Aus dem Inhalt Prädikantenausbildung erfolgreich abgeschlossen - Nr. 3 2020 55. Jahrgang - Evangelisch in Hockenheim

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Aus dem Inhalt Prädikantenausbildung erfolgreich abgeschlossen - Nr. 3 2020 55. Jahrgang - Evangelisch in Hockenheim
Nr. 3 • 2020
55. Jahrgang
               aus dem Inhalt
               Prädikantenausbildung erfolgreich abgeschlossen
               					Seite 3
               Zu Tisch mit Jesus			                    Seite 6
               Denkwürdige Altpapiersammlung		          Seite 12
               Corona - was nun?			                     Seite 13
               Sagen sie mal, Her Paulus			             Seite 15
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2                                     Personen • Adressen • Kontakte

 Pfarramt • Kirchenstraße 1
 Cornelia Hertlein • Silke Hambsch                     Öffnungszeiten des Pfarramtes
 Pfarramtsekretärinnen                                 mo + di 10 - 12 Uhr • mi 16 - 18 Uhr • fr 9 - 12 Uhr
 Thomas Krebs                                          Tel 0 62 05 94 55 0 | Fax 94 55 14
 Kirchendiener und Hausmeister                         hockenheim@kbz.ekiba.de
                                                       www.evangelisch-in-hockenheim.de
 Spendenkonten:           Volksbank Kur-und Rheinpfalz • IBAN: DE82 5479 0000 0000 5231 00
                          Sparkasse Heidelberg • IBAN: DE87 6725 0020 0006 2075 10
 Dienstgruppe
 Pfarrer Michael Dahlinger                             Tel 0 62 05 94 55 17 • michael.dahlinger@kbz.ekiba.de
 Stellv. Vors. des KGR
 Pfarrer Johannes Heck                                 Tel 0 62 05 94 55 13 • johannes.heck@kbz.ekiba.de

 In dringenden seelsorglichen Fällen, insbesondere an den Wochenenden, wählen Sie bitte die
 Telefonnummer des Pfarramtes 9455-0.
 Diakon Reinhold Weber                                 Tel 0 62 05 20 84 46 0 | Fax 0 62 05 20 84 46 2
 Büro: Lutherhaus, Ob. Hauptstr. 24                    reinhold.weber@kbz.ekiba.de
 Kantor
 Samuel Sung-Nam Cho                                   Tel 0176 24 09 35 44 | sung-nam.cho@kbz.ekiba.de
 Vorsitzende des Kirchengemeinderates
 Almut Lansche                                         Tel 0 62 05 1 49 30 | almut.lansche@web.de
 Kindergärten
 Heinrich-Bossert-Kindertagesstätte                    Tel 0 62 05 30 80 43-0 | Fax 30 80 43-9
 Michael Müller, Leiter                                kiga-bossert@evangelisch-in-hockenheim.de
 Friedrich-Heun-Kindergarten                           Tel 0 62 05 54 21 | 0 62 05 28 52 56 0
 Lisa Ballweg, Leiterin                                kiga-heun@evangelisch-in-hockenheim.de
 Kirchliche Sozialstation
 Obere Hauptstr. 47                                    Tel 0 62 05 94 33 33 | Fax 94 33 22
                                                       www.sozialstation-hockenheim.de
 Beratungsstelle des Diakonischen Werkes • Ottostraße 17
 Termine bitte telefonisch vereinbaren                 Tel 0 62 02 3 61 0

 Evang. Kirchbau und Förderverein e.V.
 Udo Vetter                                            Tel 0 62 05 77 51
                                                       foerderverein@evangelisch-in-hockenheim.de
 Grüner Gockel / Umweltbeauftragter
 Dr. Andreas Askani                                    gruener-gockel@ evangelisch-in-hockenheim.de
 Datenschutzbeauftragte
 Manuela Baus / VSA                                    Tel 0 62 26 92 34-03 • Fax: 0 62 26 92 34-20
                                                       Manuela.Baus@vsa.ekiba.de
Impressum: Gemeindebrief der Evang. Kirchengemeinde Hockenheim | v.i.S.d.P.: Pfarrer Michael Dahlinger | sofern nicht anders ange-
geben, liegen die Veröffentlichungsrechte aller Bilder und Grafiken bei GEP,
Druck: Druckerei Udo Vetter, Hockenheim | Auflage: 7 Ausgaben im Jahr a 4.600 Stück | gedruckt auf PEFC-Papier | Redaktion: Micha-
el Dahlinger (md) • Birgit Hülß (hü) • Renate Juchheim (rj) • Regina Pappenberger (rp) | Kontakt zur Redaktion: über das Pfarramt oder
gemeindebrief@evangelisch-in-hockenheim.de | Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 31.05.2020
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nachgefragt                                 3

                                                  spekt davor den Menschen von
Prädikantenausbildung                             der Kanzel herunter zu erzäh-
                                                  len was den Glauben ausmacht.
erfolgreich                                       Mit den Jahren bin ich mutiger

abgeschlossen                                     geworden und ich habe mich an
                                                  die Anfrage von Pfarrer Scholpp
Holger Andreas wird zur ehrenamtli-               bezüglich dieses Amtes erinnert.
chen Wortverkündigung und Sakra-                  Nachdem die Familienpflich-
mentsverwaltung beauftragt                        ten  weniger geworden sind, hat-
                                                  te ich nun den Freiraum für die
Hülß: Guten Tag Holger, du hast die Aus-          Ausbildung zum Prädikant und
bildung zum Prädikant absolviert und     freue mich jetzt ab und zu Pfarrer sein
wir hätten am letzten Aprilsonntag in    zu können. Ich habe festgestellt, dass es
unserer Stadtkirche mit dir deine Ein-   mir große Freude bereitet meinen eige-
führung in dieses Amt feiern wollen. Das nen Glauben zu reflektieren und ihn mit-
war nicht möglich, wird aber natürlich   teilungsfähig zu machen.
nachgeholt.                              Hülß: Es wird oft gesagt, Prädikanten
Welche Tätigkeiten kannst du nun in den  können Einflüsse aus ihrem Berufsleben
Gemeinden unseres Kirchenbezirks aus-    in die Predigt einbringen. Gelingt dir das
üben?                                    auch?
Andreas: Als Prädikant kann ich den      Andreas: Ich glaube, es wäre unredlich,
Gottesdienst leiten und die Predigt hal- so zu tun als könne man ganz allgemein
ten. Und zu besonderen
Anlässen Beerdigungen
und Hochzeiten, sowie Tau-
fe und Abendmahl mit den
Menschen feiern.
Hülß: Was macht die Ar-
beit als Prädikant für dich
ganz besonders?
Andreas: Dazu muss ich
sagen, dass ich den ganz
frühen Wunsch hatte Pfar-
rer zu werden. Ich fand
die Anforderungen an den
Pfarrer damals nicht ge-
ring und hatte großen Re-

