WÖRTER GESCHICHTEN SÄTZE - Schlachthof
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MRZ APR 22 F Ü R S T A D T K U L T U R ABDELKARIM Wir beruhigen uns JAZZAHEAD! All that Jazz WÖRTER SÄTZE Junge Literatur in Bremen GESCHICHTEN T HE M A Ha l b z e i t w i s s e n Fre i z e i t
inhalt editorial AUS’M THEMA FÜR STADTKULTUR HAUS VON ELENA TÜTING 04 Wörter Sätze Geschichten Der Start ins neue Jahr hat sich erschre- 4 ›Man braucht ein dickes Fell‹ ckend ähnlich angefühlt wie letztes Jahr, denn im Januar | Interview mit Jens Laloire und Februar mussten wir so gut wie alle Veranstaltungen 6 Die Bar | Alicia Möller absagen oder verschieben. Auch wenn die Situation eine Wasser | Noa Moldovanu Foto: Thomas Schaefer ganz andere ist und Kulturveranstaltungsorte nicht ge- 7 Die Schneekugel | Laura Moltzahn schlossen wurden, führte die Beschränkung der Besucher- 8 Geschichte vom Träumen | Madlene Oepping zahl auf 250 und die rasant steigende Corona-Inzidenz 9 Sehnsucht | Vivien Catharina Altenau / Ahmad Ata dazu, dass die meisten Veranstaltungen nicht stattfinden konnten. Was also tun, um unter den gegebenen Um- ständen trotzdem ein kleines Kulturangebot zu schaffen? HALBZEIT Darauf haben wir drei verschiedene Antworten gefunden: In Kooperation mit dem ›Lugger‹ haben Susanna aus der Medienwerkstatt und Karina aus der Theaterwerkstatt ›Empfindsam zu schreiben, dazu ist mehr nötig als Tränen und Mondschein.‹ die Veranstaltungsreihe ›Momente der Glückseligkeit‹ mit 10 10 Writer’s corner Georg Christoph Lichtenberg (1742–1799), der Autor dieser Zeile, war künstlerischen Performances im Miniformat organisiert. ›Afropessimismus‹ von Frank B. Wilderson III Sonntags von 15–19 Uhr können die Besucher*innen | Benjamin Moldenhauer Physiker, Naturforscher, Mathematiker, Schriftsteller und der erste deutsche im Lugger bei leckerem Kaffee und Kuchen musikalische 11 Viewer's corner Professor für Experimentalphysik. Lichtenberg war aber auch Begründer des Häppchen genießen. Mit dabei sind u.a. die Folkband ›Wunderschön‹ von Karoline Herfurth Foto: Thomas Schaefer ›Giesbert und der Hase‹ und das Duo ›Zwei Haushalte‹. | Victoria Steinmetz deutschsprachigen Aphorismus, seine Sudelbücher sind bis heute beliebte Zusätzlich gibt es die Ausstellung ›SLEEPING VOLCANOES‹ Forschungsobjekte. Der kleine verwachsene Professor aus Göttingen war des Findorffer Künstlers Peter Holz zu bestaunen. Die Auszubildenen für Veranstaltungstechnik Arne, ein Universalgelehrter und führte eine lebhafte Korrespondenz mit anderen FREIZEIT Vincent und Fabian haben ein Streamingprojekt unter Gelehrten seiner Zeit, unter anderem mit Forster, Heyne, Goethe, Kant und dem Titel ›Live aus dem Kessel‹ entwickelt. Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus anderen Kultur- und Herder. Veranstaltungshäusern wollen sie Nachwuchsbands die 12 März / April Dass habilitierte Physiker*innen Gedichte veröffentlichen, ist heute eher Möglichkeit geben, mit Hilfe von Videotechnik digital auf 12 Caveman | Abdelkarim | Mighty Oaks | der Bühne der Kesselhalle aufzutreten. Eine klassische 13 Northrock Festival | ZSK ungewöhnlich. Aber auch schade, denn wenn man sich Lichtenberg anschaut, Win-Win-Situation für alle, denn die Azubis können sich | Heinz Strunk | 14 Maybebop | sieht man, dass man sowohl für das Schreiben wie auch für das Forschen dadurch mit der aktuell sehr gefragten Streaming-Technik Jazzahead! | Frei raus Film-Workshop | vertraut machen und die Bands können professionell TagTräume Kindertheater-Werkstatt | eine genaue Beobachtungsgabe braucht. So kann das eine auch das andere inszeniert auftreten und sogar ein Promovideo mit nach 15 Kindertheater befördern. Und so ist es sehr zu begrüßen, dass es heute noch Schreibkurse Hause nehmen. Mit dem Audiokurs an den Universitäten gibt, die den Student*innen aller Fachbereiche offen- ›Ohrenfutter‹ und stehen. dem Theaterprojekt ›TagTräume‹ können wir Für diese Ausgabe über junge Literatur aus Bremen haben wir um bisher gleich zwei neue wöchent- unveröffentlichtes Material gebeten, wovon wir einige Beispiele in diesem lich stattfindende Kurse KULTURGUT Zu Worten werden Magazin präsentieren. Dazu gibt es ein ausführliches Interview mit Jens für Kinder anbieten. von Bjørg Rühs Die Teilnehmer*innen Laloire, dem Geschäftsführer des Literaturkontors, einer der ersten Adressen können sich in verschie- denen Rollen auspro- und Anlaufstellen für (angehende) Schriftsteller*innen in dieser Stadt. bieren, ein Hörspiel oder Ob dort oder an der Uni, es gibt verschiedene Werkstätten, in denen man zett@ eine Radioreportage produzieren oder im lernen kann, jenseits von Mondschein und Tränen empfindsam zu schreiben. schlachthof- Schauspiel die vielen bremen. Gudrun Goldmann (Chefredakteurin) de Facetten der eigenen Foto: Marina Makarova Persönlichkeit zum Vorschein bringen. Wir freuen uns auf die neuen Gesichter im Schlachthof! Mit kreativen Ideen kommen wir also auch noch durch die letzten Wochen dieses Coronawinters und sind bereits sehr hoffnungsvoll, dass sich unser Programm ab Mitte März wieder füllen kann! Bei dem 7. und 8. ICMA International Creative Media Award wurde das Z-Magazin für das grafische Konzept und für die Covergestaltung mit den Awards of Excellence ausgezeichnet. Foto: Thomas Schaefer HERAUSGEBER Vi si t
THE 4 5 MA I N T E RV I E W: B E N JA M I N M O L D E N H AU E R ›Man braucht ein berühren. Es gibt aber auch Leute, die vor allem das Bedürfnis Apropos, wie geht ihr denn mit Textkritik in den Werk- haben, in erster Linie eine Geschichte zu erzählen, zum Beispiel stätten um? unter den jungen Autor:innen im Fantasy-Bereich. Da geht es Wenn man bislang die Erfahrung gemacht hat, dass man auf dickes Fell‹ dann eher ums Genre, aber auch da ließen sich wahrscheinlich den eigenen Kanälen Texte veröffentlichen kann, wie man lustig biografische Bezüge finden. ist, ist das für manche ungewohnt und erst einmal unange- nehm, wenn einem andere sagen, was an dem eigenen Text Die machen es ja auch nicht kleiner. Man wird kaum eine nicht stimmt und anders gemacht werden sollte. große Autorin, einen großen Autor finden, der komplett ohne autobiographische Bezüge schreibt. Das ist ja auch schwierig, sich das anzuhören, bei einer Vermutlich ist das so. Bei manchen ist es halt nicht Sache, die einem gerade am Anfang noch so nahe ist. offensichtlich und steht nicht im Vordergrund ihres Schreibens. Ja, gerade wenn ein Text sehr persönlich ist. Es ist für viele am Anfang oft schwierig zu unterscheiden, dass es bei der Ihr bietet Schreibkurse und -werkstätten für junge Kritik jetzt nicht um die Erfahrung geht, die der Text beschreibt, Autor:innen an. Wie definiert ihr ›jung‹ in diesem Zusam- sondern