ROYAL CORGI PRESSEHEFT - DER LIEBLING DER QUEEN
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
präsentiert ROYAL CORGI DER LIEBLING DER QUEEN von Ben Stassen & Vincent Kesteloot Belgien 2018 / ca. 85 Min. Kinostart: 1. Mai 2019 in 2D und 3D im Verleih von Wild Bunch Germany PRESSEHEFT
VERLEIH Wild Bunch Germany GmbH Holzstraße 30 80469 München Tel: +49 89 444 55 66 44 office@wildbunch.eu PRESSEBETREUUNG Panorama Entertainment Elena Schäfer / Amélie Linder Ickstattstr. 12 80469 München elena.schaefer@panorama-entertainment.com / amelie.linder@panorama-entertainment.com Tel: +49 89 30 90 679 34 / 33 Das Pressematerial steht Ihnen unter www.wildbunch-germany.de/press zum Download zur Verfügung. TECHISCHE DATEN Land Belgien 2018 Länge ca. 85 Minuten ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN wird in Deutschland am 1. Mai 2019 von WILD BUNCH GERMANY und im Vertrieb von CENTRAL FILM in die Kinos gebracht. 2
KURZINHALT Mehr Luxus geht nicht: Seit Rex als niedlicher Welpe in den Buckingham Palast gekommen ist, lebt der Corgi in Saus und Braus. Im Handumdrehen erobert der Kleine das Herz Ihrer Majestät, da haben die dienstälteren Hunde schon bald nichts mehr zu bellen. Und nicht nur Prinz Philip treibt er mit seinen Allüren schnell an die Grenzen seiner Geduld. Bis zu dem Tag, an dem Rex während des Staatsbanketts zu Ehren eines US-Präsidenten mit auffallend orangenen Haaren in Ungnade fällt. Schneller als die Queen „I am not amused“ sagen kann, ist es mit dem bequemen Leben vorbei. Rex landet auf den Straßen Londons als einer unter zahllosen Streunern, die ums Überleben kämpfen. Doch so schnell gibt der Vierbeiner nicht auf. Er will beweisen, dass er verdientermaßen der Lieblingshund der Queen war. Der Weg zurück in den Palast entpuppt sich als wahre Odyssee voller Abenteuer und Gefahren… PRESSENOTIZ Hiermit sind Sie höflichst dazu eingeladen, 2019 dem Lieblingshund der Queen Ihre Aufwartung zu machen. Dürfen wir vorstellen: Rex, unangefochtener Star unter den royalen Corgis! Als Opfer höfischer Intrigen landet das verwöhnte Kerlchen unzeremoniell auf der Straße – und damit kann das Abenteuer seines Lebens beginnen! ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN entstand nach dem Originaldrehbuch von Johnny Smith und Rob Sprackling, das nWave Pictures – das produktivste Animationsstudio außerhalb der USA – produzierte. Unter der Regie von Ben Stassen („Sammys Abenteuer – Die Suche nach der geheimen Passage“, „Sammys Abenteuer 2“, „Das magische Haus“, „Robinson Crusoe“) und Vincent Kesteloot („Sammys Abenteuer 2“, „Robinson Crusoe“) entwickelten 120 Mitarbeiter in dem Brüsseler Studio ein Trickfilm-Abenteuer voll liebenswerter Figuren. ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN ist hervorragend animierte und abwechslungsreiche Familienunterhaltung, rasant, lustig und berührend zugleich. Und schon jetzt – nicht zuletzt dank seiner tierisch witzigen Anspielungen auf Trump, „Fight Club“ oder „Rocky“ – der Wau-Film des Jahres! 3
LANGINHALT Besser hätte es der süße Corgi-Welpe nicht treffen können. Denn sein neues Frauchen ist niemand anderes als die Queen. Schneller als man „Sitz!“ und „Platz!“ sagen kann, schmeichelt sich der pfiffige Vierbeiner in das Herz der betagten Monarchin. Prinz Philip, der ihr den kleinen Racker geschenkt hat, ist zwar zunehmend genervt von Rex‘ Eskapaden und dessen Vorliebe für seine Hausschuhe. Und auch die anderen drei Corgis, die lange vor Rex im Buckingham Palast auf royalen Hundekissen schliefen, beobachten misstrauisch, wie schnell der Neuankömmling ihnen den Rang abläuft; vor allem Charlie kann seine Eifersucht kaum verbergen und muss gute Miene zum bösen Spiel machen. Doch es hilft alles nichts: Elizabeth II. ernennt Rex schließlich höchst offiziell zu ihrem Top Dog und verleiht ihm zum Zeichen ihrer Gunst ein wertvolles Hundehalsband. Für Rex so etwas wie ein Freifahrtschein, denn nun weiß er, dass er es so bunt treiben kann, wie er will – die Queen wird ihm trotzdem immer wieder verzeihen. An dem Tag, an dem der US-Präsident, seine Gattin und deren aufgetakelte Corgi-Dame namens Mitzy im Buckingham Palast vorbeischauen, nimmt Rex‘ Glückssträhne allerdings ein jähes Ende. Wieder mal ist er außer Rand und Band. Okay, nicht ganz grundlos: Der Arme muss sich gegen Mitzy wehren, die ihm hartnäckig nachstellt. Doch diesmal übertreibt es Rex. Das intime Dinner zwischen Queen, US-Präsident und ein paar ausgesuchten Gästen endet in einer mittelschweren Katastrophe, als der Corgi auf der Flucht vor Mitzy im Schritt des Amerikaners landet und mit einem zerfetzten Stück Hosenstoff Reißaus nimmt. Leider sucht auch der hohe Staatsbesuch sofort das Weite. Ein Eklat mit Tragweite, denn obwohl es der Queen das Herz bricht, tadelt sie ihren geliebten Rex zum ersten Mal in seinem Leben. Ein Schock für das Kerlchen, das sich beklommen fragt, ob sein Frauchen ihm je verzeihen wird. 4
