Unser Landvolk - klv-Wesermarsch
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Kreislandvolkverband Kreislandvolkverband Friesland e.V. Wesermarsch e.V. Unser Landvolk Rundschreiben Ausgabe 1 / 2018 Inhalt Neujahrsempfang 2018 Mindestlohn Ball der Landwirtschaft in Rodenkirchen Milchabend 2017 – "Gemeinsam am Milch- markt erfolgreich sein" Vorstandsklausurtagung v.li.: Thmoas Brückmann, Dr. Karsten Padeken, Björn Thümler, Barbara Otte- Junglandwirtetag 2018 Kinast, Sven Ambrosy, Manfred Ostendorf Hinweise zur Vermeidung von Fehlern und Sanktionen Neujahrsempfang 2018 Jahreshauptversammlungen Zum Neujahrsempfang am 29. Ja- aktuelle Themen an und formu- 2018 nuar 2018 im Tivoli in Varel war lierten klare Forderungen an die Aus unserer Abteilung es den Kreislandvolkverbänden Politik. Es folgte ein Grußwort Wesermarsch und Friesland ge- des Landrats des Landkreises Unternehmensberatung lungen Barbara Otte-Kinast (Mi- Wesermarsch Thomas Brück- und "Grüne Buchführung" nisterin für Ernährung, Landwirt- mann. schaft und Verbraucherschutz) Herr Brückmann stellte zu Beginn und Björn Thümler (Minister für seiner Ausführungen fest, dass Hinweis: Wissenschaft und Kultur), beide Landwirte für klare Worte stehen, Minister der neuen niedersächsi- und auch wenn es mal unange- schen Landesregierung, gewinnen nehm sein kann, kann die Politik zu können. Knapp 300 Gäste wa- gut damit umgehen. Im Weiteren ren der Einladung gefolgt. ging er auf die Gänseproblematik Nach dem Sektempfang eröff- ein, die die Landkreise Friesland neten die Vorsitzenden Hartmut und Wesermarsch bewegen. Hier Seetzen und Dr. Karsten Padeken wurden unbürokratische Lösun- die Veranstaltung und begrüß- gen gesucht um den betroffenen In den Geschäftsstellen in Ove- ten insbesondere die Ministerin Landwirten zu helfen. Ein weiteres lgönne und in Schortens stehen je für Landwirtschaft Barbara Otte Thema war der Wolf. Der Wolf hat ein bzw. zwei Bodenprobenneh- Kinast und den Minister für Wis- beide Landkreise erreicht und es mer zum kostenlosen Verleih zur senschaft und Kultur Björn Thüm- gab bereits einige Risse von Scha- Verfügung. Bei Interesse melden ler. In ihrer Eröffnungsansprache Sie sich gerne bei Lena Frerichs: sprachen die Vorsitzenden viele Lesen Sie mehr auf Seite 3 04401/9805-20
Mindestlohn Tarifrunde 2017/2018 (NGG, ver.di, IG BAU) noch keine ist dies für Niedersachsen zwar Obgleich die tarifliche Arbeitszeit Forderungen nach Änderung der keine tarifliche Neuerung. Die bereits in 2017 vereinzelt von den tariflichen Arbeitszeit gestellt. Was Bundesempfehlung kann jedoch Gewerkschaften problematisiert die Entgeltforderungen angeht, ist genutzt werden, um die tarifliche worden ist, war das Tarifjahr 2017 damit zu rechnen, dass diese über Wochenarbeitszeit für maximal 3 im Wesentlichen geprägt durch den Vorjahren liegen. Die IG BAU Monate auf 60 Stunden auszuwei- reine Entgelttarifabschlüsse. Die hat den Lohn-/Gehaltstarifvertrag ten. Tarifentgelte stiegen in 2017 bran- für die Bezugs- und Absatzgenos- chendifferenziert in einer Spanne senschaften in Weser-Ems gekün- Die Tarifkommission des AGE hat von 2 % bis über 6 %. Von 2010 bis digt und fordert eine Entgeltan- die IG BAU aufgefordert, die o.g. 2016 stiegen die Tarifverdienste in hebung von 5,8 % bezogen auf 12 Bundesempfehlung zeitnah für Deutschland laut DIW insgesamt Monate. Niedersachsen durch Abschluss um 15 %, die Bruttoverdienste um von Tarifverträgen umzusetzen. 16 % und die Reallöhne um 8 %. Nach Auslaufen der Bundesemp- Wir gehen davon aus, dass wir mit Laut DIW sind die tariflichen Ein- fehlung für die Landwirtschaft der IG BAU spätestens im Februar stiegslöhne nicht nur infolge der Mitte 2015 hat unser Bundesver- 2018 zu einer Einigung kommen Einführung des gesetzlichen Min- band GLFA sich mit der IG BAU werden. destlohns stark angestiegen, son- im Dezember 2017 auf eine neue dern in einigen Bereichen auch Bundesempfehlung einigen kön- Mindestentgelt-Tarifvertrag für aufgrund des Fachkräftemangels. nen. Diese sieht ab dem 1.1.2018 die Landwirtschaft und den Zum 1.1.2017 ist der allgemei- einen tariflichen Einstiegslohn von Gartenbau ne gesetzliche Mindestlohn nach 9,10 € pro Stunde vor. Ab 2019 gilt Der Mindestentgelt-TV für die dem Mindestlohngesetz auf 8,84 € sofern der jeweilige gesetzliche Landwirtschaft und den Garten- pro Stunde erhöht worden. Mitte Mindestlohn. Die tariflichen Löh- bau vom 29.8.2014 endete zum 2018 wird die Mindestlohnkom- ne und Gehälter für Arbeitnehmer 31.12.2017 und entfaltet keine mission eine weitere Anhebung in der Landwirtschaft sollen im Nachwirkung. Dadurch ergeben des Mindestlohnes zum 1.1.2019 Durchschnitt über alle tariflichen sich folgende Änderungen: Ab beschließen und dabei auch die Entgeltgruppen ab dem 1.1.2018 gilt auch für den allgemeine Tarifentwicklung der 1.1.2018 um 3 %, Bereich Landwirtschaft und Gar- Jahre 2016/2017 berücksichtigen. 