Dokumentation der BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine in Hamburg - Deutscher Olympischer ...

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Dokumentation der BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine in Hamburg - Deutscher Olympischer ...
Dokumentation der
BundesNetzwerkTagung
der queeren Sportvereine
in Hamburg
22. – 24. November 2019

Startschuss Schwul/Lesbischer Sportverein Hamburg e.V. c/o Hein & Fiete • Pulverteich 21 • 20099 Hamburg
E-Mail: buero@startschuss.org • Redaktion: Stefan Heidebrecht
Dokumentation der BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine in Hamburg - Deutscher Olympischer ...
VORWORT

Startschuss Schwul/Lesbischer Sportverein Hamburg e. V.   Die Tagung fand am 22. November 2019 im Museum am
organisierte die BundesNetzwerkTagung 2019 zusam-         Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK)
men mit der Behörde für Inneres und Sport Hamburg,        und am 23./24. November 2019 in den Räumlichkeiten
der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstel-   des Instituts für Bewegungswissenschaft der Universität
lung Hamburg, dem Deutschen Olympischen Sportbund         Hamburg statt.
(DOSB), dem Hochschulsport Hamburg, dem Bundes-
verband Trans* e.V. sowie dem Sportverein Vorspiel SSL    Die Gesamtmoderation übernahm freundlicherweise
Berlin e. V. und wurde unterstützt durch den Hamburger    Ulrike Spitz, Pressesprecherin des Deutschen Olympischen
Sportbund und die Hamburger Sportjugend.                  Sportbundes.
Dokumentation der BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine in Hamburg - Deutscher Olympischer ...
Programm
            Programm
Bundesnetzwerktagung der queeren Sportvereine
            Bundesnetzwerktagung der queeren Sportvereine
22. – 24. November    2019 in Hamburg
            22. – 24. November 2019 in Hamburg

Freitag, den 2F2re. iN
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                                                                                                                         Nmovbeemrb2e0r 129019

Ort: Museum amOrt: Museum am (MARKK)
               Rothenbaum    Rothenbaum (MARKK)                                          Ort: UniOrt: Uni Hamburg,
                                                                                                  Hamburg,         Institut
                                                                                                             Institut       für Bewegungswissenschaft
                                                                                                                      für Bewegungswissenschaft

              14.30 Uhr Anmeldung und Begrüßungskaffee
14.30 Uhr   Anm eldung und Begrüßungskaffee                                              09.00 Uhr     AnmeAldnumnegldung
                                                                                                  09.00 Uhr

                15.15 Uhr     Begrüßung                                                           09.30 Uhr    Begrüßung
15.15 Uhr   Begrüßung                                                                    09.30 Uhr     Begrüßung
                              Andy Grote Senator für Inneres und Sport der Freien                              Christoph Holstein Staatsrat der Behörde für Inneres
            Andy Grote Senator für Inneres
                         und Hansestadt    und Sport der Freien
                                        Hamburg                                                        Christoph  Holstein
                                                                                                             und Sport (BereichStaatsrat
                                                                                                                                Sport) der Behörde für Inneres
            und Hansestadt Hamburg                                                                     und Sport (Bereich Sport)
                15.30 Uhr Ergebnisse der ersten europaweiten Studie                               09.45 Uhr Speed Talk
15.30 Uhr   Ergebnisse de„O
                          r uetrssptoernt“ zeuum
                                               roTphaewmeaitLeSnBTSI*tuim
                                                                        dieSport         09.45 Uhr     Speed Talk
                                                                                                               Björn    Frederik Augsten Vorstandsvorsitzender
            „Outsport“ zuDr.
                         m Birgit
                             ThemBraumüller
                                         a LSBTI* im Sport                                                     Startschuss Schwul/Lesbischer Sportverein Hamburg e.V
                                                                                                       Björn     Frederik      Augsten     Vorstandsvorsitzender
                              Deutsche Sporthochschule Köln
            Dr. Birgit Braumüller                                                     Startschuss
                                                                                10.15 Uhr     GescSchwul/Lesbischer
                                                                                                   hlechtliche VielfaSportverein
                                                                                                                      lt im SporHamburg
                                                                                                                                 t      e.V
            Deutsche  Uhr Umgang Köln
                16.30 Sporthochschule mit sexueller Vielfalt im Sport –
                            Best Practice St. Pauli Handball
                                                                        10.15 Uhr     GeschEine
                                                                                              lechtlIst-Analyse,
                                                                                                     iche VielfalJuristische
                                                                                                                 t im Sportund Praktische
                                                                                                               Herausforderungen sowie eine perspektivische
16.30 Uhr   Umgang mit sexueller Vielfalt im Sport –
                                                                                                       Eine Betrachtung
                                                                                                             Ist-Analyse, Juristische und Praktische
            Best Practice SMarkus
                            t. PauHoppe Queere Vernetzung HH
                                  li Handball
                              Vanessa Lamm Queere Vernetzung HH                                        Herausforderungen sowie eine perspektivische
                                                                                                             Prof. Dr. Anne Jakob Rechtsanwältin und Dozentin
            Markus Hoppe Queere Vernetzung HH                                                          Betrachtung
                                                                                                             Kirsten Witte-Abe Deutscher Olympischer Sportbund
               17.00 Uhr Pause
            Vanessa Lamm Queere Vernetzung HH
                                                                                                        Prof. Dr.
                                                                                                  11.30 Uhr   PauAnne
                                                                                                                  se   Jakob Rechtsanwältin und Dozentin
               17.30 Uhr Filmausschnitt
17.00 Uhr   Pause                                                                                       Kirsten Witte-Abe Deutscher Olympischer Sportbund
                              Changing the Game (2019, USA)                                       11.45 Uhr   Workshopphase I
17.30 Uhr   Filmausschnitt                                                               11.30 Uhr     Pause
                                                                                                  1.           Aktivitäten der Sportverbände v.a. im Bereich
                17.40 Uhr     Podiumsdiskussion:
                                                                                                               geschlechtliche Vielfalt: Handlungsmöglichkeiten
                         Herausforderung Diversity: Wie bunt ist der 11.45 Uhr
            Changing the Game (2019, USA)                                                              Worksund
                                                                                                             hopGrenzen
                                                                                                                 phase u.a.
                                                                                                                        I am Beispiel des Deutschen-
                         Sport wirklich?
                                                                                                               Fußball-Bundes und des Deutschen Olympischen
                                                                                         1.            Aktivitäten der Sportverbände v.a. im Bereich
17.40 Uhr   PodiumsdiskuÜber
                        ssiongeschlechtliche
                              :                und sexuelle Vielfalt diskutieren:                             Sportbundes
                                                                                                       geschlechtliche Vielfalt: Handlungsmöglichkeiten
            Herausforderung     Diversity: Reihenfolge)
                         (in alphabetischer Wie bunt ist der                                      2.          Organisation  der Wettkampfstrukturen   am Beispiel
                                                                                                       und Grenzen    u.a. am   Beispiel des Deutschen-
            Sport wirklich?                                                                                   der EuroGames
                              Björn    Frederik     Augsten     Vorstandsvorsitzender                  Fußball-Bundes    und 2020    in DüsseldorfOlympischen
                                                                                                                              des Deutschen        im Hinblick auf
                              Startschuss Schwul/Lesbischer Sportverein Hamburg e.V.                          geschlechtliche Vielfalt
                                                                                                       Sportbundes
            Über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt diskutieren:
            (in alphabetischerImke
                               Reihenfolge)
                                        Duplitzer   Vizeweltmeisterin              und            3.           Barrierefreier Sport für alle Geschlechter am
                                                                                         2.             Organisation der Wettkampfstrukturen am Beispiel
                            Olympiateilnehmerin im Degenfechten sowie ehemaliges                              Beispiel des SV Seitenwechsel Berlin
            Björn Frederik       Augsten des
                            Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender
                                                   Lesben- und Schwulenverband                          der EuroGames 2020 in Düsseldorf im Hinblick auf
            Startschuss Schwul/Lesbischer
                            Deutschland Sportverein Hamburg e.V.                                        geschlechtliche
                                                                                                  13.15 Uhr   MittagspaVielfalt
                                                                                                                          use
                            Katharina Fegebank zweite Bürgermeisterin und 3.                            Uhr RückblickSport
                                                                                                  14.30 Barrierefreier auf diefürBuN T 20Geschlechter
                                                                                                                                   alle  18 in Berlin am
            Imke         Duplitzer        Vizeweltmeisterin         und
                            Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung
            Olympiateilnehmerin  im Degenfechten
                            der Freien und Hansestadtsowie ehemaliges
                                                       Hamburg                                         Beispiel des SV Seitenwechsel Berlin
                                                                                                               Benjamin Csonka Vorspiel – Sportverein für Schwule
            Vorstandsmitglied des Lesben- und Schwulenverband
                            Andy Grote Senator für Inneres und Sport der Freien                                und Lesben Berlin e.V.
            Deutschland     und Hansestadt Hamburg                              13.15 Uhr              Mittagspause
                                                                                                  15.15 Uhr    Pause
            Katharina Fegebank    zweite
                         Lars Haider       Bürgermeisterin
                                     Chefredakteur Hamburgerund
                                                            Abendblatt                   14.30 Uhr     Rückblick auf die BuNT 2018 in Berlin
            Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung
            der Freien und Hansestadt  Hamburg
                                                                                                  15.30 Uhr Workshopphase II
                             Dr. Adrian   Hector ehem. Vorstand Bundesverband
                                                                                                       Benjamin Csonka Vorspiel – Sportverein für Schwule
                              Trans* e.V
            Andy Grote Senator für Inneres und Sport der Freien                                   1.         Zwischen
                                                                                                       und Lesben BerlinDiskriminierung
                                                                                                                         e.V.           und Gleichbehandlung
            und Hansestadt Hamburg                                                                           – Strukturen für queere Belange in den
                            Veronika Rücker Vorstandsvorsitzende des Deutschen
                              Olympischen Sportbundes                                    15.15 Uhr     PauseSportverbänden
            Lars Haider Chefredakteur Hamburger Abendblatt
                              Boris    Schmidt     Vorstandsvorsitzender    der    TSG            2.           Sensibilisierung für geschlechtliche und sexuelle
                                                                                         15.30 Uhr     WorksVielfalt
                                                                                                             hoppinhaAusbildung
                                                                                                                      se I I    und Lehre
            Dr. Adrian Hector  ehem.
                         Bergedorf     Vorstand
                                   und des         Bundesverband
                                           Freiburger Kreises
            Trans* e.V
                              Moderation: Jana Werner Journalistin, Autorin und 1.                3.   Zwischen  Diskriminierung
                                                                                                             Diskriminierung, adé und
                                                                                                                                    – Gleichbehandlung
                                                                                                                                        Faninitiativen und
                              Moderatorin                                                              – Strukturen      für queereim Kampf
                                                                                                             Aufklärungskampagnen      Belange
                                                                                                                                            gegenin(direkte)
                                                                                                                                                       den
            Veronika Rücker Vorstandsvorsitzende des Deutschen
                                                                                                             Diskriminierung
                                                                                                       Sportverbänden
            Olympischen
               19.15 Uhr Sportbundes
                            Gemütlicher Ausklang bei Wein und Brezeln
                                                                                         2.             Uhr Individuelle
                                                                                                  17.00 Sensibilisierung fürFregeschlechtliche
                                                                                                                                izeit/Open Spacund
                                                                                                                                               e sexuelle
            Boris    Schmidt       Vorstandsvorsitzender       der    TSG
            Bergedorf und des Freiburger Kreises                                                       Vielfalt in Ausbildung und Lehre
                                                                                                  19.30 Uhr    Abendprogramm: Kino

