und
                                                 Abs. 2 BauGB) und der Behörden (§ 4 Abs.
                                                 1 und Abs. 2 BauGB) der Informationspflicht
                                                 der Gemeinde.

1.2     Gesetzliche Grundlagen

                                                                                                   7
Umweltbericht Vorhabenbezogener Bebauungsplan mit integriertem Grünordnungsplan "Wertstoffverladehalle mit Gleisanschluss Annahütte" - Gemeinde ...
Umweltbericht

V-BBP Wertstoff-
 verladehalle mit
  Gleisanschluss
       Annahütte    2       Inhalt und wichtigste Ziele des Bauleitplans

                    Durch die Aufstellung des vorhaben-             Lkw optimiert. Durch den gewählten Standort
                    bezogenen      Bebauungsplans „Wertstoff-       wird der Betriebsablauf durch Anlieferung
                    verladehalle mit Gleisanschluss Annahütte“      von Rohmaterial und Abfuhr von Abfällen und
                    Nr. 1717-1 der Gemeinde Ainring soll die        Versand von Wertstoffen entflochten. Dies
                    Errichtung     einer   Wertstoffverladehalle    trägt erheblich zur Unfallverhütung bei.
                    mit Gleisneubau auf dem Gelände des
                    Stahlwerks Annahütte - Max Aicher GmbH          Die      bauliche      Entwicklung        auf
                    & Co. KG ermöglicht werden. Dazu wurde          dem     Firmengelände    ist   durch      die
                    durch die Gemeinde Ainring am 09.07.2019        Bestandsbebauung        innerhalb         der
                    der Aufstellungsbeschluss gefasst.              Werksfläche, sowie durch die nahe
                                                                    Wohnbebauung des Ortsteils Hammerau
                    Der Hallenneubau dient als Ersatz für die       im Westen und die topografische Lage
                    bestehenden Zwischenlagerplätze (Wertstoffe     am Flussbett der Saalach im Osten stark
                    und Produktionsabfälle). Von dort aus werden    eingeschränkt. Östlich des Werksgeländes
                    diese Stoffe über den Anschluss an das          verläuft der (umverlegte) Hammerauer
                    bestehende Schienennetz abtransportiert.        Mühlbach, der dann in weiten Teilen verrohrt
                    Dadurch wird die Verladung auf Schiene und      unter dem Betriebsgelände verlegt ist. Dieser

                    Abb. 2: Luftbild [3] mit Geltungsbereich des V-BBP o.M.

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                                                                                                verladehalle mit
                                                                                                Gleisanschluss
                                                                                                Annahütte

Werkskanal und der Hammerauer Mühlbach         •   Die max. zulässige Grundfläche (GR)
sind Nebengerinne der Saalach.                     wird auf 2.200 m² festgesetzt.
                                               •   Die maximal zulässige Grundfläche
Dem Stahlwerk soll somit die Möglichkeit           darf durch private Erschließungsflächen
gegeben werden, den Betrieb wirtschaftlich         (u.a. innerbetriebliche Gleisanlagen)
umzustrukturieren und sich am vorhandenen          und Anlagen im Sinne des § 19 Abs. 4
Standort nachhaltig zu entwickeln.                 BauNVO um 11.500 m² überschritten
                                                   werden.
Der Vorhabenbezogene Bebauungsplan             •   Auf      den      nicht      überbaubaren
mit integriertem Grünordnungsplan soll             Grundstücksflächen sind Nebenanlagen
die folgenden angestrebten Ziele für das           im Sinne des § 14 BauNVO und
Planungsgebiet räumlich umsetzen und               private    Erschließungsflächen      (u.a.
konkretisieren:                                    innerbetriebliche Gleisanlagen) zulässig.
                                               •   Das Baufeld (Baugrenze) für den
Der Geltungsbereich des vorhabenbezo-              geplanten Baukörper             mit einer
genen Bebauungsplanes umfasst ca.                  Abmessung von 32,70 / 67,00 m ist zur
22.361 m², der Umgriff des Vorhaben-               genauen Lagebestimmung bezogen
und     Erschließungsplans   ca.    12.645         auf Grundstücksgrenzpunkte im Plan
m² und entspricht somit nicht dem des              vermaßt.
Bebauungsplanes.                               •   Höhe der baulichen Anlagen: Die maximal
Die Fläche zwischen den beiden Teilflächen         zulässige Traufhöhe beträgt 13,5 m, die
des Vorhaben- und Erschließungsplans               maximal zulässige Firsthöhe beträgt 16,0
im Norden und Süden kann gemäß § 12                m. Die Traufhöhe wird gemessen vom
Abs. 4 BauGB in den Vorhabenbezogenen              Höhenbezugspunkt (434,67 m ü.NN.=OK.
Bebauungsplan einbezogen werden. Dies              Fertigfußboden Gebäude) bis zum
ist erforderlich, da die Umverlegung der           Schnittpunkt der traufseitigen Außenwand
privaten Gleisanlage in der Ausbaustufe 2          mit der Dachhaut. Die Firsthöhe wird
(Endausbau) im Gegensatz zur Errichtung            gemessen       vom     Höhenbezugspunkt
der Wertstoffverladehalle zeitlich nicht           (434,67 m ü.NN.=OK. Fertigfußboden
vorhersehbar ist.                                  Gebäude) bis zum höchsten Punkt des
                                                   Firstes.
Da es sich bei dem Betrieb um einen
Gewerbebetrieb mit erheblichen Belästi-        Im Rahmen der Grünordnung wird den
gungen (Lärmemissionen) handelt, muss          Belangen des Landschafts- und Ortsbilds
dieses Baugebiet lt. § 9 Abs. 1 BauNVO         sowie der Ökologie Rechnung getragen.
als Industriegebiet festgesetzt werden.        Vorrangiges Ziel ist die Einbindung der
Dabei sind Tankstellen nach § 9 Abs. 2 Nr.     Wertstoffverladehalle in den landschaftlichen
2 BauNVO unzulässig. Ausnahmen nach § 9        Kontext sowie die Schaffung bzw. der Erhalt
Abs. 3 BauNVO sind ebenfalls unzulässig.       abschirmender Grünstrukturen gegeüber
                                               angrenzenden Wohngebieten.
Das Maß der baulichen Nutzung wird wie         Der Grünordnungsplan stellt Minimierungs-,
folgt festgesetzt:                             Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen dar.

•   Das Maß der baulichen Nutzung ist in       Ergänzende      Regelungen,    die  nicht
    der Planzeichnung festgesetzt durch die    durch den Vorhabenbezogenen Bebau-
    absolut zulässige Grundfläche (GR) in      ungsplan getroffen werden, werden im
    Verbindung mit der Trauf- und Firsthöhe,   Durchführungsvertrag zwischen der Ge-
    sowie der Dachform und Dachneigung         meinde Ainring und der Max Aicher GmbH &
    und der Überschreitungsregelung der        Co. KG getroffen.
    GR.

                                                                                                9
Umweltbericht Vorhabenbezogener Bebauungsplan mit integriertem Grünordnungsplan "Wertstoffverladehalle mit Gleisanschluss Annahütte" - Gemeinde ...
Umweltbericht

V-BBP Wertstoff-
 verladehalle mit
  Gleisanschluss
       Annahütte    3       Beschreibung des Vorhabens

