6 Jahre: Zusammen für die Zukunft lernen - Ministerium für ...
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Impressum 23. überarbeitete Auflage Redaktionsschluss: Dezember 2021 Herausgeber: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (v.i.S.d.P.) Heinrich-Mann-Allee 107 14473 Potsdam Internet: mbjs.brandenburg.de E-Mail: pressestelle@mbjs.brandenburg.de Fotos: vectorfusionart, Göran Gnaudschun Herstellung: G&S Druck und Medien GmbH
Vorwort Liebe Eltern, die Einschulung ist ein ganz besonderes tern sehr viel abverlangt. Da macht sich eine Ereignis, dem die ganze Familie entgegen- Generation auf den Weg, die gelernt hat, fiebert. Nicht nur für Ihr Kind beginnt ein wie wichtig Aufmerksamkeit, Rücksichtnah- neuer Lebensabschnitt, sondern auch für me, Solidarität für das menschliche Zusam- Sie, die Eltern. Der Schulbetrieb bestimmt menleben sind. Darin liegen auch Chancen ab jetzt den Tagesablauf Ihres Kindes und für die Gestaltung der Welt von morgen. verändert den bisher gewohnten Tages- rhythmus Ihrer Familie. Vieles muss neu Unser bildungspolitischer Anspruch ist, geplant, neu organisiert werden. Natürlich jedem Kind ein gesundes Aufwachsen zu freut sich Ihr Kind darauf, das bereits in der ermöglichen, es dort abzuholen, wo es steht Kita Gelernte schon bald durch „richtiges“ und ihm Chancen und Perspektiven zu Schreiben, Lesen, Rechnen erweitern zu geben. Es geht uns um die bestmögliche können. Es freut sich darauf, ab jetzt zu Förderung Ihres Kindes. Kinder lernen den „Großen“ zu gehören. Teilen Sie mit heute anders, als Sie es vielleicht zu Ihrer ihm diese neugierige Begeisterung – es Schulzeit kannten. Das Lernniveau ist für wird eine spannende Zeit. alle gleich, doch das Lerntempo ist den in- dividuellen Fähigkeiten des Kindes ange- Wie niemals zuvor haben uns die Ereignisse passt. Zu Recht wünschen Sie eine Bildung, des vergangenen Jahres gefordert. Die Co- die Ihr Kind gut auf das Leben vorbereitet. rona-Pandemie hat unser Leben verändert; Unsere Schulen leisten das. Sie vermitteln bislang Gewohntes musste völlig neu orga- Werte, entwickeln Fähigkeiten, Kompeten- nisiert und strukturiert werden. Kinder zen und Selbstvertrauen; sie gewährleisten waren von den notwendigen Beschränkun- einen guten Start in Ausbildung und Beruf. gen besonders betroffen. Sie beobachten genau, wollen wissen, was passiert. Sie al- Bildung und Erziehung sind ein untrenn- tersgerecht aufzuklären, hat auch den El- bares Paar, das wir nur gemeinsam zu- 1
kunftsfest gestalten können. Gemeinsam Im Vorfeld der Einschulung gilt es, viele müssen wir die kindliche Vielfalt so steu- Fragen zu klären, denn alles ist neu. Diese ern, dass sie kluge und lebenstüchtige Broschüre wird Ihnen helfen, Antworten zu junge Menschen hervorbringt. Unsere erhalten. Sie erfahren, wie der Schulalltag Grundschulen sind gut darauf vorbereitet. aussieht und was Ihr Kind dort erwartet. Es Die Zahl der Ganztagsschulen wächst gibt Tipps und Hinweise, wie Sie sich auf weiter; an vielen gibt es ergänzende Be- wichtige Lernbegleiter Ihres Kindes auf treuungsangebote. Die Lehrkräfte stellen das neue Umfeld einstellen können. Ich sich mit starkem Engagement und großem hoffe, dass dieser Wegweiser Ihnen hilft, pädagogischen Gestaltungsspielraum den Ihr Kind gut informiert in die Grundschule Veränderungen und wachsenden gesell- zu begleiten. Dafür wünsche ich Ihnen ein schaftlichen und bildungspolitischen gutes Gelingen sowie allen Erstklässlerin- Herausforderungen. Hoch motiviert nen und Erstklässlern einen guten Start in sorgen sie mit spannendem Unterricht für eine spannende und erfolgreiche Grund- die beste individuelle Bildung Ihres Kin- schulzeit. des. Sie sind die wichtigsten Lotsen für Ihr Kind. Und seien Sie versichert: Die Schule ist nicht nur Lern-, sondern auch Lebensort, an dem Freude und Spaß dazu gehören. Britta Ernst Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg 2
