Und Print Mediengestalterin Digital und Print

Die Seite wird erstellt Thorben-Hendrik Sonntag
 
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Und Print Mediengestalterin Digital und Print
n d  P  r i n t
                      r D   i g i t a lu
      n g e s t a lte                           l u   n d P r i nt
Medie              e sta l t e r  i n D i g ita
   M  e d i e n g
Und Print Mediengestalterin Digital und Print
Inhalt/Impressum         Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print

                   Inhalt

                   Vorwort                                    1

                   Was ist neu?                               2

                   Standortbestimmung                         5
                                                                           Sachverständige
                   Tätigkeitsprofile                          6
                                                                           Die Erarbeitung der neuen Ausbildungs-
                                                                           ordnung „Mediengestalter Digital und
                   Ausbildungsprofile                        10
                                                                           Print / Mediengestalterin Digital und Print“
                                                                           wurde unter der Federführung des Bun-
                   Verordnung mit Erläuterungen              12
                                                                           desinstituts für Berufsbildung von ehren-
                                                                           amtlichen Sachverständigen der Arbeit­
                   Ausbildungsrahmenplan                     23
                                                                           nehmer- und Arbeitgeberorganisationen
                                                                           durchgeführt.
                   Prüfungen                                 38
                                                                           Hinweis zum Berufsnamen: In dieser
                   Rahmenlehrplan Berufsschule               42
                                                                           Broschüre wird anstelle der Doppel­
                                                                           bezeichnung des Berufs manchmal nur
                   Info-Adressen                             44
                                                                           eine Form verwendet. Unabhängig hier-
                                                                           von steht der Beruf Frauen wie Männern
                                                                           offen.

                                                                           Zentral-Fachausschuss
                                                                           Berufsbildung Druck und Medien

                   Impressum
                                                                           Bundesverband Druck und Medien
                   Herausgeber
                   Zentral-Fachausschuss
                   Berufsbildung Druck und Medien (ZFA)
                   eine gemeinsame Einrichtung von
                   Bundesverband Druck und Medien (bvdm)                   Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
                   und der                                                 FB Medien, Kunst und Industrie
                   Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft
                   FB Medien, Kunst und Industrie (ver.di)
                   Bundesvorstand

                   Redaktion
                   Rainer Braml, Anette Jacob, Theo Zintel
                   © 2013
                   MedienBildung VerlagsGmbH
                   Wilhelmshöher Allee 260
                   34131 Kassel
                   Bezug nur über die Druck- und Medien­
                   verbände sowie ver.di-Landesbezirke
                   bvdm-Art.-Nr. 84512
                   Ausgabe Juli 2013

                   Fotografie
                   Anna-Lena Zintel,
                   Fotolia.com, Metaio

                   Gestaltung und Satz
                   Mayart GmbH, Ingelheim

                   Druck und Druckweiterverarbeitung
                                                                                                                      Id-Nr.1330402
                   Mail Druck und Medien GmbH, Bünde                                                             www.bvdm-online.de

                                                             Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print
Und Print Mediengestalterin Digital und Print
Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print                                                                        Vorwort

                                                       Mediendienstleister die Inhalte des
                                                      F­ otomedienlaboranten sowie des Foto­
                                                       laboranten als Ausbildungsberuf der
                                                       klassischen Fotolabore. Alle drei Aus­
                                                       bildungsverordnungen treten deshalb
                                                       mit der Integration in den Mediengestal-
                                                       ter Digital und Print zum 1. August 2013
                                                       außer Kraft.
                                                     Aber auch in der klassischen Medien­
                                                     gestaltung sind neue Entwicklungen
Vorwort
                                                     und Anforderungen zu verzeichnen, die
                                                     in Ausbildungsinhalte für 3D-Grafik,
In dieser Information präsentieren wir die           Content­erstellung und Social Media um-
aktualisierte Ausbildungsordnung zum/                gesetzt wurden. Sie sind überwiegend
zur Mediengestalter/in Digital und Print,            der Fachrichtung Gestaltung und Tech-
die ab August 2013 in Kraft tritt und die            nik zugeordnet, für Social Media besteht
gleichnamige Ausbildungs­ordnung aus                 zusätzlich die Ausbildungsmöglichkeit in
dem Jahr 2007 ablöst.                                der Fachrichtung Beratung und Planung.
Der Ausbildungsberuf Medienge-                       Im Vorfeld der Aktualisierung wurden
stalter/in Digital und Print wurde durch             Stimmen laut, die die Vielfalt der Ausbil-
die 1998 erfolgte Zusammenfassung                    dungsmöglichkeiten durch den modular         Die Druck- und Medienwirtschaft ist
verschiedenster Vorstufenberufe zum                  aufgebauten Ausbildungsberuf kritisch        eine sich sehr schnell weiterent­
zentralen Gestaltungsberuf in der                    sehen und hier insbesondere eine             wickelnde Branche. Es gibt vielfältige
Druck- und Medienwirtschaft. Techni-                 Überfrachtung und sogar eine Überfor-        Verlagerungen von Tätigkeiten aus den
sche, ­gestalterische und kaufmännische              derung der Ausbildungsbetriebe und der       Druckereien in Richtung Werbeagentu-
Kompetenzen lassen sich, aufbauend                   Auszubildenden befürchten. Gefordert          ren oder zu den Kunden und wieder zu-
auf einem gemeinsamen Basisprofil,                   wird zum Teil auch eine Trennung in           rück. Neue Anforderungen durch die
betriebsspezifisch kombinieren und so                eine Digitalmedienausbildung und eine        Ausgabe in unterschiedlichen Print- und
für die konkrete Ausbildung nutzen. Auf              Printmedienausbildung. Die vorliegende       Digitalmedien oder die Verknüpfung von
diese Weise können Auszubildende in                  Aktualisierung der Ausbildung zeigt          Print mit mobilen Endgeräten sind nur
Unternehmen mit verschiedenen Ge-                    jedoch, dass es auf einem einheitlich        ­einige Beispiele der durch die Kunden-
schäftsfeldern qualifiziert werden und               neutral formulierten Fundament gelingt,      wünsche bestimmten Herausforderun-
trotzdem die Ausbildung mit vergleich-               neue Ausbildungsinhalte anzudocken,           gen. Die Entwicklung wird sicher weiter-
baren Kompetenzprofilen abschließen.                 ohne die bisherige Menge der von allen        gehen und deshalb ist es notwendig, mit
                                                     Auszubildenden gleichermaßen zu er-           einer breit angelegten Berufsausbildung
 Bereiche, die 1998 aufgrund ihrer beson-
                                                     werbenden Qualifikationen zu erweitern.      zu Beginn des Erwerbslebens die
 deren beruflichen und technischen
                                                                                                  Voraus­setzungen für lebensbegleitendes
­Anforderungen noch nicht in die Aus­
                                                                                                  Lernen zu schaffen. Durch die in den
 bildung integriert werden konnten,
                                                                                                  verpflichtenden Modulen formulierten
 ­haben sich weiterentwickelt. Heute wer-
                                                                                                  Ausbildungsinhalte wird eine gemeinsa-
 den in diesen spezifischen Geschäfts­
                                                                                                   me Basis geschaffen, die bei genauerer
 feldern Druckdaten und Druckerzeug-
                                                                                                  Betrachtung bereits durch die individuel-
  nisse mit den gleichen Technologien wie
                                                                                                   len betrieblichen ­Anforderungen und
  in den übrigen Unternehmen der Druck-
                                                                                                  Prozesse „spezialisiert“ geformt und
  und Medienwirtschaft erstellt. Dies sind
                                                                                                   dann durch die Nutzung entsprechender
 für die keramische und Porzellan her­
                                                                                                  Wahlmöglichkeiten entsprechend des
  stellende Industrie die Qualifikationen
                                                                                                   gewünschten beruf­lichen Profils vertieft
 des Ausbildungsberufes Dekorvorlagen­
                                                                                                  werden kann.
  hersteller, für die aus den handwerk­
  lichen Fotofachlaboren entstandenen                                                             Die Herausgeber im Juli 2013

                                                                                                                                                    1

Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien (ZFA)
Und Print Mediengestalterin Digital und Print
Was ist neu?                                                   Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print

               Was ist neu?

               Die 2013 neu hinzugekommenen Aus­
                 bildungsinhalte ergeben sich aus drei
               Berufsbereichen anderer Wirtschafts-
               zweige, die bisher auch schon mit der
               Aufbereitung von Daten für den Aus­
                 gabeprozess in verschiedenen Druck-
               verfahren sowie der Produktion von
               Printprodukten befasst waren. Dies sind
                 Inhalte aus den vormaligen Berufen
               ­Dekorvorlagenhersteller/in, Fotomedien-
                 laborant/in und Fotolaborant/in.
                ­Ebenfalls hinzugekommen sind Ausbil-
                 dungsinhalte zu den Themen 3D-Grafik­
                 erstellung, Social Media, Contenterstel-
                 lung und großformatiger Digitaldruck.

