Was beschäftigt Jugendliche? - Pfarrei Forum

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Was beschäftigt Jugendliche? - Pfarrei Forum
06/2021
                                                 Pfarrblatt Bistum St. Gallen
                                                      www.pfarreiforum.ch

Was beschäftigt Jugendliche?
Jeannine Fürer (14) und           Anderen beim Schreiben helfen
                                  Seite 10
ihr Grossvater Gerhard Leder­
gerber aus Gossau über das
­Jungsein während der Pandemie.   Berggottesdienste
Seiten 3–5                        Seiten 12–13
Was beschäftigt Jugendliche? - Pfarrei Forum
JUGEND

Editorial
Als «Jugend» bezeichnet man den Lebensabschnitt
                                                           Inhalt
                                                           THEMA
                                                                                  Darf die Jugend
                                                                                  Krawall machen?
zwischen Kindheit und Erwachsensein. Es ist die
Zeit, in der die Teenager starke Entwicklungen im          Darf die Jugend
psychischen und körperlichen Bereich durchleben.           Krawall machen?
                                                           Seiten 3–5
Das Finden der eigenen Identität ist ein zentrales
Thema. Bei dieser Selbstfindung ist der Austausch          Widnau plant mit
mit Gleichaltrigen elementar. Jugendliche brauchen         Jugendlichen
                                                           Seite 6
einen Ort, um sich zu treffen, zu reden und Dampf                                  Im Gossauer           →
                                                                                  ­Jugendtreff
abzulassen. Die Corona-Massnahmen treffen deshalb          Jubla für              ­Westhouse treten
                                                                                   Jeannine Fürer
­Teenager besonders hart. Sie wollen sich von den          Geschlechter­           und ihr Gross­
                                                                                   vater Gerhard
 ­Eltern abgrenzen, flügge werden. Gleichzeitig waren      vielfalt                ­Ledergeber am
                                                                                    Töggelikasten
  Jugendliche in den vergangenen Monaten gezwun-           Seite 7                ­gegeneinander
                                                                                    an – situationsbe­
  gen, mehr denn je Zuhause zu sitzen. Seit einigen                                 dingt mit Masken.

  Wochen zeigt sich nun aber Licht am Ende des Tun-        Vielfältige
  nels: Die Türen der Jugendtreffs in der Ostschweiz       Bad ­Ragartz
                                                           Seite 9
  stehen wieder offen. Hier treffen Teenager nicht nur
  Freunde, sondern auch erwachsene Bezugsperso-            Hilfe beim
  nen, an die sie sich mit ihren Problemen und Sorgen      ­Schreibservice
                                                           Seite 10
  ­wenden können. Diese Treffpunkte sind als sozialer
   Kitt enorm wertvoll und werden nicht selten durch
   kirchliche Institutionen ideell und finanziell unter-
   stützt. In dieser Form der Jugendarbeit fördert und
   begleitet die Kirche junge Menschen bei der ganz­
   heitlichen Persönlichkeitsentfaltung.

                                                           Kinderseite            Text: Nina Rudnicki
                                                           Seite 8
                                                                                  Bilder: Ana Kontoulis

                                                           Leserfrage
                                                           Seite 11
                                                                                  Welchen Platz hat die Jugend in der Gesellschaft? Und wie ist es, während
                                                           Berggottesdienste      der Pandemie jung zu sein? Darüber diskutieren die 14-jährige Jeannine Fürer und
                                                           Seiten 12–13
                                                                                  ihr Grossvater Gerhard Ledergerber im Gossauer Jugendtreff Westhouse.
                                                           Medientipps & Agenda

                                                                                  Z
                                                           Seiten 14–15                   ack – der Ball knallt ins Goal. Jeannine      Oberstufenalter und an speziellen Nachmitta-        le Angebote des ökumenisch geführten Jugend-
                                                                                          Fürer und Gerhard Ledergerber sind kon-       gen Mittelstufenschülerinnen und -schülern          treffs sind zudem zeitweise ganz weggefallen.
Rosalie Manser                                             Meine Sicht                    zentriert, lachen und sehen so aus, als ob   ­vorenthalten.                                       «Ein wenig habe ich schon das Gefühl, dass uns
                                                                                  sie ewig am Töggelikasten weiterspielen könn-                                                             durch die Pandemie die Jugend weggenommen
Redaktorin                                                 Seite 15
manser@pfarreiforum.ch                                                            ten. Obwohl sie eingespielt wirken, kommt es         Ein Abend mit 50 Jugendlichen                        wird», sagt Jeannine Fürer. «Ich treffe meine
                                                                                  normalerweise nicht vor, dass Enkelin und            Doch während Corona ist einiges anders. Anstatt      Freunde nicht mehr wie früher. Wenn wir uns se-
                                                           Zu Besuch in …         ­Grossvater zusammen in einem Jugendtreff sind:      40 bis 50 Jugendliche an einem Abend sind aktu-      hen, dann eben einfach draussen wie beispiels-
                                                           Seite 16                Das Westhouse in Gossau ist Jugendlichen im         ell nur Treffen in kleineren Gruppen möglich. Vie-   weise auf dem Schulhausplatz.» Deswegen aber

2          P FA R R E I F O RUM                                                                                                                                                                                                          3
Was beschäftigt Jugendliche? - Pfarrei Forum
JUGEND                                                                                                                                                       JUGEND

Krawall machen, sagt die 14-Jährige, würde sie       Eine neue Welt, die aufgeht                         schiedensten Personen falle es einem leichter,          Für den Klima­     →
nicht. «Ich finde es respektlos und es bringt auch   Nebst seinen Freunden und seiner Familie gehör-     fremde Sprachen wie Englisch zu lernen. «Und            schutz und gegen
                                                                                                                                                                 Rassismus und
nichts.»                                             ten auch die Lehrperson und der Pfarrer zu den      wenn ich etwas nicht weiss, kann ich es jeder-          Diskriminierung:
                                                     Einflusspersonen in Ledergerbers sozialem Um-       zeit nachschlagen.»                                     Dafür würde
Pfarreiheim als Treffpunkt                           feld. «Unsere Lehrer nahm ich allerdings meist                                                             ­Jeannine Leder­
                                                                                                                                                                 gerber auf die
Welchen Platz haben Jugendliche in unserer Ge-       als dominante Respektspersonen wahr. Und der        Demonstrieren ohne Gewalt                               Strasse gehen
sellschaft? Fühlen sie sich verstanden? Was den-     Pfarrer vermittelte uns die Christenlehre auf       Die digitale gegen die analoge Welt: Wenn Jean-         und demons­
ken sie über die ältere Generation? Und wie wie-     eine Art und Weise, die uns manchmal auch           nine Fürer etwas gerne erleben würde, dann für          trieren.
derum nimmt diese die Jugend von heute wahr?         Angst einflössen konnte. Uns wurde oft das Ge-      einmal, wie ihr Grossvater in einer Zeit vor dem
Über diese Fragen wollen Jeannine                                                                                      Internet zu leben. «Ich stelle mir
Fürer und Gerhard Ledergerber an       «Die heutige Jugend beneide                                                     vor, dass man damals noch viel
diesem Vormittag im Westhouse                                                                                          mehr miteinander unternommen
Gossau diskutieren. «Solch struktu-
                                       ich vor allem um ihre Freiheit                                                  hat. Man musste sich treffen, um
rierte Treffpunkte wie diesen hat-     und ihre Aufgeschlossenheit.»                                                   sich zu sehen», sagt sie. Gerhard Le-
ten wir während meiner Oberstu-                                                                                        dergerber fügt an: «Also, einige Er-
fenzeit eigentlich keine», sagt Gerhard              fühl gegeben, mehr falsch als richtig zu machen»,   scheinungen der heutigen digitalen Zeit wie etwa
Ledergerber, der im St. Galler Quartier Heilig-      sagt er und fügt an: «Die heutige Jugend benei-     Influencer interessieren mich nicht. Aber die Ver-
kreuz als jüngstes von drei Kindern aufgewach-       de ich daher vor allem um ihre Freiheit und ihre    einsarbeit war früher unglaublich aufwändig. Da
sen ist und dort in den 1960er-Jahren seine Ju-      Aufgeschlossenheit. Und ich beneide das heuti-      musste alles handschriftlich festgehalten und je-
gend erlebt hat. «Erst während meiner Lehre als      ge Schulsystem, in dem es darum geht, mitein-       der Brief per Post verschickt werden.» Die Zeit,
Buchdrucker engagierte ich mich im Pfarreiver-       ander statt gegeneinander zu lernen.» Jeannine      in der er geboren wurde, beschreibt er als eine
ein «Jungmannschaft», wo sich vorwiegend Kol-        Fürer schaut etwas erstaunt und lacht. «Unsere      Epoche, in der stets alles einfach ging. «Alles ent-
legen aus Jungwacht und Pfadi im Pfarreiheim         Lehrpersonen würde ich schon als sozial be-         wickelte sich aufwärts und war vom technischen
zur Freizeitgestaltung trafen. Dort gab es eine      zeichnen», sagt sie. «Ausserdem gefällt mir, dass   Fortschritt geprägt. Es musste beispielsweise nie-
Bühne und bald gründeten wir eine Musikgrup-         durch Apps, das Internet und die Sozialen Medi-     mand Angst haben, keine Lehrstelle zu fi   ­ nden»,
pe, in der ich E-Bass spielte. Wir traten dann an    en eine ganz neue Welt aufgegangen ist.» Durch      sagt er. Verständnis für die Jugendkrawalle an
Tanzabenden auf», sagt der 7­ 4-Jährige.             die Sozialen Medien und den Austausch mit ver-      den Ostertagen in St. Gallen hat er keins. «Klar,