            Moderation: Jana Werner Journalistin, Autorin und                            3.            Diskriminierung, adé – Faninitiativen und
            Moderatorin                                                                                Aufklärungskampagnen im Kampf gegen (direkte)
                                                                                                       Diskriminierung
19.15 Uhr   Gemütlicher Ausklang bei Wein und Brezeln
                                                                                         17.00 Uhr     Individuelle Freizeit/Open Space

                                                                                         19.30 Uhr     Abendprogramm: Kino
Dokumentation der BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine in Hamburg - Deutscher Olympischer ...
Programm
            Programm
Bundesnetzwerktagung der queeren Sportvereine
            Bundesnetzwerktagung der queeren Sportvereine
22. – 24. November    2019 in Hamburg
            22. – 24. November 2019 in Hamburg

Sonntag, denF2re4it.aN
                     g,odveenm2b2er o2v0e1m
                                 .N       9 ber 2019                                     Die BuN
                                                                                               SaTm2s0t1a9gf, id
                                                                                                               nednet2a3n. N
                                                                                                                           foolgvem
                                                                                                                                  ndbeenr 2O0r1t9en statt:
              Ort:Institut
Ort: Uni Hamburg,  Museumfür
                           amBewegungswissenschaft
                              Rothenbaum (MARKK)                                                  Ort: Uni Hamburg, Institut für Bewegungswissenschaft

09.00 Uhr       fangUhrundABnemgerlüdßunugngund Begrüßungskaffee
            Emp14.30                                                                              09.00 Uhr     Anmeldung
                                                                                         Freitag (22. November 2019)
                15.15 Uhr  Begrüßung                                                            09.30 Uhr Begrüßung
            Björn Frederik Augsten                                                       MARKK - Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee
            Vorstandsvorsitzender
                             Andy Startschuss Schwul/Lesbischer
                                   Grote Senator für Inneres und Sport der Freien        64, 20148 HamburgChristoph Holstein Staatsrat der Behörde für Inneres
            Sportverein e.V. und Hansestadt Hamburg                                                             und Sport (Bereich Sport)

                                                                                         Samstag/Sonntag (23./24. November 2019)
09.15 Uhr   Soc15.30 edia iEnrgqeubeneisrseendSep
               ial MUhr                         r oerrstvteenreein
                                                                 ureonpaweiten Studie             09.45 Uhr     Speed Talk
                              „Outsport“ zum Thema LSBTI* im Sport                       Universität Hamburg    – Institut
                                                                                                           Björn    Frederikfür Augsten
                                                                                                                                 Bewegungswissenschaft,
                                                                                                                                            Vorstandsvorsitzender
            Sandra Rüger Social Media Managerin
                              Dr. Birgit Braumüller                                      Standort Mollerstraße   10, 20148
                                                                                                           Startschuss        Hamburg
                                                                                                                       Schwul/Lesbischer Sportverein Hamburg e.V
                              Deutsche Sporthochschule Köln
10.30 Uhr   Pause                                                            ÖPNV: 10.15     GeschlecS11/S21/S31
                                                                                   U1(Hallerstraße),
                                                                                         Uhr          htliche Vielfalt(Dammtor),
                                                                                                                       im Sport  Bus 15
                        Umgang mit sexueller Vielfalt im Sport – (Hallerstraße), Schnellbus 34, Bus 109 (Böttgerstraße)
                16.30 Uhr
10.45 Uhr   Vertretung qBueestePrerarcticSepSotr.tPvaeureli iH
                                                             naendibnall der                 Eine Ist-Analyse, Juristische und Praktische
                                                                                                                Herausforderungen sowie eine perspektivische
            Bundespolitik – BuNT und mehr?                                               Samstag (Abendprogramm)
                           Markus Hoppe Queere Vernetzung HH                                                    Betrachtung
            Vorstellung verschiedener Modelle
                           Vanessa Lamm Queere Vernetzung HH                             Alabama Kino imProf.
                                                                                                           Kampnagel     - Jarrestraße
                                                                                                              Dr. Anne Jakob  Rechtsanwältin20,
                                                                                                                                             und 22303
                                                                                                                                                  Dozentin
                                                                                         Hamburg        Kirsten Witte-Abe Deutscher Olympischer Sportbund
                17.00 Uhr vonPaVor-
            Erarbeitung         use und Nachteilen der Modelle