               3D-Grafikerstellung
               In der Druck- und Medienbranche
               hält die 3D-Objekterzeugung verstärkt
               Einzug. Bilder und Anzeigen werden           Von Mediengestaltern erstellte 3D-Modelle kommen u. a. auch im Bereich Augmented Reality
                                                            zum Einsatz. An diesem Beispielbild können Sie es selbst ausprobieren. Und so geht’s: 1. Kosten­
               täuschend echt und realitätsnah am
                                                            lose App „junaio“ fürs Smartphone oder Tablet runterladen und installieren. 2. Junaio-App starten,
               Rechner erzeugt; das neue Auto auf           oben rechts den Button „Scan“ aktivieren, Kamera übers Bild halten. Der Channel „Medienge-
               Plakatwänden ist kein reales Bild und        stalter/in“ wird geöffnet und Inhalte werden geladen. 3. Kamera übers Bild bewegen: Nun wer-
               hat die Umgebung, in der es abgebil-         den ein 3D-Modell vom Haus und zusätzlich interaktive Linkbuttons eingeblendet. Viel Spaß!
               det ist, nie gesehen. Um diesen neuen
               Bereich der „fotorealen“ Darstellung
               geht es bei der 3D-Bildproduktion. Um        realer Abläufe handeln. Dieser hoch-                  Social Media
               das neue Arbeitsgebiet einzugrenzen,         komplexe Tätigkeitsbereich kann mit
                                                                                                                  Social Media wird heute privat, aber
               hat man sich bei der Beschreibung der        insgesamt fünf Wahlmodulen und einer
                                                                                                                  auch von vielen Firmen zur Eigendarstel-
               Ausbildungsinhalte auf das Erstellen         Gesamtdauer von 40 Wochen vertieft
                                                                                                                  lung oder im Rahmen der Marktbear-
               von 3D-Standbildern und -Animationen         ausgebildet werden. Damit steht für ent-
                                                                                                                  beitung genutzt. Mediengestalter Digital
               beschränkt. Je nach Ausgabemedium            sprechend speziali­sierte Unternehmen
                                                                                                                  und Print arbeiten oft an dieser Schnitt-
               kann es sich hierbei um eine 360-Grad-­      ein weiterer attraktiver und zukunftsori-
                                                                                                                  stelle zum Marketing. Deshalb wurden
               Betrachtung, die Entwicklung von 3D-­        entierter Ausbildungsweg zur Verfügung.
                                                                                                                  für Social-Media-Anwendungen Wahl-
               Figuren oder die animierte Darstellung
                                                                                                                  qualifikationen (Plattformen zur inter­
                                                                                                                  aktiven Kommunikation I und II) entwi-
                                                                                                                  ckelt, die in der Fachrichtung Gestaltung
                                                                                                                  und Technik zwar Inhalte vermitteln, aber
                                                                                                                  nicht prüfungsrelevant sind. Hier steht
                                                                                                                  der Anwendungs- bzw. Umsetzungs­
                                                                                                                  aspekt im Vordergrund. In Verbindung
                                                                                                                  mit den ebenfalls neuen Inhalten Con-
                                                                                                                  tenterstellung I und II ergibt sich ein
                                                                                                                  komplexes Kompetenzprofil, um den
                                                                                                                  breit gefächerten Anforderungen ent-
                                                                                                                  sprechen zu können. Allerdings sind in
                                                                                                                  der Fachrichtung Gestaltung und Tech-
                                                                                                                  nik auch andere Kombina­tionen wählbar,
                                                                                                                  wenn die Vertiefung in diesen neuen
                                                                                                                  Bereichen nicht so ausgeprägt sein soll.
                                                                                                                  Für die Fachrichtung Beratung und
                                                                                                                  Planung sind andere Anforderungen
                                                                                                                  gegeben. Hier wird mit den neuen Wahl-
                                                                                                                  qualifikationen eine marketingorientierte

2

                                                                                                    Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print
Und Print Mediengestalterin Digital und Print
Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print                                                                                        Was ist neu?

Vertiefung der Kompetenzen verbunden.
Mit der prüfungsrelevanten Wahl­
qualifikation „Kommunikations­planung
und Erfolgskontrolle“ wurde eine
marketingorientierte Ergänzung zum
bisher ausschließlich kaufmännisch-­
orientierten W3-Modul „kaufmännische
Auftragsbearbeitung II“ geschaffen.
Diese mehr marketingorientierte Aus-
richtung der Fachrichtung Beratung und
Planung bietet insbesondere Kommu-
nikations- und Werbeagenturen oder
Unternehmen mit Marketingabteilungen
neue Ausbildungsmöglichkeiten.

Contenterstellung
Contentbearbeitung ist schon lange
Bestandteil der Ausbildung in der
Vorstufe. Mit den neuen Ausbildungs-
inhalten erhält die Contentbearbeitung
aber eine neue Dimension, nämlich die
Erstellung textlicher Inhalte im nicht-
journalistischen Bereich. Recherche,
zielgruppengerechte Aufbereitung von
Text-, Bild-, Video- und Audiodaten
für die Ausgabe in unterschiedlichen
Medien umschreibt die wesentlichen
Ausbildungsinhalte. Im Rahmen der
Mediengestalterausbildung ist die Con-
tenterstellung als Add-on zu verstehen,
→ weiter auf nächster Seite

Übersicht über die neuen Wahlqualifikationen
Nachfolgend sind einige typische Ausbildungsprofile aufgeführt. Darüber hinaus sind weitere Konstellationen denkbar.

  Bisheriger                 Zuordnung ­zur                  W1-Qualifikationen              W2-Qualifikationen                W3-Qualifikation
 ­Ausbildungsberuf           ­Fachrichtung

 Dekorvorlagen­              Gestaltung + Technik            Dekorvorlagen­herstellung I     Dekorvorlagen­herstellung II      Dekorvorlagen­herstellung III
 hersteller                                                  und freie Wahl                  und freie Wahl

 Fotomedienlaborant          Gestaltung + Technik            Freie Wahl                      Großformatiger D­ igitaldruck I   Großformatiger­
 und Fotolaborant                                                                            und freie Wahl oder               Digitaldruck II

                                                                                             Fotolabortechnik
                                                                                             und freie Wahl oder

                                                                                             Großformatiger Digitaldruck
                                                                                             und ­Fotolabortechnik

 Neue Tätigkeitsfelder       Zuordnung zur                   W1-Qualifikationen              W2-Qualifikationen                W3-Qualifikation
                             ­Fachrichtung

 3D-Grafik                   Gestaltung + Technik            3D-Objekterzeugung              3D-Inszenierung II                3D-Standbild
                                                             und 3D-Inszenierung I           und 3D-Bewegtbild

 Contenterstellung           Gestaltung + Technik            Freie Wahl                      Contenterstellung I               Contenterstellung II
                                                                                             und freie Wahl

 Social Media                Gestaltung + Technik            Plattformen zur inter­aktiven   Plattformen zur inter­aktiven     Kommunikations­
                                                             Kommunikation I (Social         Kommunikation II (Social          planung und Kontrolle
                                                             Media I) und freie Wahl         Media II) und freie Wahl

                             Beratung + Planung              Plattformen zur inter­aktiven   Plattformen zur inter­aktiven
                                                             Kommunikation I (Social         Kommunikation II (Social
                                                             Media I) und freie Wahl         Media II) und freie Wahl
                                                                                                                                                                         3

Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien (ZFA)
Und Print Mediengestalterin Digital und Print
Was ist neu?                                                 Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print

               → Fortsetzung von voriger Seite             die beruflichen Anforderungen stark            formatigen Digitaldruck offensteht. Ein
                                                           verändert und die Nutzung der Berufs­          entsprechendes Modul findet sich aber
               die die anderen Qualifikationen zu einer
                                                           ausbildung Mediengestalter Digital             auch in den kürzlich erlassenen Ausbil-
               inhaltlichen Ausrichtung verstärkt.
                                                           und Print möglich gemacht. Dies zeigt          dungsberufen Medientechnologe Druck
               Die Ausbildungsinhalte sind in zwei         sich insbesondere darin, dass spezi-           und Medientechnologe Siebdruck.
               Wahlmodulen zusammengefasst, die mit        elle Wahlmodule nur für die W2- und
               bisherigen Modulen verknüpft werden         W3-Qualifikationen vorgesehen sind,
                                                                                                          Dekorvorlagenherstellung
               können oder aber im Zusammenwirken          ansonsten aber die bereits gegebe-
               mit Social-Media-Kompetenzen neue           nen Wahlmodule für die Ausbildung               Dekorvorlagenhersteller stellen Druck-
               Betätigungsfelder im Web 2.0 erschlie-      genutzt werden können (freie Wahl).             vorlagen für das Drucken von Dekoren
               ßen lassen. Bei einer stärker administra-                                                   für z. B. Porzellan, Keramik oder Glas her.
                                                           Mit den beiden W2-Modulen „Foto­
               tiven Ausrichtung des Tätigkeitsbereichs                                                    Die Druckvorlagen sind für Siebdruck
                                                           labortechnik“ und „Großformatiger
               kommt eher eine Anbindung an die                                                            oder Offsetdruck herzustellen. Die
                                                           Digital­druck I“ stehen zwei Möglichkei-
               Fachrichtung Beratung und Planung in                                                       ­Arbeitsweise hat sich von der manu-
                                                           ten zur Verfügung, die sich mit bisheri-
               Betracht. Steht dagegen der Datenauf-                                                       ellen über die computergestützte Fer­
                                                           gen Ausbildungsmodulen für spezielle
               bereitungs- und Umsetzungsaspekt im                                                         tigung hin zum voll digitalen Workflow
                                                           betriebliche Anforderungen kombinieren
               Vordergrund der Betrachtung, bietet                                                         gewandelt.
                                                           lassen. Die W3-Qualifika­tion „Groß-
               sich die Verknüpfung mit Inhalten der
                                                           formatiger Digitaldruck II“ stellt das         Porzellan herstellende Betriebe nutzen
               Fachrichtung Gestaltung und Technik an.
                                                           wesentliche Ziel der Ausbildung dar            heute schon die Mediengestalteraus-
                                                           und ist deshalb prüfungsrelevant.              bildung. Dies zeigt, dass eine grund-
               Fotomedienlabor                                                                            sätzliche Vereinbarkeit gegeben ist.
                                                           Zu beachten ist, dass durch die neue
                                                                                                          Für die speziellen Anforderungen, wie
               Die Ausbildung zu Fotolaboranten oder       W3-Qualifikation nun auch weiteren
                                                                                                          z. B. Separation von Echtfarben oder
               Fotomedienlaboranten ist eng verbun-        Unternehmen der Druck- und Medien­
                                                                                                          die Berücksichtigung der besonderen
               den mit der analogen Fotografie und         vorstufe eine Ausbildung im groß­
                                                                                                          Anforderungen durch die Anpassung
               der Ausarbeitung von Fotoprodukten.
                                                                                                          der Abwicklung für unterschiedlich
               Der digitale Workflow z. B. der Retu-
                                                                                                          geformte Träger, wurden neue Wahl­
               sche oder der Ausgabe von Bildern in
                                                                                                          module entwickelt. In Verbindung mit
               Fotobüchern oder Großformatdrucken
                                                                                                          den übrigen verpflichtenden Ausbil-
               auf verschiedensten Materialien hat
                                                                                                          dungsmodulen entsteht so eine einer-
                                                                                                          seits spezialisierte Ausbildungsvariante,
                                                                                                          die aber andererseits eine Verwendung
                                                                                                          der breit erworbenen Kompetenzen im
                                                                                                          gesamten Medienworkflow zulässt.

