Weil wir eine Familie - 3 2021 DAS MAGAZIN DER AWO BAYERN 75. Jahrgang des "Helfer"
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3•2021 DAS MAGAZIN DER AWO BAYERN 75. Jahrgang des „Helfer“ DIE AWO IN NIEDER- BAYERN / OBERPFALZ Interview Zum Wohlbefinden beitragen. Weil wir Familie eine Familie Musik verbindet uns. sind.
WIR IN BAYERN WIR IN NIEDERBAYERN UND DER OBERPFALZ Aus der AWO 3 Editorial 11 Veranstaltungstipps aus dem Projekt AWO l(i)ebt Interview mit Küchenchef 12 Demokratie + WIR verlost drei Festschriften + Neuwahlen beim Kreisverband Passau 14 Bayerisches Trio für Berlin+ Neuer Landesvorstand 25 Jahre Kindergarten Kunterbunt 19 stellt sich vor + 100-Tage-Bilanz der Doppelspitze Im Gespräch mit MdB Florian Pronold 23 Unser Thema: Die AWO – Eine Familie 6 Eine Ära geht zu Ende 25 Weil wir eine Familie sind + Bundestagswahl Musik verbindet Familien 28 2021: Was können Familien erwarten? + Inter- Kreuzworträtsel/Impressum 30 view: Familienpolitik als strategisches Thema der Neuen Rechten + Die mit der Brückenfunktion Liebe Leser*innen, liebe Freund*innen der AWO, weil wir eine Familie sind, lautet das Thema der aktuellen WIR-Ausgabe. Und das aus gleich drei Gründen: Die AWO ist der Ort für alle, die sich gemeinsam engagieren möchten für eine Gesellschaft, in der nicht das Ich, sondern das Wir ganz oben steht. Zweitens bietet die AWO als sozialer Dienstleister eine Menge für die ganze Familie: ob Kita, Ganztagsbetreuung, Fe- rienangebote, Jugendclubs, Familienberatung und -bildung oder ein breitgefächertes Ange- bot für Senior*innen. Schließlich setzt die AWO sich auf allen politischen Ebenen dafür ein, die Lebenssituation von Familien zu verbessern. Wir schauen hin und machen auf Probleme aufmerksam. Und wir entwickeln Lösungen und Vorschläge, was die Politik tun kann, um den Alltag von Familien zu erleichtern. Es ist der perfekte Zeitpunkt, dieses Thema zu setzen. Denn in knapp vier Wochen ist Bundestagswahl. Wir haben die bayerischen Spitzenkandidat*innen gefragt, was Familien von ihnen und ihren Parteien erwarten können. Unsere Landesfachreferentin Stephanie Haan stellt vor, was wir als bayerische AWO uns von der Politik wünschen. Mit Prof. Dr. Rainer Fretschner haben wir darüber gesprochen, warum und wie einige Akteure versuchen, das Rad in der Familienpolitik wieder zurückzudrehen. Außerdem stellt die AWO Schulkinderbetreuung Trost- berg ihre Arbeit vor. Stellvertretend für viele AWO-Einrichtungen in ganz Bayern. Wir wünschen Euch eine interessante Lektüre und freuen uns darauf, mit Euch gemeinsam dafür zu sorgen, dass allen in unserer Gesellschaft wieder bewusster wird, dass wir eine Familie sind. Eure Nicole Schley Stefan Wolfshörndl
Veranstaltungstipps Foto: AWO Bundesverband 2. Oktober 2021 Lange Nacht der Demokratie AUS DER AWO In ganz Bayern findet am 2. Oktober auch unter Beteiligung einiger AWO-Einrich- tungen und -Gliederungen die „Lange AWO-Kampagne zur Bundestagswahl Nacht der Demokratie“ statt. In München bietet das AWO l(i)ebt Demokratie-Pro- Mit Optimismus und Entschlossenheit die Zukunft sozial jektteam zum Beispiel im Riesenrad im gestalten – das fordert die AWO von der zukünftigen Münchner Werksviertel eine Demokratain- Bundesregierung. Unter dem Hashtag #DuKannstDas ment-Gondel an – Demokratie trifft auf läuft seit Anfang Juli 2021 die große Kampagne des Entertainment. Brillieren Sie mit Ihrem Bundesverbands. Jede Woche widmet sich einem ande- Wissen im Demokratiequiz oder diskutie- ren Schwerpunktthema, das aus unterschiedlichen ren Sie demokratische Werte während Perspektiven in einer Vielzahl von Formaten beleuchtet eines Stapelturmspiels! Besonderes High- wird. Erstmals gibt es einen AWO-Podcast, in dem Prak- light: In einem unterhaltsamen Gedächt- tiker*innen aus der Sozialen Arbeit zu Wort kommen. nistraining wird Gedächtnis-Weltmeis- In den nächsten vier Wochen geht es um ein soziales terin Christiane Stenger Demokratie- Europa, Antirassismus, Bürgerschaftliches Engagement Wissen so vermitteln, dass Sie sie es und Demokratie sowie Nachhaltigkeit. Damit möglichst garantiert nie wieder vergessen werden! viele Menschen von den Forderungen erfahren, teilt und liket die Beiträge bitte fleißig auf Social Media! 20. November 2021 Weitere Infos zur Kampagne gibt es unter Online-Fachtag gegen awo.org/bundestagswahl-2021. Extremismus Das Netzwerk der bayerischen „Zusam- menhalt durch Teilhabe“-Projekte ver anstaltet am Samstag, 2 0. November 2021, wieder den jährlichen digitalen Neue Referatsleitung Fachtag „Engagement braucht Vielfalt“, diesmal zum Themenkomplex Extremis- Seit April 2021 leitet Christa Landsberger das mus. Dabei können sich die Teilneh- Referat Vorstand, Verbandsarbeit und Grundsatz- mer*innen nach einem einführenden fragen beim Landesverband. Die Germanistin, Überblicksvortrag in fünf verschiedenen Politik- und Sozialwissenschaftlerin übernimmt Online-Workshops zu aktuellen Heraus- gemeinsam mit Pressesprecherin Alexandra forderungen und zu der Frage, wie man Kournioti auch die WIR-Redaktion von Isabel diesen begegnen kann, weiterbilden. Krieger, die aufgrund einer neuen beruflichen Perspektive diese Tätigkeit beendet hat. Die Teilnahme an den Veranstaltungen steht allen Interessierten offen und ist Frau Landsberger war zuvor bei der Bayern- kostenlos. SPD-Landtagsfraktion und beim Paritätischen in Bayern beschäftigt. „Als Kind des Ruhrgebiets ist Kontakt: AWO Landesverband Bayern e.V., mir die AWO von klein auf vertraut. Mein neuer Aktionsbüro Demokratie, Job ist ein bisschen wie Nachhausekommen. Edelsbergstraße 10, 80686 München, Die neue Doppelspitze hat eine Menge vor Telefon 089 / 546754–140, und ich freue mich darauf, sie dabei zu zdt@awo-bayern.de, unterstützen!“ www.demokratie.awo.org Foto: privat awodemokratie Christa Landsberger WIR • Das Magazin der AWO Bayern 3
