Verlag W. Kohlhammer 89. Jahrgang 2014

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Verlag W. Kohlhammer 89. Jahrgang 2014
Zeitschrift für Naturschutz und Landschaftspflege

 Holger Meinig, Axel Buschmann, Tobias Erik Reiners, Melanie Neukirchen, Sandra Balzer und Ruth Petermann

 Der Status des Feldhamsters (Cricetus cricetus) in
 Deutschland

 The status of the Common Hamster (Cricetus cricetus) in
 Germany

 Seiten 338-343

 Die Situation des Feldhamsters in Deutschland wird anhand        The article sets out the situation of the European or
 der Bestandsentwicklung sowie der Veränderung des                Common Hamster (Cricetus cricetus) in terms of population
 Verbreitungsgebiets und der hierin vorhandenen                   development and status, habitat quality, range and
 Vorkommen dargestellt. Als Art, die landwirtschaftlich           distribution in Germany. As a species dwelling in arable land
 genutzte Flächen besiedelt, wurde der Feldhamster lange          it was persecuted for a long time. Nowadays, despite being
 Zeit als 'Schädling' verfolgt. Mittlerweile durch europäisches   strictly protected by European and national law, an
 und nationales Recht streng geschützt, verzeichnet die Art       enormous decline of populations has been found in
 weiterhin starke Rückgänge der Population und des                Germany and across Europe. This is mainly due to
 Verbreitungsgebiets. Dies ist vor allem auf intensivierte        intensified agricultural practices. The current National
 landwirtschaftliche Bewirtschaftungsweisen zurückzuführen.       Report pursuant to Art. 17 of the Habitats Directive finds the
 Im aktuellen nationalen FFH-Bericht wird der                     status of various evaluation parameters as well as the
 Erhaltungszustand der Art in den biogeographischen               overall conservation status to be 'insufficient-bad' for the
 Regionen Deutschlands als 'ungünstig-schlecht' bewertet, in      European Hamster. To halt the decline, immediate
 der deutschen Roten Liste wird der Feldhamster als 'vom          measures need to be taken.
 Aussterben bedroht' eingestuft. Um den weiteren Rückgang
 zu stoppen, müssen umgehend Maßnahmen ergriffen
 werden.

                                                                                  Verlag W. Kohlhammer
                                                                                  89. Jahrgang 2014 Heft 8
Verlag W. Kohlhammer 89. Jahrgang 2014
Der Status des Feldhamsters (Cricetus cricetus)
                          in Deutschland
              The status of the Common Hamster (Cricetus cricetus) in Germany

                          Holger Meinig, Axel Buschmann, Tobias Erik Reiners,
                         Melanie Neukirchen, Sandra Balzer und Ruth Petermann

                                                      Zusammenfassung
  Die Situation des Feldhamsters in Deutschland wird anhand der Bestandsentwicklung sowie der Veränderung des Verbreitungs­
  gebiets und der hierin vorhandenen Vorkommen dargestellt. Als Art, die landwirtschaftlich genutzte Flächen besiedelt, wurde der
  Feldhamster lange Zeit als „Schädling“ verfolgt. Mittlerweile durch europäisches und nationales Recht streng geschützt, verzeichnet
  die Art weiterhin starke Rückgänge der Population und des Verbreitungsgebiets. Dies ist vor allem auf intensivierte landwirtschaft­
  liche Bewirtschaftungsweisen zurückzuführen. Im aktuellen nationalen FFH-Bericht wird der Erhaltungszustand der Art in den bio­
  geographischen Regionen Deutschlands als „ungünstig– schlecht“ bewertet, in der deutschen Roten Liste wird der Feldhamster als
  „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Um den weiteren Rückgang zu stoppen, müssen umgehend Maßnahmen ergriffen werden.

1 Verbreitung                                handen, nachfolgend vereinfachend als
                                             Mitteldeutschland, Rhein-Main-Gebiet,            Kasten 1: Schwarze Feldhamster in
Das Verbreitungsgebiet des Feldhams­         Franken sowie südwestliches Nord­                          Thüringen
ters erstreckt sich vom westlichen Sibi­     rhein-Westfalen bezeichnet (vgl. Abb. 1).        Box 1:          Black Common Hamsters in
rien und Nordchina bis nach Westeuropa       Das größte Verbreitungsareal in Mittel­                          Thuringia
(Niethammer 1982; Mitchell-Jones et al.      deutschland erstreckt sich über große
1999). Die westlichsten Vorkommen der        Teile Sachsen-Anhalts, Zentralthüringen
Art liegen in Ostfrankreich, Ostbelgien,     und das südöstliche Niedersachsen. Im            Der Feldhamster gilt zu Recht als das bun­
                                                                                              teste einheimische Säugetier. In Thürin­
Limburg (südliche Niederlande) und           Osten beginnt dieses zusammenhän­                gen treten aber auch nahezu vollkommen
im westlichen Deutschland. Die weites­       gende Areal bei Leipzig, reicht über die         schwarze Hamster auf, nur Schnauze, Vor­
te Verbreitung hatte die ursprüngliche       Magdeburger Börde nach Westen bis in             der- und Hinterpfoten sowie manchmal
Steppenart während der Warmzeiten            die Braunschweiger und Hildesheimer              ein Brustfleck sind weiß. Schwarze Hams­
                                                                                              ter sind außer aus Thüringen auch aus der
des Pleistozäns (Weinhold u. Kayser          Börde sowie das Thüringer Becken (Kas­           Ukraine und dem Ural bekannt. Da die
2006). Nach der letzten Eiszeit wander­      ten 1). Ein isoliertes Restvorkommen ist         Schwarzfärbung auf eine Mutation mit do­
te der Feldhamster entlang der großen        im Südosten Sachsens in der Grenzre­             minantem Erbgang zurückgeht (Petzsch u.
Flusstäler wieder nach Westeuropa ein        gion zu Tschechien/Polen vorhanden.              Petzsch 1956), konnten kleinräumig bereits
                                                                                              Anteile von bis zu 80 % schwarzer Hamster
(Schröder et al. 2013). Durch die Ro­           Im Rhein-Main-Gebiet erstreckt sich
                                                                                              in Thüringen beobachtet werden (Zimmer-
dung von Waldbeständen und die               die Verbreitung von Mittelhessen bei             mann 2008).
nach­folgende ackerbauliche Nutzung          Gießen über die Wetterau bis nach Karls­
schuf der Mensch dauerhaft von der Art       ruhe. Große Vorkommen sind im Main­
besiedelbare Lebensräume (z. B. Spit-        zer Becken, in der Wetterau und der
zenberger 2001). Der Feldhamster ist         Main-Kinzig-Region vorhanden. Einzel­
in Mitteleuropa Kulturfolger. Seine be­      ne isolierte Restvorkommen reichen
vorzugten Habitate liegen in der Ebene       vom nordöstlichen Baden-Württemberg
unter 400 m ü. NN und weisen gut grab­       bis nach Bayern sowie vom westlichen
fähige Löss- und Lehmböden mit einem         Hessen bei Limburg bis in das nördliche
Grundwasserflurabstand von mindes-           Rheinland-Pfalz.
tens 1,20 m auf (Grulich 1981). Sein Vor­       Innerhalb des Verbreitungsschwer­
kommen, zumindest im europäischen            punkts Franken erstrecken sich die Vor­
Teilareal, ist daher nicht flächendeckend,   kommen über Unter-, Mittel- und Ober­
sondern inselartig. Der Feldhamster          franken etwa auf den Bereich zwischen
bevorzugt warme und nicht zu nieder­         Würzburg und Schweinfurt.
schlagsreiche Regionen (Reiners et al.          Die Vorkommen im südlichen Nord­
                                                                                                                                                    © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart

2011). Daher tritt die Art insbesondere      rhein-Westfalen markieren nur noch
in der kontinentalen biogeographischen       Reste eines ehemals größeren Verbrei­
Region (BGR) Deutschlands auf. Nur im        tungsgebiets. Einzelne isolierte Vorkom­
südwestlichen Nordrhein-Westfalen und        men finden sich noch bei Neuss/Rom­              In Thüringen erreichen schwarze, melanistische
im südöstlichen Niedersachsen kommt          merskirchen sowie bei Zülpich. Ganz im           Hamster einen hohen Populationsanteil
                                                                                              (Foto: Matthias Wilberg)
die Art auch in der atlantischen BGR vor.    Westen schließen sich die dortigen Vor­
                                                                                              In Thuringia black, melanistic Common Hamsters make
   In Deutschland sind aktuell vier          kommen an das niederländische Verbrei­           up a large proportion of the population
große Verbreitungsschwerpunkte vor­
­                                            tungsgebiet an. Aktuell liegen seit 2012

338                                                                                                            — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8
Verlag W. Kohlhammer 89. Jahrgang 2014
Status des Feldhamsters (Cricetus cricetus) in Deutschland

                                                                                                                    Kasten 2: Der Feldhamster Nordrhein-
                                                                                                                              Westfalens
                                                                                                                    Box 2:       The hamsters of North-Rhine/
                                                                                                                                 Westphalia

                                                                                                                    Die Feldhamster in Nordrhein-Westfalen
                                                                                                                    werden nach morphologischen und gene­
                                                                                                                    tischen Untersuchungen als eigene phylo­
                                                                                                                    geographische Linie angesehen (Schröder
                                                                                                                    et al. 2014). Die lange Zeit vermutete Son­
                                                                                                                    derstellung der Tiere in diesem Gebiet (z. B.
                                                                                                                    Boye et al. 1998; Meinig 2004) wurde damit
                                                                                                                    bestätigt. Derzeit existiert nur noch eine
                                                                                                                    kleine frei lebende Population dieser Form
                                                                                                                    in NRW. Eine hamsterverträgliche Landwirt­
                                                                                                                    schaft (siehe BfN 2013) im Vorkommensge­
                                                                                                                    biet dieser kurz vor dem Aussterben ste­
                                                                                                                    henden Population ist von hoher Priorität.
                                                                                                                    In den Niederlanden, wo die gleiche Form
                                                                                                                    vorkam, ist diese 2002 im Freiland ausge­
                                                                                                                    storben, wird derzeit aber aufwändig wie­
                                                                                                                    der angesiedelt (La Haye et al. 2010).