                    3.1     Angaben zum Standort                   Die westliche Teilfläche des Plangebiets
                                                                   umschließt die Ausgleichsfläche A3 und
                    3.1.1   Räumliche und inhaltliche Abgren-      grenzt südlich an den Walser Weg.
                            zung
                                                                   Der neu verlegte Hammerauer Mühlbach
                    Das geplante Vorhaben befindet sich östlich    verläuft parallel zum westlichen Geltungs-
                    des Ortsteils Hammerau in der Gemeinde         bereich und quert den östlichen Geltungs-
                    Ainring im Landkreis Berchtesgadener Land,     bereich als Verrohrung. Gebäude liegen nicht
                    Bezirk Oberbayern. Der Geltungsbereich         im Geltungsbereich.
                    des Vorhabenbezogenen Bebauungsplanes
                    umfasst gesamt ca. 22.361 m². Der kleinere     Der Geltungsbereich umfasst folgende Flur-
                    Geltungsbereich     des     Vorhaben-    und   Nummern der Gemarkung Ainring:
                    Erschließungsplanes ist zweigeteilt und
                    umfasst ca. 10.468 m² Planungsfläche im        Flur-Nr. 1739/2 (Tfl.)
                    Norden und ca. 2.177 m² Ausgleichsfläche im    Flur-Nr. 1739/23 (Tfl.)
                    Süden, östlich des bebauten Werksgeländes.     Flur-Nr. 1739/25 (Tfl.)
                    Somit ergibt sich gesamt eine Planungsfläche   Flur-Nr. 1739/26
                    von ca. 12.645 m².                             Flur-Nr. 1739/34(Tfl.)
                                                                   Flur-Nr. 1739/36 (Tfl.)
                    Die Grundstücke auf denen die Bau- bzw.        Flur-Nr. 1739/37 (Tfl.)
                    Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt werden           Flur-Nr. 1739/48 (Tfl.)
                    befinden sich überwiegend im Besitz des        Flur-Nr. 1739/72 (Tfl.)
                    Stahlwerks Annahütte - Max Aicher GmbH         Flur-Nr. 1739/95 (Tfl.)
                    & Co. KG. Kleinflächen sind im Besitz der      Flur-Nr. 1739/101 (Tfl.)
                    Gemeinde Ainring.                              Flur-Nr. 1781/1
                                                                   Flur-Nr. 1785 (Tfl.)
                    Das Plangebiet teilt sich in eine westliche    Flur-Nr. 1790/1 (Tfl.)
                    Teilfläche (Ausgleichsflächen) und eine        Flur-Nr. 1790/2 (Tfl.)
                    östliche Teilfläche (Industriegebiet, Aus-     Flur-Nr. 1790/4 (Tfl.)
                    gleichsflächen).                               Flur-Nr. 1790/15
                    Der Geltungsbereich liegt innerhalb des        Flur-Nr. 1804 (Tfl.)
                    werkszugehörigen Geländes westlich bzw.
                    östlich der bestehenden Werkshallen.           3.1.2   Abgrenzung der
                                                                           Untersuchungsräume
                    Die Grenzen des räumlichen Geltungs-
                    bereichs der östlichen Teilfläche folgen im    Der Umweltprüfung sowie der Bearbeitung des
                    Westen bestehenden Grundstücksgrenzen          Umweltberichts wurden folgende Gutachten
                    und Gleisanlagen sowie in Teilbereichen        zugrunde gelegt, welche auch Bestandteil der
                    den Gebäudeaußenkanten der Werkshallen         Verfahrensunterlagen werden:
                    Adjustage 4 und 7. Im Norden wird das
                    Plangebiet durch die bestehende, öffentlich    •   TÜV Süd Industrie Service GmbH,
                    gewidmete Straße, den sogenannten                  München: Schalltechnische Gutachten für
                    „Fischerweg“, begrenzt. Östlich folgt der          das Vorhaben „neue Wertstoffverladehalle
                    Geltungsbereich dem ehemaligen Bachbett            mit vorhabenbezogenen Bebauungsplan“
                    des Hammerauer Mühlbachs sowie den                 Bericht-Nr. F18/136-4 (BPL) vom
                    daran angrenzenden Grünstrukturen. Der             16.06.2020
                    südliche Geltungsbereich umschließt die
                    Ausgleichsfläche A2 und folgt im Osten dem     •   Büro natureconsult Fachbüro für Öko-
                    Walser Weg.                                        Consulting, Landschaftsplanung und
                                                                       Freilandökologie,   Altötting: Natur-
                                                                       schutzfachliche Angaben zur speziellen

              10
Umweltbericht

                                                                                                V-BBP Wertstoff-
                                                                                                verladehalle mit
                                                                                                Gleisanschluss
                                                                                                Annahütte

    artenschutzrechtlichen   Prüfung    (saP)    •   Eisenbahnrechtliches Genehmigungsver-
    vom 15.03.2019                                   fahren Gemeinde Ainring: Allgemeines
                                                     Eisenbahngesetz (AEG); Neubau einer
•   aquasoli Ingenieurbüro, Siegsdorf: Land-         Wertstoffverladehalle mit Gleisanbindung
    schaftspflegerischer Begleitplan vom             im Stahlwerk Annahütte in Ainring-
    15.03.2019 mit Erläuterungsbericht,              Hammerau durch die Max Aicher GmbH &
    Bestandsplan,     Konfliktlageplan   und         Co. KG, Antrag auf eisenbahnrechtliches
    Maßnahmenplan                                    Genehmigungsverfahren nach § 18 AEG;
                                                     einschl. des zugehörigen Antragsatzes
•   aquasoli    Ingenieurbüro,    Siegsdorf:         vom 09.11.2018
    Eingriffs- / Ausgleichsbilanzierung für
    „Neubau einer Wertstoffverladehalle mit      •   Bescheid und Planfeststellungsbeschluss
    Gleisanbindung im Stahlwerk Annahütte“           des Landratsamtes Berchtesgadener
    vom 14.07.2020                                   Land vom 07.02.2019: Vollzug der
                                                     Wassergesetze;     Gewässerbenutzung
Der Umweltprüfung sowie der Bearbeitung              Neubau Wasserkraftwerk Stahlwerk
des Umweltberichts wurden zudem folgende             Annahütte 2 (SAH 2) am Hammerauer
Gutachten zugrunde gelegt, welche jedoch             Mühlbach      und     Gewässerausbau,
nicht Bestandteil der Verfahrensunterlagen           Verlegung    und   Verrohrung     sowie
werden:                                              Verlegung und Neuanlage Hammerauer
                                                     Mühlbach, Neuanlage Nebengerinne
•   aquasoli Ingenieurbüro, Siegsdorf: Vorprü-       1 bis 3 mit einem Altwasser und
    fung zur Umweltverträglichkeitsprüfung           Entwicklung von zwei Altarmen; einschl.
    (Allgemeine Vorprüfung) vom 10.08.2018           des zugehörigen Antragsplansatzes vom
                                                     10.03./28.08.2017

Abb. 3: Topografische Karte mit Lage Bearbeitungsgebiet o.M.

                                                                                                11
Umweltbericht

V-BBP Wertstoff-
 verladehalle mit
  Gleisanschluss
       Annahütte

                    •     Ingenieurbüro Höllige und Wind, Anger:      Telekommunikations-      und  Gasleitungen
                          Brandschutzkonzept zum Neubau ei-           gesichert. Im Zuge der Neuerrichtung der
                          ner Wertstoffverladehalle mit Werkstatt     Wertstoffverladehalle finden Änderungen in
                          auf dem Grundstück Fl.Nr. 1790/1 und        der inneren Erschließung durch Umbau der
                          1739/25 Gemarkung Ainring in Ham-           Gleisanlage und Ergänzung bzw. Umbau des
                          merau vom 23.10.2018                        Spartensystems statt.

                    •     SKI GmbH + Co.KG, München:                  Im Rahmen der Ausgleichsmaßnahmen
                          Gutachten Stahlwerke Annahütte -            werden Gehölzgruppen mit Bäumen angelegt
                          Kartierte Überflutungsgefährdung des        und Extensivgrünland geschaffen.
                          Betriebsgeländes bei HQ 100 vom             Bereits im Rahmen des Antrags zum
                          10.03.2017                                  Einzelbauvorhaben wurde eine Vorprüfung
                                                                      zur Umweltverträglichkeitsprüfung [15] und
                    Die gewählten Abgrenzungen sind            den    eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung
                    jeweiligen Gutachten zu entnehmen.                (saP) [16] veranlasst.
                                                                      Das Vorhaben hat gesamtökologisch gese-
                    3.2      Art und Umfang des Vorhabens /           hen geringe bis mittlere Auswirkungen auf die
                             Erschließung                             Schutzgüter.