Bayerisches Trio für Berlin DIE „WIR-REDAKTION“ Sie wird als die erste Präsidentin in die Geschichte der Arbeiterwohlfahrt eingehen: Sie haben Anregungen, Lob oder Kathrin Sonnenholzner, ehemalige SPD- Kritik? Ihre Anmerkungen zum Landtagsabgeordnete und bis April 2021 aktuellen Heft nehmen wir gerne auf. stellvertretende AWO-Landesvorsitzende. Die Sie erreichen uns hier: 65-jährige Ärztin und der SPD-Bundestags- abgeordnete Michael Groß sind die neuen AUS DER AWO Arbeiterwohlfahrt Präsidiumsvorsitzenden des AWO-Bundes- Landesverband Bayern e.V. verbands. Stefan Wolfshörndl, Bürgermeister Edelsbergstraße 10, 80686 München von Gerbrunn und AWO-Co-Landesvorsitzen- Telefon 089 546754–0 der, wurde zum stellvertretenden Präsidiums- redaktion@awo-bayern.de vorsitzenden gewählt. Für eine dritte Periode haben die Delegierten Karin Hirschbeck als Präsidiumsmitglied bestätigt. Die Juristin ist auch Vorsitzende des Fürther AWO-Kreis- verbands. Kathrin Sonnenholzner, Stefan Wolfshörndl, Karin Hirschbeck (von oben nach unten) Foto: Gebr. Geiselberger GmbH Stellvertretende Landes vorsitzende stellen sich vor Name: Bernhard Feuerecker Alter: 52 Jahre Beruf: Architekt Ziele für die Vorstandsarbeit: WIR verlost drei Festschriften Verbundenheit untereinander und zur AWO durch Aufgeschlossenheit und Ver- Sie ist ein Geschenk der AWO in Bayern an alle, trauen fördern; Verlässlichkeit bieten, wirt- die für ein soziales Bayern einstehen: die Fest- schaftliche Konsolidierung weiterführen. schrift zum 100. Geburtstag. 25 Autor*innen Hobbys: Schreinern, Gartenarbeit geben Antworten auf aktuelle Herausforde- rungen für die Wohlfahrtspflege – vom sozial- Name: Brigitte Helga Protschka politischen Auftrag über die Modernisierung Alter: 62 Jahre des Mitgliederverbandes, von Nachhaltigkeit Beruf: Bankkauffrau, selbständige und Digitalisierung bis hin zu den Wirkungen Unternehmerin der Corona-Krise. Für die historische Perspek- Ziele für die Vorstandsarbeit: tive bürgt Mitherausgeber Professor Hermann Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Rumschöttel, langjähriger Generaldirektor der Verbandsarbeit verankern, Gleichstellungs- Staatlichen Archive Bayerns. arbeit, Aufwertung der Pflegeberufe. v.o. Fotos: privat/AWO Hobbys: Naturschutz, Pflege meiner Teilnahme an der Verlosung per Mail mit Streuobstwiese, Lesen und Kochen Namen und Anschrift an petra.dreher@ awo-bayern.de oder per Postkarte an den Name: Rudolf Schober AWO Landesverband, Edelsbergstraße 10, Alter: 72 Jahre 80686 München. Stichwort „100 Jahre Beruf: Rentner, zuvor Jurist AWO Bayern“. Ziele für die Vorstandsarbeit: Neue Mitglieder mit zeitgemäßen Das Buch kann auch online unter Angeboten gewinnen, die AWO wieder verlag.geiselberger.de bestellt werden zu einer politischen Akteurin machen. Hobbys: Relaxen, Reisen, Lesen, vorzugsweise Krimis 4 WIR • Das Magazin der AWO Bayern
Foto: AWO Bayern „Geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freude doppelte AUS DER AWO Freude“ Die AWO-Doppelspitze ist seit über 100 Tagen im Amt. Für die WIR hat sie eine erste Bilanz gezogen. Nur wenige Termine konnten bisher in Was waren Ihre wichtigsten Erkenntnisse und Begegnungen Präsenz stattfinden wie der Austausch in den ersten 100 Tagen als AWO-Doppelspitze? der AWO-Landesvorsitzenden mit Nicole Schley: Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Unmit Landesgeschäftsführer Andreas Czerny telbar nach der Landeskonferenz hatten wir schon die in München. ersten Termine und Veranstaltungen – leider überwie- gend online. Wichtig war uns ein schnelles Treffen des engeren Landesvorstands und ein schnelles Kennenlernen des Teams der Landesgeschäftsstelle, was leider bis auf Wie gestaltet sich die Arbeit in einer Doppelspitze? Gespräche im kleinen Führungskreis bisher nur virtuell Nicole Schley: Wir arbeiten als Doppelspitze sehr gut möglich war. zusammen. Das Zwischenmenschliche passt, wir tauschen uns über alle möglichen Kommunikationswege aus, infor- Die anderen bayerischen Wohlfahrtsverbände haben uns mieren uns gegenseitig über unsere Schwerpunktbereiche „mit offenen Armen“ begrüßt. Es fanden bereits Spitzen- und sprechen uns regelmäßig mit dem Landesgeschäfts- gespräche mit Bayerischem Bezirketag und Bayerischem führer und dem Vorstand ab. Und wie es im Leben so Landkreistag statt. Auch mit der Landespolitik sind wir in ist – geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freude Kontakt getreten, zum einen bei Video-Konferenzen, wie doppelte Freude. mit der Sozialministerin sowie dem Gesundheitsminister und Verbänden wie dem BUND und der KAB, zum anderen Ist das Amt so, wie Sie es sich vorgestellt haben? mit unserem neuen Format „Walk & Talk“ – bei einem Stefan Wolfshörndl: Ob man das nach 100 Tagen schon Spaziergang mit Politiker*innen einfach locker über sagen kann? Wir glauben es nicht. „Unsere“ AWO-Familie soziale Themen reden. Diesen Austausch bieten wir übri- in Bayern kennen wir ja schon gut durch unsere Tätigkeit gens auch den AWO-Gliederungen an. Denn die Vernet- auf Bezirksebene. Die Vielzahl von neuen Kontakten und zung innerhalb des Verbandes ist uns ein ebenso großes Terminen benötigt allerdings viel vorbereitende interne Anliegen wie die externen Kontakte. Abstimmung. Und auch sich im doch sehr weiten Feld der sozialen Arbeit in Bayern zurecht zu finden, ist eine Wo sehen Sie jeweils die Schwerpunkte ihrer künftigen Arbeit? Herausforderung. Dank der tollen Unterstützung und Stefan Wolfshörndl: Zum einen teilen wir uns die Termine der fachlichen Begleitung unseres Teams in der Landes- regional auf – Nicole ist für Südbayern und ich bin für geschäftsstelle gelingt es uns gut, das alles zu meistern. Nordbayern zuständig. Inhaltlich kümmert sich Nicole um Jedenfalls sind wir voller Optimismus unterwegs und den großen Bereich Familie, von Kindern und Jugendli- erleben viel Zustimmung – und auch Neugierde, wer wir chen über Gleichstellung bis hin zu Senior*innen. Ein sind und wie wir so ticken – auch außerhalb der AWO. besonderer Schwerpunkt ist das Thema Armut und die große Herausforderung, bezahlbaren Wohnraum zu schaf- Bei Interesse an einem Walk & Talk mit der neuen fen. Ich bin für die Pflege zuständig: Wie sichern wir Doppelspitze können AWO-Gliederungen sich gerne bei eine menschenwürdige Pflege in Zeiten des Fachkräfte- Petra Dreher melden: petra.dreher@awo-bayern.de, mangels und demografischen Wandels? Weitere große 089 / 54 67 54 – 114 Themen sind Digitalisierung, Demokratie und die Zukunft des Sozialstaats. WIR • Das Magazin der AWO Bayern 5