Holger Andreas zuhause bei der
Vorbereitung einer Predigt.
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vom Glauben reden - ohne das eigene Er-      sonst leicht. Noch brauche ich noch recht
leben und die eigenen Glaubenserfah-         lange für die Vorbereitung eines Got-
rungen einzubringen. Ja, mein Beruf          tesdienstes und habe noch viele Skrupel
kommt regelmäßig in meinen Predigten         und Unsicherheiten. Wer weiß, ob ich die
vor. Schließlich gibt es neben meiner eh-    Frequenz später erhöhe. Denn ehrlich
renamtlichen Arbeit in der Kirchenge-        gesagt: Ich mache das sehr gerne.
meinde keinen Bereich, in dem ich so oft     Hülß: Werden wir auch in unserer evan-
und intensiv mit Menschen ins Gespräch       gelischen Stadtkirche einmal in den Ge-
über ihren Glauben komme wie im Reli-        nuss deiner Predigt kommen oder müs-
gionsunterricht. Da ergibt es sich selbst-   sen wir einen Ausflug machen?
verständlich, dass ich erzähle, was die
                                             Andreas: Einmal ist mein Einsatz in
jungen Menschen, denen ich begegne,
                                             Hockenheim schon geplant. Bei mei-
glauben oder nicht mehr glauben kön-
                                             ner Einführung in das Amt als Prädi-
nen. Auch mein eigenes Ringen um Fra-
                                             kant werde ich hier predigen. Ansons-
gen des Glaubens kommt da natürlich
                                             ten ist die Gemeinde personell sehr gut
vor. Wenn die Gemeinde dann an mei-
                                             aufgestellt und braucht kaum Vertretun-
ne Erfahrungen anknüpfen kann und
                                             gen. Es gibt Gemeinden, die keine eige-
ich etwas zum Schwingen bringe, die Zu-
                                             ne Pfarrstelle oder eine Vakanz haben
hörer eigenen Fragen nachspüren, dann
                                             oder Pfarrer, die alleine in einer Gemein-
ist das doch ein aufregender Vorgang.
                                             de tätig sind. Hier ist öfter der Einsatz
Und das geht nicht, ohne dass ich mit
                                             von Prädikanten nötig. Ich wünsche mir,
dem Wirken des Heiligen Geistes rechne,
                                             dass ich häufiger in die gleiche Gemein-
denn ich kann die Reaktionen der Ge-
                                             de komme, damit eine Beziehung zwi-
meinde ja nicht manipulieren. Das Kon-
                                             schen mir und den Menschen dort wach-
zept des Prädikantendienstes finde ich
                                             sen kann.
daher wirklich stark, weil jedes Gemein-
demitglied so viel aus dem eigenen Er-       Hülß: Vielen Dank, Holger, für dei-
fahrungsschatz mitzuteilen hätte. Es         ne Auskünfte und natürlich noch ganz
müsste viel mehr Prädikanten geben!          herzliche Glückwünsche und Gottes
                                             spürbaren Segen für die neue Aufgabe!
Hülß: Ich habe von einem Prädikant im
                                             Wir sind schon gespannt auf den Einfüh-
Rentenalter gelesen, der für jeden Sonn-
                                             rungsgottesdienst und werden dann ein
tag eine Predigt vorbereitet; so kann er
                                             Foto nachreichen.
spontan angefragt werden. Wie ist das
bei dir, wie viele Gottesdienste wirst du
                                             Das Interview führte Birgit Hülß. Das Foto ist von
als Anfänger leiten?
                                                                               Holger Andreas
Andreas: Die Mühe mache ich mir schon
deshalb nicht, weil ich im normalen Be-
rufsalltag die Zeit wohl kaum erübrigen
kann, die ein Rentner jede Woche hat.
Mir reicht für den Anfang ein Gottes-
dienst pro Monat. Man verzettelt sich da
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Gemeinde online                                                                      5
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                                                                                                                 f f e n             G e
                                                                                                                              den t-bleib
                                                                                                                                         m     en
          s               en « i s t ,                                      e zu sein; a völlig o
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                                                                                                                                  t a k
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    Doc tauch-M                                    f ü r v ie ic h t m ö f e n , i s t              t e übe nd in-
            f                                  e r            n            ü r                 b  o            u
      »Au ehen.                         ie l d        en s
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                                                                  en d                   ng e           us ch
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       b                 um em G                     au                o lg           ne
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           k a f f e w ie d e           die keit zum
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                          h a t M ö g l ic
                     um
              Dar ern die                                        Kirchencafé online
                      d
                g l ie n :                                       Sonntags nach dem Gottesdienst noch ein biss-
                        e
                  g eb                                           chen zusammenstehen, erzählen, wie es wem geht
                                                             - das ging vor Corona und viele vermissen es.
                                                             Darum laden die beiden Pfarrer im Wechsel zu ei-
                                                             nem «Kirchenkaffee digital» ein, sonntags ab 11h.
                                                             Dazukommen darf jeder, egal ob alleine oder als
                                                             Familie, ob nach dem Fernseh-, Youtube-Gottes-
                                                             dienst oder einfach nach dem gemütlichen Aus-
Bar-Talk oder                                                schlafen beim zweiten Kaffee auf der Couch oder
»Auf ein Glas Wein                                           Terrasse. Schnappt euch euer Laptop, Tablet oder
                                                             Smartphone und kommt dazu ins Kirchencafé on-
mit dem Pfarrer/                                             line.
Gemeidnediakon und                                           Der Kurzlink ekiho.de/kirchenkaffee
einem Gast«                                                  öffnet dir das Kirchencafé online.
Jeden Donnerstagabend von 20 -
21.30 Uhr laden die beiden Pfar-
rer und der Gemeindediakon im
Wechsel dazu ein, sich mit ihnen
via Videokonferenz auf ein Glas
Wein zu «treffen». Natürlich ist
auch jedes andere Getränk er-
laubt. Schnapp Dir einfach dein
Laptop, Tablet oder Smartphone
und setz Dich mit deinem Lieb-
lingsgetränk mit in die virtuel-
le Runde!
Der Kurzlink ekiho.de/
bartalk führt dich an die
Kirchenbar.
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6                                     Abendmahl

                                              lädt ein Essen dramatisch auf. Wie ge-
Zu Tisch mit Jesus                            lingt das Jesus?
Hintergrundwissen                             Ort und Zeit des Abschiedmahls
»Abendmahl« • Teil 2                              Wo findet das Essen statt? In Jesus
    In der letzten Ausgabe konnten Sie        Heimat? Wo alles begann? Wo Jesus ge-
hier lesen, dass die gemeinsame Mahl-         tauft wurde? Er gepredigt und geheilt
zeiten, zu denen Jesus eingeladen wurde       hat? Also am See Genezareth in Galiläa?
oder selber eingeladen hat, zu einem We-      Nein, nicht dort in der Provinz, sondern
sensmerkmal seiner Botschaft gehören.         mitten drin im damaligen religiösen
    So ist es nur konsequent, dass Jesus      und politischen Epizentrum. Also in der
das Ende seines Lebensweges mit einem         Hauptstadt Jerusalem. Dort, wo König
gemeinsamen Essen abschließt. Von die-        David regiert hat und mit seinem Sohn
sem Abschiedsessen, das in der Regel          Salomo die Blüte des israelitischen Kö-
als »das letzte Abendmahl« oder nur           nigsreiches stattfand. Dort wo der Tem-
»Abendmahl« bezeichnet wird, wird in          pel steht. Dort, wo die römischen Besat-
allen drei Evangelien erzählt. Nur das Jo-    zungsmacht am sichtbarsten ist. Dort,
hannesevangelium wählt einen anderen          wo Jesus gekreuzigt und auferstehen
Weg. Dazu später mehr.                        wird. Dort, wo sich die erste christliche
                                              Gemeinde bilden wird.
    Zunächst fällt auf, dass die Evange-
listen Matthäus, Markus und Lukas von             Der Ort in Jerusalem selber ist eben-
diesem Essen ganz ausführlich berich-         falls bewusst gewählt: es ist kein Raum
ten. Es ist deutlich: dieses Essen wird von   in der Öffentlichkeit. Eher eine intime
Jesus regelrecht in Szene gesetzt. Jesus      Örtlichkeit. Bereitgestellt von einem ge-
                                              heimen Unterstützer Jesu?

