Von Anfang an das Lernen lernen mit LolliPop Multimedia

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Von Anfang an das Lernen lernen mit LolliPop Multimedia
SCHRÖTER, Elke/ KOCHAN, Barbara: Mit LolliPop Multimedia das Lernen lernen. In: Was? Wie? Warum? Cornelsen Grundschul-Journal. Ausgabe 2/   1
2001.

               Von Anfang an das Lernen lernen mit LolliPop Multimedia
          Beitrag zu "Was? Wie? Warum?" - Grundschul-Journal des Cornelsen Verlages
                                                  Ausgabe 2/2001 (Mai/Juni)

                                        ELKE SCHRÖTER UND BARBARA KOCHAN

Bereits Grundschulkinder müssen heute das Lernen lernen. Sie müssen frühzeitig Strategien
ausbilden, mittels derer sie sich Wissen selber aneignen können.
LolliPop Multimedia zielt genau darauf ab. Das lerntheoretische Konzept bietet Kindern
Werkzeuge zum forschenden Lernen an. Das Fehlerhandling orientiert auf entdeckendes Ler-
nen.

Zum Lernbegriff in LolliPop Multimedia
LolliPop Multimedia setzt neue lerntheoretische Erkenntnisse so um, dass Kinder Lernstrate-
gien ausbilden, die in der Wissensgesellschaft erforderlich sind. Die Notwendigkeit lebens-
langen Lernens verlangt, dass Kinder schon vom 1. Schuljahr an hilfreiche Lernstrategien
erwerben, also das Lernen lernen.
Lebenslanges Lernen verlangt insbesondere die Fähigkeit selbstständig zu lernen. Das bedeu-
tet vor allem: den Lerngegenstand untersuchen, mit ihm experimentieren, Vermutungen an-
stellen, Entscheidungen treffen, Ergebnisse überprüfen und gegebenenfalls revidieren. Das
erfordert auch, sich mit Fehlern untersuchend auseinander zusetzen.
Wie konsequent und nach welchen didaktischen Prinzipien LolliPop Multimedia die techni-
schen Möglichkeiten für das "Lernen des Lernens" ausschöpft, wird an einigen Beispielen
gezeigt. Eine ganz wesentliche Rolle spielen dabei die Werkzeuge, auf die das Kind bei Be-
darf zugreifen kann. Im Umgang mit ihnen erwirbt es allmählich problemadäquate Untersu-
chungsstrategien.

Werkzeuge und Strategien zum Strukturieren von Wörtern
Eine für das Lernen fundamentale Strategie ist das Vergleichen, also Gleiches, Ungleiches,
Ähnliches usw. zu erfassen. Das darauf basierende Strukturierungsvermögen ist unerlässlich
beim Erlernen der Schriftsprache. Dazu gehört das Segmentieren in Morpheme, Silben, Laute
und andere Bausteine. Diese Segmentierungsfähigkeiten ermöglichen ein immer effizienteres
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Vorgehen beim Lesen und Schreiben. Dabei treten auch orthografische Besonderheiten ins
Bewusstsein.
Im Lernzettel "Sprachforscher" sollen Wörter den passenden Bildern zugeordnet, also sinner-
fassend gelesen werden. Zum Segmentieren stehen Lupe und Stethoskop als Untersuchungs-
werkzeuge zur Verfügung. Sie vermitteln Silben- bzw. Lautanalyse als allgemeine Strategien
des Erlesens unbekannter Wörter (Abb. 1 und 2).

                                Abb.1 Mit dem Stethoskop können die Laute eines Wortes abgehört werden.

                                                Abb.2 Die Lupe liest das Wort in Silben vor.
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Lautanalyse ist auch die grundlegende Strategie zum selbstständigen Erlernen lautorientierten
Schreibens mit den Werkzeugen "Schreiblerntabelle" und "Sprechende Tastatur", die sich im
Schreibtool befinden (vgl. CORNELSEN Grundschul-Magazin 2/2000, S.22/23).
Im Lernzettel "Tresorknacker" wird Segmentierungsfähigkeit durch Untersuchen der Wörter
mittels des elektronischen Pinsels ausgebildet. Indem er Gleiches hervorhebt (s. Abb. 3), kon-
zentriert er die Aufmerksamkeit auf die wortunterscheidenden Teile. Dadurch kann das im
Tresor nur kurz aufleuchtende Wort unter den Auswahlwörtern schneller herausgefunden
werden.