Schuleingangsphase M An Erfahrungen zu Schulbeginn unterschiedlich ausgeprägt, anknüpfen daher wird jedes Kind von Anfang an in sei- ner Individualität angenommen und durch eigenaktive Bildungsprozesse in seiner Wenn Kinder in die Schule kommen, sind Lernfreude, seinen Interessen und seinem sie keine Lernanfänger. In vielfältigen und Wissenserwerb entsprechend unterstützt. anregenden Lerngelegenheiten in der Kin- In der Grundschule des Landes Branden- dertagesstätte sowie im Elternhaus, konn- burg werden in einem gemeinsamen sechs- ten sie sich vieles aneignen. An dieses indi- jährigen Bildungsgang die Grundlagen ver- viduelle Wissen und den Erfahrungen und mittelt, die für das Lernen in den weiterfüh- Erlebnissen der Kinder knüpft der Unterricht renden allgemeinbildenden Schulen von in der Grundschule an und baut darauf auf. Bedeutung sind. Im Rahmenlehrplan der Jahrgangsstufen 1- Dabei geht es nicht nur um die unterrichtli- 10, sind alle Kompetenzen der Lernbereiche che Wissensvermittlung. Die Grundschule genau definiert, die die Kinder in den ver- hat auch die Aufgabe, die Methoden-, schiedenen Unterrichtsfächern erwerben Sach-, Personal- und soziale Kompetenz sollen. der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Die Lernvoraussetzungen der Kinder sind Heute ist die Schule ein Ort, in dem die Le- 3
bens- und Lernbedürfnisse der Kinder, ihre Lernstandsanalyse erörtert und der indi- Entwicklungspotenziale, ihr soziales Mitei- viduelle Lernplan besprochen. nander in der Klassengemeinschaft und die Qualität von Lernangeboten im Fokus ste- Kinder wollen sich in ihren Leistungen mit hen. anderen messen und für erfolgreiche und schnelle Lerner ist das auch sehr bestäti- gend. Aber was ist mit denen, die in einzel- (Gemeinsamer Orientierungsrahmen für die Bildung nen Lernbereichen nicht so erfolgreich sind in Kindertagesbetreuung und Grundschule und die mehr Unterstützung brauchen? https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de) Damit sich die Schülerinnen und Schüler auf das entdeckende Lernen konzentrie- ren, ihre Neugierde am Erfahren und Erle- M Lernen im Anfangsunterricht ben gestärkt wird, gibt es in der Schulein- der Schuleingangsphase gangsphase keine Noten. Im ersten Schulhalbjahr der Jahrgangsstu- fen 1 und 2 erfassen die Lehrkräfte die Die Schuleingangsphase umfasst die Lernentwicklung jedes Einzelnen auf Jahrgangsstufen 1 und 2. In diesem Zeit- einem entsprechenden Entwicklungsbo- raum geht es vor allem darum, vielfältige gen. Anhand dessen lädt die Klassenlehr- Kompetenzen im Lesen und Schreiben, in kraft die Eltern zum Halbjahr zu einem Ent- der Mathematik und bei Umweltthemen wicklungsgespräch ein und bespricht mit zu entwickeln. Um alle Schülerinnen und ihnen die Kompetenzentwicklung ihrer Schüler in ihrer Gesamtpersönlichkeit zu Kinder. erfassen und optimal fördern und unter- stützen zu können, erfassen die Lehrerin- nen und Lehrer in den ersten sechs Wo- M chen des Anfangsunter richts die indivi- Lernen in der duellen Lernausgangslagen zur mathema- Flexiblen Eingangsphase tischen und sprachlichen Kompetenz mit- hilfe der im Land Brandenburg