Das Pessachfest                               Gott die Häuser der Israeliten, schritt über
                                              sie hinweg und verschonte die Erstgebore-
Jüdischer Hintergrund des Ab-                 nen des Volkes Israel.
schiedmahles Jesu                             Als Erinnerung an die Sklaverei und die
Am Pessachfest und das sich anschließen-      wunderbare Rettung feiert das Volk Isra-
de Fest der Ungesäuerten Brote, das sie-      el diese Zeit symbolisch nach. Der Eröff-
ben Tage lang gefeiert wird, erinnert sich    nungsabend des Passafestes, der sog. Se-
das Volk Israel an den Auszug aus Ägypten.    derabend, ist ein Feiermahl. Die Feier ist
Pessach meint »über etwas hinwegschrei-       ein Familienfest. Der Jüngste fragt, warum
ten«. Das erinnert an die Ereignisse kurz     diese Nacht anders ist als andere Nächte.
vor dem Aufbruch. Mose hatte als zehn-        Er fragt auch, was die Speisen bedeuten,
te Plage die Tötung der Erstgeborenen der     die sich auf der Tischtafel befinden wie
Ägypter angekündigt. Die israelitischen       die Mazze, das ungesäuertes Brot. Es er-
Familien schlachteten daraufhin ein Lamm      innert daran, dass den Israeliten beim ei-
und bestrichen die Türpfosten mit Blut.       ligen Auszug aus Ägypten keine Zeit blieb,
An diesem Zeichen erkannte der Engel von      das Brot mit Sauerteig zu säuern. Die Bit-
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Abendmahl                                      7

   Dass das Essen abends stattfindet, ist     den Kreis der 12 Jünger bestimmt. So be-
nicht ungewöhnlich. Aber ein anderer          richten es übereinstimmend alle drei
Zeitpunkt ist bewusst gewählt. »Am er-        Evangelisten.
sten Tag der Festwoche« bedeutet, die-        Jesus spricht während des Mahles
ses Essen findet zugleich im Rahmen des
Pessachfestes statt. Damit wird dieses Es-       Sicherlich hat Jesus während allen
sen mit einer weiteren Bedeutung auf-         anderen Essen auch geredet. Unter und
geladen und in einen Zusammenhang             mit Essen und Trinken hat er seine Bot-
mit der jüdischen Geschichte gestellt: Je-    schaft unter das Volk gebracht. Bei die-
sus feiert mit seinen Jüngern auch ein        sem Essen sind die Adressaten seiner
Pessachmahl.                                  Botschaft aber nicht alles Volk, sondern
                                              seine engsten Vertrauten. Jetzt redet er
Jesus bindet seine Jünger ein                 Tacheles. Es geht um alles.
    Jesus geht voll in seiner Rolle als          Das Essen beginnt mit einer Ham-
Gastgeber auf. Aber er macht nicht al-        meraussage:» Einer von euch wird mich
les allein. Seine Gäste werden in die Vor-    verraten.« Dieser Satz mag zwar nicht di-
bereitung eingebunden. Ähnlich wie bei        rekt am Anfang gestanden haben. Die
der Speisung der 5.000 und doch anders.       Jünger und Jesus saßen wohl schon eine
Er überträgt den Jüngern schon jetzt, vo-     Weile zusammen. Es wurde bereits etwas
rausschauend, Verantwortung. Will er,         gegessen. Aber jetzt ist klar, worum es,
dass sie später wissen, wie es weiterge-      neben Pessach, Essen und Trinken, Durst
hen kann nach seinem Tod?                     und Hunger, auch noch geht: Verrat, Be-
    Ein weiterer Punkt ist interessant:       drohung der verschworenen Gemein-
dieses Essen ist nur für den inneren Zir-     schaft der 12er-Gruppe, nicht von au-
kel, sozusagen seine engsten Vertrauten,      ßen, sondern von innen, Abschied, Tod.

terkräuter erinnern an die bittere Zeit der   des Propheten Elia, den man am Pessach-
Sklaverei; das braune Mus an die Lehm-        fest erwartet. Dieser Eliabecher, so eini-
ziegel, die die Israeliten formen mussten;    ge Ausleger, könnte symbolisch der Becher
das Salzwasser an die Tränen, die die jüdi-   sein, mit dem Jesus die Einsetzungwor-
schen Mütter und Väter geweint haben, als     te zum Abendmahl gesprochen hat. Und
die jüdischen Knaben im Nil ertränkt wur-     die Einsetzungworte über das Brot könnte
den; das Frühlingsgemüse an die Zeit des      sich auf das sog. Afikoman beziehen, das
Auszugs, den Frühling. Anstelle eines Lam-    am Ende des Pessachabends als ein Art
mes, das im alten Israel im Tempel in Je-     Nachtisch gegessen wird.
rusalem dargebracht und verzehrt wurde,       Jesus feierte mit seinen Jüngern das Pes-
wird heute der gebratene Knochen eines        sachfest in Jerusalem. Das Fest, in dem
Lammes oder eines Huhns genommen. Vor         Brot als Zeichen der Befreiung und des
jedem Teilnehmer der Feier steht ein Be-      Elends betrachtet wird, und Wein als Zei-
cher Wein oder Traubensaft. Es wird vier-     chen der Freude und des Lebens.
mal der Becher leergetrunken. Dann gibt                               Text: Reinhold Weber
es noch einen fünften Becher. Der wird
nicht getrunken, sondern steht zu Ehren
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8                                        Abendmahl

