WILLIAM GABY WACHTER DIE MIT VOLLGAS AUS DEM LOCKDOWN - LC Zürich
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Informationsblatt für alle LCZ Mitglieder Nr.11 2020 LCZ Magazin Nr. 2 2020 Informationsblatt für alle LCZ Mitglieder MagazinNr. LCZMagazin LCZ NEXT ONE THE GREATE williamjeffreais INSPIRATION GAMES follow him on instagram ONE INNOVATION STATT RESIGNATION GABY WILLIAM REAIS GABY WACHTER DIE GUTE SEELE DES LCZ MIT VOLLGAS AUS DEM LOCKDOWN info@lcz.ch www.lcz.ch www.instagram.com/lczuerich
E DI TOR I A L Trainings- Titelbild tagebuch Athletix Seit dem Erscheinen des letzten LCZ ternes Meeting im Letzigrund, am Text Marco Aeschlimann Magazins ist ein kräftiger Ruck durch 4. Juli ein Nachwuchsmeeting im Sihl- die Schweizer Leichtathletik gegan- hölzli und als krönenden Höhepunkt gen. Das hat aber nichts mit dem Ma- vor den Sommerferien die Inspiration gazin, sondern mit den seither gelo- Games am 9. Juli. ckerten Corona-Massnahmen zu tun. Ebenfalls in die «Saison» gestartet Denn seit dem 8. Juni sind in der sind die Senioren, die ein Corona kon- Schweiz wieder Wettkämpfe möglich formes Sommerfest im Heerenschürli und die Leichtathletik ist mit Vollgas feiern konnten. Mehr dazu ganz am aus den Startblöcken gekommen. Auch Ende dieses Hefts. wenn zu Beginn noch etwas verunsi- chert bezüglich der Umsetzung der Natürlich schmerzt der Ausfall von Schutzmassnahmen, so hat sich doch Weltklasse Zürich 2020 alle, doch wir mittlerweile eine neue Normalität ein- schauen positiv nach vorne und berei- gestellt. Und auch wir haben unsere ten uns intensiv auf das Wintertrai- Möglichkeiten genutzt, um unseren ning für die Saison 2021 vor. Athleten*innen den Start in die verspä- tete Saison zu vereinfachen. Ich wünsche euch allen viel Spass beim Lesen! Am 13. Juni führten wir einen internen UBS Kids Cup durch, am 24. Juni ein in- Marco Aeschlimann Impressum Redaktionsadresse: Leichtathletik-Club Zürich, Badenerstrasse 500, 8048 Zürich E-Mail: info@lcz.ch Mitarbeit Redaktion und Technische Auflage Andreas Cueni Layout Herstellung 1300 Exemplare Manuel Stocker Steve Furrer (Gestaltung) Schraner Druck AG Erscheint 4x jährlich Marco Aeschlimann Gaby Wachter Für die Mitglieder des LCZ Christoph Frei Marco Aeschlimann Jeanot Wälti 3
WA R M - U P Agenda 22./23. 5./6. August September SM U20 / U23 Frauenfeld SM U18 / U20 Lausanne 11./12. September SM Aktive Basel 20. September SM Staffel Zug 15. November SM Cross Regensdorf Warmup Jonathan Hofer brilliert auf allen Strecken! Für Jonathan läuft die Saison wie geschmiert. Auf allen Strecken von 800m bis 3000m konnte er sich in diesem Jahr steigern. Zudem erfüllte er zwei U18 EM Limiten; 1500m in 3:57.26 und 3000m in 8:27.00 (handgestoppt). Nach dem Ausfall der Zeitmessung, konnte die super Zeit über 3000m leider nur durch Handstoppung eruiert werden. Erst zwei U18 Athleten waren in der Schweiz überhaupt je schneller unterwegs als Jonathan und sogar Julien Wan- ders liegt neu auf Rang fünf!