4

                                                                                            Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print
Und Print Mediengestalterin Digital und Print
Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print                                                           Standortbestimmung

Standortbestimmung

Das Erstellen und Zusammenführen                      Gestaltungsmöglichkeiten sowie die
von Texten, Bildern, Grafiken und                     gemeinsame Plattform des digitalen
Tabellen erforderte in der rein print­                Workflows rechtfertigen, ja erfordern
orientierten Druckvorlagenherstellung                 geradezu einen gemeinsamen An-
schon immer unterschiedliche Her-                     teil von Basis-Ausbildungsinhalten
stellungsprozesse. Die verschiedenen                  innerhalb der Berufsausbildung.
Druckverfahren bedingen zudem
                                                      Die in den Unternehmen der Druck-
spezielle Verfahrenswege, die es im
                                                      und Medienvorstufe vorzufindenden
Produktionsprozess zu berücksichtigen
                                                      vielfältigen Kombinationen der Ge-
galt. Dementsprechend vielfältig waren
                                                      schäftsfelder ließen sich nicht mehr
die Anforderungen in den früheren
                                                      in einem, zwei oder gar drei streng
Ausbildungsberufen der Druckvorstufe.
                                                      abgegrenzten Ausbildungsberufen mit
Heute gibt es zwar immer noch unter-                  unterschiedlichen Anforderungsprofilen
schiedliche Vorlagenarten, jedoch hat                 abbilden. Die Kompetenzanforderun-           mit Ausbil-
sich durch den digitalisierten Workflow               gen waren, abgesehen von den Kern-           dungsinhalten
der Prozess der Datenerfassung und                    kompetenzen, in ihren Anforderungen         verschiedenster
Datenbearbeitung grundlegend ver-                     sehr divergent und wurden am Markt          Geschäftsfelder und
ändert. Die Daten werden meist vom                    auch in unterschiedlicher Kombination       Produktionsanforderungen.
Kunden erfasst und geliefert, das Zu-                 und Ausprägungsform nachgefragt.            Da sich bekanntermaßen der digitale
sammenführen der Daten zu ausgabe­                                                                 Workflow rasant weiterentwickelte,
                                                     Zusätzlich zu den Verschiebungen
fähigen Druckdaten erfolgt „im Rechner“.                                                          ­wurden in der Zwischenzeit, unabhän-
                                                     innerhalb der Druckbranche, dem Hin-
Der digitale Workflow bestimmt den                                                                 gig von der ständigen technologischen
                                                     zukommen der Digitalmedien, trafen
Arbeitsalltag der Printmediengestaltung.                                                          Entwicklung in den Unternehmen
                                                     die Branche noch andere Herausfor-
                                                                                                   und deren direkte Auswirkungen auf
Neben der Erstellung der Druck­                      derungen, die z. T. in der allgemeinen
                                                                                                   die konkrete betriebliche Ausbildung,
daten ist im Laufe der Zeit die zusätz-              Verfügbarkeit des Computers sowie der
                                                                                                   auch Anpassungen der formalen Aus-
liche Anforderung getreten, Daten                    einfacher werdenden Datenübertragung
                                                                                                   bildungsvorschriften erforderlich.
für die Ausgabe in digitalen Medien                  und weiteren Bearbeitung an anderen
bereitzustellen. Neben spezifischen                  Produktionsorten lagen. Kunden waren         2007 ist die überarbeitete Medienge-
Anforderungen an die Bearbeitung                     jetzt nicht nur in der Lage Vorlagen zur     stalter-Verordnung in Kraft getreten.
der jeweiligen bisher aus dem Print-                 Verfügung zu stellen, sondern selbst         Neben der Berufsbezeichnung „Medien­
bereich bekannten Eingangsdaten                      Daten zu generieren, die z. T. unmittelbar   gestalter Digital und Print“ wurden die
traten nun auch noch Anforderungen                   in den Druckprozess einfließen konnten.      Profile der Fachrichtungen geändert und
durch die Bearbeitung von Audio- und                 Die Verlagerung von Kompetenzen aus          umbenannt. Weitere Wahlqualifikatio-
Videodaten sowie die Programmie-                     der Druckvorstufe heraus in den Bereich      nen kamen hinzu, der Rahmenlehrplan
rung der verschiedenen Optionen, die                 der Werbe- und Produktionsagenturen          wurde überarbeitet und Prüfungsin-
Digitalmedien dem Nutzer bieten.                     oder gar der Endkunden führte zu einem       halte und -zeiten wurden optimiert.
                                                     Abschmelzen bisheriger branchen­
Crossmedia war ein Schlagwort der ers-                                                            Mit der im August 2013 in Kraft getre-
                                                     immanenter Kernkompetenzen und zu
ten Stunde, als es galt, mit vorhandenen                                                          tenen Aktualisierung der Ausbildungs-
                                                     einer Verlagerung der Anforderungen
Druckdaten einen Mehrwert durch die                                                               verordnung kommen neue, bisher in
                                                     in Richtung Datenkompetenz zur
Bereitstellung von Daten für Produkte                                                             anderen Ausbildungsberufen geregelte
                                                     Prüfung und Aufbereitung der Daten
in digitalen Medien zu erzielen. Der ge-                                                          Ausbildungsinhalte sowie zukunfts­
                                                     für den jeweiligen Druckprozess.
druckte Katalog sollte zum Beispiel auch                                                          orientierte Kompetenzanforderungen
als elektronische Version, in verschie-              Dieses Hinzukommen neuer Datenpro-           der Druck- und Medienbranche hinzu.
denen Sprachen und ortsunabhängig                    duzenten erforderte auch eine andere
                                                                                                  Im Rahmen der Aktualisierung blieb der
nutzbar, verfügbar sein. Aus diesen                  Sicht auf die Vermittlung notwendiger
                                                                                                  verpflichtend auszubildende Kern, ein-
Anfängen der „Mehrfachnutzung“ von                   Ausbildungsinhalte in unterschiedlichen
                                                                                                  schließlich der fachrichtungsspezifischen
Daten entwickelte sich durch immer um-               Unternehmenskontexten und somit die
                                                                                                  Ausbildungsinhalte sowie die Prüfungs-
fangreichere Tools und leistungsstärkere             Notwendigkeit, Ausbildungsinhalte, be-
                                                                                                  anforderungen nahezu unberührt. In
Rechner ein bunter Strauß von Digital-               zogen auf unterschiedliche betriebliche
                                                                                                  den Formulierungen der Ausbildungs-
medienprodukten und Anwendungen.                     Situationen flexibel zusammenstellen
                                                                                                  inhalte fanden im Verordnungsprozess
                                                     zu können. Dies galt übrigens nicht
Die Kooperation oder gar Verschmel-                                                               durch die beteiligten Bundesministerien
                                                     nur für den Printbereich, sondern auch
zung der beiden Bereiche Printmedien                                                              sprachliche Veränderungen durch die
                                                     für die Digitalmedienproduktion.
und Digitalmedien schlägt sich aufgrund                                                           Eliminierung von Anglizismen statt.
der breiten Nutzung gleicher Ressour-                 Im Jahr 1998 führte dies zur Geburts­       Dies hat aber auf die Umsetzung in die
cen und Kompetenzanforderungen                        stunde des Ausbildungsberufes               betriebliche Ausbildungspraxis keine
im Ausbildungsberuf Mediengestalter                  „Medien­gestalter für Digital- und Print-    Auswirkungen, da hier weiterhin in der
nieder. Grundlagen der Textbearbei-                   medien“ mit einem innovativen und           gewohnten Fachterminologie gespro-
tung, der Typografie, der vielfältigen                zukunftsorientierten „Baukastensystem“      chen und gearbeitet werden darf.                5

Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien (ZFA)
Und Print Mediengestalterin Digital und Print
Tätigkeitsprofile                                          Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print

               Tätigkeitsprofile (Beispiele)
                Nachfolgend sind einige typische Geschäftsfelder bzw. daraus abgeleitete Tätigkeitsprofile ­dargestellt,
                die die Bandbreite der unterschiedlichen Produktionsschwerpunkte verdeutlichen.

