VERSCHIEDEN SEIN UND ZUSAMMENGEHÖREN - TIPPS FÜR ELTERN: Kita St ...
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N: TI P P S FÜ R ELTE R PFINGS TEN VERSCHIEDEN SEIN UND ZUSAMMENGEHÖREN FESTE – HOT SPOTS DES LEBENS FÜR FAMILIEN
Die acht Hefte der Hot Spots des Lebens: TIPPS FÜR ELTERN: ADVENT & WEIHNACHTEN ZEIT DES GLÜCKS – TIPP S FÜR ELT ERN ERN : ZEIT DER BELASTUNG : FÜR ELT & DREIKÖNI GE TIP PS GEN EILI ALLERH EELEN ALLERS EN EIN GE BU ND Ü B ER SU CH EN U N LIG UN D EIN MA R A SC H EN D ES D FI N D EN FESTE – HOT SPOTS DES LEBENS FÜR FAMILIEN FAMILIEN FESTE S DES LEBENS FÜR – HOT SPOTS FEST E – HOT SPOT DES LE BENS FÜR FA MILIE N TIPPS FÜR ELTERN: ELTE RN: FASTENZEIT TIPP S FÜR K ERNTEDAN GESC HAF FT WIE GEWOHN T? ICH KANN ’S AUCH UND BESC HEN KT ANDE RS! FAMILIEN FESTE – HOT SPOTS DES LEBENS FÜR DES LEBENS FÜR FAMILIE FESTE – HOT SPOTS N TIPPS FÜR ELTER N: KARFREITAG & OSTERN N: ERN : TIPPS FÜR ELTER FÜR ELT PFINGSTEN TIP PS HIMMELFAHRT OH NM UN D ZU AC HT CHR ISTI SEI N VER BU ND EN VERSCHIEDEN SEIN VE RS IC HT SSE N UN D LOS LA UND ZUSAMMENGEHÖR EN FES TE – HOT SPO TS DES LEBENS FAMILIEN FÜR FAM LEBENS FÜR ILIEN SPOTS DES FESTE – HOT FESTE – HOT SPOTS DES LEBENS FÜR FAMILIEN IMPRESSUM Die Hefte entsprechen der Reihe »Hots Spots des Lebens« AKF Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung e.V. (Hg.) Mainzer Straße 47 – 53179 Bonn – Tel. 0228/371877 – Fax 0228/8578147 info@akf-bonn.de – www.akf-bonn.de in Zusammenarbeit mit Elternbriefe du + wir e.V. – www.elternbriefe.de 2019 mit neuem Layout herausgegeben vom Erzbistum Köln · Erarbeitet von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe aus Referaten und Fachbereichen sowie unter Beratung von Frau Prof. Dr. H. Wiemert/ Katho Köln – ehe-familie@erzbistum-koeln.de – 0221-1642-1426 Gestaltung: Knut Junker, Wuppertal Trotz intensiver Suche ist es in einigen Fällen nicht gelungen, die Herkunft der Texte ausfindig zu machen. Wir bitten die Autorinnen und Autoren und Verlage um ggf. Kontaktaufnahme.