I N H A LT Trainings- plan 06 William Reais Der Bündner mischt die Sprint- szene auf 14 Inspiration Games Weltklasse Kollaboration Weltklasse Zürich, SRG und Swiss Timing leisten 10 Pionierarbeit Abschied Stefan Burkart Erinnerung an eine LCZ Legende 18 Heinz Haas 12 Der ZSS Chef tritt ab Vereinsmitteilungen Kurz und knapp die aktuellen News rund um den LCZ 21 Senioren Sommerfest Alle Jahre wieder im Heerenschürli 13 Aus dem Archiv Harlachers erster Einsatz mit der Nationalmannschaft Heinz Haas Weltklasse Zürich, 1963, 800m Vom erfolgreichen Athleten an die ZSS Spitze 18 5
Interview William Reais Text Marco Aeschlimann Seit 2 Jahren steht der Bündner Sprinter in Zür- Fotos Athletix cher Diensten. Er liebt die halbe Bahnrunde, die Ulf Schiller 400m eher weniger. Der LCZ’ler mit dem schöns- ten Dialekt stellt gerade seine Ernährung um. Ob Quinoa und Gemüse seine PBs krachen liessen oder eher das strenge Training von Coach Zberg? R Reais tönt nicht gera- wollte eigentlich nicht. Erst mit 16 Jah- de nach einem Büdner ren habe ich es dann doch mal probiert Geschlecht oder irre und bin beim BTV Chur hängen geblie- ich mich da? ben. Die Kollegin hat übrigens dann Nein, da irrst du dich kurz darauf mit der Leichtathletik auf- nicht. Meine Familie stammt ursprüng- gehört. Ob das mit mir einen Zusam- lich aus Portugal. Meine Mutter und menhang hatte weiss ich nicht. mein Vater haben ihre Wurzeln je zur Hälfte in Portugal und Angola, haben sich aber in Portugal kennen gelernt. Irgendwann ist eines der sieben Ge- schwister meines Vaters nach Chur ausgewandert. Und weil es ihnen dort so gut gefallen hat, haben sie kräftig die Werbetrommel gerührt und bis auf zwei sind alle Geschwister gefolgt. Wie bist du zur Leichtathletik ge- kommen? Über eine Kollegin, die mich über Jah- re zu einem Probetraining überreden wollte. Ich spielte aber Fussball und LCZ Magazin 2020/2 6
I N T E RV I EW m m u s s i ch «Über 400 e n .» i e l l e i d noch zu v Gibt es eine Person, die massgeb- Job ist am einfachsten mit all meinen lich an deiner bisherigen Leichtath- Abwesenheiten zu vereinbaren und letik Laufbahn beteiligt ist und lässt mir die grösste Flexibilität. ohne die du jetzt nicht hier sitzen würdest? Ist das etwas, was du den jungen Abgesehen von der Kollegin, die mich LCZ’lern als Jobempfehlung mit auf in die LA getrieben hat, ist dies Roger den Weg geben würdest? Gabatuler vom Bündner Leichtathletik Eine Banklehre kann ich jederzeit wei- Verband. Er hat sich sehr um mich ge- terempfehlen. Es ist eine sehr breite kümmert und mich immer unterstützt. Ausbildung, die dir Einblicke in unter- schiedliche Bereiche gibt und dich auf Du bist ja nicht LA Vollprofi. Was Vieles vorbereitet. Ich würde jederzeit machst du, um dir deinen Lebens- wieder diesen Weg wählen. unterhalt zu verdienen? Ich arbeite zu 50% bei der Bündner Kantonalbank, dort habe ich auch mei- ne Lehre zum Bankkaufmann gemacht. Zurzeit arbeite ich im Contact Center und bearbeite Kundenanfragen. Dieser oben: Scanne den QR-Code und hole dir das Interview von SRF auf dein Handy. links: Williams Markenzei- chen: Das charmanteste La- chen in der Szene. 7
I N T E RV I EW Wir war die Zeit während des Coro- Das Training in der Trainingsgruppe na Lockdowns für dich? habe ich sehr vermisst. Dann aber Das war nicht so einfach, weil auch in auch das Trainingslager in der Türkei, Chur alle Anlagen geschlossen waren. dass leider nicht stattfinden konnte Ich habe mich aber jeweils um 5 Uhr und der regelmässige Kontakt mit mei- morgens auf die Bahn geschlichen, da- nem Trainer, der so auch nicht möglich mit mich der Abwart nicht erwischt war. Videocalls und Telefonate konn- hat. So hatte ich jeweils die ganze An- ten den persönlichen Kontakt nicht er- lage für mich und konnte ungestört setzen. trainieren. Ich hatte von Flavio aber auch Alterna- Du erwähnst deine Trainingsgrup- tivprogramme, so dass ich nicht jedes pe. Du bist ja in einer Einzelsport- Training so früh am Morgen machen art unterwegs, aber das Team musste. scheint für dich sehr wichtig zu sein. Was hast du während dieser Zeit Ja, das ist so. Ohne Team geht es ei- am meisten vermisst? gentlich gar nicht. Ich bin in keinem Training, an keinem Wettkampf und in keinem Trainingslager alleine unter- wegs. Das Team hat für mich einen sehr hohen Stellenwert und ist mir wichtig. Alleine trainieren ist langwei- lig. Trotz Corona konntest du dich in al- len Distanzen verbessern. Wie hast du das gemacht? Ich bin selber extrem von meinen Leis- tungen überrascht. Vielleicht liegt es daran, dass kein Druck vorhanden ist, da ja alle Grossanlässe abgesagt wur- den. Vielleicht liegt es aber auch dar- an, dass ich in der gesamten Vorberei- tung verletzungsfrei bleiben konnte. Zudem ernähre ich mich seit dem Co- rona Lockdown viel gesünder als zuvor. LCZ Magazin 2020/2 8