um die Form. Aber die meisten kommen in die Werk- menhang? stätten, weil sie an ihren Texten arbeiten wollen, und sind So grob U35. Wir haben auch eine Werkstatt für Vierzehn- dementsprechend auch offen für Kritik. bis Neunzehnjährige und offene Werkstätten, die für alle da sind, da sitzen dann Zwanzigjährige neben Fünfzigjährigen. Gibt es in Bremen ausreichend Orte, an denen jungen Autor:innen präsent sein können? Die Texte, die wir für diese Z-Ausgabe bekommen haben, Es kann immer mehr geben. Es gibt Orte, es gibt Formate sind alle von Autorinnen. Entspricht das deiner Erfahrung im Literaturkontor, unsere MiniLit-Reihe, die Werkstätten aus den Werkstätten? und Workshops. Auf Initiative des Kontors und des virtuellen Ja, und das war auch meine Erfahrung aus den Schreibkur- Literaturhauses hat sich das Kollit gegründet, ein Kollektiv sen an der Universität Bremen, die ich gegeben habe. Unter von jungen Literat:innen (siehe Kasten). Da können sich junge 35 sind es viel mehr Autorinnen als Autoren. Auch das Bremer Autor:innen melden, wenn sie Austausch suchen. Darüber Nachwuchsstipendium ist zweimal an Autorinnen gegangen. hinaus gibt es in der Stadt viele Schreibgruppen und Werkstät- Am Anfang sind es überwiegend junge Frauen, die schreiben, ten, und es gibt Orte, die offen für junge Literatur sind, zum und je etablierter, erfolgreicher es wird, desto mehr dominieren Beispiel das Kukoon in der Neustadt. Mein Wunsch ist, dass die Autoren. Ein ähnliches Phänomen wie an den Universitäten: junge Leute mit Ideen auf uns zukommen, wenn sie Unterstüt- Es gibt mehr Studentinnen als Studenten, aber in der Professo- zung bei der Umsetzung brauchen. renschaft ist dann der Männeranteil höher. Wir versuchen der Entwicklung mit verschiedenen Projekten entgegenzuwirken. Was würdest du jungen Autor:innen raten, aus deiner Aber die Literaturszene scheint sich da insgesamt seit einigen eigenen Erfahrung als Schreibender heraus? Jahren in eine positive Richtung zu bewegen. Immer mehr Viel ausprobieren, nicht nur allein für sich rummuckeln, Autorinnen sind in der Öffentlichkeit präsent und die Dominanz sondern in Austausch gehen mit vielen Leuten. Das sind die der Männer schwindet, und das ist auch gut so, schließlich Sachen, die mir damals geholfen haben – zum Beispiel auf die hatte diese Dominanz nichts mit literarischer Qualität zu tun, Slam-Bühne zu gehen und zu merken, okay, das war es jetzt Seit 2019 leitet der Bremer Autor Jens Laloire Fo to s: T h o m as S chae fe r sondern mit den Strukturen im Literaturbetrieb. doch noch nicht. Oder Texte auf Lesungen auszuprobieren, man merkt dann, was funktioniert und was nicht. Man hat einfach das Literaturkontor, initiiert und organisiert Was sind die Hürden, die es jungen Autor:innen schwer- wahnsinnig viele blinde Flecken in der Lesungen sowie Workshops und Schreibwerk- machen können und vielleicht dazu führen, dass man das eigenen Arbeit. stätten. Außerdem gibt er die Publikationsrei- Schreiben aufgibt? Ohne Kritikfähigkeit geht es nicht, wer Die wichtigste Frage ist, ob es einen Raum für die eigenen sich von außen zu seinen Texten nichts he MiniLit heraus. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit Texte gibt, ein Forum. Gibt es Austausch, Möglichkeiten zum sagen lassen will, bekommt schnell ein ist die Förderung und Vernetzung von jungen Veröffentlichen, Bühnen, auf denen man seine Texte vorstellen Problem. Wer mehr möchte, als einfach Bremer Autor:innen. kann? Vernetzung ist essenziell. Zumindest wenn man Schrei- nur was zu schreiben und ab und zu ben nicht als Selbstzweck betreibt, und das machen ja die mit den Texten rauszugehen, braucht ein wenigsten. Man will wissen, ob das, was man da beschreibt, dickes Fell. Was war dein Impuls, dich literarisch zu äußern und das Texten, hin zu längeren Geschichten. Wobei mein Anspruch von anderen nachvollzogen und geteilt werden kann, ob das dann auch veröffentlichen zu wollen? immer war, dass die Sachen auch vorgelesen funktionieren anderen auch wichtig sein könnte. In der Öffentlichkeit ent- Der erste Impuls war tatsächlich, mich schreibend mit sollen. Ich habe viel mehr Lesungen gemacht als Texte scheidet sich erst, ob das auch für andere einen Wert hat, was meinen eigenen Befindlichkeiten auseinanderzusetzen. Das irgendwo untergebracht, habe selten welche eingeschickt und ich da mache. Das kann natürlich eine harte Erfahrung sein. konnte der eigene Liebeskummer oder Weltschmerz sein, aber immer lieber vorgelesen. auch darüber hinaus mein Verhältnis zur Gesellschaft. Daraus Was hat sich denn bei schreibenden jungen Menschen sind Geschichten und Texte entstanden, und der Impuls damit Diese Linie, die du beschreibst – zuerst die eigenen heute geändert? Hat zum Beispiel Social Media einen rauszugehen, kam einfach aus dem Wunsch nach Resonanz – Befindlichkeiten, dann größere Themen und als dritter Einfluss auf die Textproduktion? Das sind ja alles eher also zu gucken, ob das funktioniert. Auf der Bühne ausprobiert Schritt der Versuch, mit der Sprache selbst was machen zu kurze Formate. habe ich meine Texte zum ersten Mal während des Studiums wollen – Kanäle wie Instagram oder die Möglichkeit eines eigenen Kollit beim Slam-Poetry-Abend von Meister Propper im Lagerhaus. findest du die bei den jungen Autor:innen wieder, mit Blogs werden viel genutzt, um Texte in die Öffentlichkeit zu Das junge Kollektiv für Literatur ist ein Zusammen- Ich bin froh, dass damals noch nicht alles aufgezeichnet wurde, denen du im Literaturkontor zu tun hast? bringen. Es ist heute viel leichter, seine Texte zu veröffentlichen. schluss von jungen Autor:innen aus Bremen und am Anfang waren da bestimmt auch Fremdscham-Momente Ich glaube, der erste Impuls ist oft noch immer, von sich Trotzdem ist der Wunsch bei den meisten nach wie vor, ein Umgebung mit dem Ziel, neue Räume für den dabei. Aber beim dritten Mal habe ich dann den Slam gewon- selbst auszugehen, aber eben auch von Themen, die einen gedrucktes Buch herauszubringen. Bei Literaturzeitschriften literarischen Nachwuchs zu schaffen und junge nen. Da entstand auch der Impuls, mit der Sprache Dinge berühren. Wenn du zum Beispiel in einem queer-feministischen gilt das Gleiche: Eigentlich wollen alle in einer gedruckten Autor:innen miteinander zu vernetzen. Seit 2021 gibt auszuprobieren und performative Elemente reinzunehmen. Kollektiv wie den Ros*innen arbeitest, wird es in den Texten um Zeitschrift landen. Online hat ja jeder die Möglichkeit, Texte das Kollit die Zeitschrift Koller heraus. Irgendwann ist der Anspruch gestiegen – weg von kürzeren Themen gehen, die die Mitglieder des Kollektivs direkt rauszuhauen, ohne jedes Lektorat. Weitere Infos: https://kollit.de.