                    Der Geltungsbereich des Vorhabenbezogenen         Der naturschutzrechtliche Eingriff durch
                    Bebauungsplanes umfasst gesamt ca.                vorliegenden      Bebauungsplan      wurde
                    22.361 m². Der kleinere Geltungsbereich           gemäß Bayerischer Kompensationsver-
                    des Vorhaben- und Erschließungsplanes             ordnung (BayKompV) ermittelt, um das
                    ist zweigeteilt und umfasst ca. 10.468 m²         Bilanzierungsverfahren     zur   Einzelbau-
                    Planungsfläche im Norden und ca. 2.177            maßnahme „Wertstoffverladehalle mit Gleis-
                    m² Ausgleichsfläche im Süden, östlich des         anschluss“ des Landschaftspflegerischen
                    bebauten Werksgeländes. Somit ergibt sich         Begleitplans vom 15.03.2019 (Ingenieurbüro
                    gesamt eine Planungsfläche von ca. 12.645         aquasoli) [17] methodisch fortzusetzen. Auf
                    m².                                               den beigefügten Landschaftspflegerischen
                                                                      Begleitplan wird verwiesen.
                    Die Gemeinde sieht folgende Art der Nutzung
                    für das Gebiet vor:                               Trotz vorgesehener Vermeidungs- bzw.
                                                                      Verminderungsmaßnahmen        im     Sinne
                    Industriegebiet GI nach § 9 BauNVO                des     BNatSchG      und    vorgezogener
                                                                      artenschutzrechtlicher Ausgleichsmaßnah-
                    Die Erschließung des Plangebiets erfolgt          men (CEF-Maßnahmen) verbleibt ein
                    von der Bundesstraße B20 und die Max-             auszugleichender naturschutzfachlicher Ein-
                    Aicher-Allee von Westen her über das              griff.
                    Werksgelände. Der Gleisanschluss der
                    Wertstoffverladehalle  wird    im   Norden        Im Landschaftspflegerischen Begleitplan zum
                    des Werksgeländes an den bestehenden              Einzelbauvorhaben wird von einer durch die
                    Werksanschluss angebunden, der die                Planung betroffenen Fläche in Größe von
                    Bundesstraße B20 mit einer Unterführung           8.166 m² ausgegangen.
                    kreuzt. An der Übergabegleisanlage Bahnhof        Im Rahmen einer ergänzenden Eingriffs-
                    Hammerau wird das Werksgleis der Bahnlinie        ermittlung zum vorliegenden Bebauungsplan
                    Freilassing-Bad Reichenhall zugeführt.            wurde durch das Ingenieurbüro aquasoli
                                                                      der infolge des Umbaus der Gleisanlagen
                    Die   innere    Erschließung        auf    dem    entstehende, über das Einzelbauvorhaben
                    Firmengelände ist durch die bereits bestehende    hinausgehende,     Eingriff  bilanziert   (s.
                    Fahrbahnen,     Gleisanlagen,        Parkplätze   nachfolgende Kapitel).
                    und Sparten wie Kanal, Wasser-, Strom-,

              12
Umweltbericht

                                                                                                 V-BBP Wertstoff-
                                                                                                 verladehalle mit
                                                                                                 Gleisanschluss
4     Übergeordnete Planungen / Vorbereitende Bauleitplanung                                     Annahütte

4.1     Landesentwicklungsprogramm              4.2     Arten- und Biotopschutzpro-
        Bayern und Regionalplan 18		                    gramm Berchtesgadener Land

Nach § 1 Abs. 4 BauGB sind die Bauleitpläne     Das Arten- und Biotopschutzprogramm
den Zielen der Raumordnung anzupassen.          Berchtesgadener Land (ABSP) mit Stand
Verbindliche Ziele der Raumordnung ent-         Januar 2014 [4] stellt den Gesamtrahmen aller
halten das Landesentwicklungsprogramm           für den Arten- und Biotopschutz erforderlichen
(LEP) und der Regionalplan (RP).                Maßnahmen des Naturschutzes und der
Art und Umfang der Anpassungspflicht            Landschaftspflege dar. Es ermöglicht eine
hängen dabei von der Konkretheit der Ziele      fachlich abgestimmte Darstellung und
ab.                                             Umsetzung der Ziele des Naturschutzes.

Das Landesentwicklungsprogramm Bayern           Im ABSP ist für das Planungsgebiet kein
[1] ist das landesplanerische Gesamtkonzept     Schutz- oder Entwicklungsgebiet vorgesehen.
der Staatsregierung für die räumliche
Entwicklung und Ordnung Bayerns. Es             4.3     Fachinformation Naturschutz
enthält Ziele (Z) und Grundsätze (G), die
fachübergreifend die raumbedeutsamen            Das     Planungsgebiet   liegt  in    der
öffentlichen Planungen und Maßnahmen            Entwicklungszone des „Biosphärenreservats
koordinieren.                                   Berchtesgadener Land“.

Der    Regionalplan     der    Region      18   Im Planungsgebiet befinden sich kei-
Südostoberbayern [2] hat die Aufgabe,           ne     weiteren    Schutzgebiete    nach
Ziele und Grundsätze der Raumordnung            Naturschutzgesetz,      wie      NATURA
auf der Ebene der Region aufzustellen           2000-Gebiete,   Naturschutzgebiete  oder
und fortzuschreiben. Er ist ein langfristiges   Landschaftsschutzgebiete.
Entwicklungskonzept, dessen Ziele und
Grundsätze für alle öffentlichen Planungs-      Außerhalb    liegen    im    Westen       das
träger verbindlich und für jeden Bürger         Landschaftsschutzgebiet „Ainringer        und
eine zuverlässige Orientierungshilfe sind.      Peracher Moos“ und im Norden              das
Teil A beschreibt dabei die nachhaltige         Vogelschutzgebiet „Salzach / Inn“ sowie   das
überfachliche Entwicklung der Raumstruktur,     FFH-Gebiet „Salzach / Unterer Inn“.
Teil B die nachhaltige Entwicklung der
raumbedeutsamen Fachbereiche.                   Innerhalb des Planungsgebietes ist gemäß
                                                Fachinformationssystem Naturschutz 2019
Für die Darstellung der einschlägigen           [8] das Biotop 8243-0012-001 (Teilfläche 1)
planungsbezogenen Grundsätze und Ziele          bzw. 8243-0012-003 (Teilfläche 3) Mühlbach
des LEP und RP wird auf die Begründung          bei Hammerau als Auwaldfläche kartiert.
zum Bebauungsplan verwiesen.
                                                Biotopbeschreibung gemäß LfU, Stand 2019
                                                [8] 		 (gekürzt):
                                                Bei dem Biotop handelt es sich um den
                                                Mühlbach mit seinen gut ausgebildeten
                                                Auwaldsäumen bei Hammerau. [...] Im
                                                Norden (TF02) ist der ca. 20 m breite
                                                Bachlauf nahezu unverbaut und zeichnet
                                                sich durch leichte Mäander in einem kiesig,
                                                erdigen Bett mit Anrissen aus. Stellenweise
                                                sind vegetationsfreie Kiesbänke entwickelt.
                                                Im weiteren südlichen Verlauf grenzt der
                                                Bach östlich an ein Fabrikgelände und ist in

                                                                                                 13
Umweltbericht

V-BBP Wertstoff-
 verladehalle mit
  Gleisanschluss
       Annahütte

                    seinem Verlauf begradigt (kein naturnaher        4.6     Planfeststellungsbeschluss Ver-
                    Bachlauf). Der bis zu 15 m Gehölzsaum                    legung / Verrohrung Hammerauer
                    beider Teilflächen zeichnet sich durch Eschen,           Mühlbach
                    Schwarzerlen und Weiden in der Baumschicht
                    aus. Die Strauch- und Krautschicht sind sehr     Die     Verlegung       des     Hammerauer
                    unterschiedlich entwickelt von mäßiger bis       Mühlbachs und die Verrohrung innerhalb
                    sehr guter Ausbildung.                           des Werksgeländes wurde mit Bescheid
                                                                     und      Planfeststellungsbeschluss      des
                    Das o.g. Biotop ist in der Satzung nur           Landratsamtes Berchtesgadener Land vom
                    nachrichtlich dargestellt, da diese Strukturen   07.02.2019 rechtskräftig [6] und wird derzeit
                    im Rahmen der Verlegung und Verrohrung           durchgeführt.
                    des Hammerauer Mühlbachs (rechtskräftiger
                    Bescheid und Planfeststellungsbeschluss          Dadurch werden die Platzverhältnisse auf
                    des      Landratsamts        Berchtesgadener     dem derzeit sehr eingeschränkten Standort
                    Land vom 07.02.2019 [6]) innerhalb des           für eine bauliche und nachhaltige Entwicklung
                    Geltungsbereichs überwiegend aufgelöst           zur Standortsicherung vergrößert.
                    werden.
                                                                     Hierbei wird der Bachverlauf auf ca. 395 m
                    4.4     Artenschutzkartierung Bayern             mit einer mittleren Sohlbreite von 6,5 bis 7,0
                                                                     m und einer mittleren Wassertiefe von ca.
                    Die     Kartierungsergebnisse    aus   der       0,85 m neu angelegt. Flachwasserbereiche
                    Artenschutzkartierung     Bayern     (ASK)       werden     ausgebildet    und    Ufer-    und
                    wurden im Rahmen der Erstellung der              Saumstrukturen aufgebaut. Auswirkungen
                    speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung        auf    den     Grundwasserspiegel     werden
                    berücksichtigt.                                  durch 13 Grundwassermessstellen im
                                                                     Umfeld des Werksgeländes überwacht. Die
                    4.5     Flächennutzungsplan Ainring              artenschutzrechtlichen Vorgaben werden
                                                                     bei den Baumaßnahmen eingehalten bzw.
                    Der     seit  14.03.1986     rechtswirksame      umgesetzt.
                    Flächennutzungsplan       der     Gemeinde
                    Ainring [5] ist derzeit in Neuaufstellung.       Zwischen dem Wasserkraftwerk SAH 2 und
                    Das geplante Vorhaben ist bereits bei der        bis ca. 90 m östlich der Walzwerkhalle erfolgt
                    Aufstellung berücksichtigt. Am 18.02.2020        eine Verrohrung des Mühlbachs in einer Tiefe
                    wurde der Feststellungsbeschluss gefasst.        von ca. 4,3 m.
                    Der festgestellte Flächennutzungsplan liegt
                    seit 02.09.2020 der Bauaufsichtsbehörde zur      Das neue Wasserkraftwerk nutzt 4,9 m³/s
                    Prüfung der Genehmigungsfähigkeit vor.           Wasser für eine Jahresleistung von ca. 1.874
                    Die Genehmigung des Flächennutzungsplans         GWh. Der Fischschutz ist nach dem Stand
                    wird vor Inkrafttreten des Vorhabenbe-           der Technik gewährleistet. Maßnahmen zum
                    zogenen Bebauungsplans erfolgen.                 Hochwasserschutz werden berücksichtigt.