Pfingsten ist kein Fest zum Anfassen. Es gibt keine Krippe, keine Plätzchen, keinen Oster- INHALT hasen. Aber es ist ein liebliches Fest – sagt Johann Wolfgang von Goethe. Ein Fest zum Erfahrungen 4 Wohlfühlen. Es schenkt uns freie Tage und oft schönes Wetter. Viele Familien unternehmen Die Botschaf t von Pf ingsten 6 dann etwas gemeinsam. Und dabei können sie etwas ganz Feines spüren. Pf ingstgeschenke 7 Familie ist Einheit. Hier erleben Kinder wie Gedanken, Geschichten Eltern, dass sie zusammengehören, sich und Gebete 8 aufeinander verlassen können, voneinander begeistert und aufs herzlichste miteinander Ideen und Rituale 10 verbunden sind. Es ist schön, so wie ich bin, einfach dazuzugehören. Es ist schön, Pf ingstsymbole 14 so wie ich bin, verstanden zu werden. Lied 15 Familie ist gleichzeitig auch Vielfalt und Ver- schiedenheit. Da gibt es Große und Kleine, Lustige und Launische, Verantwortungs- bewusste und Spontane, Streithähne und Versöhner, Redelustige und Schweigsame. Manchmal tut das weh, wenn ich mich nicht verstanden fühle, wenn ich das Gefühl habe, zu kurz zu kommen mit meinem Eigenen. Oder wenn ich denke, dass ich dem anderen nicht das geben kann, w as er jetzt braucht. Ausgerechnet in der Familie! Manchmal gelingt das Miteinander, und manchmalgelingt es nicht. Die Sehnsucht, dass es gelingt, ist groß. Deshalb brauchen Familien das, was sie nicht nur, aber ganz besonders an Pfingsten spüren. C hristen nennen es den guten Geist Gottes. Den Geist, der Mut macht, zu sich selbst zu ste- hen, den Geist, der uns miteinander ringen lässt, um zu guten Lösungen zu kommen, und der zusammenführt, wenn es hoch hergegan- gen ist. An Pfingsten feiern wir, dass jeder von uns einmalig ist, wir grundverschieden sind und trotzdem zusammengehören. Deshalb ist Pfingsten, auch ohne Krippe, ein Fest für die Familie. Frohe Pfingsten! 3
ERFAHRUNGEN Ins Bett bringen, wie viel Zeit vor dem Com- Wir zwinkern uns manchmal einfach zwi- puter: In Erziehungsfragen sind wir uns schendurch zu. Das ist unser Geheimzei- oft uneinig. Meine Frau sagt, ich soll doch chen: Ich seh‘ Dich, ich mag Dich! mal locker bleiben. Ich sage, Erziehung hat Sigrid und Dylan mit Josy (4), Marc (6) auch was mit Ziehen zu tun. Ich wünsche mir, dass sie mir den Rücken stärkt. Bewusst einatmen und ausatmen – einat- Martin, 40 Jahre men und ausatmen: Das hilft wirklich! Helen, 35 Jahre Einmal am Tag fest umarmen – ganz ohne Worte: Das tut uns beiden gut, vor allem, Auch nach unserer Trennung wollen wir gute wenn es mit den Zwillingen hoch her geht. Eltern sein. Ich habe mir vorgenommen: Marita und Jan, 34 Jahre nicht vor den Kindern ihren Vater kritisie- ren. Das ist emotionale Schwerstarbeit und gelingt nicht immer. Eine Freundin sagte mir, dass sie so gern bei Judy, 38 Jahre uns wäre, weil bei uns zuhause so eine ›fei- ne Grundstimmung‹ herrscht. So habe ich das noch nie gesehen. Ich habe mich sehr Vor dem Insbettbringen wird bei uns aus- darüber gefreut. giebig geschmust – egal wie der Tag war. Jadwiga, 38 Jahre Übersetzt heißt das: Wir gehören zusam- men. Britta und Silvio mit Ben (5) Ellen organisiert gern alles durch. So prak- tisch das manchmal für mich ist, so einen- Wenn ich gestresst bin, sagt mein Mann gend erlebe ich das auch. Für Spontanak- manchmal: Du gehst jetzt in die Badewanne tionen ist wenig Platz. Wenn ich dann was und ich mit den Kindern zum Spielplatz. Da sage, herrscht dicke Luft. fühle ich mich total verstanden. Bruno, 34 Jahre Beatrice, 29 Jahre Lass Dich spüren Geist Gottes, manchmal spüre ich dich in unserem Streiten – Geist Gottes, manchmal spüre ich dich nicht. manchmal spüre ich dich in meiner Familie – manchmal spüre ich dich nicht. Geist Gottes, manchmal spüre ich dich in meinem Herzen, Geist Gottes, tief drin in mir – manchmal spüre ich dich in meiner manchmal spüre ich dich nicht. Partnerschaft – manchmal spüre ich dich nicht. Geist Gottes, lass dich spüren. 4 Amen.