                                                                                                                                                                                                                 die Jugend ist ungehalten und möchte vorwärts         nen und Mitschüler im Rahmen des Nachhilfe-
                                                                                                                                    →    «Solch struktu­
                                                                                                                                         rierte Treffpunkte                                                      gehen. Und wenn sie das Gefühl hat, in der Ge-        projektes «Schüler helfen Schülern».
                                                                                                                                         wie diesen hatten             EIN ÖKUMENISCHER
                                                                                                                                                                                                                 sellschaft kein Gehör zu finden, darf sie demons-
                                                                                                                                         wir keine», sagt
                                                                                                                                         Gerhard Leder­
                                                                                                                                                                          ­J UGENDTREFF                          trieren. Aber das darf niemals in Gewalt ausar-       Nach den Sommerferien wird sie von der Ober-
                                                                                                                                         gerber über das                                                         ten», sagt Gerhard Ledergerber. Er selbst nahm        stufe Buchenwald in Gossau an die Kantonsschu-
                                                                                                                                         Westhouse.               Der Jugendtreff Westhouse im Quartier
                                                                                                                                                                                                                 an gewerkschaftlichen Demonstrationen teil,           le in St. Gallen wechseln. Der Gesellschaft etwas
                                                                                                                                                                  Mettendorf in Gossau wurde 2017 eröff-
                                                                                                                                                                                                                 etwa als es darum ging, den Gesamtarbeitsver-         zurückgeben und einen Beitrag für andere leis-
                                                                                                                                                                  net. Seit 2018 wird er ökumenisch ge-
                                                                                                                                                                                                                 trag für die grafische Industrie zu erhalten. Nebst   ten, das gehört einfach dazu, sind sich Gerhard
                                                                                                                                                                  führt. Das Westhouse hat an festgelegten
                                                                                                                                                                                                                 diversen anderen ehrenamtlichen Engagements           Ledergerber und Jeannine Fürer einig. Und auch
                                                                                                                                                                  Abenden und Nachmittagen geöffnet. Das
                                                                                                                                                                                                                 wie als Kommunionhelfer oder als Tixi-Fahrer          darin stimmen sie überein, dass man im Glauben
                                                                                                                                                                  Team setzt sich aus vier Jugend­
                                                                                                                                                                                                                 ist Gerhard Ledergerber aktuell Präsident der         Grundvertrauen findet. Jeannine Fürer sagt: «Ich
                                                                                                                                                                  arbeiterinnen und Jugendarbeitern
                                                                                                                                                                                                                 Sektion Gossau der Katholischen Arbeitnehme-          finde, der Glaube ist etwas, das man beibehalten
                                                                                                                                                                  ­zusammen. Sie organisieren nebst den
                                                                                                                                                                                                                 rinnen- und Arbeitnehmerbewegung.                     sollte. Für jeden ist er etwas Eigenes und jeder
                                                                                                                                                                   ­offenen Abenden und Nachmittagen auch
                                                                                                                                                                                                                                                                       glaubt anders, aber dass man es tut, finde ich
                                                                                                                                                                    spezielle Anlässe wie Spieleabende mit
                                                                                                                                                                                                                 Etwas zurückgeben                                     wichtig.»
                                                                                                                                                                    Pizza oder Sporttage. Zum Westhouse ge-
                                                                                                                                                                                                                 «Auch ich finde es wichtig, für seine Rechte oder
                                                                                                                                                                    hören ein Sportplatz, eine Grillstelle und
                                                                                                                                                                                                                 für Dinge einzustehen, die einem wichtig sind»,
                                                                                                                                                                    eine Sitzecke im Freien. Einmal im Monat
                                                                                                                                                                                                                 sagt Jeannine Fürer, die wie ihr Grossvater das
                                                                                                                                                                    finden jeweils Treffs ausschliesslich für
                                                                                                                                                                                                                 Jüngste von drei Geschwistern ist. Als Beispiel
                                                                                                                                                                    Mädchen, Buben und Lehrlinge statt. An
                                                                                                                                                                                                                 nennt sie die Klimastreiks. An diesen würde sie
                                                                                                                                                                    diesen wird auch thematisch gearbeitet.
                                                                                                                                                                                                                 allerdings nur ausserhalb der Schulzeit teilneh-
                                                                                                                                                                    Sowohl der Beginn als auch der Schluss
                                                                                                                                                                                                                 men. Auf die Strasse gehen würde sie auch, um
                                                                                                                                                                    des Schuljahres wird im Westhouse mit
                                                                                                                                                                                                                 ein Zeichen gegen Rassismus oder die Diskrimi-
                                                                                                                                                                    einem Gottesdienst gefeiert.
                                                                                                                                                                                                                 nierung von Lesben, Schwulen und Transgender-
                                                                                                                                                                                                                 Personen zu setzen. In ihrer Freizeit ist sie unter
                                                                                                                                                                  www.kathgossau.ch/westhouse
                                                                                                                                                                                                                 anderem Statistin im Theater St. Gallen, spielt
                                                                                                                                                                                                                 Cello, ministriert und unterstützt Mitschülerin-

4            P FA R R E I F O RUM                                                                                                                                                                                                                                                                                     5
Was beschäftigt Jugendliche? - Pfarrei Forum
JUGEND                                                                                                                                                         JUGEND

«Mega, dass unsere Meinung                                                                                                                                  Jetzt rettet die Prinzessin
­gefragt ist»                                                                                                                                               den Prinzen
In der Ostschweiz denken und wirken junge Menschen in verschiedenen Formen aktiv bei                                                                        Keine Diskriminierung von Transgender und non-binären Personen und Nein zu Geschlechter­
­gesellschaftspolitischen Themen mit. So bringen sich in Widnau Kinder und Jugendliche bei                                                                  klischees. Die St. Gallerin Silja Balmer (25) hat am neuen Jubla-Grundlagenpapier «Gender»
 der neuen Ortsplanung ein: Wie soll ihr Wohnort in 25 Jahren aussehen? Selda Akbaba (14)                                                                   mitgearbeitet. Die katholische Kinder- und Jugendorganisation will damit mehr Bewusstsein
 ­findet es toll, dass Jugendliche ernsthaft um ihre Meinung und Ideen gefragt werden.                                                                      für die Geschlechter-Vielfalt schaffen.

                                                                                                                                                            W
                                                                                                       er Bevölkerung eine Stimme und schafft eine                       ir wollen in der Jubla Kindern und                                                             per se problematisch. «Buben und Mädchen wer-
                                                                             →    Selda Akbaba
                                                                                  fühlt sich sehr      Brücke zwischen jungen Menschen und dem Ge-                       Jugendlichen eine ganzheitliche Ent-                                                           den manchmal gerade noch mehr mit Geschlech-
                                                                                  wohl in Widnau,
                                                                                  wünscht sich         meinderat. Neben den wichtigen Informationen                      wicklung ermöglichen und die Ent-                                                              terfragen konfrontiert, wenn sie unter sich sind:
                                                                                  aber zum Beispiel    aus dem Blickwinkel von Kindern und Jugendli-        wicklung der Geschlechtsidentität ist ein wichti-                                                           Bei einem reinen Buben-Lager müssen auch die Bu-
                                                                                  ­entlang des         chen sollen diese vor allem auch positive Erfah-     ger Teil davon», sagt Silja Balmer, ehemalige                                                               ben Aufgaben übernehmen, die sie sonst traditio-
                                                                                   ­Kanals mehr
                                                                                    ­Bäume und Sitz­   rungen mit politischer Partizipation machen.         Scharleiterin beim Blauring St. Gallen-Riethüsli.                                                           nellerweise den Mädchen überlassen würden wie
                                                                                     möglichkeiten.    Toll wäre es, wenn sich in Zukunft Kinder und        «Mir sind die Themen Gleichberechtigung und                                                                 zum Beispiel kochen und abwaschen», hält Silja
                                                                                                       Jugendliche ganz selbstverständlich in der kom-      Vielfalt der Geschlechterrollen persönlich sehr                                                             Balmer fest. «Bei geschlechtergemischten Lagern
                                                                                                       munalen Planung und Entwicklung beteiligen           wichtig.» Deshalb hat es die Pflegefachfrau sehr                                                            soll vermieden werden, dass die Buben automa-
                                                                                                       wollen und können.» Unterstützt wird das Pro-        begrüsst, dass Jubla Schweiz im vergangenen                                                                 tisch die Zelte aufbauen und alle Mädchen zum
                                                                                                       jekt durch den Kinder- und Jugendkredit des          Jahr ihr Gender-Grundlagenpapier überarbeitet                                                               Blachen knüpfen eingeteilt werden.»
                                                                                                       Kantons St. Gallen.                                  und die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse
                                                                                                                                                            aufgenommen hat. Die Arbeitsgruppe, die das                                                                 Stereotype aufbrechen
                                                                                                       Dem Gemeinderat präsentieren                         zweiseitige Papier mit Unterstützung von Exper-                                                             Der Umgang mit Gender-Themen sorgt oft für kon-
                                                                                                       Bei den Dorfrundgängen von JuRa21 beteiligen         tinnen und Experten bearbeitete, bestand aus                                                                troverse Diskussionen. Doch die Rückmeldungen
                                                                                                       sich während der regulären Schulzeit Schülerin-      zehn Jubla-Vertreterinnen und -vertretern aus                                                               auf das neue Grundlagenpapier seien mehrheitlich
                                                                                                       nen und Schüler aus insgesamt elf Klassen der        der ganzen Deutschschweiz. Neben Silja Balmer                                                               positiv ausgefallen. «Inwiefern das Papier in den
                                                                                                       fünften Mittelstufe und der ersten Oberstufe. In     war mit Michelle Agiatello aus Eschenbach SG                                                                Scharen vor Ort thematisiert und umgesetzt wird,
                                                                                                       einer Jugend-Projektgruppe auf Freiwilligenba-       eine zweite St. Gallerin dabei.                                                                             hängt natürlich von der Sensibilität der Verant-
                                                                                                       sis bereiten dann Selda Akbaba und ihre Kolle-                                                                                                                   wortlichen ab. Da gibt es sicher grosse Unterschie-
                                                                                                       ginnen und Kollegen die Feststellungen für eine      Nicht nur zwei Geschlechter                                                                                 de», sagt Silja Balmer, «Aber das Papier ist ein Bei-
                                                                                                       Präsentation vor dem Gemeinderat vor. Zusätz-        Jubla ermöglicht Kindern und Jugendlichen nicht                                                             trag, damit alle das Thema im Blick behalten.» In
                                                                                                       lich wurde eine digitale Umfrage für Kinder und      nur Gemeinschaftserlebnisse. Die Organisation                                                               vielen Scharen sei es schon länger Standard, bei
                                                                                                       Jugendliche durchgeführt. Nach den Sommerfe-         will auch ein Bewusstsein für Gleichberechtigung                                                            den verschiedenen Anlässen und Aktivitäten Ge-
                                                                                                       rien werden die Ergebnisse öffentlich präsentiert.   vermitteln und die Vielfalt der Geschlechterrol-                                                            schlechterstereotype aufzubrechen: «Das schlägt
                                                                                                       Mit einer Rückmeldung des Gemeinderates an die       len sichtbar und erlebbar machen. Das Grundla-                                                              sich zum Beispiel auch auf die Lagermottos nie-
                                                                                                       Schülerinnen und Schüler im Oktober 2021 en-         genpapier sensibilisiert dafür, dass es mehr als                                                            der: Es wird darauf geachtet, dass auch weibliche
                                                                                                       det das Projekt vorerst. Kinder und Jugendliche      zwei Geschlechter gibt. «Es gibt Menschen, die                                                              Märchenfiguren eine starke, aktive Rolle haben.
                                                                                                                                                                                                                       Jubla will Kinder und Jugendliche auch für

