Weiterbildung 2019 in der Metall- und Elektro-Industrie - Sonderauswertung der IW-Weiterbildungserhebung 2020

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Weiterbildung 2019 in der Metall- und Elektro-Industrie - Sonderauswertung der IW-Weiterbildungserhebung 2020
Weiterbildung 2019
in der Metall- und Elektro-Industrie
Sonderauswertung der
IW-Weiterbildungserhebung 2020
Sonderauswertung der IW-Weiterbildungserhebung 2020 für die M+E-Industrie

Autoren:
Susanne Seyda / Beate Placke / Helen Hickmann
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Alle drei Jahre befragt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Unternehmen zu deren
Weiterbildungsaktivitäten, Motiven und Hemmnissen sowie zum Investitionsvolumen in be-
triebliche Weiterbildung. Die vorliegende zehnte IW-Weiterbildungserhebung erfolgte zwi-
schen Ende April und Mitte August 2020 als Online-Befragung.
Für die Sonderauswertung M+E-Industrie wurden die Aussagen von 227 M+E-Unterneh-
men mit rund 106.000 Beschäftigten inklusive Auszubildenden ausgewertet. Die Antworten
von M+E-Unternehmen wurden analog zur Gesamtauswertung gewichtet. Bei den Fragen zu
Umfang und Kosten wurden fehlende Angaben der Unternehmen anhand des Mittelwerts der
Unternehmensgrößenklasse aufgefüllt.

IMPRESSUM

Gesamtmetall | Gesamtverband der Arbeitgeberverbände
der Metall- und Elektro-Industrie e. V.
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Redaktion: Dr. Michael Stahl

© Gesamtmetall 2021
Inhalt
Die wichtigsten Ergebnisse......................................................................................... 1

Weiterbildung in der Metall- und Elektro-Industrie 2019 ............................................. 2

              (1)     Weiterbildungsbeteiligung ................................................................ 2

              (2)     Zeitumfang der Weiterbildung .......................................................... 3

              (3)     Investitionen in die Weiterbildung ..................................................... 4

              (4)     Motive für Weiterbildung ................................................................... 5

              (5)     Weiterbildungshemmnisse ............................................................... 6

              (6)     Finanzierung der Weiterbildung ........................................................ 7

              (7)     Digitalisierung in der M+E-industrie .................................................. 8

              (8)     Digitale Lernangebote .................................................................... 10

              (9)     Vermittlung digitaler Kompetenzen ................................................. 12

              (10) Literatur .......................................................................................... 12
Die wichtigsten Ergebnisse

Das Weiterbildungsengagement der Metall- und Elektro-Industrie ist seit dem Jahr 2016 ge-
stiegen. Die M+E-Unternehmen beteiligten sich 2019 häufiger an Weiterbildung und inves-
tierten mehr Stunden und mehr Geld in die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter als 2016. Die
M+E-Unternehmen vermitteln in der Weiterbildung vergleichsweise häufig digitale Kompe-
tenzen. Wichtig sind für sie arbeitsplatznahe Formen der Weiterbildung. Das spiegelt sich
auch in der Nutzung von digitalen Lernangeboten wider.
      Mit einer Weiterbildungsbeteiligung von 85,7 Prozent im Jahr 2019 unterstreicht die
       M+E-Industrie ihr großes Engagement in der betrieblichen Weiterbildung. Diese ist im
       Vergleich zum Jahr 2016 um 6,7 Prozent gestiegen. Damit liegt die Weiter-
       bildungsaktivität deutlich über dem Durchschnitt der Industrie von 80,2 Prozent und
       nur knapp unter dem Durchschnitt aller Unternehmen von 87,9 Prozent.
      Mit jährlich 15,6 Stunden pro Mitarbeiter ist der Zeitumfang für die Weiterbildung bei
       M+E seit 2016 um 5,5 Prozent gestiegen und liegt aktuell über dem Durchschnitt aller
       Industrieunternehmen (14,3 Stunden). Rund 92 Prozent der Weiterbildung findet
       dabei während der Arbeitszeit statt.
      Die M+E-Unternehmen haben 2019 pro Mitarbeiter 1.110 Euro in die Weiterbildung
       investiert. Hochgerechnet auf alle Mitarbeiter investierte die M+E-Industrie 2019
       damit rund 4,8 Milliarden Euro in die Weiterbildung. Dabei wurde ein leichter
       Rückgang der direkten Kosten der Weiterbildung durch einen Anstieg der indirekten
       Kosten kompensiert.
      Besonders wichtig war es den M+E-Unternehmen, die beruflichen Fachkompe-
       tenzen ihrer Mitarbeiter auszubauen sowie deren Qualifikationen an neue
       Technologien und veränderte Arbeitsprozesse anzupassen.
      Der Digitalisierungsgrad hat in der M+E-Industrie seit 2016 stärker zugenommen
       als im Verarbeitenden Gewerbe und in der Gesamtwirtschaft. Durch die Einführung
       neuer digitaler Technologien ist auch der Weiterbildungsbedarf in den Unternehmen
       gestiegen. Besonders häufig werden die Anwendung fachspezifischer Software sowie
       Fähigkeiten zu digitaler Kommunikation vermittelt.
      Häufiger als in anderen Industriesektoren findet in den M+E-Unternehmen das
       Lernen im Prozess der Arbeit statt. Dies zeigt sich sowohl bei der Weiter-
       bildungsaktivität als auch bei der Verteilung der Weiterbildungsstunden auf die
       einzelnen Weiterbildungsformen und bei der Nutzung digitaler Lernangebote. M+E-
       Unternehmen nutzen digitale Arbeitsmittel gezielt als Lernmedium und setzen digitale
       Lernmedien ein, um damit den konkreten Anwendungsbezug zu sichern.