Charlie wittert die Gunst der Stunde. Er redet Rex ein, dass es nie wieder so sein wird wie vorher – und dass er gehört habe, im Vatikan beim Papst wäre es auch ganz nett. Im Nu hat Charlie einen Plan parat, der so aussieht, dass beide noch in dieser Nacht ausbüxen und sich gemeinsam auf den Weg nach Italien machen. In Wahrheit will der ältere Corgi Rex lediglich aus dem Palast befördern und den Kleinen dann in den Straßen von London seinem Schicksal überlassen. Gesagt, getan. Charlie geht sogar noch einen Schritt weiter und stößt Rex im Park von einer Brücke in einen zugefrorenen See. Beim Sturz kommt Rex glimpflich davon, doch er bricht in das eiskalte Wasser ein. Zum Glück kommt in dem Moment ein fremder Helfer vorbei. Der rettet ihm nicht nur das Leben, sondern nimmt ihn gleich unter seine Fittiche. Denn der Unbekannte arbeitet im Tierheim. Und so landet der verwöhnte Schloss-Hund unter lauter Streunern in einem Hundekäfig mit Gitterstäben ohne den geringsten Komfort. Obwohl seine Leidensgenossen es nett mit ihm meinen, hat Rex Schwierigkeiten, sich an sein neues Leben zu gewöhnen. Seine Behauptung, dass er bis vor kurzem noch im Buckingham Palast gewohnt hat, ruft bei den anderen Belustigung und Skepsis hervor. Doch mit der Zeit freundet sich Rex vor allem mit Jack an, einem struppigen Jack Russell, der das Pech hat, dass ihn niemand adoptieren will. Und dann ist da noch Wanda, die Freundin des Tierheim-Rüpels Tyson, der ein Schreckensregiment führt und seine Widersacher im geheimen Hunde-Fight Club regelmäßig zu Kleinholz verarbeitet. Rex verliebt sich auf der Stelle in die hübsche persische Windhündin – obwohl sie ihn zunächst ignoriert. Während Rex überlegt, wie er es anstellen muss, um auf dem schnellsten Weg in den Schoß seiner Queen zurückzukehren, passiert genau das, was er auf gar keinen Fall wollte: Ein kleines Mädchen verliebt sich beim Besuch im Tierheim in den Corgi und adoptiert ihn auf der Stelle. In letzter Sekunde kann Rex entkommen, kehrt freiwillig ins Tierheim zurück und besiegt mit List und Tücke auch den widerwärtigen Tyson, der ihn zum Duell herausfordert. Anschließend ist Eile geboten. Denn im Palast, 5
wo die Queen, Prinz Philip und die gesamte Dienerschaft mit zunehmender Verzweiflung nach Rex suchen, ist es Charlie gelungen, alle glauben zu machen, dass Rex von einem Fuchs getötet wurde. Die Queen ist untröstlich und lässt für ihren geliebten Rex einen Grabstein errichten. Charlies hinterhältiger Plan, an Rex' Stelle ihr Top Dog zu werden, scheint aufzugehen. Und doch hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Denn Rex ist längst mit Wanda und der solidarischen Tierheim- Truppe auf dem Weg zum Palast. Die Frage ist nur, ob die Vierbeiner schnell und schlau genug sind, um all die Hindernisse zu überwinden, die sich vor ihnen auftürmen, um das Schlimmste zu verhindern? 6
INTERVIEW MIT BEN STASSEN Können Sie die Entstehungsgeschichte von ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN beschreiben? Alles begann 2002 mit einem Drehbuch, das Johnny Smith und Rob Sprackling an die US- amerikanische Produktionsfirma Montecito verkauft hatten. Doch bis 2016 lag das Projekt auf Eis. Ich kaufte es dann Montecito ab und arbeitete mit den Autoren an einer Neufassung des Drehbuchs. Wir mussten tatsächlich auf das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl warten, um den ersten Akt zu vollenden. Immerhin ist es ja eine Szene mit dem Präsidenten, die jene Ereignisse in Gang setzt, die großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte haben. Der Sieg von Donald Trump half uns, den Humor einiger Szenen zu forcieren. Wir zeigen ihn schließlich als einen… nun ja, ziemlichen Rüpel. (lacht) Er ist ganz wild nach Selfies, er hat schlechte Manieren und benimmt sich selbst bei einem Dinner mit der Queen total respektlos. Wir schrieben aber noch weitere Sequenzen um, etwa die Kampfszenen zwischen Rex und Tyson, die mit ihrer Gewalt an manche Szenen in „Fight Club“ erinnerten. Wir machten daraus Verfolgungsjagden ohne wirkliche Gewalt, das passte einfach besser zu der Art von Familienfilmen, die nWave traditionell produziert. Auch der dritte Akt musste bearbeitet werden. In der Originalversion kehrte Rex lediglich von seiner Freundin Wanda begleitet in den Buckingham Palast zurück. Wir fanden, dass es witziger und dynamischer wäre, wenn er von einem ganzen Rudel Tierheimhunde begleitet wird. Ich jedenfalls finde das Chaos klasse, das sie im Palast auslösen. Befinden sich eigentlich viele Trickfilm-Drehbücher im Umlauf? Verhältnismäßig wenige, wenn man es mit den Tausenden von Live-Action-Drehbüchern vergleicht. Anders als die US-Studios, die alles im eigenen Haus machen, halte ich ständig Ausschau nach Projekten. Ich bin häufig in den USA und inzwischen gut vernetzt mit Agenten, die talentierte Autoren betreuen. Deshalb habe ich Zugang zu vielen Drehbüchern – etwa zehn bis 15 pro Jahr –, was meinen Job natürlich leichter macht. Manche Autoren schreiben ihre Drehbücher auf eigenes Risiko – also ohne Auftraggeber – und hoffen, dass sie Produzenten finden, die sich für ihre Bücher interessieren. So haben wir auch „Bigfoot Junior“ und ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN gefunden. Nach welchen Kriterien suchen Sie die Geschichten aus, die Sie anschließend weiterentwickeln? Am wichtigsten ist natürlich, dass die Geschichte interessant ist. Dann brauchen wir sympathische Figuren, die speziell auch einem jungen Publikum gefallen. In der ersten Hälfte von ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN ist Rex ziemlich arrogant und rücksichtslos. Er nutzt seine royale Position aus und führt sich auf wie ein Star; aber dann beginnt seine persönliche Reise: Er wird das Opfer einer Intrige, aus dem Buckingham Palast geworfen und ist plötzlich ganz auf sich alleine gestellt. So kommt es, dass der Zuschauer für ihn Gefühle aufbaut, weil er aus seinen Fehlern lernt und sich weiterentwickelt. Die Zielgruppe von ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN sind Fünf- bis Zehnjährige, aber er soll natürlich auch deren Eltern zum Lachen bringen. Es machte mir Spaß, Anspielungen für Erwachsene einzubauen, etwa die Szenen mit Trump, oder die Zitate aus „Fight Club“ und „Rocky“. Wenn Sie ein Drehbuch lesen, sehen Sie dann gleich den fertigen Film vor sich? Zumindest ist es wichtig, recht schnell zu entscheiden, wohin die Reise in visueller Hinsicht gehen soll. Kein US-Studio wird mit der Produktion eines Films beginnen, wenn nicht feststeht, wie die Animation aussehen wird. Wir sind eines der wenigen Studios, die das Pferd von hinten aufzäumen. 7