              Technische Realisation Print-
               medien (Datenhandling,
              ­Medienoperating, Gestaltung)
              In der Mehrzahl der Fälle wird es
              sich bei diesem Profil um mehrstufige                                                         Einfarbige oder farbige Kleinauflagen,
              Druckbetriebe handeln. Hier steht die                                                         individualisierte und auch persona­
              Datenkompetenz im Vordergrund. Die                                                            lisierte Druckprodukte, Vorabauflagen,
              Unternehmen arbeiten eng mit ihren                                                            Geschäfts- und Werbedrucksachen,
              Kunden zusammen. Text-, Bild-, Grafik­      ­jedes Material, insbesondere aber               ­Bücher u. a. ab einem Exemplar stellen
              dateien werden auf Verwendbarkeit          P­ apier, Stoffe, Substrate in Plattenware         heute die breite Palette der Anwen-
              geprüft, um anschließend layoutete          oder flexible Bedruckstoffe von der               dungen dar. Produktionstechniken, die
              Druckdateien zu erstellen. Auf dieser       Rolle.                                            in keinem anderen Druckverfahren
              Ebene ist der Grad der Zusammenarbeit                                                         technisch und/oder wirtschaftlich
                                                         War diese Ausgabetechnik in der
              variabel anzusehen. Er reicht von der                                                         einsetzbar sind, ermöglichen eine
                                                         Vergangenheit wenigen Spezialisten
              Datenübernahme fertiger Druckvorlagen                                                         integrierte Fertigung von Produkten
                                                         vorbehalten, so finden sich heute
              bis hin zur Anlieferung einzelner Daten-                                                     (z. B. Buchproduktion, Fotobuch).
                                                         entsprechende Ausgabegeräte auch
              komponenten (Text und/oder Bild), aus
                                                         in Werbetechnik-Abteilungen von
              denen die Printdaten generiert werden.
                                                         Druckereien und in ­Werbeagenturen.               Konzeption, Visualisierung
                                                         Die Kombination mit der ohnehin
                                                                                                           Werbeagenturen, aber auch Drucke-
              Großformatiger Digitaldruck                vorhandenen Kompetenz in Daten­
                                                                                                           reien mit besonderem Kreativanspruch
              (Workflow, besondere                       bearbeitung und Gestaltung eröffnet in
                                                                                                           sollten sich in diesem Profil wiederfinden.
              Dienstleister, Zusammenhang                mancherlei Hinsicht neue Geschäfts-
                                                                                                           Unternehmen, die nicht auf Studien­
              mit Agenturleistung)                       felder und somit auch neue, zukunfts-
                                                                                                           absolventen zurückgreifen wollen, haben
                                                         orientierte Ausbildungsmöglichkeiten
              Der großformatige Digitaldruck (Large-­                                                      mit dieser als Fachrichtung definierten
                                                         in Kombination mit den klassischen
              Format-Printing) hat für den Druck                                                           und breit aufgefächerten kreativen
                                                         Aufgabenfeldern der Druckvorstufe.
              großformatiger Produkte in geringer                                                          Ausbildungsmöglichkeit die Chance,
              Auflage erheblich an Bedeutung ge-                                                           auf der Facharbeiterebene Mitarbeiter
              wonnen, z. B. für Banner, Werbe- und       Digitaldruck (Blattware, Indivi-                  für kreative Aufgaben zu qualifizieren.
              Dekofahnen, Hausverkleidungen oder         dualisierung, Personalisierung)
              Baustellenschilder. Die Stabilität der
                                                         Der Digitaldruck ist ein ­Druckverfahren
              Produktionsprozesse und die Produk-
                                                         ohne statische Druckform. Die zu
              tionsgeschwindigkeit haben in den
                                                         druckenden Daten werden direkt aus
              letzten Jahren stark zugenommen.
                                                         dem Datenbestand des Rechner-
              Der großformatige Digitaldruck hat         systems digital in das Drucksystem
              dadurch als Ausgabemedium Einzug           übertragen. Hierbei kann es sich um
              gehalten in eine Vielzahl betrieblicher    ein bogenbasiertes Drucksystem oder
              Strukturen. Gedruckt wird auf nahezu       ein Rollendrucksystem, ein tinten- oder
                                                         tonerbasiertes Verfahren handeln. Durch
                                                         angeschlossene Peripheriegeräte kann
                                                         das Drucksystem zur Inlinefertigung
                                                         ausgebaut werden, z. B. für die Broschu-
                                                         renproduktion. Printing-on-demand stellt
                                                         insbesondere für die Buchproduktion in
                                                         kleineren Auflagen neue Möglichkeiten
                                                         dar. Die Ausbildung in diesem Bereich
                                                         sollte vorzugsweise mit High-End-­
                                                         Digitaldruckmaschinen und einer an-
                                                         spruchsvollen Produktpalette erfolgen.

6

                                                                                             Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print
Und Print Mediengestalterin Digital und Print
Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print                                                                  Tätigkeitsprofile

                                                      neue Möglichkeiten sowie andere
                                                       Strukturen auf der Seite der Inputgeber
                                                      bieten neue Ausbildungschancen im
                                                      Medienworkflow. Durch die unter-
                                                       schiedliche Zuordnung der prüfungs-
                                                      relevanten Wahlmöglichkeiten zu den
                                                      Fachrichtungen können Ausbildungen
                                                      einerseits in die mehr ­planerisch
                                                      ­beratende Kompetenz, andererseits
Marketing, Contenterstellung,                          aber auch in die technisch ­realisierende
Social Media                                          Kompetenz ausgerichtet werden.
Marketingaspekte waren in der bishe-
rigen Ausbildung in der Fachrichtung                  3D-Gestaltung
Beratung und Planung bereits verortet.
                                                      Da die 3D-Gestaltung heute vom
Die Inhalte bezogen sich im Wesentli-
                                                      Einzelbild über die Spieleerstellung
chen auf das Antizipieren der Marke-
                                                      bis zum komplett animierten Kinofilm
tingvorstellungen des Kunden, um diese
                                                      reicht, musste das Tätigkeitsfeld auf das
in der Beratung des Kunden zielführend
                                                      in einer betrieblichen Erstausbildung
einsetzen zu können. Die Verbesserung
                                                      machbare reduziert werden. Dies be-
des Kundenverständnisses im Hinblick
                                                      deutet, dass die Ausbildungsinhalte sich
auf die Realisierbarkeit der Aufgaben­
                                                      auf das Erstellen von 3D-Standbildern
stellung stand im Vordergrund. Zu
                                                      und einfache Animationen beschränken.
dieser unverändert enthaltenen Kom-
                                                      Die Komposition bildlicher Darstellun-
petenzvermittlung sind durch die neuen
                                                      gen, die Verfremdung von Motiven, aber
Social-Media-Plattformen neue Anfor-
                                                      auch die Konstruktion realer Produkte
derungen getreten, die einerseits den
                                                      mittels Übernahme von CAD-Daten
Beratungs- und Planungsbereich betref-
                                                      des Kunden stellen das Anwendungs-
fen, aber andererseits auch neue Kom-
                                                      spektrum dar. Dementsprechend richtet
petenzen bezüglich der Umsetzung z. B.                                                             Sonderprodukte/Sonderberei-
                                                      sich diese Ausbildungsmöglichkeit
in der Betreuung einer Facebook-Seite                                                              che (Geografik, Musiknoten-,
                                                      eher an Werbeagenturen oder hoch
eines Unternehmens bedeuten. Hier                                                                  Tiefdruckformherstellung, …)
                                                      spezialisierte Kreativabteilungen von
können z. B. Marketingabteilungen und
                                                      Mediendienstleistern. Im Bereich der         Bei der Entwicklung der Medienge-
Mediendienstleister gleichermaßen
                                                      Digitalmedienproduktion kommen               stalterausbildung wurden mehrere
ausbilden. Das Tätigkeitsspektrum für
                                                      noch einfache Animationen hinzu.             Druckvorstufenausbildungsberufe
Mediengestalter wird durch diese neue
                                                                                                   mittels Wahlqualifikationen in die neue
Qualifizierungsmöglichkeit erweitert.
                                                                                                   modulare Ausbildungsstruktur inte-
                                                      Projektplanung, Auftrags- und
 Ähnlich sieht es bei der neu ein-                                                                 griert. Sie sind, obwohl sie z. T. heute
                                                      Sachbearbeitung, Kommunikati-
  geführten ­Ausbildungsmöglichkeit                                                                nur noch wenig Anwendung finden, für
                                                      onsplanung und Erfolgskontrolle
„Contenterstellung“ aus. Neue                                                                      diese Unternehmen wichtig. So hat z. B.
Tätig­keitsfelder erschließen sich in                Die Ausbildung bietet in der Fachrich-        der Tiefdruck einen großen Teil seines
 ­Marketingabteilungen, Werbeagenturen               tung Beratung und Planung weiterhin           früheren Produktionsvolumens verloren.
  und auch Mediendienstleistern, um                  die Möglichkeit einer „unternehmerisch“       Entsprechend weniger Zylinder werden
  den Content zukünftiger Print- oder                orientierten Qualifizierung. Neben            graviert. Für die übrig gebliebenen
 Onlineprodukte erstellen zu können.                 einer fundierten fachlichen Grund­            Unternehmen ist diese Facharbeiter-
 Recherchieren, Texten, Auswählen von                lage bieten sich hier Chancen für die         kompetenz aber weiterhin unverzichtbar.
 Bildern mit der „richtigen“ Bildaussage             Sachbearbeitung. Das vielschichtige
                                                                                                   Andere Geschäftsfelder in der Print-
  sind einige A
              ­ usbildungsinhalte, die               Wissen um differenzierte Produktions­
                                                                                                   medienproduktion haben sich durch
 zu den klassischen Kompetenzen der                  möglichkeiten wird kombiniert mit
                                                                                                   den digitalen Workflow verändert und
  Mediengestalter hinzukommen. Ver-                  kaufmännischem Wissen um Kalkulation
                                                                                                   sind nun durch die modulare Struktur
  änderte Formen der Zusammenarbeit,                 sowie Produktionskosten, einer realis-
                                                                                                   mit ihren Besonderheiten in die Ausbil-
                                                     tischen Terminierung und rechtlichen
                                                                                                   dungsordnung integrierbar geworden,
                                                     Aspekten der Auftragsvergabe.
                                                                                                   ohne alle anderen mit den spezifischen
                                                      Druckunternehmen, aber auch auf              Anforderungen zu belasten. Dies trifft
                                                      der Kundenseite, innerhalb der Wer-          auch auf die neu hinzugekommenen
                                                      be- oder Marketingabteilungen, bietet        Bereiche Dekorvorlagenherstellung
                                                      das neu hinzugekommene Ausbil-               und Fotomediendienstleistung zu.
                                                      dungsmodul „Kommunikationsplanung
                                                      und Erfolgskontrolle“, die Möglichkeit,
                                                      durch eine stärker marketingorien-
                                                      tierte Ausbildung qualifizierte An-
                                                      sprechpartner ausbilden zu können.                                                                7

Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien (ZFA)
Ausbildungsstruktur                                                                                           Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print

                                                                                                     Qualifikationen

                                                                                                     Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht,                                  Während der gesamten
                                                                                                     Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes,                        Ausbildung zu vermitteln
                                                                                                     Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit,
                                                                                                     Umweltschutz

                                                                                                     Arbeitsorganisation                                                      10 Wochen

                                                                                                     Gestaltungsgrundlagen                                                    18 Wochen
                                                                                 1. bis 18. Monat

Ausbildungsstruktur                                                                                  Datenhandling                                                            16 Wochen
                                         1. und 2. Ausbildungsjahr

                                                                                                     Medienintegration                                                        18 Wochen
Die vorliegende Ausbildungsstruktur
                                                                                                     W1-Qualifikation                                                         8 Wochen
ist eine vereinfachte Darstellung der
Ausbildungs­möglichkeiten, die das                                                                   W1-Qualifikation                                                         8 Wochen
modulare Konzept der Verordnung
für die Ausbildung zum Medien-                                                                       Zwischenprüfung
                                                                                 19. bis 24. Monat

gestalter Digital und Print bietet.                                                                  Arbeitsorganisation                                                      4 Wochen
Die Säulen der gemeinsamen Ausbil-                                                                   Gestaltungsgrundlagen                                                    10 Wochen
dung bilden die Gestaltungsgrund-
                                                                                                     Datenhandling                                                            6 Wochen
lagen, das Datenhandling sowie die
Medienintegration. Die Ausbildung                                                                    Medienintegration                                                        6 Wochen
besteht aus Pflichtqualifikationen für
alle Fachrichtungen, fachrichtungs-                                                                  Fachrichtung                      Fachrichtung                           Fachrichtung
spezifischen Qualifikationen und                                                                     Beratung und Planung              Konzeption und                         Gestaltung und Technik
Wahlqualifikationen, die sich auf die                                                                                                  Visualisierung
individuelle Produktionsstruktur eines                                                               Kommunikation und                 Analyse des Auftrags und               Arbeitsplanung
Unternehmens beziehen. Diese sind                                                                    Kooperation                       Erarbeitung der Konzeption
in den Übersichten mit W1 (jeweils                                                                   7 Wochen                          7 Wochen                               7 Wochen
8 Wochen), W2 (jeweils 6 Wochen) und
                                                                                                     Kundenorientierte                 Visualisierung der Ideen               Gestaltungsorientierte
W3 (jeweils 12 Wochen) aufgeführt.                                                                   Marketingmaßnahmen                und Entwürfe                           Produktion
                                                                                                     7 Wochen                          7 Wochen                               7 Wochen

                                                                                                     Projektplanung                    Gestaltungsabstimmung                  Technisch orientierte
                                         3. Ausbildungsjahr, 25. bis 36. Monat

                                                                                                     und Konzeption                                                           Produktion
                                                                                                     7 Wochen                          7 Wochen                               7 Wochen

                                                                                                     Kundenbeziehungen und             Mediengerechte                         Übergabe- und
                                                                                                     Präsentation                      Ausarbeitung                           Ausgabeprozesse
                                                                                                     7 Wochen                          7 Wochen                               7 Wochen

                                                                                                     W2-Qualifikation                  W2-Qualifikation                       W2-Qualifikation

                                                                                                     6 Wochen                          6 Wochen                               6 Wochen

                                                                                                     W2-Qualifikation                  W2-Qualifikation                       W2-Qualifikation

                                                                                                     6 Wochen                          6 Wochen                               6 Wochen

                                                                                                     W3-Qualifikation                  W3-Qualifikation                       W3-Qualifikation
                                                                                                     (prüfungsrelevant)                (prüfungsrelevant)                     (prüfungsrelevant)
                                                                                                     12 Wochen                         12 Wochen                              12 Wochen

                                                                                                     Abschlussprüfung

8

                                                                                                                                                Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print
Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print                                                                 Ausbildungsstruktur

                                          Auswahlliste I

                                          W1-1     Kaufmännische Auftragsbearbeitung I    M

                                          W1-2     Kreativitätstechniken                  M      M

                                          W1-3     Medienproduktion                              M

                                          W1-4     Typografische Gestaltung                            M

                                          W1-5     Digitale Bildbearbeitung I                          M

                                          W1-6     Produktion von Digitalmedien I                      M

                                          W1-7     Datenausgabeprozesse                                M

                                          W1-8     Hard- und Software                                  M

                                          W1-9     Fotogravurzeichnung I                               M

                                          W1-10    Musiknotenherstellung I                             M

                                          W1-11    Verpackungsgestaltung I                             M

                                          W1-12    Geografik I                                         M

                                          W1-13    Dekorvorlagenherstellung I                          M

                                          W1-14    3D-Objekterzeugung                                  M

                                          W1-15    3D-Inszenierung I                                   M

                                          W1-16    Social Media I (Plattformen zur        M            M
                                                   interaktiven Kommunikation I)

                                                                                         Auswahlliste III

                                                                                         W3-1        Kaufmännische Auftragsbearbeitung II         M

                                                                                         W3-2        Designkonzeption II                              M
 Auswahlliste II                                                                         W3-3        Text-, Grafik- und Bilddatenbearbeitung              M

 W2-1       Kosten- und Leistungsrechnung                        M                       W3-4        Produktorientierte Gestaltung                        M

 W2-2       Projektdurchführung                                  M                       W3-5        Datenbankbasierte Medienproduktion                   M

 W2-3       Designkonzeption I                                       M                   W3-6        Interaktive Medienproduktion                         M

 W2-4       Gestaltung von Printmedien                               M     M             W3-7        Audiovisuelle Medienproduktion                       M

 W2-5       Gestaltung von Digitalmedien                             M     M             W3-8        Systembetreuung II                                   M

 W2-6       Digitale Bildbearbeitung II                                    M             W3-9        Digitale Druckformherstellung                        M

 W2-7       Produktion von Digitalmedien II                                M             W3-10       Digitaldruck                                         M

 W2-8       Systembetreuung I                                              M             W3-11       Reprografie II                                       M

 W2-9       Datenbankanwendung                                             M             W3-12       Mikrografie                                          M

 W2-10      Druckformherstellung                                           M             W3-13       Tiefdruckformherstellung                             M

 W2-11      Reprografie I                                                  M             W3-14       Redaktionstechnik II                                 M

 W2-12      Druckweiterverarbeitung                                        M             W3-15       Fotogravurzeichnung III                              M

 W2-13      Digitalfotografie                                              M             W3-16       Musiknotenherstellung III                            M

 W2-14      Redaktionstechnik I                                            M             W3-17       Verpackungsgestaltung III                            M

 W2-15      Fotogravurzeichnung II                                         M             W3-18       Geografik III                                        M

 W2-16      Musiknotenherstellung II                                       M             W3-19       Dekorvorlagenherstellung III                         M

 W2-17      Verpackungsgestaltung II                                       M             W3-20       Großformatiger Digitaldruck II                       M

 W2-18      Geografik II                                                   M             W3-21       3D-Standbild                                         M

 W2-19      Dekorvorlagenherstellung II                                    M             W3-22       Contenterstellung II                                 M

 W2-20      Fotolabortechnik                                               M             W3-23       Kommunikationsplanung und Erfolgskontrolle   M

 W2-21      Großformatiger Digitaldruck I                                  M

 W2-22      3D-Inszenierung II                                             M

 W2-23      3D-Bewegtbild                                                  M

 W2-24      Contenterstellung I                                            M

 W2-25      Social Media II (Plattformen zur                     M         M
            interaktiven Kommunikation II)
                                                                                                                                                              9

Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien (ZFA)
Ausbildungsprofile                                                   Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print

             Beispiele für betriebliche Ausbildungsprofile

             Nachfolgend sind einige typische Ausbildungsprofile dargestellt,
             die sich auf unterschiedliche ­Betriebs­strukturen beziehen.
             Sie sind eine ­Orientierungshilfe für die Erstellung betrieblicher Ausbildungspläne.