                                                                                           1
Weiterbildung in der Metall- und Elektro-Industrie 2019

(1) Weiterbildungsbeteiligung
Im Jahr 2019 haben sich 85,7 Prozent der Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie an
betrieblicher Weiterbildung beteiligt (Tabelle 1). Die Weiterbildungsbeteiligung ist seit 2013
kontinuierlich gestiegen und liegt aktuell deutlich über der Beteiligung des Verarbeitenden
Gewerbes mit 80,2 Prozent und leicht unterhalb der gesamtwirtschaftlichen Beteiligung von
87,9 Prozent, die stark von der hohen Weiterbildung in den unternehmensnahen Dienst-
leistungen geprägt wird (Tabelle 2).

Tabelle 1: Formen der betrieblichen Weiterbildung
So viel Prozent der M+E-Unternehmen nutzen diese Weiterbildungsformen
Jahr                                         2013        2016       2019
Lehrveranstaltungen                          69,6        73,2       77,9
Informationsveranstaltungen                  70,0        72,5       78,3
Lernen im Prozess der Arbeit                 73,0        74,9       83,3
selbstgesteuertes Lernen mit Medien          62,6        64,8       74,1
Weiterbildung insgesamt                      78,8        80,3       85,7
Quellen: IW-Weiterbildungserhebungen 2014, 2017, 2020

Tabelle 2: Formen der betrieblichen Weiterbildung nach Branchen
Unternehmen, die 2019 folgende Weiterbildungsformen praktizieren, in Prozent

                                          alle      Verarbeiten-   Unterneh-      Gesell-
                           M+E-          Bran-      des Gewerbe    mensnahe     schaftsnahe
                         Industrie       chen                       Dienste       Dienste
Lehrveranstaltungen         77,9         81,1           74,7         85,2            80,9
Informations-
                            78,3         80,7           71,7         85,7            81,4
veranstaltungen
Lernen im Prozess
                            83,3         85,1           74,6         88,0            88,2
der Arbeit
selbstgesteuertes
                            74,1         77,9           65,0         84,8            79,1
Lernen mit Medien
Weiterbildung
                            85,7         87,9           80,2         91,1            89,1
insgesamt
Quelle: IW-Weiterbildungserhebung 2020

Die Weiterbildungsbeteiligung in der M+E-Industrie variiert mit der Unternehmensgröße:
während sie bei kleinen Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten bei 83,8 Prozent
liegt, geben fast alle mittleren (97,0 Prozent) und alle großen Unternehmen an, ihre Mitarbei-
ter weiterzubilden (Grafik 1). Der Anstieg der Weiterbildungsbeteiligung von 2016 auf 2019
ist im Wesentlichen auf einen Anstieg bei den kleinen M+E-Unternehmen zurückzuführen.

                                                                                            2
Grafik 1: Betriebliche Weiterbildung in der M+E-Industrie nach Unternehmensgröße

  Weiterbildung M+E-Industrie
  Stärkere Beteiligung mit wachsender Betriebsgröße
  Weiterbildungsbeteiligung der M+E-Unternehmen 2016 und 2019

                               2016       2019                                                96% 97%                           99% 100%
      100%                                                         86%
                                    84%                     80%
       90%                  78%
       80%
       70%
       60%
       50%
       40%
       30%
       20%
       10%
        0%
                         1 - 49 MA                         Insgesamt                      50 - 249 MA                    500 und mehr MA
  Quelle: IW-Weiterbildungserhebungen 2017, 2020

                                                                                                                                © Gesamtmetall

(2) Zeitumfang der Weiterbildung
Im Jahr 2019 hat sich jeder Mitarbeiter im Durchschnitt aller M+E-Unternehmen 15,6 Stun-
den weitergebildet, überwiegend während der Arbeitszeit (Grafik 2). Im Vergleich zur Erhe-
bung für das Jahr 2016 ist die Stundenanzahl um 0,8 Stunden oder 5,5 Prozent gestiegen.
Der jährliche Weiterbildungsumfang in der M+E-Industrie liegt damit über dem Durchschnitt
der Industrie (14,3 Stunden), aber unter dem Gesamtdurchschnitt (18,3 Stunden).
Grafik 2: Zeitumfang der Weiterbildung in der M+E-Industrie

  Weiterbildung M+E-Industrie
  Lernen im Prozess der Arbeit wird immer wichtiger
  Stunden je M+E-Mitarbeiter in den Jahren 2016 und 2019
  6
                                                                             Weiterbildungsstunden Ø je Mitarbeiter insgesamt:
                                            5,1
  5
                      4,9                                                                            14,8         15,6
                                                                                                      2016        2019
             4,1                                     4,1                            4
  4

  3
                                                                                                         2,9

                                                                           2
  2                                                                                                               1,7
                                                                                                                                        1,3
                                                                                                                                                  1
  1

  0
      externe Lehrveranstaltungen     eigene Lehrveranstaltungen   Lernen im Prozess der Arbeit   Informationsveranstaltungen    selbstgesteuertes Lernen mit
                                                                                                                                            Medien
  Quelle: IW-Weiterbildungserhebungen 2017, 2020