Dein Geist weht, wo er will Auch ganz leise und still: Eine sanf te Umarmung g Ein kleines Zeichen der Anerkennun Eine Geste der Zuwendung Irgendwie herrscht ein ungeschriebenes Ein tröstendes Gespräch Gesetz bei uns, dass man nicht faul sein Dein Geist weht, wo er will! darf. Ich bin ziemlich gerne faul. Das macht es nicht gerade einfach für mich und die anderen. Peter, 47 Jahre Ich singe mit den Kindern gerne meiner Mutter, die an Demenz leidet, etwas vor. Das Unsere Jüngste ist langsamer als wir ande- macht uns und sie froh; sie summt dann mit! ren zusammen. Mit ihr haben wir gelernt, Mechthild mit Jan (8) und Silvia (10) mehr darauf zu achten, wem welches Tempo gut tut. Uta, 42 Jahre Sie will reden, ich will entscheiden. Wenn es nach mir ginge, könnten wir viel schneller zu Potte kommen. Dann fühlt sie sich nicht Ich freue mich riesig, wenn ich koche, kei- von mir verstanden, aber ich mich auch ner meckert und dann alle satt und zufrie- nicht von ihr. Als ob wir von zwei Sternen den sind. kommen! Lorenzo, 46 Jahre Markus, 49 Jahre Meine Eltern wollen immer, dass wir uns die Am Schönsten ist es, wenn wir alle etwas zu- Hand geben, wenn wir fertiggestritten ha- sammen machen. Aber nicht die ganze Zeit. ben. Ich bin dann manchmal noch gar nicht Klara, 7 Jahre fertig. Paul, 9 Jahre 5
DIE BOTSCHAFT VON PFINGSTEN Damals zu Pfingsten war Jerusalem voll mit konnten in ihrer Muttersprache verstehen, Menschen aus aller Welt. Auch die engsten was die Jünger Jesu sagten. Anhänger des Jesus von Nazareth saßen in vgl. Apostelgeschichte, Kap. 2 Jerusalem zusammen. So recht trauten sie sich nicht aus ihrem Bau. Sie fürchteten, es Was beim ersten Pfingstwunder in Jerusa- könnte ihnen genauso ergehen wie ihrem lem genau geschah, lässt sich nur erahnen. Herrn, also Verfolgung, Verhaftung, Verur- Vertraut ist uns aber, wie sich der Wunsch teilung zum Tod. anfühlt, sich so ausdrücken zu können, dass ich verstanden werde – auch mitten in einem Doch plötzlich war ihnen, als rüttele angstmachenden Gewirr von unterschiedl sie jemand auf, als hörte jede und jeder chen Ansprüchen, Meinungen und Hoffnun- eine innere Stimme: »Habt keine Angst! gen. Wie viel Kraft und Mut es kostet, es im- Öffnet die Türen, geht raus und erzählt mer wieder zu versuchen, den/die andere zu allen von dem, was Ihr mit Jesus Christus verstehen. Und wie sich das große Glück an- erlebt habt! Der Heilige Geist gibt Euch fühlt, wenn es gelingt. In unserer Sehnsucht die Kraft und die Sprache, in aller Welt nach einem guten Miteinander lässt Gott uns die Frohe Botschaft zu verkünden.« seinen Geist spüren. Mit einer zärtlichen und Machtvoll wie ein Feuersturm kam der gewaltigen Botschaft: Ich gieße meinen Geist Gottes Geist auf sie herab. Er schüttelte über Euch aus, den Geist der Kraft und der Lie- sie durch, fegte ihre Ängste weg: be (1 Tim 1,7). Sie öffneten die Türen und verkündeten in allen Sprachen der Welt die Großtaten An Pfingsten bitten wir um den Geist Gottes: Gottes. Denn sie hatten einen neuen, Komm Heiliger Geist, kehr‘ bei uns ein! den Heiligen Geist empfangen. Und alle 6