                                                                                                                  gleichsweise weniger Vorkommen zu
                                                                                                                  Rückgängen des Verbreitungsgebiets.
                                                                                                                     Die Veränderungen des Verbreitungs­
                                                                                                                  gebiets spiegeln sich auch in den ent­
                                                                                                                  sprechenden Zahlenangaben und Be­
                                                                                                                  wertungen der nationalen FFH-Berichte
                                                                                                                  der Jahre 2007 (BfN u. BMU 2007) und
                                                                                                                  2013 (BfN u. BMUB 2013) wider (Tab.,
                                                                                                                  S. 340). Für die atlantische BGR zeigt
                                                                                                                  sich ein überaus deutlicher Rückgang
                                                                                                                  im Verbreitungsgebiet von ca. 38 %. Die
                                                                                                                  daraus resultierende schlechte Flächenbi­
                                                                                                                  lanz von „Aktuellem Verbreitungsgebiet“
                                                                                                                  (AV) zum aus Expertensicht „Günstigen
                                                                                                                  Verbreitungsgebiet“ (GV) für die lang­
                                                                                                                  fristige Sicherung der Bestände führte
                                                                                                                  in der Erhaltungszustandsbewertung
                                                                                                                  des FFH-Berichts 2013 zur Bewertung
                                                                                                                  des Verbreitungsgebiets als „ungüns­
Abb. 1:   Vorkommen und Verbreitung des Feldhamsters in Deutschland im Vergleich der                              tig – schlecht“ (U2). Aus der Aggregation
          nationalen FFH-Berichte (NB) 2007 und 2013 (Quellen: Bundesamt für Naturschutz 2014,                    der Länderangaben ergab sich bereits
          nach Angaben der Bundesländer; Geobasisdaten © GeoBasis-DE/BKG)                                         im Bericht 2007 ein „abnehmend“ für
Fig. 1:   Comparison of the occurrence and distribution of the Common Hamster in Germany                          den Kurzzeit-Trend, was als Gesamtein­
          according to the 2007 and 2013 national reports on implementation of the Habitats                       stufung zum Verbreitungsgebiet zu U1
          Directive (Sources: Federal Agency for Nature Conservation 2014, information from the federal states,   („ungünstig – unzureichend“) führte.
          Geobasisdaten ©GeoBasis-DE/BKG)
                                                                                                                     Mit Blick auf die Flächenbilanzen ist
                                                                                                                  anzumerken, dass bereits in der Zeit vor
nur noch für eines dieser Verbreitungs­                 liegende Teile des Verbreitungsgebiets                    Einführung der FFH-Berichte das Ver­
gebiete Nachweise vor (Kasten 2).                       verloren gegangen (z. B. in Brandenburg,                  breitungsgebiet des Feldhamsters stark
   In Brandenburg sowie in Mecklen­                     im nördlichen Sachsen-Anhalt und in                       geschrumpft war (vgl. Feldhamsterbe­
burg-Vorpommern gilt der Feldhamster                    Sachsen). Größere Verluste lassen sich im                 richt Deutschlands im Rahmen der Ber­
inzwischen als verschollen und ist wahr­                mitteldeutschen Teil des Verbreitungsge­                  ner Konvention, Weinhold 2008a) und
scheinlich bereits ausgestorben (Meinig                 biets (zum einen im Dreieck Südostnie­                    die Festsetzung des „Günstigen Verbrei­
et al. 2013).                                           dersachsen, Nordthüringen und west­                       tungsgebiets“ im Rahmen der Erstellung
   Neben dem räumlichen Muster der                      liches Sachsen-Anhalt, zum anderen im                     des Nationalen Berichts 2007 für die at­
Verbreitung zeigt die kombinierte Vor­                  östlichen Sachsen-Anhalt), am Ostrand                     lantische BGR mit 100 % und die konti­
kommens- und Verbreitungskarte in                       des Rhein-Main-Gebiets sowie im süd­                      nentale BGR mit 107 % daher kritisch zu
                                                                                                                                                                    © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart

Abb. 1 die Verluste auf, welche sich für                lichen Nordrhein-Westfalen feststellen.                   betrachten ist.
das deutsche Verbreitungsgebiet des                     Die Verluste, insbesondere im südlichen                      In der kontinentalen BGR liegt, bezo­
Feldhamsters im Vergleich der Natio­                    Nordrhein-Westfalen, werden in Abb. 1                     gen auf die absoluten Zahlen, ein noch
nalen FFH-Berichte 2007 (Daten aus dem                  außerordentlich deutlich und gehen                        deutlicherer Verlust am Verbreitungsge­
Zeitschnitt 1990 –2006) und 2013 (Daten                 dort mit zahlreichen realen Einbußen an                   biet des Feldhamsters vor als in der at­
aus dem Zeitschnitt 2006 – 2012) ergeben                Vorkommen einher. In Mitteldeutsch­                       lantischen BGR (zu berücksichtigen sind
haben. So sind zahlreiche kleine, iso­                  land führt auf Grund der Abgrenzungs­                     die o. g. methodischen Hinweise). Trotz
liert von den Hauptverbreitungsarealen                  methodik z. T. bereits der Wegfall ver­                   einzelner neuer Nachweise (vgl. Abb. 1)

                           — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8                                                                                                     339
Verlag W. Kohlhammer 89. Jahrgang 2014
Status des Feldhamsters (Cricetus cricetus) in Deutschland

Bewertungen zum Verbreitungsgebiet des Feldhamsters im Vergleich der nationalen FFH-Berichte 2007 und 2013 für die atlantische
(oben) und die kontinentale (unten) BGR
Comparison of evaluations of the range of the Common Hamster according to the 2007 and 2013 national reports for the Atlantic (top) and Cont-
inental (below) biogeographic regions
                                                                           Atlantische BGR
 FFH-Bericht   Aktuelles Verbreitungsgebiet (AV) [km2]    Günstiges Verbreitungsgebiet (GV) [km2]   Flächenbilanz AV/GV   Kurzzeit-Trend (12 Jahre)   Gesamtergebnis
    2007                        9 262                                      9 262                            100,0 %             abnehmend                  U1
    2013                        5 780                                      9 262                             62,4 %              unbekannt                 U2
                                                                          Kontinentale BGR
    2007                       37 437                                     40 064                             93,4 %          stark abnehmend               U2
    2013                       28 357                                     40 064                             70,8 %             abnehmend                  U2