                                                                                                                                © Gesamtmetall                  7

                                                                                                                                                          3
Der größte Teil des Zeitbudgets entfiel in der M+E-Industrie mit 9,0 Stunden auf Lehr-
veranstaltungen, wobei für externe Lehrveranstaltungen im Mittel etwas mehr Stunden auf-
gewendet wurden als für eigene Lehrveranstaltungen (4,9 versus 4,1 Stunden). Für das Ler-
nen im Prozess der Arbeit, beispielsweise durch Unterweisungen von Kollegen oder Erfah-
rungsaustausch, wurden im Schnitt 4 Stunden angesetzt. Das waren doppelt so viele wie
2016. Auf Informationsveranstaltungen entfielen 1,7 Stunden, auf das selbstgesteuerte Ler-
nen mit Medien 1 Stunde. Der größte Teil (91,6 Prozent) der Weiterbildung in den M+E-
Unternehmen findet innerhalb der bezahlten Arbeitszeit statt.

(3) Investitionen in die Weiterbildung
Die Aufwendungen der M+E-Industrie für Weiterbildung – direkte und indirekte Kosten – be-
liefen sich 2019 auf durchschnittlich 1.110 Euro pro Mitarbeiter (Grafik 3). Hochgerechnet auf
rund 4,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der M+E-Industrie ergibt sich
für 2019 ein Investitionsvolumen von 4,8 Milliarden Euro. Das gesamtwirtschaftliche Investi-
tionsvolumen im Jahr 2019 beträgt 41,3 Milliarden Euro. Die Investitionen in Weiterbildung
sind in der M+E-Industrie pro Kopf seit 2016 um knapp 7 Prozent gestiegen.
Grafik 3: Investition der M+E-Industrie in die Weiterbildung

  Weiterbildung M+E-Industrie
  Im Schnitt mehr als 1.100 Euro für Weiterbildung
  Weiterbildungsausgaben der M+E-Industrie pro Mitarbeiter und Jahr in Euro

                                                                                                           1.110
      1.200               1.009                 1.070             (Krisenjahr)     1.038     1.040

      1.000
                                                                      886

        800

        600

        400

        200

           0
                       2004                  2007                  2010          2013      2016          2019
  Quelle: IW-Weiterbildungserhebungen 2005, 2008, 2011, 2014, 2017, 2020

                                                                                                     © Gesamtmetall

Etwa 57 Prozent der Gesamtkosten entfallen auf die indirekten Kosten, die seit der Erhe-
bung von 2017 um knapp 18 Prozent gestiegen sind. Die indirekten Kosten umfassen die
Zeit, die während der bezahlten Arbeitszeit für Weiterbildung verwendet wird. Darum ent-
spricht die Verteilung der indirekten Kosten auf die einzelnen Weiterbildungsformen in etwa
der Verteilung der Stunden. Zu den direkten Kosten für Weiterbildung zählen Aufwendun-
gen für externe sowie unternehmenseigene Trainer und Dozenten, Teilnehmergebühren,
Verpflegungs- und Reisekosten, Kosten für Medien und Lehrmaterialien sowie Raum- und
Gerätekosten. Die direkten Kosten machen etwa 43 Prozent der Gesamtkosten aus und be-
laufen sich auf durchschnittlich 476 Euro (Tabelle 3). Sie sind im Vergleich zu 2016 um etwa
5 Prozent gesunken. Dieser Rückgang wurde durch den Anstieg bei den indirekten Kosten
kompensiert.

                                                                                                                      4
Wie in anderen Branchen entfällt der größte Anteil der direkten Kosten mit durchschnittlich
207 Euro auf externe Lehrveranstaltungen. Es folgen Kosten für die Weiterbildungs-
organisation (99 Euro), Kosten für eigene Lehrveranstaltungen (84 Euro) und für Informati-
onsveranstaltungen (30 Euro) und selbstgesteuertes Lernen mit Medien (13 Euro).
Tabelle 3: Gesamtkosten der betrieblichen Weiterbildung in der M+E-Industrie
in Euro je Mitarbeiter 2016, 2019, alle Unternehmen

                                                               2016                     2019
Gesamtkosten                                                  1.040                  1.110

direkte Kosten                                                  502                     476

indirekte Kosten                                                538                     633
Quellen: IW-Weiterbildungserhebungen 2017, 2020

(4) Motive für Weiterbildung
Mit der Abfrage der Motive der Unternehmen für Weiterbildung lässt sich auch ablesen,
welche Erträge die Unternehmen von der Weiterbildung erwarten. Die Unternehmen wurden
gebeten, die Wichtigkeit der Motive auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 7 (überhaupt
nicht wichtig) zu bewerten. Die folgenden Prozentangaben beziehen sich auf die Unter-
nehmen, die den jeweiligen Motiven die Werte 1 oder 2 gegeben haben (Grafik 4).
Grafik 4: Motive der Weiterbildung in der M+E-Industrie

  Weiterbildung M+E-Industrie
  Motive für Weiterbildung: Fachkompetenzen stehen ganz oben
  Anteil der weiterbildungsaktiven M+E-Unternehmen, für die das Motiv besonders wichtig ist (Werte 1 + 2 auf einer Skala von 1 bis 7), in Prozent

              Berufliche Fachkompetenzen der Mitarbeiter ausbauen                                                                              88,3
  Qualifikationen an neue Technologien/veränderte Arbeitsprozesse
                                                                                                                                              86,1
                             anpassen
                          Motivation und Arbeitszufriedenheit erhöhen                                                                  77,4