(lacht) Unsere Vorbereitungsphase ist in der Regel sehr kurz. Ich musste also schon ganz genau wissen, wie ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN aussehen würde, sowohl was die Hintergründe wie auch die einzelnen Figuren betrifft. Zwei Monate, nachdem wir das Drehbuch gekauft hatten, begannen wir bereits mit den Stimmaufnahmen, und das, obwohl die Modelle und die eigentliche Animation sich noch in ihrem Anfangsstadium befanden. Warum arbeiten Sie in der Regel mit einem Co-Regisseur, in diesem Fall mit Vincent Kesteloot? Unsere erste gemeinsame Arbeit war „Sammy 2“. Damals musste ich häufig wegen eines anderen Projekts, „African Safari 3D“, nach Afrika reisen. Ich kümmere mich um alles, was mit dem Drehbuch zusammenhängt, um die Stimmaufnahmen in Los Angeles, und natürlich verfolge ich sehr intensiv die Animationsarbeiten. Auch die Arbeit am Soundtrack macht mir viel Spaß: Mit Ramin Djawadi haben wir bei fast all unseren Projekten zusammengearbeitet. Er ist nicht nur sehr talentiert, sondern auch ausgesprochen loyal – selbst nachdem er als Komponist von Serien wie „Game of Thrones“ und „Westworld“ zum Star wurde. In technischer Hinsicht war ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN sehr kompliziert – immerhin gab es zahlreiche fellige Figuren, die animiert werden mussten. Aber Vincent kümmert sich sehr akkurat um die tägliche Detailarbeit. Animation – das ist ein dermaßen langwieriger, bruchstückhafter Prozess, dass es unabdingbar ist, immer mal wieder einen Schritt zurückzutreten, um nicht den Überblick über den gesamten Film zu verlieren. Mir hilft es in dieser Hinsicht sehr, mit einem Co-Regisseur zu arbeiten, der sich um die Details kümmert, die täglichen Abläufe. Dass Vincent und ich auf einer Wellenlänge liegen, hilft natürlich zusätzlich. Teamgeist ist bei Animationsfilmen extrem wichtig. Bei der Arbeit an Filmen, bei denen ich der einzige Regisseur war, wurde ich schon mal dafür kritisiert, dass ich nicht jedes Detail im Auge hatte, oder dass ich alles am liebsten selbst gemacht hätte. Doch jetzt arbeiten wir zusammen, und wir haben eine gute Balance gefunden. Wie schätzen Sie die Position von nWave Pictures im internationalen Animations-Markt ein? Wir sind außerhalb der USA das produktivste Animationsstudio weltweit. „Fly Me to the Moon“ kam 2009 in die Kinos, und wir beginnen demnächst mit unserem neunten Film. An ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN arbeiteten wir rund zwei Jahre, die meisten Animationsfilme haben eine Produktionszeit von drei bis vier Jahren. Wie können Sie diesen Produktionsrhythmus aufrechterhalten? Unser größter Vorteil besteht darin, dass die Produktion auf einen Ort konzentriert ist: unser Studio in Brüssel. Während US-Budgets für Animationsfilme gerne mal 100 Millionen Euro überschreiten, kosten unsere Filme im Schnitt 17 bis 20 Millionen Euro. Damit wir unser talentiertes Animationsteam nach Fertigstellung eines Films nicht ziehen lassen müssen, brauchen wir natürlich stetig neue Projekte. Es ist unverzichtbar, dass wir parallel zwei Projekte in Arbeit haben, die sich überlappen – so können wir von einem Film zum anderen wechseln, ohne dass wir dazwischen Däumchen drehen. Bei uns befinden sich gleichzeitig mehrere Projekte in unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Und wir haben 120 Angestellte, die Vollzeit arbeiten. Diejenigen, die ihre Arbeit an ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN beendet haben, arbeiten längst an „Bigfoot Superstar“. Für mich sieht es so aus, als würden US-Studios die Arbeitsbereiche extrem fragmentieren, bei uns hingegen hat jeder Zeichner eine ziemlich genaue Vorstellung von sämtlichen Facetten und Etappen der Produktion. Ich finde, das motiviert deutlich mehr und bindet alle viel stärker in das Projekt ein. 8
Wie wirkt sich ein knapp bemessenes Budget auf einen Film wie ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN aus? Wir wollen Animationsfilme für den internationalen Markt machen. Technisch gesehen müssen unsere Filme also perfekt sein. Was angesichts unserer kleineren Budgets keine leichte Aufgabe ist. Wir müssen also ständig abwägen, an welcher Stelle wir das Geld am sinnvollsten ausgeben. Bei ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN ist das Dinner im ersten Akt einer der Schlüsselmomente des Films. Ursprünglich war es im Drehbuch als Staatsbankett beschrieben. Das wäre jedoch sehr teuer geworden. Und ein Staatsbankett mit nur wenigen Gästen gibt es nicht. Also haben wir die Szene umgeschrieben: Aus dem Staatsbankett wurde ein privates Dinner zwischen dem Königspaar und dem US-Präsidentenpaar. Für den weiteren Verlauf der Geschichte macht es eigentlich keinen großen Unterschied, ich würde sogar sagen, dass die jetzige Version besser und witziger ist als die ursprüngliche – und das, obwohl die Animationskosten nur noch einen Bruchteil betragen. Das Gleiche gilt für die Szene, in der Rex stolpert und die Treppe hinunter fällt. Ursprünglich sollte er durch ein Fenster krachen und in den Armen von Prinz Philip landen, während die Royals fotografiert wurden. Doch dann entschieden wir, die Szene zu vereinfachen. Indem wir an gewissen Stellen sparsam agieren, können wir an anderen richtig prassen, vor allem im dritten Akt. Hat nWave Pictures einen eigenen Stil entwickelt? Ich denke, dass wir großen Wert auf Realismus legen. Für ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN arbeitete das Team häufig mit fotografischen Vorlagen, etwa