THE 6 7 MA Alicia Möller Laura Moltzahn den einzigen ungebetenen Gästen lediglich Rehe oder Füchse gehörten. Im Inneren des Hauses brodelte ein Kaminfeuer, vor dem sich der rabenschwarze Kater ausgestreckt hatte und döste. Die junge Frau schälte sich aus den Gummistiefeln und begann, aus dem Inhalt des Korbs eine Suppe zu kochen. Das ganze Haus Noa Moldovanu wurde erfüllt von einem köstlichen Duft nach Wildkräutern – ja, so köstlich, ich konnte ihn so- gar riechen, bis hierher. Mit einem starken Schütteln wurde die Idylle auf ein- mal gestört, das Häuschen zitterte und vibrierte und die junge Frau wurde aus ihren Pantoffeln geworfen. Niemand hörte zu. Der Kater schlug die müden Augen auf und schreckte Niemand hörte zu, als ich aus dem chaotischen Draußen in das so von seinem Sitzplatz auf. Bilder fielen von den Wänden, geordnete Drinnen trat. Ich war durch die nächstgelegene Tür die Rahmen zerschlugen auf dem Boden, ein Bücherre- dem Chaos entflohen, um den Menschen drinnen mitzuteilen, gal geriet ins Wanken, der Kochtopf drohte überzulau- was draußen vor sich ging – sie dabei regelrecht anzuschreien, fen … als wieder plötzliche Stille einkehrte. Vorsichtig weil es so grausam war. blickten sich die Frau und der Kater in ihrem Heim um. Es war eine Bar, die sich hinter dieser besagten Tür verbarg. Von au- Alles sah aus wie vorher. Zügigen Schrittes bewegte ßen schien es gar nicht so. Vielleicht hatte ich vor lauter Schock die Frau sich auf eines der Fenster zu, beinahe riss sie auch einfach ein so typisches Neonschild im Fenster schlicht- Ein kalter Wind brauste um die hohen Tannen am Fuße den Vorhang beiseite. Und es war wieder geschehen. weg übersehen. Mag sein. des Berges. Es war die Zeit im Jahr, in der sich der Es tut mir leid. Auf einem kleinen Fernsehapparat lief ein Fußballspiel. Sie spielten Herbst, wie die Blätter von ihren Bäumen, verabschie- Kleine, große, grazile, unförmige, dicke, prächti- immer noch Fußball? Trotz des Chaos? Womöglich zeigte der dete und dem Winter Platz machte. Frösche versteck- ge Schneeflocken fielen vom Himmel und hüll- Barbesitzer auch lediglich ein altes Spiel. Unter dem Fernseh- brausend blubbernd ten ihre Köpfe unter Seerosenblättern, Eichhörnchen ten den Wald in eine weiße Decke. Sie tanzten gerät stand ein verstaubtes VHS-Kassetten-Laufwerk. Wäre es lugten aus Baumhöhlen. durch die Luft, sie vollführten die schönsten tatsächlich ein altes Spiel, hätte es wohl kaum einer bemerkt. ich blau bewundernd Ihre Füße steckten in viel zu großen Gummistie- Tänze, bevor sie sich niederlegten. Die Frau öff- Wer nicht auf sein neues, funkelndes Smartphone starrte, saß feln und der Wollschal verdeckte das Gesicht nete das Fenster, eine der Flocken landete auf mehr oder minder besoffen am Tisch. Sie hatten fast alle ein dich blau bedichten der jungen Frau, die sich durch den dichten ihrer Nasenspitze und zerfloss wenige Sekun- Smartphone in der Hand, aber keiner von ihnen hatte von dem Wald schob, bis zur roten Nasenspitze. Unter den später zu Wasser. Von ihrem anfänglichen Chaos gehört? Niemand? Oder war ihnen mittlerweile selbst mir selbst zu berichten ihren gelben Stiefeln knirschten die einst bun- Schrecken gelöst, musste sie anfangen zu la- das schon vollkommen egal? ten Blätter, die sich nun mehr und mehr braun chen. Das Lachen, das ich so liebte … In dieser Bar fühlte ich mich wie in einem schlechten Film. Als hätte wie wundersam fließt färbten und langsam mit dem Matsch eins wur- ›Benjamin?‹ Meine Mutter schob die Tür auf, ohne an- man Handys in die 70er-Jahre geschickt und in jedem Men- den. An ihrem Arm baumelte ein Korb, dessen zuklopfen. Sie wusste, dass mich das ärgerte. ›Wir wol- schen in der Bar eines in die Hand gedrückt. Das war falsch, wie Balsam, heilsam Unförmigkeit den Anschein erweckte, seine Be- len doch gleich los und du bist immer noch nicht ange- das war alles ganz falsch. sitzerin hätte ihn selbst aus ein paar Ästen ge- zogen‹, schimpfte sie im selben Atemzug. Ich schrie erneut, doch wieder hörte mir niemand zu. du dich über mich ergießt flochten. Ein paar Blumenstängel und Pilzköpfe Still nickte ich mit dem Kopf, obwohl ich am Legte jemand das Smartphone mal aus der Hand, dann nur um aus ragten aus seinem Inneren hinaus. liebsten protestiert hätte. Ich wollte weiterspie- dem Glas vor der Nase zu trinken oder um sich das Glas wieder leuchtend schimmernd Summend lief sie durch den Wald, manchmal rannte len. Meine Mutter ging zu meinem Kleider- befüllen zu lassen. sie. Doch nicht aus Angst, aus Lebensfreude. Wie ru- schrank und hielt mir wortlos ein paar Klei- Der Besitzer der Bar wischte den Tresen ab, nachdem ein älterer Herr strahlend glitzernd hig war es hier, wie schön wurde sie von den im Wind dungsstücke entgegen, die sie für angemessen seinen Schnaps verschüttet hatte. ›Heute geht’s aufs Haus‹, wippenden Tannenästen willkommen geheißen. Der hielt. Bevor sie das Zimmer wieder verließ, hielt sagte der Mann hinter der Bar und füllte den Schnaps nach, ehe dunkel matt Name der jungen Frau? Ich wusste ihn nicht, ich kann- sie inne. Ihr Blick fiel auf den Gegenstand, der er sich zu mir wandte. ›Ich hab dich gehört‹, sagte er. Ich sah te sie nicht persönlich. Ich kannte nur ihre dichten ro- sich in meinen Händen befand, den ich seit Ta- ihn erschrocken an. Dann traurig … panisch … verzweifel t… hil- oder grün, blau satt ten Locken, die Sommersprossen, die sich über das gen weigerte loszulassen. Er war meine liebste fesuchend … ganze Gesicht ausbreiteten, und ihr Talent zum Tanzen. Beschäftigung. ›Sie wissen es alle, aber es interessiert sie nicht. Ich weiß es auch, Abends, wenn man ganz genau hinhörte, konnte man ›Und leg doch endlich mal die blöde Schneekugel weg!