                                            Mitarbeiterbindung erhöhen                                                             75,6

                                  Produktivität der Mitarbeiter erhöhen                                                         70,7

                          Innovationsfähigkeit der Mitarbeiter erhöhen                                                   64,7

                               Attraktivität des Unternehmens erhöhen                                            56,2

                          Digitale Fähigkeiten & Kenntnisse ausbauen                                      46,8

                      Personale und soziale Kompetenzen ausbauen                                        45,2

                                                                          0   10   20      30     40      50     60        70          80     90      100
   Quelle: IW-Weiterbildungserhebung 2020

                                                                                                                        © Gesamtmetall                      8

In der M+E-Industrie geben rund 88 Prozent der weiterbildungsaktiven Unternehmen als
Motiv an, die beruflichen Fachkompetenzen ihrer Mitarbeiter ausbauen zu wollen. Am
zweithäufigsten wird das Motiv „die Qualifikation der Mitarbeiter an neue Technologien oder
veränderte Arbeitsprozesse anpassen“ genannt (86,1 Prozent), das in der M+E-Industrie
einen vergleichsweise hohen Stellenwert einnimmt. Außerdem ist es vielen Unternehmen

                                                                                                                                                      5
wichtig, die Motivation und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter (77,4 Prozent) und die
Mitarbeiterbindung (75,6 Prozent) zu erhöhen. Die höhere Unternehmensattraktivität erhält
eine etwas geringere Zustimmung (56,2 Prozent). Die Erhöhung der Produktivität sowie
Innovationskraft der Mitarbeiter als Motiv für betriebliche Weiterbildung liegen in der M+E-
Industrie etwa im Mittelfeld.

(5) Weiterbildungshemmnisse
In der aktuellen IW-Weiterbildungserhebung wurden die Unternehmen auch gefragt, welche
Hemmnisse sie daran hindern, noch mehr betriebliche Weiterbildung anzubieten. Mit 63,8
Prozent wird „fehlender Weiterbildungsbedarf“ am häufigsten genannt. Fast 70 Prozent der
befragten M+E-Unternehmen nennen zudem fehlende Zeit für weitere Freistellungen der
Mitarbeiter. Knapp sechs von zehn Unternehmen geben an, keine internen Kapazitäten für
die Organisation und Planung von Weiterbildung zu haben. Etwas mehr als die Hälfte gibt
an, das Interesse der Mitarbeiter an weiteren Weiterbildungsmaßnahmen sei zu gering. Für
über ein Drittel der Unternehmen wäre eine zusätzliche Weiterbildung zu teuer (37,5
Prozent). Ebenfalls ein Drittel vermisst passende Angebote auf dem Markt (35,7 Prozent).
Nur jedes zehnte Unternehmen gibt an, dass das Einstellen neuer Mitarbeiter günstiger sei,
als bereits beschäftigte Mitarbeiter weiterzubilden (10,9 Prozent).
Ähnlich wie in der Gesamtwirtschaft spielt fehlende Zeit in der M+E-Industrie eine
größere Rolle als fehlende finanzielle Mittel.
Grafik 5: Weiterbildungshemmnisse

  Weiterbildung M+E-Industrie
  Weiterbildungshemmnisse: fehlende Zeit bremst eher als fehlendes Geld
  Anteil der weiterbildungsaktiven M+E-Unternehmen 2019, die folgende Hemmnisse nennen, Anteile „trifft voll und ganz zu“ & „trifft eher zu“ in %

                                                                                                                                            63,8
                                   Es bestand kein weiterer Weiterbildungsbedarf.
                                                                                                                          43

                                                                                                                                        61,9
                   Wir hatten keine Zeit für weitere Freistellungen der Mitarbeiter.
                                                                                                                                    57,4

    Wir hatten keine internen Kapazitäten für die Organisation und Planung von                                                       58,7
                                  Weiterbildung.                                                                                     57,8
                                                                                                                                                   Metall- und
    Das Interesse der Mitarbeiter an weiteren Weiterbildungsmaßnahmen war zu                                                      54,1             Elektro
                                      gering.                                                                              44,8                    Gesamtwirtschaft
                                                                                                                   37,5
                  Wir hatten kein Budget für weitere Weiterbildungsmaßnahmen.
                                                                                                                34,1

                                                                                                                 35,7
                         Es fehlten passende Angebote am Weiterbildungsmarkt.
                                                                                                                    39,7

     Es war kostengünstiger, neue Mitarbeiter einzustellen, die die gesuchten                       10,9
    Qualifikationen aufweisen, als bereits beschäftigte Mitarbeiter weiterzubilden.           7,1

                                                                                       0                   20     40                60               80              100
  Quelle: IW-Weiterbildungserhebung 2020; Rest zu 100: trifft eher nicht zu / trifft gar nicht zu;

                                                                                                                                         © Gesamtmetall

                                                                                                                                                                 6
(6) Finanzierung der Weiterbildung
Auf die betriebliche Weiterbildung entfällt in Deutschland ein großer Teil der Weiterbildung
(BMBF, 2019). Die IW-Weiterbildungserhebung zeigt, dass die Unternehmen einen großen
Teil der Kosten tragen. Gerade an dem hohen Anteil an Weiterbildung während der Arbeits-
zeit (89,2 Prozent), wird deutlich, dass die Arbeitgeber den größten Teil der Kosten tragen.
Dies gilt noch stärker für die M+E-Industrie, in der 91,6 Prozent der Weiterbildungsaktivitäten
auf die Arbeitszeit entfallen.
Grafik 6: Finanzierung von Weiterbildung