               17.30 Uhr   Filmausschnitt                                                ÖPNV: 11.30
                                                                                                U3 Uhr     Pause
                                                                                                      bis „Borgweg“      + 10 Min Fußweg, U3 bis
            Vorstellen der Ergebnisse
                                                                                         „Barmbek“ + Bus 172/173 bis „Jarrestraße (Kampnagel)“,
                              Changing the Game (2019, USA)                                    11.45 Uhr   Workshopphase I
                                                                                         U3 bis Mundsburg + Bus 172/173 bis „Jarrestraße
12.15 Uhr   Mittagspause
                                                                                         (Kampnagel)
                                                                                               1.          Aktivitäten der Sportverbände v.a. im Bereich
                17.40 Uhr     Podiumsdiskussion:
13.15 Uhr   Abschluss im Herausforderung
                         Plenum                                                                                geschlechtliche Vielfalt: Handlungsmöglichkeiten
                                                   Diversity: Wie bunt ist der
                                                                                                               und Grenzen u.a. am Beispiel des Deutschen-
                              Sport wirklich?
                                                                                                               Fußball-Bundes und des Deutschen Olympischen
            Forderungen BuNT
                              Über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt diskutieren:    Startschuss       SLSVSportbundes
                                                                                                                   Hamburg e. V. organisiert die
                           (inVernetzungsmodelle
                               alphabetischer Reihenfolge)
            Zukünftige                                          queerer                  Bundes2.NetzwerkTOrganisation
                                                                                                             agung 2der   019Wettkampfstrukturen
                                                                                                                                 zusammen mit             der
                                                                                                                                                   am Beispiel
            Sportvereine inBjörn
                             Deutschland
                                    Frederik Augsten            Vorstandsvorsitzender    Behörde für Inneres      und Sport
                                                                                                           der EuroGames   2020Hamburg,      der
                                                                                                                                  in Düsseldorf    Behörde
                                                                                                                                                im Hinblick auf
                              Startschuss Schwul/Lesbischer Sportverein Hamburg e.V.                       geschlechtliche Vielfalt
            BuNT 2020?!                                                                  für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung
                              Imke         Duplitzer      Vizeweltmeisterin       und    Hamburg,
                                                                                                3.     dem Barrierefreier
                                                                                                             DeutschenSport  Olympischen         Sportbund
                                                                                                                                   für alle Geschlechter    am
14.30 Uhr                   s Ende der BuN
            voraussichtlicheOlympiateilnehmerin imTDegenfechten
                                                    2019        sowie ehemaliges                           Beispiel des SV Seitenwechsel Berlin
                                                                                         (DOSB), dem Hochschulsport Hamburg, dem
                              Vorstandsmitglied des Lesben- und Schwulenverband
                              Deutschland                                                Bundesverband
                                                                                                13.15 Uhr  MTrans*
                                                                                                              ittagspae.V.
                                                                                                                       use sowie dem Sportverein
                              Katharina Fegebank zweite Bürgermeisterin und
                                                                                         Vorspiel SSL Berlin e. V. und wird unterstützt durch den
                                                                                                14.30 Uhr Rückblick auf die BuNT 2018 in Berlin
                              Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung   Hamburger        Sportbund         und        die      Hamburger
                              der Freien und Hansestadt Hamburg
                                                                                         Sportjugend.      Benjamin Csonka Vorspiel – Sportverein für Schwule
Gesamtmoderation der TAndy
                      agunGrote
                           g:              Senator für Inneres und Sport der Freien                             und Lesben Berlin e.V.
                              und Hansestadt Hamburg
                                                                                                  15.15 Uhr     Pause
Ulrike Spitz (Deutscher OLars
                         lymHaider
                              pischeChefredakteur
                                    r SportbunHamburger
                                                  d)    Abendblatt
                                                                                                  15.30 Uhr     Workshopphase II
                              Dr. Adrian Hector ehem. Vorstand Bundesverband
                              Trans* e.V
                                                                                                  1.            Zwischen Diskriminierung und Gleichbehandlung
                                                                                                                – Strukturen für queere Belange in den
                              Veronika Rücker Vorstandsvorsitzende des Deutschen
                              Olympischen Sportbundes                                                           Sportverbänden
Kontakt:
                              Boris    Schmidt     Vorstandsvorsitzender   der   TSG              2.            Sensibilisierung für geschlechtliche und sexuelle
                                                                                                                Vielfalt in Ausbildung und Lehre
Stefan Heidebrecht (KoorBergedorf
                         dinatorund
                                  dedes
                                     r BFreiburger
                                         uNT 20Kreises
                                                   19)
                              Moderation: Jana Werner Journalistin, Autorin und                   3.            Diskriminierung, adé – Faninitiativen und
E-Mail: bunt2019@startscModeratorin
                        huss.org                                                                                Aufklärungskampagnen im Kampf gegen (direkte)
                                                                                                                Diskriminierung
                19.15 Uhr     Gemütlicher Ausklang bei Wein und Brezeln
                                                                                                  17.00 Uhr     Individuelle Freizeit/Open Space

                                                                                                  19.30 Uhr     Abendprogramm: Kino

                        Anmeldung zur BuNT 2019 unter:

                        www.startschuss.org/bunt2019
Dokumentation der BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine in Hamburg - Deutscher Olympischer ...
Der queere Sport positioniert sich!
                      Berlin (2018) und Hamburg (2019)

Die Teilnehmenden der BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine (BuNT)
2018 und 2019 fordern auf, gemeinsam für Vielfalt und Akzeptanz und eine
wertschätzende Kultur im Freizeit-, Breiten- und Leistungssport einzustehen!

Dafür brauchen wir:

• die kontinuierliche Fortsetzung des Austauschs und der Zusammenarbeit zwischen
Wissenschaft, Politik, Gesellschaft, queerer Interessenvertretungen und dem organisierten
Sport,

• Strukturen und Ansprechpersonen für queere Belange in den Sportvereinen und -verbänden,

• die Verankerung von Antidiskriminierungsinhalten zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt
in der Aus- und Fortbildung im Sport als Teil eines Gesamtkonzepts von Vielfalt,

• eine inklusive und barrierearme Regelung der Sportverbände für trans*, inter* und nicht-
binäre (divers) Sporttreibende, um ihnen eine Teilnahme am Training und an Wettkämpfen
sowohl im Breiten- wie im Leistungssport zu gewährleisten,

• die verstärkte Aufnahme queerer Belange im Sport in Forschung und universitäre Ausbildung,

• satzungsgemäße Regelungen, die eine Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung,
geschlechtlicher Identität oder körperlicher Geschlechtsmerkmale im organisierten Sport
untersagen.

• Wir fordern, dass der DOSB Lehreinheiten in noch zu bestimmender Anzahl in die Aus- und
Weiterbildung u.a. für Vereinsmanager*innen, Übungsleitende und Schiedsrichter*innen zum
Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt verpflichtend mit aufnimmt. Dafür müssen in
angemessenem Umfang finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Wir (die Vertreter*innen des
queeren Sports) bieten an, hierzu die entsprechende Expertise bereitzustellen.

Die queeren Sportvereine und alle Teilnehmenden der BuNT 2018 und 2019 bringen
ihre Expertise und Kompetenzen in den weiteren Prozess mit dem organisierten Sport
ein.
Dokumentation der BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine in Hamburg - Deutscher Olympischer ...
Inhalt

1. Vorträge und Podiumsdiskussion                                                                                     07

1.1 Ergebnisse der ersten europaweiten Studie „Outsport“ zum Thema LSBTI* im Sport		                                  07

1.2 Umgang mit sexueller Vielfalt im Sport – Best Practice St. Pauli Handball                                         07

1.3 Podiumsdiskussion: Herausforderung Diversity – Wie bunt ist der Sport wirklich?                                   08

1.4 Geschlechtliche Vielfalt im Sport                                                                                 09

1.5 Social Media in queeren Sportvereinen                                                                             09

2. Zusammenfassungen der einzelnen Workshops                                                                          10

2.1 A
       ktivitäten der Sportverbände, v.a. im Bereich geschlechtliche Vielfalt: Handlungsmöglichkeiten und Grenzen,

    u.a. am Beispiel des Deutschen Fußballbundes und des Deutschen Olympischen Sportbundes		                          10

2.2 Organisation
               von Wettkampfstrukturen im Hinblick auf geschlechtliche Vielfalt am Beispiel

    der EuroGames 2020 in Düsseldorf								                                                                          15

2.3 Barrierefreier Sport für alle Geschlechter am Beispiel des SV Seitenwechsel Berlin                                17

2.4 Zwischen Diskriminierung und Gleichbehandlung – Strukturen für queere Belange in den Sportvereinen                21

2.5 Sensibilisierung für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in Ausbildung und Lehre                                25

2.6 Diskriminierung, ade – Faninitiativen und Aufklärungskampagnen im Kampf gegen (direkte) Diskriminierung           27

3. Vertretung queerer Sportvereine in der Bundespolitik – BuNT und mehr?                                              28

4. Abschlussplenum                                                                                                    29

5. Hinweise und Empfehlungsvorschläge zur Vertiefung des Themas                                                       30

Pressestimmen                                                                                                         34

Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (Hamburg)                                                      34

Hochschulsport Hamburg                                                                                                35

Schwulissimo                                                                                                          36

Hamburger Sportbund                                                                                                   37

Deutscher Olympischer Sport Bund (DOSB)                                                                               38

Mannschaft Magazin                                                                                                    39

Sporting												                                                                                                  41

Impressum											                                                                                                  43
Dokumentation der BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine in Hamburg - Deutscher Olympischer ...
1                      VORTRÄGE UND
                        PODIUMSDISKUSSION

1.1 E
     rgebnisse der ersten europaweiten Studie
    „Outsport“ zum Thema LSBTI* im Sport

Sport in seinen vielen Facetten ist kein diskriminierungs-     und vom EU-Projekt OUTSPORT präsentierte den
freier Raum. In einem Sportsystem, das geprägt ist von         Teilnehmenden die Ergebnisse der Gesamtstudie mit
einer binären Geschlechterordnung und Geschlechter-            mehr als 5.500 Befragten sowie Handlungsempfehlungen
stereotypen, fühlen sich LGBTI*-Personen verunsichert          für den organisierten Sport. Die Ergebnisse der Studie
und teilweise diskriminiert, sodass sie an der aktiven Teil-   können unter http://www.out-sport.eu/wp-content/
nahme am Sport oftmals gehindert werden. Dr. Birgit            uploads/2019/11/OUTSPORT-RESEARCH_-GER_
Braumüller von der Deutschen Sporthochschule Köln              WEB..pdf abgerufen werden.