PFINGSTGESCHENKE WEISHEIT – Damit du nicht wegen unwichtiger Dinge aus der Haut fährst »Als meine Tochter mit dieser Löcher-Jeans nach Hause kam, wäre ich fast aus der Haut gefahren. Aber das war’s mir dann doch nicht wert.« STÄRKE – Damit du deiner eigenen EINSICHT – Damit du mit dir und dieser Überzeugung treu bleibst komplizierten Welt die Geduld behältst »Im Supermarkt gibt es gern mal Theater we- »Am meisten Einsicht brauche ich in mich gen der Süßigkeiten auf Kinderaugenhöhe. Ju- selbst, damit ich ehrlich sagen kann: Das mag lian weiß, dass sie tabu sind. Für die Sprüche ich – das mag ich nicht, das will ich – das will um mich herum – »So ein Überraschungsei hat ich nicht. Also das heißt, wenn ich mir und noch keinem geschadet.« oder: »Die Väter sind meiner Familie meine eigenen Grenzen deut- heute aber streng« – brauche ich eine fröhliche lich machen kann. Meine Erfahrung: Das ist gar Stärke – für mich und für Julian.« nicht so einfach, aber effektiver, als den Kin- dern Grenzen zu setzen.« ERKENNTNIS – Damit du unterscheiden kannst, was eher dem Leben dient RAT – Damit dir in schwierigen »Wir streiten gerne und ausgiebig – was rich- Situationen Lösungsideen einfallen tig und was falsch ist, lässt sich ja auch nicht »Wenn mir alles über den Kopf wächst«, sage so einfach entscheiden. Allerdings führt das ich zu meinem Sohn: »Kannst du mir helfen?« manchmal nicht zum Ziel. Jenseits davon, was Dann nehme ich die Hand meines Kindes und ich für falsch halte und du für richtig hältst, lege sie auf meinen Bauch und atme einfach gibt es zum Glück noch einen Ort bei uns. Der ein paar Minuten. Umgekehrt geht das auch. heißt: Was hilft jetzt mehr unserem Leben mit- Ich frag‘ ihn manchmal: »Willst du eine Hand?« einander, unserer Familie? Manchmal schaffen wir es und treffen uns dort.« FRÖMMIGKEIT – Damit du den Kontakt zu Gott nicht verlierst »Pfingsten sind die Geschenke am »Beim Abendgebet auf der Bettkante: ›Lieber geringsten«, meint Berthold Brecht. Gott, ich bin jetzt zu müde zum Beten. Aber Stimmt aber nicht! An Pfingsten gibt‘s stimmt’s, das ist nicht schlimm. Papa sagt, Du Geschenke vom Heiligen Geist. lachst uns immer zu.‹« Die sind allerdings gut verpackt und warten darauf, ausgepackt zu werden. GOTTESFURCHT – Damit du nie glaubst, Aber bereit liegen sie schon, der Menschen könnten so groß wie Gott sein Gabentisch ist gedeckt! »Staunen habe ich mit den Kindern wieder neu gelernt: Nachtwanderung – wir liegen zusam- In der Bibel steht noch ein wichtiger men auf der Wiese – über uns das Sternen- Hinweis: Jedem werden die Gaben des meer.« (nach 1. Kor 12,8-10) Heiligen Geistes geschenkt, damit sie anderen nützen. (1. Kor 12,8-10) 7
GEDANKEN UND GEBETE WAS WIR VOM HEILIGEN GEIST IN UNSEREN GUTER GOTT, KINDERN LERNEN KÖNNEN: jeden von uns hast du gern. Lasse dich fallen. Jeder kann etwas anderes, etwas Lerne, Schlangen zu beobachten. ganz besonderes: Pflanze unmögliche Gärten. Der eine kann schnell rechnen, Lade jemand Gefährlichen zum Tee ein. der andere lustige Witze machen, Mache kleine Zeichen, die »ja« sagen, und der eine zaubern, verteile sie überall in deinem Haus. der andere ist ein prima Freund, Werde ein Freund von Freiheit und ich kann heute besonders gut: Unsicherheit. Freue dich auf Träume. Schaukel so hoch du kannst mit einer ............................................................ Schaukel bei Mondlicht. Pflege verschiedene Stimmungen. Amen. Mache eine Menge Nickerchen. Lache eine Menge. Bade im Mondlicht. »Um es klar zu sagen: Der Heilige Geist Stell dir vor, du wärst verzaubert. Kichere mit Kindern. stört uns, weil er uns in Bewegung Höre alten Leuten zu. Öffne dich. Tauche ein. versetzt, weil er uns gehen lässt, Preise dich selbst. weil er die Kirche drängt, vorwärts zu Lass die Angst fallen. gehen … Aber stören, nein, das darf Spiele mit allem. er nicht. Wir wollen, dass der Heilige Baue eine Burg aus Decken. Geist einschläft. Und das geht nicht. Werde nass. Denn er ist Gott, und er ist jener Wind, Umarme Bäume. der geht und kommt, und du weißt Schreibe Liebesbriefe. nicht, woher. Er ist die Kraft Gottes, … und ich sage: Tanze so viel wie möglich. er ist der, der uns den Trost und die Josef Beuys zugeschrieben Kraft gibt, voranzugehen. Aber: voranzugehen! Und das stört: Das Bequeme ist schöner.« Papst Franziskus 8
DER ADLER, DER NICHT FLIEGEN WOLLTE Ein Mann ging in den Wald, um einen Vogel zu Am anderen Tag stieg er mit dem Adler auf fangen, den er mit nach Hause nehmen konn- das Dach des Hauses, hob ihn empor und sag- te. Er fing einen jungen Adler, brachte ihn te: »Adler, der du ein Adler bist, breite deine heim und steckte ihn in den Hühnerhof zu den Schwingen aus und fliege!« Aber als der Adler Hennen, Enten und Truthühnern. Und er gab wieder die scharrenden Hühner im Hofe er- ihm Hühnerfutter zu fressen, obwohl er ein Ad- blickte, sprang er abermals zu ihnen hinunter ler war, der König der Vögel. und scharrte mit ihnen. Nach fünf Jahren erhielt er den Besuch eines naturkundigen Mannes. Und als sie durch den Das sagte der Mann wieder: »Ich habe dir ge- Garten gingen, sagte der: »Dieser Vogel dort sagt, er ist ein Huhn!« »Nein«, sagte der an- ist kein Huhn, er ist ein Adler!« dere, »er ist ein Adler, und er hat immer noch das Herz eines Adlers. Lass es uns noch ein »Ja«, sagte der Mann, »das stimmt. Aber ich einziges Mal versuchen; morgen werde ich ihn habe ihn zu einem Huhn erzogen. Er ist jetzt fliegen lassen!« kein Adler mehr, sondern ein Huhn, auch wenn seine Flügel drei Meter breit sind.« Am nächsten Morgen erhob er sich früh, nahm den Adler und brachte ihn hinaus aus der »Nein«, sagte der andere. »Er ist immer noch Stadt, weit weg von den Häusern an den Fuß ein Adler, denn er hat das Herz eines Adlers. eines hohen Berges. Die Sonne stieg gerade Und das wird ihn hoch hinauffliegen lassen in auf, sie vergoldete den Gipfel des Berges, jede die Lüfte.« »Nein, nein«, sagte der Mann, »er Zinne erstrahlte in der Freude eines wunder- ist jetzt ein richtiges Huhn und wird niemals vollen Morgens. Er hob den Adler hoch und fliegen.« sagte zu ihm: »Adler, du bist ein Adler. Du ge- hörst dem Himmel und nicht dieser Erde: Brei- Darauf beschlossen sie, eine Probe zu machen. te deine Schwingen aus und fliege!