                                                                                                                                                                                                                  →
                                                                                                       wirken mit bei der Ortsplanung – wären solche        ihre Geschlechtsidentität weder männlich noch              die Vielfalt der Geschlechterrollen sensibili­   Zum Beispiel rettet die Prinzessin den Prinzen und
                                                                                                       Projekte auch nicht für die Kirche eine Chance?      weiblich zuordnen. Dieser Aspekt war im alten              sieren.                                          nicht umgekehrt.» In ihrer Schar gehe man sehr
                                                                                                                                                            Grundlagenpapier noch nicht zu finden», so Silja                                                            achtsam mit Gender-Themen um. Die Jubla St.Ot-

I
     ch finde es mega, dass wir Kinder und Ju-      wenig Grünflächen in und um die einzelnen          Text: Rosalie Manser                                 Balmer. In der aktualisierten Version räumt Jubla                                                           mar-Riethüsli setzt unter anderem auf eine ge-
     gendlichen ernst genommen werden und un-       Wohnquartiere.» Auch das Thema Verkehr wird        Bild: zVg                                            selbstkritisch ein, dass lokale Jubla-Angebote oft                                                          schlechtergerechte Sprache – in Briefen, aber auch
     sere Ideen einbringen dürfen,» sagt Selda      von den JuRa21-Akteurinnen und -Akteuren kri-                                                           eine binäre Geschlechterstruktur widerspiegeln.                                                             in der mündlichen Kommunikation. Das Grundla-
Akbaba (14). Ihrer Ansicht nach würde es in Wid-    tisch hinterfragt: «In Widnau gibt es zahlreiche                                                        «Für Jubla ist jedoch klar, niemanden auf sein bio-               GENDER-PAPIER                             genpapier wurde an der Bundesversammlung im
nau beispielsweise entlang des Kanals mehr Bäu-     gefährliche Strassen und zu wenig 30er-Zonen»,                 KINDERRECHTE                             logisches Geschlecht zu reduzieren», betont Silja                                                           Herbst 2020 verabschiedet – ohne Gegenstimme.
me, Sitz- und Liegemöglichkeiten vertragen. Sie     so Selda Akbaba.                                                                                        Balmer. Wenn ein Kind oder ein Jugendlicher*              «Wir nehmen unsere gesellschaftliche
und ihre Gruppe fokussieren sich bei ihren Dorf-                                                                                                            Transgender oder intergeschlechtlich (non-binär)          Mitverantwortung wahr, die wir als Kin-           Text: Stephan Sigg
                                                                                                          Die Erwachsenen von Morgen in gesell-
rundgängen vor allem auf das Thema «Sauber-         Baggersee und mehr Mülleimer                                                                            ist, könne diese Person wählen, ob es sich bei            der- und Jugendverband bei Ge-                    Bild: zvg
                                                                                                          schaftspolitische Themen miteinzubezie-
keit». Andere Rubriken sind Sicherheit, Bespiel-    Kinder und Teenager nehmen ihre Umwelt an-                                                              Jungwacht oder Blauring mehr zugehörig fühle.             schlechterthemen haben. Wir anerkennen
                                                                                                          hen und Gehör zu schenken, ist nicht nur
barkeit, Bewegung, Mobilität oder Treffpunkte.      ders wahr, als dies Erwachsene tun. Deshalb bit-                                                                                                                  die Vielfalt von Geschlechtsidentitäten
                                                                                                          eine Goodwill-Aktion, sondern ein völ-
Obwohl Selda Akbaba sich in Widnau sehr wohl        tet die Gemeinde Widnau Kinder und Jugendli-                                                            Buben kochen                                              und machen diese Vielfalt sicht- und er-
                                                                                                          kerrechtliches Muss. Kinder sind eigen-
und sicher fühlt, nennt sie einige Optimierungs-    che, bei der Ortsplanung mitzuwirken. Hinter                                                            Seit eh und je sind viele Angebote der Jubla ge-          lebbar, sodass sich jede Person willkom-
                                                                                                          ständige Individuen, deren Ansichten ge-
ideen: «Bei der Post würde es meiner Meinung        dem Beteiligungsprojekt «JuRa21» (Jugend und                                                            schlechtergetrennt. «Jungwacht und Blauring sind          men fühlt. Wir fördern die Gleichstellung
                                                                                                          mäss Kinderrechtskonvention genauso
nach eine Begegnungszone und bei der Bahnhof-       Raum) steckt die Jugendkommission Widnau.                                                               in den letzten Jahren nicht nur auf nationaler Ebe-       aller Geschlechter und verurteilen jede
                                                                                                          wie jene der Erwachsenen angehört und
strasse mehr Mülleimer vertragen. Zudem wäre        Einer, der die Kinder und Jugendlichen beglei-                                                          ne, sondern auch in den Pfarreien immer mehr zu-          Form von Benachteiligung aufgrund des
                                                                                                          berücksichtigt werden müssen.
ein kleiner Baggersee ein schöner Ort, wo wir Ju-   tet, ist Steven Marx, Jugendarbeiter vom Jugend-                                                        sammengewachsen», weiss Silja Balmer. Doch ge-            Geschlechts.» aus dem Jubla-Haltungspa-
gendlichen uns treffen und im Sommer Baden          netzwerk der Sozialen Dienste Mittelrheintal:         →   www.unicef.ch/kinderrechte                    schlechtergetrennte Gruppenstunden sind                   pier «Gender»
könnten. Generell hat es in Widnau für mich zu      «JuRa21 gibt dem jüngeren Fünftel der Widnau-                                                           vielerorts noch immer die Regel. Das sei auch nicht                                                                              Silja Balmer

6            P FA R R E I F O RUM                                                                                                                                                                                                                                                                                          7
Was beschäftigt Jugendliche? - Pfarrei Forum
AKTUELL

                                                                    Das Geheimnis der
                                                                    Kunstwerke
   Das Haus von                                                        Wenn man ein Gemälde
   Anne Frank                                                          länger betrachtet,
                                                                      ­erkennt man immer
   Kennst du Anne                                                    mehr Details. Hinter fa
                     Frank?                                                                  st
   Das jüdische Mä                                                  ­jedem Gemälde steckt
                    dchen
   hat in Amsterda
  und sich mehre
                    m gelebt   Endlich wieder                       ein spannendes Geheim
                                                                                             -
                  re Ja
  lang in einem Hin hre        ­Weltreise!                          nis. Das Angebot
                    terhaus                                        ­«Museum zuhause» des
                               Du hast grosse Lust, andere
                                                                                                                                                Besucherinnen und Besucher der Bad RagARTz können rund vierhundert Skulpturen entdecken, eine davon: «Der Manipulator» (mittleres Bild).

                                                                                                                                           →
  vor den Nazis ve                                                 Kunstmuseums St. Galle
                   rsteckt.
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                   ist heu-    Länder kennenzulernen?              motiviert dich zum
                                                                                             n
 te ein Museum.
                  Du           Dann unternimm eine                ­Rätseln. 24 Gemälde
 kannst bei der vi             ­virtuelle Reise. Bei diesem

                                                                                                                                           Ein Stück Himmel in Bad Ragaz
                  rtuellen                                        warten darauf, von dir
 Tour die versch
                ieden           Angebot handelt es sich um        «enträtselt» zu werden
Räume besichtige en             keinen virtuellen Museums-                                 .
                   n und
                                besuch, sondern eine inter-
                                                                 www.kunstmuseumsg.c
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Frank und ihre Fa
                   milie.       aktive Website, die perfekt
www.annefrank                    in die aktuelle Zeit passt:                                                                               Rund vierhundert Skulpturen sind in diesem Sommer in Bad Ragaz unter freiem Himmel
                                 Du kannst Tim und Lucy
             .org/en/
anne-frank                                                                                                                                 zu ­sehen. Einige Künstlerinnen und Künstler aus der Region und der ganzen Welt setzen
                                 rund um die Welt begleiten
                                  und findest mit ihnen mehr
                                                                                                                                           mit ihren Skulpturen ein Zeichen gegen die Vermüllung und Gewalt. Und eine Berliner
                                  über das Leben von Kindern                                                                               ­Künstlerin hat die Kirche von Bad Ragaz nachgebaut.
                                  in anderen Ländern heraus.
                                www.kinderweltreise.de