waren in der kontinentalen BGR die                                                                               der 1970er-Jahre haben sich folgende
Kurzzeit-Trends für die zurückliegen­                      Kasten 3: Gesetzlicher Schutz und lo­                 Faktoren herausgestellt: verfrühte Ern­
den zwei Berichtsperioden „stark abneh­                              kale Population                             tezeitpunkte, die Anlage großflächiger
mend“ bzw. „abnehmend“ und führten                         Box 3:        Statutory protection and lo-­           Monokulturen (etwa durch fehlende
in Kombination mit den Flächenbilanzen                                   cal population                          Deckung und damit nach der Ernte
jeweils zur Gesamteinstufung U2 für das                                                                          „Auslieferung“ an die Prädatoren), ein
Verbreitungsgebiet.                                                                                              verändertes Spektrum der angebauten
                                                           Als Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie ist         Feldfrüchte, eine immer verlustfreier
                                                           der Feldhamster in Deutschland eine streng
                                                           geschützte Art. Er ist auch in Anhang II der
                                                                                                                 arbeitende Erntetechnik mit nachfol­
2 Geschichtliche Entwicklung                               Berner Konvention gelistet, woraus sich ähn­          gendem schnellem Umbruch (z. B. keine
                                                           liche Verpflichtungen wie aus der FFH-Richt­          ausreichende Zeit und nicht genügend
Lange Zeit wurde der Feldhamster als                       linie ergeben: Die Art darf weder gestört noch        Nahrung zum Eintrag von Wintervorrat)
                                                           gefangen, getötet oder gehandelt werden.
Schädling angesehen und vom Men­                           Obwohl für den Feldhamster keine beson­
                                                                                                                 und der Anlage auch chemisch herbeige­
schen bekämpft, weil den Bauern durch                      deren Schutzgebiete ausgewiesen werden                führter Schwarzbrachen sowie der ver­
das Eintragen seiner Wintervorräte, das                    müssen, resultiert aus § 44 Abs. 4 des Bun­           mehrte Einsatz von Düngemitteln und
sprichwörtliche Hamstern, ein Teil der                     desnaturschutzgesetzes, dass durch land-,             Pestiziden, Bewässerungen und Flurbe­
                                                           forst- oder fischereiwirtschaftliche Aktivitä­
Ernte verloren ging. Da die Art ein ho­                                                                          reinigungen (z. B. Backbier et al. 1998;
                                                           ten die lokalen Populationen der Art nicht
hes Reproduktionspotenzial aufweist (in                    beeinträchtigt werden dürfen. Der Begriff             Kayser u. Stubbe 2003; Out et al. 2011;
Mitteleuropa bringt ein Weibchen meist                     der „lokalen Popula­tion“ muss artspezifisch          Meinig et al. 2013). Nicht zuletzt dürfte
zwei Würfe pro Jahr mit durchschnitt­                      basierend auf den ökologischen Bedürfnissen           auch der Einsatz primär gegen die Feld­
lich 3 –10 Jungen zur Welt) und z. B. in                   einer Art und ihrem spezifischen Raum-Zeit-           maus (Microtus arvalis) eingesetzter Gifte
                                                           System definiert werden. Für den Feldhamster
der Slowakei während einer Massenver­                      wird die lokale Population über die Vorkom­           eine direkte oder indirekte (erhöhter Prä­
mehrung noch in den Jahren 1971/1972                       menssituation im jeweiligen Landschaftsraum           dationsdruck auf den Feldhamster nach
Dichten zwischen 200 und 300 Tieren                        definiert (Meinig et al. 2013). Zwar nutzen           Ausfall der Feldmaus als Nahrung für
pro Hektar erreichte (Weinhold u. Kay-                     Feldhamster ihren Lebensraum meist nur                Beutegreifer) Rolle spielen (Kasten 3).
                                                           kleinräumig (mittlerer Aktionsraum: Männ­
ser 2006), konnten die wirtschaftlichen                    chen 1–2 ha, Weibchen 0,1–0,4 ha, Weinhold
                                                                                                                    Der extreme Rückgang des Feld­
Schäden durch Fraß während der Vege­                       u. Kayser 2006), jedoch müssen für die lang­          hamsters ist in allen Bundesländern (mit
tationsperiode und die Einlagerung der                     fristige Sicherung von Feldhamsterbeständen           Ausnahme Bayerns), in denen die Art
Wintervorräte erheblich werden. Der Art                    bei Weitem größere Räume zur Verfügung                ehemals vorkam oder aktuell noch vor­
                                                           stehen. Die jeweils angebauten Feldfrüchte
wurde mit Gift, Fallen und durch Aus­                      sind unterschiedlich gut vom Hamster ver­
                                                                                                                 kommt, gut dokumentiert (Weidling u.
graben nachgestellt (z. B. Adler u. Zim-                   wertbar, die Tiere müssen also entsprechend           Stubbe 1997 [MV]; Pott-Dörfer u. He-
mermann 2013). In der DDR wurden die                       des kleinräumigen Nahrungsangebots die                ckenroth 1994 [NI]; Teubner et al. 1996
Felle des Feldhamsters noch bis in die                     Möglichkeit haben, zwischen Teilflächen               [BB]; Hutterer u. Geiger-Roswora 1997
                                                           in einem Vorkommensgebiet zu wechseln.
1980er-Jahre wirtschaftlich verwertet, in­-                                                                      [NW]; Godmann 1998 [HE]; Kayser u.
                                                           Basierend auf Fang-Wiederfang- und Tele­
dem sie zumeist zu Mantelfutter verarbei­                  metriestudien, in denen individuell maximal           Stubbe 2003 [ST]; Lux u. Görner 2009
tet wurden. Bekämpfungsaktionen fan­-                      zurückgelegte Entfernungen von bis zu 1 km            [TH]; Thiele 1998 [RP]; Meyer 2009
den in der DDR bis 1989 und in den                         (durchschnittlich 366 m) festgestellt wurden          [SN]; Weinhold u. Kayser 2006 [BW]).
westdeutschen Bundesländern bis 1982                       (Weinhold 2008 b; Weidling 1996; Weidling u.          Dies führte in der Roten Liste der gefähr­
                                                           Stubbe 1997; Kayser 2002), wird die lokale Po­
statt (Weinhold u. Kayser 2006).                           pulation mit einem Radius von 500 m um den            deten Tiere Deutschlands im Jahr 1998
                                                           Bau bzw. die Baue abgegrenzt („dynamische             (Boye et al. 1998) zu einer Einstufung
                                                           Abgrenzung der lokalen Population“). Dies             des Feldhamsters in die Kategorie „stark
3 Vorkommens- und                                          bedeutet, dass bei einer maximalen Entfer­            gefährdet“ und in der aktuell gültigen
                                                           nung von 1 000 m Ansiedlungen des Feld­
  Habitatsituation                                         hamsters noch zu einer lokalen Population
                                                                                                                 deutschen Roten Liste (Meinig et al.
                                                           zählen, soweit keine Barrieren wie Straßen            2009) zur Einstufung „vom Aussterben
Die landwirtschaftliche Tätigkeit des                      mit drei und mehr Spuren, Siedlungsräume,             bedroht“. Sowohl im langfristigen (die
Menschen brachte in der Vergangenheit                      geschlossene Wälder, Schienenwege, Flüsse,            letzten 150 Jahre) als auch im kurzfristi­
                                                           Kanäle mit verspundeten Ufern und Was­
eine Ausdehnung der vom Feldhamster                                                                              gen Bestandstrend (die letzten 10–15 Jah­-
                                                                                                                                                                       © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart

                                                           serstraßen ihre Ausdehnung beschränken.
besiedelbaren Lebensräume mit sich.                                                                              re) zeigt die Art einen sehr starken Rück­
Inzwischen sind es die nicht mehr an                                                                             gang, der sich bis heute unvermindert
die sich während zehntausenden von                                                                               fortsetzt.
Jahren herausgebildeten, naturverträg­                   geführt haben. Diese sind auch weiterhin                   Ferner liefert der nationale FFH-Be­
lichen Ernteintervalle angepassten, in­                  für den Rückgang der noch verbliebenen                  richt 2013 (BfN u. BMUB 2013) eindeu­
dustriellen landwirtschaftlichen Produk­                 Restbestände verantwortlich. Als beson­                 tige Nachweise für den zudem überaus
tionsmethoden, die zu einem drasti­                      ders bedeutsam beim Zusammenbruch                       schlechten Zustand der verbliebenen
schen Bestandszusammenbruch der Art                      der Hamsterpopulationen seit Beginn                     Populationen. In der atlantischen BGR

340                                                                                                                              — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8
Verlag W. Kohlhammer 89. Jahrgang 2014
Status des Feldhamsters (Cricetus cricetus) in Deutschland

führen der Kurzzeit-Trend „stark ab­
nehmend“ und zusätzlich das erstmals
verfügbare Ergebnis des bundeswei­
ten FFH-Monitorings (der Zustand von
über 80 % der untersuchten Vorkommen
wird als schlecht bewertet) zur eindeuti­
gen Einstufung des Populationszustands
in die schlechteste Kategorie „ungüns­
tig – schlecht“ (U2). Der Bericht 2007
(BfN u. BMU 2007) hatte auf Grund des
bereits damals als „stark abnehmend“
eingestuften Kurzzeit-Trends ebenfalls
das Ergebnis U2 geliefert. Das gleiche Ge­
samtresultat zeigen beide Berichte auch
für die kontinentale BGR mit ebenfalls
„stark abnehmenden“ Kurzzeit-Trends
und dem 2013 zudem erfassten sehr ho­
hen Anteil an Vorkommen in schlechtem
Zustand. Das FFH-Monitoring bringt
somit, ergänzend zu den Einschätzun­
gen zur Vorkommensanzahl, den quali­
tativen Aspekt des Populations­zustands
ein, der den Handlungsbedarf zum
Schutz des Feldhamsters noch klarer            Abb. 2:   Aktuelles Vorkommen des Feldhamsters in Mittel- und Osteuropa; oben links das
verdeutlicht.                                            natürliche Verbreitungsgebiet des Feldhamsters in Europa (Quelle für Deutschland
   Obwohl der Rückgang des Feld­                         2000–2012: BfN 2014; Quelle für übrige Staaten 2008–2012: Reiners, T. E. et al. nach persön-
                                                         licher Mitteilung, Angaben von NGOs, Auswertung offizieller Angaben und wissenschaftli-
hamsters in Deutschland gut doku­                        cher Publikationen)
mentiert ist und die Gründe für den
                                               Fig. 2:   Current distribution of the Common Hamster in Central and Eastern Europe; in the left
Rückgang dieses Kulturfolgers hinrei­                    corner the natural range of the Common Hamster in Europe (Source for Germany 2000–2012:
chend bekannt sind, ist es bisher nicht                  BfN 2014; source for other countries 2008–2012: Reiners, T. E. et al. according to pers. communications,
gelungen, der anhaltenden negativen                      communications from NGOs, evaluation of official information and scientific publications)
Bestandsentwicklung der Art entge­
genzuwirken. Dies zeigt auch der aktu­         sowie den im Bericht 2013 zudem doku­                     resultierte in beiden Berichten ebenso
elle Statusbericht zum Feldhamster in          mentierten sehr hohen Anteilen von Ha­                    für beide BGR die Einstufung „ungüns­
Deutschland (BfN 2014) auf.                    bitaten in schlechtem Zustand aus dem                     tig – schlecht“. Diese Ergebnis­se, die Ein­
   Die Entwicklung der Feldhamsterbe­          FFH-Monitoring (atlantische BGR: 76 %,                    stufung der Art als „vom Aussterben
stände ist über Deutschland hinaus auch        kontinentale BGR: 100 %) begründet. Im                    bedroht“ in der Roten Liste, der Status­
in den angrenzenden Staaten stark rück­        Rahmen des FFH-Moni­torings wurden                        bericht zum Feldhamster von 2014 sowie
läufig. In den Niederlanden und Belgien        im Berichtszeitraum 2007– 2012 deutsch­                   zahlreiche weitere Einzeluntersuchungen
(Kuiters et al. 2010) sowie in Frankreich      landweit die Habitate von 77 Vorkom­                      verdeutlichen die äußerst kritische Situ­
(Losinger u. Poter 2008; Reiners et al.        men bewertet. Die schlechte Bewertung                     ation des Feldhamsters in Deutschland
2013) sind die autochthonen Bestände           der Habitate resultierte dabei größten­                   und die Notwendigkeit, umfangreiche
bereits stark dezimiert oder erloschen         teils aus dem sehr geringen Anteil (< 5 %)                Maßnahmen zu seinem Schutz und zur
und können nur durch Erhaltungszuch­           von Rückzugshabitaten wie Ackerrand­                      Erhaltung seiner Lebensräume durchzu­
ten und umfangreiche Wiederansied­             streifen, jungen Brachen und mehrjäh­                     führen und diese zu koordinieren. Die
lung aufrechterhalten werden. In den           rigen Feldfutterschlägen auf den Mo­                      Ansatzpunkte für einen wirksamen Feld­
östlichen europäischen Staaten ist durch       nitoringflächen und dem Umbruch der                       hamsterschutz liegen in der Erhaltung
aktuelle Studien belegt, dass der Feld­        Stoppeläcker überwiegend direkt nach                      bzw. in der Wiederherstellung geeigne­
hamster auch in Tschechien (Tkadlec            der Ernte. Als stärkste Beeinträchtigung                  ter Habitate sowie deren Vernetzung.
et al. 2012), Polen (Ziomek u. Banaszek        wurde im Rahmen des FFH-Monitorings                       Entsprechende Erhaltungsmaßnahmen,
2007) und der Ukraine (Rusin et al. 2013)      die Zerschneidung der Habitate durch                      insbesondere mit Blick auf die landwirt­
immense Bestandseinbrüche erfahren             Straßen genannt.                                          schaftliche Nutzung, sind in Meinig et al.
hat, die sich in den vielfach nur noch                                                                   (2013) und Köhler et al. 2014 (in diesem
zersplitterten Restvorkommen in Abb. 2                                                                   Heft, S. 344 ff.) beschrieben. Darüber hin­
zeigen. Diese Auswertung zeigt, dass           4 Erhaltungsmaßnahmen und                                 aus wurden im Rahmen eines nationalen
Deutschland eine besondere Verantwor­            Schutz des Feldhamsters                                 Expertentreffens entsprechende Empfeh­
tung für die Erhaltung des Feldhamsters                                                                  lungen und Forderungen zur konsequen­
trägt, da, wie meist nicht angenommen,         Entsprechend der Bewertungen zu Ver­                      ten Umsetzung des Feldhamsterschutzes
der Feldhamster auch im Osten gefähr­          breitungsgebiet, Population und Habi­                     erarbeitet (vgl. Empfehlungen und Forde­
det ist.                                       tat und nicht zuletzt auf Grund der zu                    rungen des nationalen Expertentreffens
                                                                                                                                                                    © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart

   In den nationalen Berichten gemäß           diesen Parametern angegebenen, stark                      zum Schutz des Feldhamsters in Deutsch­
FFH-Richtlinie wurde 2007 und 2013 für         negativen Trends wurden die Zukunfts­                     land vom 4. bis 7. 11. 2012 auf der Insel
Deutschland auch die Habitatsituation          aussichten des Feldhamsters in beiden                     Vilm (BfN 2013). Diese Empfehlungen
jeweils mit „ungünstig – schlecht“ bewer­      BGR in den FFH-Berichten 2007 und 2013                    sind – gemeinsam mit den Hinweisen in
tet. Dies gilt für die atlantische wie auch    als „ungünstig – schlecht“ eingestuft. Für                den Beiträgen dieses Schwerpunkthefts –
die kontinentale BGR und liegt jeweils         den Gesamterhaltungszustand, der sich                     den Vorgaben eines nationalen Arten-­
in den durchgehend als „stark abneh­           aus den Bewertungen der vier vorste­                      Aktionsplans bzw. Artenhilfsprogramms
mend“ eingeschätzten Kurzzeit-­      Trends    hend genannten Einzelparameter ergibt,                    gleichzusetzen.

                      — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8                                                                                                      341
Status des Feldhamsters (Cricetus cricetus) in Deutschland

