Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz - Evangelische Altenheime ...

 
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Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz - Evangelische Altenheime ...
Nr. 1 - 2021

                                    HERTHA-VON-DIERGARDT-HAUS
                                      SENIORENZENTRUM BÜRRIG
                                  SENIORENWOHNEN PAUL CZEKAY
                                       SENIORENWOHNEN AQUILA
                             SENIORENBEGEGNUNGSSTÄTTE AQUILA
                                   DREHSCHEIBE RUND UMS ALTER

    Evangelische Senioreneinrichtungen der Diakonie im Kirchenkreis Leverkusen gGmbH

Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz
Der aus Westfalen stammende Pfarrer i. R. Harald
Kampmann, Jahrgang 1937, ist nach eigener
Beschreibung »ausgebildeter Sänger (Bariton),
gelernter Diakon und studierter Theologe (Bonn,
Brüssel, Paris)« und war nach pastoraler Tätigkeit
in Frankreich, Belgien und Mülheim an der Ruhr
von 1994 bis 1999 Leiter des kreiskirchlichen dia-
konischen Werkes in Leverkusen, seitdem auch Mit-
glied des Aufsichtsrates der gGmbH »Evangelische
Altenheime des Diakonischen Werkes im Kirchen-
kreis Leverkusen« und seit fast 25 Jahren dessen
Vorsitzender.
   Er hat sich dabei mit seinen Gaben an ver-
schiedenen Stellen eingebracht: zunächst im
Aufsichtsrat selbst, dem Kontrollorgan der
Geschäftsführung also, dann aber auch bei Pflege-
und Qualitätskonferenzen, in der Öffentlichkeits-
arbeit (blick), als Musiker und Vortragender, als
Mitgestalter von Fortbildungsseminaren und als
Seelsorger bei Bewohnerinnen und Bewohnern
und für viele Mitarbeitende.
   Nun hat er den Vorsitz im Aufsichtsrat in jüngere
                                                                                      Pfarrer i.R. Harald Kampmann
Hände übergeben, nämlich in die Hände von Hans-
Jörg Schaefer, der als ältester von drei Söhnen am     nach Leverkusen und näherer Umgebung, da sein
10. November 1961 als Sohn des evangelischen           Vater im Jahr 1972 die Pfarrstelle in Leverkusen-
Pfarrers Hermann Schaefer und seiner Frau Eva-         Quettingen übernahm. Die Kindheit und Jugend
Maria Schaefer geb. Lierhaus in Velbert geboren        im evangelischen Pfarrhaus haben ihn nach eige-
wurde. 1972 verlegte er seinen Lebensmittelpunkt       nen Aussagen stark geprägt, und so hat er nie den
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Wupper eG, heute VR Bank eG            und seit vielen Jahren beken-
                                   Bergisch Gladbach-Leverkusen.          nender Fan der »Werkself«, der
                                   Diesen      genossenschaftlichen       Fußballer von Bayer Leverkusen.
                                   Arbeitgeber hat er dann in sei-           Schaefer ist seit vielen Jahren
                                   nem weiteren Berufsleben nie           bereits Mitglied im Aufsichtsrat
                                   verlassen. Er wurde Firmenkun-         der »gGmbH Evangelische Alten-
                                   denberater, Zweigstellenleiter in      heime des Diakonischen Werkes
                                   Schlebusch, Bereichsleiter und         im Kirchenkreis Leverkusen«. Für
                                   schließlich ab 2002 Vorstands-         dieses Amt hatte ihn seinerzeit
                                   mitglied. Seit Ende 2019 befindet      der leider viel zu früh verstorbene
                                   er sich in der »passiven Phase der     Pfarrer am Klinikum Leverkusen,
                                   Altersteilzeit« und hat nun mehr       Ulrich Fritsche, gewonnen. Herr
                                   Zeit für ehrenamtliche Aktivi-         Schaefer schreibt: »Die Mitar-
                                   täten. Seit 1987 ist er verheiratet,   beit in diesem Gremium hat mir
                                   hat zwei erwachsene Kinder und         immer Spaß gemacht und mich
                                   schreibt: »So Gott will und wir        bereichert. Ich freue mich nun
Hans-Jörg Schaefer                 leben, werden wir im April 2021        auf das Amt des Vorsitzenden
Bezug zu Kirche und Diakonie       Großeltern«.                           im Aufsichtsrat und danke ganz
verloren.                             Herr Schaefer war viele Jahre       besonders Herrn Pfarrer Harald
   Nach dem Abitur 1981 auf        Mitglied im Presbyterium der           Kampmann für sein langjähriges,
dem Werner-Heisenberg-Gym-         evangelischen Kirchengemeinde          außergewöhnliches           Engage-
nasium in Lützenkirchen und der    Leverkusen-Schlebusch          und     ment als Aufsichtsratsvorsitzen-
anschließenden Bundeswehrzeit      singt dort seit seiner Gründung        der und für seine Bereitschaft,
in Neumünster absolvierte er von   im Jahr 1995 im Gospelchor »The        den Aufsichtsrat auch noch in
1983 bis Anfang 1986 eine Aus-     Blue Mountain Singers«. Außer-         Zukunft weiter als Mitglied zu
bildung zum Bankkaufmann bei       dem ist er Mitglied im Rotary          unterstützen«.
der damaligen Volksbank Rhein-     Club Leverkusen Rhein-Wupper