  Weiterbildung M+E-Industrie
  Finanzierung: Staatliche Unterstützung im Strukturwandel willkommen
  Angaben in Prozent der weiterbildungsaktiven M+E-Unternehmen 2019
                      stimme voll und ganz zu        stimme eher zu        stimme eher nicht zu                 stimme gar nicht zu        kann ich nicht beurteilen

        Mit Blick auf bestimmte Personengruppen (z. B. Geringqualifizierte, ältere                                                                                                 2,0
        Arbeitnehmer, Arbeitnehmer in kleinen und mittleren Unternehmen) ist es                       28,1                             49,1                               13,6
                                                                                                                                                                                         7,2
                sinnvoll, die betriebliche Weiterbildung staatlich zu fördern.

   Um den strukturellen Wandel wie die Digitalisierung zu meistern, ist es sinnvoll,
                                                                                                       31,6                            42,1                          15,7          3,8 6,8
                die betriebliche Weiterbildung staatlich zu fördern.

   Die in unserem Haus praktizierte Aufteilung der Weiterbildungskosten zwischen
                                                                                                             38,3                           35,3                   9,6       8,9         7,9
          Unternehmen und Mitarbeitern ist aus unserer Sicht angemessen.

      Da Unternehmen von der Qualifizierung ihrer Mitarbeiter profitieren, ist eine
      finanzielle staatliche Förderung der betrieblichen Weiterbildung im Regelfall        5,8                  35,3                                43,4                         8,5     7,0
                                     nicht notwendig.

                                                                                       0         10           20       30     40      50           60        70      80           90           100

  Quelle: IW-Weiterbildungserhebung 2020; n = 180; Abweichungen zu Summen im Text durch Rundungsdifferenzen

                                                                                                                                                           © Gesamtmetall

Fast drei Viertel der weiterbildungsaktiven M+E-Unternehmen geben an, dass sie die prakti-
zierte Aufteilung der Kosten zwischen Unternehmen und Mitarbeitern für angemessen halten
(Abbildung 6). Deutlich weniger Unternehmen vertreten die strenge ordnungspolitische Sicht,
dass Weiterbildung als privates Gut auch rein privat zu finanzieren ist. Befragt nach der För-
derung spezifischer Zielgruppen, wie beispielsweise Älterer, Geringqualifizierter oder Be-
schäftigter in kleinen und mittleren Unternehmen, ist die Zustimmung zur staatlichen Förde-
rung erheblich größer. Mit 73,7 Prozent ist der Anteil an Unternehmen, die eine staatliche
Förderung betrieblicher Weiterbildung für sinnvoll halten, um den strukturellen Wandel zu
meistern, ähnlich hoch.
Die Unternehmen wurden auch gebeten, ihre Einschätzung zu alternativen Fördermodellen
abzugeben: Die meisten M+E-Unternehmen halten steuerliche Erleichterungen für sehr
sinnvoll (45,3 Prozent) oder eher sinnvoll (39,4 Prozent). Ein individuelles Weiterbildungs-
konto, das vom Staat regelmäßig alimentiert wird und für eine individuell wählbare Weiter-
bildung verwendet werden kann, findet knapp die Hälfte der M+E-Unternehmen sinnvoll.
Niedriger ist die Zustimmung zu Krediten und Bürgschaften (38,4 Prozent), um betriebliche
Weiterbildung als Investition in Humankapital ähnlich zu fördern wie Investitionen in Maschi-
nen. Die geringste Zustimmung (27,4 Prozent) erhalten Weiterbildungsfonds, die von den
Unternehmen finanziert werden (z.B. Prozentsatz der Bruttoentgeltsumme) und die zur Fi-
nanzierung von Weiterbildungsmaßnahmen genutzt werden.

                                                                                                                                                                                           7
(7) Digitalisierung in der M+E-Industrie
Die M+E-Unternehmen nutzen mit 73,1 Prozent am häufigsten den digitalen Datenaustausch
mit Lieferanten, Dienstleistern oder Kunden. 48,6 Prozent der befragten Unternehmen nut-
zen digitale Dienstleistungen und 46,5 Prozent digitale Vertriebswege. Wichtig: knapp ein
Drittel der Unternehmen steuert oder vernetzt die Maschinen und Anlagen über das Internet
und 17,7 Prozent nutzen additive Fertigungsverfahren. Andere Formen digitaler Technolo-
gien wie das Internet der Dinge, Virtual Reality oder Big-Data-Analysen spielen nur eine un-
tergeordnete Rolle.
Im Vergleich zu 2016 werden folgende Technologien deutlich häufiger genutzt: digitale
Dienstleistungen sowie die Vernetzung und Steuerung von Maschinen und Anlagen über das
Internet. Etwas häufiger als in der Vorerhebung werden digitale Vertriebswege sowie Virtual /
Augmented Reality eingesetzt.
Tabelle 4: Nutzung digitaler Technologien in Unternehmen
in Prozent der M+E-Unternehmen, 2019, n=177
                                       ja, seit                          kann ich
                                      weniger     ja, seit zwei           nicht
                                      als zwei       Jahren              beurtei-  keine
                                      Jahren       oder mehr      nein     len    Angabe
digitaler Datenaustausch mit Liefe-
                                        14,6          58,5        23,7     2,9        0,3
ranten, Dienstleistern oder Kunden
digitale Dienstleistungen               20,3          28,4        48,2     2,9        0,3
digitale Vertriebswege                  13,6          33,0        47,3     5,8        0,3
Vernetzung & Steuerung von Ma-
                                         6,3          22,8        64,2     6,4        0,3
schinen & Anlagen über Internet
additive Fertigungsverfahren             8,7          9,0         73,3     8,6        0,5
Virtual / Augmented Reality              3,5          9,4         81,6     5,2        0,3
Internet der Dinge                       4,6          6,9         71,9    16,1        0,5
Big-Data-Analysen                        2,4          6,0         75,4    15,8        0,5
Abweichungen zu Summen im Text durch Rundungsdifferenzen
Quelle: IW-Weiterbildungserhebung 2020