                    Die Fläche im Geltungsbereich wird als           Die Verlegung und Verrohrung des
                    Industriegebiet (GI) nach § 9 BauNVO             Hammerauer Mühlbachs mit Neubau des
                    dargestellt. Bestehende Gehölze und              Wasserkraftwerks SAH 2 mit Neuanlage
                    die Umverlegung und Verrohrung des               des Baches und drei Nebengerinnen
                    Hammerauer Mühlbachs sind erfasst [5].           werden im Bebauungsplan als bereits
                    Somit wird dem Entwicklungsgebot gemäß §         durchgeführte Maßnahme dargestellt. Dies
                    8 (2) BauGB Rechnung getragen.                   betrifft insbesondere die Verfüllung des
                                                                     ehemaligen Bachbettes des Hammerauer
                                                                     Mühlbachs, die Abgrabung von Böschungen
                                                                     und Uferbereichen, die Rodung von Bäumen

              14
Umweltbericht

                                                                                              V-BBP Wertstoff-
                                                                                              verladehalle mit
                                                                                              Gleisanschluss
                                                                                              Annahütte

Abb. 4: Ausschnitt Flächennutzungsplan Gemeinde Ainring - derzeit in Aufstellung, o.M. [5],
bearbeitet

            Planungsumgriff Bebauungsplan

                                                                                              15
Umweltbericht

V-BBP Wertstoff-
 verladehalle mit
  Gleisanschluss
       Annahütte

                    und Gehölzen und die Umverlegung und              4.8     Eisenbahnrechtliches Genehmi-
                    Verrohrung des neuen Mühlbachs im                         gungsverfahren Wertstoffverlade-
                    Geltungsbereich. Sämtliche Maßnahmen,                     halle mit Gleisanschluss Anna-
                    sowie die benötigten Ausgleichsflächen                    hütte
                    und naturschutzfachlichen Forderungen
                    sind in der rechtskräftigen Planfeststellung      Am 16.11.2018 wurde bei der Regierung
                    beschrieben.                                      von    Oberbayern     der  Antrag     zur
                                                                      eisenbahnrechtlichen Genehmigung der
                    4.7     Angrenzende Bebauungspläne                Wertstoffverladehalle mit Gleisanbindung
                                                                      nach § 18 Allgemeines Eisenbahngesetz
                    Die östliche Teilfläche des Geltungsbereichs      (AEG) [7] gestellt.
                    grenzt nicht unmittelbar an rechtsverbindliche
                    Bebauungspläne an. Die westliche Teilfläche       Die Verladehalle erhält einen Gleisanschluss.
                    liegt   innerhalb     des    Geltungsbereichs     Daher muss die bestehende Gleisanlage
                    des      rechtskräftigen     Bebauungsplans       erweitert werden, was einem eisen-
                    „Hammerau B“, dessen Neuaufstellung mit           bahnrechtlichen      Genehmigungsverfahren
                    Gemeinderatsbeschluss vom 14.05.2019              durch die Regierung von Oberbayern
                    beschlossen wurde. Die Neuaufstellung             unterliegt.   Nach       Einschätzung     der
                    ist auch infolge des Bescheids und                Regierung findet für das Projekt der § 38
                    Planfeststellungsbeschlusses zur Verlegung        BauGB (Planfeststellungsverfahren) keine
                    und Verrohrung des Hammerauer Mühlbachs           Anwendung, da es sich nicht um ein Vorhaben
                    vom 07.02.2019 erforderlich.                      von überörtlicher Bedeutung handelt und
                                                                      der Darstellung des derzeit rechtskräftigen
                    Das Wohnbaugebiet WA Hammerau A sowie             Flächennutzungsplans widerspricht. Das
                    die Gewerbegebiete GE Hammerau D und E            Gebiet liegt derzeit im Außenbereich. Somit
                    liegen ca. 350 bis 400 m in westlicher Richtung   sind Beeinträchtigungen öffentlicher Belange
                    der neu zu errichtenden Wertstoffverladehalle.    im Sinne des § 35 (3) BauGB zu befürchten.

                    Für die im Osten liegende Wohn-                   Mit Schreiben vom 26.06.2019 teilte die
                    siedlung Saalachau gibt es eine Orts-             Regierung von Oberbayern der Gemeinde
                    abrundungssatzung. Anhand des schall-             Ainring mit, dass das Verfahren einstweilig
                    technischen Gutachtens und der darin              zurückgestellt wird, bis ein Bebauungsplan
                    entwickelten   Festsetzungen    ist   der         für das geplante Vorhaben aufgestellt ist.
                    Immissionsschutz     der    nachbarlichen
                    Bebauung sichergestellt.                          Aus diesem Grund wird seitens der Gemeinde
                                                                      Ainring die Aufnahme der Darstellung eines
                                                                      GI in den derzeit in Aufstellung befindlichen
                                                                      Flächennutzungsplans [5] durchgeführt. Durch
                                                                      die Ausweisung eines Vorhabenbezogenen
                                                                      Bebauungsplanes       (Aufstellungsbeschluss
                                                                      vom 09.07.2019) soll der Außenbereich in
                                                                      einen Innenbereich überführt werden.

              16
Umweltbericht

                                                                                                 V-BBP Wertstoff-
                                                                                                 verladehalle mit
                                                                                                 Gleisanschluss
II      BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELT-                                                   Annahütte
        AUSWIRKUNGEN    -   1  Bestandsaufnahme