1.1.2019 um 2,5 % und ab tenbau der gesetzliche Mindest- Es ist damit zu rechnen, dass der 1.1.2020 um 1,5 % lohn. Er beträgt 8,84 € / Stunde. Mindestlohn ab 2019 auf über angehoben werden. Die Laufzeit Eine Anrechnung von Kost und 9,20 € pro Stunde angehoben endet am 30.6.2020. Da die tarifli- Logis (Sachleistungen) für Saison- wird. chen Entgelte je nach Bundesland arbeitskräfte auf das tarifliche zuletzt in 2012 bzw. 2014 ange- Mindestentgelt war nicht zulässig. In der Tarifrunde 2018 ist mit ver- hoben worden sind, werden von Nach § 107 Abs. 2 Gewerbeord- gleichsweise hohen Entgeltforde- der Anhebung zum 1.1.2018 alle nung wird die Anrechnung von rungen der Gewerkschaften zu Lohngruppen vorab rechnerisch Kost und Logis auf den gesetzli- rechnen. Den Auftakt machte die um 3 % angehoben. chen Mindestlohn für Saisonar- IG Metall mit einer Forderung in Die Bundesempfehlung sieht fer- beitnehmer zugelassen. Somit ist Höhe von 6 % für eine Laufzeit von ner eine Arbeitszeitflexibilisierung nun ab dem 1.1.2018 eine Anrech- 12 Monaten. Die Gewerkschaft for- vor. Auf Grundlage einer Jahres- nung auch in der Landwirtschaft dert daneben einen Anspruch auf arbeitszeit von 2.088 Stunden soll und im Gartenbau zulässig. Reduzierung der Wochenarbeits- zur Förderung einer ganzjährigen zeit auf bis zu 28 Wochenstunden Beschäftigung und für saisonale (Quelle: Arbeitgeberverband Agrar, bei vollem Lohnausgleich und Spitzenzeiten ein Arbeitszeitkonto Rundschreiben 01/2018) einem Rückkehrrecht in Vollzeit. mit Plus- und Minusstunden ein- Bislang haben die mit dem AGE geführt werden. Im Gegensetz zu verhandelnden Gewerkschaften einigen anderen Bundesländern 2
Fortsetzung von Seite 1 fen. Die besondere Situation der Marsch mit den vielen Grünland- flächen mit weidenden Rindern muss berücksichtigt werden. Eine wolfssichere Einzäunung ist allein bei 160 km Deichlinie und 20.000 km Gewässer in der Wesermarsch unmöglich zu realisieren. Herr Brückmann sagte: „Entschädigun- gen sind nicht ausreichend, es muss wolfsfreie Zonen in Nieder- sachsen geben.“ Es folgte die Rede der Ministerin für Landwirtschaft in Niedersach- sen, Barbara Otte-Kinast. Der hohe Grünlandanteil der Region ist für Frau Otte-Kinast besonders v.li.: Hartmut Seetzen, Barbara Otte-Kinast, Dr. Karsten Padeken, Björn Thümler bemerkenswert und auch die ho- hen Leistungen der Betriebe. Sie Die Gefahr der afrikanischen Anforderungen durch die Dünge- sagt: „Die Landwirtschaft muss Schweinepest ist real und das Mi- verordnung können die Landwirte wieder in die Mitte der Gesell- nisterium bereitet umfangreiche nicht allein gelassen werden. schaft rücken. Daran kann Politik Maßnahmen zur Prävention vor. Die Ausgleichszulage für benach- mit guter Arbeit mitwirken, aber Frau Otte-Kinast sagt zu, dass AFP teiligte Gebiete (Grünlandprämie) auch jeder Einzelne mit seiner ak- überarbeitet wird, Inhalte verän- wurde gestrichen. Die für 2017 be- tiven Arbeit vor Ort.“ Im Weiteren dert werden, um das finanzielle antragten Mittel werden in 2018 ging die Ministerin auf das Thema Volumen zu steigern. Die Ober- ausgezahlt, jedoch ist eine weite- Tierschutz ein. Wichtig ist ihr ein grenzen müssen wieder auf das re Finanzierung der Maßnahme Tierschutz nach Augenmaß. Es Bimsch Niveau angehoben wer- nicht gesichert. Die Landesregie- reicht nicht im Tierschutz schnell den. Die Förderung von Silageplat- rung plant ein neues Programm große Schritte zu machen, wenn ten und Lagerraum für Gülle soll zu entwickeln. es dann keine Tierhaltung mehr in erweitert werden. Mit den neuen der Fläche gibt, zudem muss auch die Bürokratie für den Landwirt beherrschbar bleiben. Milchwirtschaft ist ein großer Schwerpunkt in Niedersachsen. Die finanziellen Herausforderun- gen für die Landwirte sind enorm und die vielschichtigen Gründe für Preisschwankungen tragen dazu bei. Es gibt kein einzelnes Instru- ment um den Milchmarkt zu lei- ten. Es bedarf einer Vielzahl von Maßnahmen die Milchwirtschaft zu unterstützen. Hierzu gehört insbesondere die Wirtschaftsför- derung, Fortführung des Weide- milchprogrammes, Stärkung der Biomilcherzeugung und der regio- nale Absatz. v.li.: Thomas Brückmann, Dr. Karsten Padeken, Barbara Otte-Kinast 3
Im Anschluss folgte Björn Thüm- Ebenso wie beim Thema Biodiver- nicht bewusst, dass dieses Thema ler. Auch sein Amt ist sehr verbun- sität bzw. Artenvielfalt fordert der für die Landwirte noch aktuell ist den mit der Landwirtschaft in Nie- Minister, dass es in Zukunft eine und lud einige Landwirte zu einem dersachsen. Er schnitt das Thema Ursachenforschung gibt, da die persönlichen Gespräch nach Han- Wolf kurz an und ist der Meinung, Landwirtschaft auch an diesem nover ein, um für dieses Problem dass der Wolf nicht in jede Region Problem nicht alleine schuld ist. eine Lösung zu finden. gehört. Es muss wolfsfreie Gebie- Zuletzt spricht Björn Thümler noch Auf Nachfrage der Landfrau- te in Deutschland geben. Dies ist das Grünlandzentrum an, welches en berichtete sie auch über den auch in anderen Ländern der EU er selber mit aufgebaut hat. Er ist Sachstand des geplanten Kompe- wie z.B. Schweden oder Finnland sich ganz sicher, das Grünland- tenzzentrums für Hauswirtschaft möglich. Im Weiteren spricht der zentrum muss und wird sich wei- und Ernährungsfragen in Nieder- Minister die Forschung bezüglich ter entwickeln. Eine enge Zusam- sachsen. Abschließend forderte multiresistenter Keime, die in menarbeit mit allen Einrichtungen die Ministerin alle Landwirte auf Niedersachsen ausgebaut wer- in Niedersachsen, die sich mit sich zu jeder Zeit mit Problemen, den muss, an. Die Landwirtschaft Ernährung und Wissenschaft be- Ideen und Anregungen an sie zu ist nicht der Hauptverursacher schäftigen wird angestrebt. wenden. dieses Problems und somit muss In einer abschließenden Diskus- es an dieser Stelle eine wissen- sionsrunde kam das Thema Kalt- Dieser gelungene Abend klang ge- schaftliche Aufarbeitung geben. brand auf. Frau Otte-Kinast war mütlich bei einem Glas Bier aus. Ball der Landwirtschaft in Rodenkirchen Am 11. Dezember 2017 wurden Dr. Karsten Padeken gratulierte lange nicht mehr sei. „Ich danke beim Ball der Landwirtschaft in alle Absolventen und sagte: „Die allen, die mich bei den Prüfungen der Markthalle in Rodenkirchen Landwirtschaft wird immer mehr unterstützt haben. Heute haben 56 ehemalige Auszubildende und in den Focus der Gesellschaft ge- wir wieder eine ganze Bandbreite 13 Meister durch Ralf Minits von rückt. Wir Landwirte produzieren von Berufen.