Weil wir eine DIE AWO – EINE FAMILIE Familie sind Familie ist dort, wo generationenübergreifende Gemein schaften „dauerhaft füreinander Verantwortung über- nehmen, Sorge tragen und Zuwendung schenken.“ So ???????? formuliert es die AWO in ihrem Grundsatzprogramm und trägt damit der gesellschaftlichen Realität Rechnung. Text: Stephanie Haan, Referentin Kinder- und Jugendhilfe des AWO-Landesverbands Familie ist nicht nur Vater-Mutter-Kind(er), sondern es gibt vielfältige Formen des Zusammenlebens: Familien mit alleinerziehenden Elternteilen, gleichgeschlecht- lichen Elternpaaren oder Patchwork-Konstellationen. Familien brauchen passende Bedingungen, Foto: AdobeStock Doch in unserer Gesellschaft herrscht noch immer eine um ihren Alltag zu meistern deutliche Schieflage. Nicht allen Familienmodellen Familien stehen vor vielfältigen Aufgaben: Um das Fami- und -mitgliedern werden politisch gleichberechtigte lieneinkommen zu sichern, benötigen sie Lösungen zur Chancen zuerkannt. Verschärft und verstärkt sichtbar Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eltern tragen die wurde dieser Missstand während der Corona-Pandemie. Verantwortung für das gute Aufwachsen und eine quali- Die Bundestagswahl bietet die Chance für einen tätsvolle Bildung ihrer Kinder. Auch die Pflege von Ange- politischen Richtungswechsel. Aus Sicht der AWO ist hörigen gehört in vielen Familien zum Alltag. ein solcher gerade auch in der Familienpolitik nötig. Damit Familien diese Herausforderungen meistern, dabei selbstbestimmt leben und füreinander da sein können, ist es Aufgabe von Politik, hierfür passende Bedingungen zu schaffen. Ein Steuersystem für alle Familienmodelle Nach wie vor begünstigt der Staat durch das Ehegatten- splitting die klassische Ehe, obgleich der Anteil der Alleinerziehenden wächst und inzwischen zahlreiche Paare auch ohne Trauschein zusammenleben. Vor allem für die Ehefrauen kann sich dies im Alter negativ aus- wirken. Die AWO fordert eine Reform des Steuersystems, von der alle Familienmodelle profitieren und die Eltern- teile gleichermaßen absichert. Einsparungen aus dem Wegfall des Ehegattensplittings müssten dabei direkt den Familien zugutekommen. Vorfahrt für partnerschaftliche Arbeitsteilung Wir brauchen familienpolitische Maßnahmen, die eine gleichberechtigte Rollenverteilung fördern. Dass beson- ders Mütter während der Corona-Pandemie die zusätz- liche Sorgearbeit und die Begleitung des Homeschoolings übernahmen, zeigt, wie gewonnene Errungenschaften Foto: shutterstock rasch wieder rückgängig gemacht sind. Oder dass wir noch gar nicht so weit sind, wie wir vielleicht dachten. Damit sich Väter verstärkt zu Hause einbringen können, muss eine familienfreundliche Personalpolitik in 6 WIR • Das Magazin der AWO Bayern
Bundestagswahl 2021 Was können Familien DIE AWO – EINE FAMILIE erwarten? Unternehmen politisch vehement eingefordert werden. Wir haben die bayerischen Spitzenkandidat*innen aller Übrigens ein Wunsch, den viele Väter haben. Die gleich- demokratischen Parteien, die in Bundes- und/oder berechtigte Aufteilung der Elternzeitmonate darf Arbeit- Landtag vertreten sind, gefragt, was sie von drei familien- nehmenden beruflich nicht schaden und sollte durch politischen Maßnahmen halten. Unser Votum ist klar: mehr nicht übertragbare Partnermonate sowie eine Kindergrundsicherung einführen, Ehegattensplitting höhere Lohnersatzrate für Geringverdiener*innen attrak abschaffen und eine bezahlte Auszeit vom Beruf ???????? tiver gemacht werden. Und last but not least: Typische für pflegende Angehörige ermöglichen. Hier sind die „Frauenberufe“, wie im Sozial- und Gesundheitswesen, Antworten der Parteien: müssen besser bezahlt werden. Denn dann ist es nicht mehr logisch, wenn Frauen ihre Arbeitszeit reduzieren negative Position und Männer für das Familieneinkommen sorgen. positive Position neutrale Position Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch bei der Pflege von Angehörigen In Bayern wird fast jede*r zweite Pflegebedürftige ND- von einem*r Angehörigen betreut. Auch die Pflege von KINDERGRU SICHERUNG Angehörigen ist häufig Frauensache. Das darf keine beruflichen Nachteile und Verdienstausfälle mit sich bringen. Es braucht einen Rechtsanspruch auf fami- liäre Pflege, realisiert etwa über einen staatlich finan- CSU Wir bekennen uns klar zur Unterstützung zierten Lohnersatz für pflegende Angehörige analog von Kindern aus einkommensschwachen Familien dem Elterngeld. mit Kinderzuschlag, Bildungs- und Teilhabepaket und dem Schulstarterpaket. Zudem wollen wir das Die häufig Vergessenen: Kinder und Jugendliche Kindergeld weiter erhöhen. Familienpolitik muss nach den Monaten der Pandemie verstärkt auch die Kinder und Jugendlichen in den Blick FDP Wir wollen ein Kinderchancengeld, das finan- nehmen. Die nun bereitgestellten Aufholmaßnahmen zielle Unterstützung aber vor allem konkrete Bildungs- dürfen keine kurzfristigen Wahlkampfgeschenke sein, und Teilhabe-Leistungen bietet. Es garantiert einfa- sondern müssen langfristig greifen und Kinder und Jugend- chen, digitalen Zugang und echte Aufstiegschancen. liche ganzheitlich in den Blick nehmen. Psychische und physische Gesundheit gehören hier ebenso dazu wie FREIE WÄHLER Die Grundsicherung muss so ge- (digitale) Teilhabechancen und die Garantie auf einen staltet werden, dass den Bedürfnissen der Kinder Ausbildungsplatz. Rechnung getragen wird und dass ihnen volle Teil- habemöglichkeiten und gleiche Bildungschancen Damit endlich weniger Kinder in Deutschland in Armuts- gegeben werden. lagen aufwachsen, ist die Einführung einer einkom- mensabhängigen Kindergrundsicherung unerlässlich. GRÜNE Jedes fünfte Kind in Deutschland wächst Eine unbürokratische, gerechte und weniger diskrimi- in Armut auf. Mit der Kindergrundsicherung wollen nierende Inanspruchnahme von Leistungen könnte wir allen Kindern faire Chancen geben und dort ent- hierdurch eingeführt werden. lasten, wo es besonders gebraucht wird – ohne kom- plizierte Antragsverfahren. Gemeinsames Handeln von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft notwendig LINKE Kinderarmut muss der Vergangenheit ange- Wenn Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an hören! Dafür erhöhen wir das Kindergeld auf 328 Euro einem Strang ziehen, können sozial gerechte und zeit- pro Monat und führen einen unbürokratischen Zuschlag gemäße Bedingungen für Familien geschaffen werden. von bis zu 302 Euro für Kinder aus armen Familien ein. Hierfür setzt sich die AWO politisch sowie mit ihren Angeboten und Diensten – beispielsweise Familien- SPD Höheres einkommensabhängiges Kindergeld stützpunkten – ein. über 500 Euro monatlich plus bessere soziale Teilhabe durch zum Beispiel beitragsfreie Kitas, ein Ganztagsan- gebot für Schulkinder, kostenlosen ÖPNV und so weiter. WIR • Das Magazin der AWO Bayern 7