1.1     Aktuelle Nutzungen                       mit Erweiterung der Gleisanlagen nach §
                                                 18 Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG)
Nutzung im Planungsgebiet                        (eingereicht am 16.11.2018 bei der
Das Plangebiet ist Bestandteil            des    Regierung von Oberbayern) wurde bereits
Werksgeländes der Annahütte.                     eine Eingriffs- und Ausgleichsermittlung
                                                 zum Bauvorhaben durchgeführt. Die darin
Auf der Fläche befinden sich derzeit             geplante Ausgleichsfläche A2 einschließlich
keine Gebäude, unmittelbar angrenzende           eines unbefestigten Pflegewegs für den
Werkshallen bedingen jedoch flächige             neuen Bachlauf wurde im Süden des
Versiegelungen für den Werksverkehr. Die         Plangebiets bereits umgesetzt und von der
bestehenden mehrspurigen Gleisanlagen            Unteren Naturschutzbehörde abgenommen.
erstrecken sich von Süd nach Nord die
Be- und Entladezonen sind als versiegelte        Umgebende Nutzung
Flächen ausgebildet. Ansonsten werden die        Das Plangebiet umschließt das Firmen-
Gleisanlagen im Schotterbett geführt. Im         gelände      der     Stahlwerk    Annahütte
Südosten des Plangebiets wurde entlang der       Max Aicher GmbH & Co. KG mit den
Gleisanlagen aus Schallschutzgründen auf         großflächigen Werkshallen (Adjustagen)
einer Länge von ca. 220 m (teilweise auch        und Gleisanlagen im Westen und Osten.
außerhalb des Geltungsbereichs) bereits eine     Zwischen den Gebäuden befinden sich
ca. 3,7 m hohe Schallschutzwand errichtet.       überwiegend versiegelte Flächen für den
                                                 Werksverkehr. Der Geltungsbereich wird
Auf der im nördlichen Plangebiet gelegenen       für Kfz über die Werkszufahrt im Westen
Kiesfläche sind derzeit Schüttgüter wie Kies     an der Max-Aicher-Allee erschlossen. Die
und Sand für die bauliche Instandsetzungs-       betriebsinterne Gleisanlage ist von Norden
arbeiten bzw. Baumaterialien zwischen-           her über einen Zubringer an das öffentliche
gelagert.                                        Schienennetz angebunden. In den Be- und
                                                 Entladebereichen der Gleise sind die Flächen
Im     Nordwesten     befindet   sich    eine    ebenfalls versiegelt. Ansonsten liegen
unversiegelte Zufahrt zum Werksgelände, die      die Gleise in geschotterten Gleisbetten.
jedoch nur als ergänzende Feuerwehrzufahrt       Zwischen den beiden Geltungsbereichsteilen
dient, während die eigentliche Zufahrt für die   liegen unbefestigte Flächen der bestehenden
Feuerwehr von Westen über das bestehende         Gleisanlagen.
Werksgelände erfolgt.
                                                 Im Norden führt eine befestigte Straße
Der Hammerauer Mühlbach wird derzeit             (öffentliche Widmung) auf Privatgrund, auch
verlegt    und       verrohrt (rechtskräftiger   „Fischerweg“ genannt, am Geltungsbereich
Bescheid und Planfeststellungsbeschluss          vorbei. Diese verbindet die Wohnbebauung
des Landratsamtes Berchtesgadener Land           „Saalachau“ mit der Bundesstraße B20. Daran
vom 07.02.2019 [6]), das Bachbett östlich        schließen landwirtschaftliche Flächen, Wald-
der bestehenden Adjustagehallen wird in          und Gehölzflächen sowie Einzelbebauungen
diesem Zuge auf eine Länge von ca. 230 m,        an.
das Bachbett im westlichen Werksgelände
vollständig verfüllt.                            Im Südwesten und Südosten wird der
                                                 Geltungsbereich durch den Walser Weg
In diesem Zuge wurde auch die Eingrünung         begrenzt über den die weiter östlich gelegene
entlang des sog. „Fischerwegs“ (artenarme        Wohnbebauung „Saalachau“ erschlossen
Staudenflur mit jungem Baumbestand) im           wird.
nördlichen Plangebiet entfernt.                  Im Osten des Plangebiets befinden sich
                                                 landwirtschaftliche genutzte Flächen, welche
Im   Antrag      zur    eisenbahnrechtlichen     durch den neu entstehenden, naturnah
Genehmigung       der   Wertstoffverladehalle    gestalteten Bachlauf des Hammerauer

                                                                                                 17
Umweltbericht

V-BBP Wertstoff-
 verladehalle mit
  Gleisanschluss
       Annahütte

                    Mühlbachs und des begleitenden Grünzugs            Die firmeneigenen Gleisanlagen durchqueren
                    von der Straße Saalachau und der                   das Werksgelände von Süd nach Nord. Hier
                    anliegenden Wohnbebauung abgetrennt wird.          erfolgen Rangier-, Be- und Entladetätigkeiten.
                                                                       Die einzelnen Gleisabschnitte münden in den
                    1.2     Schutzgüter des Naturhaushaltes            bestehenden Werksanschluss im Norden
                                                                       des Werksgeländes, der die Bundesstraße
                    1.2.1   Schutzgut Mensch                           B20 mit einer Unterführung kreuzt. An der
                                                                       Übergabegleisanlage Bahnhof Hammerau
                    Lärm                                               bindet der Werksgleisanschluss an die
                    Das Plangebiet liegt innerhalb des                 Bahnlinie Freilassing-Bad Reichenhall an.
                    Werkgeländes des Stahlwerks Annahütte. Die
                    Flächen im Geltungsbereich sind durch die          Die regional bedeutsame Hauptverkehrstraße
                    gewerbliche Nutzung als Stahlwerk geprägt.         B20 verläuft ca. 350 m westlich des
                    Durch die Stahlbearbeitung, Gleisanlagen,          Planungsgebiets.
                    Lagerplätze und innerbetrieblichen Umfahrten
                    ist das Areal schalltechnisch stark vorbelastet.   Abfall
                                                                       Auf der im nördlichen Plangebiet gelegenen
                    Es bestehen schutzwürdige Ansiedlungen             Kiesfläche sind derzeit Schüttgüter wie Kies
                    (Allgemeines Wohngebiet) in unmittelbarer          und Sand für die bauliche Instandsetzung
                    Nachbarschaft. Im Abstand von 30 bis 150           sarbeiten bzw. Baumaterialien zwischen-
                    m befindet sich östlich des Planungsumgriffs       gelagert.
                    die Wohnsiedlung Saalachau. Einzelne
                    Wohngebäude        und      Splittersiedlungen     Bei der Stahlbearbeitung sind keine Stoffe im
                    befinden sich nördlich des Geltungsbereichs,       Einsatz, die erhöhte Umweltrisiken bedingen.
                    wobei das nächstliegende Wohngebäude in
                    einem Abstand von ca. 35 m liegt.                  Bevölkerung
                    Östlich der bestehenden Gleistrassen               Die Gemeinde Ainring liegt gemäß
                    entlang der südlichen Planungsfläche wurde         Regionalplan Südostoberbayern [2] im Stadt-
                    bereits eine Schallschutzwand auf einer            und Umlandbereich Salzburg und ist als
                    Länge von ca. 220 m errichtet (teilweise           Unterzentrum ausgewiesen.
                    auch außerhalb des Geltungsbereichs).
                    Diese entspricht den Anforderungen aus dem         Die Bevölkerungsdichte im Umfeld des
                    Schallschutzgutachten bzw. dem Bescheid            Plangebiets ist als mittel bis gering
                    vom 04.06.2018 zur Änderungsgenehmigung            einzustufen.
                    nach § 16 BImSchG für die Anlage zum
                    Warmwalzen       von     Stahl-Konsolidierung      1.2.2   Schutzgut Pflanzen
                    SAH. Die Höhe beträgt mind. 3,7 m
                    über GOK, ist allseitig dicht, einseitig zur       Auf Pkt. I.4.3 des Umweltberichts wird
                    Lärmquelle hochabsorbierend und weist              verwiesen.
                    ein Schalldämmmaß R´w ≥20 dB auf.
                    Bodenbündige Durchlässe von ca. 20/15              Im    Südosten     des    Geltungsbereichs
                    cm im Abstand von 15 m ermöglichen einen           wurde für das Bauvorhaben bereits die
                    Durchgang von Kleintieren.                         Ausgleichsfläche A2 angelegt und durch die
                                                                       Untere Naturschutzbehörde abgenommen.
                    Verkehr
                    Die Werkszufahrt für Pkw und Lkw erfolgt           Für das Planungsgebiet liegt eine spezielle
                    ausschließlich von Westen her über die             artenschutzrechtliche Prüfung des Büros
                    Werkszufahrt an der Max-Aicher-Allee.              natureconsult vor. Darin werden die arten-
                    Innerhalb    des   Werksgeländes     findet        schutzrechtlichen Verbotstatbestände nach §
                    überwiegend Lkw- und Staplerverkehr statt.         44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG bezüglich
                                                                       der gemeinschaftsrechtlich geschützten

              18
Umweltbericht

                                                                                                     V-BBP Wertstoff-
                                                                                                     verladehalle mit
                                                                                                     Gleisanschluss
                                                                                                     Annahütte

Arten (die europäischen Vogelarten nach             Der Scharlachkäfer (Cucujus cinnaberinus)
Art. 1 Vogelschutzrichtlinie, Arten des             kann potentiell in Altbäumen/Totholz des
Anhangs IV der FFH-Richtlinie) sowie der            Untersuchungsgebiets vorkommen.
Verantwortungsarten nach § 54 Abs. 1 Nr. 2          Im    Rahmen      der    speziellen   arten-
BNatSchG die durch das Vorhaben potentiell          schutzrechtlichen      Prüfung      konnten
erfüllt werden, ermittelt und dargestellt.          Feldsperling, Gelbspötter oder Sperber,
Zudem werden die naturschutzfachlichen              Turmfalke und Mäusebussard beobachtet
Voraussetzungen für eine Ausnahme von den           werden, für die Brutverdacht besteht. Diese
Verboten gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG geprüft.         wurden in der saP als Brutvögel eingestuft.