Ruhestand und Neuanfang im Büro
                                   nen Feier in den Ruhestand ver-        tolle arbeitsfreie Zeit. Möge sie
                                   abschiedet worden. Sie wurde           die Jahre genießen, in denen sie
                                   am 01.März 1988 als Bürogehil-         selbst entscheiden kann, wann
                                   fin von der Verwaltung des Ver-        sie Pause macht und wann der
                                   eins »Ev. Altersheime Leverkusen       Alltag wieder beginnt.
                                   e.V.« eingestellt. Im Juni über-          Die Kolleginnen und Kollegen
                                   nahm sie die Stelle der damals in      wünschen viel Glück, Gesund-
                                   den Ruhestand verabschiedeten          heit, Ruhe und Entspannung für
                                   Frau Jakob im Sekretariat. Mit         diesen neuen Lebensabschnitt.
                                   Gründung der neuen Betriebs-                                          mm
                                   gesellschaft        »Evangelische
                                   Altenheime des Diako-
                                   nischen Werkes im Kir-
                                   chenkreis Leverkusen«
                                   im Januar 1990 wurde
Anni Feige                         sie in diese überführt.
Die langjährige und dienstälte-       Nach also über 32
ste Mitarbeiterin Anni Feige ist   Jahren Büroarbeit wün-
Anfang Dezember mit einer klei-    schen wir ihr nun eine

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Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz - Evangelische Altenheime ...
Kleine Abschieds- und Begrüßungsrunde des Büro
Neue Assistentin der                Arbeit für und mit Menschen.
Geschäftsführung                       Am 09.11.2020 habe ich die
   Mein Name ist Sina Meister-      neu strukturierte Position ange-
jahn, ich bin 42 Jahre alt, ver-    treten und arbeite in Teilzeit. Ich
heiratet und Mutter von zwei        wurde von allen Kollegen sehr
kleinen Kindern. In meiner lang-    herzlich willkommen geheißen
jährigen Tätigkeit als Projektma-   und von Frau Feige in diverse
nagerin in einer Werbeagentur       Arbeitsfelder des Sekretariats
waren Planung, Organisation         eingearbeitet.
und Durchführung von Pro-              Ich freue mich, meine
jekten Kern meiner Arbeit. Nach     Fähigkeiten im Verwaltungs-
meiner Elternzeit möchte ich        team einzubringen und die
nun in einem neuen Arbeitsum-       Geschäftsführung tatkräftig zu
feld arbeiten, das nah am Mit-      unterstützen.
menschen ist: anspruchsvolle                                                                        Sina Meisterjahn