                                                                                                                                           D
                                                                                                                                                    istanz schärft den Blick und Kunst kann     und Erfahrungen sind Basis jeder meiner Werke»,
                                                                   Im Gefä
                                                                          ngnis                                                                     helfen, Distanzen zu überbrücken. Zu-       beschreibt die Künstlerin ihre Skulptur, «es geht          PROTEST GEGEN
            Seit der Corona-­                                      Warum                                                                            versichtlich zeigen sich deshalb in die-    mir darum, Dinge sichtbar zu machen, die ich
                                                                                                                                                                                                                                                          VERMÜLLUNG UND
                                                                            st
                                                                   Wie ist d rafen wir?                                                    sen für alle nicht einfachen Tagen Esther und Rolf   nicht in Worte fassen kann und die dennoch uni-
                                                                                                                                                                                                                                                              WAFFEN
            Pandemie kannst                                                  e
                                                                  im Gefä r Alltag
                                                                                                                                           Hohmeister, die Organisatoren der Bad RagARTz:       versell sind. Eine Torte mit Sahnehaube ist ein

        du viele Museen auch                                               ng                                                              «Einmal mehr ist die Kunst der Lichtblick und        Stück Himmel auf Erden.» Die Sahnehaube sei für
                                                                  welche A nis und                                                         ein hoffnungsvolles Zeichen für eine Zukunft vol-    sie «die perfekte skulpturale Form». «Sie hat et-    Einige der vierhundert Kunstwerke be-
                                                                            lt
     virtuell erforschen. Dieses                                 zum Gef ernativen                                                         ler Kreativität, Gemeinsamkeit und Freude», so       was Kosmisches. Sie spiegelt die Sehnsucht nach      schäftigen sich mit spirituellen und öko-
                                                                           ängnis g                                                        die beiden Initiatoren. «Wir sind mit Optimismus     dem Paradies wieder.» Eilergerhard charakteri-       logischen Themen: Das Werk «Twin Bott-
                                                                 es? Ein s         ibt
   ­Angebot lohnt sich besonders                                          pannend                                                          gestärkt für eine normale Zukunft. Gerade in die-    siert ihr Kunstwerk mit ihrer Wortschöpfung          les» von Giacomo Braglia und Helidon
                                                                virtuelle           e
     an v­ erregneten Sonntagen:                                         r Rundg r                                                         sen Zeiten, wo kulturelle Feldarbeit erschwert       «Puristischer Barock». In ihr vereint sie die for-   Xhixha ist ein Protest gegen Vermüllung
                                                                unter an          a ng                                                     ist, brauchen wir das Licht am Horizont. Schliess-   male Strenge der zeichenhaften und bis an die        und Verschwendung. Die Skulptur «Ima-
                                                                         d
  ­Anstatt nass zu werden, könnt                               Comic-F erem mit                                                            lich besteht unser aller Leben aus mehr als nur      Grenze der Statik gehenden Interpretation des        gine» des kroatischen Künstlers Vladimir
                                                                        ilmen un                                                           arbeiten, essen und schlafen.» Die beiden haben      Kirchturms und der Rosette der Evangelischen         Dodig Trokut (beim Dorfbad) ist ein
      ihr ­bequem vom Sofa aus                                 Quiz.              d
                                                                                                                                           die Skulpturen von rund achtzig Künstlerinnen        Kirche in Bad Ragaz, mit der üppigen Pracht ei-      Statement gegen Waffen. Dia Azzawi und
       gemeinsam virtuell neue                                 www.dh
                                                                     md.de                                                                 und Künstler aus zahlreichen Ländern und auch        ner vergrösserten «Sahnehaube». Diese Sahne-         Mahmoud Obaidi protestieren mit ihren
                                                                                                                                                                                                                                                     Skulpturen gegen Unterdrückung, Zerstö-
                                                                                                                                           aus der Region nach Bad Ragaz geholt. «Wir sind      haube ist eine detailgenaue Nachbildung im
           Welten entdecken.                                                                                                               uns bewusst, dass diese gesundheitliche Krise        Massstab 1:15.                                       rung und Krieg. Das neun Meter hohe
                                                                                                                                           viel menschliches und wirtschaftliches Leid mit                                                           Werk «Der Manipulator» von Markus Leto
                                                                                                                                           sich bringt und denken oft an jene, denen es we-     Null Franken Eintritt                                Meyle aus Mollis setzt ein Zeichen gegen
                                                                                                                                           niger gut geht als uns. Kultur ist nicht eine Ne-    An der Bad RagARTz, die alle drei Jahre stattfin-    Fake-News. Dieses steht auf dem Guscha-
                                                                                                                                           bensache. Kultur kann zu einem ökonomischen          det, gibt es keine Türe und keinen Eintritt. Man     kopf (hoch über Bad Ragaz) und leuchtet

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                                                                                                                                           und touristischen Faktor werden.»                    braucht nur die Bereitschaft, der Kunst auf          in der Nacht. Der Standort wurde be-
                                                                                                                                                                                                Schritt und Tritt begegnen zu wollen. Hinter dem     wusst gewählt: Die Organisatoren plat-
                                                                                                  Text: Stephan Sigg Bilder: _Screenshot

                                                                                                                                           Himmel auf Erden                                     Engagement des Ehepaars Hohmeister steht die         zierten die Figur über der Landschaft, da
                                                                                                                                           Es gibt so viel zu entdecken, dass dafür sogar       Idee, Kunst aus Museen ins Freie zum Publikum        er so fast majestätisch und etwas «von
                                                                                                                                           gleich mehrere Spaziergänge eingeplant werden        zu bringen. Die Bad RagARTz 2021 dauert bis 31.      oben herab» wirke.

 ins Museum
                                                                                                                                           können: Für eine neue Auseinandersetzung mit         Oktober 2021. Die Organisatoren rechnen mit
                                                                                                                                           Kirchtürmen und speziell mit der reformierten        mehreren hunderttausenden Besuchern. Das Bud-        →   ww.badragartz.ch
                                                                                                                                           Kirche von Bad Ragaz sensibilisiert die Berliner     get beträgt gegen 2.5 Millionen Franken.
                                                                                                                                           Künstlerin Anke Eilergerhard. Ihr Werk «Bet-
                                                                                                                                           ween Heaven und Earth» ist eine Nachbildung          Text: Stephan Sigg
                                                                                                                                           der reformierten Kirche. «Meine Beobachtungen        Bild: zvg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 9
Was beschäftigt Jugendliche? - Pfarrei Forum
AKTUELL                                                                                                                                                                           LESERFRAGE

Hilfe im Formular-Dschungel                                                                                                                                                                                         Warum braucht ­
                                                                                                                                                                                                                    es kirchliche
Einen Antrag auf Erwerbsersatz? Ein Bewerbungsschreiben? Für Menschen mit Schreib- und                                                                                                                              ­Jugendarbeit?
Sprachschwierigkeiten eine schier ­unüberwindbare Hürde. Hilfe finden sie beim Schreibser-
vice, den Caritas St. Gallen-Appenzell in Uznach, Rapperswil und Sargans anbietet. F
                                                                                   ­ reiwillige
unterstützen kostenlos Hilfesuchende beim Ausfüllen von Formularen oder bei amtlichen
Telefonaten. E
             ­ iner dieser Helfer in Uznach: Hanspeter Disch, pensionierter Chemiker.

                                                                                                                                                              der öffentlichen Hand und Stiftungen kostenlos
                                                                                                                                   →     Hanspeter Disch
                                                                                                                                         hilft regelmässig    zur Verfügung gestellt. «Der Schreibservice ist
                                                                                                                                         im Schreibservice
                                                                                                                                         Uznach beim          ein niederschwelliges Angebot, mit dem wir
                                                                                                                                         ­Ausfüllen von       Fachstellen unterstützen aber keinesfalls Juris-
                                                                                                                                          amtlichen           ten oder Treuhänder konkurrenzieren wollen.           Nehmen wir als Beispiel einen Segeltörn in Holland, den
                                                                                                                                        ­Formularen.
                                                                                                                                                              Steuererklärungen füllen wir deshalb beispiels-       Jugendliche zusammen mit kirchlichen Jugendarbei­
                                                                                                                                                              weise keine aus», hält Roger Scherrer, Mitarbei-      ter*Innen unternehmen. Die Jugendlichen sind gemein­
                                                                                                                                                              ter Diakonieanimation der Caritas-Regionalstel-       sam als Gruppe unterwegs. Auf dem Schiff sind sie
                                                                                                                                                              le Uznach, fest.                                      ­aufeinander angewiesen. Sie lernen Konflikte auszu­
                                                                                                                                                                                                                     tragen, zusammenzuarbeiten, sich mit etwas auseinander­
                                                                                                                                                              Immer mehr Arbeitssuchende                             zusetzen. Sie gestalten die Reise selbst, gewinnen Selbst­
                                                                                                                                                              2019 nutzten in Uznach 130 Personen den Ser-           vertrauen und machen spirituelle Erfahrungen. Wo spürt
                                                                                                                                                              vice. Vergangenes Jahr musste die Caritas-             man die Kraft der Schöpfung stärker als auf einem Schiff?
                                                                                                                                                              Dienstleistung von März bis Mai eingestellt wer-
                                                                                                                                                              den, weshalb noch 74 Personen gezählt wurden.         Da sind wir bereits bei den Kernthemen der kirchlichen Jugendarbeit angelangt. Es geht
                                                                                                                                                              «In der zweiten Corona-Welle ist der Zulauf           darum, dass Jugendliche sich partizipativ einbringen können und dass wir ihre Stimme
                                                                                                                                                              wachsend. Vor allem Arbeitssuchende benötigen         hören. Die Jugend ist eine Generation, die sich positioniert und nicht einfach nur macht,
                                                                                                                                                              vermehrt unsere Unterstützung. Wir helfen ih-         was andere ihr sagen. Die kirchliche Jugendarbeit bietet den Jugendlichen die Möglich-
                                                                                                                                                              nen bei den Bewerbungsschreiben, die immer öf-        keit, Dinge ohne Leistungsdruck auszuprobieren, etwas zu gestalten und auch einmal zu
                                                                                                                                                              ter digital einzureichen sind, und zeigen, auf wel-   scheitern. Und das wichtigste ist: Die Jugendlichen sollen so sein können, wie sie sind.
                                                                                                                                                              chen Jobportalen sie sich nach einer Stelle
                                                                                                                                                              umsehen können», so Hanspeter Disch. Der drei-        An Lebenswelten orientieren
                                                                                                                                                              fache Grossvater empfindet seine Schreibser-          Die kirchlichen Jugendarbeiter*Innen verstehen sich als Wegbegleiter*Innen, die die Ju-
                                                                                                                                                              vice-Arbeit als persönliche Bereicherung und          gendlichen bei ihrer Persönlichkeitsfindung unterstützen. Das tun sie in verschiedensten
                                                                                                                                                              lehrreich: «Die meisten sind sehr dankbar für die     Formen. Zur offenen Jugendarbeit etwa gehören Reisen wie der oben erwähnte Segeltörn.
                                                                                                                                                              Hilfe und ich selbst lerne auch immer wieder          Aber auch Jugendtreffs zählen dazu. Das sind Orte, die sich an den Lebenswelten der Ju-
                                                                                                                                                              dazu.»                                                gendlichen orientieren und an denen alle willkommen sind. Nebst der offenen Jugendar-
                                                                                                                                                                                                                    beit gibt es die verbandliche Jugendarbeit, wozu etwa Jungwacht Blauring, die Pfadi und
                                                                                                                                                              Text: Rosalie Manser                                  die Ministranten gehören. Auf diese Weise engagieren sich in der ganzen Schweiz zahlrei-
                                                                                                                                                              Bild: Ana Kontoulis                                   che Jugendliche und junge Erwachsene freiwillig, um Kindern eine abwechslungsreiche
                                                                                                                                                                                                                    Freizeitgestaltung zu bieten. Zur dritten Form der kirchlichen Jugendarbeit gehören spi-
                                                                                                                                                                                                                    rituelle Bewegungen und Gruppen wie etwa die Schönstatt-Jugend oder die Fokolar-Be-
                                                                                                                                                                     UZNACH, RAPPERSWIL                             wegung.