verbindli- chen Lernstandsanalyse ILeA oder ILeA- Dort, wo es die Möglichkeit gibt, lernen plus. Anhand der Auswertungsergebnisse Schülerinnen und Schüler in einer FLEX- erarbeiten die Lehrkräfte für jede Schüle- Klasse der flexiblen Eingangsphase. Sie rin und für jeden Schüler einen individuel- werden von einem Lehrkräfte-Team unter len Lernplan, der die nächsten Lernziele Mitwirkung einer sonderpädagogisch quali- enthält. fizierten Lehrkraft gemeinsam in jahrgangs- In einem Entwicklungsgespräch, zu dem gemischten Klassen und zielgruppenorien- die Eltern von der Klassenlehrkraft einge- tierten Lerngruppen differenziert unterrich- laden werden, werden die Ergebnisse der tet und begleitet. 4
M Lernen in der Die Schülerinnen und Schüler der FLEX- Regelklasse Klassen haben die Möglichkeit, zwei Jahre gemeinsam alters- und jahrgangsgemischt zu lernen oder können schon nach einem Auch in einer Regelklasse werden die Kin- Schuljahr in die Jahrgangsstufe 3 wechseln der ebenso in zeitgemäßen, flexiblen und oder ein drittes Verweiljahr in Anspruch neh- individualisierten Lernformen arbeiten und men. dem klar strukturierten, instruierenden Un- terricht folgen. Die Schülerinnen und Schü- ler werden von den Lehrkräften da abge- holt, wo sie in ihrer Lernentwicklung stehen und kompetenzorientiert angeleitet und be- gleitet. 5
Schulalltag gestalten M Den Schultag Dazu gehören solche Unterrichtsformen gestalten wie z.B.: L das Lernen in Projektgruppen, Anders als in der Kita ist der Unterrichtstag L das Lernen mit dem Tages-oder an den Schulen meist fest rhythmisiert. Wochenplan, Geplante Lernzeiten lösen sich mit einge- L das Lernen im Tandem, betteten, regelmäßigen Pausenzeiten ab. L das Lernen an Stationen, Der Anfangsunterricht hingegen ist stark L das Werkstattlernen. auf die Bedürfnisse und Unterschiedlich- keit der Kinder ausgerichtet. Aus diesem Das Lernen in der Gemeinschaft bezieht Grund enthält der Anfangsunterricht viele sich dabei auch auf das Lernen an außer- spielorientierte Unterrichtselemente, die schulischen Orten. An Wandertagen, auf sich mit offenen und angeleiteten Lernfor- Exkursionen und während der Klassenfahrt men sowie kindorientierten Pausenzeiten erleben die Schülerinnen und Schüler Bil- abwechseln. dungsgelegenheiten in anderen Zusam- menhängen. Jede außerschulische Veran- staltung basiert auf einem pädagogischen Konzept verbunden mit einem definierten M Lernen in der Gemeinschaft Bildungsziel. M Obwohl Bildung ein individueller Prozess Individuelles Lernen ist, ist der Austausch und der Dialog, die und vergleichende wechselseitige Beratung und Unterstüt- Erhebungsverfahren zung in der Gruppe für ein positives, res- pektvolles Lernklima in der Klassenge- Jedes Kind lernt anders und hat seine per- meinschaft ein wichtiges, unterstützendes sönliche Lernstrategie. Diese Voraussetzung Element. Das gemeinsame Lernen in zeit- bietet die Chance für anspruchsvollen Unter- gemäßen Unterrichtsformen bietet Kindern richt, in dem auf die Stärken und auf den viele Möglichkeiten, eigene Kompetenzen Unterstützungsbedarf der Kinder eingegan- in der Zusammenarbeit mit anderen enga- gen wird. Der individuellen Förderung kommt giert und freudvoll in unterschiedlichen dabei eine besondere Bedeutung zu. In den Lernaufgaben einzubringen. Die Ausrich- Jahrgangsstufen 3 und 5 erfassen die Lehr- tung der Lernmethoden in der Grundschule kräfte, so wie in der Jahrgangsstufe 1, in den bezieht daher in die Unterrichtskonzepte ersten sechs Schulwochen die individuellen aller Jahrgangsstufen das selbstgesteuerte Lernausgangslagen der Schülerinnen und Lernen, das kooperative Lernen sowie das Schüler mithilfe der im Land Brandenburg soziale Lernen mit ein. verbindlichen Lernstandsanalyse ILeA oder 6