DIE AWO – EINE FAMILIE R R U F L I C H E AUSZEIT FÜ B E E H E G AT T E N - N D E A N G E HÖRIGE MIT PFLEGE SPLITTING A A T L I C H F I N A N Z I E RT E M ST CSU Wir halten am Ehegattensplitting fest und stre- L O H N E R S AT Z ???????? ben den Einstieg in ein Kindersplitting an. Gleichzeitig wollen wir Alleinerziehende entlasten und den Entlas- tungsbetrag auf 5.000 Euro anheben. CSU Wir halten an der von uns umgesetzten sechs FDP Am Splittingverfahren für Ehe- und Lebenspart- monatigen Pflegezeit fest. Darüber hinaus haben wir nerschaften halten wir fest. Mit höheren Freibeträgen das Pflegeunterstützungsgeld in Höhe von 90 Prozent und einer Reform der Einkommensteuer wollen wir die des Nettoentgelts eingeführt und damit die Bedingun- Menschen insgesamt stärker ent- statt belasten. gen für Pflegende deutlich verbessert. FREIE WÄHLER Wir sind für den Erhalt des Ehegatten- FDP Wir wollen ein Freiraumkonto für zusätzliche Splittings. Wir wollen jedoch besonders Familien durch Freistellungen zu den bestehenden Pflegezeitangeboten, eine neue Steuerklasse „Familie“ und kurzfristig durch bei dem man individuell Rücklagen bilden kann aus Aufstockung der steuerlichen Freibeträge entlasten. Einkommen, Boni, Überstunden und Urlaubstagen. GRÜNE Das Ehegattensplitting fördert nicht Familien, FREIE WÄHLER Für Familienangehörige muss mehr Fotos: Parteien, Stefan Kaminski (C. Roth), CSU im Bundestag/Alexander Zilbner (A. Dobrindt) sondern ein bestimmtes Lebensmodell. Familie ist, wo Kin- unbürokratische und individuelle Hilfe abrufbar werden, der sind oder gepflegt wird – unabhängig vom Trauschein. ebenso sind eine finanzielle Entschädigung und die Wir wollen ein Steuerrecht, das alle Familien unterstützt. Anerkennung der Pflegezeit bei der Altersrente erfor derlich. LINKE DIE LINKE will geschlechtergerechte Steuermo- delle für alle Lebensgemeinschaften mit Kindern. Denn GRÜNE Verantwortung zu übernehmen für Angehörige, das Ehegattensplitting bevorteilt seit 1958 nur Eheschlie- Nachbar*innen oder Freund*innen, verdient Unterstützung. ßung und benachteiligt Frauen im Beruf. Ähnlich wie beim Elterngeld wollen wir einen Teil- oder Vollausstieg finanziell abfedern – mit der PflegeZeit Plus. SPD Steuervorteil bildet gesellschaftliche Realität nicht mehr ab, da es vor allem Alleinverdiener-Ehepaare LINKE Wir fordern bei privater Pflege den vollen arbeit- mit hohem Einkommen unabhängig von der Kinderzahl geber- und steuerfinanzierten Lohnausgleich. Grund- begünstigt. Das werden wir für neu geschlossene Ehen sätzlich muss die solidarische Pflege-Vollversicherung ändern und ein Wahlrecht für bestehende Ehen einführen. kommen, um Millionen Angehörige zu entlasten. SPD Wir wollen 15 Monate Anspruch auf Lohnersatz bei einer Arbeitszeitreduzierung für jeden nahen Angehörigen Die bayerischen Spitzenkandidat*innen: ab Pflegegrad 2, auf mehrere Pflegepersonen aufteilbar Alexander Dobrindt (CSU), Daniel Föst (FDP), mit einer Mindestarbeitszeit von 15 bis 20 Stunden. Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Claudia Roth (Grüne), Nicole Gohlke (Linke), Uli Grötsch (SPD) 8 WIR • Das Magazin der AWO Bayern
Prof. Dr. Rainer Fretschner (51) Foto: privat lehrt Soziale Arbeit an der ASH INTERVIEW Berlin. Mit der Ideologie und den Familienpolitik als Strategien der Neuen Rechten DIE AWO – EINE FAMILIE setzt er sich verstärkt auseinander, seit ein Nazi-Kader bei ihm als strategisches Thema Student auftauchte, damals noch an der FH Kiel. der Neuen Rechten Interview: Christa Landsberger ???????? Vater, Mutter und zwei Kinder – Das Die Familienpolitik ist eine Klammer, war lange Zeit das Idealbild einer die alle drei zusammenhält. Die Vor- Familie. Was hat sich verändert? stellung einer homogenen Volksge- Gar nicht so viel. Immerhin 70 Prozent meinschaft baut auf der bürgerlichen leben nach wie vor in einer bürgerli- Kleinfamilie als Keimzelle auf. Der chen Kleinfamilie. Aber die Familien- Neoliberalismus setzt auf unbezahlte konzepte haben sich ausdifferenziert. Carearbeit in der Familie. Und der Es gibt Stieffamilien, Pflegefamilien, christliche Fundamentalismus sieht zipatorisch empfinden, auf frucht- Patchwork- und Regenbogenfamilien. die heilige Familie als Vorbild für das baren Boden. Viele haben sich dem Und immer mehr Alleinerziehende. Zusammenleben. So unterschiedlich Thema Emanzipation verschrieben Auch die bürgerliche Kleinfamilie diese Strömungen sind, können sie und leben das in ihren Partner- wird unterschiedlich ausbuchstabiert. sich auf zwei Dinge einigen: auf ein schaften. Bis das erste Kind kommt. Das Golden Age of Marriage der Nach- traditionelles Familienbild und auf Dann rutschen auch diese Paare kriegszeit ist vorbei, wenn man sich antimuslimischen Rassismus. wieder in ein traditionelles Familien- die Scheidungsraten anschaut. Kon- bild. Aber nicht, weil sie nicht mehr zepte wie serielle Monogamie, pluri- Welche Agenda verfolgen diese Kräfte? an den Wert der Emanzipation glau- lokale Familien, also getrenntlebende Was treibt sie an? ben, sondern weil der Arbeitsmarkt, Eltern, die sich das Sorgerecht teilen, Die Neue Rechte nutzt das Thema die Form der sozialen Sicherung und oder auch Lebensgemeinschaften Familienpolitik strategisch, um ihre vieles andere auf dem Modell des verbreiten sich. eigentlichen Ziele durchzusetzen. Das männlichen Alleinernährers und der Thema ist sehr anschlussfähig, bis Frau, die zuständig für Kinder und Die gesellschaftliche Realität ist also in die Mitte der Gesellschaft. Gerade Haushalt ist, aufbaut. Damit wird bunter und vielfältiger geworden. Ist in Krisenzeiten, wie jetzt während die rechte Ideologie der traditionel- das allgemein akzeptiert oder gibt es Corona, können sich viele dem tra- len Familie und des Antifeminismus noch eine Norm, in welcher Form ditionellen Rollenverständnis an- anschlussfähig für bürgerliche oder Menschen zusammenleben sollten? schließen, die mit der Ideologie der sogar linksliberale Personen, die ei- Die Norm der bürgerlichen Kleinfa- Neuen Rechten nichts zu tun haben. gentlich ganz anders leben wollen. milie gibt es nach wie vor. Das liegt Weil das Bild der Kleinfamilie Si- auch an der Art, wie wir wirtschaften, cherheit verspricht. Und es lässt sich Was kann man tun, um dem Rollback wie wir Arbeits- und Familienleben wunderbar emotionalisieren. Wir etwas entgegenzusetzen? organisieren. Und es gibt eine Bewe- alle kennen Familie, haben unsere Die vielfältigen Formen des Zusam- gung, die das Modell wieder zur allei- Erfahrungen und Vorstellungen. menlebens sichtbar machen. Dass nigen Norm erheben will. Diese Bewe- Wenn so etwas wie Sexualpädagogik es nicht nur das eine Modell gibt – gung kennzeichnet auch ein starker hinzukommt, lässt sich das Thema im Übrigen selbst bei Spitzenpersonal Antifeminismus und Homophobie. zusätzlich skandalisieren. Nicht zu- der Neuen Rechten. Und die Rahmen- letzt geht es auch darum, Besitz- bedingungen verändern. Es gibt Was sind das für Akteur*innen, die stände zu wahren. Deswegen ko- gute Versuche der Politik wie Eltern- eine Rolle rückwärts im Familien- und chen die Emotionen häufig hoch. zeit für Väter. Aber die Versuche schei- Genderdiskurs anstreben? ten an der ökonomischen Realität. Sie kommen vor allem aus der so Ist es also ein Kalkül der Neuen Rech- Daran, dass Männer nach wie vor genannten Neuen Rechten. Die Neue ten, mit diesem Thema in die bürger- mehr verdienen als Frauen. Dass Rechte besteht aus drei Strömungen: liche Mitte vorzudringen? der Wiedereinstieg für Frauen nach völkisch-nationalistisch, neoliberal Ja, das glaube ich. Es fällt auch bei der Elternzeit häufig noch schwierig und christlich-fundamentalistisch. Leuten, die sich eigentlich als eman- ist. Hier müssen wir ansetzen. WIR • Das Magazin der AWO Bayern 9