‹ aber ich habe niemanden, der auf mich wartet. Die Bar war im- leise Musik aus der Hütte vernehmen. Und warf man mer meine Familie und so soll es auch enden. Aber du hast In deinem unendlich einen Blick hinein, sah man sie ausgelassen tanzen doch bestimmt jemanden, der dich vermisst oder den du ver- und lachen. Ihr Lachen, ja, das verzauberte mich im- misst? Lauf nach Hause bevor es zu spät ist, Kleine‹, sagte er. unerschütterlichen Dasein mer wieder aufs Neue. Ohne ein Wort zu sagen, umarmte ich den Mann. Wenn es Die Sonne senkte sich mit jeder vergehenden schlecht lief – was aber durchaus wahrscheinlich war – dann Möchte ich für immer Kind sein Minute näher dem Horizont und es wurde Zeit, war es die letzte Umarmung, die ich spüren sollte. Seine letzte zurück nach Hause zu kehren. Die kleine Holz- Umarmung war es ganz bestimmt. möchte ich für immer Kindsein hütte lag tief hinter den dichten Tannen verbor- Ich trat wieder durch die Tür hinaus ins Chaos – in den wortwörtli- gen, abgesondert von der Außenwelt, sodass zu chen Weltuntergang und lief … ich lief und lief und …
THE 8 9 MA Vivien Catharina Altenau Ahmad Ata Madlene Oepping Sehnsucht ﺷﻮق Suchen wir zu sehen, آﯾﺎ ﺑﺪﻧﺒﺎل دﯾﺪار ھﺴﺘﯿﻢ oder sehnen wir die Leidenschaft? ﯾﺎ ھﻮس ﻋﺸﻖ ﻣﯿﮑﻨﯿﻢ؟ Vermisst ist das, ›Kann nicht aufhör’n, ihn anzuschau’n ٬دﻟﺘﻨﮕﯽ ﺑﺮای آن اﺳﺖ Wake up, es war nur ein Traum Vom babyblauen Hoodie mit dem gelbem Saum‹* was süchtig macht. Aufstehen. Und dann anziehen. Danach gibt es – was anziehen? Gestern war es kalt. .ﮐﮫ اﻋﺘﯿﺎد آور اﺳﺖ Aber hab’ geschwitzt im Büro. ›So meinte ich es doch gar nicht.‹ ›Ach nein!? Und wie meintest du es dann?‹ Weil wir uns verzehren, Aufhören. Nicht dran denken. Anziehen. Nein, kein Hoodie. Kein Hoodie. Strickjacke. Sehnsucht Schwarze Jeans. Sieht gut aus. Oder zumindest angezogen. Das ist schon gut. Kein Hoodie. Suchen wir zu sehen, ٬ﭼﻮن دﻟﺘﻨﮓ ھﻢ ھﺴﺘﯿﻢ nach demjenigen, ›Kann nicht aufhör’n, ihn anzuschau’n Wake up, es war nur ein Traum oder sehnen wir die Leidenschaft? Vom babyblauen Hoodie mit dem gelbem Saum‹ Vermisst ist das, ٬دﻧﺒﺎل آن ﯾﮑﯽ der uns auffordert, Kaffee kochen. Und ihn dann trinken. Danach ist’s besser. Fünf Löffel, Wasser, Start. ›Erklär es mir!‹ ›Hab ich. Zig Mal.‹ ›Nein!‹ ›Du willst es nicht verstehen.‹ ›Ich kann’s was süchtig macht. nicht.‹ ٬ﮐﮫ از ﻣﺎ ﻣﯿﺨﻮاھﺪ uns mit geschlossenen Augen Kopfschmerzen. Aufhören damit. Besser zur Arbeit laufen. Kaffee unterwegs trinken. Weil wir uns verzehren, Frische Luft hilft. Wo sind meine Kopfhörer? Nicht umsehen. Nicht auf’s Sofa schau- en. Da – Spotify an. Lauter. Mütze über die Ohren. Tür zuziehen. nach demjenigen, ٬ﺑﺎ ﭼﺸﻤﺎن ﺑﺴﺘﮫ ھﻤﺪﯾﮕﺮ را ﻧﮕﺎه ﮐﻨﯿﻢ ›Kann nicht aufhör’n, ihn anzuschau’n Wake up, es war nur ein Traum anzusehen, der uns auffordert, Vom babyblauen Hoodie mit dem gelbem Saum‹ uns mit geschlossenen Augen .و ﺑﺮوﯾﻢ und loszugehen, Durchatmen. Tief. Sonne scheint. Ein bisschen. Links gehen. Nicht an der Hauptstraße. ›Versuch es zu verstehen!‹ ›Warum?‹ ›Es gehören zwei dazu.‹ ›Nein!‹ anzusehen, Gedankenkarussell. Stopp. Heute Präsentation. Reden über Wasserversorgung. ٬ﺑﺮای آﻧﭽﮫ ﻣﯿﺨﻨﺪی für das, was lacht, Kann nicht. Rechts abbiegen. Am Büro vorbei. Weitergehen. und loszugehen, ›Kann nicht aufhör’n, ihn anzuschau’n Wake up, es war nur ein Traum Vom babyblauen Hoodie mit dem gelbem Saum‹ weil es das Herz entfacht. für das, was lacht, .ﭼﻮن دل را روﺷﻦ ﻣﯿﮑﻨﺪ weil es das Herz entfacht. Kein Traum. Auf dem Sofa. Ein Hoodie. Ein babyblauer. Nicht meiner. ›Wir sind gescheitert! ›Ja.‹ ›Es tut mir leid.‹ ›Mir auch.‹ ›Wirklich?‹ Also lass dich leiten, Gescheitert. Gemeinsam. Nicht geredet. Nicht zugehört. Zu stolz. Zu straight. Also lass dich leiten, ٬ رﻧﺞ ﺑﮑﺸﯽ٬ﺑﮕﺬار ھﺪاﯾﺖ ﺷﻮی Zu alles. leiden und halten, ›Und ich dreh’ mich im Kreis, weil ich nicht genau weiß Ob ich träum’ und ich schrei’ gegen die Wand‹* leiden und halten, lass Sehnsucht walten. ٬و ﻧﮕﮫ ﺑﺪاری Rauslassen. Tränen kommen. Kann nicht aufhören. Whatsapp öffnen. Letzte lass Sehnsucht walten. Nachricht. Endgültig. Heute Nacht. Wake up. Kein Traum. Weitermachen. .ﺑﮕﺬار اﯾﻦ ﺷﻮق ﭘﯿﺮوز ﺷﻮد *Zitate aus ›Flat White‹ von Verifiziert
10 11 halbzeitwissen F Ü R S TA D T K U LT U R WRITER’S VIEWER’S b e n j a m i n m o l d e n h au e r CORNER victoria steinmetz CORNER Frank B. Wilderson III: ›Afropessimismus‹ ›Wunderschön‹ Frank B. Wilderson III hat in seinem Buch ›Afropessi- Andere braucht, um fortbestehen zu können – als Ein schlanker Mann kann sich nicht in eine vermeint- gezeigt, sondern auch ungeschminkt, mit Dehnungs- mismus‹ eine radikal-pessimistische Rassismustheorie Projektionsfläche wie als Objekt der eigenen Gewalt. lich dicke Frau verlieben. Die Mutter bleibt nach der streifen am Körper und Tränen im Gesicht. geschrieben, die ihre Überzeugungskraft nicht aus den Der Schwarze ist in der zornigen Perspektive des Geburt des Kindes zu Hause und der Mann geht Die emotionalen Bilder des Films werden mit pas- klassischen Verfahren der Theoriebildung (Prämisse, Afropessimismus immer Objekt. Blackness und arbeiten. Als Model muss man dünn und