Der Horizont des Mahls ist abgesteckt.              Evangelisten und bei Paulus im Korin-
Jesus hat zu seinem Abschiedsmahl ein-              therbrief vorkommen, wurden dann die
geladen.                                            sogenannten Einsetzungsworte.
    Im Verlauf des weiteren Essens                      Wichtig ist noch: neben der Hand-
spricht Jesus noch drei Mal. Zwei Mal               lungsanweisung »esset«, »trinket« wird
spricht er die Jünger an und lädt sie ein,          Jesus damit noch eine weitere Botschaft
bewusst Brot zu essen und bewusst aus               los. Er verbindet sich mit Brot und Be-
einem Becher zu trinken. Es geht also               cher. Will Jesus eine Art Erinnerung stif-
um eine Handlungsanweisung. Mit dem                 ten: wenn ihr so bewusst esst und trinkt,
Reichen des Brotes sagt er: »Nehmet, es-            dann ist es so, wie wenn ich dabei wäre?
set; das ist mein Leib «. Mit dem Weiter-               Diese mögliche Bedeutung scheint
reichen des Bechers sagt er: »Trinket alle          durch die dritte Aussage Jesu nahezulie-
daraus; das ist mein Blut des Bundes, das           gen: »Ich werde von nun an nicht mehr
vergossen wird für viele zur Vergebung              von diesem Gewächs des Weinstocks
der Sünden (Matthäus 26,26f)«. Aus die-             trinken bis an den Tag, an dem ich aufs
sen Worten, die in Varianten bei den drei

Wer vom Abendmahl spricht, hat wohl innerlich diese Szene vor Augen: Jesus in der Mitte, daneben die
12 Jünger. Festgehalten ist der Moment, in dem Jesus vom Verrat spricht. Wie kein anderer hat uns Le-
onardo da Vinci das Abendmahl vorgemalt und damit unser Verständnis vom Abendmahl mitgeprägt.
Hier eine Abbildung einer neueren Nachzeichnung. Das Original wurde in den Jahren 1494 bis 1497 im
Auftrag des Mailänder Herzogs Ludovico Sforza geschaffen. Es schmückt die Nordwand des Speise-
saal des Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie in Mailand und gilt als Höhepunkt in Leonardos
malerischem Schaffen.
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Abendmahl                                      9

Neue davon trinken werde mit euch in         indem er seinen Jüngern die Füße
meines Vaters Reich (Matthäus 26,29)«.       wäscht. Danach folgt die Abschiedsrede.
    Das ist sozusagen das Schlusswort.           Wird hier Abschied durch körperliche
Die Gemeinschaft Jesus mit seinen Jün-       Zuwendung und seelsorglich mit Worten
gern und die Gemeinschaft der jünger         aufgefangen, wird dort Abschied durch
untereinander wird beendet und gleich-       Essen und Trinken mit passenden Wor-
zeitig neu angekündigt.                      ten erträglich gemacht. Was Abschieds-
Es geht auch ohne Abendmahl
                                             mahl und Abschiedsrede verbindet ist
                                             das Bild des Weinstocks. Im Johannese-
    Wie schon gesagt, das Johannesevan-      vangelium sagt Jesus: »ich bin der wahre
gelium erwähnt kein Abendmahl. Das           Weinstock (Johannes 15,1)«. In den ande-
macht zunächst Sinn. Weil Essen und          ren drei Evangelien wird von der Frucht
Trinken, mit Ausnahme der Hochzeit von       des Weinstocks getrunken. Beides soll
Kana, spielen im Johannesevangelium          Gemeinschaft in diesem Moment stiften
nicht die große Rolle.                       und darüber hinaus ermöglichen.
    Und wenn es um Essen und Trinken             Fassen wir zusammen. Alle vier Evan-
geht, dann hat das nie mit richtigem Es-     gelien halten fest, dass Jesus seinen Ab-
sen zu tun. Wenn Jesus vom Brot des Le-      schied sehr bewusst inszeniert: mit
bens erzählt oder vom Wasser des Le-         einem Abschiedsmahl, in dem Brot und
bens, dann hinterlässt das beim Hörer        Becher eine besondere Bedeutung zuge-
und Leser immer einen sehr abstrakten        sprochen werden, durch die Fußwa-
Eindruck. Es geht um Brot, aber anschei-     schung und durch eine Abschiedsrede.
nend nicht (nur) um das, das vom Bäcker
kommt und auf dem Tisch liegt. Es geht           Geht man von der Voraussetzung aus,
um Wasser, aber anscheinend nicht (nur)      dass alle vier Evangelien an Gemeinden
um das, das aus dem Brunnen geschöpft        gerichtet sind, die etwas über Jesus wis-
wird. Der Jesus des Johannes spricht         sen wollen, sich an ihn erinnern wollen
zwar Ähnliches wie der Jesus der ande-       und auf der Suche nach einer Gemein-
ren drei Evangelien: »ich bin das Brot des   schaft untereinander und mit Jesu wa-
Lebens (Johannes 6,35)«. Aber nicht in       ren und immer noch sind, dann bieten
dem Zusammenhang, wie es bei den an-         alle vier Evangelien jede Menge Möglich-
deren Evangelien der Fall ist.               keiten dazu, diese Gemeinschaft zu bil-
                                             den.
    Statt seinem Abschied mit einem                               Text: Michael Dahlinger
Mahl in Szene zu setzen, inszeniert Jesus
seinen Abschied durch eine besondere
Handlung und einer lange Rede an seine
Jünger (Johannes 14 - 17). Auch im Jo-
hannesevangelium sitzt Jesus mit seinen
Jüngern am Pessachfest abends zu Tisch.
Und dann inszeniert er seinen Abschied,
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10                                          Gottesdienste

Pfingstsonntag
Sonntag, 31.05.            10.00 Uhr    Ki     Gottesdienst • Pfr. Michael Dahlinger
Trinitatis
Sonntag, 07.06.            10.00 Uhr    Ki     Gottesdienst • Pfr. Johannes Heck
1. So. n. Trinitatis
Sonntag, 14.06.            10.00 Uhr    Ki     Gottesdienst • Pfr. Michael Dahlinger

 2. So. n. Trinitatis
 Sonntag, 21.06.            10.00 Uhr   Ki     Gottesdienst • Pfr. Michael Dahlinger
 3. So. n. Trinitatis
 Sonntag, 28.06.            10.00 Uhr   Ki     Tauffestgottesdienst • Pfr. Johannes Heck
4. So. n. Trinitatis
Samstag, 04.07.            16.00 Uhr    Ki     Konfirmationsgottesdienst 1
                           18.00 Uhr    Ki     Konfirmationsgottesdienst 2
Sonntag, 05.07.            9.00 Uhr     Ki     Konfirmationsgottesdienst 3
                           11.00 Uhr    Ki     Konfirmationsgottesdienst 4
                                               Alle vier Konfirmationsgottesdienste finden unter
                                               dem aktuellen Schutzkonzept statt. Teilnehmen kön-
                                               nen nur die Konfirmanden und vier weitere Personen
                                               aus ihren Familien.
 5. So. n. Trinitatis
 Sonntag, 12.07.            10.00 Uhr   Ki     Gottesdienst • Pfr. Michael Dahlinger
 6. So. n. Trinitatis
 Sonntag, 19.07.            10.00 Uhr   Ki     Gottesdienst • Pfr. Johannes Heck
 7. So. n. Trinitatis
 Sonntag, 26.07.            10.00 Uhr   Ki     Gottesdienst • Pfr. Johannes Heck
                                               Soundtrack Of Your Life (bitte beachten Sie die Hin-
                                               weise auf der Webseite und der Tagespresse)

Alle Gottesdienste werden unter den Vorgaben des jeweils aktuellen Schutzkonzeptes ge-
feiert. Nähere Infos finden Sie immer auf unserer Webseite oder in der Tagespresse.
Ab Pfingsten können wir wieder Taufgottesdienste im familiären Rahmen in der Kirche fei-
ern. Diese Taufgottesdienste für je eine Familie werden sonntagnachmittags um 14 Uhr
und 15 Uhr angeboten. Für alle Gottesdienste gilt eine Beschränkung auf 30 Minuten.
Ab Pfingsten können wieder Traugottesdienste im familiären Rahmen in der Kirche an
Samstagen gefeiert werden. Für alle Trauungen gilt eine Beschränkung auf 30 Minuten.