1.2 Umgang mit sexueller Vielfalt im Sport –
     Best Practice St. Pauli Handball
Vanessa Lamm und Markus Hoppe vom Projekt „Queere              Weitere Informationen zum Projekt „Queere Vernetzung
Vernetzung HH“ stellten den Tagungsteilnehmen-                 HH“ finden sich auf www.queere-vernetzung.de. Das
den ihr Antidiskriminierungsprojekt mit dem Frauen-            Kooperationsprojekt mit dem FC St. Pauli Handball ist auf
Handball-Team vom Verein FC St. Pauli vor. Diese bie-          https://fcstpauli-handball.de/abteilung/aktionen/queere-
ten gemeinsam Workshops zur Sensibilisierung – vor allem       vernetzung.html zu finden.
auch im Bereich Jugendarbeit – an und setzen öffentlich-
keitswirksam ein Zeichen gegen Homophobie im Sport.

                                                                                                                           7
Dokumentation der BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine in Hamburg - Deutscher Olympischer ...
1
1.3	Podiumsdiskussion: Herausforderung Diversity –
     Wie bunt ist der Sport wirklich?
Auf dem Podium:                                            Nach kurzen Eingangsstatements der Podiumsteilnehmen-
Björn Frederik Augsten Vorstandsvorsitzender Startschuss   den zur Frage „Wie bunt ist der Sport wirklich und was tun
Schwul/Lesbischer Sportverein Hamburg e.V.                 Sie aus Ihrer speziellen Funktion heraus um das Thema zu
                                                           bewegen?“ wurde lebhaft diskutiert, Hinweise und Wün-
Imke Duplitzer Vizeweltmeisterin und Olympiateilneh-
                                                           sche wurden von den Senator*innen und Funktionär*in-
merin im Degenfechten sowie ehemaliges Vorstandsmit-
                                                           nen zur weiteren Bearbeitung mitgenommen und Fragen
glied des Lesben- und Schwulenverband Deutschland
                                                           des Podiums konnten beantwortet und debattiert werden.
Katharina Fegebank Zweite Bürgermeisterin und Sena-        Auf Youtube findet sich ein Video des queeren Mediums
torin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung der   „Pinkchannel Hamburg“, welches freundlicherweise die
Freien und Hansestadt Hamburg                              Eingangsstatements in Bild und Ton dokumentiert hat:
Andy Grote Senator für Inneres und Sport der Freien und    https://www.youtube.com/watch?v=4pzUxImZvLk.
Hansestadt Hamburg
Lars Haider Chefredakteur Hamburger Abendblatt
Dr. Adrian Hector Ehem. Vorstand Bundesverband
Trans* e.V
Veronika Rücker Vorstandsvorsitzende des Deutschen
Olympischen Sportbundes
Boris Schmidt Vorstandsvorsitzender der TSG Bergedorf
und des Freiburger Kreises
Moderation:
Jana Werner Journalistin, Autorin und Moderatorin

                                                                                                                        8
Dokumentation der BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine in Hamburg - Deutscher Olympischer ...
1
1.4 Geschlechtliche Vielfalt im Sport

Sportrechtsanwältin und Dozentin Prof. Dr. Anne Jakob          inklusiveren Gestaltung des Sports. Sehr bewegend war
und die stellvertretende Ressortleiterin für Chancengleich-    hier der Bericht von Prof. Jakob über die Geschlechts-
heit und Diversity beim Deutschen Olympischen Sport-           testungen der Athletinnen bei der Leichtathletik-WM
bund (DOSB) nahmen eine Ist-Analyse der aktuellen              2009 in Berlin, insbesondere von Caster Semenya, die die
Entwicklungen und einen Lagebericht rund um geschlecht-        Goldmedaille über 800 m gewonnen hatte. Im Vorfeld der
liche Vielfalt im Sport vor und beleuchteten juristische und   WM war bekannt geworden, dass sie intergeschlechtlich
praktische Herausforderungen bzgl. der vorgenommenen           sein könnte.
und noch anstehenden Maßnahmen zur geschlechter-

1.5 Social Media in queeren Sportvereinen

Sandra Rüger ist Social Media Managerin und bildet             tiven und Sichtweisen auf Social Media aufgezeigt. Ein
Fortbildungen und Unterrichtseinheiten für Kinder und          besonderer Fokus lag dabei zudem auf dem Umgang mit
Erwachsene zum Thema Umgang mit Social Media an. In            Hasskommentaren, sogenannten „Shitstorms“, Negativ-
ihrem Vortrag zeigte sie spielerisch die Do’s und Don’ts in    reaktionen und der zugehörigen Moderation von Kommen-
Sozialen Medien. Dabei wurden sehr intensiv Positiv- und       taren.
Negativbeispiele diskutiert und unterschiedliche Perspek-

                                                                                                                          9
Dokumentation der BundesNetzwerkTagung der queeren Sportvereine in Hamburg - Deutscher Olympischer ...
2                        ZUSAMMENFASSUNGEN DER
                         EINZELNEN WORKSHOPS

2.1 Aktivitäten der Sportverbände,
     v.a. im Bereich geschlechtliche Vielfalt:
     Handlungsmöglichkeiten und Grenzen,
     u.a. am Beispiel des Deutschen Fußballbundes
     und des Deutschen Olympischen Sportbundes

Leitung:                                                     stehende Aktivitäten von Sportverbänden – besonders im
Benjamin Csonka                                              Bereich geschlechtliche Vielfalt – am Beispiel des DOSB
Sportwissenschaftler, Vorspiel SSL Berlin e. V.              (Deutscher Olympischer Sportbund) und des DFB (Deut-
                                                             scher Fußballbund) beleuchtet und hinterfragt. Bisher gibt
Claudia Krobitzsch
                                                             es nur wenige Sportverbände, die eine Ansprechperson für
Diversity Managerin, Deutscher Fußball-Bund
                                                             queere Belange etabliert haben. Das Hauptaugenmerk des
Kirsten Witte-Abe                                            Workshops wurde auf die Rolle möglicher Ansprechperso-
stv. Ressortleiterin Chancengleichheit und Diversity beim    nen für queere Belange gelegt, deren potentielle Aufgaben,
DOSB                                                         wie auch notwendige fachliche sowie charakterliche Eigen-
                                                             schaften einer solchen Person. Die Teilnehmenden haben
Menschen werden im organisierten Sport bis heute auf-        unterschiedliche thematische Schwerpunkte bearbeitet,
grund ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität dis-   eigene Erfahrungen ausgetauscht, Wünsche geäußert,
kriminiert – unabhängig von Freizeit-, Leistungs- oder       neue Ideen oder Handlungsempfehlungen entwickelt und
Breitensport. In diesem Workshop wurden bereits be-          Schwierigkeiten für die Praxis diskutiert.

Welche Funktion hat eine Ansprechperson?

Eine Ansprechperson für queere Belange in einem Sport-       Belange im organisierten Sport, wobei das Aufgabenfeld
verband nimmt eine Schlüsselposition innerhalb der           sehr vielfältig ist und unterschiedliche Schwerpunkte be-
Institution ein und fungiert als Bindeglied nach innen       inhaltet – als Querschnitt durch viele andere inhaltliche
und außen. Sie dient der strukturellen Etablierung queerer   Fachbereiche.

   Besonders zu beachten:
   Die Benennung/Bezeichnung einer Ansprechperson für queere Belange muss eindeutig sein und offen kommuniziert
   werden, um ihren Zweck erfüllen zu können. Die Person sollte außerdem für alle Bereiche des Sports ansprechbar/
   erreichbar sein und von allen Ebenen ernst genommen werden.

                                                                                                                          10
2
Welche Aufgaben
sollte eine Ansprechperson übernehmen?

Beratung                                                        Vernetzung
• B eratungsaufgaben innerhalb des Verbandes (Struktur,        • V ernetzung mit z.B. Interessengruppen, externen Be-
   Strategien, Satzung, Sensibilisierungsarbeit…)                  ratungsstellen und Politik sowie Jugendverbänden, Ver-
• Beratung für Mitgliedsorganisationen                            waltung…
• Anlaufstelle für Betroffene                                   • Vernetzung mit anderen (Sport)Verbänden/Ansprech-
                                                                   personen in Verbänden
Entwicklung                                                     • Aufbau eines Expert*innen-Netzwerks in Dach- und
                                                                   Fachverbänden, um eine breite Basis für eine bundeswei-
• E  ntwicklung langfristiger Konzepte und Strategien der
                                                                   te Zusammenarbeit zu schaffen
    Verbände im Umgang mit sexueller und geschlechtlicher
                                                                • Vernetzung mit schon bestehenden queeren Sportgrup-
    Vielfalt
                                                                   pen und –institutionen
• Maßnahmen zur Förderung und strukturellen Etablie-
                                                                • Ressourcen/Expertise aus der Wissenschaft nutzen
    rung geschlechtlicher und sexueller Vielfalt
• Entwicklung regelmäßiger Treffen/Konferenzen für Austausch
• Beobachtung aktueller Entwicklungen in Gesellschaft
    und Sport sowie ggf. Reaktion auf die Entwicklungen
• Langfristige Einbindung unterschiedlicher Gremien und
    Entscheidungsebenen zur Unterstützung queerer Belan-
    ge im Sport

                                                                                                                             11
2
Welche Aufgaben sollte eine Ansprechperson
übernehmen?