Aus den Angaben zur Nutzung digitaler Technologien wurde der Digitalisierungsgrad der
Unternehmen abgeleitet. Dabei wurde die Anzahl der genutzten digitalen Technologien auf-
addiert. Unternehmen, die keine neue digitale Technik nutzen, erhalten den Wert 0, Unter-
nehmen, die eine digitale Technologie nutzen, erhalten den Wert 1 etc. Die letzte Gruppe
erhält den Wert 4 und umfasst die Unternehmen, die vier und mehr digitale Technologien
nutzen.
Knapp die Hälfte der befragten M+E-Unternehmen weist einen Digitalisierungsgrad von 3
oder 4 auf, wobei der mittlere Digitalisierungsgrad bei 2,5 liegt (Abbildung 5). Damit ist die
Digitalisierung in der M+E-Industrie deutlich stärker ausgeprägt als im Verarbeitenden Ge-
werbe (2,1) und liegt knapp unter dem der Gesamtwirtschaft (2,6). Der Digitalisierungsgrad
hat bei M+E seit dem Jahr 2016 stärker zugenommen als im Verarbeitenden Gewerbe und in
der Gesamtwirtschaft.

                                                                                            8
Grafik 7: Digitalisierungsgrad der Unternehmen

  Weiterbildung M+E-Industrie
  Digitalisierung: M+E-Unternehmen nutzen verstärkt digitale Technologien
  Grad der Digitalisierung der M+E-Unternehmen 2019 im Branchenvergleich

                                                                           12,6                                                                       Metall- und
                             0                                                       14,7                                                             Elektro
                                                        7,9
                                                                                                                                                      Verarbeitendes
                                                                                                               20,5                                   Gewerbe
     Digitalisierungsgrad

                             1                                                                                                    25,5
                                                                                     14,9                                                             Gesamtwirtschaft

                                                                                               17,5
                             2                                                                        18,7
                                                                                                                                          27,2

                                                                                                                                                             31,1
                             3                                                                                                            27,3
                                                                                                                                         26,9

                                                                                                                                     Digitalisierungsgrad:
                                                                                                   18,4
                                                                                                                                     Das Unternehmen nutzt…
                            4+                                                    13,9                                               0 = keine neue digitale Technologie
                                                                                                                      23,1           1 = eine neue digitale Technologie,
                                                                                                                                     2 = zwei neue digitale Technologien,
                                 0                 5          10                    15                    20                 25                      30
                                                                                                                                     3 = drei neue digitale Technologien 35
                                                                                                                                     4 = vier bis acht neue digitale Technologien
  Quelle: IW-Weiterbildungserhebung 2020; n = 171; n = 497; n = 991

                                                                                                                                                 © Gesamtmetall

Gerade bei der Neueinführung digitaler Technologien erscheint es plausibel, dass auch der
Weiterbildungsbedarf in den Unternehmen steigt, um das Know-how zum zielgerichteten
Umgang mit den neuen Geräten oder Programmen aufzubauen. Grafik 7 bildet die Entwick-
lung des Weiterbildungsbedarfs bei der Einführung neuer digitaler Technologien ab. Eine
deutliche Mehrheit der befragten M+E-Unternehmen (67,7 Prozent) gibt an, dass der Weiter-
bildungsbedarf leicht oder deutlich gestiegen ist; 30,7 Prozent geben an, dass er gleich ge-
blieben ist.
Grafik 8: Weiterbildungsbedarf durch Digitalisierung

  Weiterbildung M+E-Industrie
  Einführung neuer digitaler Technologien erhöht Weiterbildungsbedarf
  Entwicklung des Weiterbildungsbedarfs durch Einführung neuer digitaler Technologien in der M+E-Industrie; in Prozent der M+E-Unternehmen,
  die mindestens eine neue digitale Technologie nutzen; Vergleich 2019 zu 2016

    leicht gestiegen                                                                                                                                         50,3
                                                                                                                                             44,9

   gleich geblieben                                                                                          30,7
                                                                                                                              39,7

  deutlich gestiegen                                                      17,4
                                                                   13,8

                                             1,6                                            2019
    leicht gesunken
                                         0
                                                                                            2016
             keine Angabe                0
                                             1,6

  deutlich gesunken                      0
                                         0

                                     0                 10                   20                        30                     40                         50                          60
  Quelle: IW-Weiterbildungserhebung 2020