M ILeAplus. Anhand der Auswertungsergeb- Sonderpädagogische nisse wird durch die Lehrkräfte ein indivi- Förderung und dueller Lernplan für die Schülerinnen und gemeinsames Lernen Schüler erstellt, in dem die nächsten Lern- schritte festgehalten sind. Heute ist die Grundschule eine Schule für alle, daher lernen Schülerinnen und Schü- In den Jahrgangsstufen 2 und 4 wird am ler mit und ohne sonderpädagogischem Ende des Schuljahres eine Orientierungsar- Förderbedarf gemeinsam in einer Klasse. beit im Fach Deutsch geschrieben und zu- Sonderpädagogisch qualifizierte Lehrkräfte sätzlich in der Jahrgangsstufe 4 eine Orien- begleiten dabei die Schülerinnen und tierungsarbeit im Fach Mathematik. Ziel ist Schüler mit besonderen Unterstützungsbe- es, die Lernstände der Doppeljahrgangsstu- darfen und sind gleichfalls Ansprechpart- fe zu erfassen und die Unterrichtsinhalte in ner für die gesamte Lerngruppe. In das der folgenden Doppeljahrgangsstufe darauf Verfahren zur sonderpädagogischen För- auszurichten. In der Jahrgangsstufe 3 wer- derung werden die Eltern von Anfang an den jährlich die kompetenzbezogenen Lern- durch die Klassenlehrkraft und die Sonder- stände in bestimmten Bereichen der Fächer pädagogin oder den Sonderpädagogen Deutsch und Mathematik im bundesweiten, einbezogen. standardisierten und erprobten Testverfah- Für Kinder mit Teilleistungsstörungen kön- ren - VERA 3 - gemessen, analysiert und nen Eltern die Anerkennung von Nachteils- ausgewertet. ausgleichen beantragen. 7
Der Fächerkanon M Der Fächerkanon die vorhandenen mathematischen Kenntnis- se und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler im Umgang mit mathematischen Objekten und Strukturen an. Sie entwickeln Deutsch Vorstellungen von Zahlen in den verschie- (Jahrgangsstufe 1 bis 6) densten Bereichen und operieren sicher mit Die Schülerinnen und Schüler entwickeln in ihnen. Die Schülerinnen und Schüler ver- Verbindung mit der Aneignung von Lese- und gleichen Größen, schätzen, messen und Schreibfertigkeiten allmählich den Schrift- beschreiben diese. Im Laufe der Schulzeit spracherwerb. Sie entwickeln die Fähigkei- lernen sie unterschiedliche mathematische ten, mit Texten und Medien umzugehen, ler- Verfahren kennen und wenden diese sach- nen grammatische Strukturen der Sprache gerecht an. kennen und wenden diese im mündlichen wie auch schriftlichen Sprachgebrauch an. Sachunterricht (Jahrgangsstufe 1 bis 4) Mathematik Viele Kinder interessieren sich schon vor (Jahrgangsstufe 1 bis 6) der Schuleingangsphase für Natur-und Im Mathematikunterricht knüpfen die Lehre- Umweltthemen. Im Sachunterricht lernen rinnen und Lehrer im Anfangsunterricht an sie naturwissenschaftliche Arbeitsweisen 8
kennen und setzen sich mit vielfältigen The- Musik men aus der Pflanzen- und Tierwelt sowie (Jahrgangsstufe 1 bis 6) der Umwelt auseinander. Auf dieser Basis In der Vielfältigkeit des Musikunterrichts legt der Sachunterricht die Grundlagen für erleben die Schülerinnen und Schüler das erfolgreiche Weiterlernen und Arbeiten Musik als ganzheitliches Erlebnis. Sie im Fachunterricht ab Jahrgangsstufe 5. erfahren vieles über Töne und Klänge, über bekannte und unbekannte Instrumente aus Kunst aller Welt, befassen sich mit den Musik- (Jahrgangsstufe 1 bis 6) stilen verschiedener Epochen und lernen Jede Schülerin