Prävention                                                     Kommunikation
• I mpulse in die Aus- und Weiterbildung unterschiedlicher    • Ö ffentliche Sichtbarmachung des Themas und aktive
   Ebenen geben: z.B. Kinder- und Jugendarbeit, Übungs-           Diskriminierungsarbeit
   leitende, Trainer*innen, Funktionär*innen, ehrenamt-        • Setting-abhängige Aufklärung
   lich Engagierte, Sportler*innen, Studierende, Sportver-     • Impulsgebung für Kommunikation und Pressearbeit der
   waltung und Politik                                            Verbände
• Professionalisierung von Trainings- und Verwaltungs-        • Förderung eines internen und externen Austauschs
   personal                                                    • Gesellschaftspolitische Positionierung
• Aufklärung und Sensibilisierung in Sport und Gesell-
   schaft                                                      Monitoring und Evaluation
                                                               • Sammelstelle für Fragen und Diskriminierungsvorfälle
Intervention
                                                               • Dokumentation der gesamten Entwicklung und Aus-
• E tablierung und Nutzung von Interventionsketten (u.a.         tausch mit der Forschung (z.B. statistische Erhebungen
   Dokumentation von Sachverhalten, Leitfadenentwick-             zu Formen der Diskriminierung im eigenen Verband,
   lung…)                                                         Anfragen, Veränderung…)
• Ansprechbar sein, erste Hilfestellung leisten, begleiten,   • Antidiskriminierungsstrukturen prüfen und evaluieren
   Weiterleitung an Netzwerk (externe Beratungsstellen,
   Interessensvertretungen, Politik…)

   Praxisbeispiel: Landessportbund Sachsen-Anhalt (Projekt: STARK im Sport):
   Das Projekt hat eine Aufteilung in drei übergeordnete Bereiche mit mehreren Personen als praktische Variante ge-
   nutzt, da queere Themen als Querschnittsaufgabe gesehen werden:
   – Prävention
   – Intervention
   – Öffentlichkeitsarbeit
   Das verantwortliche Vizepräsidium (derzeit in Person eines Vizepräsidenten) ist bei den Sitzungen regelmäßig dabei.
   Die Ansprechpersonen sind im Bereich Sport & Gesellschaft angesiedelt (Stabstelle Sport und Gesellschaft stellt die
   Verbindung zum Vorstand dar).

                                                                                                                           12
2
Was muss eine Ansprechperson mitbringen?

Sie muss…                                                          o W ichtig ist z.B. Wissen über queerer Belange (von
                                                                      sprachlichen, gesellschaftlichen und strukturellen He-
• gut
    netzwerken und vermitteln können (Kompetenz-
                                                                      rausforderungen über biologische, juristische, sozio-
   netzwerk für Hilfe zusammenstellen)
                                                                      logische und pädagogische Grundkenntnisse) sowie
• als „Türöffner*in“ agieren, empathisch, diplomatisch
                                                                      regelmäßiges Updaten von gesellschaftlichen Ent-
   und mutig sein
                                                                      wicklungen
• ein „dickes Fell“ und langen Atem haben
                                                                   o Wichtig ist z.B. Wissen über Organisations- und
• unterschiedliche Standpunkte kritisch hinterfragen
                                                                      Verwaltungsstrukturen des Sports (z.B. Aufbau von
• fachlich (interdisziplinär) kompetent sein mit umfassen-
                                                                      Sportorganisationen, Funktionsgefügen innerhalb des
   den und aktuellen Kenntnissen im Bereich queerer Be-
                                                                      organisierten Sports, Akquise und Beantragung von
   lange und organisierter Sportstrukturen
                                                                      finanziellen Mitteln…) sowie sportwissenschaftliche
   o U nterschiedliche Fachrichtungen möglich!
                                                                      Grundkenntnisse, um zu wissen, was der organisierte
   o Eine universitäre Ausbildung kann ein Vorteil sein, ist
                                                                      Sport (nicht) kann
      aber kein Muss
                                                                • Gesprächspartner*in sein (Methoden- und Beratungs-
   o Die Person muss sich nicht als queer identifizieren
                                                                   kompetenz)
      oder selbst von Schwierigkeiten betroffen sein, ein ho-
                                                                • Interventionsketten kennen
      hes Bewusstsein für queere Lebenswelten und Men-
      schen ist jedoch Voraussetzung und die besonderen
      Bedürfnisse der Zielgruppe müssen gekannt werden

                                                                                                                               13
2
Wo im Verband sollten Ansprechpersonen im Verband
integriert werden?

Die Ansprechperson sollte im Bereich der Beratung und
Intervention besonders nahbar sein und niedrigschwellige
Angebote machen. Zugleich ist für viele Aufgabenschwer-
punkte die Nähe zur Führungsebene, ebenso zu den Be-
reichen Politik und Verwaltung wichtig. Zur Abdeckung
verschiedener Aufgabenbereiche können mehrere Personen
eingesetzt werden, sowohl hauptamtlich als auch ehren-
amtlich. Wichtig hierbei ist jedoch, dass stets intersektional
gedacht und gearbeitet wird, damit niemand durchs Raster
fällt und möglichst viele Menschen/Entscheidungsebenen
erreicht werden.
Eine Ansprechperson für queere Belange könnte innerhalb
eines Verbandes integriert oder zur Unterstützung von Ver-
bänden über externe Stellen zur Verfügung gestellt werden;
es sind vielfältige Arbeitsmodelle möglich. Die große Pa-
lette an Aufgaben wäre jedoch allein durch ehrenamtlich
Engagierte schwierig zu bewältigen. Das Thema queere
Vielfalt ist wichtig und sollte daher durch hauptamtliche
Mitarbeitende der Verbände unterstützt werden.

                                                                 14
2
2.2 Organisation von Wettkampfstrukturen im Hinblick
auf geschlechtliche Vielfalt am Beispiel der EuroGames
2020 in Düsseldorf

Leitung:
Tina Skourtellis und Niclas Steinkemper
(EuroGames 2020 Orgateam)

Dieser Workshop von Teilen des Orgateams der EuroGames
2020 widmete sich der queer-inklusiven Organisation von
Wettkampfstrukturen auf Turnieren am Beispiel der 2020
in Düsseldorf stattfindenden EuroGames.

Die Idee zur Organisation der EuroGames – offiziell als
Multisport Europameisterschaft für Schwule und Les-
ben bezeichnet – entstand nach den zweiten Gay Games
in San Francisco 1986. Die EuroGames begannen 1992
in Den Haag in kleinem Rahmen mit 300 Athlet*innen.
Die Grundidee war es, schwule und lesbische Athleten bei
ihrem Coming-Out zu unterstützen, das Bewusstsein für
den schwulen und lesbischen Sport in der breiten Öffent-
lichkeit zu schärfen und die Vernetzung zwischen schwulen
und lesbischen Sportvereinen in Europa zu fördern, wie die   Das „Gender-Policy“-Konzept der EuroGames 2020
European Gay and Lesbian Sports Federation (EGLSF) es        Beim „Gender-Policy“-Konzept steht die persönliche Iden-
selbst versteht und nach außen trägt.                        tität im Vordergrund. Dabei sollte ein Gleichgewicht zwi-
                                                             schen einer freien Wahl der eigenen Einordnung und der
                                                             Zuordnung zu einer bestimmten Kategorie geschaffen wer-
                                                             den, um Diskriminierung durch inklusives Handeln wei-
                                                             testgehend zu vermeiden. Neben dem Konzept gibt es wei-
                                                             tere Maßnahmen wie ein bewusster Umgang mit Sprache
                                                             und die Auf- und Vorbereitung der lokalen Infrastruktur,
                                                             v.a. im Hinblick auf gendergerechte Sanitäreinrichtungen
                                                             und Umkleideräume.