Werkzeuge und Strategien zum Rechtschreiblernen
Rechtschreiblernen ist ein Problemlösungsprozess. Das Kind muss die Prinzipien unserer Or-
thografie Hypothesen bildend erkunden, um theoriegeleitete Entscheidungen über Schreib-
weisen treffen, ausprobieren und revidieren zu können. Dafür gibt es mehrere Werkzeuge in
der Software.

Mittels synthetischer Spracherkennung (symbolisiert als Flüstertüte) kann das Kind in der
lautorientierten Phase des Schriftspracherwerbs prüfen, wie seine Verschriftung klingt.

Die "Rechtschreibprüfung" aktiviert Fehlersensibilität.
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Auch im Lernzettel "Wortfresser" geht es um Denken in Schreibalternativen: Aus einem
schriftlich präsentierten Satz sind später einige Wörter nach Diktat zu schreiben. Das Kind
bekommt hier Gelegenheit sich darauf vorzubereiten, indem es sich die von ihm als schwierig
empfundenen Wörternotiert.
Strategien zum Herausfinden der orthografischen Schreibweise werden bei der Nutzung des
elektronischen Wörterbuches (Werkzeug im Schreibtool) und in den "Schreibbüros" (Lernzet-
tel) erworben. Das Nachschlagen im elektronischen Wörterbuch ist eine lebenslang nützliche
Strategie der Hilfe zur Selbsthilfe. In den "Schreibbüros" erhält das Kind individuelle, verall-
gemeinerbare Denkhilfen (vgl. CORNELSEN Grundschul-Magazin 2/2000, S.22/23).

Werkzeuge und Strategien zur Informationssuche
Im Lernzettel "Foto-Album" (Kl. 2) soll das Kind aus einem Text Informationen herausfiltern,
die es zur Auswahl bestimmter Fotos für ein Album benötigt (Abb. 4). Als Strategien werden
Markieren und Notieren nahe gebracht. Da diese Aktionen stets revidierbar sind, gelangt das
Kind durch Experimentieren zu effizienten Strategien gezielter Informationssuche, was zum
Lernen des Lernens beiträgt.

Experimentierendes Lernen aus Fehlern
LolliPop Multimedia fördert auch durch seine Art des Fehlerhandlings das Lernen des Ler-
nens auf vielfältigste Weise. Eine Variante findet sich im 2D-Adventure "Rätseltiere" (Kl.1):
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Aufgabe ist, den Namen des abgebildeten "Tieres" aus den angebotenen Silben herauszufin-
den. Abb. 5 zeigt den Beginn einer Fehlbenennung. Nachdem das Kind dem Tier einen voll-
ständigen (aber falschen) Namen gegeben hat, erhält es die Lupe (Abb. 6) als Werkzeug zum
Experimentieren. Mit ihr anklickte Silben werden hörbar. So gelangt das Kind - im illustrier-
ten Fall - zur richtigen Anfangssilbe "See". Das Kind ergänzt den Namen mit zwei falschen
Silben ("Kro", "Le"). Danach verbleibt die richtige Silbe an ihrem Ort, die falschen ver-
schwinden. Das Kind lernt, dass zum Lernen geduldiges Untersuchen gehört.
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LolliPop Multimedia-Versionen
LolliPop Multimedia ist für Deutsch und Mathematik in den Klassen 1 bis 4 konzipiert. Die
komplexe Version umfasst - jahrgangsweise jeweils gesondert für Deutsch und Mathematik -
die virtuelle 3D-Lernwelt Lolopolis. Daneben wird eine netzwerkfähige Lizenz (NFL) ange-
boten, die jahrgangsweise Deutsch- und Mathematikaufgaben sowie -tools auf einer CD-
ROM zusammenfasst. Sie ermöglicht der Lehrerin oder dem Lehrer, jedem Kind - im Sinne
gezielter Differenzierung - bestimmte Aufgaben zuzuweisen. Die NFL legt auch ein Protokoll
über die Schüleraktivitäten an.
Allen Versionen gemeinsam ist das lehrplanbezogene forschende Lernen mit seinen Potenzen
für das Lernen des Lernens.
Alle Software-Versionen ergänzen zwar die Arbeit mit den LolliPop Printmedien, sind aber
auch schulbuchunabhängig nutzbar.
Unsere Ausführungen beziehen sich auf den Deutsch-Teil der NFL für die 1. bzw. 2. Klasse.
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