              Fachrichtung     Profil            W1-Qualifikation             W2-Qualifikation           W3-Qualifikation               Bemerkungen
                                                                                                         (prüfungsrelevant)

              Beratung         Auftragssach-     Kaufmännische                Kosten- und                Kaufmännische                  Beratende und planerische
              und Planung      bearbeitung       ­Auftragsbearbeitung I       ­Leistungsrechnung         ­Auftragsbearbeitung II        ­Tätigkeiten. Entwicklung von
                                                                                                                                         Projektkonzeptionen. Keine
                                                 Kreativitätstechniken        Projektdurchführung                                        Differenzierung zwischen
                                                                                                                                         Print und Digital. Fokus liegt
                                                                                                                                         auf ­Auftragssachbearbeitung,
                                                                                                                                         W3-­Prüfung mit
                                                                                                                                         ­Schwerpunkt Kalkulation.

                               Werbeplanung      Kaufmännische                Kosten- und                Kommunikationsplanung Marketingorientierte Ver-
                                                 ­Auftragsbearbeitung I       Leistungsrechnung          und Erfolgskontrolle  tiefung der K
                                                                                                                                           ­ ompetenzen,
                                                                                                                               W3-Prüfung mit S­ chwerpunkt
                                                 Kreativitätstechniken        Projektdurchführung                              auf Zielgruppen­bestimmung,
                                                                                                                               Reportings aus­werten, Erfolg
                                                                                                                               bewerten, Vorschläge für
                                                                                                                               zukünftige Maßnahmen.

                               Werbeplanung      Kreativitätstechniken        Projektdurchführung        Kommunikationsplanung Wie bei Werbeplanung,
                               mit Integration                                                           und Erfolgskontrolle  aber mit Integration von
                               Social Media      Plattformen zur inter­       Plattformen zur inter­                           Social-Media-Kompetenzen.
                                                 aktiven Kommunikation I      aktiven Kommunikation II
                                                 (Social Media I)             (Social Media II)

              Konzeption       Grafik-Design     Kreativitätstechniken        Designkonzeption I         Designkonzeption II            Für Kreative mit Fokus auf
              und              (Printmedien)                                                                                            ­Entwicklung von Design-
              Visualisierung                     Medienproduktion             Gestaltung von                                             konzeptionen mit Schwer-
                                                                              Printmedien                                                punkt Printmedien.

                               Grafik-Design     Kreativitätstechniken        Designkonzeption I         Designkonzeption II            Für Kreative mit Fokus auf
                               (Digitalmedien)                                                                                          ­Entwicklung von Designkon-
                                                 Medienproduktion             Gestaltung von                                             zeptionen mit ­Schwerpunkt
                                                                              Digitalmedien                                              Digitalmedien.

              Gestaltung       Druckvorstufe     Typografische                Gestaltung von             Text-, Grafik-,                Profil für Mehrzahl der Ausbil-
              und Technik                        Gestaltung                   Printmedien                Bilddatenbearbeitung           dungsbetriebe mit Schwerpunkt
                                                                                                                                        Gestaltung und Realisierung
                                                 Digitale Bildbearbeitung I   Digitale                                                  von Printprodukten. Wird meist
                                                                              Bildbearbeitung II                                        von Druckereien und Produk-
                                                                                                                                        tionsagenturen gewählt.

                               Digitalmedien­    Digitale                     Gestaltung von             Datenbankbasierte              Schwerpunkt ist die Gestal-
                               produktion        Bildbearbeitung I            ­Digital­medien oder       Medien­produktion              tung und Realisierung von
                                                                               Datenbankanwendung        oder Interaktive               Digitalmedienprodukten. Drei
                                                                                                         Medien­produktion              Differenzierungsmöglichkei-
                                                 Produktion von               Produktion von             oder Audio­visuelle            ten in W3, abgestimmt auf
                                                 Digitalmedien I              Digitalmedien II           Medienproduktion               Produktionsschwerpunkte.

                               Digitaldruck      Datenausgabeprozesse         Datenbankanwendung         Digitaldruck                   Schwerpunkt personalisierter/­
                               (Blattware)                                                                                              individueller Digitaldruck, des-
                                                 Hard- und Software           Druckformherstellung                                      halb ­Datenbankanwendungen
                                                                              oder Druckweiterver-                                      in W2 integriert.
                                                                              arbeitung

                               Großformatiger    Digitale                     Fotolabortechnik oder      Großformatiger                 Schwerpunkt großformatiger
                               Digitaldruck      Bildbearbeitung I            Digitale Bild­             Digitaldruck II                Digitaldruck (Large-Format-­
                                                                              bearbeitung II                                            Printing – LFP), u. a. für Werbe­
                                                                                                                                        technik, Foto­hersteller, Fahnen­
                                                 Datenausgabeprozesse         Großformatiger                                            produktion. Fotolabortechnik in
                                                                              Digitaldruck I                                            W2 nur relevant bei konventio-
                                                                                                                                        neller Fotoent­wicklung.
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                                                                                                         Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print
Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print                                                                          Ausbildungsprofile

Zur Erstellung individueller betrieblicher Ausbildungspläne findet
man auf der ZFA-Homepage ein digitales Tool für InDesign oder Word:
http://www.zfamedien.de/mgplaner

 Fachrichtung       Profil             W1-Qualifikation           W2-Qualifikation          W3-Qualifikation       Bemerkungen
                                                                                            (prüfungsrelevant)

 Gestaltung         Reprografie        Datenausgabeprozesse       Reprografie I             Reprografie II         Profil für reprografische
 und Technik                                                                                                       Betriebe. Wahlmöglichkeiten
                                       Hard- und Software         Druckweiterverarbei-                             in W2 bezogen auf betrieb-
                                                                  tung oder                                        liche Spezialisierung.
                                                                  Druckformherstellung

                    3D-Grafik          3D-Objekterzeugung         3D-Bewegtbild             3D-Standbild           Schwerpunkt 3D-Grafikerstellung

                                       3D-Inszenierung I          3D-Inszenierung II

                    Social Media       Typografische              Contenterstellung I       Contenterstellung II   Vermittlung von Social-­Media-
                                       Gestaltung                                                                  Inhalten, aber nicht prüfungs-
                                                                                                                   relevant, deshalb Fokus in W3
                                       Social Media I (Platt-     Social Media II (Platt-                          auf Contenterstellung. Die
                                       formen zur inter­aktiven   formen zur interaktiven                          Bezeichnung Social Media
                                       Kommunikation I)           Kommunikation II)                                wurde leider nicht verordnet.
                                                                                                                   Die Bezeichnung in der Ver-
                                                                                                                   ordnung lautet „Plattformen zur
                                                                                                                   interaktiven Kommunikation“.

                    Content­           Typografische              Contenterstellung I       Contenterstellung II   Fokus ist Erstellung textlicher
                    erstellung         Gestaltung                                                                  Inhalte im nichtjournalistischen
                                                                                                                   Bereich einschließlich Recher-
                                       Digitale                   Datenbankanwendung                               che, Aufbereitung von Text-,
                                       Bildbearbeitung I                                                           Bild-, Video- und Audiodaten.

                    Redaktions-        Typografische              Gestaltung von            Redaktionstechnik II   Profil für Zeitungs-, ­Zeitschriften-
                    technik            Gestaltung                 Printmedien                                      und Online-Redaktionen.

                                       Digitale                   Redaktionstechnik I
                                       Bildbearbeitung I

                    Dekorvorlagen-     Digitale                   Digitale                  Dekorvorlagen-         Erstellen von Druck­
                    herstellung        Bildbearbeitung I          Bildbearbeitung II        herstellung III        vorlagen für Dekore, z. B.
                                                                                                                   Porzellan, Keramik, Glas.
                                       Dekorvorlagen-             Dekorvorlagen-
                                       herstellung I              herstellung II

                    Verpackungs-       Typografische              Gestaltung von            Verpackungs-           Profil für Unternehmen, die
                    gestaltung         Gestaltung                 Printmedien               gestaltung III         ­Verpackungen gestalten
                                                                                                                    und/oder herstellen.
                                       Verpackungs-               Verpackungs-
                                       gestaltung I               gestaltung II

                    Druckform­         Digitale                   Digitale                  Digitale               Profil wird häufig von Druck­
                    herstellung        Bildbearbeitung I          Bildbearbeitung II        Druckformherstellung   form­herstellern gewählt.
                    Offsetdruck
                                       Datenausgabe-              Druckformherstellung
                                       prozesse

                    Tiefdruckform-     Digitale                   Digitale                  Tiefdruckform-         Profil für Tiefdruckformhersteller
                    herstellung        Bildbearbeitung I          Bildbearbeitung II        herstellung

                                       Datenausgabe-              Druckformherstellung
                                       prozesse

                    Geografik          Typografische              Gestaltung von            Geografik III          Profil mit Fokus auf Geografik
                                       Gestaltung                 Printmedien