und jeder Schüler hat eigene die Noten kennen. Das gemeinsame Vorstellungen von Kreativität und der Um- Singen und Musizieren bereichert auch setzung gestalterischer Ideen. Im Kunstun- durch das gemeinsame Handeln das terricht lernen sie verschiedene Techniken soziale Miteinander in der Klassengemein- und Verfahren kennen, experimentieren mit schaft. Musikunter richt ist Musik machen, unterschiedlichen Materialien und Aus- Musik hören, Musik verstehen – und nach drucksformen. Beim malen, zeichnen, ihr tanzen. drucken, bauen und formen werden die praktischen und kreativen Fähigkeiten jeder Schülerin und jedes Schülers gefördert. 9
Sport In den meisten Grundschulen wird als erste (Jahrgangsstufe 1 bis 6) Fremdsprache Englisch angeboten. Im Sportunterricht erweitern die Schülerin- Die Schülerinnen und Schüler erlernen nen und Schüler ihre Bewegungserfahrun- grundlegende kommunikative Fähigkeiten gen, lernen mit ihrer eigenen Körperlich- und Fertigkeiten, die kontinuierlich weiter- keit umzugehen und erleben die Ge- entwickelt werden, erwerben Lern- und samtheit von Bewegung, Spiel und Sport. Arbeitstechniken sowie wirkungsvolle Stra- In der Gemeinsamkeit mit anderen erleben tegien des Sprachenlernens. die Schülerinnen und Schüler Vielfalt, Ver- antwor tungs- und Teamfähigkeit, Selbst- Sorbisch ständigkeit sowie Kooperationsbereit- (Jahrgangsstufe 1 bis 6) schaft. Im Siedlungsgebiet der Sorben und Wenden haben die Schülerinnen und Schüler schon Erste Fremdsprache ab der Jahrgangsstufe 1 das Recht, die (Jahrgangsstufe 3 bis 6) sorbische (wendische) Sprache zu erlernen Der Fremdsprachenunterricht beginnt re- und in niedersorbischer Sprache unterrich- gulär in der Jahrgangsstufe 3. tet zu werden. 10
Naturwissenschaften schlussfähige Grundlagen für die Fächer (Jahrgangsstufe 5 und 6) Chemie, Biologie und Physik in den weiter- Ausgehend von den Erfahrungen und Vor- führenden allgemeinbildenden Schulen. stellungen, die die Schülerinnen und Schü- ler in ihrem Alltag und im Sachunterricht Gesellschaftswissenschaften von Jahrgangsstufe 1 bis 4 gewonnen (Jahrgangsstufe 5 und 6) haben, werden im naturwissenschaftlichen Inhaltlich befassen sich die Schülerinnen Unterricht weitergehende naturwissen- und Schüler in diesem Fach mit vielfältigen schaftliche Sicht- und Arbeitsweisen entwi- Formen gesellschaftlichen Zusammen- ckelt. Beim genauen Beobachten und Be- lebens von Menschen in verschiedenen schreiben, beim eigenständigen Fragen, Räumen der Erde, in Vergangenheit, Ge- Untersuchen, Experimentieren und Aus- genwart und Zukunft. Außerdem beschäfti- werten, beim Präsentieren und Austau- gen sie sich in der Auseinandersetzung mit schen der Ergebnisse werden naturwissen- ausgewählten Inhalten und Phänomenen schaftliche Zusammenhänge und Gesetz- der Geografie, der Geschichte und der mäßigkeiten erfahrbar. Die Schülerinnen Politik. Insofern führt das Fach in die Per- und Schüler erwerben dadurch an- spektiven der Fächer Geografie, Geschich- 11
te und Politische Bildung in der weiterfüh- renden Schule ein. Wirtschaft – Arbeit – Technik (Jahrgangsstufe 5 und 6) Inhaltlich knüpfen die Unterrichtsinhalte an den Sachunterricht an. Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich mit den wirtschaft- lichen Entscheidungen im privaten Haushalt und dem Konsum auseinanderzusetzen und verstehen wichtige Wechselbeziehungen zwischen Haushalten und Unternehmen auf dem Markt. Sie werden handlungsorientiert an das technische Handeln herangeführt, produzieren, testen und lernen technische Lösungsprinzipien zu verstehen. Lebensgestaltung-Ethik-Religion (Jahrgangsstufe 5 und 6) In diesem Unterrichtsfach ist es Ziel, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, eigene Vorstellungen und Haltun- gen herauszubilden sowie selbstbestimm- tes, eigenverantwortliches Denken und Han- deln zu befördern. Das Unterrichtsfach wird bekenntnisfrei, religiös und weltanschaulich neutral unterrichtet. Die Eltern, die nicht Der Religionsunterricht möchten, dass ihr Kind an diesem Unterricht (ab Jahrgangsstufe 1) teilnimmt, weil es schon den konfessionellen Die evangelische Kirche Berlin/Branden- Religionsunterricht besucht, erklären dies burg, das Erzbistum Berlin und das Bistum der Schule gegenüber in schriftlicher Form Görlitz verantworten den Religionsunter- und weisen den Besuch des Religionsunter- richt, der an vielen Schulen ab Jahrgangs- richts nach. Selbstverständlich ist es auch stufe 1 angeboten wird. Der Religionsun- möglich, sowohl am Unterricht in L-E-R als terricht ist an den Rahmenlehrplan der je- auch am Religionsunterricht teilzunehmen. weiligen Glaubensgemeinschaft gebunden. Für die Teilnahme am Religionsunterricht (Rahmenlehrplan der Jahrgangsstufen 1-10 Berlin- melden Eltern ihr Kind über die Schule bei Brandenburg der jeweiligen Kirche an, die dann die Bil- https://mbjs.brandenburg.de) dung der Lerngruppen vornimmt. 12
M Humanistischer Lebenskundeunterricht Erste Veränderungen nach (ab Jahrgangsstufe 1) Jahrgangsstufe 4 Dieser freiwillige, weltanschauliche Unter- richt erfolgt nach den Grundsätzen des Hu- manistischen Verbandes Berlin-Branden- burg und wird in den Schulen unterrichtet, in denen der Humanistische Verband diesen Unterricht anbietet. Hier werden altersge- recht die Grundsätze und Werte einer humanistischen Lebensauffassung vermit- telt. Dabei stehen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Erfahrungen, Fragen, In- teressen und Problemen, mit ihren Gefüh- len und ihrer Gedankenwelt im Mittelpunkt des Unterrichts. Dabei lernen sie auch an- dere ethische Überzeugungen, Religionen und Weltanschauungen kennen. Eltern, die die Teilnahme Ihres Kindes an diesem Fach wünschen, erklären das der zuständigen Schule gegenüber schriftlich. (Verordnung über Religionsunterricht und Weltan- schauungsunterricht an Schulen (Religions- und Weltanschauungsunterrichtsverordnung - RWUV) https://bravors.brandenburg.de/verordnungen/rwuv) Da alle Kinder individuell unterschiedlich schnell lernen, haben Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit Beginn der Jahrgangsstufe 5 in einer Leistungs-und Begabungsklasse in einem der ausgewie- senen Gymnasien zu lernen. Damit Schü- lerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6 ihre Kompetenzen weiter entwi- ckeln können, lernen sie in neigungs-und leistungsdifferenzierten Lerngruppen. Er- gänzend zum Klassenunterricht werden hier weitere flexible und differenzierte Lernangebote geschaffen, die die Interes- sen der Schülerinnen und Schüler dabei berücksichtigen. 13