Anneliese Gothe zum 100. Geburtstag
Im Seniorenhaus in der                                                              3 Jahren tätig und half mit
Robert-Blum-Straße                                                                  beim Ehrenamtsprojekt
besuchten der Oberbür-                                                              „Drehscheibe“, indem sie
germeister von Leverkusen                                                           Kuchen für die Kuchen-
Uwe Richrath und Ratsfrau                                                           theke beim Sommerfest
Irmgard von Styp-Rekowski                                                           gebacken und hinter der
die hundertjährige Anne-                                                            Theke gestanden hat und
liese Gothe. Das Bild zeigt                                                         außerdem noch den köst-
Frau Gothe in der Mitte,                                                            lichen, allseits beliebten
umgeben von den Ratsmit-                                                            Kartoffelsalat zubereitete.
gliedern und zwei Töchtern.                                                            Dass sie gern Kar-
    Mit 100 Jahren lebt sie                                                         neval feiert und jedes
selbständig in der eigenen                                                          Jahr zu Weiberfastnacht,
Wohnung,       bewunderns-                                                          wenn der jeweilige Kar-
wert. Gebürtig aus Thürin-          ihrem Wohnhaus evangelischer                   nevalsprinz bei der Kar-
gen, kam sie mit ihrer Familie      Gottesdienst gehalten wurde,            nevalsfeier in ihrem Wohnhaus
nach dem Krieg nach Lever-          bis die Corona-Pandemie diese           war, ihm ein selbstumhäkeltes
kusen und zog am 1. Januar          nette Geste nicht mehr erlaubte.        Schnapsfläschchen überreichte,
2003 zusammen mit ihrem Ehe-           Noch mit 97 Jahren bewirt-           war schon feste Tradition.
mann Paul von der Bismarckstr.      schaftete sie selbst ihren Schre-          Alle im Haus und in der Begeg-
her ins Aquila-Wohnen in der        bergarten, in dem sie fleißig Obst      nungsstätte kennen sie immer
Robert-Blum-Straße.                 und Gemüse anbaute.                     gut gelaunt als eine Frau, die sich
    Sie hatte immer eine sehr          Eine weitere große Leiden-           vom Alter nicht beeindrucken
große Verbundenheit mit der         schaft hat sie, nämlich Kochen,         lässt. Der blick wünscht Frau
evangelischen Kirchengemeinde       Backen und Einwecken in der             Gothe alles Gute, viel Gesund-
in Bürrig–Küppersteg, und bis       neuen Einbauküche, die sie mit          heit und Gottes Segen.
vor kurzem brachte sie immer        über 90 Jahren bekam. Auch                                                   bp
Blumen mit für den Altar, wenn in   ehrenamtlich war sie noch bis vor

                                                                          blick Ausgabe 1-2021 • Seite 3
Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz - Evangelische Altenheime ...
Das Corona-Virus ausbremsen!
Seit einem Dreivierteljahr haben   kurzem eine weitere Möglichkeit      schaft respektive in unseren
wir in unserem Alltag mit dem      gegeben, dem Virus entgegen zu       Einrichtungen und vor allem
Corona-Virus zu tun. Neuinfi-      treten.                              für die persönliche Gesundheit
zierte, Genesene, Verstorbene,        Im     Hertha-von-Diergardt-      aller Beteiligten wäre es m.E. ein
R-Wert, Inzidenz. Das Corona-      Haus wurden am 29.12.2020            Gewinn, wenn wir die Impfquote
Barometer spiegelt uns täglich     bereits 85 Bewohnerinnen und         noch steigern könnten, um das
die betrübliche Entwicklung der    Bewohner und Mitarbeitende           Corona-Virus schneller auszu-
Fallzahlen in der zweiten Welle.   geimpft. Für die Durchführung        bremsen. Die Bereitschaft, sich
   Der jetzige Lockdown mit den    der Impfung im Seniorenzen-          impfen zu lassen, ist und bleibt
diversen Maßnahmen soll uns        trum Bürrig konnten inzwischen       jedoch eine individuelle Ent-
vor einem nicht beherrschbaren     ca. 130 Bewohnerinnen und            scheidung eines jeden Einzelnen.
Infektionsgeschehen schützen       Bewohner sowie Mitarbeitende            Zur weiteren Information
- das klappt nur, wenn die Test-   bei der KVNO angemeldet              empfehle ich, mit dem fol-
möglichkeiten genutzt und Alle     werden.                              genden Link eine gute Erklärung
die Einschränkungen im privaten       Die Akzeptanz der Corona-         des Impfgeschehens aufzurufen:
und beruflichen Kontext ernst      Impfung in unseren beiden               www.YouTube.com
nehmen und beachten. Nun ist       Seniorenzentren halte ich für                                        uk
durch die Zulassung des Corona-    beachtenswert und erfreulich.
Impfstoffs von Biontech seit       Für die Stabilität unserer Gesell-