« Der naturkundige Mann nahm den Adler, hob ihn in die Höhe und sagte beschwörend: »Der Der Adler blickte umher, zitterte, du ein Adler bist, der du dem Himmel gehörst als erfülle ihn neues Leben – und nicht dieser Erde: Breite deine Schwingen aber er flog nicht. Da ließ ihn aus und fliege!« der naturkundige Mann direkt in die Sonne schauen. Und plötzlich Der Adler saß auf der hochgereckten Faust und breitete er seine gewaltigen Flügel aus, blickte um sich. Hinter sich sah er die Hühner erhob sich mit dem Schrei eines Adlers, nach ihren Körnern picken, und er sprang zu flog höher und höher und kehrte nie ihnen hinunter. Der Mann sagte: »Ich habe wieder zurück. dir gesagt, er ist ein Huhn!« »Nein«, sagte der andere, »er ist ein Adler. Versuche es morgen Nach einer Erzählung von James Aggrey, noch einmal!« erschienen im Peter Hammer Verlag (2010) 9
IDEEN UND RITUALE n. Den guten Geist Gottes kann man nicht sehen und nicht anfasse Aber spüren kann man, was er in Bewegu ng bringt. JALOUSIEN ÖFFNEN – Hören Sie in sich hinein: DEN GEIST HEREINLASSEN Welches Bedürfnis steckt hinter Ihrem So begeisternd die Vielfalt in der Familie ist, Wunsch? so anstrengend kann sie auch sein. Dann ist Formulieren Sie Ihr Bedürfnis: ein Vorwurf an den anderen manchmal schnel- »Ich brauche …« ler auf der Zunge als das zu sagen, was mir eigentlich wichtig ist. Vorwürfe lassen beim Vergleichen Sie den Vorwurf mit Ihrem anderen aber manchmal die Jalousie runterge- Bedürfnis. Was von beidem ist ehrlicher, hen, sie helfen nicht weiter, um in eine verfah- was dient eher dem Leben miteinander? rene Situation Bewegung zu bringen. KOMM HEILIGER GEIST! In der Unrast schenkst du Ruh, Probieren Sie einmal ganz still für sich: hauchst in Hitze Kühlung zu, Erinnern Sie sich an einen Vorwurf, den wärme du, was kalt und hart, sie schon gemacht haben oder der ihnen löse, was in sich erstarrt. schon oft auf der Zunge lag: „Immer machst aus der Pfingstsequenz, Du...“, »Nie siehst Du ...«, … vgl. neues Gotteslob, Nr. 344 Formulieren Sie Ihren Vorwurf in einen Wunsch um: »Ich wünsche mir, dass Du …« ERMUTIGENDER RÜCKENWIND! »Als hätte ich Flügel!« – So fühlt man sich, wenn man einen kräftigen Wette laufen. Die Rückenwind spürt. Dabei muss man gar nicht mit dem Wind um die zum Ausdruck , wie man sich fühlt. Wenn wir sagen, dass jemand Beschreibung bringt en hat, meinen wir: Da hat ihn einer bestärkt , ihn ermutigt . Rückenwind bekomm inder brauchen Ermutigung wie eine » K Und Eltern brauchen Ermutigung: Pflanze das Wasser.« (R. Dreikurs) » Meine Stärken sind eine hervorragende Rückenstärkende Worte für zwischendurch: Basis für mein Mutter-/Vatersein. U kannst es schaffen, schau mal » D » Meine Schwächen gehören zu mir wie weit du schon gekommen bist. und machen mich mit meinen Stärken illst du wissen, was ich an dir » W wertvoll. ganz besonders mag? eine Schwächen sind und bleiben » M U hast dich voll dafür eingesetzt. » D vermutlich meine Lebensaufgabe, Mehr kann man nicht tun. an der ich reifen kann. » I ch freue mich sehr darauf, mit dir » Meine Schwächen und meine Stärken etwas gemeinsam zu machen. fordern mich und die, die mit mir » … zusammenleben heraus.