nen zur Lernentwicklung an die Stelle von Noten treten. In die Bewertung der gezeigten Leistungen fließen sowohl die mündlichen als auch die schriftlichen Leistungen ein. (Verwaltungsvorschriften zur Leistungsbewertung in den Schulen des Landes Brandenburg (VV-Leis- tungsbewertung) https://bravors.brandenburg.de/verwaltungsvorschrif- ten/vv_leistungsbewertung) M Der Übergang an weiterführende Schulen In der Jahrgangsstufe 6 bereiten sich die Schülerinnen und Schüler auf den Über- gang in die Jahrgangsstufe 7 vor. Für die Aufnahme in eine weiterführende allgemein- bildende Schule sind, neben dem Wunsch der Eltern, die Feststellung der Fähigkeiten, Leistungen und Neigungen maßgebend. M Dazu gehören das Grundschulgutachten Leistungsbewertung und das Halbjahreszeugnis der Jahrgangs- und Notenzeugnis stufe 6. In einem Gutachtengespräch zum Schulhalbjahr mit den Eltern und ihrem Kind Die Grundschule bereitet die Schülerinnen erörtert die Klassenlehrkraft das individuelle und Schüler schrittweise auf die Benotung Grundschulgutachten und informiert über vor. Die Leistungsbewertung misst sich an die Bildungsgang-Empfehlung, über die im den Standards des Rahmenlehrplans. In der Vorfeld in der Klassenkonferenz abgestimmt Regel erhalten die Schülerinnen und Schüler wurde. ab der Jahrgangsstufe 3 – jeweils zum Schul- halbjahr und zum Schuljahresende – Zeug- nisse mit Noten. Wenn allerdings die Mehr- heit der Elternversammlung und die Mehrheit der Klassenkonferenz entsprechende Be- schlüsse fassen, können in den Jahr- gangsstufen 3 und 4 schriftliche Informatio- 14
Elternbeteiligung M Elternrechte und Die Elternkonferenz schulische Mitbestimmung Die gewählten Elternsprecherinnen und El- ternsprecher sind Mitglied der schulischen Eltern sind und bleiben die wichtigsten Be- Elternkonferenz und fungieren als Interes- zugspersonen ihres Kindes und sind für die senvertreter der Eltern ihrer Klasse. Lehrkräfte entscheidende Bildungspartner. Deshalb ist die Mitwirkung der Eltern in den Die Schulkonferenz schulischen Gremien wünschenswert. Einige Elternsprecherinnen und Eltern- sprecher werden in die Schulkonferenz ge- Das Elterngespräch wählt und nehmen dort die Interessenver- Mehrfach im Schuljahr finden Elterngesprä- tretung der schulischen Elternschaft in Zu- che statt. So haben Eltern an den ausgewie- sammenarbeit mit gewählten Lehrkräften, senen Lehrersprechtagen die Möglichkeit, Schülersprecherinnen und Schülerspre- mit der Klassenlehrkraft, aber auch mit den chern sowie der Schulleitung wahr. Ge- Fachlehrerinnen- und lehrern die Lernent- meinsam setzen die Mitglieder dieses Gre- wicklung ihres Kindes zu besprechen und miums die gefassten Beschlüsse in ihrem offene Fragen zu klären. Gemeinsam wird Verantwortungsbereich um. bei Bedarf auch nach Lösungen gesucht, um besondere Unterstützungen und Maß- nahmen innerhalb oder außerhalb der Schule im Interesse der Schülerin oder des Schülers zu organisieren Die Elternversammlung In diesem Gremium haben Eltern die Mög- lichkeit, sich über die Unterrichtskonzepte, die Lehrplananforderungen und die Leis- tungsbewertungen sowie deren Bewer- tungskriterien für die Zeugnisse zu infor- mieren. Außerdem informieren die Lehr- kräfte über die Zusammenarbeit mit dem Hort oder anderen außerschulischen Part- nern. Eltern stimmen in diesem Forum über Wandertage, Exkursionen und Klas- senfahrten ab und werden über die jeweili- gen Bildungsziele durch die Klassenlehr- kraft informiert. Des Weiteren werden in diesem Rahmen die Elternsprecherinnen und Elternsprecher für zwei Jahre gewählt. 15