“ der Bezirksstelle Oldenburg-Nord Lebensmittel, die jeden Tag von und die anwesenden Berufsschul- der Gesellschaft gegessen wer- Zum Abschluss trat auch Land- lehrer freigesprochen. den. Ich appelliere an euch, Bot- wirt Keno Lehners ans Mikrofon. Rund 600 Gäste waren in die schafter für die Landwirtschaft zu Der Jahresbeste der Berufsschule Markthalle gekommen. Vorsitzen- werden und in Kontakt mit der Varel arbeitet zurzeit im elterli- der des Kreislandvolkverbandes Bevölkerung zu treten.“ Die neuen chen Betrieb. „Nach unserer Aus- Wesermarsch, Dr. Karsten Pade- Landwirte sollen für die Akzeptanz bildungszeit dürfen wir uns alle ken begrüßte die Absolventen, der Landwirtschaft in der Gesell- jetzt zurecht Landwirte nennen“, deren Eltern und Vertreter der schaft werben. „Geht in die Dis- begann er seine Ansprache, in Ausbildungsbetriebe sowie die kussion und erklärt, wie und war- der er von dem recht kurzweiligen Lehrkräfte der Berufsschulen. um wir was machen, dass es dabei Unterricht berichtete. Dabei kam Auch Landtagsabgeordnete Karin zwar um Wirtschaftlichkeit, aber auch der Friesengeist während ei- Logemann (SPD), Landtagsabge- auch um bestimmte Rahmenbe- ner Klassenfahrt zur Sprache. „Wir ordneter Dragos Pancescu (Grü- dingungen geht. Gespräche wie hatten eine Menge Spaß als Klasse ne), Christoph Hartz (Bürgermeis- diese sind die Grundlage für die und wurden von den Lehrern gut ter der Gemeinde Ovelgönne), den Existenz der Landwirtschaft von auf die Prüfung vorbereitet. Wir stellvertretenden Bürgermeister morgen.“ Ralf Minits von der Be- haben den besten Job der Welt Elsfleths, Volker Osterloh, und zirksstelle Oldenburg-Nord drück- und sind motiviert, die Betriebe, Vize-Landrat Dieter Kohlmann wa- te seine Freude darüber aus, dass in denen wir arbeiten, weiter nach ren zu Gast. die Markthalle so voll wie schon vorne zu bringen.“ 4
Absolventen: Landwirte/innen: Landwirtschaftsmeister: Meisterin in Hauswirtschaft: Martin Beckhusen, Marian Jan-Niklas Alter, Christoph Bü- Marieke Hülsmann Beerepoot, Piet Beerepoot, sing, Johannes Döhle, Tamme Dennis Bielefeld, Nils Bulle, Jaborg, Peter Rohaan Pflanzentechnologin: Simon Cornelius, Tobias Degen, Isabell Hohnholz Janik Eiting, Saskia Haase, Werker in der Landwirt- Tim Hansing, Lisel Harms-Herr- schaft: Fachkraft für Agrarservice: mann, Henry Hashagen, Tobias Tobias Booken, Daniel Joach- Matthias Ahlers, Hauke Böning, Hohn, Vincent Hoogendoorn, ims-thaler, Arne Wehmeyer Steffen von Loeper, Wietse Wil- Clemens Hullmann, Kilian Jan- lem Sebastian Morssink ßen, Wilke Lür Kaemena, Daniel Hauswirtschafterinnen: Kleinschmidt, Keno Lehners, Annika Bahr, Johanna Düser, Absolvent Einjährige Fachschu- Tanno Willm Luks, Henrik Lut- Saskia Holz, Joanna Lewin- le, Abschluss: Staatlich ge- her, Lübbo Martens, Michael ski, Miriam Müller, Christina prüfter Wirtschafter: Minits, Silvia Josepha Neun- Rogge, Mona Scheltwort, Ca- Eike Schmidt aber, Jessica Peters, Sarina rina Schwager, Sarah Vahlen- Sager, Tim Schumacher, Jörn kamp Absolventen Unternehmer- Schwarting, Marten Schwäke, schule Oldenburg 2017, Tammy Lea Schwiering, Jan Abschluss: Landwirtschafts- Seelhorst, Cintja Spille, Marvin meister + staatlich geprüfte/r Stache, Manuel Streekmann, Betriebswirt/in: Hayo Hartwig Tantzen, Daniel Sönke Beneke, Renke Drieling, Tetz, Nadine Töllner, Alexander Timo Hußmann, Leenert Köh- Voß, Tobias Wichmann ne, Arne Meyer, Andree Ripken 5
Milchabend 2017 – „Gemeinsam am Milchmarkt erfolgreich sein“ „Gemeinsam am Markt erfolgreich Futterbau in Waldeck (Hessen) be- werden müssen. Die Molkereien sein“ – so hieß das Thema des wirtschaftet, übernahm anschlie- hätten eine sehr geringe Verläss- Milchabends am 30. November ßend das Wort. Seine zentrale Bot- lichkeit bezüglich der Milchanlie- 2017 in der Markthalle Rodenkir- schaft war, dass die Milchbauern ferung, die Milcherzeuger wiede- chen. Zu Gast war der Milchprä- weniger produzieren müssen um rum hätten keine Verlässlichkeit sident des Deutschen Bauern- bessere Preise zu erreichen. Sch- hinsichtlich des künftigen Milch- verbandes Karsten Schmal. Rund mal sagte: „In der jüngsten Milch- preises. Der Milchpräsident warb 120 Zuhörer der Kreislandvolk- preiskrise wären zwei Prozent we- deshalb für Preisabsicherungen verbände Wesermarsch und Fries- niger Milchlieferung 30 Prozent für Teilmengen an der Börse, land, sowie Vertreter der Molke- mehr Milchpreis gewesen.