In Trostberg wird Gestalten an der frischen Luft großgeschrieben. DIE AWO – EINE FAMILIE ihr Team unterschiedliche Familien- bildungsangebote. Dazu gehören Näh- kurse, Kinobesuche, offenes Mutter- Foto: AWO-Schulkinderbetreuung Trostberg Kind-Café, Vater-Kind-Wochenende oder Fachvorträge wie „Kinder erziehen und trotzdem chillen“ oder „Kinder brauchen Grenzen – Eltern auch“ – was immer Familien stützt. ???????? Brückenfunktion in die Regeldienste Darüber hinaus hat der Familienstütz- punkt auch eine Brückenfunktion: Muthmann und ihr Team kennen die Familien und die Herausforderungen, vor denen diese stehen, begreifen Die mit der sich als niedrigschwelliges Angebot, das Kontakt zu Regeldiensten wie Brückenfunktion Erziehungsberatungsstelle oder Frauenhaus herstellt. Auch mit Ver- einen besteht enger Austausch, denn „uns interessiert natürlich auch, Text: Alexandra Kournioti was mit den Kindern nach 17.15 Uhr und am Wochenende passiert“. Im Fachdienstraum steht ein Keyboard sich, nicht nur wegen der räumlichen und eines Tages fragte eine Sechst- Nähe, „sondern auch weil die Kinder Manchmal sind die Anliegen der Rat- klässlerin Gabi Muthmann, Leiterin nicht in jedem Angebot mit neuen Be- suchenden gleich zu beantworten, der AWO-Schulkinderbetreuung in zugspersonen konfrontiert werden, wir wie das nach der nächstgelegenen Trostberg, ob sie auf dem Instrument arbeiten einrichtungsübergreifend“. Krabbelgruppe. Oft ist Muthmanns spielen dürfe. Durfte sie und kaum Vermittlung komplexer und erfordert war die erste Melodie verklungen, 165 Kinder, zehn Nationalitäten Feingefühl, wie im Fall einer allein- fragte Muthmann die Schülerin, wo Aktuell werden 165 Kinder im Alter von erziehenden Mutter, die ihr Kind sie so gut zu musizieren gelernt habe. sechs bis zwölf Jahren aus insgesamt nicht im Hort anmelden wollte, weil Das habe sie sich selbst beigebracht, zehn Nationalitäten betreut; jedes sie fürchtete, Gebühren nicht zahlen lautete die Antwort. „Für mich war dritte Kind hat einen Migrationshinter- zu können. Muthmann unterstützte klar, so ein Talent muss gefördert grund und jedes einzelne hat ein Mit- die Frau, die Kostenübernahme beim werden. Also habe ich die Musikschule spracherecht. „Partizipation wird bei zuständigen Amt zu beantragen. kontaktiert“, erzählt Muthmann. Dort uns großgeschrieben“, sagt Muth- erhielt das Mädchen vier Jahre Klavier- mann. Vor allem in der Kinderkonfe- Dass das Verhältnis zu den Kindern, unterricht, finanziert von einer Privat- renz können die Minderjährigen ihre die oft über Jahre die Angebote wahr- person. „Schülerin und Förderer Ideen vorstellen. Oft werden solche, nehmen, ein enges ist, liegt auf der waren beide glücklich“, erinnert die die Mehrheit überzeugen, reali- Hand. Nicht selten überdauert es die sich die Pädagogin. siert, beispielsweise Hochbeete und Schulzeit. „Wenn ehemalige Kinder eine Hütte. „Unser Anliegen ist es, zu uns kommen, um uns ihre erste Einrichtungsübergreifendes Arbeiten die Kinder auch in Bereichen zu stär- Freundin vorzustellen oder ihren Beispiele wie diese kennt Muthmann ken, die über die Schule hinausgehen. Führerschein zu zeigen, dann ist die viele. Bei der Trostberger Schulkinder- Sportlich, musikalisch und handwerk- Freude riesengroß“, sagt Muthmann betreuung handelt es sich um eine lich zum Beispiel“, sagt Muthmann. und ergänzt lachend: „Manchmal besondere Einrichtung, denn sie ver- erzählen sie auch, was sie früher al- eint unter einem Dach mehrere Ange- Anlaufstelle für die ganze Familie les angestellt haben.“ Was das war, bote: offene Ganztagsschule, integra- Bei alledem sei es wichtig, jedes Kind verrät sie natürlich nicht. tiven Kinderhort, Schulbegleitung, dort abzuholen, wo es steht, und die Mittagsbetreuung und Familienstütz- Angehörigen miteinzubeziehen. Damit schulkinderbetreuung@ punkt. Das bringe viele Vorteile mit das gelingt, gestalten Muthmann und awo-trostberg.de 10 WIR • Das Magazin der AWO Bayern
WIR DIE AWO IN Entsprechende Kontoverbindungen finden AUS DEM BEZIRKSVERBAND Sie im Infokasten. Bereits jetzt ein herzliches „Vergelt‘s Gott“. NIEDERBAYERN/ Neben diesen existenziellen Herausforderun- gen unseres Verbandes, soll eine abschließende OBERPFALZ Randnotiz darauf eingehen, dass meine Person, die seit dem Jahr 2010 im Verband tätig ist, mit Wirkung zum 1. März dieses Jahres zum Liebe AWO-Freundin, lieber AWO-Freund, Bezirksgeschäftsführer und zum gesetzlichen Vertreter der gemeinnützigen Tochtergesell- nach Monaten der Corona-Pandemie, deren schaften unseres Verbandes bestellt wurde. Ich Länge und Ausprägung sich keiner vorher vor- freue mich auf diese verantwortungsvolle Auf- stellen vermochte, ist im Jahr 2021 der Sommer gabe, die Zusammenarbeit mit den vielen mo- der Freiheit und Fröhlichkeit leider noch nicht tivierten Menschen und die Begegnungen mit vollständig zurückgekommen. Viel mehr be- Ihnen, liebe AWO-Freund*innen, bei denen ich schäftigt uns das Leid und die immensen Aus- mich und meine Arbeit Ihnen vorstellen werde. wirkungen des Hochwassers in ganz Deutsch- land. Auch in Südbayern, vor allem aber in Ich verbleibe hoffnungsvoll mit dem intensiven Mitteldeutschland, in NRW und Rheinland-Pfalz Wunsch für unsere AWO in Deutschland, dass sind unzählige Tote zu beklagen, und auch aus der in Kürze anstehenden Bundestagswahl Sachschäden in bisher nicht da gewesenem eine uns und unseren Werten nahe, starke und Umfang sind zu verzeichnen. Es wurden auch sozialpolitische Fürsprache hervorgehen wird, Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt zerstört die die Schwachen in dieser Gesellschaft im und Menschen, die dort ihr Zuhause hatten, Auge hat. mussten evakuiert werden. Dies alles macht unsere AWO-Familie - jeden von uns - sehr Passen Sie auf sich auf, herzlichst betroffen. Ihr Alexander Trapp Im Juli 2021 Welche Krise auch immer unsere Gesellschaft herausfordert, Solidarität, „Zusammen ste- hen“ und gegenseitige Hilfe wird uns durch die schwere Zeit bringen. Die Arbeiterwohlfahrt ist traditionell in der Ka- tastrophenhilfe im In- und Ausland stark