Die flächige Biotop- und Artenkartierung            Als Brutvögel der weiteren Umgebung
der Vorhabensfläche und der Umgebung                oder Nahrungsgäste wurden Schwarz- und
zeigt keine artenschutzrechtlich relevanten         Grünspecht, sowie Hohltauben erkundet.
Pflanzenarten, welche die Fläche besiedeln.
                                                    Der Planungsbereich ist bereits durch den
1.2.3   Biotopstrukturen                            Werksbetrieb durch Lichtemissionen belastet.

Auf Pkt. I.4.3 des Umweltberichts wird              1.2.5   Schutzgut Boden und Fläche
verwiesen.
                                                    Das Planungsgebiet liegt im Naturraum-
1.2.4   Schutzgut Tiere                             Haupteinheit     „Voralpines   Moor-    und
                                                    Hügelland“ in der Untereinheit „Salzachaue“
Das Untersuchungsgebiet liegt in keinem             mit eiszeitlichem Ursprung.
FFH- oder Vogelschutzgebiet.
                                                    Hier sind Auensedimente zu finden, die
Für das Einzelbauvorhaben „Wertstoff-               fast ausschließlich aus einer kalkhaltigen
verladehalle mit Gleisanschluss Annahütte“          Vega aus Carbonatschluff, gering verbreitet
wurde eine spezielle artenschutzrechtliche          aus Carbonatsand bis -lehm besteht. Aus
Prüfung (saP), Stand 15.03.2019, durch              einer Baugrunduntersuchung auf dem
das Büro natureconsult aus Altötting                Werksgelände ist bekannt, dass unter
durchgeführt. Nachfolgend werden die Ergeb-         einer 30 cm mächtigen Oberbodenschicht
nisse zusammenfassend dargestellt, auf das          Schwemmkiese liegen. Teilbereiche liegen
Gutachten wird verwiesen:                           auf einer ehemaligen verfüllten Kiesgrube.
                                                    Teilbereiche des ehemaligen Bachbetts des
Biber (Castor fiber) und Fischotter (Lutra lutra)   Hammerauer Mühlbachs werden im Zuge
konnten nicht beobachtet werden, obwohl             von dessen Umverlegung verfüllt. Natürliche,
sich unterstrom der Annahütte entlang des           unbeeinflusste Böden liegen nicht vor.
Hammerauer Mühlbachs deren Lebensraum
erstreckt.                                          Das Plangebiet ist durch bestehende
                                                    Gleisanlagen      (geschottertes    Gleisbett)
Mehrere    geschützte     Fledermausarten           sowie extensiv befestigte Lagerflächen
haben ihre Quartiere sowie Jagd- und                (Kiesfläche) teilversiegelt. Bauwerke sind im
Verbundhabitate in der Umgebung.                    Geltungsbereich nicht vorhanden.

Die Haselmaus siedelt entlang der                   Die     Bodenfunktionen     wie      Puffer-
Bahngleise und in den Gehölzbeständen.              und     Filterfunktion,   Wasserspeicher-,
Auch Zauneidechse (Lacerta agilis) und              Erosionsschutz- und Lebensraumfunktion
Äskulapnatter (Zamenis longissimus) sind            sind größtenteils stark beeinträchtigt bzw.
hier zu finden, v.a. zwischen „Fischerweg“ und      nicht mehr intakt.
dem im nördlichen Plangebiet bestehenden
Lagerplatz.

                                                                                                     19
Umweltbericht

V-BBP Wertstoff-
 verladehalle mit
  Gleisanschluss
       Annahütte

                    Weitgehend natürliche Böden finden sich im       wurde jedoch festgestellt, dass entgegen
                    Geltungsbereich nur entlang des ehemaligen       der 2D-Berechnungen aus Sicht des
                    Bachbetts des Hammerauer Mühlbachs.              beim Hochwasser 2013 beobachteten
                                                                     Abflussverhältnisses das Stahlwerk Anna-
                    Eine Versickerung von Niederschlagswasser        hütte nicht im Überschwemmungsgebiet der
                    ist gewährleistet. Durch die angrenzende         Saalach bei HQ100 liegt.
                    landwirtschaftliche Nutzung kommt es erfah-
                    rungsgemäß zu erhöhten Nährstoffeinträgen        Die geplante Wertstoffverladehalle liegt zudem
                    (Düngung) und damit zu Eutrophierung der         außerhalb der Überschwemmungsflächen
                    Oberflächengewässer.                             des HQextrem, Teile der geplanten bzw.
                                                                     bestehenden Gleisanlagen jedoch innerhalb.
                    Südlich des Geltungsbereichs (auf Flur-          Eine hochwasserangepasste Bauweise wird
                    Nr. 1739/100) befindet sich eine ehemalige       für diese Flächen empfohlen.
                    Steinkohlenteeröldeponie als eingetragene
                    Altlastenverdachtsfläche. Diese wird regel-      Die Verlegung und Verrohrung des
                    mäßig nach § 18 BBodSchG untersucht.             Hammerauer Mühlbachs mit Neubau des
                                                                     Wasserkraftwerks SAH 2 mit Neuanlage
                    Innerhalb der nördlichen Planungsfläche          des Baches und drei Nebengerinne ist als
                    befinden sich Aufschüttungen zwischen 5,0        bereits durchgeführte Maßnahme (trotz
                    und 9,4 Tiefe mit hinreichendem Verdacht auf     laufender Baumaßnahmen) in der Planung
                    schädliche Bodenveränderungen.                   und Darstellung zum Bebauungsplan
                                                                     berücksichtigt, da diese per Planfeststellung
                    1.2.6   Schutzgut Wasser                         genehmigt sind. Bei der Maßnahme wird
                                                                     aktuell der bestehende Mühlbach von der
                    Wasserschutzzonen                                Wehranlage (SAH2) im Süden bis zur
                    Ca. 700 m westlich des Planungsumgriffs liegt    Unterquerung der Walzwerkhalle verfüllt
                    das Trinkwasserschutzgebiet Ainring, ca. 700     und in neuer Lage verrohrt. Im Bereich der
                    m südlich liegt das Schutzgebiet Annahütte.      Adjustage 4 und der dortigen Gleise wird
                    Eine direkte Betroffenheit ist nicht gegeben.    der Hammerauer Mühlbach verfüllt und
                    Von der Planung ebenfalls nicht betroffen sind   der Bachlauf naturnah und strukturreich
                    gewässerabhängige FFH- und SPA-Gebiete.          weiter nach Osten in die Flurnummern
                                                                     1739/120, 1785 und 1790/2 verlegt. Dabei
                    Oberflächengewässer / Hochwasser                 ist die Linienführung geschwungen angelegt
                    Gemäß       der    Hochwassergefahrenkarte       und Flachwasserzonen ausgebildet. Mit
                    Bayern [8] wird das Betriebsgelände              einer Wasserführung von 4,9 m³/s ist die
                    des Stahlwerks Annahütte bei einem               Strömung als hoch anzusehen. Zwischen der
                    100-jährlichen Hochwasserabfluss (HQ100)         Verrohrung und dem neuen Bachlauf befindet
                    teilweise durch die östlich gelegene Saalach     sich ein Tosbecken. Bis zum nördlichen
                    und den Hammerauer Mühlbach überflutet.          Ende der Adjustage 7 wird das ehemalige
                                                                     Bachbett verfüllt. Der Bereich bis zur Straße
                    Zum Zweck der Energieerzeugung wird              im Norden, dem sog. „Fischerweg“, bleibt
                    die Saalach am Hammerauer Werkswehr              als trockene Rinne (auf ca. 140 m Länge)
                    aufgestaut. Im Kraftwerk Annahütte (SAH1)        erhalten und wird Sukzessionsfläche.
                    wird der Abfluss abgearbeitet und unterstrom     Der anschließende Bachabschnitt bis zur
                    des Kraftwerks wieder eingeleitet.               Wiedereinleitung verbleibt als einseitig
                                                                     angschlossenes Altwasser. Weiter nördlich
                    In einem Gutachten zur Überflutungs-             werden Nebengerinne mit Anschluss des
                    gefährdung vom 10.03.2017 von SKI                Wiesbaches angelegt.
                    Gmdb+Co.KG Beratende Ingenieure für
                    das Bauwesen Wasserwirtschaft, Was-              Nördlich des sog. „Fischerwegs“ fließt der
                    serbau, Grundbau aus München [14]                Wiesbach. Dieser ist jedoch nur temporär