Interview William Reais Flavio hat angetönt, dass du nicht die besten Essgewohnheiten hät- test und ich solle dich doch nach deinem Lieblingsessen fragen. Burger und Glace esse ich am liebes- ten (lacht). Ich habe bisher immer ge- gessen, was mir geschmeckt hat. Ohne gross Rücksicht auf gesunde oder sinnvolle Ernährung zu nehmen. Doch seit dem Lockdown ernähre ich mich wirklich gesünder und verzichte zum Beispiel sehr bewusst auf Zucker. Du bist aktuell ja noch auf allen Di- stanzen zwischen 100m und 400m unterwegs. Was machst du am liebsten und wohin führt die Ent- wicklung mittelfristig? Meine absolute Lieblingsdistanz sind die 200m. Für die 100m bin ich am Start zu schlecht und bei den längeren Distanzen muss ich noch zu viel leiden. Darum liegt im Moment der Fokus auf der halben Bahnrunde. Später werde ich wahrscheinlich schon auch länge- re Sprints machen, aber dafür muss ich noch trainieren und leiden lernen. Hat dir Flavio auch schon Hürden in den Weg gestellt? Nein, ich glaube auch nicht, dass er das tun wird. Ich bin schlicht zu unbe- weglich, um über die Hürden laufen zu können. oben: Kick-Off-Meeting in Langenthal. Zweimal PB pul- verisiert. 150m und 300m. 9
NAC H RU F Stefan – Ruhe in Frieden! Text «Lieber Stefan, gerne hätten wir Dir doch persönlich Tschüss gesagt. Dich vor Corona-Zeiten noch ein letztes Carl Schönenberger Bilder Mal umarmt. Aber Du warst halt ein Sprinter aus Dieter Baumgartner Fleisch und Blut – einst für die Gegner zu schnell, am Schluss auch für Deine Freunde und LCZ-Kollegen.» I Im Alter von nur gut 62 Jahren Doch in seinen Anfängen ist es dem hat Stefan Burkart am 4. Mai jungen Stefan wohl zu wenig schnell 2020 sein letztes Rennen gegen gegangen. War es die Illusion, sogar zu den Krebs verloren. Nicht nur sei- fliegen, die ihn früh in den Zürcher ner Frau Helen und dem Fussball Drogensumpf zog? Doch Burki besann spielenden Sohn Nishan wird Stefan sich auch da seiner schnellen Beine, schmerzlich fehlen, auch für die LCZ- rannte als 21-Jähriger 1978 dem Zür- Familie und die Schweizer Leichtathle- cher Drögeler-Milieu davon. Auf eige- tik ist Burkis viel zu früher Tod ein Ver- ne Faust via Asien, Australien, Neusee- lust. land und den Süd-Pazifik in die USA. Die Lehren von L. Ron Hubbard (Scien- Aber Stefan war eben sein Leben lang tology) und der Rückhalt bei seiner Fa- ein Sprinter durch und durch. «Bereits milie gaben ihm wieder Halt. Am Schluss im ersten Schuljahr entdeckte ich mei- ne Passion für das schnelle Laufen», Und ab 1980 Lust auf den richtigen war Burki schreibt er auf seiner eigenen Websi- Sprint, im Stadion auf der Kunststoff- te «burkart-athletics» selbst. «1968 Bahn. Die Erfolge stellen sich schnell konnte ich die live übertragenen Olym- ein. 1982 wird er erstmals 100-m- viel zu pischen Spiele von Mexico am Fernse- hen mitverfolgen. Ich war fasziniert Schweizermeister – von 1985 bis und mit 1990 schafft er das in Serie. Zwölf schnell von den Wettkämpfen und setzte mir Jahre lang hatte kein Schweizer Fran- zum Ziel, dies einmal zu erreichen.» co Fähndrichs 100-m-Schweizerrekord Das mit dem Olympia-Traum hat für (10,37) geknackt – im Juli 1992 schaffts Burki dann 1992 und 1996 sogar zwei- Burki mit 10,32. Bis sechs Wochen spä- mal geklappt. ter Dave Dollé kam (10,30). LCZ Magazin 2020/2 10
Stefan Burkart Fakten * 9.12.1957 † 4.5.2020 Sportliche Erfolge Schweizermeister-Titel Freiluft 100 m (9): 1982/85/86/87/88/89/90/95/96 Halle 60 m (10): 1985/86/87/88/89/90/91/92/95/96 Olympische Spiele 1992 Barcelona (100/200 m) 1996 Atlanta (100 m) Weltmeisterschaften 1995 Göteborg (100 m) Europameisterschaften 1982 Athen (100 m) 1990 Split (100 m) 1994 Helsinki (100 m) Hallen-WM 1985 Paris (60 m, Halbfinal) Hallen-EM Auf der kurzen Hallen-Distanz von 60 Piloten Gregor Stähli. 1985 Piräus (60 m) m ist Burki über ein Jahrzehnt der un- 1986 Madrid (60 m, Halbfinal) bestrittene König. Lange nach seinem Athlet und Trainer ist Burki also selbst 1990 Glasgow (60 m) 1992 Genua (60 m) eigentlichen Karrieren-Ende gibt Ste- gewesen. Doch sein Sprint geht weiter. 