A = Altersheim St. Elisabeth • Ki = Evang. Stadtkirche Hockenheim • Chr = Christuskirche, Carl-Benz-
Platz • Lu = Lutherhaus | Änderungen vorbehalten.
Den aktuellen Gottesdienstplan finden Sie immer in der Tagespresse oder auf www.evangelisch-in-
hockenheim.de
Samstag 16 Uhr
  Amelie Balzer • Anna Becker • Emma Laubenstein • Julia Vöhringer
        Lina Johnsen Dias • Lina Marie Keller • Marie Erdmann
 Marlon Käsemann • Mats Ottenberg • Patricia Hellmann • Stella Seyfang

Samstag 18 Uhr
       Arno Martin • David Scherin • Devin Jakobi • Dorian Gram
           Dustin Gram • Ian-Davin Bühler • Niklas Gebauer
            Paul Eichinger • Tim Röder • Tobias Reymann

Sonntag 9 Uhr
 Annika Martens • Daniel Anders • Janek Klinga • Josephina Strömmer
     Leja Strauß • Lukas Glock • Marleen Haas • Marlene Kammer
            Nele Kaufmann • Patrick Andree • Xenia Heer
Sonntag 11 Uhr
      Aaliyah Smith • Artitaya Morhammad • Benjamin Selmani
  Christina Böduel • David Kilkowski • Kaylie Ansfield • Lars Brenner
             Luca Haupt • Luisa Brenzinger • Malik Ullrich
              Milena Ekkert • Selina Groß • Svenja Zirkel

               KONFIRMATION
  4. & 5.Juli • 4. Sonntag nach Trinitatis
12                          Kirchbau- und Förderverein

                      Denkwürdige               Sichtlich geschafft, verschwitzt, aber zu-
                                                frieden versammelte sich das Helferteam
                      Altpapier-                nach getaner Arbeit nochmals kurz und
                      sammlung                  ließ das Erlebte Revue passieren.
                                                Udo Vetter, Vorsitzender des Vereins, be-
                      Es ist 3. Samstag im      dankte sich herzlich bei dem Helferteam
                      Monat, die gewohn-        für die spontane Bereitschaft zur Mithil-
                      te Altpapiersammlung      fe. »Es ist ein richtiges Wir-Gefühl ent-
  steht an. Abgegrenzte Zufahrtswege und        standen«, meinte er. Seinen Dank richtete
  Halteverbotsschilder deuten darauf hin,       er auch an die Stadt und die AVR und lobte
  dass es sich um keine normale Sammlung        deren Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
  handelt: es ist Sammlung unter Coronabe-
                                                Helferin Sabine Schotter, gab das Kompli-
  dingungen.
                                                ment zurück und betonte: »Nur durch die
  Diszipliniert hielten sich die sammelfreu-    tolle Vorbereitung im Vorfeld war ein rei-
  digen Bürger an den vorgegebenen Ablauf.      bungsloser Ablauf möglich.«
  Anfahrt über die Arndtstraße, vorbei an
                                                Insgesamt wurden bei dieser denkwürdi-
  Friedrich Fluch, der den mit Mundschutz
                                                gen Sammlung rund 22t Altpapier gesam-
  versehenen Fahrzeugführern den Weg zwi-
                                                melt.
  schen den mit Pylonen zu den Containern
  wies. An zwei Ausladestationen standen        Andreas Piller, Dietmar Wolf, Dirk Stein-
  die motivierten Helfer bereit. Kofferraum     mann, Florian Altenberger, Friedrich Fluch,
  öffnen, Altpapier entnehmen und ab in         Jochen Vetter, Michael Kammer, Olaf Jan-
  die Container. Der Andrang war gross, die     kowski, Sabine Schotter, Severin Geier,
  Hälfte der Helfer war damit beschäftigt,      Udo Vetter und Uwe Wacker
  die Papiermengen platzsparend unterzu-                            Text + Fotos: Adolf Härdle
  bringen. »Bitte die Fahrertür entriegeln«
  rief das eine und andere Mal ein Helfer
  dem am Steuer sitzenden Fahrzeugführer
  zu. Für manchen eine ganz neue Erkennt-
  nis, dass nur bei entriegelter Fahrertür
  sich der Kofferraum öffnen läßt. Die vier
  Container waren voll bis oben hin, der un-
  ter erschwerten Bedingungen stattfinden-
  de Sammlungstermin war sehr erfolgreich.
  »Jetzt reicht`s so langsam!«, stellte Olaf
  Jankowski, einer der Helfer nach über drei
  Stunden intensiver Arbeit dann doch fest.
  Der Mundschutz erschwerte die Arbeit
  ganz schön und die unzähligen Handgriffe
  gingen auf die Dauer gesehen an die Sub-
  stanz.

                                                    Letzte
                                          Aufräumarbeiten:
Altpapiersammeltermine:                       Uwe Wacker,
                                             Sabine Schot-
20.06. • 18.07. • 15.08.                   ter und Dietmar
immer samstags von 9 - 12 Uhr                         Wolf