einzigartig sender Musik unterstützt, die von ruhigtraurig bis Argument und so weiter) bezieht, sondern aus der Slaveness sind nach wie vor identisch, schreibt sein. Diese Vorurteile spricht Karoline Herfurth in lautfröhlich reicht und so jede Träne und jede Anzieh- eigenen Erfahrung, der eigenen Geschichte. Der größte Wilderson. ihrem neuen Film ›Wunderschön‹ an und versucht, ung perfekt unterstreicht. Teil dieses unter anderem während eines Forschungs- Das wirkt in den Augen vieler Nicht-Betroffener eine Welt denkbar zu machen, in der Aussehen eine Die für mich bewegendste Geschichte ist die von stipendiums an der Universität Bremen entstandenen ohne Frage übertrieben, und was übertrieben ist, untergeordnetere Rolle spielt. Julie, dem Model, die nicht auf ihren Körper hört Textes ist autobiografisch. kann dann nicht wahr sein. Natürlich kann man Während Sonja (Karoline Herfurth) nach zwei und ihn bis an sein Maximum bringt, indem sie kaum Auf Erinnerungen an die wie selbstverständlich sich immer alles differenzieren. Augen öffnend aber ist, Geburten ihren Körper hasst und eigentlich selber etwas isst und übermäßig viel Sport treibt. Das Berüh- vollziehende, gnadenlose Markierung des Schwarzen dass Frank B. Wilderson, und auch das wird in arbeiten gehen möchte, versteht ihr Mann Milan rende daran ist ihr Wille. Sie möchte unbedingt auf als Anderen in der weißen Siedlung, in der Wilderson ›Afropessimismus‹ beschrieben, auf über die Maßen (Friedrich Mücke) ihre Vorwürfe nicht, er kümmere den Laufsteg, koste es, was es wolle. Sie merkt selbst, mit seinen Eltern als Kind gelebt hat, folgen schlag- heftige affektive Reaktionen stößt, wenn er seine sich zu wenig um die Kinder. Die junge Erwachsene wie sehr sie sich selbst schadet, hört aber dennoch lichtartige Szenen aus einem Leben als schreibender Überlegungen zur Diskussion stellt. Das deutet dar- Julie (Emilia Schüle) kämpft währenddessen hart um nicht auf zu kämpfen. Auf Warnungen anderer oder Literaturwissenschaftler und als Professor der African auf hin, dass in der Übertreibung hier ein Schlüssel einen Job auf dem Laufsteg, für den sie ihre Gesund- die Hilferufe ihres Körpers hört sie nicht. Doch American Studies. Wilderson war schon früh politischer zur Erkenntnis und eben auch zur Selbsterkenntnis heit noch weiter an ihre Grenzen bringen muss. schließlich muss sie lernen, auf ihre Gesundheit zu Aktivist. Zuerst in der amerikanischen Bürgerrechts- für nicht-Schwarze Leser:innen liegt (und in der Die Teenagerin Leyla (Dilara Aylin Ziem) fühlt sich hören und ihren Körper zu akzeptieren, wie er ist. bewegung, in den Neunzigerjahren emigrierte er nach heftigen Reaktion eben eine Abwehr von Erkenntnis). unwohl in ihrem Körper und glaubt nicht daran, dass Mit ihrem dritten Film überzeugt Karoline Südafrika, um dort für die Aufhebung der Apartheid zu Und Selbsterkenntnis bedeutet in diesem Fall die sich jemals ein Junge in sie verlieben könnte. Als die Herfurth mit emotionalen, ehrlichen Szenen und kämpfen, war Mitglied einer Guerilla-Gruppe und später Erkenntnis der Gewaltgeschichte der eigenen Gruppe, langverheiratete Frauke (Martina Gedeck) mit ihrem starken Charakteren, in die sich jede*r hineinverset- Abgeordneter im African National Congress. der fortdauernden Präsenz dieser Gewalt. All das Mann Wolfgang (Joachim Król) einen Tanzkurs ma- zen kann. Die Identifikation mit den Figuren wird Wilderson beschreibt in seinem brillant geschriebe- geht über viele andere Rassismustheorien hinaus; chen möchte, reagiert dieser nur mit ›So ein Quatsch!‹ vereinfacht durch die Generationenvielfalt innerhalb nen, spannenden und manchmal bitterkomischen Text Theorien, die Begriffe zur Beschreibung und Analyse Und Vicky (Nora Tschirner) ist eine selbstbewusste des Casts, die es Personen unterschiedlichen Alters das, was man rassistische Mikroaggressionen nennt, von Rassismus entwickelt und seine Erfahrung dabei, Lehrerin, die ihre Schüler*innen über Körperbilder ermöglicht, sich in dem Film wiederzufinden. Der aber auch drastische, nicht-alltägliche Gewalterfahrun- vielleicht zwangsläufig, abstrahiert haben. Das erfah- und deren Unwichtigkeit aufklärt, während sie der Regisseurin, Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin gen. In den autobiografischen Passagen werden alle rungsgesättigte, vor keinem unauflösbaren Antago- wahren Liebe abgeschworen hat und sich mit One- Karoline Herfurth gelingt es, die Themen Aussehen, diese unterschwelligen oder direkten Bedrohungen und nismus zurückschreckende Schreiben von Frank B. Night-Stands vergnügt. Rollenbilder und Optimierungsdruck so darzustellen, Diskriminierungen zu einer Theorie zusammengezogen, Wilderson III ist sozusagen ein Gegengift gegen Innerhalb der 131 Minuten des Films wird jeder dass den Zuschau-er*innen deren Relevanz verdeut- die im Wesentlichen davon ausgeht, dass sich am Ver- den Impuls, es sich in all diesen Fragen als Nicht- einzelnen Figur Zeit und Raum gegeben, eine persön- licht wird und sie gleichzeitig mit einem Lächeln aus hältnis zwischen Schwarzen und Weißen seit der Zeit Betroffener einfach zu machen. liche Entwicklung zu erleben und sich selbst in ihrem dem Kino gehen. der Sklaverei nichts Grundlegendes geändert hat. Frank B. Wilderson III: Afropessimismus. Berlin: Körper und Geist neu zu erfinden. Wunderschön (Deutschland 2022. Regie: Karoline Schwarze Menschen sind laut Wilderson konstitutiv Matthes & Seitz 2021. 415 Seiten. 28 Euro. Die starke Besetzung wird ausnahmsweise nicht Herfurth. Mit: Karoline Herfurth, Nora Tschirner, für die Herrschaftsverhältnisse in einer Welt, die das nur von ihrer schönen, vermeintlich perfekten Seite Emilia Schüle) Foto: T h omas Sch aefer