Assistierte Sterbehilfe?
Die Frage »Wie kann ich - im Falle lisierung der aktiven Sterbehilfe    und müssen danach keine Strafe
einer tödlichen Krankheit - ver- und befürwortet etwa einen             fürchten. Allerdings war die
meiden, dass ich langsam und Service, wie ihn zum Beispiel              »geschäftsmäßige Förderung der
qualvoll dahinsieche«?, bewegt die Organisation Dignitas in der         Sterbehilfe« seit 2015 in Deutsch-
viele Menschen. Oder auch: Was Schweiz anbietet. Die Mehrheit           land verboten: Mit Freiheitsstrafe
kann ich tun, damit meine ster- der Ärzte wiederum lehnt diese          von bis zu drei Jahren oder einer
benskranke Mutter, mein Vater, Art der aktiven Sterbehilfe ab. Ihr      Geldstrafe musste rechnen, »wer
mein Partner, meine Partnerin berufsethisches Selbstverständ-           in der Absicht, die Selbsttötung
nicht noch länger so schrecklich nis verbiete es ihnen, Menschen        eines anderen zu fördern, die-
leiden muss?                        zu töten oder ihnen zu helfen,      sem hierzu geschäftsmäßig die
    In diesem Zusammenhang sich selbst zu töten.                        Gelegenheit gewährt, verschafft
fällt oft der Begriff »Euthanasie«,                                     oder vermittelt«. So hieß es im
also aktive Sterbehilfe. Worum Neues Gerichtsurteil                     Paragraph 217 des Strafgesetz-
es aber geht, ist assistierter Sui-    Das Bundesverfassungsge-         buches. Das verunsicherte Ärzte
cid. Beide Begriffe unterschei- richt hat im Februar 2020 ein           und erschwerte die Arbeit bera-
den sich in einem wichtigen wichtiges Urteil gesprochen,                tender Organisationen.
Punkt: Im Fall von Euthanasie indem es sein Urteil zum Verbot              »Der strittige Paragraf 217
würde der Arzt den Patienten geschäftsmäßiger            Sterbehilfe    bedeutet eine massive Freiheits-
auf dessen Verlangen hin töten. verkündet hat. Dazu ist zunächst        einschränkung für Patienten,
Im anderen Fall verschreibt er festzustellen: Jeder hat nach            die am Lebensende einen frei
ein Medikament, das der betref- unseren Gesetzen das Recht,             verantwortlichen Suizid bege-
fende Mensch selbst einnehmen sich selbst zu töten. In Einzelfäl-       hen wollen und rechtlich auch
muss. In beiden Fällen jedoch len war sogar auch Sterbehilfe            dürfen«, sagt etwa Bettina
trägt der Arzt dazu bei, Leben zu in Deutschland immer schon            Schöne-Seifert vom Lehrstuhl
beenden.                            erlaubt. Angehörige etwa dür-       für Medizinethik der Universität
    Die Mehrheit der Deutschen fen einem nahestehenden Men-             Münster. Gegenwärtig bliebe
ist laut Umfragen für eine Lega- schen helfen, sich umzubringen         diesen Menschen »sehr oft nur
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Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz - Evangelische Altenheime ...
jedoch nicht mehr imstande,            Versorgung
                                   dann ist er auch nicht mehr oder          Bei einer »Pro-oder-Kontra-
                                   nur eingeschränkt autonom              Diskussion« wird allerdings eines
                                   entscheidungsfähig.                    vergessen: In den letzten zehn
                                       Wie sehr ein Betroffener lei-      bis 20 Jahren haben sich Pallia-
                                   det, beurteilt dann allein der         tiv-, also Schmerzmedizin und
                                   Mediziner, wenn er sein Handeln        Pallliativpflege etabliert und
                                   mit dem unerträglichen Zustand         weiter entwickelt. Ärzte, Sterbe-
                                   des Patienten begründet. Hier          begleiter und Krankenschwe-
                                   sehen die Gegner der aktiven           stern in Hospizen berichten, dass