enga- giert. Sofern Sie beabsichtigen, mit Ihrer Gliede- rung oder persönlich finanzielle Hilfe leisten zu wollen, bestehen für Sie drei Möglichkeiten der INFO Hilfe: Spendenkonto Aktion Deutschland Hilft Einerseits über das Aktionsbündnis ADH „Aktion IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30 Deutschland hilft“, in der sich Wohlfahrtsver- Bank für Sozialwirtschaft bände zusammen organisiert haben. Kennwort Hochwasser Deutschland Zweitens hilft die Arbeiterwohlfahrt auch direkt mit ihrer Organisation „AWO International“, die Spendenkonto AWO International IBAN: DE83 1002 0500 0003 2211 00 selbstverständlich auch im innerdeutschen Ka- Bank für Sozialwirtschaft tastrophenfall intensiv wertvolle Hilfe leistet. Kennwort Hochwasser Deutschland Als letzte Option Ihrer Unterstützung hat der Spendenkonto AWO Bundesverband e.V. Bundesverband selbst unter Hochdruck ein IBAN: DE36 3702 0500 0006 0225 05 Spendensammelkonto organisiert und ist in en- Bank für Sozialwirtschaft gem Kontakt mit betroffenen Gliederungen und Kennwort: Hochwasserhilfe Mitgliedern. WIR • Das Magazin der AWO Bayern 11
Wir möchten zum Wohlbefinden beitragen Blick über den Tellerrand: Küchenteam INTERVIEW kocht leidenschaftlich für Bewohner Im AWO-Seniorenheim Frontenhausen wird täglich ???????? frisch gekocht. Auf dem Speiseplan von Küchenchef Erich Steinberger stehen deftige Speisen ebenso wie leichte Kost. Für Abwechslung ist gesorgt. Der Küchen- chef verantwortet mit seiner Stellvertreterin Irmgard Winberger, ebenfalls einer gelernten Köchin, die Küche des Hauses. Mit ihrem Team sind sie für das leibliche Wohl der Bewohner*innen zuständig. Worauf kommt es beim Kochen in einem Seniorenheim an? Erich Steinberger: Im Vordergrund steht, dass wir alle mit dem Essen zufriedenstellen. Essen ist enorm wich- tig, denn die Mahlzeiten geben den Bewohnern eine Struktur im Alltag und die Möglichkeit zur Kommunika- tion. Wir gehen, soweit es möglich ist gerne auf Wün- sche ein. Diese werden bei Bewohnerbefragungen er- mittelt. Im Großen und Ganzen können wir diese auch erfüllen und setzen sie gerne um. Da ist für jeden Gau- men etwas dabei. Selbstverständlich sind auch die Hy- gienevorschriften strikt einzuhalten. Zu meiner Aufgabe gehört das Schreiben der Dienstpläne und Bestellungen. Zur Sicherstellung der Qualität der Dienstleistung erfol- gen regelmäßige Kontrollen und Dokumentationen auf den einzelnen Prozessstufen, so zum Beispiel Kontrolle Erich Steinberger ist Koch mit Leib und Seele. der Kühl- und Tiefkühllagertemperatur, Kontrolle der Kerntemperatur beim Garprozess, Dokumentation der wir zweimal wöchentlich, die kommen immer gut an. Reinigung und Desinfektion, etc. Alle Mitarbeiter neh- Zum Einsatz kommen weitestgehend saisonale, gesunde men regelmäßig an Hygieneschulungen teil, die in Lebensmittel aus der Region. Ich habe mit den einhei- einem speziellen Hygieneschulungskonzept festge- mischen Lieferanten beste Erfahrungen gemacht, auch schrieben sind. preislich. Gibt es besondere Vorlieben bei den Senioren? Würden Sie sich als leidenschaftlichen Koch bezeichnen? Erich Steinberger: Wir kochen in der Hauptsache klassi- Erich Steinberger: Ich bin jetzt seit 43 Jahren Koch und sche, aber auch moderne Gerichte, benennen diese aber ich habe meinen Beruf immer mit großer Leidenschaft nicht bei ihren Namen, denn zu viel Neues oder Unbe- ausgefüllt. Ich stamme aus einer Wirtsfamilie, da wurde kanntes schürt Unsicherheit bei den Senioren. Die Lieb- mir der Beruf sozusagen schon in die Wiege gelegt. lingsessen sind Wiener Schnitzel, gebratene Hähnchen Einer meiner Brüder ist ebenfalls Koch, einer ist Kellner. und Mehlspeisen. Inzwischen bieten wir auch immer Seit meiner Kindheit hatte ich nur diesen einen Berufs- öfter vegetarische Gerichte an, heute gab‘s zum Beispiel wunsch. In der 6. Klasse war ich der einzige Junge unter Gemüsegulasch. Insgesamt ist die Kost nicht mehr so Mädchen in der Hauswirtschaft, weil mir klar war: Ich Fleisch lastig wie noch vor einigen Jahren. Die Bewoh- werde Koch. Meine gesamte Familie hat mir, wegen der ner können die Menge ihrer Mahlzeiten selbst bestim- Arbeitszeit am Wochenende und an den Feiertagen da- men. Wir bieten immer zwei Menülinien an, eines mit von abgeraten. Ich habe meine Berufswahl aber nie Fleisch und ein fleischloses Gericht. Mehlspeisen kochen bereut. 12 WIR • Das Magazin der AWO Bayern
INTERVIEW/VERBANDSARBEIT Fühlen Sie sich in der Seniorenheimküche wohl? Erich Steinberger: Ich wollte immer in die Gemein- INFO schaftsverpflegung und bin jetzt da wo ich eigentlich hinwollte. Man kann hier wirtschaftlich arbeiten ohne Kostendruck und ich kann völlig selbständig entschei- den. Wir haben mit der AWO einen sehr guten Arbeitge- ber und mit Corinna Hartmann eine sehr gute Chefin. Wie gestalten sich die Mahlzeiten? Erich Steinberger: Es gibt jeden Tag sechs Mahlzeiten: Frühstück, Zwischenmahlzeit, Mittagessen, Kaffee und Kuchen, Abendessen und eine Spätmahlzeit. Im Aufent- halts- und Esszimmer der Wohnbereiche wird das Früh- stück serviert. Daneben können die Bewohner auch auf ihrem Zimmer frühstücken. Mittags erwartet die Bewoh- ner ein Drei-Gänge-Menü an den gedeckten Tischen in der Cafeteria oder in ihren Wohnbereichen. Täglich ste- hen zwei Gerichte zur Wahl. Daneben überrascht das Küchenteam die Bewohner mit besonderen Aktionen, Ronja Niedenführ (Mitte, sitzend) bei der oder festlichen Buffets zu besonderen Anlässen. Abends Unterzeichnung des Arbeitsvertrages mit (v.l.) gibt es immer zu den Tagesangeboten eine große Aus- stv. Bezirksvorsitzenden Olga Wesselsky, wahl an Alternativen. Grundsoßen und Suppen werden Bezirksgeschäftsführer Alexander Trapp und bei uns grundsätzlich selbst angesetzt. Es ist uns ein Bezirksvorsitzenden Bernhard Feuerecker. Anliegen, soweit es möglich ist, frisch zu kochen. Fünf- mal wöchentlich backen wir entsprechend der Jahreszeit Kuchen, einmal wöchentlich Hefezöpfe, wobei meine Kollegin Irmgard Winberger hier die große Spezialistin Ronja Niedenführ neue Organisations- ist. An Weihnachten backen wir Plätzchen, es muss also nichts zugekauft werden. Natürlich gibt es auch ver- referentin beim AWO Bezirksverband schiedene Kostformen, z. B. für Bewohner mit Kau- und Die Nachfolge von Fabian Kopp konnte nun gere- Schluckbeschwerden. gelt werden. Ronja Niedenführ ist seit 01.08.2021 neue Organisationsreferentin des AWO Bezirksver- Ist es bei sechs Mahlzeiten täglich möglich, kostendeckend bandes Niederbayern/Oberpfalz. arbeiten? „Die aktuelle Lage hat einmal mehr gezeigt, wie Erich Steinberger: Neben den Gerichten für die Einrich- unverzichtbar das Ehrenamt für unsere Gesell- tung bringt Hausmeister Robert Oswald jeden Mittag schaft ist. Als Teil der Arbeiterwohlfahrt freue ich noch Essen in die Kindertagesstätte, den Kinderhort und mich künftig ehrenamtliche Projekte zu initiieren in die Schule. Außerdem werden zusätzlich Menüs für und bereits bestehende unterstützen zu können.