12 13 0 4 M RZ FR / / S C H L A C H T H O F Willkommen im Neandertal 23 M R Z MI / / S C H L A C H T H O F NorthRock Festival CAVEMAN B E L O W Z E R O / S H E LT E R / I N S O M N I A / H A L F T I M E ›Männer sind Jäger und Frauen sind Sammlerinnen!‹ Warum also betrachten wir nicht The Kids sind – nicht immer, aber nach wie vor meist – alright, und wer viel Zeit im Frauen und Männer einfach als zwei völlig unterschiedliche Kulturen? Mit dieser erst Proberaum verbringt und seine Energie dort los wird, ist vor einigen bösen Schick- einmal nicht originellen, dann aber wundervoll ausgeführten und auf die Spitze salen schon einmal gefeit. Zum Beispiel vor einem BWL-Studium oder auch vor getriebenen These im Gepäck hat der amerikanische Autor Rob Becker eine One- Schlimmerem. Vier Bands für fünf Euro, das ist schon mal eine super Sache. Die Man-Show absolviert, die bereits Millionen Zuschauer:innen in aller Welt begeistert Konzertgruppe ›Friesenian Concersts‹ des Freizi Friese hat gemeinsam mit den auf- hat. Caveman gilt in den USA als erfolgreichstes Solo-Broadway-Programm aller tretenden Bands den Abend im Rahmen eines Workshops geplant und organisiert. Zeiten und sorgt auch nach 22 Jahren noch immer für ausverkaufte Theatersäle. Es spielen Below Zero, Shelter, Insomnia und Halftime auf der Bühne, auf der zum Auch international ist ›Caveman‹ ein Dauerbrenner: In Deutschland wird das Publi- Beispiel schon Motorpsycho, EA80, Slime und Fugazi standen. Und die haben auch kum seit 2000 vom ewigen Höhlenmann zum Lachen gebracht. Im Schlachthof wird irgendwann mal angefangen. Über die einzelnen Bands ist im Netz noch nicht viel zu die Inszenierung des Theaters Mogul zu sehen sein. Das Lachen über den Monolog finden, es gibt also viel zu entdecken. Und vielleicht sieht man den einen oder die ist nicht nur vergnüglich, sondern auch erkenntnisträchtig – man kann überprüfen, andere, die beim NorthRock Festival über die Bühne toben, in ein paar Jahren dann wie viel Neandertal in der eigenen Beziehung steckt. als Headliner irgendwo. Remember where you heard it first... MARTIN STEINERT HANS AST ➟ Kesselhalle, 20 Uhr ➟ Kesselhalle, 19 Uhr 06 MRZ SO / / S C H L A C H T H O F Wir beruhigen uns 25 M R Z FR / / S C H L A C H T H O F Das Ende der Welt ABDELKARIM ZSK Wer er sei? ›Marokkaner oder Deutscher, je nachdem, wer gerade vor der Tür steht‹, 2019 spielten ZSK noch als Support der Politpunk-Legende Slime in der Kesselhalle. erklärt Abdelkarim, der aus Bielefeld kommt. Die Verkrampfungen zwischen Bio- Jetzt sind sie als Headliner wieder da. Der melodiöse Skatepunk der Göttinger Band Deutschen und Migranten bieten genügend Stoff für Comedy. Ob man Witze über klingt so frisch wie eh und je, und auf dem aktuellen Album ›Ende der Welt‹ haben den Islam machen darf? Natürlich, versichert Abdelkarim. ›Die Frage ist nur, ob man ZSK ein paar der eingängigsten Songs ihrer nun auch schon fast 25 Jahre währenden dann noch genug Zeit hat, um die Pointe zu erklären.‹ Und generell gilt: ›Warum Karriere versammelt. Hommagen an Greta Thunberg und Christian Drosten (›Ich kleine Ziele, wenn man auch mit großen scheitern kann?‹ Das ist alles sehr lustig, habe Besseres zu tun‹) machen klar, wer die Guten und wer die Doofen sind – alles zugleich aber sind Abdelkarims Monologe ungemein klärend. Urdeutsche, die sich nicht verbissen erklärt oder ins Mikro geschrien (obwohl, das manchmal schon), son- von der Einwanderung und der Welt im Allgemeinen überfordert fühlen, können sich dern mit Charme und vielen Melodien dargeboten. Skatepunk halt, die Sommer- vertrauensvoll in den Schlachthof begeben: ›Ich bin euer Ansprechpartner.‹ Das ak- musik unter den zahllosen Punk-Subgenres. Der Titelsong zum Beispiel ist eine der tuelle Programm trägt den schönen Titel ›Wir beruhigen uns‹. Abdelkarims Motto durchschlagendsten Hymnen der Bandgeschichte, in dem NoFX-artige Energie mit durchdringt alle Scherze: ›Wenn wir uns alle nicht zu ernst nehmen, und Hochgeschwindigkeit (im Refrain) und schönen Midtempo-Moshpit-Soundtrack (da- wenn wir alle mehr miteinander reden anstatt übereinander, kriegen wir das alles zwischen) aufs Vortrefflichste zusammengeht. gebacken.‹ Foto: Guido Schroeder MARTIN STEINERT MARTIN STEINERT ➟ Kesselhalle, 20 Uhr ➟ Kesselhalle, 20 Uhr 22 M RZ DI / / S C H L A C H T H O F Sanft und prägnant 17 APR S O / / S C H L A C H T H O F Es ist immer so schön mit dir MIGHT Y OAKS HEINZ STRUNK Treffen sich drei Menschen aus unterschiedlichen Ländern (USA, England, Italien) Das Kompliment geben wir gerne zurück: Schön war es immer mit Heinz Strunk im in Berlin und entdecken ihre gemeinsame Leidenschaft für Folkmusik. Das Ergebnis Schlachthof. Die Lesung aus seinem Serienmörder-Roman ›Der goldene Hand- ist, nein, keine Pointe, aber eines der schönsten Folk-Alben, die hierzulande entstan- schuh‹, die Telefonstreiche mit Studio Braun, die ganzen anderen Lesungen aus den sind. ›Howl‹ erschien 2014 und ging gleich durch die Decke. Indiefolk war da- den inzwischen doch recht zahlreichen Büchern. Man muss immer wieder laut