die beschwerliche und teure        Sterbehilfe eine große Gefahr,         Patienten, die palliativmedizi-
Suizidreise in die Schweiz oder    dass ethische Grenzen über-            nisch betreut und psychologisch
eine harte Suizidmethode, wenn     schritten werden.                      unterstützt werden, äußerst sel-
sie dazu in der Lage sind«. Den        In den Niederlanden, wo ein        ten den Wunsch nach einem
ethisch angemessenen Weg, zu       assistierter Suizid fast »normal«      »Gnadentod« äußern.
Hause Zugang zu einem töd-         geworden ist, wird die aktive             Leider kann eine solche
lichen Medikament und ärzt-        Sterbehilfe auf immer weitere          Betreuung allerdings derzeit
lichem Beistand zu erhalten,       Patientengruppen        ausgewei-      nur einem sehr kleinen Pro-
hätte der Gesetzgeber weitge-      tet. Mittlerweile werden auch          zentsatz der Schmerzkranken
hend versperrt.                    schwerstbehinderte Neugebo-            und Sterbenden in Deutschland
   Nun aber ist das Sterbehilfe-   rene getötet – und die Gerichte        zuteilwerden. Neben der spe-
Gesetz geändert, indem es          billigen diese Praxis. Ärzte lei-      zialisierten ambulanten Pallia-
feststellt, dass jeder das Recht   sten »Sterbehilfe« an Unmün-           tivversorgung gibt es zur Zeit
hat, Angebote von Dritten in       digen und Menschen, die sich           in Nordrhein-Westfalen nur 34
Anspruch zu nehmen, auch           nicht äußern können, und die           Palliativstationen mit 234 Bet-
Menschen, die nicht unheilbar      Justiz gibt ihnen nachträglich         ten. Das heißt, auf eine Million
krank sind. Das vormalige Ver-     Recht. Vor zwei Jahren half ein        Einwohner entfallen lediglich 13
bot der geschäftsmäßigen Ster-     Arzt einem Patienten, sich selbst      stationäre Plätze. Und so lange
behilfe verletze den einzelnen     zu töten, dessen Demenzerkran-         die palliativmedizinische Betreu-
Menschen in seinem Recht auf       kung sich erst im Anfangssta-          ung nicht flächendeckend und
selbstbestimmtes Sterben. Die-     dium befand. Der Fall kam vor          allen zugänglich ist, bleibt den
ses Recht schließe die Freiheit    Gericht und wurde vom Höch-            meisten Menschen die Angst
ein, Angebote von Dritten in       sten Gerichtshof toleriert.            vor einem elenden Dahinvege-
Anspruch zu nehmen.                    Dabei ist die Demenz ein gutes     tieren. Diese Angst befällt viele
                                   Beispiel dafür, wie fragwürdig         Menschen schon, wenn sie noch
Selbstbestimmtes Sterben           die Einschätzung in den Nieder-        gesund sind, oder gerade erst
   Es geht also um Selbstbe-       landen sein kann. Gerontologen         eine erschreckende Diagnose
stimmung. Aber da fragt man        und Neurologen gehen mittler-          bekommen haben. Tausende
sich natürlich: Ist der Tod noch   weile davon aus, dass demenz-          wenden sich aus dieser Furcht
selbstbestimmt, wenn man die       kranke Menschen gar nicht in           heraus mittlerweile an Sterbehil-
Verantwortung dafür dem Arzt       dem Ausmaß leiden, wie Außen-
überträgt? Oder wenn man sich      stehende das annehmen. Pflege-
bereits in einem Zustand befin-    rinnen und Pfleger beobachten
det, in dem man selbst nichts      bei diesen Personen auch Zufrie-
mehr unternehmen kann?             denheit, Glücksmomente und
   Solange ein Mensch sich         Augenblicke der Klarsichtigkeit.
körperlich und geistig noch        Wer leidet, sind – verständlicher-
in der Lage befindet, seinem       weise! – vor allem die Angehö-
Leben ein Ende zu setzen, kann     rigen. Sie können es nur schwer
er eine selbstbestimmte Ent-       ertragen, den Zustand der oder
scheidung treffen und dement-      des Kranken mit anzusehen.
sprechend handeln. Ist er dazu     Alternative palliative