I
      ch arbeitete immer gerne mit Menschen zu-       frauen und -männer. Fremdsprachenkenntnisse       grund genutzt. Es kommen aber auch Schweize-
      sammen und hatte in meinem Leben sehr           sind keine zwingende Voraussetzung. «Mündlich     rinnen und Schweizer, die ein Lese- oder Schreib-
                                                                                                                                                                        UND SARGANS                                 Antworten auf die Fragen des Lebens
      viel Glück. Höchste Zeit also, um der Gesell-   können sich die meisten Hilfesuchenden auf        handicap haben. «In vielen Fällen geht es darum,                                                            Wie wichtig die kirchliche Jugendarbeit ist, zeigt auch, dass die Berufsgruppe der kirch-
                                                                                                                                                                 Nach einer vierjährigen Pilotphase mit ei-
schaft etwas kleines zurückzuge-                                                                                     den Inhalt von Verwaltungskorres-                                                              lichen Jugendarbeiter*Innen im Bistum St. Gallen in den vergangenen Jahren stark zuge-
                                                                                                                                                                 ner Dreierträgerschaft von Caritas, der
ben», nennt Hanspeter Disch die                                                                                      pondenz verständlich zu erläutern.                                                             nommen hat. Aktuell sind es rund 50 Personen. Zu deren Arbeitsalltag gehört auch die Zu-
Hauptbeweggründe, weshalb er sich
                                        «Die meisten sind sehr                                                       Wenn beispielsweise Rechtsmittel
                                                                                                                                                                 Fachstelle für Integration und den regio-
                                                                                                                                                                                                                    sammenarbeit und der Austausch mit der kommunalen Jugendarbeit, denn oftmals haben
                                                                                                                                                                 nalen Beratungszentren Linthgebiet, wur-
vor vier Jahren auf einen Aufruf der    ­dankbar für die Hilfe und                                                   in der Fusszeile eines Briefes stehen,
                                                                                                                                                                 de der Schreibservice per 1. Januar 2021
                                                                                                                                                                                                                    beide Stellen mit denselben Jugendlichen zu tun. Während letztere allerding eher einen
Caritas-Regionalstelle in Uznach als                                                                                 schüchtert das viele ein und sie wis-                                                          präventiven Auftrag hat, steht bei der kirchlichen Jugendarbeit die Wegbegleitung im Vor-
Freiwilliger für den Schreibservice
                                         ich selbst lerne auch immer                                                 sen nicht, wie mit diesen Informati-
                                                                                                                                                                 der Caritas St. Gallen-Appenzell übertra-
                                                                                                                                                                                                                    dergrund. Die Pubertät ist die Zeit, in der vieles hinterfragt wird und in der die Jugendli-
                                                                                                                                                                 gen. Das Angebot ist nicht nur bei Men-
meldete. Durchschnittlich alle zwei      wieder dazu.»                                                               onen umzugehen ist. Amtliche For-
                                                                                                                                                                 schen mit Sprach- und Schreibschwierig-
                                                                                                                                                                                                                    chen Antworten auf die Fragen des Lebens suchen. Sie hierbei zu unterstützen, gehört zum
bis drei Wochen bietet der pensio-                                                                                   mulare sind oftmals so kompliziert                                                             Grundauftrag der Kirche.
                                                                                                                                                                 keiten beliebt, sondern auch bei den
nierte Chemiker zusammen mit anderen Freiwil-         Deutsch oder Englisch ausdrücken und im Not-      formuliert, dass auch wir Helfer die Sachen zwei-
                                                                                                                                                                 ehrenamtlichen Helfern. Caritas bietet
ligen seine Unterstützung im Schreibservice an.       fall helfen Übersetzung-Apps», so Hanspeter       mal lesen oder Auskunft bei der entsprechenden
                                                                                                                                                                 aktuell einen Schreibservice in Uznach,
Es sind zum Grossteil Frauen, die sich für dieses     Disch.                                            Stelle einholen müssen», hält Hanspeter Disch
                                                                                                                                                                 Rapperswil und in Sargans an.
                                                                                                                                                                                                                    Verena Kaiser
Angebot ehrenamtlich engagieren. Die berufli-                                                           fest. Dafür können die Freiwilligen auf diverse                                                             Sozialarbeiterin, DAJU – Fachstelle kirchliche Jugendarbeit des Bistums St. Gallen
chen Hintergründe sind dabei sehr unterschied-        Kompliziertes Beamtendeutsch                      Vorlagen, aber auch die nötige, technische und
lich: Juristisch vertraute Freiwillige sind ebenso
                                                                                                                                                                 →   www.caritas-stgallen.ch/hilfe-finden/
                                                      Die Gratisdienstleistung wird in Uznach etwa zu   räumliche Infrastruktur zurückgreifen. Diese             schreibservices
darunter zu finden, wie Pädagogen oder Kauf-          Zweidrittel von Menschen mit Migrationshinter-    wird wie im Fall von Uznach und Rapperswil von