FAMILIEN-MOBILE In der Familie geht es zu wie in einem Mobile. In ruhigen Zeiten hat alles schön seinen Platz: die Großeltern, die Eltern, die Kinder und der Hund oder die Katze. So, als ob es eine ungeschriebene Ordnung gäbe. Verbunden sind die Generationen der Familie miteinander durch seidene Fäden. Übersetzt können diese Fäden heißen: »Ich mag dich.«, »Ich brauch‘ dich« oder »Du,ich mach mir Sorgen.«, aber natürlich auch »Lass mich in Ruhe!«. SICH GEGENSEITIG DEN RÜCKEN STÄRKEN Eben alles, was die Beziehung untereinander ausmacht. Heute gibt es Pizza – eine Rückenstärkung von Fährt ein frischer Wind in das Mobile, kann es sich ver- Müttern und Vätern für Kinder und von Kindern heddern – was ja auch ab und an in der Familie passiert. für Mütter und Väter. Die Erwachsenen fangen an, erzählen die Geschichte vom Pizzabacken Familienmobile: Jeder malt sich auf einen Karton, und machen dazu die passenden Berührungen und miteinander wird entschieden, wer noch alles auf dem Rücken und den Schultern des Kindes. zur Familie gehört. Alle, die dazugehören, aufmalen, Das Kind liegt auf dem Bauch. ausschneiden und zu einem Familien-Mobile verbin- den. Material: Karton, Schere, Stifte, Schaschlikstäbe Heute wollen wir Pizza backen. Lass uns oder Pfeifenputzer, Faden den Teig zuerst kneten. Knete den Rücken und die Schultern gut durch. Der Ofen wird vorgeheizt. Reibe deine Hände ganz fest aneinander, Jetzt ist der Teig fertig und wir formen bis sie schön warm werden. eine schöne runde Pizza. Roll den Teig mit den Fäusten über den Die Pizza wird gebacken. Rücken aus und drücke den Rand nochmals Die warmen Hände ruhig auf den unteren schön glatt. Rücken legen. Als Nächstes kommt die Tomatensoße. Und jetzt ist sie fertig. Streich mit der flachen Hand kreisförmig Zieh die Pizza aus dem Ofen, indem du den herum. Rücken mit den Handinnenflächen von den Schultern bis zu den Hüften ausstreichst. Was möchtest du als Belag haben? (was immer sich die Kinder wünschen!) Nun wird gewechselt und Forme mit den Fingern z.B. Zwiebelringe, die zweite Pizza wird auf drücke (leicht) Oliven in die Muskeln, deinem Rücken male Salamischeiben und was dir sonst noch gebacken. einfällt. Und dann noch der Käse. Trommele ganz leicht und sanft mit den Fingerspitzen den ganzen Rücken rauf und runter. 11
FROHE PFINGSTEN! FÜR DIE GANZE WELT ‹ auf die Kartonquadrate schneiden und in verschiedenen Sprachen ›Frohe Pfingsten Karten mit denselbe n Worten. Und wer mag, malt noch die Karten schreiben, jeweils 2 passende Landesfahne dazu. Wie ein Memory zu spielen. JEDER HAT ETWAS, KEINER HAT ALLES: GUTER GOTT, ZUSAMMEN WIRD‘S WAS! an Pfingsten hast Du uns Deinen Geist Zu zweit an einen Malblock setzen, jeder geschickt. bekommt 2–4 Farbstifte, die er aber nicht an Es genügt, wenn ich meine Farbe in unser den anderen abgeben darf. Nun fängt einer Leben einbringe. mit seinen Stiften an, ein Bild zu malen. Nach Ich brauche sie mir nicht abzuringen, ein paar Strichen hört er auf und der andere ich habe sie geschenkt bekommen. malt mit seinen Farben weiter. Dann wieder Meine Farbe und die Farben der anderen umgekehrt. Welches Bild/Motiv entsteht? sind von Dir. Danke. 12
BRENNENDES HERZ Die Herzen der Jünger waren nach dem Pfingstereignis vom Heiligen Geist erfüllt und von Liebe entflammt. Das »brennende Herz« ist ein pfingstliches Zeichen, das uns an die Liebe Gottes zu den Menschen erinnert. Leuchtende und brennende Herzen können andere mit Be- geisterung, mit Freude, anstecken. Beim Basteln können sich Eltern und Kinder erzählen, wofür ihr Herz brennt, wovon sie begeister t sind. Auf das Herz passt auch ein Wunsch, z. B . »Ich wünsche dir Sonne im Herzen“, oder etwas ganz Persönliches. Sie können das Herz weiterschenken, damit Freude be- reiten und das Herz eines