“ nachdem er erfahren hatte, dass reien waren anwesend. Bereits am Großes Thema war auch der hohe sich keiner der anwesenden Land- Nachmittag vor dem Milchabend Lagerbestand an Milchpulver. Die wirte für diese Möglichkeit bisher waren Hendrik Lübben und Dr. EU sei nicht länger bereit die Ma- entschieden hatte. Für 2018 sei Karsten Padeken mit dem Milchprä- germilch zu Interventionspreisen eine Absicherung von 29 Cent je sidenten durch Moor und Marsch aus dem Markt zu nehmen. Kars- Kilo möglich, sagte er. in der Wesermarsch gefahren, um ten Schmal hält die Intervention Einer staatlich verordneten Milch- ihm zu zeigen, dass es sehr viel für „einen letzten Notnagel“. Sie mengenbegrenzung erteilte Kar- Grünland gibt und wenig Alterna- habe sich bewährt als unterstes sten Schmal aber eine deutli- tiven zur Milchproduktion. Sicherheitsnetz und müsse beste- che Absage. Die zu produzieren- hen bleiben. de Milchmenge müsse von den Die Vorsitzenden der Milchaus- Schmal sagte, dass die Landwirte Marktpartnern geregelt werden. schüsse Hendrik Lübben (Weser- erst seit zehn Jahren starke Preis- Politisch definierte Einheitslösun- marsch) und Hilmar Beenken schwankungen im Milchmarkt gen werde es in Deutschland we- (Friesland) führten am Milcha- kennen, hatte jedoch keine Erklä- gen zu großer struktureller Unter- bend in das Thema ein. Karsten rung, warum dies bei Schweinen schiede nicht geben. Milchpräsi- Schmal, der mit seiner Familie ei- und Eiern nicht in dem Maße der dent Schmal sieht auf jeden Fall nen Milchviehbetrieb mit 160 Kü- Fall ist. Sicher ist, dass die Liefer- „noch viel Luft nach oben im ge- hen, sowie Marktfruchtanbau und beziehungen deutlich verbessert meinsamen Handeln“. Milchpräsident des Deutschen Hilmar Beenken, Karsten Schmal und Hendrik Lübben Bauernverbandes Karsten Schmal 6
Vorstandsklausurtagung Am 19.1.2018 fand eine Vorstandsklau- Antwort lautete, dass es sicherlich mög- surtagung beider Kreisverbände im Land- lich ist, aber es eigentlich keinen Grund gasthaus in Diekmannshausen statt. Eine gibt, darauf zu verzichten. Mittlerweile tolle Möglichkeit, um sich auszutauschen, wurde nachgewiesen, dass der korrekte vielfältige Themen zu diskutieren und die Einsatz keine krebserregende Wirkung Planung für 2018 abzustimmen. hat. Zudem werden immer mehr Pflan- Neben dem Thema „Gänsefraßschäden“, zenschutzmittel verboten, so dass die sorgte natürlich auch der Wolf für viel Dis- Auswahl immer mehr eingeschränkt wird. kussionspotenzial. Unter den Vorstands- Alle Vorstandsmitglieder waren sich einig, mitgliedern wurde beschlossen sich auch dass man einem Verbot von Glyphosat weiterhin gegen den geplanten Zaunbau nicht zustimmen sollte. und für eine wolfsfreie Zone entlang der Küste einzusetzen. Einen Zaun zu errich- Auch das Thema „Neue Düngeverord- ten und auch noch zu unterhalten ist nung“ stand auf der Tagesordnung. Auch zeitlich wie auch finanziell nicht zumut- bei diesem Thema waren sich alle Vor- bar, nicht zu vergessen ist auch die Be- standsmitglieder einig, die Düngeverord- einträchtigung des Landschaftsbildes. nung ist nach aktuellem Stand nicht prak- Um sich gegen den geplanten Zaunbau tikabel. Das Ziel muss ganz klar sein: es zu wehren, beschloss der Vorstand An- sollen Ausnahmen für Grünlandregionen gebote für einen solchen Zaunbau einzu- erwirkt werden. holen, um grob überschlagen zu können, Nach einem gemeinsamen Mittagessen wie hoch die Kosten je Betrieb für einen folgte eine kurze Vorstellung der aktua- Zaunbau entlang aller Flächen wären. Die lisierten Homepages für beide Kreisver- Ergebnisse sollen an die Politik (Olaf Lies) bände. Beide Seiten erstrahlen in einem weitergegeben werden, um ihm Diskussi- moderneren Design und sind nun auch onsgrundlagen gegen einen Zaunbau zu über mobile Geräte, wie Smartphones liefern. Zusätzlich ist geplant einen Wolfs- und Tablets, benutzerfreundlich zu errei- zaun beispielhaft an einer Fläche aufzu- chen und bedienen. Im Zuge der Umstel- stellen. Davon sollen Fotos gemacht und lung wurden auch die Inhalte der Seiten mit entsprechenden Informationen be- umstrukturiert und für die breite Masse züglich Aufwand und Kosten an die Presse angepasst. Somit finden Verbandsmitglie- weitergegeben, so dass die Öffentlichkeit der weiterhin aktuelle Informationen, so- einen Eindruck vom Vorhaben „wolfssi- wie Veranstaltungsankündigungen, aber cherer Zaunbau“ bekommen. auch Lehrer, Schüler oder andere Inter- Zum Weideaustrieb im Frühjahr sind essierte finden allgemeine Informationen Mahnfeuer auf den Deichen entlang der zur Landwirtschaft und zu beiden Regio- Küste geplant, möglichst in Zusammenar- nen. beit mit den Nachbarkreisen, so dass eine Zum Ende berichtete Manfred Ostendorf pressewirksame Großaktion entsteht. Zu- noch über die aktuellen Mitgliederzahlen sätzlich dazu sollen Plakate mit Wolfsbil- in beiden Kreisen, die insgesamt zufrie- dern bzw. gerissenen Tieren ca. 14 Tage denstellend sind. vor dem Weideaustrieb mit einem ent- sprechenden Slogan im Land verteilt wer- Alle Vorstandsmitglieder waren sich einig, den. dass auch im nächsten Jahr wieder eine Vorstandssitzung stattfinden soll. Ein weiteres Thema, was zur Diskussion stand, war das Verbot von Glyphosat. Dr. Schauen sie doch mal auf unseren Home- Karsten Padeken fragte in die Runde:“ Ist pages vorbei: www.klv-wesermarsch.de ein Verzicht aus eurer Sicht möglich?“. Die und www.kreislandvolk-friesland.de 7