30 Länderkämpfe für die Schweiz fan 2002 als 45-jähriger Sprint-Greis Stefan wird auch noch Manager und seine letzte Kostprobe – mit 6,81 Berater, nimmt die sportlichen Geschi- schafft er es bei der Hallen-Schweizer- cke seines Sohnes Nishan nach dessen Persönliche Bestzeiten meisterschaft als Dritter noch einmal Zeit bei den FCZ-Junioren im Haifisch- Freiluft aufs Podest. Übrigens: 2019 hätte Ste- Becken des internationalen Fussballs 100 m: 10,32 (1992) fans damalige Zeit sogar für SM-Silber zusammen mit seiner Frau Helen, mit 200 m: 20,76 (1992) gereicht. der er seit 1986 verheiratet ist, selbst Halle in die Hand. 50 m: 5,95 (2002) 60 m: 6,61 (1986) Der Übergang vom Sprinter Burki zum Schweizerrekorde (Freiluft) Sprinttrainer Burki verläuft fliessend. Helen und Nishan tut Stefans viel zu 100 m (1): 10,32 (4. Juli 1992 in Lau- Mit seinem Wissen, seiner Motivati- schneller Sprint zum Schluss seines sanne) – wurde am 23. August 1992 von Dave Dollé auf 10,30 verbessert. onskraft und seinen die eigenen Ath- Lebens natürlich am meisten weh. Für Halle leten hetzenden immer noch schnel- sie muss es ohne ihren lieben Steff 50 m (2): 5,84 (1990); 5,82 (1991) len Beinen führt er Daniel Dubois oder und Papa weiter gehen. Zum Glück hat 60 m (2): 6,66 (1985); 6,61 (1986) Andreas Baumann an die Spitze der aber auch Helen das Durchhalte-Gen Schweizer Sprint-Hierarchie. Und als aus der Leichtathletik. Als 400-m-Läu- Burki danach zur Einsicht kommt, dass ferin Helen Barnett war sie britische Sitzen halt doch weniger anstrengend Olympia-Teilnehmerin und 1993 bei ist als Laufen zieht es ihn noch zum der WM in Stuttgart als Helen Burkart Bobsport. Zuerst als Anschieber und Mitglied der Schweizer 4x400-m-Frau- dann als schnellmachender Athletik- en. Trainer von Olympia-Medaillengewin- nern wie Martin Annen, Alex Baumann, So wünscht der LCZ: Rest in Peace, Thomas Lamparter oder dem Skeleton- Stefan! Viel Kraft, Helen und Nishan! 11
INTERN Vereins- mitteilungen Patrick Saile wird neu Sprinttrainer beim LCZ Patrick war bis 2018 LCZ Athlet, bevor er seine Stelle als Technischer Leiter Hochzeit Hochzeit beim BTV Aarau antrat. Nach einem Die ehemalige Stabhochspringerin Auch Robine Schürmann und Jonas zweijährigen Abstecher nach Mün- Anja Fleisch hat sich haarscharf vor Gehrig haben sich von COVID 19 nicht chen, wo er als Landestrainer am dem Corona Lockdown getraut. Das Ti- aufhalten lassen. Die beiden ehemali- Olympiastützpunkt arbeitete, kehrt er ming kann als optimal bezeichnet wer- gen Athleten von Flavio Zberg feierten nun zurück nach Zürich. Er wird ab den. Adi Isenschmid heisst ihr Ange- am 20. Mai 2020 im engsten Familien- Herbst zu je 40% sowohl als National- trauter. Das sportliche Paar feierte und Freundeskreis. Die Zeremonie trainer 100m/200m, als auch als Sprint- seinen Start in das Eheabenteuer dem fand auf einer Blumenwiese in Alten- trainer beim LCZ arbeiten. Pizol. dorf statt. e i d e n P a a ren r w ü n sc h e n b Wi r e m k a u f i h viel Glüc b e n s w e g . e i n sa m e n L e g e m LCZ Magazin 2020/2 12
A RC H I V E National- mannschaft In den 60 er Jahren fand jedes Jahr ein Länderkampf statt über 30 km zwischen Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz. Eine der wenigen Gelegenheiten für einen Langstreckler, sich für die Nationalmannschaft zu qualifizieren. Im nationalen Ausscheidungslauf für den Länder- kampf 1961 qualifizierte ich mich als Zweiter für das Team. Entsprechend stolz fühlte ich mich, war es doch das erste Mal. An einem Kaderzusammenzug erhielt ich dann das Stoffemblen mit dem Schweizerkreuz. Gross die Ernüchterung, man musste dafür Fr. 5.- zahlen. Das Leibchen kam aus dem eigenen Schrank, Baumwolle weiss. Die Mutter nähte das Emblem voller Stolz auf das einzige Sonntags-Leibchen ihres Sohnes. Der Wettkampftag in Locarno war da. Zum Auftakt fuhren wir mit dem Bähnli auf den 1671 m hohen Cardada um auf der Panorama-Tafel die Aussicht zu geniessen, die wir nicht hatten. Un- gefähr so, wie wenn Tadesse Abraham vor dem GP Bern noch schnell auf den Gurten fährt. Zu sagen wäre noch, dass der Delegationsleiter ein verdienter Funktionär des Verbands war, Coaching war damals noch ein Fremdwort. Und dann warteten wir im Hotel auf das Mittagessen, und warteten, und warteten etc. Start war um 3 Uhr, so um 12.30 Uhr kam endlich eine Allerwelts-Suppe, dann ein Schnitzel mit Beilage, dann ein mastiges Dessert ! Gut genährt starteten wir. Nach einer halben Stunden Laufzeit meldete unser Chef : «Dä Guido (Vögele) hät müesse uusträte, jetzt müend ihr schnäller seckle» ! Guido düngte den Vorgarten einer Villa in Rekordzeit, war am Schluss trotzdem Zweiter, nur eine gute Laufzeit war natürlich im Eimer. Der Gala-Abend, auf einer Terrasse hoch über dem Lago Maggiore, mit tessinerischem Charme gestaltet, überstrahlte dann alles bisher Erlebte. Auf den Tischen standen fast zuviele geöffntete Flaschen bester Merlot. Die Holländer, nicht so Wein gewohnt, hatten bald glasige Augen. Ach ja, fast hätte ichs vergessen, wie jedes Jahr gewannen die Deutschen, wir bodigten die Hol- länder. Hans Harlacher 13