                                                                                                                                                  © Gesamtmetall                         9

                                                                                                                                                                             9
(8) Digitale Lernangebote
Bei der Frage nach der Nutzung digitaler Lernangebote nannten die M+E-Unternehmen 2019
am häufigsten (82,6 Prozent) die Bereitstellung von Literatur, Bedienungsanleitungen und
Ähnlichem in elektronischer Form (Tabelle 5). An zweiter Stelle steht das interaktive webba-
sierte Lernen mit 65,4 Prozent, gefolgt von Lernvideos bzw. Podcasts (55,6 Prozent). Knapp
der Hälfte der Unternehmen setzt auf die gezielte Verwendung von digitalen Arbeitsmitteln
als Lernmedium (48,8 Prozent) und computer- oder webbasierte Selbstlernprogramme (48,0
Prozent). Vier von zehn M+E-Unternehmen nutzen interne kooperative Lernplattformen,
Wissensbibliotheken, Wikis oder Foren (40,5 Prozent), etwas mehr als ein Drittel setzt auf
das Lernen an mobilen Endgeräten (33,3 Prozent). Simulationen und Serious Games sind
nur von geringer Relevanz.
Im Vergleich zum Jahr 2016 setzen M+E-Unternehmen deutlich häufiger interaktives Ler-
nen, firmeninterne kooperative Lernplattformen, Wissensbibliotheken, Wikis, Foren und digi-
tale Arbeitsmittel als Lernmedium ein. Bei Lernvideos, Podcasts und Audiomodulen sowie
dem Lernen an mobilen Endgeräten sind ebenfalls Zuwächse zu verzeichnen.

Tabelle 5: Einsatz von digitalen Lernangeboten in der M+E-Industrie
in Prozent der weiterbildungsaktiven Unternehmen, 2019, Mehrfachnennungen, n=163

                                                       ja,
                                                      mehr-       ja,           keine
                                                      fach     vereinzelt nein Angabe
Bereitstellung von Literatur, Bedienungsanleitungen
                                                       33,7       48,9     13,2     4,1
etc. in elektronischer Form
interaktives webbasiertes Lernen (z. B. Webinare,
                                                       29,7       35,6     30,3     4,3
Online-Kurse, virtuelle Klassenräume, MOOCs)
computer- oder webbasierte Selbstlernprogramme          8,5       39,5     47,5     4,5
firmeninterne kooperative Lernplattformen, Wis-
                                                        6,5       34,0     55,2     4,3
sensbibliotheken, Wikis, Foren
Lernvideos, Podcasts, Audiomodule                      14,2       41,4     40,1     4,3
Simulationen, Serious Games, digitale Planspiele        1,1       12,7     81,9     4,3
gezielte Verwendung von digitalen Arbeitsmitteln
als Lernmedium, z. B. fachspezifische Software,        25,0       23,9     46,7     4,5
programmierbare Fertigungsmaschinen, 3D-Druck
Lernen an mobilen Endgeräten, z. B. über Weiter-
                                                       11,6       21,7     62,4     4,3
bildungs-Apps
sonstige digitale Lernangebote                          9,0       33,0     53,8     4,3
Abweichungen zu Summen im Text durch Rundungsdifferenzen
Quelle: IW-Weiterbildungserhebung 2020

Sofern Unternehmen mindestens ein digitales Lernangebot nutzen, wurden sie zu ihren Be-
weggründen für den Einsatz befragt. Mit 76,1 Prozent nennen die M+E-Unternehmen die
gute Integrierbarkeit in den Arbeitsalltag mit Abstand am häufigsten (Tabelle 6). Häufig ge-
nannte Gründe sind außerdem der konkrete Anwendungsbezug (64,1 Prozent) sowie die
Vorteile des Blended Learning (61,5 Prozent).

                                                                                          10
Mehr als die Hälfte verwenden zudem digitale Lernangebote, weil diese besser an den indi-
viduellen Bedarf der Mitarbeiter angepasst (57,9 Prozent) und auch kostengünstiger sind als
klassische Angebote (57,6 Prozent). Am seltensten nennen Unternehmen den Grund, dass
digitale Lernangebote zu besseren und nachhaltigeren Lernergebnissen führen als her-
kömmliche Methoden.

Tabelle 6: Gründe für den Einsatz digitaler Lernangebote im Unternehmen
in Prozent der M+E-Unternehmen, die mindestens ein digitales Lernangebot nutzen,
Mehrfachnennungen, 2019, n=151
Wir setzen digitale Lernangebote in        trifft voll    trifft   trifft   trifft   keine
unserem Unternehmen ein, weil …               und        eher zu   eher      gar      An-
                                            ganz zu                nicht    nicht    gabe
                                                                    zu       zu
... sie zu besseren und nachhaltigeren
Lernergebnissen führen als herkömm-           1,3         35,0     42,4     19,9      1,4
liche Methoden.
... sie sich gut in den Arbeitsalltag
                                             14,2         61,9     14,9      7,8      1,3
integrieren lassen.
… sie besser an den individuellen Be-
darf der Mitarbeiter angepasst sind als       6,9         51,0     27,7     12,9      1,5
herkömmliche Formate.
… wir den konkreten Anwendungsbe-
zug sichern können, da unsere Mitar-
                                             18,7         45,3     15,5     19,1      1,3
beiter direkt an neuen digitalen Ar-
beitsmitteln des Unternehmens lernen.
… sie interaktive Möglichkeiten der
                                              8,5         37,0     32,5     20,6      1,3
Lernfortschrittsmessung bieten.
… wir die Kombination von digitalen
Medien mit traditionellen face-to-face-
                                             19,1         42,4     24,1     12,7      1,6
Anteilen bei Lehrveranstaltungen als
vorteilhaft erachten (Blended Learning).
… sie kostengünstiger als klassische
                                             14,9         42,7     25,9     15,2      1,3
Angebote sind.
... sich die Mitarbeiter besser zu einer
                                              3,3         43,6     38,5     13,3      1,3
Teilnahme motivieren lassen.
Abweichungen zu Summen im Text durch Rundungsdifferenzen
Quelle: IW-Weiterbildungserhebung 2020