Junglandwirtetag 2018 - Knapp 400 Junglandwirte diskutierten in Gander- kesee über ihre berufliche Zukunft Auch aus der Wesermarsch und Friesland waren viele Junglandwirte dabei Mit den Themen Klimawandel, Akzep- Investitionen anders als große Konzerne tanz der modernen Landwirtschaft, nicht einfach abschreiben, wenn sich die Planungssicherheit und Digitalisierung politischen Vorgaben mal wieder ändern“, stellte Niklas Behrens, Vorsitzender der brachte es der Tierhalter auf den Punkt. Junglandwirte Niedersachsen, vier Kern- Neben fehlender Planungssicherheit wies Herausforderungen für junge Landwirtin- Behrens auf Umweltgesetze hin, die die nen und Landwirte in den Fokus seiner Er- Umsetzung innovativer Stallbaukonzepte öffnungsrede anlässlich des diesjährigen mit hohen Tierwohlstandards teilweise Junglandwirtetages. Die Veranstaltung, verhindern. Das frustriere gerade den Be- die die Junglandwirte Niedersachsen und rufsnachwuchs. die Junglandwirte Oldenburg gemein- sam anboten, fand am 26. Februar in Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast Ganderkesee-Stenum statt. Knapp 400 sagte, Landwirtschaft in Niedersachsen junge Menschen aus der Landwirtschaft hat Zukunft. Sie betonte, dass sie neben diskutierten mit der Niedersächsischen der Weiterentwicklung der Landwirtschaft Landwirtschaftsministerin Barbara Otte- in puncto Umweltschutz und Tierschutz Kinast, dem neuen Präsidenten der Deut- die Wettbewerbsfähigkeit genau im Blick schen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat. Weiter rief sie die Anwesenden auf, Hubertus Paetow, dem Vizepräsidenten sich in die Gestaltung der politischen Rah- des Landvolks Niedersachsen Jörn Ehlers, menbedingungen einzubringen. Gerade und dem Junglandwirt Johannes Ritz. Eh- wird die Ausgestaltung der GAP ab 2021 lers war spontan für den kurzfristig ver- erarbeitet. Da sind die Junglandwirte ge- hinderten Landvolkpräsidenten Albert fordert. Schulte to Brinke eingesprungen. DLG-Präsident Paetow ging auf die ver- Behrens sagte mit Blick auf das Thema schiedenen zu bearbeitenden Themen- Akzeptanz, dass gerade den jungen Land- felder der modernen Landwirtschaft ein wirtinnen und Landwirten bewusst ist, wie z.B. Düngung, Artenvielfalt und Nach- dass sie in Sachen Tierschutz und Um- haltigkeit. In seiner Vision von der Land- weltschutz weiter an Verbesserungen ar- wirtschaft 2030 haben die Landwirte ei- beiten müssen. „Das machen wir und das nen breiten Werkzeugkasten, mit dem sie wollen wir“, stellte er klar. Allerdings sei diese Themen bewältigen. Dazu gehören die Heftigkeit der Kritik, die der Landwirt- u.a. technische Neuerungen wie Exakt- schaft aus einigen Teilen der Gesellschaft Düngerstreuer im Ackerbau, mithilfe de- entgegenschlägt, zuweilen schwer erträg- rer die Landwirtschaft umweltschonen- lich. „Wir müssen jedoch lernen, mit Kri- der arbeiten kann. Aufgabe des Staates tik konstruktiver umzugehen“, ist Behrens sei es, ein vernünftiges Ordnungsrecht zu überzeugt. Dies bedeute Veränderungen schaffen, das nachhaltiges Wirtschaften auf den landwirtschaftlichen Betrieben. ermöglicht. 100 Prozent Ökolandbau sei Für diese Veränderungen ist Planungssi- nicht sinnvoll. cherheit eine unverzichtbare Vorausset- Landvolk-Vizepräsident Ehlers griff aus zung. „Als Familienbetriebe können wir der Einladung der Junglandwirte das 8
Vorstandsmitglieder der Junglandwirte Niedersachsen mit Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast (Quelle: Christine Kolle, Junglandwirte Niedersachsen e.V.) Thema Glyphosat auf. Die Wissenschaft häufig übersehen oder bewusst ignoriert. habe wie die Landwirtschaft das Prob- Wie sonst sei es zu erklären, dass z.B. lem, dass wissenschaftliche Erkenntnisse mehr Außenklima für Schweine gefordert immer weniger Gehör finden. Teile der wird und gleichzeitig eine Filterpflicht für Politik und der Medien würden auf dieser die Stallluft gesetzlich festgeschrieben ist? Welle mitschwimmen. Eine Rückkehr zu Eine Chance sieht der Schweinehalter in mehr Sachlichkeit ist dringend erforder- der Bedienung lokaler Märkte und damit lich. Weiter wies Ehlers auf eine Umfra- einer Diversifizierung der Erzeugung. Ritz ge der Landwirtschaftlichen Fachschule hat sich für ein alternatives Stallkonzept unter potentiellen Hofnachfolgerinnen in der Schweinehaltung entschieden. Die und –nachfolgern in Bremervörde hin. Außenklimaställe will er als Verkaufsargu- Als Gründe gegen eine Hofübernahme ment nutzen. An die anwesenden Politi- nannten die jungen Menschen insbeson- kerinnen und Politiker richtete er die Bitte dere fehlende Akzeptanz gegenüber der in Sachen Umweltschutz und Tierschutz modernen Landwirtschaft und zu viele die Folgen für die Praxis abzuschätzen Auflagen bzw. zu viel Bürokratie. Ehlers und zu beachten. forderte den Berufsnachwuchs auf, sich In der abschließenden Podiumsdiskussi- bei diesen Themen einzubringen, um on mit der Ministerin und den drei Red- sich die Chancen auf die Ausübung ihres nern griffen die beiden Moderatoren, „Traumberufs“ Landwirtin bzw. Landwirt Niklas Behrens und seine Stellvertreterin zu erhalten. Viktoria-Sophie Möhlenhof, viele interes- Johannes Ritz, Schweinemäster aus dem sante Fragen aus dem Publikum auf. Die Landkreis Verden, stellte sich der Frage, Diskussion reichte von der Streichung der ob die berufliche Zukunft in der Landwirt- Ausgleichszulage für benachteiligte Ge- schaft ein Blick in die Glaskugel ist. „Wir biete in Niedersachsen, über die Entwick- jungen Landwirtinnen und Landwirte sind lung der Diskussion der DLG-Vision für gefordert, zu Weltmarktkonditionen zu die Landwirtschaft 2030 und die Frage, produzieren, während bei uns die Stan- wie das Landvolk die Praktiker in der Öf- dards und Auflagen stetig erhöht wer- fentlichkeitsarbeit unterstützt bis hin zum den“, sagte Ritz. Es soll von allem Mehr aktuellen Urteil zu Einbrüchen in Ställen. werden: Mehr Umwelt, mehr Klima, mehr Text: Christine Kolle, Junglandwirte Nieder- Tierschutz. Dabei werden Zielkonflikte sachsen e.V. 9