                                                                        blick Ausgabe 1-2021 • Seite 5
Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz - Evangelische Altenheime ...
feorganisationen wie »Dignitas«      sterbenahen Situationen kei-        beim Suicid geholfen wird.
und »Exit« in der Schweiz.           nen Anteil mehr hat oder haben          Im Positionspapier vom Mai
                                     kann, dann – so scheint es ja       2020 der Evangelischen Heim-
Ist das christlich                   konsequent - muss man sich aus      stiftung Stuttgart wird ein Fazit
verantwortbar?                       diesem Kontext »erlösen« oder       gezogen: «Bleibt nach sorgfäl-
Früher stellte sich die Frage nach   »erlösen lassen«.                   tiger Information und Abklärung
einer Rechtfertigung von aktiver        Zu bedenken ist aber auch:       ein selbstbestimmter Wunsch
Sterbehilfe nicht. Für Christen      Unsere Gesellschaft ist nicht so    nach Suizidhilfe bestehen, so
war bis vor ein, zwei Genera-        arm, dass sie nicht die Zeit, die   beachten wir den Willen des
tionen noch klar: Gott hat das       Mühe und das Geld aufbringen        Betroffenen, auch wenn er im
Leben gegeben, und nur Gott          könnte, um den Menschen zu          Widerspruch zu unseren eige-
kann es wieder nehmen. Doch          helfen, bis zu ihrem Tod wirklich   nen Werten steht. Die Klärung
diese Auffassung teilen heute        zu leben, also palliativ versorgt   der letzten Schritte erfolgt aus-
nur noch wenige. Und die große       zu werden oder in einem Hospiz      schließlich durch den Bewohner.
Gefahr ist eben, dass dann an die    in Würde Abschied vom Leben         Der letzte Akt der zum Tod füh-
Stelle einer Entscheidung aus        zu nehmen.                          renden Handlung ist in jedem Fall
Glauben leicht etwas anderes            Für die vermutlich kleinste      durch die sterbewillige Person
treten kann, wie etwa die Frage      Gruppe Sterbender mit großen        selbst durchzuführen. Der Tod
der Nützlichkeit. Außerdem ist       Schmerzen und schwersten            durch Suizidhilfe ist als außerge-
unser Gesellschaftsentwurf auf       Beschwerden, denen auch palli-      wöhnlicher Todesfall der zustän-
Nützlichkeit, Konkurrenz und         ativ nicht mehr geholfen werden     digen Behörde zu melden.»
Konsum eingerichtet und ange-        kann, ist die Gesetzesänderung                                      hk
legt. Wenn man daran aufgrund        von 2020 eine große Hilfe, weil
von starker Hinfälligkeit und        nun straffrei bleibt, wenn ihnen