W E LT K L A S SE Z Ü R IC H Zürcher Start- kommando für die globale Leichtathletik Knapp dreissig Topstars, die in sieben Stadien und vier unter- Text Manuel Stocker Bilder schiedlichen Zeitzonen in einem Live-TV-Wettkampf gegen- Weltklasse Zürich Urs Jaudas einander antreten: Was bis zum 9. Juli niemand für möglich Valeriano Domenico Kirby Lee gehalten hatte, schaffte Weltklasse Zürich mit den Inspirati- on Games. Swiss Timing und Official Broadcaster SRG SSR leisteten dabei Pionierarbeit. E Es war ein historischer Moment, ja zu ticken. Weil die produzierten Bilder aus Über- eine Weltpremiere, als am 9. Juli um see durch die Distanz verzögert in Zürich anka- 20.10 Uhr mitteleuropäischer Zeit men, gab sich die Crew des Schweizer Fernsehens der Startschuss zum «Wanda Dia- maximal zwei Minuten Zeit, die drei Topsprinte- mond League Exhibition Event» fiel. rinnen in Szene zu setzen. Zwei Minuten, um die Nicht nur für Mujinga Kambundji im Stadion Let- Aufnahmen aus drei Stadien für die Wiedergabe zigrund, sondern auch für Shaunae Miller-Uibo in in einem dreigeteilten Bildschirm («Splitscreen») Bradenton (Florida) und Allyson Felix in Walnut zu synchronisieren und anschliessend in die gan- (Kalifornien). Obschon getrennt durch fast 10 000 ze Welt auszustrahlen. Diese Fast-Live-Übertra- Kilometer und neun Stunden Zeitverschiebung, gung bildete ein Novum im internationalen wurden die drei Sprintraketen exakt zeitgleich Sport, «ein komplett neues TV-Produkt», wie es ins Rennen über 150 Meter geschickt. 16,81 Se- SRF-Regisseur Stefan Koch nannte. kunden später war es Felix, welche die Licht- Während des anderthalbstündigen Programms schranke als Erste durchbrach und im weltweit kamen die Zuschauer nicht nur in den Genuss von ersten virtuellen Zielfilm über drei Zeitzonen vor- acht leichtathletischen Fern(seh)wettkämpfen. ne lag. Für die sechsfache Olympiasiegerin und Genauso viel Wert legten die Macher darauf, eine zwölffache Weltmeisterin ein kleiner Schritt zu- gewisse Identifikation und Nähe zu den Protago- rück auf die grosse Bühne – für Alain Zobrist, den nisten aufzubauen. So erfuhr man in den kurzen CEO des Schweizer Zeitmessspezialisten Swiss Vorstellungsclips mehr über die nichtalltäglichen Timing, eine «kleine Revolution» mit zukunfts- Hobbys und Vorlieben von Stabhochsprung- weisendem Potenzial auch für andere Sportarten. Olympiasiegerin Katerina Stefanidi (Baggerfah- ren) oder -Weltmeister Sam Kendricks (Pferderei- Novum im internationalen Sport ten). Überdies gab es zwischen den fünf Lauf- und Schnitt: Nach dem Zieleinlauf begannen die Uh- drei technischen Disziplinen immer wieder O-Tö- ren für Official Broadcaster SRG SSR erst richtig ne aus dem Off der Arenen. Während der acht Sie- LCZ Magazin 2020/2 14
Inspiration Games gerinterviews wiederum spürte man, wie sehr oben: Die Schaltzentrale der Welt- sich die Stars gefreut hatten, nach Monaten ohne klasse Zürich Inspiration Ga- mes: Das Technikteam um Startmöglichkeiten endlich wieder einen Ernst- Co-Meeting Director Andre- as Hediger (stehend) gab die kampf bestreiten zu dürfen, begleitet von der weltweiten Kommandos aus dem Stadion Letzigrund. ganzen Aufregung, der Anspannung und dem Ad- unten: renalin, das dabei freigesetzt wird. «Die Atmosphäre im Letzi- grund empfand ich als spe- ziell, aber in einem positi- Vom Letzigrund in neue Sphären ven Sinn. Die wenigen Zuschauer (300, plus 1000 «Wir wollten und konnten nicht mehr länger war- Pappfiguren – die Red.) ha- ben mir geholfen, in Wett- ten in unserem Bestreben, die globale Leichtath- kampfstimmung zu kom- men, ohne den Fokus zu letik zurück auf den Bildschirm und die Topstars verlieren.» – Lea Sprunger, Europameisterin über 400 in einem Wettkampf zusammenzubringen», hat- m, nach ihrem zweiten 300-m-Hürdenrennen seit te Co-Meeting Director Christoph Joho anlässlich den Impossible Games in Oslo. der virtuellen Medienkonferenz gesagt, ange- sprochen auf die minimale Vorlaufszeit von we- nigen Wochen mitten in der Pandemie. Oder mit den Worten von Johos Amtskollegen Andreas He- diger: «Ungewöhnliche Zeiten verlangen nach ungewöhnlichen Lösungen.» Da die meisten Ath- leten aufgrund der Reiserestriktionen nicht nach Zürich fliegen konnten, ging der Zürcher Gross- veranstalter kurzerhand zu ihnen. Für diese «Mondlandung» – im übertragenen Sinne – be- durfte es komplett neuer Denkansätze und Tech- nologien. 15