Hinweise zur Vermeidung von Fehlern und Sanktionen Anlage: häufigste Fehler im Bereich der Agrarumweltmaßnahmen Allgemein (gilt für alle Fördermaßnahmen NiB-AUM) • Änderungen der Bewirtschaftung oder der Flächengrößen sind umgehend bei der zuständigen Bewilligungsstelle der LWK zu melden. • In den förderspezifischen Aufzeichnungen (Schlagkartei) sind alle Bewirtschaftungsmaßnahmen noch am selben Tag festzuhalten. • Abweichungen von der Verpflichtung sollten unverzüglich bei der Bewilligungsstelle angezeigt wer- den. Diese „Selbstanzeigen“ sind sanktionsfrei! Die Richtlinie, die Merkblätter sowie weitere Informationen zu den einzelnen Fördermaßnahmen können bei der Bewilligungsstelle angefordert oder im Internet abgerufen werden (www.aum.niedersachsen.de). Alle Grünlandflächen müssen bis spätestens 30. September durch Mahd oder Beweidung genutzt werden. Sollte eine Nutzung nicht möglich sein, ist dies umgehend der Bewilligungsstelle zu melden. Fördermaßnahme BV1 - Ökologischer Landbau Bei der Einführung des Ökologischen Landbaus (Umstellung von konventioneller auf ökologische Produktion) muss eine fristgerechte Unterstellung unter das Öko-Kontrollverfahren erfolgen. Spätestens einen Monat nach Verpflichtungsbeginn – also bis spätestens zum 31.01.2018 – muss ein Kon- trollvertrag mit einer zugelassenen Kontrollstelle abgeschlossen sein, dies ist der Bewilligungsstelle der LWK innerhalb von sechs Wochen schriftlich nachzuweisen. Eine Liste der zugelassenen Kontrollstellen finden Sie auf unserer Internetseite der LWK Niedersachsen unter Webcode 01006207. Impressum Herausgeber: Redaktion und Fotos: Layout und Druck: Kreislandvolkverband Kreislandvolkverband Julia Renken Heiber GmbH Druck & Verlag Friesland e.V. Wesermarsch e.V. Manfred Ostendorf Feldhauser Straße 61 Bahnhofstraße 23a Albrecht-Thaer-Straße 2 26419 Schortens 26419 Schortens 26939 Ovelgönne Telefon 0 44 61 / 92 90 - 0 Telefon 0 44 61 / 30 12 Telefon 0 44 01 / 98 05 - 0 www.heiber.de 10
Fördermaßnahme BS1 - Anlage von einjährigen Blühstreifen auf Ackerland • Beim Einkauf des Saatgutes ist darauf zu achten, dass eine Blühmischung verwendet wird, die auch für die Maßnahme BS1 zugelassen ist. • Die Aussaat hat bis spätestens 15. April zu erfolgen. Ausnahmen sind nur mit Genehmigung der Bewilligungsstelle zulässig. • Die Streifenbreite von mindestens 6 Metern und max. 30 Metern ist zwingend einzuhalten (auch bei Blühflächen gilt die Mindestbreite von 6 Metern). • Auf mindestens 30 % der Gesamtfläche der Verpflichtung ist bis zum 15. Februar des Folgejahres eine Winterruhe einzuhalten. • Bei der Förderung BS12 - strukturreiche Blühstreifen darf lediglich eine Teilfläche von 50-70% des Schlages bestellt werden (auf dem Rest des Schlages darf keine Bodenbearbeitung erfolgen). Eine erhebliche Anzahl der sanktionierten Antragsteller hatte keine termingerechte Nutzung des Grünlan- des (z.B. durch Schnittnutzung oder Beweidung) vorgenommen. Hier ist zu beachten, dass Sie die betreffenden Dauergrünlandflächen nicht vor einem Termin mähen dürfen, der nach dem phänologischen Ablauf dem 25. Mai entspricht. Dieser Termin wird jährlich neu ermittelt und für ganz Niedersachsen und Bremen einheitlich festgelegt. Fördermaßnahme AL2 - Zwischenfrüchte und Untersaaten • Die Aussaat der Zwischenfrüchte muss bis spätestens 1. Oktober erfolgen. • Sollte die Aussaat auf anderen als den im Sammelantrag angegebenen Flächen erfolgen, muss dies unbedingt bei der Bewilligungsstelle bis 1. Oktober angezeigt werden. • Zulässige Kulturen für AL22 – winterharte Zwischenfrüchte sind: Gras, Grünroggen, Markstammkohl, Winterraps und Winterrübsen. Diese Publikation wurde mit freundlicher Unterstützung durch die „Öffentliche Landesbrandkasse“ Oldenburg erstellt. 11
Jahreshauptversammlungen 2018 Am 1. März 2018 fand die Jahres- len den Wolf, wenn er aber da ist, hauptversammlung Wesermarsch wollen die meisten ihn wieder weg in der Markthalle Rodenkirchen haben“, erhielt der Kreislandwirt und am 5. März 2018 die Jahres- Unterstützung von Albert Schulte hauptversammlung Friesland im to Brinke. Der neue Präsident des Schützenhof Jever statt. Niedersächsischen Landvolks wies In Rodenkirchen war als Referent auch auf die Panik hin, die ein Albert Schulte to Brinke, Präsi- Wolf in den Viehherden auf den dent Landvolk Niedersachsen, Weiden auslösen würde. Die Wei- eingeladen. Dr. Karsten Padeken dehaltung dürfe wegen des Wolfes begrüßte zunächst die 120 Gäste aber nicht aufgegeben werden. unter anderem Karin Logemann Albert Schulte to Brinke sprach (SPD), den Bürgermeister von sich dafür aus, dass die betroffe- Ovelgönne und zwei Vertreter nen Bauern selbst darüber ent- der LWK. Er berichtet kurz über Albert Schulte to Brinke scheiden, was sie gegen den Wolf das Jahr 2017. Der verwies dar- tun wollen – und nicht Menschen auf, dass der Milchpreis zu Beginn mit dem Wolf nicht vereinbar, be- in fernen Amtsstuben. des vergangenen Jahres in den tonte Karsten Padeken. Geschäftsführer Manfred Osten- Keller gesunken war, zum Herbst Karsten Padeken machte in sei- dorf folgte mit ein paar Zahlen. hin aber wieder auf 40 Cent an- nem Bericht auch das immer grö- Vor einigen Jahren waren noch stieg und sich nun wieder bei 30 ßer werdende Problem der Gän- mehr als 1000 Milchviehhalter in bis 32 Cent mit positivem Trend se deutlich. „Sie kommen früher, der Wesermarsch, so sind es jetzt befindet. Der Schlachtviehmarkt bleiben länger oder ziehen gar nur noch rund 460, wobei die Zahl befindet sich zur Zeit auf einem nicht mehr weiter. Die Schäden der Kühe mit über 52 000 und die guten und stabilen Niveau. Zum auf den Flächen haben stark zu- Milchproduktion von rund 400 Thema Wolf äußerte er sich wie genommen“, bilanzierte der Kreis- Millionen Kilogramm eher gestie- folgt: „Wir werden den Wolf wohl landwirt. Er lobte den Landkreis gen seien. durchziehen lassen müssen. Sollte Wesermarsch, der ein zusätzli- er sich hier niederlassen, werden ches Gänseprogramm aufgelegt Anschließend wurden die Wahlen wir ihm aber unmissverständlich hatte. Das reiche aber nicht aus. des Vorstandes des Kreislandvolks klarmachen, dass er hier nichts zu Deshalb werde das Kreislandvolk durchgeführt. Dr. Karsten Pade- suchen hat.