                                                                                                                         15
2
2.2 Organisation von Wettkampfstrukturen im Hinblick
auf geschlechtliche Vielfalt am Beispiel der EuroGames
2020 in Düsseldorf

Anmeldeverfahren und Wettkampfeinteilung                        • Level 2: Einzel- oder Paarsportarten, welche in die Ka-
                                                                   tegorien Mann oder Frau unterteilt werden. Mann und
Das Anmeldeverfahren wurde zweistufig gestaltet, um
                                                                   Frau werden dabei als sich als Mann* identifizierend und
Raum für eine freiere Einteilung in den einzelnen Wett-
                                                                   sich als Frau* identifizierend verstanden. Nicht-binäre
kämpfen zu gewährleisten und damit Diskriminierungen
                                                                   oder intersexuelle Personen werden gebeten, sich mit
abzubauen. Zum einen wird in der allgemeinen Anmel-
                                                                   dem Organisationsteam in Verbindung zu setzen, um
dung bei den Daten der Person gefragt, ob die teilnehmen-
                                                                   eine bestmögliche Teilnahme zu garantieren. Zusätzlich
de Person sich als
                                                                   wird empfohlen, einen Ergänzungsausweis der Deut-
•   female* ident                                                  schen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität
•   male* ident                                                    e.V. (DGTI) zu beantragen, um im Falle von Unklarhei-
•   divers                                                         ten eine Ausweismöglichkeit zu besitzen (bspw. Laufen,
•   keine Angabe                                                   Triathlon, Leichtathletik, etc.)
identifiziert. Bei der Wettkampfeinteilung ist die Kategori-    • Level 1: Sportarten, in welchen es eine strenge Trennung
sierung, je nach Sportart, etwas aufwändiger. Die einzelnen        zwischen Männern und Frauen gibt. Es gelten externe
Sportarten werden in vier Level eingeteilt:                        Regularien. Zusätzlich wird die Kategorie „divers“ ange-
                                                                   boten (bspw. Schwimmen, Tennis)
• L
   evel 4: Komplettes Fehlen von Geschlechtskategorien
  (bspw. bei Wasser Polo, Billiard, Bowling, etc.)              In potentiellen Streitfällen soll eine „Diversity-Kommis-
                                                                sion“ zum Einsatz kommen, die sich den bestimmten Fäl-
• Level 3: Mannschaftssportarten, bei denen eine vorher
                                                                len annimmt und in Rücksprache mit den Teilnehmenden
    definierte Anzahl an Personen des Teams einem anderen
                                                                Einzelfallentscheidungen trifft.
    Geschlecht anderen angehören kann. Mann und Frau
    werden dabei als sich als Mann* identifizierend und sich
    als Frau* identifizierend verstanden (bspw. Volleyball,
    Basketball, Hockey, Fußball, etc.)

     Offene Fragen:
     • D a es unendlich viele Geschlechter bzw. Geschlechtsidentitäten gibt: Ist es möglich, Geschlechterkategorien im
        Sport hinsichtlich des sportlichen Vergleichs komplett aufzulösen?
     • Wo gibt es Gefahren der Ausnutzung der „Gender-Policy“ bei der Ein- bzw. Zuordnung in Kategorien?
     • Wie ist eine Übertragung des Konzepts auf den Spitzensport möglich?
     • Im Hinblick auf andere europäische Staaten: Wie kann ein Safe Space für alle queeren Sporttreibenden geschaffen
        werden (bspw. in der aktuellen Situation in Polen)?

                                                                                                                               16
2
2.3 Barrierefreier Sport für alle Geschlechter am Beispiel
des SV Seitenwechsel Berlin

Leitung:
Conny-Hendrik Kempe-Schälicke
Vorstand Seitenwechsel Sportverein für FrauenLesben-
Trans*Inter* und Mädchen e. V., Berlin

Barrierefreiheit ist zunächst eine Haltung, dann ein Ziel,
selten aber eine Tatsache. Im Workshop wurden (Teil-)
Ziele, Maßnahmen und ggf. Indikatoren erarbeitet, die im
Prozess zu einem barrierefreien Sport helfen zu überprüfen,
ob vorgenommene Maßnahmen für geschlechtliche Viel-
falt Wirkung zeigen.

                                                              17
2
Welche Maßnahmen hat der Sportverein Seitenwechsel
Berlin zur Öffnung für geschlechtliche Vielfalt unternom-
men?

Den Sportverein Seitenwechsel Berlin gibt es seit über 30          schwimmen gehen können, ohne als unangenehm wahr-
Jahren. Zunächst als Sportverein für Frauen und Lesben             genommene Blicke und Sprüche fürchten zu müssen. Im
gegründet, hat der Verein vor einigen Jahren einen großen          Projekt Out*side bietet Seitenwechsel trans*, inter* und
Öffnungsprozess für trans*, inter* und nicht-binäre Perso-         nicht-binären Menschen niederschwellig zugänglichen
nen (TIN) gestartet. Dafür wurde u. a. mit dem Berliner            Sport im Park oder Eislaufstadion. Zusätzlich zu den An-
Verein TransInterQueer e. V. ein Workshop zu Trans* im             geboten sorgt ein Sternchen-Team für Sichtbarkeit auf ex-
Sport veranstaltet. Nach und nach hat der Verein seine             ternen Veranstaltungen. Um möglichst vielen Menschen
Strukturen geschlechtlicher Vielfalt unter Einbindung              Zugang zu ermöglichen, setzt sich Seitenwechsel mit dem
der Vereinszugehörigen angepasst. Formulare wurden ge-             Konzept der Intersektionalität auseinander, d. h. mit den
schlechterinklusiv gestaltet (z. B. werden selbstgewählte Na-      Verschränkungen von verschiedenen Diskriminierungsfor-
men und das gelebte Geschlecht als Kategorie verwendet),           men und Ausschlüssen. Auf der Webseite sind einige Texte
trans*, inter* und nicht-binäre Personen wurden explizit           auch auf Englisch oder Türkisch übersetzt und zu jedem
eingestellt und es wurde von der Vorstands- bis zur Trai-          Sportangebot werden Informationen zur Umkleidesitua-
ner*innenebene auf Diversität geachtet, um eine Repräsen-          tion, gesprochenen Sprachen und ggf. weiteren Barrieren
tanz zu schaffen. Es gibt zudem eine ständige Arbeitsgrup-         bekannt gegeben. Fazit: Es wird viel getan – aber es ist noch
pe „Trans*-Inter*-Antidiskriminierung“, die sich mit der           nicht genug!
Vereinsentwicklung, aber auch mit konkreten Beschwer-
den und Verbesserungsvorschlägen befasst. In den jeweili-
gen Sportangeboten soll mit Maßnahmen wie Vornamen-
und Pronomenrunden Sensibilität für Geschlechtervielfalt
signalisiert werden, es gibt „safer spaces“ für spezifische Per-
sonengruppen (z. B. BIPoC = Black, Indigenous, People of
Color) und neue Sportangebote wurden geschaffen. Unter
anderem wird das Trans*Inter*Schwimmen angeboten, wo
Menschen, die sich als trans* oder inter* definieren, einmal
im Monat in einem Bad, das keine Fenster nach außen hat,

                                                                                                                                   18
2
Vision – Hürden – Lösung

Die am Workshop Mitwirkenden haben gemeinsam an-
hand von Leitfragen Visionen, Hürden und Lösungen
im Hinblick auf die Öffnung eines Sportvereins für ge-
schlechtliche Vielfalt erarbeitet und zusammengetragen.

Was passiert im besten Fall, wenn es uns gelingt, unseren Sportverein
geschlechterinklusiv zu gestalten?

   „
                                                                                     „
            mehr trans*, inter* und
          nicht-binäre Menschen zum
                                                                     Vorbildfunktion für andere
                Sport animieren
                                                                              Vereine

                                         angstfrei
                                       Sport machen                                        Gleichberechtigung
                                          können

                                                          Intersektionalität
                                                                                          genderneutrale
                                                                                       Toiletten/Umkleiden
                 Klar kommunizierte positive
                 Haltung des Vereins und der
                     Vereinszugehörigen

                                                                                                                19
2
Vision – Hürden – Lösung

Welche Hürden gibt es bei der geschlechterinklusiven              • V ertrauen schaffen  Safer Space
Gestaltung unseres Sportvereins?                                  • Leitbild und Satzung geschlechterinklusiv gestalten
                                                                  • Haltung und Verhalten der Vereinsleitung verändern,
• Komplex Umziehen, WC und Dusche
                                                                     Perspektivwechsel üben
• Abhängigkeit von externer Infrastruktur (nicht nur auf
                                                                  • Transparenz (Fort- und Rückschritte, Fehler kommuni-
   der baulichen Ebene schauen)
                                                                     zieren)
• Teilen von Sporthallen mit anderen Vereinen/Sportgruppen
                                                                  • Feedbackkultur entwickeln
• Mangel an Wissen und Sensibilität
                                                                  • Der Prozess ist das Ziel, Antidiskriminierung ist lebens-
• Widerspruch zwischen Reden / Handeln (Theorie/Praxis)
                                                                     langes Lernen
• Umgang mit Widerständen
• Bagatellisierung und Aberkennung der Daseinsberechti-
                                                                  Für die Arbeit in den Vereinen gibt es folgende Praxisbei-
   gung von TIN (trans*, inter*, non-binary)
                                                                  spiele und Methoden:
Unter Abwägung der Visionen und Hürden: Was wollen
                                                                  • U
                                                                     mkleide- und Duschampel (bereitgestellt durch sicht-
wir uns realistisch für die geschlechterinklusive Gestaltung
                                                                    bar*sportlich, http://sichtbar-sportlich.de)
unseres Sportvereins vornehmen?
• K ooperationen und Vernetzung
• Sprache geschlechterinklusiv gestalten (Anrede, Prono-
   men, Formulare)
• Erarbeitung von Maßnahmen nicht nur für, sondern ge-
   meinsam mit TIN (spezifische, inklusive, projektartige
   oder dauerhafte Angebote)
• Einbindung der Mitglieder in den Prozess („alle mitneh-
   men“, Abfragen)
• Öffentlichkeitsarbeit zu TIN-Angeboten
• Expertise (trans*, inter*, nicht-binär, intersektional) ein-
   holen und Fortbildungen besuchen
• Zielgruppen auf allen Ebenen einbinden (Repräsenta-
   tion)
• Sanitär- und Umkleideinfrastruktur in den Sportstätten
   temporär umlabeln (Schilder mitbringen und die Grup-
   pen, die vorher und nachher da sind informieren)