              20
Umweltbericht

                                                                                                   V-BBP Wertstoff-
                                                                                                   verladehalle mit
                                                                                                   Gleisanschluss
                                                                                                   Annahütte

wasserführend. Nördlich der geplanten              Kaltluft entsteht überwiegend über den
Wertstoffverladehalle wird ein Regenwasser-        gehölzfreien Flächen mit niedriger Vegetation
kanal aus dem Werksgelände dem Bach                wie z.B. über der Freifläche (Lagerplatz)
zugeführt.                                         im nördlichen Geltungsbereich, der östlich
Im Geltungsbereich direkt sind keine               angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche
wassergefährdenden        Stoffe    gelagert.      und den Wiesenflächen nördlich des
Auf dem Werksgelände sind jedoch                   „Fischerwegs“.
wassergefährdenden Stoffe wie gebrauchte
Schmiermittel (KSS), Altöl bekannter Herkunft      Aufgrund der derzeitigen Nutzung ist die
und sonstige Gefahrstoffe in Kleinmengen           unversiegelte Fläche mit den resultierenden
vorhanden. Diese werden gemäß AwSV                 ausgleichenden Temperaturverläufen wertvoll
(Verordnung über Anlagen zum Umgang mit            für das Kleinklima. Zudem stellt die Fläche
wassergefährdenden Stoffe) gelagert.               eine Frischluftaustauschbahn dar.

Grundwasser                                        Aktuell ist kein Klimagutachten für das
Auf Grundlage der Planungsunterlagen               Bearbeitungsgebiet veranlasst.
zur Bachverlegung [6] kann von einem
Grundwasserflurabstand von mind. 10 m              1.2.8   Schutzgut Luft
ausgegangen werden. Der Grundwasserstrom
fließt grundsätzlich entlang der Saalach von       Gerüche
Südwesten nach Nordosten. Die derzeit              Im Umfeld des Plangebiets bestehen keine
unversiegelten bzw. extensiv versiegelten          Geruchsvorbelastungen.
Flächen (Kieslagerfläche, Gleistrassen) im
Plangebiet versickern in den Untergrund.           Luftschadstoffe
                                                   Im Umfeld des Plangebietes bestehen auf-
1.2.7      Schutzgut Klima                         grund des Werksbetriebs Vorbelastungen
                                                   durch Luftschadstoffe.
Das Klima in Ainring ist mild sowie allgemein
warm und gemäßigt. Der Niederschlag in Ain-        1.2.9   Schutzgut Landschaftsbild / Erho-
ring ist hoch, auch während des trockensten                lung
Monats. Die Klassifikation des Klimas nach
Köppen und Geiger lautet Cfb. In Ainring           Das lokale Landschaftsbild ist durch das
herrscht im Jahresdurchschnitt einer Tempe-        bestehende Werksgelände des Stahlwerks
ratur von 8.9 °C. Die jährliche Niederschlags-     Annahütte mit den großen Adjustagehallen
menge beträgt im Durchschnitt 1158 mm.             und den sonstigen Werksgebäuden industriell
                                                   geprägt.
aus [11]
                                                   Im Rahmen der Neuverlegung des Ham-
Der Luftstrom wird entlang des Hammerauer          merauer Mühlbachs werden uferbegleitende
Mühlbachs parallel zur Saalach gelenkt. Das        Gehölzstreifen und Extensivwiesenflächen
Stahlwerk Annahütte stellt somit eine Barriere     als dauerhafte Eingrünungsmaßnahme ange-
dar. Kalt- und Frischluft fließt Richtung Norden   legt.
bzw. Nordosten ab.
                                                   Im Osten befindet sich das Wohngebiet
Im großräumigen Zusammenhang sind die              Saalachau. Das Planungsgebiet ist über-
Waldflächen entlang der Saalach für die            wiegend von Norden („Fischerweg“ und
Frischluftentstehung von Bedeutung, ebenso         „Hagenau“) und Osten her einsehbar.
die größeren Gehölzflächen entlang des             Insbesondere aus Richtung Osten ist der o.g.
Hammerauer Mühlbachs.                              Gehölzsaum von Bedeutung als Sichtschutz
                                                   und optische Trennung zwischen Wohnen
                                                   und Industrie.

                                                                                                   21
Umweltbericht

V-BBP Wertstoff-
 verladehalle mit
  Gleisanschluss
       Annahütte

                    Durch den Werksbetrieb ist das Plangebiet        1.2.11 Wechselwirkungen der
                    bereits durch Lichtemissionen beeinträchtigt.           Schutzgüter

                    Der Planungsumgriff ist bereits heute            Die Böden sind in Teilbereichen unversiegelt
                    Bestandteil des Werksgeländes und hat somit      und unverdichtet, sodass die natürlichen
                    keine Bedeutung für die Naherholung.             Bodenfunktionen und damit die Versickerung
                                                                     von    Niederschlagswasser       und     die
                    1.2.10 Schutzgut Sach- und Kulturgüter           Grundwasserneubildung        unbeeinträchtigt
                                                                     sind.
                    Im Verzeichnis des Bayerischen Landesamts
                    für Denkmalpflege [10] ist für das gesamte       Der Wirkungspfad Boden-Wasser ist in den
                    Bearbeitungsgebiet weder ein Bau- noch ein       unversiegelten Bereichen des Gebiets noch
                    Bodendenkmal markiert.                           intakt.

                    Auf dem Werksgelände befindet sich ein
                    denkmalgeschütztes Werksgebäude (D-1-
                    72-111-19). Hierbei handelt es sich um ein
                    ehem.aliges Administrationsgebäude und
                    Werkswirtschaft der Annahütte als stattlicher
                    dreigeschossiger Schopfwalmdachbau, im
                    Erdgeschoss mit Gewölben aus dem 17./18.
                    Jhd. Das Fassadenfresko ist um 1920/30
                    datiert.

                    Im Süden des Plangebiets ist in einer
                    Entfernung von ca. 410 m eine Höhensiedlung
                    des Jungneolithikums (Altheimer Kultur)
                    und der Bronzezeit („Auhögl“) (D-1-8243-
                    0003) als Bodendenkmal eingetragen. 380 m
                    nördlich des Plangebiets ist eine Siedlung der
                    mittleren und späten römischen Kaiserzeit
                    kartiert (D-1-8143-0030).

                    aus [10]

                    Da es sich im Planungsgebiet um eine
                    ehemalige verfüllte Kiesgrube handelt,
                    ist davon auszugehen, dass hier keine
                    Bodendenkmäler aufzufinden sind.

                    Eventuell zu Tage tretende Bodendenkmäler
                    unterliegen der Meldepflicht an das
                    Bayerische Landesamt für Denkmalpflege
                    bzw. der Unteren Denkmalschutzbehörde
                    gem. § 8 Abs. 1 und 2 DSchG.