10           P FA R R E I F O RUM                                                                                                                                                                                                                                                                            11
Was beschäftigt Jugendliche? - Pfarrei Forum
Berggottesdienste Region                                                                                                                                  Berggottesdienste im Alpstein
Abkürzungen:                                      • 10.30 Uhr, Libingen, Älpli Krinau,                    Ss. Alexander Michel und Pfr. Oliver            Bollenwees, Bernhardskapelle                         • 15. August, Kaplan Sebastian Wetter –           Wildkirchli, Kapelle St. Michael
öGD: ökumenischer Gottesdienst                      Esther Dreier,                                        Gengenbach, öGD,                                   Jeweils Sonntag, 14 Uhr, (bei unsicherer            Augstheiligtag: Pfiifestier Appenzell                Jeweils Sonntag, 10.30 Uhr; Ausnahme:
Ss.: Seelsorger/-in                               • 11.00 Uhr, Walenstadtberg, Alp Schrina,           •   10.30 Uhr, Sargans/Mels, Alp Tamons,            Witterung: Tel 1600/Rubrik 1)                        • 22. August, Pfr. Markus Schöbi – Jodelchörli    17. Oktober, Kaplan Simon Niederer – Hans
     nur bei guter Witterung                        Diakon Patrick Schläpfer und                          Pfr. Martin Blaser, bei    in der Pfarrkirche   • 20. Juni, Pfr. Beat Grögli – Kapellfest,             Ruggisberg                                      Fässler, Hackbrett
     bei jeder Witterung                            Pfr. Heinz Dellsperger , öGD,                         Sargans                                           Musikgesellschaft Brülisau                         • 29. August, Pfr. Lukas Hidber – Chinderchörli   • 6. Juni, Pfr. Stephan Guggenbühl – Christian
     bei schlechtem Wetter                        • 11.00 Uhr, Kaltbrunn, Alp Vorderwengi,            •   11.00 Uhr, Trogen, Hohe Buche, Pfr. Albert      • 11. Juli, Pfr. Beat Grögli                           Herisau                                           Näf, Hackbrett
                                                    Beate Kaschel und Daniel Giavoni, öGD,                Wicki, Abbé Ambroise Tine, bei       in der     • 25. Juli, Pfr. Lukas Hidber – Alpstobete           • 5. September, Pfr. Andreas Schönenberger –      • 4. Juli, Diakon Peter Schwager – Martin
                                                  • 11.30 Uhr, Vättis, Vättnerberg,                       Kath Kirche Speicher                            • 8. Augustf, Pfr. i.R. Georg Schmucki – Fleurs        Jodelduett Rosmarie & Silvia                      Fässler, Hackbrett
Sonntag, 6. Juni                                    P. Albert Schlauri, bei    um 10.30 Uhr           •   11.00 Uhr, Wattwil, Chrüzegg, Diakon Bruno        des Alpes                                          • 12. September, P. Stephan Dähler –              • 11. Juli, Pfr. Lukas Hidber – Schutzengel –
• 10.00 Uhr, Steinach im Rohr am See,               in der Pfarrkirche Vättis                             Jud,                                            • 22. August, Pfr. Roman Giger                         Alphorntrio: Margrit, Chläus & Urs                Kirchenchor Appenzell
  bei    in der Kath. Kirche, Steinach                                                                •   11.00 Uhr, Hemberg, Barenegg, Anna Michel,      • 5. September, Pfr. Stephan Guggenbühl              • 19. September Bruder Benno Zünd – Eidg.         • 22. August, Diakon Peter Schwager – Bruno
                                                  Freitag, 16. Juli
• 14.00 Uhr, Mels/Weisstannental, Alp Laftina,                                                            Pfrn. Barbara Damaschke, öGD,                   • 19. September, Pfr. Albert Wicki – Bettag:           Bettag: Jodlerclub Alpeblueme Herisau             Hersche, Hackbrett
                                                  • 19.00 Uhr, Rüthi, Inneralp Rüthi,
  Pfr. Martin Blaser,                                                                                 •   11.00 Uhr, Rufi-Schänis, Alp Obere Bogmen,        Chlustobelchor Brülisau/Weissbad                   • 26. September, P. Josef Rosenast – Kapell-      • 12. September, P. Josef Rosenast – Christian
                                                    Bischof Markus Büchel,
                                                                                                          Bruno Schmid,                                                                                          und Bruderklausenfest: Männerchor Alpstee         Näf, Hackbrett
Sonntag, 13. Juni                                                                                                                                         Plattenbödeli, Kapelle Maria
                                                  Sonntag, 18. Juli                                   •   11.00 Uhr, Brülisau, Forstsee, Toni Kuster,                                                            Brülisau                                        • 26. September, Pfr. Lukas Hidber – Michaeli –
• 10.30 Uhr, Valens, Alp Lasa, Ss. Peter                                                                                                                  Heimsuchung
                                                  • 11.00 Uhr, Ernetschwil, Alp Rotstein,                 bei     in der Pfarrkirche Brülisau                                                                                                                      Jodelchor Wildkirchli
  Schlickeiser,                                                                                                                                                Jeweils Sonntag, 11.30 Uhr, vom 30. Mai         Meglisalp, Kapelle Maria zum
                                                    Ss. Jürg Wüst,                                    •   11.00 Uhr, Murg, Alp Merlen,                                                                                                                           • 3. Oktober, Pfr. Stephan Guggenbühl –
• 10.30 Uhr, im Scherb, Bendel, Pfr. Philippe                                                                                                             bis 29. August, Zelebrant: Pfr. Erwin Keller, am     Schnee
                                                  • 11.00 Uhr, Mels/Weisstannental, Alp Siez,                                                                                                                                                                      Streichmusik Vielsaitig
  Müller und Karin Jud, öGD, bei      in der                                                          Samstag, 21. August                                 13. Juni mit Öhrli Chörli, am 4. Juli Kapellfest –        Jeweils Sonntag, 14 Uhr
                                                    Pfr. Martin Blaser,                                                                                                                                                                                          • 17. Oktober, Kaplan Simon Niederer – Hans
  Kath. Kirche Ebnat-Kappel                                                                           • 19.30 Uhr, Höhg, Oberhelfenschwil, Wald,          Männerchor Alpstee, am 18. Juli mit Stegräfmu-       • 27. Juni, P. Markus Stecher – S. Dobler & Co
                                                  • 11.00 Uhr, Mosnang, Schnebelhorn,                                                                                                                                                                              Fässler, Hackbrett
• 19.30 Uhr, Weid Mosnang, Pfr. Josef Manser,                                                           Ss. Alexander Michel/Pfrn. Ulrike Marx,           sig Appezöll, am 1. August mit Stobete – Jodler-     • 4. Juli, Pfr. Josef Fritsche – Bergwaldchörli
                                                    Kaplan Andreas Egli,
  Patrozinium St. Antonius,                                                                             öGD, bei    in der Kirche                         gruppe Hirschberg, am 15. August Fest Maria            Enggenhütten                                    Ahorn, Ahornkapelle
                                                  Sonntag, 25. Juli                                                                                       Himmelfahrt                                          • 11. Juli, Pfr. Ruedi Heim – Gaiserwald
Sonntag, 20. Juni                                                                                     Sonntag, 22. August
                                                  • 9.30 Uhr, Vättis, Kirche St. Martin,                                                                                                                         Alphörner                                       • 24. Mai, 11.00 Uhr, Pfr. Lukas Hidber
• 10.15 Uhr, Buchs, Berggasthaus Malbun,                                                              • 10.00 Uhr, Wasen, Wasenbeizli der Familie         Seealpsee, Bruderklausenkapelle
                                                    Pfr. Roman Karrer,                                                                                                                                         • 18 Juli, P. Columban Züger – Füürwehrchörli     • 13. Juni 14.00 Uhr, P. Didier Mungilingi,
  Ss. Ottmar Hetzel und Pfr. Marcel Wildi,                                                              Gasenzer, Pfrn Nanette Rüegg und Ss. Günter            Jeweils Sonntag, 10.30 Uhr
                                                  • 10.30 Uhr, Gonten, St. Jakob am Kronberg,                                                                                                                    Schwellbrunn                                    • 20. Juni, 14.00 Uhr, P. Kiran Gottipati und
  öGD, bei     9 Uhr evang. Kirche / 10.30 Uhr                                                          Schatzmann, öGD,                                  • 6. Juni, P. Josef Rosenast – Solojodlerin mit
                                                    Pfr. Stephan Guggenbühl,                                                                                                                                   • 25. Juli, Pfr. Markus Schöbi – Stegreifgruppe     Martin Rusch,
  Herz-Jesu-Kirche                                                                                    • 10.30 Uhr, Vorderschümberg, Ricken, Wiese           Handorgelbegleitung
                                                  • 11.00 Uhr, Mosnang, Alp Oberzrick,                                                                                                                           Gonten                                          • 10. September, 14.30 Uhr, Toni Kuster,
• 11.00 Uhr, Mels, Alp Oberprecht, Pfr. Andrzej                                                         Familie Grünenfelder, Marie-Louise Romer,         • 13. Juni, P. Matthias Helms – Panflöte & Gitarre
                                                    Esther Dreier,                                                                                                                                             • 1. August, Pfr. Stephan Dähler –
  Kaczor,                                                                                               bei     in der Pfarrkirche St. Gallenkappel       • 20. Juni, P. Stephan Dähler                                                                          Kronberg, Kapelle St. Jakob
                                                  • 11.00 Uhr, Flumserberg, Tannenbodenalp,                                                                                                                      Stegreifgruppe Brülisau
                                                                                                      • 10.30 Uhr, Ennetbühl-Rietbad,                     • 27. Juni, P. Walter Strassmann – Alphorn:
Sonntag, 27. Juni                                   Ss. Rolf Dittli,                                                                                                                                           • 5. August, P. Josef Rosenast – Hackbrett-
                                                                                                        Seebenkapelle, Pfr. Emil Hobi, Ida Näf,             Echo vom Wildberg                                                                                    • 25. Juli, Pfr. Stephan Guggenbühl –
• 11.00 Uhr, Eschenbach, Schindelberg,                                                                                                                                                                           Virtuose Nicolas Senn
                                                  Sonntag, 1. August                                  • 10.30 Uhr, Gonten St. Jakob am Kronberg,          • 4. Juli, Pfr. Josef Manser – Alphorntrio                                                               mitgestaltet vom Chrobeg-Chörli Gonten
  Pfr. Thomas Thalmann,                                                                                                                                                                                        • 8. August, Pfr. Sebastian Wetter – Horntrio
                                                  • 11.00 Uhr, Montlinger Schwamm,                      Pfr. Lukas Hidber,                                  Setteresteg                                                                                          • 22. August, Pfr. Lukas Hidber – bei
• 12.00 Uhr, Wangs, Fürggli, Sonja Kroiss,                                                                                                                                                                       Alpton
                                                    Ss. Denise Canal,                                 • 11.00 Uhr, Gommiswald, Alp Rittmarren,            • 11. Juli, P. Stephan Dähler – Jodlerclub &                                                             mitgestaltet von Stegreif-Gruppe Gonten
                                                                                                                                                                                                               • 15. August, Pfr. Stephan Dähler – Rotbach-
Samstag, 3. Juli                                  • 11.00 Uhr, Alt St. Johann, Neuenalp,                Ss. Jürg Wüst,                                      SingSoloBim
                                                                                                                                                                                                                 Chörli                                          Schwägalp, Bergkapelle
• 17.00 Uhr, Eichenwies, Eichenwieser               Emil Hobi, bei      kath. Kirche Alt St. Johann   • 11.00 Uhr, Mosnang, Rachlis, Ante Svirać,         • 18. Juli, Pfr. Georg Schmucki
                                                                                                                                                                                                               • 22. August, P. Walter Strassmann – Schötze-          Jeweils Sonntag 11.15 Uhr.
  Schwamm, Pfr. Waldemar Piatkowski und                                                                     um 10.15 Uhr Kirche St. Georg Mosnang         • 25. Juli, Pfr. Markus Schöbi – Alphorngruppe
                                                  Sonntag, 8. August                                                                                                                                             Chörli Stein                                    am 19. September, Bettag, ökumenischer
  Diakon Donat Haltiner,                                                                              • 11.00 Uhr, Tscherlach, Alp Lüsis, Diakon            Fürstenland
                                                  • 10.00 Uhr, Kobelwald, Wogalp, P. Othmar                                                                                                                    • 29. August, Kaplan Simon Niederer –             ­Gottesdienst um 10.45 Uhr
                                                                                                        Patrick Schläpfer,                                • 1. August, P. Stephan Dähler – Alphornduo
Sonntag, 4. Juli                                    Baldegger und Ss. Gabi Ceric, bei    in der                                                                                                                  Jodelchörli Urnäsch
                                                                                                      • 11.00 Uhr, Lehmen AI, Kapelle Ahorn, Karl           Corinne & Toni
• 10.00 Uhr, Rüti 905, Teufen, beim Restaurant      Pfarrkirche Kobelwald                                                                                                                                      • 19. September, Pfr. Stephan Guggenbühl –
                                                                                                        Wenzinger und Henryk Kadlubowski,                 • 8.August, Pfr. Stephan Guggenbühl –
  Jägerei, Diakon Stefan Staub und Pfrn.          • 10.15 Uhr, Mühlrüti, Egghof, A. Svirać,                                                                                                                      Öhrlichörli                                       Autelle Infos
                                                                                                                                                            Geschwister Neff, Altenalp
  Verena Hubmann, öGD, bei         Ref. Kirche    • 10.30 Uhr, Mels, Alp Mädems,                      Sonntag, 29. August                                                                                                                                          Bitte informieren Sie sich aktuell in der
• 10.30 Uhr, Lütisburg, Hasenrain Rimensberg,       Br. Ephrem Bucher,                                • 10.00 Uhr, Rämsen, Bühler auf der Wiese,                                                                                                                   Tagespresse oder bei den ­Pfarreien, da
  Michael Steuer, Fabian Kuhn, öGD,               • 10.30 Uhr, Mels/Weisstannental, Foostock/           öGD, bei      in der Evang. Kirche Bühler                                                                                                                  Änderungen während der
• 10.30 Uhr, Stein, Risipass, Peter Maier und       Wallabütz Matt, Pfr. Markus Schöbi,               • 10.30 Uhr, Libingen, Älpli Krinau, Alex                                                                                                                    Pandemie möglich sind.
  Marco Wehrli, öGD,        kath. Kirche Stein    • 11.00 Uhr, Gommiswald, Alp Klosterberg,             Schmid, Trix Gretler, öGD,
• 11.00 Uhr, Weesen, Alp Oberchäsern, P. Josef      Pfr. Josef Buchmann, Ss. Gabriela Jud,            • 11.00 Uhr, Rieden Alp Tanzboden,
  und Diakon Pawel Górski                         • 11.00 Uhr, Libingen, Älpli Krinau,                  Ss. Gabriela Jud,
• 11.00 Uhr, Bad Ragaz, Pardiel-Schwarzbüel,        P. Walter Strassmann,                             • Kaltbrunn, Rossalp, Kaplan Sebastian Wetter,
  Ss. Michael Ehrhardt, bei      um 10.30 Uhr     • 11.00 Uhr, Berschis, Alp Malun, Diakon
  in der Pfarrkirche Bad Ragaz                      Patrick Schläpfer
                                                                                                      Sonntag, 5. September
• 11.00 Uhr, Rieden, Alp Wielesch,                • 11.00 Uhr, Flumserberg, Alp Fursch,
                                                                                                      • 10.30 Uhr, Steinach, Steinerburg, bei     in
  Pfr. Josef Buchmann, Ss. Jürg Wüst,               Ss. Pavel Zupan,
                                                                                                        der Kath. Kirche Steinach
• 11.00 Uhr, Vilters, Vilterser Alp,
                                                  Samstag, 14. August
  Pfr. Martin Blaser,                                                                                 Sonntag, 12. September
                                                  • 17.00 Uhr, Wäldli Kriessern, Pfr. Waldemar
• 11.00 Uhr, Mühlrüti, Alp Ergeten,                                                                   • 10.30 Uhr, Aemisegg, St. Peterzell, Anna
                                                    Piatkowski und Ss. Armin Scheuter, bei
  P. Walter Strassmann,                                                                                 Michel/Pfr. Oliver Gengenbach, öGD,
                                                    in der Pfarrkirche Kriessern
• 11.00 Uhr, Urnäsch, Hochalp, Juliane Schulz                                                         • 10.45 Uhr, Weissbad, Eschböhl, Pfr. Lukas
  und Markus Grieder, öGD                         Sonntag, 15. August                                   Hidber, bei    in der Pfarrkirche Schwende
• 11.00 Uhr, Flumserberg, Alp Wildenberg,         • 10.15 Uhr, Libingen, Grotte, Esther Dreier,
                                                                                                      Sonntag, 19. September
                                                    Josef Manser,
Sonntag, 11. Juli                                                                                     • 10.30 Uhr, Mogelsberg, Neubächi, Nassen, Ss.
                                                  • 10.30 Uhr, Montlinger Schwamm, Diakon
• 10.00 Uhr, Oberriet, Holzbura, Chäbig,                                                                Alexander Michel/Pfr. Oliver Gengenbach,
                                                    Donat Haltiner,
  Ss. Armin Scheuter, bei    Kirche Kobelwald                                                           öGD, bei    in der Kirche Mogelsberg
                                                  • 10.30 Uhr, Mogelsberg, Wimpfel,