                                                                                                                                 20
2
2.4 Zwischen Diskriminierung und Gleichbehandlung –
Strukturen für queere Belange in den Sportvereinen

Leitung:                                                      In Bezug auf die 16 Landessportbünde, die als Dachver-
Kirsten Witte-Abe                                             bände des organisierten Sports eine Schlüsselrolle beim Ab-
Stv. Ressortleiterin Chancengleichheit und Diversity beim     bau von Diskriminierung einnehmen (vgl. Csonka, 2019),
DOSB                                                          lässt sich festhalten (mit Stand Ende 2019): Sexuelle Iden-
                                                              tität ist nur in den Satzungen von drei Landessportbünden
Benjamin Csonka
                                                              (Hamburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt) verankert, geschlecht-
Sportwissenschaftler, Vorspiel SSL Berlin e.V.
                                                              liche Identität nur beim Landessportbund Sachsen-Anhalt.
                                                              Die Begründung dieser fehlenden Strukturen kann vielfäl-
Eine Satzung dient laut DOSB (Deutscher Olympischer
                                                              tig ausfallen: Viele Verbände sind sich nicht über die feh-
Sportbund) als eine Art Grundgesetz des Vereins/Verbands
                                                              lenden Diskriminierungskategorien bewusst und es fehlt
und Handwerkszeug des Vorstands zur Führung desselben
                                                              zumeist die Sensibilität für dieses Thema. Zudem fehlt bei
(vgl. DOSB, 2019), denn sie regelt Rechte und Pflichten
                                                              vielen Verbänden das Bewusstsein für den Handlungsbe-
der Mitglieder oder gibt Werte und Grundsätze für deren
                                                              darf und sie erkennen keine Notwendigkeit struktureller
Handeln vor. Eine Verankerung von Diskriminierungs-
                                                              Einbindung queerer Belange (vgl. ebd.). Eine Verankerung
inhalten in der Satzung bekräftigt einerseits die Vorsätze
                                                              von Diskriminierungsinhalten, besonders auch in Bezug
eines Vereins/Verbands in Bezug auf Gleichbehandlung
                                                              auf queere Belange, bekräftigt allerdings die Vorsätze eines
oder Diskriminierungsfreiheit und dient andererseits als
                                                              Vereins/Verbands in Bezug auf Gleichbehandlung, Chan-
Grundlage einer aktiven Antidiskriminierungsarbeit; eine
                                                              cengleichheit oder Diskriminierungsfreiheit. Auch spielt
Zuwiderhandlung der Satzung lässt sich als sportrecht-
                                                              die Benennung der Thematik in der Satzung eine wichtige
liches Vergehen einordnen und bildet die Grundlage für
                                                              Rolle für die Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit.
einen Ausschluss aus dem Verein/Verband. Satzungen sind
als die individuellen „Gesetze“ eines Vereins/Verbands an-
zusehen und variabel in der Gestaltung.

In diesem Workshop wurden exemplarisch Satzungsformulierungen zu Antidiskriminierung diskutiert und evaluiert. Die
Satzungsbeispiele wurden aufgrund unterschiedlicher Schwerpunkte musterhaft ausgewählt:

   Satzung des LSB Hessen:
   „Er tritt allen auftretenden Diskriminierungen und Benachteiligungen von Menschen, insbesondere wegen ihrer
   Nationalität, ethnischen Zugehörigkeit, Religion, Geschlecht, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe
   oder Behinderung entgegen“. (LSB Hessen, 2015)

Kommentare:
• Einzelne Aufzählung unterschiedlicher Diskriminie-         • sexuelle Orientierung/Identität taucht nicht auf
   rungskategorien                                            • sehr allgemein formuliert
  o Vorteile und Nachteile durch eine solche Differenzie-    • besser „geschlechtliche Vielfalt“ statt „Geschlecht“, um
     rung möglich                                                sicher zu gehen, dass nicht nur binäre Gleichberechti-
• Formulierung „tritt entgegen“ vs. „fördert“ vs. „unter-       gung mitgedacht wird (nicht selbstverständlich)
   sagt“                                                      • Vorschlag: Eine Kombination aus Untersagung von Dis-
   o U nterschiedliche Verantwortung bei unterschiedlicher      kriminierung und Förderung von diskriminierten Grup-
      Formulierung?                                              pen einfügen

                                                                                                                             21
2
2.4 Zwischen Diskriminierung und Gleichbehandlung –
Strukturen für queere Belange in den Sportvereinen

   Satzung DFB (Förderung bestimmter Zielgruppen und Verhinderung der Diskriminierung):
   „Zweck und Aufgabe des DFB ist die Förderung des Sports. Dieser Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere
   durch: (…)
   (2) die Vermittlung von Werten im und durch den Fußballsport, unter besonderer
   Berücksichtigung (…)
   (d) der Förderung von Integration und Vielfalt sowie der Verhinderung und Beseitigung von Diskriminierung, ins-
   besondere im Hinblick auf die soziale oder ethnische Herkunft oder eine behauptete „Rasse“, den Glauben, das Alter,
   das Geschlecht, die sexuelle Identität oder eine Behinderung. (DFB, 2016)

Kommentare:
• k ompliziert formuliert                                     • N egative Formulierungen wie „Verhinderung und Be-
• „behauptete Rasse“: Bezug auf das Allgemeine Gleich-           seitigung“
   behandlungsgesetz                                              o Mehr Vorteile oder Nachteile durch diese Formulie-
  o Diese Formulierung sollte überdacht werden, da der        rungen?
      Begriff „Rasse“ die eigentliche Bedeutung aushebelt      • Geschlechtliche Identität fehlt
                                                                  o Dieser Faktor bedarf eines Leitfadens!

                                                                                                                         22
2
2.4 Zwischen Diskriminierung und Gleichbehandlung –
Strukturen für queere Belange in den Sportvereinen

   Antrag des Arbeitsverbandstages des Berliner Fußball-Verbandes:
   1.2.3
   „Ist im Personenstandseintrag kein Geschlecht angegeben, die Angabe „divers“ oder eine andere Bezeichnung des
   Geschlechts als die Bezeichnung ,weiblich‘ oder ,männlich‘ eingetragen, so kann die Person selbstständig entschei-
   den, ob die Spielberechtigung für Frauen- bzw. Mädchenmannschaft oder die Herren- bzw. Jungenmannschaft erteilt
   werden soll. Gleiches gilt für den Fall, dass kein deutscher Personenstandseintrag vorliegt und die Person gegenüber
   dem Standesamt eine Erklärung unter den Voraussetzungen des § 45b Abs. 1 Satz 2 PStG abgegeben hat. Ebenso gilt
   dies, wenn eine gerichtliche Entscheidung, durch welche die Vornamen der Person geändert werden, auf der Grund-
   lage des Transsexuellengesetzes ergangen ist“ (Berliner Fußball-Verband, 2019).

Kommentare:
• komplizierte Formulierung
• inhaltlich sehr positiv
  o Trotzdem nicht weitgreifend genug in Bezug auf nicht-
      binäre Personen?
• Vorschlag: Nutzung von „Team“ statt „Mannschaft“

   Satzung Vorspiel SSL Berlin e. V. (untersagt direkte Diskriminierung):
   „Der Verein steht für Antidiskriminierung und Vielfalt im Sport. Kein Mensch darf im Rahmen von Vereinstraining
   und -veranstaltungen, insbesondere aufgrund sexueller Orientierung, geschlechtlicher und sexueller Identität, kör-
   perlicher Geschlechtsmerkmale, der ethnischen Herkunft, der Nationalität, des Alters, der eigenen Religion/ Welt-
   anschauung, einer Behinderung/ Erkrankung oder des sozialen Status, diskriminiert werden.“ (Vorspiel, 2019, §2)

Kommentare:
• Einfach und positiv formuliert                                Ist die strukturelle Diskriminierung in einer externen
• Zu offen formuliert, da keine Differenzierung zwischen       Sportstätte oder einer offiziellen Liga als Diskriminierung
   Training und Wettkampf sowie direkter und strukturel-        durch den Verein anzusehen?
   ler Diskriminierung
  o F  ormulierungsvorschlag: „Vereinsbetrieb“?