Etappenziel in Sicht
Die Umbaumaßnahme im Hertha-von-Dier-
gardt-Haus macht nach einigen Verzögerungen
nun sichtbare Fortschritte. Der Abschluss des
ersten Bauabschnitts mit Fertigstellung des
Neubauteils steht kurz bevor. Die Außenanlage
ist hergerichtet und wenige Restarbeiten sowie
Auflagen der Bauaufsicht werden mit Hoch-
druck erledigt, so dass die Inbetriebnahme
des neuen Haupteingangs und der Küche
mit angeschlossener Cafeteria sowie der drei
Wohnbereiche für Anfang Februar 2021 vorge-
sehen ist. Für den Umzug der Bewohnerinnen
und Bewohner in die 21 neuen Einzelzimmer ist
alles vorbereitet, denn die angeschafften Pfle-
gebetten und Möbel sind bereits aufgestellt,
die Rufanlage ist geschaltet. Auch die Ausstat-
tung der Wohnküchen und Pflegestützpunkte
lassen die Vorfreude auf die baldige Nutzung
wachsen.
    Im Februar wird dann mit der Kernsanierung
des Bauteils 2 begonnen -wir werden berichten.
                                              uk

Seite 6 • blick Ausgabe 1-2021
Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz - Evangelische Altenheime ...
Ehrung der Jubilare
Am 13.11.2020 hat die Jubilar-
feier zum 25jährigen -Dienstju-
biläum der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mit quasi handverle-
senen Gästen stattgefunden.
    Mit individuellen Anspra-
chen, Laudatien und Dankes-
worten durch den Vorsitzenden
des Aufsichtsrates Pfr. i.R. Harald
Kampmann, die Geschäftsfüh-
rerin Ute Knoop und die Ein-
richtungsleitungen Sylvia Gogol
und Tanja Laskowski, wurden die
teilnehmenden Jubilare persön-
lich geehrt sowie mit dem gol-
denen Kronenkreuz der Diakonie
ausgezeichnet.
    Frau Emine Incekara (links im
Bild) hat seit 1995 verschiedene              seit vielen Jahren arbeitet sie im             die Technik des Seniorenzen-
Aufgaben in der Hausreinigung                 sozialen Dienst als ausgebildete               trums besser als Herr Ludwig,
und in hauswirtschaftlichen                   gerontopsychiatrische        Fach-             und es ist für ihn selbstverständ-
Bereichen des Hertha-von-Dier-                kraft. Ihre große Freude an der                lich, noch für Fragen und Hin-
gardt-Hauses wahrgenommen                     Förderung und Betreuung der                    weise - so zuverlässig wie einst
und freut sich auf die baldige                Bewohnerinnen und Bewohner                     - erreichbar zu sein.
Inbetriebnahme von neuer                      ist jeden Tag eindrucksvoll zu                    Die erforderlichen Abstands-
Küche, Cafeteria und den Wohn-                erleben.                                       regeln     und      Vorsichtsmaß-
küchen, auch weil der Kontakt                    Martin Ludwig (Mitte) war                   nahmen haben den feierlichen
zu den Bewohnern wieder mehr                  »der Mann für alle Fälle« vom                  Rahmen und die gute Stimmung
aufleben kann.                                Seniorenzentrum Bürrig. Nach                   erfreulicherweise nicht getrübt.
    Den beruflichen Wiederein-                25 erfüllten Jahren als Hausmei-               Ein Dank an alle Beteiligten für
stieg fand Ute Heykants (rechts)              ster hat er inzwischen den ver-                die Gestaltung der Feier!
als examinierte Pflegekraft im                dienten Ruhestand angetreten.                                                  uk
Seniorenzentrum Bürrig. Schon                 Keiner kennt das Gebäude und

 Verein Evangelische Altenheime Leverkusen e.V.
 Sie können helfen
 Den Verein „Evangelische Altenheime Leverkusen e. V.“ gibt es seit 1950. Seit dem Jahr 2002 fördert
 der Verein gezielt die “Evangelischen Senioreneinrichtungen der Diakonie im Kirchenkreis Leverkusen
 gGmbH”. Die Fördermittel werden ausschließlich für die evangelischen Altenheime und Altenwoh-
 nungen verwendet. Wir freuen uns darüber, wenn Sie sich entschließen, Mitglied zu werden.
 Der Mitgliedsbeitrag ist 12 Euro im Jahr.