12          P FA R R E I F O RUM                                                                                                                                                                                                                                                                                 13
Was beschäftigt Jugendliche? - Pfarrei Forum
MEDIENTIPPS & AGENDA                                                                                                                                                                            MEINE SICHT

Tipp                                                                                                                                            Agenda                                                                    Was bleibt?
                                                                                                                                                                                                                          Was bleibt nach Ostern, Christi Himmel­
                                                                                                                                                                                                                          fahrt und Pfingsten? Es sind Erinnerun­
                                                         Singen an der Kirchenmusikwoche                                                        Einer besonderen St. Gallerin                                             gen an Jesu Worte und Taten: an sein
                                                         Die 12. St.Galler Kirchenmusikwoche (19. bis                                           nachspüren                                                                ­Abschiedsmahl, die Begegnungen der
                                                         23. ­Oktober) beschäftigt sich mit Kirchenmusik aus                                    Dienstag, 8. Juni 2021, 16 bis 19 Uhr                                      Frauen und Jünger mit dem Auferstande­
                                                                                                                                                                                                                           nen, die Verheissung der Geistkraft
                                                         Österreich. Die Sängerinnen und Sänger erarbeiten                                      Der Katholische Frauenbund St. Gallen-Appenzell lädt Einzelmitglieder
                                                                                                                                                                                                                           ­Gottes – an eine Zeit, die geprägt ist von
                                                         unter der Leitung des Linzer Domkapellmeisters                                         ein, auf den Spuren von Wiborada zu wandeln. Unter der Leitung von
                                                                                                                                                                                                                            Friede, Freude, Licht und Gemeinschaft.
                                                                                                                                                Ann-Katrin Gässlein, Ressort Kultur und Bildung der Cityseelsorge, wird
                                                         ­Josef Habringer die Kleine Festmesse von Ernst                                        die Ausstellung «Kirchenschätze» in St. Georgen besucht. Im Weiteren
                                                                                                                                                                                                                          Die Freude und Begeisterungsfähigkeit waren in den über dreis-
                                                                                                                                                                                                                          sig Jahren Unterrichtstätigkeit meine steten Wegbegleiter. Noch-
                                                          ­Tittel. Während der Woche ist es möglich, eines von                                  gehört das Gespräch mit der eingeschlossenen Person bei der Kirche
                                                                                                                                                                                                                          mals schweift mein Blick über die Schülerinnen, die über ihre
                                                                                                                                                St. Mangen sowie eine Gebetszeit zum Programm. Alle drei Etappen
                                                           sechs Ateliers zu besuchen: Popularmusik, St.Galler                                  ­können unabhängig voneinander besucht werden. Für die Ausstellung
                                                                                                                                                                                                                          Laptops gebeugt, Antworten suchen, die wir nachher im Plenum
                                                                                                                                                                                                                          besprechen werden. Was nehmen sie wohl mit aus meinem
                                                           Kantorenbuch, Orgel, Kammerchor, Frauenensemble                                       Kirchenschätze ist eine Anmeldung nötig. Anmeldung und Infos:
                                                                                                                                                                                                                          Deutsch- und Geschichtsunterricht? Ich bilde mir nicht ein, dass
                                                                                                                                                 Telefon 071 222 45 49, angelika.heim@frauenbundsga.ch, ­
                                                           und «Singt Gott neue Melodien». Die Teilnehmerzahl                                    www.frauenbundsga.ch.
                                                                                                                                                                                                                          historische Daten später noch abrufbar sind. Vielleicht erinnert
                                                                                                                                                                                                                          sich die eine oder andere an ein literarisches Werk, das wir im
                                                           ist begrenzt (Kursgeld: CHF 300).                                                    →   Kirche St. Georgen, St. Gallen
                                                                                                                                                                                                                          Deutschunterricht gelesen haben?
                                                         Kursprospekt und Anmeldung bis 30. Juni:
                                                                                                                                                                                                                          Im Sinne des Kleinen Prinzen
                                                         www.kirchenmusik-sg.ch                                                                 Immer der Muschel nach                                                    Eines aber bleibt, die Erinnerung, wie ich sie für die verschiede-
                                                                                                                                                Samstag, 12. Juni 2021                                                    nen Themen zu begeistern wusste. War der Lerninhalt zuerst
                                                                                                                                                                                                                          noch langweilig, entdeckten die Schülerinnen im Laufe der Zeit,
                                                                                                                                                Im Auftrag der IG Swiss Camino organisiert ein Team der Freunde des       dass sich die Auseinandersetzung lohnt. War die Neugier ge-
                                                                                                                                                Jakobsweges in Zusammenarbeit mit Jakobsweg.ch und dem Pilgerzent-        weckt, stand der persönlichen Auseinandersetzung nichts mehr

Fernsehen                                                                         Radio
                                                                                                                                                rum St. Jakob, Zürich, einen nationalen Pilgertag. Verschiedene Gruppen   im Wege.
                                                                                                                                                begehen in einzelnen Etappen den ganzen Jakobsweg von Rorschach
                                                                                                                                                nach Genf. Jede(r) kann Teil des Pilgertages werden und ein Teilstück     Die Schülerinnen wissen um meine Grundanliegen an die jungen
                                                                                                                                                des Jakobswegs durch die Schweiz gehen. Infos zu den einzelnen Etap-      Menschen:
                                                                                                                                                pen und Anmeldung: www.pilgern.ch/nationaler-pilgertag/.                  • Bleibt neugierig!
                                                                                                                                                →   ab Rorschach                                                          • Begegnet der Welt mit offenen Augen und Ohren und den
                 Kinderwunsch                                                     Nick Caves stetiges Fragen nach Gott
                                                                                                                                                                                                                             Menschen mit einem offenen Herzen – im Sinne des Kleinen
                 Sie gehören für viele zum vollkommenen Glück: eigene             «Litaneien» titelt das jüngste Album des mittlerweile
                                                                                                                                                                                                                             Prinzen: «Man sieht nur mit dem Herzen gut»!
                 ­K inder. Wenn es klappt – wunderbar. Wenn nicht, was            64-­jährigen Ausnahmekünstlers Nick Cave. Bekannt wurde
                  dann? Die Wege zum Kind sind heute unterschiedlicher            der gebürtige Australier in den 80er Jahren mit wildem
                                                                                                                                                Die Religionen und die soziale                                            • Stellt Fragen – auch unbequeme, kritische!
                                                                                                                                                                                                                          • Geht euren Weg und werdet glücklich!
                  denn je: natürlich, künstlich, gewollt, ungewollt. Adoptiert,   Punk. Doch dann lieferte er sensible Soundtracks für Filme    Frage
                  bestellt oder vorübergehend. Wie erfüllen sich Menschen         wie «Der Himmel über Berlin» von Wim Wenders. Längst
                  den Kinderwunsch, was tun sie dafür, und wo sind ethische       haben auch Theologinnen und Theologen das Werk Nick
                                                                                                                                                Samstag und Sonntag, 26. und 27. Juni 2021
                  Grenzen?                                                        ­Caves entdeckt. Es steckt nämlich voller biblischer Motive
                                                                                                                                                Das diesjährige 3-Länder-Treffen, zu dem die Religiös-Sozialistische
                 →   Sonntag, 6. Juni, ZDF, 9.03 Uhr                               und Fragen. Denen geht diese Ausgabe von Perspektiven
                                                                                                                                                ­Vereinigung der Deutschschweiz einlädt, ist der sozialen Frage in drei
                                                                                   nach.
                                                                                                                                                 Religionen gewidmet. Dazu gibt es mitunter ein Referat von Franz
                 Die Girls vom FC Bethlehem                                       →   Sonntag, 30. Mai, SRF2Kultur, 8.30 Uhr
                                                                                                                                                 ­Segbers, Professor für Sozialethik in Konstanz und Gespräche mit
                 Im Berner Stadtquartier Bethlehem leben Immigranten aus
                                                                                                                                                  ­Christen, Juden und Muslimen. Mehr Infos: www.resos.ch. Anmeldung:
                 über 30 Nationen. Im Mittelpunkt des Films von Bruno Moll        (Wo) gibt es das Heilige noch?
                                                                                                                                                   vr.keller@­bluewin.ch, Tel. 061 322 83 73.
                 stehen die Juniorinnen des FC Bethlehem. Teamgeist ist ih-       Die Universität Freiburg CH widmet dem Thema Heiligkeit
                 nen wichtiger als Tore. Die 15- bis 16-jährigen Mädchen          2021 mehrere Studientage. Sie fragt ökumenisch danach,
                                                                                                                                                →   Evang. Kirchgemeindezentrum, beim Stadtbahnhof Rorschach