“ Nach bereits zwei be- in das Gänsemanagement einstei- ken wurde als 1. Vorsitzender stätigten Fällen von Wolfs-Rissen gen und dabei den Fokus auf die einstimmig wiedergewählt. Der in der Wesermarsch sei jetzt wohl Schäden legen. stellvertretende Vorsitzende Rolf ein dritter hinzugekommen, be- Baumann stellte sich aus Alters- klagte Karsten Padeken. Er sprach SPD-Landtagsabgeordnete Karin gründen nicht wieder zur Wahl, sich dafür aus, die Küstenregion Logemann wies auf verbesser- neu gewählt wurde Hendrik Lüb- zur wolfsfreien Zone zu erklären. te staatliche Förderung für von ben, der bisher Vorstandsmitglied Herdenschutz wie wolfsichere Wolfsangriffen betroffene Tierhal- war. Dieser Platz musste neu be- Zäune seien in der Wesermarsch ter hin. Zudem habe Niedersach- setzt werden. Hierfür wurde Dirk aus finanziellen Gründen unrealis- sens Umweltminister Olaf Lies Hanken gewählt. Die weiteren tisch. Bei Kosten von 10 Euro pro (ebenfalls SPD) für den Landkreis Vorstandmitglieder Rainer Mön- laufenden Meter müssten 100 Mil- Cuxhaven ein Pilotprojekt ange- nich und Heiko Wessels wurden lionen Euro aufgewendet werden. kündigt, wonach bei Gefahr ge- wiedergewählt. Der erweiterte Auch aus ökologischer Sicht – die handelt werden soll. Vorgesehen Vorstand mit Dirk Stöver, Gerd Gräben müssen regelmäßig gerei- sei, die Wölfe zu vergrämen und im Oncken, Hinricus Plump und Ger- nigt, die Wiesenvögel geschützt Einzelfall auch sie abzuschießen. riet Janßen bleiben bestehen. Als werden – seien Schutzzäune nicht Im Anschluss ergriff Albert Schul- Rechnungsprüfer wurde Hendrik sinnvoll. Die Weidewirtschaft sei te to Brinke das Wort. „Alle wol- Ripken neu gewählt. 12
Am 5. März 2018 folgte dann die Gesetzes einfordern. Bei Grund- für 2018 von Frau Otte-Kinast auf- Jahreshauptversammlung im wasser unter Grünland gibt es grund von Geldmangel eingestellt. Schützenhof Jever. 1. Vorsitzender kein Nitratproblem. Hartmut Seetzen sagt: „Dies ist für Hartmut Seetzen begrüßte ca. 120 Der Wolf war nun auch nach- uns inakzeptabel!“ Für 2019 wird Gäste und Ehrengäste und gab ei- weislich in Friesland. Wie Dr. die Forderung gestellt, die Aus- nen kurzen Rückblick auf das ver- Karsten Padeken bereits in der gleichszahlungen wieder im Haus- gangene Jahr 2017: Wesermarsch berichtete, ist auch halt einzustellen. Durch gute und politische Arbeit in Friesland ein Einzäunen durch Es folgte ein Gastvortrag von Prof. und einen pragmatischen Wirt- die klein strukturierten Flächen Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident schaftsminister konnte die Umset- nicht möglich. Olaf Lies wurde des Bundesinstituts für Risikobe- zung des Wassergesetzes verhin- diese Thematik in einer kleinen wertung aus Berlin, zum Thema dert werden, somit sind nun statt Arbeitsgruppensitzung sehr deut- „Alles eine Vertrauensfrage? Land- fünf Meter Randstreifen nur ein lich vermittelt. Auch auf Kreise- wirtschaftliche Produkte zwischen Meter Randstreifen erforderlich. bene wird dieses Thema mit ver- Verbraucherwahrnehmung und Die neue Düngeverordnung wur- schiedenen Interessengruppen Wissenschaft“. In der Kritik steht de trotz vieler Gespräche bis ins bearbeitet. immer wieder der Einsatz von Bundesministerium so beschlos- Nach Vorgabe der EU mussten Chemie in der Landwirtschaft. sen, dass Futterbaubetriebe, egal benachteiligte Gebiete neu defi- Kritiker moderner Landwirtschaft ob extensiv oder intensiv gewirt- niert werden, demnach ist Fries- weisen auf Gifte hin, die sich in schaftet wird, damit nicht nach- land ein benachteiligtes Gebiet. der Umwelt und Nahrung befin- haltig wirtschaften können. Durch Grund hierfür sind die hohen den und aus der Landwirtschaft Zahlen und Fakten soll nun auf Wasserstände, klein strukturierte stammen. Hensel klärte jedoch in den Missstand der Futterbaube- Flächen, viele Entwässerungsgrä- seinem Vortrag auf. „Nach derzei- triebe aufmerksam gemacht wer- ben und viel absolutes Grünland. tiger wissenschaftlicher Kenntnis den und somit eine Änderung des Die Ausgleichszahlungen wurden ist bei bestimmungsgemäßer und v.li.: Heiko Wessels, Rainer Mönnich, Hendrik Lübben, Rolf Baumann, Dr. Karsten Padeken, Dirk Hanken, Dirk Stöver, Manfred Ostendorf 13