 Oder helfen Sie uns durch Spenden.
 Für alle Spenden und Mitgliedsbeiträge können wir Ihnen Spendenquittungen ausstellen.
     Spendenkonto:
     VR Bank eG:
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Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz - Evangelische Altenheime ...
GEISTES – blick
                                                                                                                                                           Abendlied
                                                                                                                                                            Komm Trost der Nacht,
                                                                                                                                                            o Nachtigall!
                                                                                                                                                            Lass deine Stimm
                                                                                                                                                            mit Freudenschall
                                                                                                                                                            Aufs lieblichste erklingen;
                                                                                                                                                            Komm, komm und lob
                                                                                                                                                            den Schöpfer dein,
                                                                                                                                                            Weil andre Vöglein schlafen sein
                                                                                                                                                            Und nicht mehr mögen singen.
                                                                                                                                                            Lass dein Stimmlein
                                                                                                                                                            Laut erschallen, dann vor allen
                                                                                                                                                            Kannst du loben
                                                                                                                                                            Gott im Himmel hoch dort oben.
                                                                                                                                                            Ob schon ist hin der Sonnenschein
                                                                                                                                                            Und wir im Finstern müssen sein,
                                                                                                                                                            So können wir doch singen
                                                                                                                                                            Von Gottes Güt und seiner Macht,
                                                                                                                                                            Weil uns kann hindern keine Nacht,
                                                                                                                                                            Sein Lob ihm wollen bringen.
                                                                                                                                                                                         Hans Jakob Christoffel von
                                                                                                                                                                                     Grimmelshausen, 1622 – 1676)

 Inhalt                                                                                                                                                                       Impressum
 Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                       1   blick wird herausgegeben von:
 Ruhestand und Neuanfang im Büro. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                 2
 Kleine Abschieds- und Begrüßungsrunde des Büros .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                                         3   „Evangelische Altenheime des
                                                                                                                                                                              Diakonischen Werkes im Kirchen-
 Anneliese Gothe zum 100. Geburtstag .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                                    3   kreis Leverkusen gGmbH“
 Das Corona-Virus ausbremsen!.  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .                       4   Geschwister-Scholl-Straße 48 A
 Assistierte Sterbehilfe? .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .        4   51377 Leverkusen
 Etappenziel in Sicht .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   6   Tel. 0214/85120

 Ehrung der Jubilare. .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .   7   Redaktion:
                                                                                                                                                                                 Harald Kampmann
Die Adressen unserer Häuser:                                                                                                                                                     Ute Knoop
                                                                                                                                                                                 (verantwortlich)
Hertha-von-Diergardt-Haus                                                                Wohnen in Paul-Czekay-Häusern                                                        Layout:
  Geschwister-Scholl-Str. 48 A                                                             Gustav-Freytag-Straße 11-25                                                           Christoph Lückel
  51377 Leverkusen                                                                         51373 Leverkusen                                                                   Internet:
  Tel. 0214/85130                                                                          Tel. 0214/851210                                                                      www.altenheime-leverkusen.de
Seniorenzentrum Bürrig                                                                   Wohnen und Seniorenbegeg-                                                            Kontakt:
  Stresemannplatz 8                                                                      nungsstätte Aquila                                                                      h.kampmann@evalev.de
  51371 Leverkusen                                                                         Robert-Blum-Str. 15
  Tel. 0214/86866512                                                                       51373 Leverkusen
                                                                                           Tel. 0214/69294

                                                                                                                          Gesellschafter: Verein Evangelische Altenheime Leverkusen e.V.
                                                                                                                                                   Evangelischer Kirchenkreis Leverkusen
                                                                                                   Spendenkonto: VR Bank eG - IBAN: DE17 3706 2600 2008 3690 14 - BIC: GENODEDIPAF
Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz - Evangelische Altenheime ...
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