Alter Schwimmbadparkplatz
aus dem Gemeindeleben                               13

                                           mehr eingesetzt werden. Die Anzahl der
Corona – was nun?                          Kinder je Gruppe muss verringert wer-
Arbeitsalltag unter veränderten            den.
Vorzeichen                                     Es gibt nun strenge Regeln für das
                                           Bringen und Abholen der Kinder. Die An-
    Corona! Mit großer Wahrscheinlich-
                                           zahl der Eltern, die sich in Flur aufhalten
keit wird das Virus auf absehbare Zeit
                                           dürfen, ist auf ein Minimum beschränkt.
ein Begleiter in unserem Leben bleiben.
                                           Bei Anzeichen von Symptomen dürfen
Schutzmaßnahmen sind mehr oder we-
                                           die Kinder nicht in der Einrichtung blei-
niger Bestandteil unseres Alltags gewor-
                                           ben bzw. müssen zeitnah abgeholt wer-
den. Was aber, wenn man genau diese
                                           den. Die sowieso in Kindertagesstätten
Schutzmaßnahmen nicht oder nicht in
                                           geltenden Hygienevorschriften müssen
vollem Umfang einhalten können? Wel-
                                           noch strikter eingehalten werden, die
che Auswirkungen die Maßnahmen auf
                                           Hände öfter gewaschen werden. Zusätz-
die Arbeit haben, wollen wir am Bei-
                                           lich gehört der Mundschutz zum Muss.
spiel von Erzieherinnen der Kindertages-
                                           Wie aber lässt sich bei Kindern das Ab-
stätten Heinrich-Bossert und Friedrich-
                                           standsgebot einhalten?
Heun und Mitarbeitern der kirchlichen
Sozialstation etwas näher bringen.             In Situationen wie zum Beispiel beim
                                           Essen fällt die Umsetzung leichter. Nur
    Seit Mitte März leben wir alle un-
                                           Geschwisterkinder dürfen zusammen
ter eingeschränkten Verhältnissen wie
                                           sitzen. Alle anderen essen mit Abstand
es sich kaum einer je gedacht hätte. Die
                                           zueinander. Beim Spielen der Kinder ist
Kindergärten, Schulen und Senioren-
                                           an Abstand untereinander nur schwer zu
heime wurden geschlossen bzw. ein Be-
                                           denken. Die Erzieherinnen untereinan-
suchsverbot erlassen. Teilweise sind be-
                                           der halten so gut wie möglich Abstand.
reits wieder Lockerungen umgesetzt. An
                                           Wenn jedoch ein Kind getröstet werden
eine Routine wie vor dem Virus ist je-
                                           muss, wird es auch weiterhin in den Arm
doch lange noch nicht zu denken.
                                           genommen – mit Mundschutz versteht
    In unseren beiden Kindertagesstät-     sich, denn das Trösten ist auf zwei Meter
ten hatte dies zur Folge, dass von heute   Abstand kaum praktizierbar.
auf morgen nur noch ein kleiner Bruch-
                                               Und was ist mit Teamsitzungen, die
teil der Kinder zu betreuen war. Nur El-
                                           wichtig sind für den Austausch? Die wer-
tern mit systemrelevanten Berufen durf-
                                           den in der Bossert-Kindertagesstätte
ten ihre Kleinen in die Notbetreuung
                                           wenn nötig in der Turnhalle – abgehal-
geben. Die Erzieherinnen selbst standen
                                           ten, damit alle genügend Abstand halten
teilweise vor dem Problem, wohin mit
                                           können.
den eigenen Kindern. Auch wenn beide
Einrichtungen ausreichend Personal zu          Bisher waren in beiden Einrichtungen
Verfügung zu haben, mussten und müs-       noch nicht so viele Kinder, als dass die
sen Arbeitspläne angepasst werden. Per-    neuen Vorgaben nicht hätten bewältigt
sonen einer Risikogruppe können nicht      werden können. Die Herausforderung
14                                 Kindergärten

wächst jedoch, wenn die Anzahl der zu       geht. In Bezug auf das Personal kann ei-
betreuenden Kinder wieder zunimmt.          gentlich auf niemand verzichtet werden,
Und dies wird kommen, spätestens wenn       auch wenn er oder sie einer Risikogrup-
die Präsenz der Eltern in den Unterneh-     pe angehört. Bei den ca. 100 Kollegen
men wieder erforderlich wird.               gehört der Mundschutz und höchste
    Bei den verschiedenen Aufgaben der      Priorität auf Hygiene zum Muss des Ar-
Sozialstation gelten zwar die gleichen      beitsalltags. Was sicherlich als Belastung
Vorzeichen, jedoch sind die zu betreuen-    angesehen wird, sind die fehlenden
den Personen eher in ihrem letzten Le-      Dienstbesprechungen. Diese konnten bis-
bensdrittel, was die Sache nicht verein-    her noch nicht wieder stattfinden. Die
facht. Das Aufgabenspektrum erstreckt       Pfleger sind draußen alleine unterwegs,
sich von der Nachbarschaftshilfe, über      da bieten die Besprechungen eine gute
die ambulante Pflege bis hin zum Hos-       Plattform zum Austausch. Alle hoffen,
pizdienst.                                  dass dies bald in wieder möglich.
    Anfangs wurden wegen Corona Ter-            Ähnlich sieht es im Hospizdienst aus.
mine abgesagt. Andere wiederum ha-          Äußerste Vorsicht ist hier das Gebot der
ben Hilfe angefragt, weil die Betreuung     Stunde im Umgang mit den Patienten.
durch Angehörige nicht mehr möglich         Was das Virus bei diesen Personen für
war.                                        Folgen hätte, dürfte inzwischen jedem
                                            bekannt sein.
    In der Nachbarschaftshilfe wird in
diesen Zeiten das eine oder andere auch         Die erst seit kurzem eröffnete zwei-
telefonisch erledigt. Es gab besonders      te Demenz-WG musste ohne Dienstbe-
in diesem Bereich ein großes Hilfsange-     sprechung in Betrieb genommen werden,
bot. Allerdings wurde weitaus weniger in    da just zu dem Zeitpunkt die Ausgangs-
Anspruch genommen als gedacht. Es ist       beschränkungen in Kraft getreten sind.
bei den zu erledigenden Aufgaben dieses     Alle Bereiche der Betreuung – Kinder-
Bereichs auch leichter die Abstandsre-      garten oder Sozialstation – haben eines
geln einzuhalten. Wenn im Haushalt et-      gemeinsam: das Arbeiten mit Mund-
was sauber gemacht werden muss, ist es      schutz über mehrere Stunden macht die
nicht von Nöten, dass man direkt neben-     Aufgabe nicht leichter. Insofern hoffen
einander steht oder sich im selben Raum     alle, dass auch nach den Lockerungen die
aufhält. Da dieser Dienst von den zu Be-    Zahl der Infizierten nicht ansteigt, damit
treuenden auch gerne als Kontakt zum        die Arbeit auch weiterhin geleistet wer-
Austausch genutzt wird, ist es mitunter     den kann.
notwendig darauf hinzuweisen, dass der          Ein herzliches Dankeschön für die an-
Abstand gewahrt werden muss.                genehmen Telefongespräche an Simone
    In der ambulanten Pflege gestaltet      Keller, Monja Bless und Michael Böbel.
sich alles etwas schwieriger. An Abstand-                     Text: Regina Pappenberger
halten ist nicht zu denken, wenn es um
Wundversorgung, Körperreinigung etc.
nachgefragt                                      15