W E LT K L A S SE Z Ü R IC H rechts: «Die Inspiration Ga- mes haben gezeigt, welche positive Kraft der Sport ent- fachen kann, und wie wich- tig es ist, Menschen zu ver- einen und zusammenzubringen. Dafür bin ich den Organisatoren dankbar.» – Allyson Felix, er- folgreichste Leichtathletin an Olympischen Spielen und dreifache Siegerin bei den Inspiration Games (150 m, 3x100 m, Teamwertung). oben: «Das leere Stadion habe ich kaum wahrgenom- Apropos Mondlandung: Wer die Turnhalle des tung zu laufen. Der Startblock des 200-m-Welt- men, zumal mich das Heim- publikum vor und während Stadions Letzigrund am Meetingtag betrat, wähn- meisters wurde dabei irrtümlicherweise auf der meines (150-m-)Laufs laut- hals angefeuert hat. Mehr te sich tatsächlich in einer Basisstation der NASA, falschen Linie positioniert. Das war den Verant- vermisst habe ich die Geg- nerinnen links und rechts. bereit zur nächsten Raumfahrtmission. Hier, in wortlichen insofern nicht aufgefallen, als Lyles Das fühlte sich ganz anders an als sonst.» – Mujinga der Schaltzentrale der Inspiration Games, liefen seine nicht ganz halbe Bahnrunde (186 Meter) Kambundji, WM-Bronzeme- alle Fäden und Leitungen zusammen. Ein Team solo in Angriff nahm. Über 100 Yards, dem einzi- daillengewinnerin über 200 m, nach ihrem ersten Start von 15 Mitarbeitenden, ausgerüstet mit Mobile, gen Kopf-an-Kopf-Rennen der Inspiration Games, seit Doha 2019. Funk und Kopfhörern, überwachte Dutzende von wäre das kaum passiert. «Wenn man Neues wagt, Monitoren und steuerte rund zwanzig Kameras kann auch einmal etwas schiefgehen, aber nur so und Zeitmesser, verteilt auf sieben Schauplätze lernt man dazu und entwickelt sich weiter», ent- rund um den Globus. Wie bei der berühmten schuldigte sich Andreas Hediger im Wissen um «Apollo 13» vor fünfzig Jahren verlief anfänglich den Anspruch von Weltklasse Zürich. alles in geregelten Bahnen. Jedenfalls bis die Meldung von der anderen Seite des Atlantiks ein- Finalgastgeber 2021 und 2022 traf: Zürich, wir haben ein Problem… Klar, war es für den letztjährigen Diamond-Le- ague-Champion Lyles und seine «Souvenir»-Song- Lyles wie von einem anderen Planeten partnerin Sandi Morris ungewohnt, allein gegen Noah Lyles’ «Weltrekord» von 18,90 Sekunden Floridas Windböen zu sprinten respektive zu über 200 Meter mutete zunächst an wie ein Sig- springen – ganz ohne physische Konkurrenz und nal von einem weit entfernten Planeten, liess nur via Laptop mit den zwei Disziplinenkollegin- sich später allerdings ganz menschlich erklären: nen verbunden. Klar, liessen die unterschiedli- Auf der Anlage der IMG Academy «existieren» – chen Bedingungen in Bradenton (USA), Aubière wie in den meisten Leichtathletik-Stadien der (Frankreich), Karlstad (Schweden), Lissabon (Por- USA – mehrere Start- und Ziellinien, um je nach tugal), Papendal/Arnhem (Holland), Walnut (USA) Windverhältnissen in die eine oder andere Rich- und Zürich keine realen Vergleiche zu. Klar, prä- LCZ Magazin 2020/2 16
Inspiration Games Weltklasse Zürich Inspiration Series Inspirieren statt resignieren Weltklasse Zürich hatte im Frühjahr 2020 zwei Optionen: Den dreitätigen Final der Wanda Diamond League um ein Jahr zu verschieben und tatenlos auf bessere Bedingungen im Septem- ber 2021 zu hoffen. Oder: Die ausserordentliche Situation zum Anlass zu nehmen, neue Wege zu beschreiten und innovative Ideen voranzutreiben. Die Weltklasse Zürich Inspiration Se- ries war geboren. Eine Serie von kreativen Initiativen, welche die Sportschweiz und die Weltleichtathletik gleichermassen mit positiven Inhalten besetzt. Den Startschuss gab der OneMillionRun in Zusammenarbeit mit sentierten sich einige Akteure nach der Corona- Datasport und iRewind am letzten Mai-Wochenende, ein in die- bedingten Wettkampfpause noch nicht in Best- ser Form und Grösse noch nie dagewesener Sportevent. Dabei form. Gleichwohl bewiesen sie sich und der Welt, legten schweizweit mehr als 80 000 Menschen gemeinsam dass sie immer noch Athleten aus Fleisch und 1 115 744 Kilometer