                                                                                                                              23
2
Es gibt einige Faktoren, die bei der Formulierung eines
Antidiskriminierungsparagrafen o.ä. in einer Satzung un-
bedingt bedacht werden sollten:

• D
   ie Untersagung von Diskriminierung und die Förde-                                            • W
                                                                                                    elche Rolle spielt eine differenzierte Aufzählung von
  rung von diskriminierten Gruppen können                                                          Diskriminierungskategorien? Und gibt es Kategorien,
  o unterschiedliche Ziele verfolgen                                                               die als „Pflichtkategorien“ genutzt werden sollten?
  o andere Maßnahmen erforderlich machen
  o durch negatives/positives Wording (z.B. Förderung vs.                                        • „Satzungszweck-Dilemma“: Können die Formulierung
Verbot) unterschiedliche Zielgruppen ansprechen                                                     von Antidiskriminierungsparagrafen in einer Satzung in
                                                                                                    bestimmten Vereinen zu (steuer)rechtlichen Schwierig-
• W
   ie lassen sich direkte und strukturelle Diskriminierung                                         keiten führen? Wenn beispielsweise der Zweck des Ver-
  gleichermaßen einbeziehen?                                                                        eins die Förderung einer speziellen Zielgruppe ist (z.B.
   o Welche Schwierigkeiten müssen diesbezüglich bei                                               getrennte (Tanz)paare - nur weiblich/nur männlich),
      der Umsetzung bedacht werden (z.B. struktureller Art                                          diese Aufteilung aber als Diskriminierungsgrund anderer
      beim Einbezug von z.B. geschlechtlicher Identität)                                            Geschlechtsidentitäten führen könnte?
   o D ie Kategorie „geschlechtliche Identität“ bedarf eines
      Leitfadens, damit die Umsetzung passend ist und                                            • V
                                                                                                    erbände/Vereine mit unterschiedlichem Sportartenbe-
      funktioniert                                                                                 zug können unterschiedlichen Bedarf haben
   o I st die strukturelle Diskriminierung in einer externen
      Sportstätte oder einer offiziellen Liga als Diskriminie-
      rung durch den Verein anzusehen?

Quellen:
Csonka, B. (2019). Die deutschen Landessportbünde und -verbände unter der Lupe - Eine Ana-       Deutscher Olympischer Sportbund (2019). Die Satzung. Zugriff am 22.3.2019 unter:
lyse von Strukturen für queere Belange im organisierten Sport. Berlin: Humboldt-Universität zu   https://cdn.dosb.de/alter_Datenbestand/fm-ehrenamtimsport/Ehrenamt-im-Sport.de/Down-
Berlin.                                                                                          loads/Rat_und_Tat/TOP1/1_14-Die-Satzung.pdf

                                                                                                                                                                                        24
2
2.5 Sensibilisierung für geschlechtliche und sexuelle Viel-
falt in Ausbildung und Lehre

Leitung:                                                        shop haben die Teilnehmenden offen über mögliche Maß-
Open Space                                                      nahmen zur Aufnahme des Themenkomplexes rund um
Selbständige Erarbeitung des Themas                             geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in Ausbildung und
                                                                Lehre diskutiert. Auf Basis der Forderung der BuNT 2018
Übungsleiter*innenausbildungen, Trainer*innenausbil-
                                                                in Berlin, die die Verankerung von Antidiskriminierungs-
dungen aber auch die Ausbildung von Sportlehrer*innen
                                                                inhalten in Aus- und Fortbildung im Sport als Teil eines
und Co. sind ein wichtiger Ort zur Platzierung von In-
                                                                Gesamtkonzepts für Vielfalt vorsieht, wurde ein Fazit ge-
halten, die es im Sport zu beachten gilt. In diesem Work-
                                                                zogen und eine neue, angepasste Forderung formuliert.

Aktueller Stand

Aus unterschiedlichen Bundesländern wird berichtet, dass        ländlichen Regionen angemerkt, die zu einem Mitglieder-
die Lehrpläne für die Ausbildung schon recht voll seien         verlust aus den Reihen queerer Menschen führen könnte,
und daher die Aufnahme geschlechtlicher und sexueller           da auf Seiten der Trainer*innen sowie des jeweiligen Vor-
Vielfalt eher zurückhaltend abgewiesen würde. Es würde          standes, Verbandes oder der jeweiligen Institution keine
auf Fortbildungsmaßnahmen verwiesen, die noch Spiel-            Sensibilität für das Thema vorhanden sei.
raum böten. Zudem wird die Problematik eines Outings in

Beispiele

   LSB Sachsen-Anhalt (Projekt „STARK“)
   •   g esellschaftspolitischer Teil in der ÜL-Ausbildung; 5 Lerneinheiten
   •    reissportbünde haben die Wahl, welcher Bestandteil aufgenommen wird (bspw. „Extremismus“, Thema „Vielfalt“)
       K
   •    S TARK-Projekt wird häufig angefragt, um Workshops zu nutzen
   •     A
          ngebote zu „Infoworkshops geschlechtliche Vielfalt“ können kostenlos genutzt werden, aber keine Nachfrage

   Sportbündnis FarbenSpiel in Hannover
   • E hrenkodex zur klaren Positionierung gegen die Diskriminierung aufgrund der geschlechtlichen oder sexuellen
      Identität
   • Vielzahl an Vereinen in Hannover und der Region sind Mitglied

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Was ist konkret zu tun?

Es wird vorgeschlagen, geschlossen als BuNT an die Sport-   Folgende Dokumente könnten weiterführend interessant sein:
minister*innenkonferenz 2020 heranzutreten, um über         • Konzept zur Ausbildung und Qualifizierung (von sicht-
die verpflichtende Aufnahme des Themenkomplexes „Ge-           bar*sportlich)
schlechtliche und sexuelle Vielfalt“ in Ausbildung und
Lehre zu diskutieren. Nach einer Bestandsanalyse (Was
gibt es bereits? Was sollte es geben? Welche Inhalte sind
notwendig?) könnten gemeinsam mit dem DOSB Kon-
zepte erarbeitet werden, um die Vereine und Verbände
niedrigschwellig an das Thema heranzuführen. Dafür be-
nötige es eine klare Botschaft aus den Dachverbänden. Die
Expertise sollte aus der Community lesbischer, schwuler,
bisexueller, trans*, inter* und queerer Menschen kommen,
die bei der Erstellung entsprechender Ausbildungsinhalte
angehört und zur Mitwirkung eingeladen werden sollte.

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2.6 Diskriminierung, ade – Faninitiativen und Aufklärungs-
kampagnen im Kampf gegen (direkte) Diskriminierung

Leitung:                                                      phobie im Fußball zu erregen. Daraufhin bildete sich ein
Christian Rudolph                                             großes Netzwerk.
Fußballfans gegen Homophobie                                  In diesem Workshop konnte darüber diskutiert werden, in-
                                                              wiefern Faninitiativen gegen Antidiskriminierung funktio-
Im Fußball gibt es aktive Antidiskriminierungsarbeit in
                                                              nieren, welche Formate für Veranstaltungen und Aktionen
den unterschiedlichsten Bereichen seit ca. 20 Jahren. Vor-
                                                              erfolgreich sind und inwiefern die Konzepte, die bei Fuß-
rangig war dies ein Antirassismusansatz im Kontext der
                                                              ballfans funktionieren auch auf andere Sportarten über-
Fanarbeit. 2011 konnte die Faninitiative „Fußballfans
                                                              tragbar sind.
gegen Homophobie“ mit einem Banner, das durch die Sta-
dien wanderte, um Aufmerksamkeit für das Thema Homo-

Welche Aktionen funktionieren?

• p ersönliche Geschichten von Athlet*innen (Zuschauen-      Sind Aktionen, die im Fußball funktionieren auch auf
   de können sich etwas darunter vorstellen)                  andere Sportarten übertragbar?
• Netzwerke aufbauen
                                                              Es gilt der Druck der Masse. Die meisten Multiplikator*innen
• Profi-Sportler*innen animieren, bei Aktionen mitzumachen
                                                              finden sich vor allem bei Spielen der ersten Fußball-
• authentische und glaubwürdige Aktionen
                                                              Bundesliga, wo auch der Großteil der Faninitiativen ange-
                                                              siedelt ist. Trotzdem: Regenbogenflaggen zeigen ist immer
                                                              von Vorteil, denn „Regenbogenflaggen sollten so lange in
                                                              den Wind gehalten werden, bis sie nicht mehr provozie-
                                                              ren“. Eine Vielzahl der queeren Fanclubs ist im Netzwerk
                                                              QFF – Queer Football Fanclubs organisiert und startet
                                                              bspw. gemeinsame Aktionen.

                                                                                                                             27
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