“, externe Abholer zubereitet. Die gute Belegung durch so Niedenführ bei der Unterzeichnung des Arbeits- Bewohner und die zusätzlichen Kunden helfen, kosten- vertrages. deckend zu arbeiten. Ronja Niedenführ ist in der Bezirksgeschäftsstelle Wie setzt sich Ihr Team zusammen? Regensburg zu erreichen: Erich Steinberger: Ich arbeite jetzt seit 20 Jahren mit den meisten meiner Kollegen zusammen. Das macht Referat Organisation einen Riesenspaß. Menschlich und fachlich gibt es Ronja Niedenführ wahrscheinlich kein vergleichbares Team. Wir sind zwei Telefon 0941 466288-38 Vollzeitkräfte und acht Teilzeitkräfte, darunter zwei ronja.niedenfuehr@awo-ndb-opf.de Köche und eine Hauswirtschaftsmeisterin. Als Verant- wortliche für die Verpflegung älterer Menschen tragen wir entscheidend zu deren Wohlbefinden bei. Wir möchten mit unserem Einsatz unsere Wertschätzung zeigen. (Bild und Text: Anna Unterholzer) WIR • Das Magazin der AWO Bayern 13
Neuwahlen bei der AWO Passau: Alois Fraunholz läutet nach 17 Jahren Generationenwechsel ein PASSAU v.l.: Katja Reitmaier, Renate Krieg, Antonie Meier-Weinzierl, Monika Höglinger, Bürgermeister Florian Gams, Bürgermeister Stefan Lang, Gerlinde Saller, Konrad Grillmeyer, Johannes Just, Judit Hieringer, stv. Landrat Klaus Jeggle, Alois Fraunholz, Eva Weithmann Bei der Konferenz des Kreisverbandes Passau wurde der chen Bericht geleistet und neben der finanziell hoch gemeinsame Grundstein für eine weiterhin erfolgreiche soliden und vertrauensvollen Führung des Verbandes Zukunft gelegt. Bei bestem Wetter und anschließendem vor allem das Soziale in den Mittelpunkt gestellt. Die Ar- gemeinsamen Grillen fanden sich die Delegierten der beiterwohlfahrt steht in der Region für einen verlässli- Ortsvereine Passau-Hacklberg, Passau-Heining, Hau- chen Arbeitgeber in zahlreichen Einrichtungen und als zenberg, Vilshofen, Fürstenstein, Aicha und Ortenburg Stütze des Gemeinwesens und hat sich doch ein gutes zur Kreiskonferenz ein. und geselliges Vereinsleben erhalten. Ob im Rahmen Unter den Augen von Bürgermeister Stefan Lang, dem von Ausflügen, Zeltlagern, oder Seniorenfreizeiten, die stellvertretenden Landrat Klaus Jeggle und dem Vilsho- AWO hat auch stets spannende Angebote für die Mit- fener Bürgermeister Florian Gams hatte Alois Fraunholz, glieder geboten und gute Gemeinschaft gepflegt. Der der den Kreisverband seit 2004 führt, einen ausführli- Vorsitzende bricht das Erfolgsrezept auf eine griffige 14 WIR • Das Magazin der AWO Bayern
Formel herunter: „Ein Wohlfahrtsverband muss stark fen fortan Ingrid Holzhammer und Josefine Jochum als sein, wenn er den Schwachen verlässlich helfen will!“ Revisorinnen. Seinen großen Anteil, dass es sich bei der Passauer Als Delegierte zur Bezirkskonferenz wurden entspre- Arbeiterwohlfahrt um einen solchen starken Verband chend der Stimmenanzahl Johannes Just, Konrad Grill- handelt, attestierten Mitglieder und Gäste Alois Fraun- meyer, Monika Höglinger, Antonie Meier-Weinzierl und holz gleichermaßen. Klaus Jeggle betonte in seinem Renate Krieg entsandt. Katja Reitmaier, Gerlinde Saller Grußwort den „Wirtschaftsfaktor AWO“ in der Region: und Gertraud Fuchsberger-Zirbs fungieren als Ersatz- „Mit über 700 Arbeitsplätzen und einem breiten Ange- delegierte. bot – von frühkindlichen Bildungsangeboten und KiTas Im Rahmen der Kreiskonferenz wurden auch Ehrungen über Mittagsbetreuung an zahlreichen Schulen, hinzu vorgenommen. Besonders hervorzuheben ist sicherlich Lern- und Nachhilfe, Flüchtlingsarbeit, bis zu den die Würdigung von Alois Fraunholz für Monika Höglin- PASSAU Altenpflegeeinrichtungen, Tagespflegen und Essen-auf ger, die für ihr jahrelanges Engagement bei der Organi- -Räder-Programmen – ist die AWO unverzichtbar im sation von Ausflügen und Seniorenfreizeiten, aber auch Passauer Land. Dafür gebührt der Arbeiterwohlfahrt im wegen ihren großen Verdiensten um die Integration Allgemeinen und Alois Fraunholz im Besonderen auch von Geflüchteten, geehrt wurde. Die alte wie neue Vor- der Dank des Landkreises Passau.“ standschaft ist froh, dass Monika Höglinger ihr segens- Bürgermeister Stefan Lang wiederum hob den Stellen- reiches Wirken auch weiterhin für die AWO einsetzt. wert der Arbeiterwohlfahrt für die Kommunen in be- (Bild und Text: AWO Kreisverband Passau) sonderem Maße heraus: „Bei der AWO wird beste Arbeit im Interesse unserer Mitmenschen geleistet, davon kann man sich bei uns in Ortenburg und anderswo täglich überzeugen. Hier steht nicht der Gewinn an erster Stel- le, man fühlt sich für Bürgerinnen und Bürger aller gesellschaftlichen Schichten verantwortlich. Als Bürger- meister bin ich gott-froh um die Arbeiterwohlfahrt und vertraue auch mit der neuen Vorstandschaft auf beste Zusammenarbeit.“ Die Delegierten wählten im Anschluss und auf Vorschlag von Alois Fraunholz den 26-jährigen Leiter des Vilsho- fener AWO-Heims Johannes Just zu seinem Nachfolger, der somit in den nächsten vier Jahren die Geschicke des Verbands leiten darf. Just betonte in seiner Vorstel- lungsrede die historische und soziale Bedeutung der Ar- beiterwohlfahrt und die wichtigen Aufgaben des Wohl- fahrtsverbands. Durch seine ehren- und hauptamtliche Erfahrung für die AWO, begleitendes Engagement in Po- litik und Vereinswesen – Just ist in Passau für die SPD und diverse Vereine aktiv – sieht er sich für die Aufgabe gut gerüstet: „Sicherlich hinterlässt Alois Fraunholz rie- sige Fußstapfen und das Amt mahnt zur Demut. Doch durch das gute Miteinander und den ein oder anderen guten Rat meines Vorgängers werden wir den erfolgrei- chen Weg weiter gemeinsam begehen.“ Als stellvertretende Vorsitzende wurden Eva Weithmann (OV Ortenburg) und Judit Hieringer (OV Hauzenberg) gewählt. Die Kasse führt weiterhin verlässlich Konrad Grillmeyer (OV Vilshofen) und das Schriftwesen steuert fortan Julia Irgmeier (OV Ortenburg). Als Beisitzer*innen komplettieren Alexandra Zippe (OV Heining), Renate Krieg (OV Hauzenberg), Uli Buchberger (OV Ortenburg), Monika Höglinger (OV Fürstenstein), Antonie Meier- Weinzierl (OV Aicha v. Wald), Katja Reitmaier (OV Hackl- berg), Jonathan Krieg (OV Hacklberg) und Gertraud Drasch (OV Vilshofen) die Vorstandschaft. Die Kasse prü- WIR • Das Magazin der AWO Bayern 15