la- mals das große Ding, Bon Iver und Mumford & Sons überall. Die Mighty Oaks müs- chen, wenn Strunk die Schrecklichkeit der Welt vor einem ausbreitet. Aber mit sen sich hinter den großen Namen nicht verstecken und haben auf ihren inzwischen diesem Lachen verschwindet das Schreckliche nicht, sondern bleibt irritierend prä- vier Alben einen sehr eigenen Stil gefunden: sanfter, aber prägnanter Folk-Indiepop, sent. In diesem Sinne verschaffen einem diese Texte sehr gemischte Gefühle. Nun der keine Angst vor den großen Emotionen hat und Nick Drake in- und auswendig hat Heinz Strunk seinen ersten Liebesroman geschrieben, eben ›Es ist immer so kennt, aber gerne auch üppig instrumentiert drauflos spielt. Das neue Album, ›Mexi- schön mit dir‹. ›Das Buch fasst alle meine Erfahrungen aus 40 Jahren Liebesleben ko‹, ist unter erschwerten Bedingungen entstanden (Corona-Ausbruch im Studio) zusammen – plus das, was ich bei anderen Leuten beobachtet habe‹, sagt Strunk. und klingt, obwohl die eigentliche Heimat dieser Band hörbar die Bühne ist, so be- Da kann man schon mal provisorisch in Deckung gehen. schwingt und lebendig wie kein Mighty-Oaks-Album zuvor. MARTIN STEINERT MARTIN STEINERT ➟ Kesselhalle, 20 Uhr Foto: Marco Fischer Foto: Katja Ruge ➟ Kesselhalle, 20 Uhr
14 15 21 APR DO / / S C H L A C H T H O F 2 8 APR B I S 01 MAI / / D I V E R S E O R T E Kindertheater im Schlachthof und anderswo | S O N N T A G S 15 U H R | E I N T R I T T : € 7, – 0 6 MRZ MARTIN LUTHER GEMEINDE 13 MRZ MARTIN LUTHER GEMEINDE Die Nordseepiraten Wie der Elefant zu Kindertheater SCHNURZe- seinem Rüssel kam PIEPe Theater Tom Teuer Die Piraten Möwen-Martha und Es gab einmal eine Zeit, da hatte Krabben-Kalle träumen davon, der Elefant noch keinen Rüssel. die See zu erobern und gefürch- Damals lebte in Afrika ein Elefan- Foto: © M3B GmbH tet zu sein, wie einst ihr Vorbild tenkind, das platzte beinahe vor Foto: T. Teuer Klaus Störtebeker. Doch dafür unersättlicher Neugierde. Es brauchen sie ein Schiff! Am stellte Fragen über alles, was es liebsten so ein prächtiges wie sah oder hörte, roch, spürte oder anfasste. Eines schönen Morgens stellte Ziel:los! All that Jazz! die ›Flotte Flunder‹, die direkt das neugierige Elefantenkind eine Frage, die es noch niemals gestellt hatte. M AY B E B O P JAZZAHEAD! 2022 im Hafen vor Anker liegt. Um Es fragte: ›Was speist das Krokodil zu Mittag?‹ Alle seine Onkel und Tanten das nötige Gold für das Schiff riefen laut und erschreckt: ›Pst! pst! pst! pst!‹ und zogen ihm für seine Das zehnte Bühnenprogramm in 17 Bandjahren. Und noch immer geht das Der Jazz, er ist lebendiger denn je. Und das sowohl im Kernland des Jazz, aufzutreiben, verkaufen die neugierige Frage eins über – das war damals so üblich. Doch trotzdem alles ohne Instrumente, zumindest dann, wenn man mit so begnadeten den USA, wie auch bei der Musik aus den Regionen, die nur selten in den Beiden am Nordseestrand alles, was sie in die Finger bekommen machte sich das Elefantenkind auf eine abenteuerliche Reise, quer durch Stimmorganen gesegnet ist wie die vier Herren – Countertenor, Tenor/ Fokus rücken. Wie zum Beispiel Kanada, dem diesjährigen Länderschwer- können. Doch wer darf die ›Flotte Flunder‹ als Käpt’n steuern, wenn Afrika, zum großen graugrüngrützigen Limpopostrom, in dem das Krokodil Vocal Percussion, Bariton, Bass – von Maybebop, der nach den Comedian punkt der Jazzahead!, der nach wie vor größten ausschließlich dem Jazz es so weit ist? Ein Wettstreit zwischen den Piraten beginnt … Ein wohnte, um die Antwort auf seine Frage selbst zu finden. Harmonists wohl bekanntesten A-cappella-Formation des Landes. Und die gewidmeten Messe weltweit. Den Anfang macht am Donnerstag, 28. April, Piratenabenteuer über Mut, Langeweile, Streitkultur, Geschlechter- ➟ Für Kinder ab 4 Jahren Harmonists gibt es schon seit 1935 nicht mehr, die Stelle war also ein paar die Canadian Night mit acht Beiträgen, darunter das François Bourassa rollen, Mannschaftsgeist und das wilde, unverwechselbare Jahre lang offen. Seit 1992 tourt das Quartett in wechselnder Besetzung Quartet und Larnell Lewis, der Schlagzeuger von Snarky Puppy. Am Freitag, Piratenleben. ➟ Für Kinder ab 3 Jahren 2 4 APR THEATER IM VOLKSHAUS um das Gründungsmitglied Oliver Gies durch den deutschsprachigen Raum 29. April, geht es weiter mit dem European Jazz Meeting. Am Samstag, und verschönert eben diesen mit glasklarem Gesang. Ziel:los! ist wieder 30. April, findet die German Jazz Expo statt und am gleichen Tag die Over- 2 0 MRZ KESSELHALLE Die drei Schweinchen unberechenbar – mal berührend tiefgründig, mal herrlich albern und mit seas Night. Das Jazzahead!