                                                                      die richtigen Antwor-
Sagen Sie mal, Herr Paulus!                                           ten aus der Ferne zu
Ein himmlischer Chat mit dem Apostel                                  finden, fiel mir recht
                                                                      schwer. Ich konnte ja
schlechthin
                                                                      nicht mal schnell nach-
Gemeindebrief (Gb): Sagen Sie mal,              fragen. Und da damals Briefpapier sehr
Herr Paulus, wie haben Sie denn Kontakt         teuer war, musste ich möglichst viel Info
mit ihren Gemeinden gehalten?                   in wenigen Sätzen unterbringen.
Paulus (P.): Also mein Erstkontakt war          Gb: Sind ihre Briefe, die für uns in der
immer ein persönlicher. Und dann mit            Bibel gesammelt wurden, deshalb so
Briefen.                                        schwer verständlich?
Gb: Können Sie das ein bischen genau-           P.: Naja, das will ich nicht abstreiten. Sie
er erklären.                                    müssen aber auch bedenken: die Brie-
P.: Gerne. Meistens waren meine Brie-           fe waren eigentlich nicht für euch Chris-
fe Antworten auf Briefe oder mündli-            ten heute bestimmt. Und dann lebt ihr
che Botschaften an mich. Wir haben              als Christen unter ganz anderen Bedin-
Grüße ausgetauscht,                             gungen. Wenn euch meine Briefe helfen,
wollten voneinander                                        in einen Denk- und Handlungs-
wissen und nicht im-                                           fortschritt einzusteigen, um
mer, aber in der Re-                                              eure Fragen zu beantwor-
gel ging es um Fra-                                                ten, dann bin ich absolut
gen, Probleme, Sorgen,                                              glücklich.
die in den Gemeinden                                                Gb: Das ist aber einer
während meiner Ab-                                                  recht hoher Anspruch.
wesenheit aufgetaucht                                               Mein Eindruck ist: nicht
sind.                                                              nur Christen hätten ger-
Gb: Können Sie mal ein                                             ne  einfache Antworten.
Beispiel nennen?                                                   Am   besten noch leicht
                                                                 verdaulich vorgekaut.
P.: Mir fallen da sofort
die Korinther ein. Eine                                          P.: Soll ich Ihnen was ver-
ziemliche aktive Ge-                                           raten.  Die Korinthern hätten
meinde. Wahrschein-                                           das  auch  gerne gehabt. Aber
lich hatten die deshalb                                     ich wollte sie aus ihrer Eigen-
so viel zu klären. Zum                                  und   Mitverantwortung nicht ent-
Beispiel: dürfen Chris-                                lassen.   Meine Briefe habe ich nie
                         Ein Blatt des Papyrusfrag-    als  eine  Aufbauanleitung für Ge-
ten auch Nichtchristen mentes P46 mit dem Text
heiraten? Oder wie fei- von 2. Korinther 11,33-12,9    meinden     verstanden, die ohne ei-
                         aus dem 3. Jahrhundert vor genes Denken und Handeln so mir
ert man richtig mitein- Christus
ander Abendmahl? Hier                                  nichts dir nichts umgesetzt wer-
                                                       den kann.
16                                   nachgefragt

Gb: Also keine Ikea-Aufbauanleitung?          men. Die Idee mit einem Gemeindebrief
P.: Ikea! Ich kenne nur Idea.                 jedes einzelne Gemeindeglied zu errei-
                                              chen, finde ich fantastisch. Das infor-
Gb: Entschuldigung. Ikea können Sie ja
                                              miert und schafft Teilhabe. Und wenn
nicht kennen. Bei Ikea kann man Möbel
                                              der Gemeindebrief dazu verlockt, das
kaufen, die man dann zu hause selber zu-
                                              aus Lesen persönliche Teilnahme wird —
sammenbauen muss. Dafür gibt es eine
                                              der Heilige Geist würde jubeln: endlich
Anleitung zum Lesen und Anschauen. Die
                                              Pfingsten!
einen lesen sie und schaffen es, ihren Bil-
ly, sorry, ihren Schrank aufzubauen. Die      Gb: Sie haben es ja sicherlich mitbekom-
anderen scheitern, weil sie zwar lesen,       men, eine ansteckende Krankheit, die
aber nicht verstehen und andere sagen:        sich weltweit ausgebreitet hat, verbie-
ich lass mir von einer Anleitung doch         tet uns wohl auf längere Zeit persönli-
nichts vorschreiben. Und aus Schrank          chen Kontakt, also Teilnahme. Und wo
wird Bett.                                    es dennoch möglich ist, dann nur mit
                                              Einschränkungen. Welche Kontaktmög-
P.: Was sollen wir dazu sagen?
                                              lichkeiten würden Sie empfehlen? Ist
Gb: Also. Der Brief ist geschrieben. Brief-   »Online« das Gebot der Stunde? Sorry,
marke drauf und ab die Post?                  wissen Sie überhaupt was »online« be-
P.: Das war alles noch nicht erfunden. Je-    deutet?
der Brief musste persönlich überbracht        P.: Wir surfen hier im Himmel nicht
werden. Das hat gedauert. Der Vorteil         nur auf unseren Wolken! Die Datenrate
war, ich konnte meinem persönlichen           ist nicht gerade himmlisch. Petrus war
Briefträger noch vertrauliche Zusatzinfos     schon immer ein Geizhals. Und der Hei-
weitergeben. Also in etwa so, wie wenn        lige Geist als Superadmin verzweifelt re-
euer Ikea zur Anleitung einen persön-         gelmäßig. Soviel zum Thema online.
lichen Aufbauhelfer mitschicken würde.        Auch wenn ich jetzt nicht ein Wort unse-
    Der Brief wurde dann in einer Ge-         res Herrn zitieren kann, »online« ist er-
meindeversammlung vorgelesen und be-          laubt. Gerade jetzt und auch in Zukunft.
sprochen. Entweder wurde dann eine            Ihr wärt ja vom Heiligen Geist verlassen,
Lösung gefunden oder es mussten noch-         wenn ihr diese Möglichkeit nicht einset-
mals Briefe ausgetauscht werden. Mit          zen würdet. Was hätte ich drum gege-
den Korinthern hat sich so ein reger          ben, mit Timotheus zu telefonieren, mit
Briefwechsel ergeben, was durchaus ein        Aquila und Priscilla in einer Whatsapp-
wenig nervig war und manche Träne ko-         Gruppe zu sein, mit den Korinthern zu
stete.                                        skypen und das ganze christliche Klein-
Gb: Dieses Interview wird in einem            asien über Microsoftteams auf einem
Gemeindebrief veröffentlicht. Hätten Sie      30-Zöller in Microsoftteams zu sehen.
damals auch gerne einen Gemeindebrief         Gb: Wenn Sie im Himmel surfen, schau-
veröffentlicht?                               en Sie sich auch kirchliche Onlineange-
P.: Sofort. Von solchen Möglichkeiten         bote an?
konnten wir damals noch nicht mal träu-
nachgefragt                                         17