zurück und sammelten über eine Million Blut sind. Athleten mit persönlichen Geschichten, Franken für die Schweizer Sporthilfe. Ein überwältigendes Zei- chen für den Zusammenhalt der Bevölkerung über alle Landes- die in den vergangenen Monaten das Beste aus teile, Generationen und Sportarten hinweg. der schwierigen Situation machten, trotz teilwei- se erheblichen Einschränkungen weiter trainier- Die Weltklasse Zürich Inspiration Games schrieben das nächs- ten und an ihren Zielen und Träumen festhielten. te Kapitel. Auch sie gingen in ihrer Symbolik weit über den Sport hinaus (siehe Hauptartikel). Auch sie brachten die Generatio- Weltklasse Zürich ermöglichte ihnen nach dem nen zusammen. So kehrten die hoffnungsvollsten Schweizer Nachwuchsleichtathleten im Vorprogramm zurück zu ihren Wur- Lockdown eine erste internationale Plattform, die zeln – zum UBS Kids Cup. Den Dreikampf mit den Basisbewe- sie dankend annahmen. Und doch: Geht es nach gungsformen Laufen, Springen und Werfen absolvierte die UBS den Organisatoren, so sollen die Inspiration Ga- Kids Cup-Generation jedoch nicht allein, sondern im Team mit mes ein einmaliges Kapitel bleiben. Für 2021 und nationalen Topstars aus anderen Sportartarten. «Inspirieren und 2022 plant der Finalgastgeber der Wanda Dia- inspirieren lassen», lautete das Motto unter anderem im Ball- mond League ein dreitätiges Leichtathletik-Fest weitwurf-Duell zwischen U20-Sperwurf-Europameister Simon mit drei Standorten ausschliesslich in Zürich: auf Wieland und Handball-Legende Andy Schmid. dem Sechseläutenplatz, im vibrierenden Haupt- Auf dem Weg zur Weltklasse braucht es indes nicht nur Vorbil- bahnhof und im legendären Stadion Letzigrund der und Inspirationsquellen, sondern auch eine zukunftsweisen- am Freitagabend, 10. September 2021. Dann hof- de Betreuung. Das dritte Kapitel der Inspiration Series widmet fentlich wieder mit stimmungsgeladenen Direkt- sich deshalb im Herbst den Schweizer Trainerpotenzialen (Swiss duellen vor ausverkauften Rängen. Coach Excellence). Mit der Inspiration Series verfolgt Weltklas- se Zürich konsequent das Ziel, auf allen Ebenen zu inspirieren und die Leichtathletik von der Basis bis zur Spitze nachhaltig zu fördern. (M.S.) 17
I N T E RV I EW Interview mit Heinz Haas Interview 15 Jahre ZSS Vorstand, davon 11 Jahre als Präsident. Zeit, dem abtretenden ZSS Präsidenten Heinz Haas über die Schulter zu Christoph Frei Bilder Heinz Haas privat schauen. Wer ist dafür besser geeignet als der designierte Nachfolger Christoph Frei. W Wie lange bist Du schon Mit- Warum zog es Dich zur Leichtathletik und glied beim LC Zürich? nicht zum Fussball? Seit 1959! Ich bin damals als Weil mein Bruder Fussballer werden wollte 14-Jähriger Mitglied geworden, (lacht)! Nein, aber er ist trotzdem Schuld daran. das sind jetzt 61 Jahre, in de- Er hatte sich nämlich für den Halbfinal beim Zü- nen ich übrigens auch lückenlos den Beitrag be- rihegel qualifiziert und unser Vater sagte: «Geh zahlt habe (lacht). Wir sind gegenüber dem Ho- doch beim LCZ ins Training, dann kommst Du in tel Novapark (heute Crown Plaza) aufgewachsen, den Final!». Und da ging ich halt auch mit, an die- da war der Letzigrund natürlich immer in Sicht- sem Mittwochnachmittag. Et voila! weite und entsprechend verlockend. Und was passierte dann? Mein erster Kontakt war Ruedi Hirsig, der später auch mein Trainer wurde. Es waren kurze Ent- scheidungswege damals. Schon am ersten Nach- mittag gab es einen Leistungstest. Mein Resul- tate: Hochsprung schwach, Weitsprung schwach, 60 m Lauf mittelmässig, – aber die 500 Meter ge- wann ich in 1:30 überlegen. Damit war es bereits besiegelt. Einteilung: Mittelstreckler! Wie kam das bei Dir an? Es ging so. Eigentlich wollte ich ja Sprinter wer- den, denn beim Zürihegel hatte ich mich immer- hin auch für die Zwischenläufe qualifiziert. Aber trotzdem, von da an war ich fleissig am Trainie- ren und bekam bald auch die Möglichkeit, am In- ternationalen als Helfer dabei zu sein. So durfte ich 1959 & 1960 unter anderem aus nächster Nähe die Weltrekorde von Martin Lauer über 110 LCZ Magazin 2020/2 18