Erfolgreiche Fortbildungen Das Thema Aus- und Fortbildungen wird im Senioren- zentrum „Alfons Gerstl“ in Vilshofen großgeschrieben. Und so haben heuer – neben einigen Ausbildungen in EINRICHTUNGEN Pflege und Verwaltung – auch drei junge Mitarbeiterin- nen erfolgreich die Fortbildung zur Betreuungskraft ab- solviert und unterstützen künftig mit noch größerer Ex- pertise und Fachwissen den Sozialdienst der Einrichtung unter der Leitung von Christine Stöckl. Im Rahmen der ???????? Fortbildung an der Berufsakademie in Passau haben die Mitarbeiterinnen Samantha Gsänger, Fatbarha Hasani und Bianca Hickisch ihre Kenntnisse tiefgehend erwei- tert und wertvolle Kompetenzen in der Betreuung pfle- gebedürftiger Menschen erworben. Hierfür waren so- wohl die Bereiche Kommunikation und Interaktion, Biographiearbeit, aber auch Möglichkeiten der attrakti- ven Freizeitgestaltung und sogar rechtliche und gesetz- liche Grundlagen von entscheidender Relevanz. Alle Beschäftigten haben die Fortbildung erfolgreich ab- solviert und wurden in die Stammbelegschaft des Seni- orenzentrums übernommen. Einrichtungsleiter Johan- nes Just dankt den Mitarbeiterinnen recht herzlich für ihr Engagement: „Wir freuen uns, den Damen Hickisch, Gsänger und Hasani mit dem Fortbildungsangebot eine reich den Weg von stetiger Qualifikation unseres wertvolle Qualifikation für ihre berufliche Zukunft ver- Personals und nicht zuletzt auch der guten, generatio- schaffen und künftig von ihrem angeeigneten Fachwis- nenübergreifenden Zusammenarbeit in unserem Haus.“ sen profitieren zu können. So gehen wir weiter erfolg- (Bild und Text: AWO Seniorenzentrum Vilshofen) Ehrung langjähriger Mitarbeiter*innen Das Seniorenheim Hemau ehrte in einer kleinen Feier Mitarbeiter*innen für lang- jährige Treue und Betriebszugehörigkeit. Es ist ein schönes und ein gutes Zeichen, wenn Mitarbeiter*innen so lange in einer Firma sind – dies zeigt den guten Team- geist, der im Betrieb herrscht. Aufgrund der Einschränkungen durch Corona mussten die Ehrungen von 2020 auf dieses Jahr ver- schoben werden. Im Garten der Einrichtung wurden den 14 Mitarbeiter*innen die Be- triebszugehörigkeitsurkunden mit einem kleinen Präsent überreicht. (Bild und Text: AWO Seniorenheim Hemau) AWO Hemau mit einem Teil der geehrten Mitarbeiter 16 WIR • Das Magazin der AWO Bayern
Die Arbeiterwohlfahrt, Ortsverein Etzelwang- Neukirchen, trauert um ihre langjährige ehemalige Vorsitzende HANNELORE STEGER Der Ortsverein verliert eine persönlich engagierte Frau, die ihre ehrenamtliche Tätigkeit als 1. und 2. Vorsitzende sowie als Beisitzerin mit viel Herzens- NACHRUF wärme, Optimismus und Pflichtbewusstsein ausge- ???????? übt hat. Als Mitglied seit 1989 hat sie das Ver- einsgeschehen des Ortsverbandes mit Leben erfüllt. Gern schauen wir zurück auf Versammlungen, Aus- flüge und Veranstaltungen, die sie mit viel Engage- ment geleitet und begleitet hat, gern auch mit fröh- lichen Liedern. Bedingt durch ihre fortschreitenden Erkrankungen sowie den Einschränkungen des Corona-Jahres konnte sie, wie so viele, am allgemeinen Leben nicht mehr teilnehmen. Die Erinnerung an sie bleibt lebendig. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie AWO Ortsverein Etzelwang-Neukirchen Ute Höhlein 1. Vorsitzende Der AWO-Ortsverein Vilsbiburg trauert um sein langjähriges Vorstandsmitglied THERESA BERGWINKL Theresa Bergwinkl hat über viele Jahre hinweg die Ziele der Arbeiterwohlfahrt engagiert und in liebenswerter Weise bis zu ihrem Tode vorgelebt. Die Kinder- und Jugendarbeit im Ortsverein waren ihr ein besonderes Anliegen. Im Mai ist Theresa Bergwinkl im Alter von 58 Jahren, nach schwerer Krankheit, viel zu früh gestorben. In Gedanken wird unsere AWO-Freundin immer in unserer Mitte sein. Hanns Martin AWO-Ortsvorsitzender WIR • Das Magazin der AWO Bayern 17
Mitgliederehrungen Der AWO-Ortsverein Weiden ehrte sehr viele Mitglieder für ihre langjährige Treue. Ihnen gilt unserer besonderer Dank. WEIDEN Vorsitzende Hilde Zebisch und ihr Stellvertreter Hans Anklam ehrten u. a. für 50-jährige Mitgliedschaft Bürgermeier Lothar Höher (linkes Bild Mitte) und MdB a. D. und Ehrenbürger der Stadt Weiden Ludwig Stiegler. (Bild rechts) 2020 für 50 Jahre: Girke Peter, Ebenschwanger Ruth, Stiegler Ludwig, Schaller Helmut, Binner Babette, Höher Lothar, Meissner Irma (verstorben), Harlak Waltraud, Lang Reinhold, Würschinger Resi, Wittmann Franziska, Bauriedl Josefine, Gmeiner Berthold 2020 für 25 Jahre: Krain Bernhard, Schriml Irmgard, Brenner Gabriele, Leitmeier Hannelore, Hastler Irma, Thuy Helga, Hüttner Hildegard, Kett Caroline, Hese Reinhard, Alt Heidi, Fiddelke Lydia, Lugert Daniela, Wiendl Maria 2021 für 65 Jahre: Weinert Helene 2021 für 60 Jahre: Hauer Hildegard, Rados Martha, Wolfram Alois, Helm Brigitte, Späth Ludwig 2021 für 50 Jahre: Riedel Gertrud, Franz Wolf-Rüdiger, Albrecht Ingrid, Regler Anna 2021 für 25 Jahre: Mayer Mathilde, Mörtl Christian, Conrad Renate, Reng Rosemarie, Franke Petra 18 WIR • Das Magazin der AWO Bayern
25 Jahre Kindergarten Kunterbunt Der AWO Kindergarten Kunterbunt feierte sein 25 -jäh- riges Jubiläum mit einer Festwoche nur für die Kinder der Einrichtung vom 05. bis 09.07.21. Am Montag eröffnete Vorsitzende Hilde Zebisch die Festwoche und gratulierte für 25 Jahre Kita-Kunterbunt. Sie überreichte der Leiterin Jana Apfelbacher in Vertre- tung für alle Mitarbeiterinnen einen großen Blumen- WEIDEN strauß. Die Kinder überraschte sie mit einem neuen Doktorkoffer für die Puppenecke sowie weitere Ge- schichten für das Kamishibai. Das Team hatte sich jeden Tag etwas Besonderes ausge- dacht. Zuerst wurden die Kinder zu Piraten. Sie suchten einen Stempel. Als Höhepunkt der Festwoche kam am den Piratenschatz. Im Sandkasten fanden sie Münzen Donnerstag der Zauberer vom Hexenberg zu den Kin- und Edelsteine, später dann im Garten eine Truhe mit dern. Er begeisterte sie mit einer tollen Mitmach-Show einem „essbaren“ Schatz. und Luftballonmodellage. Am Ende gab es noch für je- Am nächsten Tag warteten bei warmem Sommerwetter des Kind ein Luftballontier zum Mitnehmen. Am Freitag verschiedene Wasserspiele auf die Kinder. Auch Seifen- fand die Festwoche mit einem gemeinsamen Picknick blasen waren mit dabei. Da es am Mittwoch regnete, ihr Ende. Dabei freuten sich die Kinder besonders über wurde aus der geplanten Jolinchen Olympiade ein Jolin- die Geburtstagstorte (bestehend aus vielen kleinen chen Training. Dafür gab es verschiedene sportliche Muffins) mit 25 Geburtstagskerzen. Stationen im Haus. Für jede absolvierte Übung gab es (Bilder und Texte: AWO Weiden) WIR • Das Magazin der AWO Bayern 19
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