P.: Selbstverständlich. Am liebsten            Und Pfarrer, die einen Gottesdienst on-
dienstliche Skypekonferenzen. Der Blick        line gestalten, sollen sich sehr gut über-
in die Arbeitszimmer ist götttl ..., ist er-   legen, was sie da tun. Einfach nur eine
hellend. So viele Bücher. Und Jesus freut      Kamera in die Kirche stellen und einen,
sich immer biblisch, wenn er sich an ei-       wie ihr es nennt, agendarischen Gottes-
ner Wand hängend entdeckt. Aber ak-            dienst abzufilmen ... ich weiß nicht.
tiv mitskypen ist uns von höchster Stelle      Aber wie schon gesagt, das ist meine per-
verboten. Das würde die auch ganz schön        sönliche Meinung. Wir, und ich schließe
durcheinander bringen.                         mich ausdrücklich ein, müssen da Groß-
Gb: Ich wusste gar nicht, dass Sie eine        mut walten lassen wie der liebe Gott sel-
ironische Ader haben. In Ihren Briefen         ber. Was den einen abstößt, lädt den an-
finde ich keine Spur davon.                    deren ein. Ich bedauere nur die Pfarrer,
                                               die hier zukünftig wohl zweigleisig fah-
P.: Das kommt mit dem Alter und den
                                               ren müssen.
Korinthern war mit Ironie nicht gedient.
Wobei, mein vielzitierter Satz »das Weib       Gb: Vielen Dank, für dieses offene Wort.
schweige in der Gemeinde« kann durch-          Möchten Sie den Leserinnen und Lesern
aus ironisch verstanden werden.                zum Schluss noch was auf den Weg ge-
                                               ben.
Gb: Aus Ihnen wäre sicherlich ein 1a Kir-
chenkabarettist geworden. Aber Spass           P.: Eine Sache treibt mich besonders
beiseite. Stichwort »Online:« können           um: Was ist mit denen, die ihr auch on-
Gottesdienste online gefeiert werden?          line nicht erreicht. Weil sie schlicht nicht
                                               können oder wollen. Die bitte verliert vor
P.: Rückfrage: warum geht es euch im-
                                               lauter Onlinebegeisterung nicht aus dem
mer nur um eure Gottesdienste? Auch zu
                                               Blick. Wie das geht, da muss ich auch mal
uns in den Himmel ist durchgedrungen,
                                               zuerst überlegen. Vielleicht mal wieder
dass »Gottesdienst« nicht unbedingt das
                                               meine eigenen Briefe durchforsten. Mit
bestbesuchteste eurer Angebote ist.
                                               meinen Apostelkollegen reden.
Übrigens, in meinem Brief an die Römer,
                                               Vielleicht solltet ihr da auch ein wenig
im 12. Kapitel, habe ich mal grundsätz-
                                               politisch initativ werden. Wer in Zukunft
lich angedacht, was denn Gottesdienst,
                                               alles auch Online anbieten will, der muss
einen vernünftigen habe ich das damals
                                               auch allen einen Onlinezugang ermög-
genannt, ist. Können Sie ja mal nachle-
                                               lichen. Internet für alle. Kostenlos? Von
sen. Gottesdienst ist mehr als die Ver-
                                               Steuern bezahlt? Warum denn nicht.
anstaltung sonntagmorgens 10 in der
                                               Und zum Schluss zitiere ich mich von
Kirche oder online zu allen Tages- und
                                               Herzen selbst: Gnade sei mit euch und
Nachtzeiten.
                                               Friede von Gott, unserem Vater, und dem
Ich persönlich kann mit Onlinegottes-
                                               Herrn Jesus Christus.
diensten nichts anfangen. Es stellen sich
mir alle Haare, wenn ich mir vorstelle           Die Fragen stellte unser Redaktionsmitglied Mi-
sich einen Gottesdienst wie eine Netflix-      chael Dahlinger per Chat. Eine Videoübertragung
serie in Jogginghose reinzuziehen.              gab die Verbindung vom Himmel leider nicht her.
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Lobe!
Kann ich Gott loben? Auch dann, wenn        Der dir alle deine Sünde vergibt und
mir das Lob im Halse stecken bleibt?        heilet alle deine Gebrechen, der dein
Wenn es im Gewebe der Stoffmaske            Leben vom Verderben erlöst,
zurückgehalten wird? Wenn es absolut        Ich entdecke, eine Welt, in der Alleiner-
keinen, aber auch gar keinen Grund zum      ziehende, nicht systemrelevant sind; eine
Loben weit und breit gibt?                  Welt, die mein Leben mit Algorithmen be-
Lobe den Herrn, meine Seele,                rechnet; eine Welt, in der Wohlstand zum
und was in mir ist,                         Himmel stinkt. Die verdorbenen Spielre-
seinen heiligen Namen!                      geln dieser Welt, ich habe sie nicht erfun-
                                            den, aber ich spiele mit. Will ja kein Spiel-
Gotteslob beginnt ganz unten. Dort, wo es
                                            verderber sein.
im Grundrauschen von Pienzen und Jam-
mern und Lamentieren und Klagen end-        der dich krönet mit Gnade und Barm-
lich auch mal zu Wort kommen will. Genau    herzigkeit,
dort, wo es rumort in meinem Bauch und      Pst! Seid mal still! Hört ihr es auch. Da ist
sich der ganze Frust und Zorn und Ärger     doch eine Stimme: »Komm, lass jetzt gut
angesammelt hat, genau dort, wird in        sein!«
meiner Klage mein Lob geboren : »Mein       Was soll das jetzt? Ist das eine Einladung
Gott!«                                      an mich, endlich aufzuhören? Auszustei-
Lobe den Herrn, meine Seele und             gen? Aufzugeben?
vergiss nicht, was er dir Gutes getan       Oder ist das eine Stimme, die mich auf
hat.                                        andere Gedanken bringt? Die mich auf-
Wir Menschen sind Weltmeister im Ver-       fängt, dann an die Hand nimmt und mit
gessen. Schnell wird vergessen sein, dass   mir in eine andere Welt aufbricht.
bei uns keine Ärzte die Wahl zwi-schen      Egal, beide Angebote nehme ich gerne
Beatmen und Erstickenlassen tref-fen        an. In diese Gnade lasse ich mich fallen.
mussten. Wie schnell wird vergessen         Mit dieser Barmherzigkeit lasse ich mich
sein, was Menschen geleistet und riskiert   tragen.
haben, um mir mein täglich Brot zu si-      Und auf ein Mal ist es in mir da. Es
chern. Schnell wird er verhallt sein, der   kommt zu Wort. Unüberhörbar. Aus mei-
Applaus von den Balkonen.                   ner Seele steigt es nach oben: mein Lo-
Loben beginnt mit Erinnerungsarbeit.        ben, mein Leben, mein Lieben.
Und das ist echte Kärrnerarbeit. Da muss    der deinen Mund fröhlich macht
ich tonnenschwere Klagen hochheben          und du wieder jung wirst wie ein
und drunterschauen. Auf Knien muss ich      Adler.
in jeden Winkel meines Lebens krab-                                Text: Michael Dahlinger
beln. Ich muss mit bloßen Händen in
steinigem Boden wühlen. Um zunächst
überhaupt nix Gutes zu entdecken:
in Gottes Hand                 19

Im Glauben an die Auferstehung wurden beerdigt:
Gertrude Frank, geb. Roth, 94 Jahre, Johannes 14,1
Aster Uhrig, geb. Tadesse, 53 Jahre, 2. Timotheus 1,7
Martha Büchner, geb. Auer, 95 Jahre, Offenbarung 2,10b
Vladimir Elenberger, 61 Jahre, Psalm 37,5
Werner Walter-Eisinger, 89 Jahre, Johannes 6,35
Friedrich Eisermann, 86 Jahre, Psalm 121,9
Lieselotte Müller, geb. Winkler, 93 Jahre, 5. Mose 5,7
Elfriede Kammer, geb. Christ, 80 Jahre, Johannes 10,14f
Willi Christ, 89 Jahre, Psalm 37,5
Dieter Feiler, 74 Jahre, Psalm 23,1
Rosi Krauth, geb. Keller, 48 Jahre, 1. Samuel 16,7
Anna Bittorf, geb. Deigner, 85 Jahre, Psalm 103,1-2
Fritz Weißbrodt, 80 Jahre, Psalm 23,1
Hans Christ, 81 Jahre, Psalm 37,5
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