Mitmenschen »zum Brennen bringen«. Material: Ton- und Seidenpapier in pfingstlichen Farben (rot, orange, gelb) Kleber Schere PFINGSTBLITZE KOMM HEILIGER GEIST, Wie »Zungen aus Feuer« kam der Geist Gottes Du Unruhestifter, auf die Apostel herab (Pfingstgeschichte), da der mich aus meiner Sofaecke herauslockt. nützt auch kein Wegducken. Der Geist Gottes Komm Heiliger Geist, Du will zu allen kommen! Querdenker, der mich Kritik anhören lässt. Kinderstrümpfe mit Wolle oder Stoffresten Komm Heiliger Geist, Du ausstopfen und zubinden. Die Blitze bekom- Unbequemer, men einen langen Schwanz aus 3–4 gelben und der mich rüttelt, um immer wieder den ersten roten Krepppapierstreifen. Schritt zu tun. Wenn draußen gespielt wird: Um den Strumpf ein Schleuderband binden. Damit wird der Pfingstblitz erst über dem eigenen Kopf ge- schwungen und saust dann los. Material: Krepppapier in gelb und rot, Wolle Alle Bastelideen sind oder Stoffreste zum Füllen, Strumpf, Baum- Schritt für Schritt erklärt auf wollband, www.familien234.de Schere 13
PFINGSTSYMBOLE WIND, FEUER UND TAUBE WIE EINE TAUBE … WIE EIN KRÄFTIGER Als Jesus im Jordan getauft wurde, kam der WIND … Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel her- Mit dem Bild des Win- ab (Mt 3,16). Das Symbol des Taube steht für des erklärte Jesus das den Beginn der Zeit, die durch Jesu Wirken Wirken des Heiligen geprägt ist. Geistes dem Phari- säer Nikodemus: Den Die Taube begegnet uns schon in der Ge- Heiligen Geist kann man nicht sehen, schichte von der Arche Noah. Noah schickt aber seine Auswirkungen und Kräfte sind eine Taube aus, um zu sehen, ob die Wasser- erfahrbar flut nun eine Ende hat. Die Taube kommt wie- (Joh 3,8). der mit einem Ölzweig, und da wusste Noah, Es muss nicht unbedingt ein »Sturm« sein, in dass Gott mit seinen Menschen und Tieren dem sich der Geist Gottes ausdrückt. Manch- wieder Frieden machen will (Gen 8). Deshalb mal ist die Stimme Gottes ein »sanftes, leises ist die Taube auch ein Friedenssymbol und in Säuseln«. So erlebte es der Prophet Elija im vielen Kirchen zu entdecken. Alten Testament (1 Kön 19,12). Die Taube ist eines der beliebtesten Motive zur Darstellung des Heiligen Geistes. ZUNGEN WIE VON FEUER Das Herabkommen des Heiligen Geistes be- deutete für die Freunde Jesu einen neuen An- fang (Apg 2,3): »Geburtstag« der Kirche. Der Heilige Geist hat die Apostel ermächtigt, das Feuer der frohen Botschaft weiterzutragen. Das ist bis heute Aufgabe der Christinnen und Christen. Im Alten Testament steht »Feuer« oft für die Gegenwart Gottes. Gott begegnete Mose in einem brennenden Dornbusch (Ex 3,2). 14
LIED Originaltitel: Esprit de Dieu, souffle de vie; Deutsche Übersetzung: T. Csanády, R. Ibounigg, Graz Text und Musik: Emmanuel Songs (J.-M. Morin / P . und V. Mugnier) © 1982, Éditions de l‘Emmanuel, 37, rue de l‘Abbé Grégoire, F-75006 Paris ATME IN UNS HEILIGER GEIST! © 1982 Gemeinschaft Emmanuel, Kolbergstraße 4-6, D-84503 Altötting A fis E fis Refr.: At - me in uns, Hei - li - ger Geist, bren - ne in uns, Hei - li - ger Geist E cis fis Wir - ke in uns, Hei - li - ger Geist, A - tem Got - tes, komm! B fis E fis 1. Komm, du Geist, durch - drin - ge uns, komm, du Geist, kehr bei uns ein. fis E cis fis Komm, du Geist, be - le - be uns, wir er - seh - nen dich. 2. Komm du Geist der Heiligkeit, 3. Komm, du Geist, mach du uns eins, komm, du Geist der Wahrheit. komm, du Geist, erfülle uns. Komm du Geist der Liebe, Komm, du Geist und schaff uns neu, wir ersehnen dich. wir ersehnen dich. 15
Lieber Heiliger Geist, Mach uns Feuer im Herzen und im Hirn und unter anderen Körperteilen, dass uns warm wird und wir uns neu bewegen: sanft und heilsam, phantasievoll und kräftig, barmherzig! Nach Thomas Gertler SJ
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