-Festival startet bereits am 14. April. Weitere Was macht die Maus und der Wolf dem Finger in den kleinen und großen Wunden der Gegenwart. Informationen zum Programm und zu den dann geltenden Bestimmungen im Frühling? Hermannshoftheater HANS AST sind unter www.jazzahead.de zu finden. MARTIN STEINERT Gebrüder Jehn Eine lustige Geschichte übers Häusle- ➟ Kesselhalle, 20 Uhr ➟ Diverse Orte in Bremen, u.a. die Kesselhalle In diesem Konzert packen die Ge- bauen nach einem alten englischen brüder Jehn zusammen mit den Märchen. Foto: A. Zukanowa Kindern die Liederkiste der Maus aus, Max Meyer ist auf dem Weg zum Jahr- 0 4– 0 8 APR MO –FR / / S C H L A C H T H O F AB 07 M RZ // S C H L A C H T H O F um zu erfahren, mit welchen Liedern, markt. In seinem Wagen schlummern Spielen, Tänzen und Wortspielereien viele wunderbare Geschichten. Heute die weit gereiste, welterfahrene, erzählt er seine Lieblingsgeschichte von den drei kleinen Schweinchen und berühmte, hochmusikalische, schnick- dem struppigen Wolf, der die Schweinehäuschen am liebsten wegpusten schnackredende Maus aus dem möchte. Im Schweinsgalopp flüchten die Schweine Heidi und Karl zu ihrem Hause Jehn sich im Frühling vergnügt. Bruder Eduard. Sie entkommen dem Wolf um Ringelschwanzlänge. Wie gut, Foto: Hielscher ➟ Für Kinder ab 3 Jahren dass Eduard gleich ein paar mehr Zimmer in seinem soliden Steinhaus eingerichtet hat. Ja, Schweine sind wunderbare Wesen! ➟ Für Kinder ab 3 Jahren / Foto: Jörg Landsberg FRAUEN LITERATUR Frei raus TagTräume Abgewertet, vergessen, F I L M - W O R K S H O P F Ü R K I N D E R I M A LT E R K I N D E R T H E AT E R - W E R K STAT T V O N E L F B I S 13 J A H R E N wiederentdeckt Die Teilnehmer:innen lernen während der fünf Tage die verschiedenen Wovon träumst du? Wer bist du, wer willst du sein? Egal, ob du Tätigkeiten des Filmschaffens kennen, von der Idee bis zum fertigen Superheld*in, Pirat*in, Tänzer*in, König*in der Welt oder Bösewicht in Lesung mit Nicole Seifert Film: Wie man eine spannende Geschichte erfindet, ein kleines Dreh- einem Actionfilm sein willst – deiner Fantasie sind keine Grenzen ge- Mi., 23. März 2022, 19.30 Uhr buch schreibt, Kamera und Regie führt sowie eine Rolle spielt. Das alles setzt. In diesem Workshop kannst du sein, wer du willst und was du Kultursaal der Arbeitnehmerkammer, erfahren die Teilnehmer:innen bei der gemeinsamen Produktion eines willst. Gemeinsam mit der Kursleiterin Anna Rödiger improvisieren wir, Bürgerstraße 1, 28195 Bremen Kurzfilms, der am Ende des Workshops Premiere vor Publikum feiern tragen Ideen zusammen und erwecken eure Träume zum (Bühnen) wird. Spätestens dann merken auch die Eltern, Geschwister und Leben. Du hast Spaß am Schauspiel und bist zwischen 9 und 12 Jahre Eintritt frei. Freund:innen, wie viel Spaß die jungen Filmemacher:innen hatten und alt? Dann bist du herzlich eingeladen, dabei zu sein! Der Kurs beginnt Anmeldung erforderlich unter: dass sehens-werte Filme nicht nur von Profis gemacht werden. Der am 07. März und findet dann immer montags von 16.30 bis 18 Uhr kultur@arbeitnehmerkammer.de Workshop findet täglich von 10 bis 16 Uhr statt. Die Teilnahmegebühr be- statt. Die Teilnahmegebühr liegt bei 25 Euro im Monat (und in den 0421.3 63 01-987 trägt 70 bis 120 Euro (nach Selbsteinschätzung) und ermäßigt 40 Euro. Bitte Schulferien findet der Kurs nicht statt). Anmelden könnt ihr euch unter meldet euch bis zum 11. März an (unter medien@schlachthof-bremen.de, kindertheater@schlachthof-bremen.de Tel. 0421/3 77 75 33). MARTIN STEINERT MARTIN STEINERT Foto: Sabrina Adeline Nagel
MÄRZ/APRIL 2022 schlachthof R ay Wilson 18 /0 3 MÄRZ Fr 04 Caveman | Comedy | Kesselhalle, 20 Uhr Sa 05 Die Unfassbaren Magie- und Hypnose-Show | Kesselhalle, 20 Uhr So 06 Die Nordseepiraten Kindertheater | Saal Martin-Luther-Gemeinde, 15 Uhr Abdelkarim | Comedy | Kesselhalle, 20 Uhr Mi 09 Till Reiners | Comedy | Kesselhalle, 20 Uhr So 13 Wie der Elefant zu seinem Rüssel kam Kindertheater | Saal Martin-Luther-Gemeinde, 15 Uhr Fr 18 Ray Wilson & Band |Konzert | Kesselhalle, 20 Uhr So 20 Was macht die Maus im Frühling Kindertheater | Kesselhalle, 15 Uhr Di 22 Mighty Oaks | Konzert | Kesselhalle, 20 Uhr Mi 23 NorthRock Festival Konzert mit Below Zero/Shelter/ Insomnia/Halftime Kesselhalle, 19 Uhr Fr 25 ZSK| Konzert | Kesselhalle, 20 Uhr So 27 Violetta und der Graue Klaus| Kindertheater Theater im Volkshaus, 15 Uhr Konrad Stöckel | Comedy | Kesselhalle, 20 Uhr Di 29 NightWash Live | Comedy | Kesselhalle, 20 Uhr APRIL So 03 Sixties an Bord | Musical | Kesselhalle, 19 Uhr Fr 08 Antilopen Gang | Konzert | Kesselhalle, 20 Uhr So 17 Heinz Strunk| Lesung | Kesselhalle, 20 Uhr Do 21 Maybebop | Konzert | Kesselhalle, 20 Uhr Sa 23 Legat & Pick Fußball-Podcast | Kesselhalle, 20 Uhr So 24 Die drei kleinen Schweinchen | Kindertheater Theater im Volkshaus, 15 Uhr Foto: Ina Jahn Do 28 bis Jazzahead! | Gastland: Kanada Sa 01/05 Kesselhalle und weitere Orte in Bremen // I M P R E S S U M Schlachthof Hera usgebe r : Kulturzentrum Schlachthof e.V., Findorffstraße 51, 28215 Bremen, Büro: Mo–Fr: 10–19 Uhr, Fon: 04 21/37 77 50, Fax: 3 77 75 11, zett@schlachthof-bremen.de, Z-Magazin im Internet: www.schlachthof-bremen.de Re d a k t i on : Gudrun Goldmann (V.i.S.d.P.) c/o. Kulturzentrum Schlachthof e.V., Findorffstraße 51, 28215 Bremen, Jörg Möhlenkamp, Benjamin Moldenhauer, Marlis Schuldt G ra f i s ch e G e stalt ung: Jörg Möhlenkamp, Marlis Schuldt B e i t r ä ge : Hans Ast, Alicia Möller, Noa Moldovanu, Vivien Catharina Altenau, Ahmad Ata, Laura Moltzahn, Madlene Oepping, Martin Steinert, Victoria Steinmetz F o t o s / I l l u st r a t i o n : Thomas Schaefer (Titel), Bjørg Rühs (Kulturgut), Dennis Dirksen, Marco Fischer, Markus Hanselmann, Jörg Landsberg, Hielscher, Marina Makarova, M3B GmbH, Katja Ruge, Guido Schroeder, T. Teuer, A. Zukanowa | Die Bildrechte liegen, wenn nicht anders vermerkt, bei den Künstlern/Veranstaltern/Urhebern Nament lich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. D r u c k : Girzig & Gottschalk GmbH, Hannoversche Straße 64, 28309 Bremen
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