das Äußere und die Innenräume vom Buckingham Palast. Wir machten uns auch den Film zunutze, der mit Daniel Craig für die Olympischen Spiele in London gedreht wurde, weil daran zu sehen ist, wie er neben der Queen und ihren Hunden einen Flur entlang läuft. Dieser Flur wurde zu einem der Hauptelemente für die Hintergründe unseres Films. Wir wollten dem Schloss und den Corgis der Queen absolut gerecht werden. Die Über-Stilisierung, wie sie typisch ist für viele Hollywoodproduktionen, wollten wir unbedingt vermeiden. Die Einfachheit unseres Designs wird letztlich aber immer auch von der Machbarkeit diktiert – verglichen mit solchen Animationsfilmen, in denen ganze Welten neu erfunden werden, in denen die Phantasie die Realität transzendiert. Mit Einfachheit meine ich, dass wir nichts wirklich neu erschaffen, wir versuchen, die Realität wieder zu geben. Selbst unser Bigfoot, der ja eigentlich eine mythische Kreatur ist, basiert letztlich auf einer simplen Idee: Bei uns sieht er aus wie ein sehr haariger Mensch. (lacht) 9
INTERVIEW MIT VINCENT KESTELOOT Wie kamen Sie zu nWaves Pictures? Ursprünglich arbeitete ich als Zeichner an einem kurzen 3D-Film, bevor ich beim Studio festangestellt wurde und zu dem Team stieß, das bereits seit Monaten an dem ersten Spielfilm „Fly Me to the Moon“ arbeitete. Davor hatte ich einige Jahre in der Werbung gearbeitet. Ben nutzte meine Erfahrung und übertrug mir die Regie von Szenen, mit denen noch nicht begonnen worden war. Als wir mit „Sammys Abenteuer – Die Suche nach der geheimen Passage“ begannen, wurde ich gebeten, eine Layout- Abteilung aufzubauen und zu leiten, wie sie auch bei anderen Studios existiert. Bei „Sammys Abenteuer 2“ wurde ich schließlich Co-Regisseur, weil Ben gleichzeitig an dem Dokumentarprojekt „African Safari 3D“ arbeitete. Wie teilen Sie und Ben Stassen sich die Aufgabenbereiche auf? Ben ist derjenige, der das Thema eines Films festlegt, dabei kann es sich um eine Originalidee von ihm handeln, die ein Drehbuchautor weiterentwickelt (wie etwa bei „Das magische Haus“), oder um ein fertiges Drehbuch, wie es bei ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN der Fall war. Ben schickt das Drehbuch anschließend an ein paar Leute im Studio, unter anderem auch an mich, damit wir uns ein Bild davon machen können. Ich sage ihm, was ich davon halte, und das tun auch die Abteilungsleiter, die ihn gleich auf die technischen Herausforderungen hinweisen. Diese Vorgehensweise ist sehr stimulierend. Dass die Story allen gefällt, macht ein Projekt zwar nicht leichter. Aber es sorgt dafür, dass wir gewillt sind, auch komplexe, technisch anspruchsvolle Projekte in Angriff zu nehmen – trotz unserer limitierten Budgets. Die Prämisse von ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN eignet sich bestens für kreatives Geschichten erzählen. Rex, unser Held, verliert seine königlichen Privilegien, will sie sich aber zurückerobern – und dabei macht er einen Wandlungsprozess durch, ja man könnte sagen, dass er sich neu erfindet. Das ist der Kern jeder Geschichte vom Erwachsenwerden. Der Vorteil bei diesem Projekt war, dass wir die Hindernisse, die sich aus dem beschränkten Budget, der uns zur Verfügung stehenden Zeit und der technischen Erfordernisse ergaben, durch die Inszenierung überwinden konnten – schließlich war das Buch ausgesprochen solide geschrieben. Worin bestand die technische Herausforderung bei ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN? Die erste Herausforderung waren die zahlreichen Charaktere, die das Originaldrehbuch enthielt. Ab dem Moment, wo Rex auf den Straßen von London landet, lernt er viele neue Figuren kennen, die letztlich für die Geschichte nicht zwingend nötig sind. Hätten wir das Buch genau so verfilmt, wäre die Hälfte des Budgets allein für diese Szenen draufgegangen. Das gleiche Problem ergab sich bei den Szenen, die im Buckingham Palast spielen, weil sich da Hunderte von Gästen und ein Heer von Bediensteten über den Weg laufen. Also konzentrierten wir uns auf das Wesentliche, machten einen intimeren Film. Ich musste verschiedene Figuren miteinander verschmelzen und mir clevere Schnitte überlegen, die den Fortgang der Story trotzdem nicht änderten. Letztlich war es viel witziger, sich auf nur drei Diener der Queen zu konzentrieren, die sich mit ihren vier Corgis herumplagen – in der Originalversion gab es beispielsweise sechs Hunde. Aber so konnten wir sie mit mehr Tiefe und Persönlichkeit ausstatten. 10
Die Grundstimmung des Films ist fröhlich und leichtfüßig, kaum bedrohlich… Wir möchten Kindern mit unserem Film eine Botschaft mit auf den Weg geben, die über pure Unterhaltung hinausgeht. Deshalb haben wir das Drehbuch in diese Richtung verändert. Wir haben zwar den etwas grummeligen Charakter von Prinz Philip beibehalten, aber balancieren das mit zärtlichen Momenten aus. Tyson, der tyrannische Pitbull, ist zwar körperlich sehr beeindruckend. Doch mit vereinten Kräften triumphieren die anderen Hunde über seine Brutalität. Wie haben aus gemachten Erfahrungen gelernt. In „Fly Me to the Moon“ kämpften zwei Fliegen miteinander, aber die eine tat es ausgesprochen unfair. Die Reaktion der Zuschauer fiel negativ aus. In „Sammys Abenteuer 2“ zeigten wir zwei Barrakudas, die Schildkröten jagen. In manchen Ländern wurde diese Szene komplett rausgeschnitten, weil man sie dort für Kinder unter sechs Jahren als zu brutal erachtete. So ein Schnitt in letzter Minute beeinflusst aber natürlich die gesamte Sequenz. Anderswo wurde ein Kuss zwischen zwei Schildkröten entfernt, was die Aussage des Ganzen ziemlich ruinierte. Aber wir haben gelernt, solche Eventualitäten zeitig antizipieren zu müssen. Aber wie können