                                       Geografik I                Geografik II
                                                                                                                                                                11

Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien (ZFA)
Verordnung                                                          Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print

             Verordnung über die Berufsausbildung zum
             Mediengestalter Digital und Print /zur Mediengestalterin Digital und Print vom 26. April 2013

              Verordnungsteil                                                         Erläuterungen

              § 1 Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes                       Die Ausbildungsordnung ist eine allgemein verbindliche Rechts­
                                                                                      vorschrift für die Ausbildung im Betrieb. Die Verordnung und der
              Der Ausbildungsberuf des Mediengestalters Digital und Print und         individuell zu erstellende betriebliche Ausbildungsplan sind Bestand­
              der Mediengestalterin Digital und Print wird staatlich anerkannt        teile des Berufsausbildungsvertrages, die vor Beginn der Ausbildung
              1. nach § 4 Absatz 1 des Berufsbildungsgesetzes und                     dem Auszubildenden auszuhändigen sind.
              2. nach § 25 der Handwerksordnung zur Ausbildung für das                Die Verordnung gilt sowohl für die Ausbildung im Handwerk als auch
                 Gewerbe Nummer 40 „Drucker“ der Anlage B Abschnitt 1                 für die Ausbildung in Industriebetrieben.
                 der Handwerksordnung.                                                Die staatliche Anerkennung bedeutet, dass die Berufsausbildung
                                                                                      bundeseinheitlich geregelt ist. Zum Mediengestalter Digital und Print
                                                                                      darf nur nach dieser Verordnung ausgebildet werden.

              § 2 Dauer der Berufsausbildung                                          Die Ausbildungszeit ist so bemessen, dass ein durchschnittlich
                                                                                      begabter Auszubildender das Ausbildungsziel erreichen kann.
              Die Berufsausbildung dauert drei Jahre.

              § 3 Struktur der Berufsausbildung                                       Die Fachrichtung ist Bestandteil der Berufsbezeichnung. Damit wird
                                                                                      die fachspezifische Ausbildung verdeutlicht.
              Die Berufsausbildung gliedert sich in
                                                                                      Der Ausbildungsbetrieb und der Auszubildende müssen sich beim
              1. gemeinsame Ausbildungsinhalte,                                       Abschluss des Berufsausbildungsvertrages auf eine der aufgezeigten
              2. fachrichtungsbezogene Ausbildungsinhalte in einer der                Fachrichtungen einigen. Ebenso sind die festzulegenden Wahl­
                 Fachrichtungen                                                       qualifikationen Bestandteil des Ausbildungsvertrages. Ein Fachrich­
                 a) Beratung und Planung,                                             tungswechsel bzw. ein Wechsel der Wahl­qualifikationen während der
                 b) Konzeption und Visualisierung,                                    Ausbildungszeit ist bei Einverständnis beider Vertragspartner (Betrieb,
                                                                                      Auszubildender) bei der zuständigen Stelle möglich.
                 c) Gestaltung und Technik sowie
              3. vom Ausbildenden im Ausbildungsvertrag festzulegende
                 ­Wahlqualifikationen aus den Auswahl­listen I bis III nach
                  § 4 Absatz 3 Nummer 1 bis 3.

              § 4 Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild                        Das Ausbildungsberufsbild kennzeichnet die Berufsbildpositionen,
                                                                                      die im Ausbildungsrahmenplan (siehe Seite 23 ff), einschließlich der
              (1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die im              Fachrichtungen und Wahlqualifikationen ausführlich beschrieben
                  Aus­bildungsrahmenplan (Anlage) aufgeführten Fertigkeiten,          sind. Die aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind
                  Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit).         Mindestanforderungen. Darüber hinaus können weitere betriebs­
                  Eine von dem Ausbildungsrahmenplan abweichende Organisation         bezogene Qualifikationen vermittelt werden. Über die Vermittlung der
                  der Ausbildung ist insbesondere insoweit zulässig, als betriebs­    Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten soll eine präzise, verant­
                  praktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.                 wortungsvolle, eigenständige, sicherheitsbewusste und leistungs­
                                                                                      orientierte Arbeitsweise des Auszubildenden erreicht werden.
                                                                                      Am Ende der Ausbildungszeit wird erwartet, dass der Auszubildende
                                                                                      nach Arbeitsanweisungen und unter Beachtung der entsprechenden
                                                                                      Vorgaben gemäß den Prüfungsanforderungen der entsprechenden
                                                                                      Fachrichtung Arbeitsaufträge selbstständig planen, durchführen und
                                                                                      kontrollieren kann.

              (2) Die Berufsausbildung gliedert sich wie folgt:                       Die Positionen 1 bis 4 umfassen die fachbezogenen Inhalte der
                                                                                      Grund- und Fachbildung für das 1. und 2. Ausbildungsjahr, wobei zu
                  Abschnitt A                                                         berücksichtigen ist, dass zusätzlich noch 2 Wahlqualifikationen aus
                  Gemeinsame Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:                der Auswahlliste I zu vermitteln sind.
                  1. Arbeitsorganisation,                                             Die Positionen 5 bis 8 sind während der gesamten Ausbildung, auch
                                                                                      in Verbindung mit den fachbezogenen Inhalten, zu vermitteln.
                  2. Gestaltungsgrundlagen,
                  3. Datenhandling,
                  4. Medienintegration,
                  5. Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht,
                  6. Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes,
                  7. Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit,
                  8. Umweltschutz;

12

                                                                                                 Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print
Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print                                                                           Verordnung

  Verordnungsteil                                                          Erläuterungen

       Abschnitt B                                                         Hier sind die fachbezogenen Inhalte der Fachrichtung Beratung
                                                                           und Planung aufgeführt.
       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Fachrichtung
       Beratung und Planung:
       1. Kommunikation und Kooperation,
       2. kundenorientierte Marketingmaßnahmen,
       3. Projektplanung und Konzeption,
       4. Kundenbeziehungen und Präsentation,
       5. zwei Wahlqualifikationen aus der Auswahlliste I
          nach Absatz 3 Nummer 1,
       6. zwei Wahlqualifikationen aus der Auswahlliste II
          nach Absatz 3 Nummer 2,
       7. eine Wahlqualifikation aus der Auswahlliste III
          nach Absatz 3 Nummer 3;

       Abschnitt C                                                         Hier sind die fachbezogenen Inhalte der Fachrichtung Konzeption
                                                                           und Visualisierung aufgeführt.
       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Fachrichtung
       Konzeption und Visualisierung:
       1. Analyse des Auftrags und Erarbeitung der Konzeption,
       2. Visualisierung der Ideen und Entwürfe,
       3. Gestaltungsabstimmung,
       4. mediengerechte Ausarbeitung,
       5. zwei Wahlqualifikationen aus der A
                                           ­ uswahlliste I
          nach Absatz 3 Nummer 1,
       6. zwei Wahlqualifikationen aus der A
                                           ­ uswahlliste II
          nach Absatz 3 Nummer 2,
       7. eine Wahlqualifikation aus der A
                                         ­ uswahlliste III
          nach Absatz 3 Nummer 3;

       Abschnitt D                                                         Hier sind die fachbezogenen Inhalte der Fachrichtung Gestaltung
                                                                           und Technik aufgeführt.
       Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Fachrichtung
       Gestaltung und Technik:
       1. Arbeitsplanung,
       2. gestaltungsorientierte Produktion,
       3. technisch orientierte Produktion,
       4. Übergabe- und Ausgabeprozesse,
       5. zwei Wahlqualifikationen aus der Auswahlliste I
          nach Absatz 3 Nummer 1,
       6. zwei Wahlqualifikationen aus der Auswahlliste II
          nach Absatz 3 Nummer 2,
       7. eine Wahlqualifikation aus der Auswahlliste III
          nach Absatz 3 Nummer 3.

  (3) Die Wahlqualifikationen der einzelnen Fachrichtungen ­ergeben        Auf der folgenden Seite sind die Wahlqualifikationen mit der
      sich aus den folgenden Auswahllisten I, II und III (siehe ­nächste   ­entsprechenden Zuordnung zu den Fachrichtungen dargestellt.
      Seite).                                                              Zu wählen sind zwei W1-Qualifikationen, zwei W2-Qualifikationen
                                                                           und eine W3-Qualifikation. Die beiden W1-Qualifikationen sind in den
                                                                           ersten 18 Monaten der Ausbildung zu vermitteln.
                                                                           Die beiden W2-Qualifikationen und die W3-Qualifikation werden im
                                                                           3. Ausbildungsjahr in der Fachrichtung vermittelt.