Befragt danach, ob die Auswahl geeigneter Lernangebote bei digitalen Angeboten leichter
oder schwerer fällt als bei klassischen, sehen 40,7 Prozent der M+E-Unternehmen keinen
Unterschied. Deutlich oder etwas leichter fällt es 39,0 Prozent. Das ist deutlich mehr als
der Anteil der Unternehmen, denen es etwas oder deutlich schwerer fällt (19,2 Prozent). Im
Vergleich zur Gesamtwirtschaft tun sich M+E-Unternehmen insgesamt etwas leichter bei der
Auswahl digitaler Angebote.

                                                                                             11
(9) Vermittlung digitaler Kompetenzen
Die Mitarbeiter in der M+E-Industrie brauchen digitale Kompetenzen, um für den digitalen
Wandel gerüstet zu sein und ihn mitgestalten zu können. Darauf reagieren die M+E-Unter-
nehmen: So haben 46,8 Prozent angegeben, dass sie ihre Mitarbeiter weiterbilden, damit sie
digitale Kompetenzen erhalten.
Am intensivsten werden Kenntnisse zur Anwendung berufs-/fachspezifischer Software (78,0
Prozent) vermittelt (Grafik 8). Mit etwas Abstand folgen die Kommunikation mittels digitaler
Tools (61,9 Prozent) und Kenntnisse zu Datensicherheit und Datenschutz (55,6 Prozent).
Die Hälfte der Unternehmen vermittelt Kompetenzen zur Bedienung digitaler Anlagen (50,0)
sowie die Zusammenarbeit im Team mittels digitalen Tools (46,5 Prozent).
Information über das Internet recherchieren zu können („Digital Literacy“), vermitteln 40,5
Prozent der M+E-Unternehmen, die Fähigkeit, digitale Medien für den eigenen Lernprozess
einsetzen zu können, vermitteln 37,1 Prozent. IT-Kompetenzen im engeren Sinne, wie einfa-
che Programme oder Anwendungen selbst zu schreiben (39,8 Prozent) oder Probleme bei
der Anwendung digitaler Tools zu lösen (37,6 Prozent) werden ähnlich oft vermittelt.
Grafik 9: In Weiterbildung vermittelte digitale Kompetenzen

   Weiterbildung M+E-Industrie
   In der Weiterbildung vermittelte digitale Kompetenzen
   In Prozent der weiterbildungsaktiven Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie, 2019

                               Berufs-/fachspezifische Software anwenden können                            33,9                                          44,1                                16,7           4,3 1,0

       Angemessen mit Kollegen, Kunden & Geschäftspartnern über digitale Kanäle
                                                                                                   22,9                                    39,0                               23,7                   13,1        1,2
                               kommunizieren können

                                   Kenntnisse zu Datensicherheit und Datenschutz                  19,6                              36,0                                      37,1                        6,3    1,0

                                     Digitale Anlagen/Maschinen bedienen können                     23,9                            26,1                        21,7                        26,9                 1,4

                       Digitale Tools zur Zusammenarbeit im Team nutzen können                   16,5                       30,0                                  33,3                         18,7               1,4

        Informationen im Internet recherchieren/ Qualität digitaler Quellen bewerten                                                                                                                             2,2
                                                                                                 16,5                     24,1                                  40,1                           17,2
                                          können

                      Einfache digitale Programme/Anwendungen erstellen können              11,9                     27,9                         22,4                               36,2                        1,6

   Probleme bei Anwendung von digitalen Tools & Technologien selbstständig lösen                                                                                                                                 1,7
                                                                                           6,9                    30,6                                      44,6                                   16,1
                                     können

                               Digitale Medien für den Lernprozess nutzen können            11,0                   26,1                                    44,0                                    17,1          1,7

                                                                                       0           10         20            30         40         50            60       70          80            90           100
                                        sehr intensiv     eher intensiv     weniger intensiv               gar nicht             kann ich nicht beurteilen

   Quelle: IW-Weiterbildungserhebung 2020

                                                                                                                                                                     © Gesamtmetall                                   14

(10)      Literatur
BMBF – Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.), 2019, Weiterbildungsverhalten in
Deutschland 2018. Ergebnisse des Adult Education Survey – AES-Trendbericht, Bonn
Flake, Regina / Malin, Lydia / Meinhard, David / Müller, Valerie, 2019, Digitale Bildung in Unterneh-
men. Wie KMU E-Learning nutzen und welche Unterstützung sie brauchen, KOFA-Studie Nr. 3/2019
Seyda, Susanne / Wallossek, Luisa / Zibrowius, Michael, 2018, Keine Ausbildung – keine Weiterbil-
dung? Einflussfaktoren auf die Weiterbildungsbeteiligung von An- und Ungelernten, IW-Analysen, Nr.
122, Köln
Statistisches Bundesamt, 2020, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, FS 18, R.1.4, Wiesbaden
Stettes, Oliver, 2006, Bildungsökonomische Grundlagen: Investitionen in Humankapital, in: Institut der
deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.), Bildungsfinanzierung und Bildungsregulierung in Deutschland. Eine
bildungsökonomische Reformagenda, S. 31–60

                                                                                                                                                                                                          12
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