Sie eventuelle Reaktionen berücksichtigen, ohne den Film nicht zu schwächen? Indem wir die unterschiedlichsten Sensibilitäten und Kulturen in Betracht ziehen, auch hier bei uns, bei nWave. Reaktionen können natürlich sehr widersprüchlich ausfallen und unseren Überzeugungen zuwiderlaufen. Dann muss ich eben eingreifen. Meine Arbeit besteht auch darin, die richtigen Kompromisse zu finden, eine Linie vorzugeben, die absolut unstrittig ist. Manche unserer Zeichner plädierten für mehr brutale Action während der Kampfszenen zwischen den Hunden in der Fight- Club-Arena. Ich argumentierte, dass es wenig Sinn ergibt, einen Kampf zwischen einem Haushund und einem Pitbull zu zeigen, der von vornherein verloren ist, und eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen, die in bestimmten Ländern vermutlich sofort zensiert wird. Ich wollte lieber zeigen, wie Rex entkommt, was wiederum spannende Wendungen und Überraschungen zur Folge hat. Der Sieg über Tyson kommt letztlich dank seines Muts und seiner Entschlossenheit zustande. Wieviel Freiraum haben Sie beim Anfertigen der Storyboards? Storyboards gehören zur Vorbereitungsphase einfach dazu, beinhalten das Drehbuch, das Layout und die Illustrationen. In dieser Phase wird das Drehbuch erstmals in Bilder umgesetzt, sie bietet uns große Freiheiten, um Dinge zu ändern oder zu verbessern. Da werden bestimmte Einstellungen, Charaktere oder Hintergründe modifiziert oder manchmal sogar ganz verworfen. Im weiteren Verlauf wird an allem gefeilt, kommen weitere Abteilungen hinzu, die das Ganze mit ihrer Arbeit bereichern. Zu diesem Zeitpunkt sind wir relativ unflexibel, was mögliche Korrekturen betrifft. Je nachdem, wie man ein Drehbuch illustriert, können ganz unterschiedliche Varianten dabei entstehen. Ein Stück von Molière etwa lässt sich leicht von einer Komödie in eine Tragödie verwandeln. Das Gleiche gilt für die Animation. Wenn ich Ideen vorstelle, macht sich das Team seine Gedanken, und nach und nach wird daraus eine Gemeinschaftsarbeit. Ich mag es, wenn die Mitarbeiter aus den einzelnen Abteilungen das Projekt für sich vereinnahmen. Ich muss dann allerdings darauf achten, dass der Zusammenhang des Ganzen nicht verloren geht. Jeder Zeichner bringt seine Kreativität und seine Nuancen in den künstlerischen Prozess mit ein. Teilweise arbeiten sie fast wie Schauspieler, manche nehmen sich sogar auf, um eine Figur noch individueller zu gestalten. Wie sie etwas interpretieren, beeinflusst automatisch die Wahrnehmung einer Figur, die Länge einer Einstellung, das Schweigen zwischen zwei Dialogzeilen. Kostüme, Frisuren, Hintergründe, das Licht – all das hat Auswirkungen auf die Stimmung eines Films, genau wie die Musik. Ich finde es großartig, dass wir nicht nach Schema F arbeiten. Animation ist eine Gemeinschaftsarbeit. Ich versuche, wirklich jeden Tag bei den einzelnen 11
Abteilungen vorbeizuschauen – auch wenn es bedeutet, dass ich mir ständig Kritik und Zweifel anhören muss. (lacht) Wie gelingt es Ihnen, während eines so langwierigen Prozesses den Überblick zu bewahren? Die ursprüngliche Lektüre des Drehbuchs ist für mich ausschlaggebend – in diesem Moment muss uns klar werden, welche kreative Richtung das Ganze nehmen soll. Ich mache mir wahnsinnig viele Notizen, und auf die greife ich bei jeder Etappe des Projekts zurück. Man muss den Film komplett im Kopf haben, das gibt einem die Kraft, anderen Gehör zu schenken und dabei gleichzeitig zu analysieren, welche Idee dem Ganzen guttun könnte. Welchen Herausforderungen begegnet man als Regisseur? Budget und Planung sind die größten Herausforderungen. Verglichen mit unseren US-Konkurrenten fallen unsere Budgets ja eher bescheiden aus. Wir gehen so vor, dass wir das Budget nicht auf Grund des Drehbuchs kalkulieren, sondern das Drehbuch entsprechend des vorhandenen Budgets umgestalten. Eine der ersten Entscheidungen, die wir in der Vorbereitungsphase treffen, betrifft die Sequenzen, bei denen wir viel Geld ausgeben, und diejenigen, wo wir sparsamer sein müssen – ohne dabei zu vergessen, dass wir einen schönen Film machen wollen, der rechtzeitig fertig ist und das Budget nicht überschreitet. Das heißt, wir müssen die ganze Produktion effizient gestalten, dürfen aber trotzdem nicht die Kernaussage der Figuren und der Geschichte aus den Augen verlieren. Letztlich besteht darin die größte Herausforderung. Rex ist kein Held im herkömmlichen Sinne – wie haben Sie die Figur entwickelt? Beim Animationsfilm besteht die Gefahr darin, dass man einen Helden erschafft, der so niedlich und perfekt ist, dass er keine Ecken und Kanten mehr hat und das Publikum am Ende dermaßen langweilt, dass es seine Aufmerksamkeit womöglich irgendwelchen Nebenfiguren schenkt. Das Besondere an ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN ist, dass die Hauptfigur zu Beginn der Geschichte so privilegiert und arrogant daherkommt, dass man sich nur schwerlich für sie erwärmen kann. Uns war klar, dass Rex irgendwann in den sauren Apfel beißen muss. (lacht) Ich wollte seine negativen Eigenschaften nicht verwässern, im Gegenteil, bei seinen ersten Schritten im Palast habe ich sie sogar noch forciert. Andererseits mussten wir natürlich auch sofort zeigen, dass Rex nicht durch und durch gemein ist, dass er das Potenzial hat, sich weiter zu entwickeln. Er ist einfach ein naives, verwöhntes, ungezogenes Kerlchen. Und schlicht zu jung, um seine Privilegien zu schätzen. Aber dann widerfahren ihm einige Missgeschicke und er macht eine Wandlung durch. Die Schwierigkeit lag darin, das richtige Timing zu finden, damit Rex die Geduld des Publikums nicht überstrapaziert. Nach den ersten Stimmaufnahmen mit dem Schauspieler, der Rex sprach, entstand der Eindruck, dass er ständig am Meckern ist. Wir ließen ihn dann etliche Szenen neu einsprechen, damit das Ganze nuancierter wird. Das Publikum erinnert sich hinterher natürlich vor allem an mutige Momente und spektakuläre Szenen, doch für uns bestand die wahre Herausforderung darin, zu zeigen, wie Rex sich wandelt. Der Erfolg eines Films misst sich häufig an der Extravaganz seiner Bösewichter. ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN bietet gleich drei auf: Charlie, Tyson und die üble Mitzy… Stimmt, es heißt oft, je besser der Bösewicht, desto besser der Film – was aber nicht immer der Fall ist. (lacht) Aber natürlich hat es mir sehr viel Spaß gemacht, die Bösewichte zu entwickeln. Tyson ist ein Rohling und bringt Rex dazu, über sich hinauszuwachsen, um diejenige zu verteidigen, die er liebt. Der wahre Gegner von Rex ist allerdings Charlie. Ursprünglich sollte er am Ende bei einem Unfall 12
sterben. In der endgültigen Version zeigen wir, dass er erreicht hat, wonach er strebte – Macht –, aber dass ihm gleichzeitig bewusst wird, dass er dafür seine Seele und seine Freunde geopfert hat und nun ganz allein ist – und das ist ziemlich befriedigend. Man könnte auch sagen, dass er sich in schlechter Gesellschaft befindet, der Gesellschaft von Mitzy, nämlich. Mitzy ist eine Hündin außer Rand und Band, grob und gemein. Es fiel uns nicht leicht, uns auf ihr Aussehen zu einigen. Sie ist dermaßen unsympathisch, dass die meisten einen hässlichen Hund vor Augen hatten. Das wäre zwar lustig gewesen, aber nicht sehr glaubwürdig, wenn man den Status der Trumps in Betracht zieht. Den Kontrast zwischen den Rassehunden der Queen und Mitzys Bling-Bling-Seiten herauszuarbeiten, hat sich gelohnt! Mir gefallen auch die Nebenfiguren, weil der erste Augenschein trügt: Jack ist ein zwiespältiger Mentor. Wanda sieht zwar aus wie die typische Femme fatale an der Seite eines schweren Jungen, doch später zeigt sie, dass sie sehr wohl über einen freien Willen verfügt und noch einfallsreicher ist als Rex. Und dass Wanda sich nicht auf den ersten Blick verliebt, macht ihre Figur noch anziehender: Ihre Zuneigung entwickelt sich parallel zu Rex' Persönlichkeit. Was unterscheidet Sie von anderen Studios – Ihre Themen, der Tonfall? Ich finde, der Wettbewerb lässt sich nicht auf einen bestimmten Stil reduzieren. Jedes Studio produziert einzigartige Filme, die uns alle beeinflusst haben, ebenfalls unbedingt in diesen Beruf einsteigen zu wollen. Als ich Ben kennenlernte, erzählte er mir von seiner Liebe zur klassischen Erzählweise aus Hollywoods goldenem Zeitalter – als der Rhythmus noch nicht so hektisch war wie in heutigen Filmen, die einen alle paar Sekunden zum Lachen bringen wollen. Seine Sicht entsprach ganz meiner Überzeugung, dass sich Vergangenheit und Gegenwart mischen sollten. Wenn ich mit unserem Team über ein neues Projekt spreche, beziehe ich mich oft auf Gemälde alter Meister, auf Architektur oder alte Filme. Die Inszenierung muss subtil gestaltet werden und im Dienst der Geschichte stehen. Ein entspannter Rhythmus und Tonfall bedeuten aber noch lange nicht, dass das Ganze lahm oder gar langweilig ausfällt. Oder kraftlos und ohne jede Action daherkommt. Die sanfte Zurückhaltung unserer Filme passt einfach zu unserem jungen Publikum, das auf diese Weise viel intensiver in unsere Geschichten eintauchen kann. 13
DIE HUNDE DER QUEEN REX Als Prinz Philip seiner Elizabeth einen unwiderstehlich fluffigen Welpen schenkte, war nicht abzusehen, dass Rex sich zum kapriziösen Lieblingshund im Buckingham Palast auswachsen würde. Der royale Corgi ist total verwöhnt und lässt die anderen drei Hunde im Palast spüren, wer das Bellen hat. Rex ist so damit beschäftigt, seinem Frauchen zu schmeicheln, dass er nicht merkt, dass hinter seinem Rücken ein Komplott geschmiedet wird. Als man ihn schließlich vom Podest stürzt, hat er sehr an der neuen Lage zu knabbern. Er wird aus seiner Komfortzone gestoßen und muss sich von seinen Privilegien verabschieden: Willkommen in den Armenvierteln von London! JACK Es ist schier unmöglich, einem niedlichen Jack Russell zu widerstehen. Trotzdem findet sich im Tierheim niemand, der Jack adoptieren möchte. Er hat kurze Beine, struppiges Fell und ungeschickt ist er auch – deshalb grummelt er in seinem „Gefängnis“ für herrenlose Hunde vor sich hin. Aber dann taucht dieser Corgi auf, der unbedingt in den Palast zurückkehren will, und weckt das Biest, das in Jack schlummert. Da werden die Krallen ausgefahren, und schon mutiert er zu Rex’ Verbündetem und Komplizen, auch wenn es bedeutet, dass er sein eigenes Fell riskieren muss. Der kleine Jack wächst… weit über sich und seine eigenen Erwartungen hinaus! 14
CHARLIE Charlie ist auch ein Corgi, genau wie Rex. Er war an das Luxusleben an der Seite Ihrer Majestät gewöhnt, doch mit Rex' Ankunft wird er auf den zweiten Platz verwiesen – und diese Schmach nagt an ihm. Das katastrophal verlaufende Dinner, das die Queen für Präsident Trump ausrichtet, bietet ihm die Chance, Rex loszuwerden: Charlie lockt ihn weit weg vom Buckingham Palast. Der Verräter kehrt in sein luxuriöses Körbchen zurück und tut alles dafür, dass der Lieblingshund in Vergessenheit gerät. Doch Rache ist ein Nassfutter, das am besten kalt serviert wird… WANDA Als wunderschöne persische Windhündin ist sie nicht nur der Traum aller Rüden, sondern die ungekrönte Königin der Londoner Underground-Szene. Sie ist die Hauptattraktion eines exklusiven Clubs, in dem sich Anhänger von Hundekämpfen treffen, und mit jedem ihrer sexy Auftritte provoziert sie verliebtes Japsen. Als Rex auftaucht, ignoriert Wanda ihn zunächst. Tyson hingegen, der Anführer der Meute, der sie zu seiner sehr speziellen Freundin erkoren hat, spürt die Gefahr sofort. Doch das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht kennt… 15