Schule als Lern- und Lebensort M Schule als Lern-und mit aktiven Spiel- und Pausenphasen ge- Lebensort gliedert. Das Lernen an einer Ganztags- schule in offener Form ist nur möglich, Die Schule heute ist nicht nur ein Ort in dem wenn 60% der Elternschaft ihr schriftliches Wissen vermittelt wird, sondern sie ist Einverständnis zur Teilnahme ihres Kindes gleichwohl ein Ort, der für Schülerinnen und abgeben. Schülern eine Vielfalt anregender Lernmög- lichkeiten schafft und Raum für individuelle Die Horte Entwicklungsmöglichkeiten sowie das sozia- Schulhorte sind wichtige Kooperationspart- le Miteinander bietet. Um das zu gewährleis- ner der Grundschulen. Sie bieten für die ten bieten viele Schulen im Land Branden- Kinder vielfältige Angebote in der Kinderta- burg das Lernen im Ganztag an. gesbetreuung an. Die enge Verzahnung dieser direkten Kooperation zwischen der Die Verlässliche Schule und dem Hort bietet die Möglichkeit Halbtagsgrundschule (VHG) einer qualitativen Betreuung und Begleitung Die Verlässlichen Halbtagsgrundschulen der Kinder am Nachmittag. (VHG) bieten u.a. einen rhythmisierten Un- terricht unter Berücksichtigung der Belast- (Verwaltungsvorschriften über Ganztagsangebote an allgemeinbildenden Schulen (VV-Ganztag) barkeit, der Konzentrationsfähigkeit und der https://bravors.brandenburg.de/verwaltungsvorschrif- Bewegungsbedürfnisse der Schülerinnen ten/vv_ganztag) und Schüler an. Hier werden erweiterte Lernangebote in einem an die Lernange- bote angepassten Unterrichtstag eingebun- den, daher ist die Teilnahme an der VHG für alle Schülerinnen und Schüler verpflich- tend. Die Ganztagsschulen mit offenen Formen Die Grundschulen mit Ganztagsangeboten in offener Form unterbreiten in Ergänzung zum stundentafelbezogenen Unterricht nicht nur Angebote der Schule, sondern auch Angebote der Kindertagesbetreuung und anderer Kooperationspartner. Darüber hinaus ist der Unterrichtstag zeit- lich so strukturiert, dass die Schülerinnen und Schüler einen offenen Tagesbeginn er- leben. Der Unterricht ist in Lernblöcken von je 90 Minuten geplant und wird im Wechsel 16
Ansprechpartner M Regionale L Staatliches Schulamt Neuruppin Ansprechpartner (Landkreise: OHV, OPR, PR, HVL) Trenckmannstr.15 Die ersten Ansprechpartner der Eltern 16816 Neuruppin sollten bei aufkommenden Fragen oder Pro- Telefon: 03391 40444 55 blemen die Lehrkräfte der zuständigen E-Mail: Schule oder die Schulleitung sein. poststelle.np@schulaemter.brandenburg.de Die Schulrätinnen und Schulräte in den Staatlichen Schulämtern stehen ebenfalls für Anfragen der Eltern zur Verfügung. Zum Nachlesen: L Gemeinsamer Orientierungsrahmen L Staatliches Schulamt Brandenburg an für die Bildung in Kindertagesbetreu- der Havel (Landkreise: BRB, PM, TF und ung und Grundschule die Stadt Potsdam) L Gesetz über die Schulen im Land Magdeburger Str. 45 Brandenburg (Brandenburgisches 14770 Brandenburg an der Havel Schulgesetz – BbgSchulG) Telefon: 03381 397400 E-Mail: L Verordnung über den Bildungsgang poststelle.bb@schulaemter.brandenburg.de der Grundschule (Grundschulverordnung – GV) L Staatliches Schulamt Cottbus L Verwaltungsvorschriften zur Grund- (Landkreise: LDS Nord, LDS Süd, OSL, schulverordnung (VV-GV) SPN und die Stadt Cottbus) L Verwaltungsvorschriften zur Blechenstraße1 Leistungsbewertung in den Schulen 03046 Cottbus des Landes Brandenburg Telefon: 0355 4866-0 (VV-Leistungsbewertung) E-Mail: poststelle.cb@schulaemter.brandenburg.de L Verwaltungsvorschriften über Ganz- tagsangebote an allgemeinbildenden Schulen (VV-Ganztag) L Staatliches Schulamt Frankfurt (Oder) (Landkreise: MOL, LOS, BAR, UM und die L Rahmenlehrplan der Jahrgangsstufen Stadt Frankfurt (Oder)) 1-10 Berlin-Brandenburg Gerhard-Neumann-Str.3 L Verordnung über Religionsunterricht 15236 Frankfurt (Oder) und Weltanschauungsunterricht an Telefon: 0335 5210 400 Schulen (Religions- und Weltanschau- E-Mail: ungsunterrichtsverordnung - RWUV) poststelle.ff@schulaemter.brandenburg.de
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