                                                                                                                                                         13

Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien (ZFA)
Lfd.     Wahlqualifikationen                          Fachrichtung           Fachrichtung Konzeption Fachrichtung
                        Nr                                                    Beratung und Planung   und Visualisierung      Gestaltung und Technik

                        I.1      Kaufmännische Auftragsbearbeitung I            O

                        I.2      Kreativitätstechniken                          O                        O

                        I.3      Medienproduktion                                                        O

                        I.4      Typografische Gestaltung                                                                                     O

                        I.5      Digitale Bildbearbeitung I                                                                                   O

                        I.6      Produktion von Digitalmedien I                                                                               O

                        I.7      Datenausgabeprozesse
     Auswahlliste I

                                                                                                                                              O

                        I.8      Hard- und Software                                                                                           O

                        I.9      Fotogravurzeichnung I                                                                                        O

                        I.10     Musiknotenherstellung I                                                                                      O

                        I.11     Verpackungsgestaltung I                                                                                      O

                        I.12     Geografik I                                                                                                  O

                        I.13     Dekorvorlagenherstellung I                                                                                   O

                        I.14     3D-Objekterzeugung                                                                                           O

                        I.15     3D-Inszenierung I                                                                                            O

                        I.16     Social Media I (Plattformen zur                O                                                             O
                                 interaktiven Kommunikation I)
                        II.1     Kosten- und Leistungsrechnung                  O

                        II.2     Projektdurchführung                            O

                        II.3     Designkonzeption I                                                      O

                        II.4     Gestaltung von Printmedien                                              O                                    O

                        II.5     Gestaltung von Digitalmedien                                            O                                    O

                        II.6     Digitale Bildbearbeitung II                                                                                  O

                        II.7     Produktion von Digitalmedien II                                                                              O

                        II.8     Systembetreuung I                                                                                            O

                        II.9     Datenbankanwendung                                                                                           O

                        II.10    Druckformherstellung                                                                                         O

                        II.11    Reprografie I                                                                                                O
     Auswahlliste II

                        II.12    Druckweiterverarbeitung                                                                                      O

                        II.13    Digitalfotografie                                                                                            O

                        II.14    Redaktionstechnik I                                                                                          O

                        II.15    Fotogravurzeichnung II                                                                                       O

                        II.16    Musiknotenherstellung II                                                                                     O

                        II.17    Verpackungsgestaltung II                                                                                     O

                        II.18    Geografik II                                                                                                 O

                        II.19    Dekorvorlagenherstellung II                                                                                  O

                        II.20    Fotolabortechnik                                                                                             O

                        II.21    Großformatiger Digitaldruck I                                                                                O

                        II.22    3D-Inszenierung II                                                                                           O

                        II.23    3D-Bewegtbild                                                                                                O

                        II.24    Contenterstellung I                                                                                          O

                        II.25    Social Media II (Plattformen zur               O                                                             O
                                 interaktiven Kommunikation II)
                        III.1    Kaufmännische Auftragsbearbeitung II           O

                        III.2    Designkonzeption II                                                     O

                        III.3    Text-, Grafik- und Bilddatenbearbeitung                                                                      O

                        III.4    Produktorientierte Gestaltung                                                                                O

                        III.5    Datenbankbasierte Medienproduktion                                                                           O

                        III.6    Interaktive Medienproduktion                                                                                 O

                        III.7    Audiovisuelle Medienproduktion                                                                               O

                        III.8    Systembetreuung II                                                                                           O

                        III.9    Digitale Druckformherstellung                                                                                O
     Auswahlliste III

                        III.10   Digitaldruck                                                                                                 O

                        III.11   Reprografie II                                                                                               O

                        III.12   Mikrografie                                                                                                  O

                        III.13   Tiefdruckformherstellung                                                                                     O

                        III.14   Redaktionstechnik II                                                                                         O

                        III.15   Fotogravurzeichnung III                                                                                      O

                        III.16   Musiknotenherstellung III                                                                                    O

                        III.17   Verpackungsgestaltung III                                                                                    O

                        III.18   Geografik III                                                                                                O

                        III.19   Dekorvorlagenherstellung III                                                                                 O

                        III.20   Großformatiger Digitaldruck II                                                                               O

                        III.21   3D-Standbild                                                                                                 O

                        III.22   Contenterstellung II                                                                                         O

                        III.23   Kommunikationsplanung und Erfolgskontrolle     O
14

                                                                                                     Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print
Mediengestalter Digital und Print | Mediengestalterin Digital und Print                                                                             Verordnung

  Verordnungsteil                                                           Erläuterungen

  (4) Bei Wahlqualifikationen mit aufsteigender Ordnungskennziffer          Diese Bedingung vermeidet unsinnige Kombinationen von Wahl­
      muss bei Eintritt in die höherwertige Wahlqualifikation der Aus­      qualifikationen. Würde jemand beispielsweise als W3-Qualifikation
      bildungsinhalt der vorangegangenen Wahlqualifikation vermittelt       die Verpackungsgestaltung III wählen, ohne vorher die Verpackungs­
      sein.                                                                 gestaltung I und II gewählt zu haben, würde das keinen Sinn ergeben,
                                                                            da die Grundlagen der Verpackungsgestaltung nicht vermittelt
                                                                            würden.

  § 5 Durchführung der Berufsausbildung                                     Im Rahmen der Ausbildung sind auch t­echnikunabhängige Qualifika­
                                                                             tionen zu vermitteln, wie präzises Ausführen einer Arbeitsaufgabe,
  (1) Die in dieser Verordnung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und       eigenständige und leistungsorientierte Arbeitsweise, verantwortliches
      Fähigkeiten sollen so vermittelt werden, dass die Auszubildenden      Handeln, Denken in Zusammenhängen, Fähigkeiten zur Problem­
      zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne       lösung und die Bereitschaft zur Kooperation und ­Kommunikation.
      des § 1 Absatz 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden,          Diese Fähigkeiten sind Gegenstand der Zwischen- und Abschluss­-
      die insbesondere selbstständiges Planen, Durchführen und              ­prüfungen.
      Kontrollieren einschließt.

  (2) Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des                       Der betriebliche Ausbildungsplan ist Bestandteil des Berufsausbil­
      ­Ausbildungsrahmenplanes für die Auszubildenden einen                 dungsvertrages. Er kann inhaltlich und zeitlich auf die betrieblichen
       ­Ausbildungsplan zu erstellen.                                       Verhältnisse angepasst werden. Dabei können persönliche Vorausset­
                                                                            zungen des Auszubildenden (z. B. Schulbildung) ebenso berücksich­
                                                                            tigt werden, wie die speziellen Gegebenheiten im Ausbildungsbetrieb
                                                                            (z. B. über- oder zwischenbetriebliche Ausbildung) und der Berufs­
                                                                            schule (z. B. Blockunterricht).
                                                                            Entsprechende Tools zur Erstellung eines individuellen
                                                                            ­ usbildungsplans finden Sie auf der ZFA-Website unter
                                                                            A
                                                                            http://www.zfamedien.de/mgplaner.

  (3) Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnach­         Durch den schriftlichen Ausbildungsnachweis (Berichtsheft) wird
      weis zu führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen     der zeitliche und sachliche Verlauf der Ausbildung durch den
      Ausbildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen.            Auszubildenden nachgewiesen. Ziel ist es, den Ausbildungsverlauf
      Die Ausbildenden haben den schriftlichen Ausbildungsnachweis          zu dokumentieren und zu kontrollieren. Der Ausbildende oder der
      regelmäßig durchzusehen.                                              Ausbilder sollte den Ausbildungsnachweis mindestens monatlich
                                                                            prüfen und abzeichnen.
                                                                            Der Ausbildungsnachweis ist auch Voraussetzung, um zur Abschluss­
                                                                            prüfung zugelassen zu werden. Eine Bewertung nach Form und
                                                                            Inhalt findet dabei nicht statt. Einzelheiten regeln die zuständigen
                                                                            Stellen (IHK oder HWK). Im Ausbildungsvertrag ist deshalb auch die
                                                                            Führung des Ausbildungsnachweises vertraglich geregelt.

  § 6 Zwischenprüfung                                                       Durch die Zwischenprüfung soll der erreichte Ausbildungsstand
                                                                            ermittelt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Prüfungsaus­
  (1) Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes ist eine Zwischenprüfung        schuss eine differenzierte Rückmeldung geben, damit die Auszu­
      durchzuführen. Sie soll zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres        bildenden, die Ausbilder und die Berufsschullehrer die Möglichkeit
      stattfinden.                                                          haben, Mängel in der Leistung der Auszubildenden zu erkennen
                                                                            sowie den Ausbildungsverlauf zu korrigieren und Ausbildungsinhalte
                                                                            zu ergänzen oder zu vertiefen. Das Zwischenprüfungsergebnis hat
                                                                            keine rechtlichen Folgen für die Fortsetzung des Ausbildungsverhält­
                                                                            nisses und geht auch nicht in das Ergebnis der Abschlussprüfung ein.
                                                                            Jedoch ist die Teilnahme an der Zwischenprüfung Voraussetzung für
                                                                            die Zulassung zur Abschlussprüfung.

  (2) Die Zwischenprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage für          Die zu prüfenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind im
      die ersten drei Ausbildungshalbjahre aufgeführten Fertigkeiten,       Ausbildungsrahmenplan durch die Einteilung der Spalten kenntlich
      Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den in diesem Zeitraum im        gemacht (1. bis 18. Monat).
      Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die   Berücksichtigt wird auch der im Rahmenlehrplan zu vermittelnde
      Berufsausbildung wesentlich ist.                                      Lehrstoff der Berufsschule für die ersten 18 Monate (Lernfelder 1
                                                                            bis 7, siehe Seite 43).

  (3) Die Zwischenprüfung findet in den folgenden Prüfungsbereichen         Für jeden der drei Prüfungsbereiche werden gesonderte Punkte und
      statt:                                                                Noten ausgewiesen, die jeweils für sich zu betrachten sind. Es wird
       1. Gestaltung und Realisation eines Medienproduktes,                 keine Gesamtnote ausgewiesen.
       2. Gestaltungsgrundlagen und Medienproduktion,
       3. Kommunikation, Arbeits- und Sozialrecht.

                                                                                                                                                           15

Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien (ZFA)
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