MITZY Sie werden es lieben, sie zu hassen. Wie der Herr (der US-Präsident), so’s Gescherr! Mitzy trägt Unmengen von Make-up und kleidet sich in lächerliche Mode, was aber nur ihr nicht auffällt. Sie ist überzeugt, dass sie tun und lassen kann, was sie will. Als sie Rex begegnet und sich in ihn verliebt, überspringt sie die Annäherungsphase und geht gleich in medias res. Mitzy diskutiert nicht, sie agiert. Rex versucht, Zeit zu gewinnen, duckt sich weg und flieht. Doch die gnadenlose Mitzy hat mehr als ein Ass in ihrem Glitzerhalsband, um ans Ziel zu kommen… TYSON Er ist das Alphamännchen, wie es leibt, lebt und terrorisiert. Was bleibt einem auch anderes übrig, wenn man ein Pitbull ist und von Generationen von Kampfhunden abstammt? Tyson, der nur aus Muskeln und Wut zu bestehen scheint, kennt faires Verhalten bei den Zweikämpfen in seinem Fight Club nur vom Hörensagen; seine Helfershelfer sind ein Chihuahua und ein nicht ganz schlauer Boxer. Auf einen Kandidaten wie Rex war er allerdings nicht gefasst. Obwohl er dachte, dass er ihn sich mit Haut und Haaren einverleiben kann, erweist sich der Corgi als äußerst geschickt, und die Bewunderung von Wanda für ihren Bully lässt merklich nach. Wird die Solidarität der Schwachen die Herrschaft des Anführers brechen? Wird der „Gemeinsam sind wir stark“-Schwur der kleineren Hunde helfen, das große Untier zu besiegen? 16
ÜBER nWAVE PICTURES Die Räumlichkeiten von nWave Pictures liegen im Herzen von Brüssel, und wer sich hier umsieht, denkt automatisch an die Pixar-Zentrale. Es herrscht eine Atmosphäre, die Kreativität und gute Laune fördert, und das über mehrere gemütliche, offene Etagen hinweg, wo Teeküchen, Produktionsbüros und zahlreiche Animationsabteilungen friedlich nebeneinander existieren. „Diese angenehme Atmosphäre ist extrem wichtig“, sagt Matthieu Zeller, der erstmals vor sieben Jahren, als er noch bei Studiocanal arbeitete (dem damaligen Partner von nWave Pictures), mit dem Studio Kontakt hatte. „Sie sorgt wohl auch entscheidend für die Loyalität vieler Mitarbeiter, von denen manche seit dem ersten Spielfilm mit im Team sind. ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN wurde komplett hier bei uns in Brüssel produziert – was ihn von anderen Animationsfilmen unterscheidet, bei denen zahlreiche Arbeitsschritte ja zu Dienstleistern ausgelagert werden. Eine ähnliche Organisation wie bei uns kenne ich eigentlich nur von Blue Sky Studios her. Andererseits verfügen die über rund 500 Angestellte – und wir lediglich über etwa 120!“ Im 25. Jahr ihres Bestehens sieht die Zukunft der Produktionsfirma nWave Pictures, an der viele jüngst hinzu gekommene Firmen Anteile halten, rosig aus. Ben Stassen, der das Studio zusammen mit Caroline Van Iseghem und Eric Dillens gründete, zählt zu den Pionieren im Animationsbereich; er gehörte zu denen, die alles auf die digitale Revolution setzten, als sie noch in ihren Kinderschuhen steckte. Stassen absolvierte ein Filmstudium an der renommierten University of Southern California, wo spätere Kino-Regisseure wie Michael Lehmann („Hudson Hawk – Der Meisterdieb“), Phil Joanou („U2: Rattle and Hum“) und Jay Roach („Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat“) zu seinen Kommilitonen zählten. Er produzierte Krsto Papics Film „Das Leben mit meinem Onkel“, der eine Golden-Globe-Nominierung in der Kategorie Bester Auslandsfilm erhielt. Auf der Rückreise von Kroatien nach Los Angeles legte Stassen einen Zwischenstopp in Belgien ein, wo er die wunderbare Welt computergenerierter Bilder entdeckte, die die Firma Little Big One damals produzierte. Rückblickend sagt Ben Stassen: „Jean-Pierre Dauzun, der Firmengründer, fragte mich, ob ich wüsste, wie man die Firma für andere Betätigungsfelder öffnen könnte. Damals revolutionierten Filme wie ‘Abyss‘ gerade den Bereich der Spezialeffekte, aber Little Big One war einfach noch nicht so weit, um Spielfilme zu machen. Ich dachte über Vergnügungsparks nach, über die Möglichkeit, Fahr- Attraktionen mit integrierter Bewegungssimulation zu gestalten. So entstand schließlich der ‘Devil’s Mine Ride‘, ein Film, der die Industrie nicht nur stark beeinflusste, sondern sie regelrecht veränderte. Ich hatte meine Berufung gefunden – und schaute nie mehr zurück. Mit der Zeit wurden wir zum Disney der Vergnügungsparks, versorgten mehr als 50 % des globalen Marktes.“ Stassen wirkte am Dreh eines IMAX-Films von Ben Burt (Tontechniker bei „Krieg der Sterne“ und „Jäger des verlorenen Schatzes“) mit, war 1994 Mitbegründer von nWave Pictures und öffnete die IMAX-Technik 1998 schließlich fürs 3D-Kino, als er den Kurzfilm „Encounter in the Third Dimension“ produzierte. Zwischen 1998 und 2004 produzierte er nicht weniger als acht von 15 IMAX-Filmen in 3D. Die Erfahrungen, die er in diesem Bereich sammelte, und das kleine Vermögen, das nWave Pictures verdiente, nachdem es zum Marktführer in den Bereichen Produktion und Vertrieb von 3D-Produkten avanciert war, half dem Studio, seinen Traum zu verwirklichen: endlich im Club der Animationsfilm- Player mitzumischen. „Fly Me to the Moon“ war der erste animierte Langspielfilm, der ausschließlich in 3D produziert und vertrieben wurde – auch in den USA, was schon etwas Besonderes war. Der Erfolg der Filme, die anschließend produziert wurden, übertraf die kühnsten Erwartungen. 2010 hatte 17