                 ­denken laut nach über das Leben im Quartier, über Fussball,     ob und wie sich die Rede vom Heiligen im säkularen Umfeld
                  über Heimat, Rassismus, Glauben und Freundschaft.               bewähren kann. Schliesslich sind Gott und «der/die Heilige»
                 →   Sonntag, 6. Juni, SRF1, 23.35 Uhr                            geradezu gleichbedeutend. Und viele biblische Texte
                                                                                                                                                Workshop: Religion und
                                                                                  ­fordern auch uns Menschen auf, heilig zu leben oder unser    Integration
                                                                                   Leben zu heiligen.
                  Camping – die Geschichte einer
                  Leidenschaft                                                    →   Sonntag, 20. Juni, SRF2Kultur, 8.30 Uhr
                                                                                                                                                Mittwoch, 30. Juni 2021, 13.30 bis 17 Uhr                                        Sr. Marianne-Franziska Imhasly
                                                                                                                                                                                                                                                 Kloster Wurmsbach
                  In Europa kam Camping zuerst in England in Mode. Ende
                                                                                                                                                Menschen fliehen aus unterschiedlichen Gründen in die Schweiz.
                  des 19. Jahrhunderts war das vor allem ein Vergnügen der
                                                                                                                                                ­Religion ist im Kontext und als Grund dabei oft relevant. Referate von
                  besseren Gesellschaft. Heute ist die Faszination für C
                                                                       ­ amping
                                                                                                                                                 Experten, Interviews mit Migrantinnen und Migranten mit unterschied-
                  ungebrochen, die Branche wächst und wächst. Es muss
                                                                                                                                                 lichen religiösen und kulturellen Hintergründen und thematische
                  wohl die kleine, grosse Freiheit sein, unterwegs und doch
                                                                                                                                                 ­Workshops beleuchten die Ressource Religion im Integrationsprozess
                  ein bisschen zu Hause zu sein, die so viele Menschen
                                                                                                                                                  von verschiedenen Seiten. Der Workshop ist ein Weiterbildungsangebot
                 ­begeistert.
                                                                                                                                                  der Ökumenischen Kommission für Asyl- und Flüchtlingsfragen. Infos
                 →   Donnerstag, 24. Juni, Arte, 20.15 Uhr
                                                                                                                                                  und Anmeldung bis 16. Juni: www.caritas-stgallen.ch/agenda
                                                                                                                                                →   Evang. Kirchgemeindehaus Wil
                                                                                  Bilder: Diözesane Kirchenmusikschule St.Gallen
                                                                                  Bilder: pixabay.com

14   P FA R R E I F O RUM                                                                                                                                                                                                    Bild: zVg.                                                  15
Was beschäftigt Jugendliche? - Pfarrei Forum
ZU BESUCH IN 9442

                                                                                                                                    Auflage 122 930, erscheint 12 mal im Jahr.

                                                                                                                                    Adressänderungen: bitte wenden Sie sich
                                                                                                                                    6. Ausgabe 2021, 1. bis 30.Juni 2021
     Fabian Benz ist einer von mehreren Junglektoren,
→

     die in den Gottesdiensten in Berneck mitwirken.

                                                                                                                                    direkt an Ihr Pfarramt.
In Gross­
                                                                  helfer im Einsatz – eine Besonderheit im Bistum St. Gallen. «Es
                                                                  ist eine tolle Chance für ältere Ministrantinnen und Minist-
                                                                  ranten. Man kann damit noch mehr Verantwortung überneh-

mutters                                                           men. Es ist eine neue Herausforderung.» Bevor die Junglekto-
                                                                  ren zum ersten Mal im Einsatz sind, absolvieren sie einen

Fussstapfen
                                                                  Einführungskurs. «Wir haben dort unter anderem das Lesen
                                                                  mit Mikrofon trainiert», erzählt Fabian Benz und merkt lä-
                                                                  chelnd an: «Man muss sich erst an das langsame Sprechtem-

                                                                                                                                    Gestaltungskonzept: Die Gestalter AG, St.Gallen
                                                                  po gewöhnen.» Auch der Umgang mit Pannen und Fehlern
Der 20-jährige Fabian Benz betreibt                               stand auf dem Programm. In manchen biblischen Texten kom-
in seiner Freizeit Leichtathletik und                             men komplizierte Namen oder Begriffe vor, da können schnell

                                                                                                                                    Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen
                                                                                                                                    Webergasse 9, Postfach, 9004 St.Gallen
                                                                                                                                    T 071 230 05 31, info@pfarreiforum.ch
­ministriert. Vor einem Jahr trat er in                           mal Fehler passieren. «Aber das ist ja nicht so schlimm, nie-
 die Fussstapfen seiner Grossmutter:                              mand ist perfekt», hält Fabian Benz fest, «Wichtig ist, dass
 Der Bernecker ist in den Gottesdiens­                            man einfach weitermacht als ob nichts gewesen wäre. Wenn
 ten seiner Pfarrei nun auch als Lektor                           man zu sehr über das Missgeschick nachdenkt, wird man bloss
 und Kommunionhelfer im Einsatz –                                 nervös und dann geht gar nichts mehr.»
 wie früher seine Grossmutter. Was
 ­motiviert ihn für diesen Dienst?                                Selbstbewusst auftreten
                                                                  Der junge Lektor sieht sein freiwilliges Engagement als Chan-
Auch mit zwanzig Jahren schlüpft Fabian Benz noch regelmäs-       ce – privat und beruflich: «Es ist schon eine besondere Sache,
sig ins Ministranten-Gwändli. In diesem Alter haben viele         in der Kirche Texte vorzutragen. Das ist eine gute Lebensschu-
schon lange mit Ministrieren aufgehört. «Auch bei uns haben       le. Man lernt dabei, vor anderen Leuten zu sprechen und selbst-
während oder nach der Oberstufe einige den Ministranten-          bewusst aufzutreten. Auch wenn bei einem wichtigen Kir-
Dienst beendet», erzählt der Bernecker, «aber für mich kam        chenfest einmal ganz viele Menschen vor einem sitzen, darf
                                                                                                                                    Herausgeber: Verein Pfarrblatt im Bistum St.Gallen

dieser Schritt nicht in Frage. Denn das Gemeinschaftsgefühl       man sich dabei nicht aus der Ruhe bringen lassen.» Das sei am
in unserer Schar ist sehr gross. Wir verstehen uns sehr gut.»     Anfang gar nicht so einfach gewesen, aber inzwischen habe
Mit den Ministranten habe er schon viele Highlights erlebt        sich die Nervosität gelegt. «Das Schöne an diesem Dienst sind
wie zum Beispiel die Reise nach Rom. «Vor etwa einem Jahr         auch die Rückmeldungen», sagt Fabian Benz, «nach dem Got-
fragte mich unser Seelsorger Bruno Dietrich, ob ich nicht zu-     tesdienst werde ich oft von älteren Gottesdienstbesuchern an-
                                                                                                                                    Redaktion: Stephan Sigg (Leitung),

sätzlich auch noch die Texte im Gottesdienst vortragen und        gesprochen. Sie freuen sich, dass sich auch junge Menschen in
Kommunion verteilen will.» Dass er sich für dieses liturgische    der Pfarrei engagieren.» Momentan absolviert Fabian Benz in
                                                                                                                                    Rosalie Manser, Nina Rudnicki

Amt entschieden habe, liege am guten Kontakt zu Bruno Diet-       einem Labor in St. Gallen seinen Zivildienst, im Herbst will er
rich: «Ich habe schon auf der Oberstufe den Religionsunter-       in Bern das Studium beginnen. Er hat sich für Geschichte und
richt bei ihm besucht. Er hatte einen guten Draht zu uns Jun-     Geographie entschieden. «Das Berufsziel ist noch offen, aber
gen. Er hat immer sehr offen mit uns diskutiert und ist auf uns   ich könnte mir gut vorstellen, Kantilehrer zu werden.» Und
eingegangen», sagt er.                                            vielleicht kann er dann auch in diesem Beruf von seinen
                                                                  ­Erfahrungen als Lektor profitieren.
                                                                                                                                    Impressum

Mehr Verantwortung
In Berneck sind neben Fabian Benz noch zehn weitere Jugend-       Text: Stephan Sigg
liche und junge Erwachsene als Lektoren und Kommunion-            Bild: Ana Kontoulis
Was beschäftigt Jugendliche? - Pfarrei Forum
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