5 Summary                                             u. Ber. Westf. Mus. Naturkunde, Münster, 59 (3):      (Cricetus cricetus) in the Netherlands. Säugetier­
                                                      71–82.                                                kdl. Inf. 8 (42): 37–49.
The article sets out the situation of the             Kayser, A. (2002): Populationsökologische Stu­        Petzsch, H. u. Petzsch, H. (1956): Zum Problem
European or Common Hamster (Cricetus                  dien zum Feldhamster Cricetus cricetus (L. 1758)      des Vererbungsmodus für Melanismus bei dem
cricetus) in terms of population develop­             in Sachsen-Anhalt. Dissertation, Martin-Luther-       gemeinen Hamster (Cricetus cricetus L.) im Hin­
                                                      Univ. Halle-Wittenberg. 101 S.                        blick auf die Evolution. Zool. Garten 22 (1/3):
ment and status, habitat quality, range
                                                                                                            119–154.
and distribution in Germany. As a spe­                Kayser, A. u. Stubbe, M. (2003): Untersuchungen
cies dwelling in arable land it was perse­            zum Einfluss unterschiedlicher Bewirtschaftung        Pott-Dörfer, B. u. Heckenroth, H. (1994): Zur
                                                      auf den Feldhamster Cricetus cricetus (L.), einer     Situation des Feldhamsters (Cricetus cricetus) in
cuted for a long time. Nowadays, de­spite             Leit- und Charakterart der Magdeburger Börde.         Niedersachsen. Natursch. Landschaftspfl. Nie­
being strictly protected by European and              Tiere im Konflikt 7. Martin-Luther-Universität        ders. 32: 5– 23.
national law, an enormous decline of                  Halle-Wittenberg. 148 S.
                                                                                                            Reiners, T. E.; Gottschalk, T. K. u. Encar-
populations has been found in Germa­                  Köhler, U.; Geske, C.; Mammen, K.; Martens,           nação, J. A. (2011): Potential versus realized dis­
ny and across Europe. This is mainly                  S.; Reiners, T. E.; Schreiber, R. u. Weinhold,        tribution – Habitat suitability modeling for the
due to intensified agricultural practices.            U. (2014): Maßnahmen zum Schutz des Feld­             Common hamster (Cricetus cricetus) in Hessen
The current National Report pursuant to               hamsters (Cricetus cricetus) in Deutschland. Na­      (Germany). Säugetierkdl. Inf. 8 (42): 51–61.
Art. 17 of the Habitats Directive finds the           tur und Landschaft 89 (8): 344–349.
                                                                                                            Reiners, T. E.; Eidenschenk, J.; Neumann, K. u.
status of various evaluation parameters               Kuiters, A. T.; La Haye, M. J. J., Müskens,           Nowak, C. (2013): Preservation of genetic diver­
as well as the overall conservation status            G. J. D. M. u. Van Kats, R. J. M. (2010): Perspec­    sity in a wild and captive population of a rapidly
to be ‘insufficient – bad’ for the European           tieven voor een duurzame bescherming van de           declining mammal, the Common hamster of the
                                                      hamster in Nederland. Alterra-rapport 2022. Wa­       French Alsace region. Mammalian Biology. DOI:
Hamster. To halt the decline, immediate               geningen. 80 S.                                       j.mambio.2013.10.004.
measures need to be taken.
                                                      La Haye, M. J. J.; Muskens, G. J. D. M.; Van Kats,    Rusin, M. Y., Banaszek, A. u. Mishta, A. V.
                                                      R. J. M.; Kuiters, A. T. u. Siepel, H. (2010): Ag­    (2013): The common hamster (Cricetus cricetus) in
                                                      ri-environmental schemes for the common hams­         Ukraine: evidence for population decline. Folia
6 Literatur                                           ter (Cricetus cricetus). Why is the Dutch project     Zoologica 62 (3): 207–213.
                                                      successful? Asp. App. Biol. 100: 117 –124.
                                                                                                            Schröder, O.; Astrin, J. u. Hutterer, R. (2013):
Adler, S. u. Zimmermann, W. (2013): Der Feld­
                                                      Losinger, I. u. Poter, J. (2008): The second French   White chest in the west: pelage colour and
hamster (Cricetus cricetus L.) als wiederholte
                                                      Common Hamster (Cricetus cricetus L.) conser­         mitochondrial variation in the common hamster
Plage der Landwirtschaft in den Stadtfluren von
                                                      vation program: concept and details. Common           (Cricetus cricetus) across Europe. Acta Theriologi­
Gotha (1885–1904) und der Ruf nach dem Gift.
                                                      Hamster (Cricetus cricetus): Perspectives on an       ca 59 (2): 211– 221.
Artenschutzreport 31: 28–33.
                                                      Endangered Species 25. Austrian Academy of
                                                                                                            Spitzenberger, F. (2001): Die Säugetiere Öster­
Backbier, L. A. M.; Gubbels, E. J.; Seluga, K.;       Sciences Press, Vienna: 11 – 25.
                                                                                                            reichs. Grüne Reihe 13. Bundesministerium für
Weidling, A.; Weinhold, U. u. Zimmermann,
                                                      Lux, E. u. Görner, M. (2009): Feldhamster Crice-      Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser­
W. (1998): Der Feldhamster Cricetus cricetus (L.
                                                      tus cricetus. In: Görner, M. (Hrsg.): Atlas der       wirtschaft. Wien. 895 S.
1758) – Eine stark gefährdete Tierart. Margraten
                                                      Säugetiere Thüringens. Jena: 160–165.
(Stichting Hamsterwerkgroep Limburg). 32 S.                                                                 Teubner, J.; Teubner, J. u. Dolch, D. (1996): Die
                                                      Meinig, H. (2004): Einschätzung der weltweiten        letzten Feldhamster? Naturschutz und Land­
BfN (2013): Empfehlungen und Forderungen
                                                      Verantwortlichkeit Deutschlands für die Erhal­        schaftspflege in Brandenburg. Heft 4: 32–35.
des nationalen Expertentreffens zum Schutz
                                                      tung von Säugetierarten. In: Gruttke, H. (Be­
des Feldhamsters in Deutschland vom 4. bis                                                                  Thiele, R. (1998): Der Feldhamster (Cricetus
                                                      arb.): Ermittlung der Verantwortlichkeit für die
7. 11. 2012 auf der Insel Vilm. http://www.bfn.                                                             cricetus L.) in Rheinland-Pfalz. In: Stubbe, M.
                                                      Erhaltung mitteleuropäischer Arten. Schriftenr.
de/fileadmin/MDB/documents/themen/arten                                                                     u. Stubbe, A. (Hrsg.): Ökologie und Schutz des
                                                      Biol. Vielfalt. 8: 117 –131.
schutz/pdf/Empfehlungen_Feldhamsterschutz.                                                                  Feldhamsters. Wiss. Beitr. Martin-Luther-Univ.
pdf. Zuletzt aufgerufen am 14. 6. 2014.               Meinig, H.; Boye, P. u. Hutterer, R. (2009):          Halle-Wittenberg: 197–208.
                                                      Rote Liste und Gesamtartenliste der Säugetiere
BfN (2014): Statusbericht des Feldhamsters in                                                               Tkadlec, E.; Heroldova, M.; Viskova, V.; Bed-
                                                      (Mammalia) Deutschlands. Schriftenr. Biol. Viel­
Deutschland. BfN-Skripten. In Vorbereitung.                                                                 nar, M. u. Zejda, J. (2012): Distribution of the
                                                      falt 70 (1): 115– 153.
BfN u. BMU (2007): Nationaler Bericht Deutsch­                                                              common hamster in the Czech Republic after
                                                      Meinig, H.; Weinhold, U.; Dalbeck, L.; Zimmer-        2000: retreating to optimum lowland habitats.
lands nach Art. 17 FFH-Richtlinie, 2007, basie­
                                                      mann, M.; Kayser, A.; Köhler, U.; Mammen, U.          Folia Zoologica 61 (3–4): 246–253.
rend auf Daten der Länder und des Bundes.
                                                      u. Jokisch, S. (2013): Feldhamster (Cricetus crice-
http://www.bfn.de/0316_bericht2007.html. Zu­                                                                Weidling, A. (1996): Zur Ökologie des Feld­
                                                      tus) In: Balzer, S. (Red.): Internethandbuch des
letzt aufgerufen am 2. 4. 2014.                                                                             hamsters Cricetus cricetus L. 1758 im Nordharz­
                                                      Bundesamts für Naturschutz zu den Arten der
BfN u. BMUB (2013): Nationaler Bericht Deutsch-       FFH-Richtlinie Anhang IV. http://www.ffh-an           vorland. Dipl.-Arbeit Univ. Halle-Wittenberg.
lands nach Art. 17 FFH-Richtlinie, 2013, basie­       hang4.bfn.de/ffh-anhang4-feldhamster.html. Zu­-       120 S.
rend auf Daten der Länder und des Bundes.             letzt aufgerufen am 12. 12. 2013.                     Weidling, A. u. Stubbe, M. (1997): Fang-Wieder­
http://www.bfn.de/0316_bericht2013.html. Zu­                                                                fang-Studie am Feldhamster Cricetus cricetus L.
                                                      Meyer, M. (2009): Feldhamster Cricetus cricetus
letzt aufgerufen am 2. 4. 2014.                                                                             Säugetierkdl. Inf. 4 (21): 301–310.
                                                      (Linnaeus 1758). In: Sächsisches Landesamt
Boye, P.; Hutterer, R. u. Benke, H. (1998): Rote      für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
                                                                                                            Weinhold, U. (2008a): Draft European Action
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                                                                                                            Plan for the Conservation of the Common hams­
Bless, R.; Boye, P.; Gruttke, H. u. Pretscher,        216–219.
                                                                                                            ter (Cricetus cricetus, L. 1758). Convention on the
P. (Bearb.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutsch­
                                                      Mitchell–Jones, A. J.; Amori, G.; Bogdano-            Conservation of European Wildlife and Natural
lands. Schriftenr. Landschaftspfl. u. Natursch. 55:
                                                      wicz, W.; Krystufek, B.; Reijnders, P. J. H.;         Habitats. 2nd vers. Strasbourg. 36 S.
33–39.
                                                      Spitzenberger, F.; Stubbe, M.; Thissen, J. B. M.;
Godmann, O. (1998): Zur Bestandssituation des         Vohralik, V. u. Zima, J. (1999): Atlas of Europe­     Weinhold, U. (2008b): Is the Common Hams­
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                                                                                                                                                                  © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart

Main-Gebiet. Jahrbuch Nass. Ver. Naturkde. 119:                                                             forts? – Critical reflections on the law on nature
                                                      Niethammer, J. (1982): Cricetus cricetus (Lin-        conservation in theory and practice. In: Millesi,
93–102.
                                                      naeus 1758) – Hamster (Feldhamster). In: Niet-        E.; Winkler, H. u. Hengsberger, R. (ed.): The
Grulich, I. (1981): Die Baue des Hamsters             hammer, J. u. Krapp, F. (Hrsg.): Handbuch der         Common Hamster (Cricetus cricetus) – Perspec­
(Cricetus cricetus, Rodentia, Mammalia). Folia        Säugetiere Europas. Bd. 2/1 Nagetiere II: 7– 28.      tives on an endangered species. Biosystematics
Zool. 30 (2): 99–116.                                                                                       and Ecology Series 25: 79–89.
                                                      Out, M. J.; Van Kats, R. J. M.; Kuiters, L.; La
Hutterer, R. u. Geiger-Roswora, D. (1997):            Haye, M. J. J. u. Müskens, G. D. J. M. (2011): Hard   Weinhold, U. u. Kayser, A. (2006): Der Feld­
Drastischer Bestandsrückgang des Feldhamsters,        to stay under cover: seven years of crop manage­      hamster Cricetus cricetus. Neue Brehm Büche­
Cricetus cricetus, in Nordrhein-Westfalen. Abh.       ment aiming to preserve the common hamster            rei 625. Hohenwarsleben. 128 S.

342                                                                                                                           — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8
Status des Feldhamsters (Cricetus cricetus) in Deutschland

Zimmermann, W. (2008): Der Melanismus beim
Feldhamster, Cricetus cricetus (Linnaeus 1758),
in Thüringen. Landschaftspfl. Natursch. Thür.

                                                          Anzeigen
45 (3): 89–99.
Ziomek, J. u. Banaszek, A. (2007): The Common
hamster, Cricetus cricetus in Poland: status and
current range. Folia Zoologica 56 (3): 235.

  Holger Meinig
  • Korrespondierender Autor •
  Haller Straße 52a
  33824 Werther
  E-Mail: holger.meinig@t-online.de

                 Jahrgang 1960; Studium der
                 Biologie an den Universitä­
                 ten Bochum und Bielefeld.
                 Die Interessenschwerpunkte
                 des Autors sind die Verbrei­
                 tung, Ökologie und Syste­
                 matik sowie der Schutz mit­
                 teleuropäischer Säugetiere;
                 Ko-Autor der Roten Listen
  der Säugetiere Deutschlands und Nord­
  rhein-Westfalens.

  Dr. Axel Buschmann
  Bundesamt für Naturschutz
  Fachgebiet FFH-Richtlinie/
  Natura 2000
  Konstantinstraße 110
  53179 Bonn
  E-Mail:
  Axel.Buschmann@BfN.de

  Tobias Erik Reiners
  Senckenberg Forschungsinstitut und
  Naturkundemuseum Frankfurt
  Fachgebiet Naturschutzgenetik
  Clamecystraße 12
  63571 Gelnhausen
  E-Mail:
  Tobias.reiners@senckenberg.de

  Melanie Neukirchen
  Bundesamt für Naturschutz
  Fachgebiet Monitoring
  Konstantinstraße 110
  53179 Bonn
  E-Mail:
  Melanie.Neukirchen@BfN.de

  Dr. Sandra Balzer
  Bundesamt für Naturschutz
  Fachgebiet Zoologischer Artenschutz
  Konstantinstraße 110
  53179 Bonn
  E-Mail:
  Sandra.Balzer@BfN.de
                                                                                                                                  © 2014 W. Kohlhammer, Stuttgart

  Ruth Petermann
  Bundesamt für Naturschutz
  Fachgebiet Zoologischer Artenschutz
  Konstantinstraße 110
  53179 Bonn
  E-Mail:
  Ruth.Petermann@BfN.de

                         — 89. Jahrgang (2014) — Heft 8                                                                    343
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