„Sammys Abenteuer – Die Suche nach der geheimen Passage“ mehr als zehn Millionen Zuschauer weltweit, und vergangenes Jahr begeisterte „Bigfoot Junior“ acht Millionen Zuschauer. ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN ist der achte Animationsfilm, den das Studio innerhalb von zehn Jahren produziert hat. „Eine Schlagzahl, die neben den US-Studios“, sagt Matthieu Zeller begeistert, „bislang niemand geschafft hat. Manche bezeichnen uns ja schon als 'das belgische Pixar'. Die Synergie, die zwischen unseren verschiedenen Abteilungen herrscht, ist unser größter Trumpf.“ Gleichgültig, in welcher Position jemand dort arbeitet und welches Talent ihn auszeichnet, ist jeder Mitarbeiter Teil eines komplexen Puzzles. Die Abteilung „Charakter Animation“, die für die Einbindung der Figuren zuständig ist, besteht aus Kin und seinem Team. Sie sind zuständig für die Bewegung von Haaren und Kleidung einer Figur in den unterschiedlichen Situationen, vor allem aber im Freien, etwa bei Wind. Benoît Nicodeme und seine Leute testeten die Trockeneis-Effekte dermaßen gründlich, dass sie in eine der letzten Szenen, die im Buckingham Palast spielen, eingebaut wurden. Selbst scheinbar unbedeutende Objekte, die auf der Leinwand zu sehen sind – Gebäude, Autos, Gras – werden von der Abteilung „Modelling“ verantwortet. Olivier De Cafmeyer, einer der Mitarbeiter, erklärt, dass hier jedes benötigte Element von A bis Z hergestellt wird. Schließlich sind sie bei der Erstellung des Storyboards unverzichtbar und erzählen genau wie jede Figur eine Geschichte. Zeichner wie Mathieu Guyot greifen anschließend ein, und zwar in der „Shading/Surfacing“-Abteilung, in der jedes Objekt seine Patina erhält, damit es realistisch aussieht. Anschließend muss die „Compositing“-Abteilung dafür sorgen, dass in jeder einzelnen Ebene – sowohl was die Hintergründe als auch die Figuren betrifft – Schatten und Licht stimmen. Die wichtigen Abteilungen „Layout“ und „Animation“ arbeiten eng zusammen, deshalb befinden sie sich im selben Flügel des nWave-Gebäudes. Die Abteilung „Animation“ wird mit der 3D- Prävisualisierung in ihrer Rohfassung versorgt. Damit die Animation flüssig wirkt, sind nicht nur enorme technische Fähigkeiten vonnöten, sondern auch interpretatorisches Talent; viele Zeichner filmen sich für bestimmte Szenen selbst oder benutzen Spiegel, die sie an ihrem Computer befestigen, um Gesichtsausdrücke und Körperbewegungen auszuprobieren. Für Vincent Kesteloot ist es unverzichtbar, dass in der Abteilung, die für das Layout zuständig ist, ein ständiger Dialog zwischen Autoren, Storyboardern und Prä-Visualisierung herrscht. Vorschläge hinsichtlich Dialog, Zeichnung und CGI finden sich dort an einer ganzen Wand wieder, und obwohl alle wissen, dass viele der Einfälle, die dort angepinnt werden, in der Tonne landen, sind sie notwendig, damit das Projekt noch besser wird. nWave ist wie ein Bienenstock, in dem jeder Mausklick von der dort herrschenden unglaublichen Kreativität zeugt. Während ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN kurz vor dem Kinostart in mehr als 70 Ländern steht, arbeitet Jérémie Degruson bereits an „Bigfoot Superstar“. Manche Teile des Films existieren schon als Storyboard oder wurden in 3D prävisualisiert. Nun kann das Abenteuer in seine entscheidende Phase treten, denn schon 2020 soll der Film in die Kinos kommen. nWave Pictures hat sich Matthieu Zeller zufolge „seine Sporen verdient dank seiner Lichtsetzung, der Spezialeffekte und des realistischen Stils. Ob man es nun gutheißt oder nicht: Die Amerikaner haben Standards gesetzt mit ihren farbenfrohen, sehr ausgefeilten 3D-Filmen, die im Dienst einer Geschichte stehen, die ein breites Publikum ansprechen, und jede Menge Action aufbieten. nWaves Pictures spiegelt nun schon seit einer Weile Bens Vorliebe für einen gewissen Klassizismus wieder und Themen, die ihren Ursprung in universellen Mythen haben und besonders Kindern ansprechen.“ Doch der Ehrgeiz des Studios besteht darin, über das in den vergangenen 25 Jahren im Animationsbereich Erreichte hinauszugehen. Im Grunde ist diese sanfte Revolution, vor allem in technischer Hinsicht, längst im Gange, wie Vincent Kesteloot sagt: „Heutzutage besteht ein 18
Animationsfilm aus durchschnittlich 1500 bis 2000 Einstellungen. ‘Fly Me to the Moon‘ hatte 850, die meisten davon waren Totalen. Mit 'Sammys Abenteuer' haben wir uns auf 1000 Einstellungen gesteigert. Und ROYAL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN hat nahezu 1300 Einstellungen. Damit stellen wir unter Beweis, dass wir die gleiche Art von Geschichten erzählen und das Tempo trotzdem anziehen können, ohne damit sofort den Geist des Studios zu verraten.“ Für Ben Stassen bedeutet der Zusammenschluss mit Matthieu Zeller, dass mit den nächsten Produktionen neue Wege beschritten werden können: „Wir wollen mit größeren Budgets arbeiten, die Zahl der Animatoren erhöhen und Leerzeiten vermeiden, die letztlich zur Folge haben, dass viele unsere Talente sich anderweitig umsehen. Wenn wir erst mal auf teurere Drehbücher zurückgreifen können, werden wir auch unser Themenspektrum erweitern. Und was das angeht, bin ich extrem neugierig und immer auf der Suche!“ Tatsächlich, bestätigt Matthieu Zeller, habe man mit ROYAYL CORGI – DER LIEBLING DER QUEEN begonnen, „mit unterschiedlichen Erzählebenen zu experimentieren, wovon wir uns eine Erweiterung unseres Zielpublikums versprechen – etwa mit den Szenen, in denen Trump und die britischen Royals vorkommen, oder mit den kulturellen Anspielungen.“ nWave Pictures müsse sich aber noch eindeutiger „als Marke positionieren, als die europäische Referenz in Sachen Animation. Das wird uns mehr Freiheit geben bei der Auswahl der Themen und der Erweiterung unseres Zielpublikums.“ Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter, wie Buzz Lightyear sagen würde… 19
Sie können auch lesen