Karin Logemann (SPD) v.li.: Manfred Ostendorf, Hartmut Seetzen und Prof. Dr. Dr. Hensel sachgerechter Anwendung von ten“, sagt Hensel. Somit eine rein Prof. Dr. Dr. Hensel sieht zwei gro- Glyphosat kein krebserregendes subjektive Wahrnehmung. ße Probleme: zum einen verste- Risiko für den Menschen zu er- Das Streitthema Glyphosat ist eine hen Menschen statistische Infor- warten“, sagte er. rein politische und keine wissen- mationen nicht und zum Anderen Hensel berichtete über die vielen schaftliche Frage. Wissenschaft- verstehen Menschen ihre Ängste verschiedenen Lebensmittel-Kri- lich ist die Sache geklärt und es nicht (mangelnde psychologische sen. Als Ursachen für Lebensmit- steht fest, dass Glyphosat nicht Bildung). telkrisen nennt Hensel Verunrei- krebserregend ist, was nicht in die nigungen, neue wissenschaftliche politische Agenda passt. Fazit war, dass sich bestimmte Erkenntnisse, Irreführung der Bei Themen, die zur Beunruhi- Themen, die potentiell viele Be- Verbraucher und vor allem die gung der Lebensmittelsicherheit troffene haben oder potentiell ho- öffentliche Wahrnehmung. Be- führen, stehen Antibiotikaresis- hen Schaden anrichten, eher dazu sonders durch die Öffentlichkeit tenzen an erster Stelle, gefolgt von geeignet sind, medial die Alarm- werden viele Themen unnötig Chemikalien in Lebensmitteln und glocken schrillen zu lassen. Diese aufgebauscht und werden somit Reste von Pflanzenschutzmitteln Themen sind jedoch nicht immer als Krise wahrgenommen, ob- in Lebensmitteln. die Themen, die aus wissenschaft- wohl kein Grund zur Sorge be- Bei der Zulassung von Pestiziden licher Sicht tatsächlich ein ge- steht. Jährlich gibt es rund 3.000 wird festgelegt, wie viel Rückstän- sundheitliches Risiko darstellen. Risikobewertungen, aber nur bei de zu erwarten sind. Diese Rück- Ursache dafür ist das komplexe Glyphosat und Gentechnik gibt stände sind reguliert und sicher. Zusammenspiel zwischen der Wis- es Kritik in der Öffentlichkeit. Die 2/3 der Menschen denken, dass senschaft, den Medien und der Landwirte handeln jedoch nach Lebensmittel, die mit Pestiziden Politik (Selektionskriterien). Un- dem Motto: Erst die Dosis macht erzeugt wurden, nicht gesund terschiede in der Risikowahrneh- das Gift. sind. Rückstände von Pflanzen- mung können nur angenähert, Seit über 40 Jahren wird Glyphosat schutzmitteln werden sogar als nicht aufgehoben werden. in der Landwirtschaft eingesetzt illegal angesehen. und es gibt bisher keinen einzigen Hensel gibt jedoch zu bedenken, Im Anschluss erfolgte die Jahres- Hinweis auf schädliche Neben- dass der Körper darauf ausgelegt rechnung 2017 und der Voran- wirkungen für den Menschen, es ist sich mit giftigen Stoffen aus- schlag 2018, sowie der Bericht ist noch nicht einmal besonders einanderzusetzen. Schon bei der des Rechnungsprüfers. Zum neu- giftig. „Die Messanalytik ist heute Entstehung des Menschen musste en Rechnungsprüfer wurde Wilke so präzise, dass der Eindruck ent- der Körper sich auf den „giftigen Harms-Janssen gewählt. steht, es wimmelt nur so vor Gif- Stoff“ Sauerstoff einstellen. 14
Aus unserer Abteilung Unternehmensberatung und „Grüne Buchführung“ a) Personalien: unter Tel: 0 44 01 – 9 80 50 für eine Ter- Ab dem 15. März ist unser langjähriger minvereinbarung zur Antragsbearbeitung Mitarbeiter Herr Ingo Bischoff Vollzeit für melden. unsere Mitglieder zuständig für alle Fra- gen der Unternehmensberatung sowie Auch wie bereits in den vergangenen Jah- GAP Antragswesen, Agrarumweltmaß- ren vermitteln wir Zahlungsansprüche im nahmen, Vermittlung von Ackerrechten An- und Verkauf sowie Ackerrechte bei und für alle Fragen rund um die „Grüne Bedarf. Bei Interesse melden Sie sich bit- Buchführung“. te ebenfalls in unserer Geschäftsstelle in Ovelgönne. Planfeststellungsverfahren Küstenau- tobahn A20 Der Kreislandvolkverband als berufsstän- dische Interessenvertretung der Land- wirtschaft im Landkreis Wesermarsch hat eine umfangreiche Stellungnahme zur Betroffenheit der hiesigen Landwirtschaft an die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr abgegeben. Neben der Darstellung der landwirt- schaftlichen Betroffenheit stehen dabei Aussagen zu Anforderungen an Ersatzwe- gen, an Brückenbauwerken, an wasser- technischen Einrichtungen und an die Ag- rarstruktur im Vordergrund. Auch zu den Themen PWC Anlage in der Lerchenhei- de, den geplanten Kompensationsmaß- Ingo Bischoff nahmen und dem Sandeinbau¬verfahren wurde unsererseits ausführlich Stellung b) Neue GAP Saison: genommen. Als landwirtschaftliche Be- Ende März startet das neue Antragsver- rufsvertretung werden wir auch zukünftig fahren 2018, alle Betriebe werden in den die Flurbereinigungsverfahren „Mentz- nächsten Tagen benachrichtigt, erhalten hausen“ und „Frieschenmoor“ begleiten. jedoch keine CD mehr da die Antragstel- lung ab 2018 im online Verfahren durch- Hier ist es aber auch erforderlich das be- geführt wird. Wir sind Ihnen gern behilf- troffene Grundeigentümer sich bereit er- lich bei der Antragsstellung. Mit unseren klären in den Gremien mitzuarbeiten. Es bisherigen Mandanten wurden bzw. wer- ist durchaus denkbar, dass zukünftig die den Termine zur Bearbeitung vereinbart. beiden Flurbereinigungsverfahren durch freiwillige Verfahren in der Gebietsab- Interessierte Mitglieder können sich bei grenzung noch deutlich erweitert werden uns in der Geschäftsstelle in Ovelgönne können. 15
Veranstaltungen Tag des offenen Hofes Kreislandvolkverband Friesland | Kreislandvolkverband Wesermarsch 2018 P PREMIUMADRESS BASIS DIALOGPOST Auch in diesem Jahr findet wie- derum niedersachsenweit am 17. Juni 2018 der „Tag des offe- nen Hofes“ statt. Leider haben sich weder in Friesland noch in der Wesermarsch jeweils eine oder mehrere Familien bereit erklärt einen Tag des offenen Hofes durchzuführen. Wir kön- nen nur aktiv werden, wenn Familien bereit sind diese Öf- fentlichkeitsaktion auf ihrem Betrieb veranstalten zu wollen. 16
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