              22
Umweltbericht

                                                                                                  V-BBP Wertstoff-
                                                                                                  verladehalle mit
                                                                                                  Gleisanschluss
2         Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands                                        Annahütte

2.1       Bei Durchführung der Planung                Lichtflächen:                     37
                                                      doppelschaliges Profilitglas
2.1.1     Schutzgut Mensch                            Fenster                           28
                                                      Türen                             19
Lärm
Für den Bebauungsplan wurde durch die                 Tore                              19
TÜV Süd Industrie Service GmbH München
ein schalltechnisches Gutachten für das          •   Die Schirmwirkung der südlich bzw.
Vorhaben       „neue    Wertstoffverladehalle        südöstlich der Bahnlinie vorhandenen
mit vorhabenbezogenen Bebauungsplan“                 Schallschutzwand    ist  mit   einem
Bericht-Nr. F18/136-4 (BPL) vom 16.06.2020           Schalldämm-Maß von ≥ 20 dB dauerhaft
[13] angefertigt.                                    sicherzustellen (gem. Bescheid vom
Im Rahmen der Untersuchungen wurden                  04.06.2018 zur Änderungsgenehmigung
die durch das Vorhaben wirksamen                     nach § 16 BImSchG für die Anlage zum
Geräuschimmissionen         ermittelt    und         Warmwalzen von Stahl-Konsolidierung
beurteilt. Als Ergebnis ist festzuhalten,            SAH).
dass mit den im Gutachten zugrunde
gelegten Ausgangsdaten die Einhaltung der        aus [13]
zulässigen Richtwerte für die schutzwürdige
Nachbarschaft gegeben ist. Hierbei wurde         Entgegen      den     Angaben      aus    dem
auch die Ortsabrundungssatzung Saalachau         schalltechnischen Gutachten wird für die
und deren Schutzwürdigkeit als allgemeines       bestehende Schallschutzwand das höhere
Wohngebiet       (WA)   berücksichtigt.  Die     Schalldämm-Maß von ≥ 20 dB (anstatt
geringfügige Zunahme des Kfz- und                > 15 dB) festgesetzt, da dieses gemäß
Schienenverkehrs durch die geplante              o.a. Baubescheid bereits baurechtlich
Maßnahme wurde berücksichtigt. Das               gefordert ist. Der Verlauf der bereits
schalltechnische Gutachten ist Bestandteil       bestehenden Schallschutzwand entlang der
der Begründung.                                  südöstlichen Gleisanlage ist innerhalb des
                                                 Geltungsbereichs des Bebauungsplanes
In Übereinkunft mit der Genehmigungsbehör-       festgesetzt. Sie führt jedoch noch weiter nach
de werden aus Sicht des Lärmschutzes             Norden. Die genaue Lage und Länge ist dem
folgende Festsetzungen im Satzungstext           Vorhaben- und Erschließungsplanung zu
aufgenommen:                                     entnehmen.
                                                 Die bereits bestehende Schallschutzwand
•     Schallemissionen auf dem Grundstück        stellt somit bereits den Immissionsschutz
      der Wertstoffverladehalle dürfen nur zur   für die östlich liegende schutzwürdige
      Tagzeit (6.00 - 22.00 Uhr) erfolgen.       Wohnbebauung.
                                                 Durch die immissionsschutzrechtliche Ge-
•     Für       die    Ausführung     der        nehmigung ist dieser Schutz dauerhaft
      Außenhautelemente müssen mindestens        vorgeschrieben.
      folgende bewertete Schalldämm-Maße
      erreicht werden:                           Entlang der nördlichen Grundstücksgrenze
                                                 ist ebenfalls eine mind. 3,7 m hohe
        Bauteil                       R´w        schallabsorbierende     Wand     vorgesehen,
                                      in dB      obwohl        gemäß        schalltechnischem
                                                 Gutachten hier kein Bedarf zum Schutz der
        Außenwände:                     57       Anwohner besteht (s. auch Begründung
        50 cm Stahlbeton                         Pkt. 6.4). Es handelt sich bei der geplanten
        Dach: Domico Element Dach       52       schallabsorbierenden     Wand      um    eine
                                                 freiwillige Leistung des Vorhabenträgers
                                                 zur Abschirmung Nachbarschaft gegenüber

                                                                                                  23
Umweltbericht

V-BBP Wertstoff-
 verladehalle mit
  Gleisanschluss
       Annahütte

                    optischen und akkustischen Einflüssen aus        Das Tosbecken ist nach Herstellung
                    dem Werksgelände, welche zugleich als            (Bachverrohrung derzeit im Bau befindlich)
                    Einfriedung dient.                               hinsichtlich   seiner      schalltechnischen
                                                                     Auswirkungen    auf    die    schutzwürdige
                    Östlich des Plangebiets, im Abstand von 30       Nachbarschaft zu prüfen und gegebenenfalls,
                    bis 150 m, befindet sich die Wohnsiedlung        bei Überschreitung der einschlägigen
                    „Saalachau“. Nördlich liegen einzelne            Grenzwerte, nachträglich einzuhausen.
                    Wohngebäude und Splittersiedlungen, wobei
                    das nächstliegende Wohngebäude ca. 35 m          Nördlich des geplanten Tosbeckens erstreckt
                    entfernt ist. Aufgrund der Schutzbedürftigkeit   sich ein Erdwall (Höhe max. 2,0 m über
                    der Nachbarschaft kommt den Belangen des         GOK). Der mit Gehölzen bewachsene
                    Immissionsschutzes besonderes Gewicht zu.        Erdkörper wird im Zuge der Herstellung des
                                                                     neuen Bachlaufs und den damit verbundenen
                    Gemäß Trennungsgrundsatz nach § 50               Ausgleichsflächen     bzw.    Grünstrukturen
                    BImSchG wird daher eine Pufferzone als           entfernt. Somit wird auch die Grundlage für
                    dauerhaft zu erhaltender Grünkorridor            die im vorliegenden Bebauungsplan erfasste
                    zwischen den umliegenden Wohnnutzungen           Verlegung der Gleisanlagen geschaffen.
                    und dem GI planungsrechtlich gesichert.          Entlang des neu entstehenden Bachlaufs
                    Dies geschieht einerseits durch den              wird der Erdwall mit einer Höhe von 2,7 m
                    Planfeststellungsbeschluss zur Verrohrung        über GOK (gemäß Abstimmung mit UNB des
                    des Hammerauer Mühlbachs und den damit           LRA Berchtesgadener Land) neu errichtet
                    gemäß landschaftspflegerischem Begleitplan       (Aushubmaterial Bachbettherstellung). Die
                    einhergehenden Ausgleichsmaßnahmen A1            abschirmende Wirkung gegenüber der östlich
                    bis A3 sowie A5 [17] sowie andererseits durch    liegenden Wohnbebauung wird somit erhalten
                    die gemäß vorliegendem Bebauungsplan             bzw. verbessert, der Trennungsgrundsatz
                    besicherten Ausgleichsflächen A1 und A2.         nach § 50 BImSchG wird somit auch
                    Die Zulässigkeit von Vorhaben auf den            diesbezüglich berücksichtigt.
                    verbleibenden landwirtschaftlichen Flächen
                    zwischen den genannten Ausgleichsflächen         Hinsichtlich der beeinflussenden Wirkung der
                    bzw. dem neuen Bachlauf des Hammerauer           Entfernung bzw. Verlagerung des Erdwalls
                    Mühlbachs richtet sich nach § 35 BauGB.          auf die Ergebnisse des schalltechnischen
                                                                     Gutachtens zum vorliegenden Bebauungsplan
                    Die entstehende Pufferzone wird in der           ist festzuhalten, dass bei den - in anderer
                    vorliegenden Bauleitplanung durch bauliche       Sache - durchgeführten Tagmessungen für
                    und technische Maßnahmen sowie zeitliche         den bestehenden Betrieb der Annahütte
                    Beschränkungen ergänzt.                          der Wall zwar vorhanden war, diese
                                                                     Messergebnisse jedoch für die Begutachtung
                    Der neu verlegte Hammerauer Mühlbach             der neuen Wertstoffverladehalle nicht
                    quert den Geltungsbereich als Verrohrung.        herangezogen wurden.
                    Nordöstlich der Ausgleichsfläche A2 liegt        Bei     der    Begutachtung     der    neuen
                    das Tosbecken, in welchem die Verrohrung         Wertstoffverladehalle      mit     vorhaben-
                    mündet und das Gewässer in das neue              bezogenem Bebauungsplan wurde auf die
                    Bachbett ableitet. Das Tosbecken liegt           schalltechnische Irrelevanz abgestellt (vgl.
                    außerhalb des Geltungsbereichs vorliegender      Ziffer 3, TÜV-Gutachten vom 16.06.2020,
                    Bauleitplanung     und    ist   Gegenstand       Bericht-Nr. F18/136-4 (BPL)).
                    des     Planfeststellungsbeschlusses    zur      Auch bei der Ausbreitungsrechnung für
                    Bachverrohrung des Hammerauer Mühl-              die neue Wertstoffverladehalle wurde kein
                    bachs. Im schalltechnischen Gutachten zum        bestehender Wall - nur die südlich der
                    Bebauungsplan wurde das Tosbecken als            Wertstoffhalle gelegene Lärmschutzwand mit
                    Vorbelastung berücksichtigt.                     einer Höhe von 3,7 m (vgl. Lageplan, Anlage
                                                                     1 im o. g. TÜV-Gutachten) - berücksichtigt.

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