Meter Hürden in 13.2 s und die 10.0 s von Armin Öffentlichkeit steht. Der gesamte Vorstand arbei- Harry über 100m hautnah erleben. Das war ein- tet absolut ehrenamtlich. Wichtig ist, dass die drücklich. angeschlossenen Verbände und Vereine uns ken- nen und den Wert unserer Arbeit schätzen. Aber Wie verlief Deine LA-Karriere? auch die Politik ist ein wichtiges Gegenüber. Die Ich war 14 Jahre lang aktiv bis mich die berühm- GGS (Gemeinderätliche Gruppe Sport) ist ein te Schwachstelle, die Achillessehne, zum Aufge- wichtiger Gesprächspartner um mit den Politike- ben zwang. Damit war auch mein Traum von rinnen und Politikern im direkten Dialog zu ste- Olympia Melbourne 1976 zunichte gemacht. Ich hen. Heute sind wir längst keine Bittsteller mehr, schaffte es ins National- & Olympiakader über sondern können intensiv über sportpolitische Be- 800m und gewann über verschiedene Distanzen lange debattieren und Einfluss nehmen. Die Er- diverse Regional- und Schweizermeistertitel. höhung des Jugendsportkredits für die Vereine Dazu kamen auch Starts an internationalen Mee- durch den Gemeinderat mitten in der Coronakri- tings im In- und Ausland. Als ich die Limite für se ist nur ein eindrückliches Bespiel dafür. die Olympiade 1972 in München verpasste, hat mir meine Frau Paula sogar angeboten, eine Zeit Wie siehst Du die Zukunft der Leichtathletik? lang halbtags zu arbeiten. Was für eine fort- Machen wir uns nichts vor, die LA ist weltweit schrittliche Frau ich damals schon hatte! Doch eine Randsportart. Das wurde mir erstmals be- ich lehnte ab und konzentrierte mich auf meine wusst, als ich zu den Glanzzeiten von Carl Lewis berufliche Entwicklung. in Los Angeles nach dem Santa Monica Track- Club fragte und ihn niemand kannte. Wie wurdest Du OK-Präsident des Zürihegels Aber sicher ist, die LA wird auch in Zukunft ein und das über 40 Jahre? faszinierendes Angebot an verschiedenen Diszi- Eigentlich weil ich nicht Kampfrichter werden plinen bieten, mit einer grosser Anziehungskraft wollte (lacht). Nein! Aber ich wollte meinen Le- für junge Menschen, die sich sportlich intensiver bensfokus damals ganz auf Familie und Beruf le- betätigen möchten. Sie müssen aber als Kinder gen. Der Zürihegel bot mir dabei die Chance die dafür sensibilisiert werden. Anlässe wie «Jugend meiste Arbeit zwischen Januar und Juni von zu- trainiert mit Weltklasse» oder der «UBS Kids- hause aus tätigen zu können und dann hatte ich Cup» leisten dafür Hervorragendes. bis Weihnachten fast wieder «Ruhe». Alles wei- tere ist tatsächlich – um jetzt etwas unbeschei- den zu sein – ein Stück Zürcher Sport Geschichte. Heinz Haas Über die Jahrzehnte waren es beim Zürihegel 1959 Eintritt in den LCZ mehr als 115 000 sprintende Kinder und 12 800 1974-2014 OK Präsident «De schnällscht Zürihegel» einzelne Stafetten. 2014 habe ich die Verantwor- 1996-2003 Rechnungsprüfungskommission Weltklasse Zürich tung an Richi Staub, und damit in tolle neue Hän- 2004-2014 Vorstandsmitglied Weltklasse Zürich de, gegeben. Auf weitere 40 Jahre. 2005- Vorstandsmitglied ZSS (Zürcher Stadtverband für Sport) 2009- Präsident ZSS (aufgrund COVID 19) muss noch ein Jahr angehängt werden Du warst und bist noch in weiteren Gremien rund um den Sport? Bestleistungen Ja, unter anderem im Vorstand Weltklasse Zürich 400m 49,4 und seit 2005 im Vorstand des Zürcher Stadtver- 600m 1:19,5 band für Sport, dessen Präsident ich seit 2009 800m 1:49,5 bin. Das Präsidium geht jetzt aktuell an den Ver- 1000m 2:20,2 fasser dieses Interviews über(lacht). Ich wünsche 1500m 3:58,3 viel Erfolg! 2000m 5:33,2 Diverse Schweizermeister- und SVM Titel Was bedeutet das ZSS-Präsidium? Diverse Einsätze Junioren Nationalmannschaft Es ist sicher kein Job in dem man im Glanze der Ein Länderkampf bei den Aktiven 19
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SE N IOR E N Seniorenfest Sommerfest Heerenschürli links: Hanspeter Blum und der Texter René von Euw Text René von Euw Fotos Jeanot Wälti Gerda Luigart S Schon zum 31. Mal trafen Sogar Wolf und Inge Scriba aus Stutt- sich die LCZ-Seniorinnen gart waren angereist. und -Senioren am 3. Juli zu ihrem tradidtionellen Allerdings gabs dieses Mal keine Küss- Sommeranlass. chen, kein Händeschütteln, und an den Tischen durften jeweils nur vier Perso- Findet es statt, findet es nicht statt? nen Platz nehmen. Nichtsdestotrotz Die Corona-Pandemie stand wie ein genossen die Seniorinnen und Senio- Menetekel an der Wand. Doch die Auf- ren mit ihren Partnern und Partnerin- hebung der Restriktionen nach drei nen den Apéro, den folgenden Antipas- Monaten machten das traditionelle to-Teller und den Hauptgang Piccata Sommerfest doch noch möglich. Im- Milanese mit Spaghetti sowie das ab- merhin 36 Nichtverzagte trafen sich im schliessende Dessertbuffet. Und na- Restaurant der Sportanlage Heeren- türlich wurden fleissig alte und neue- schürli in Schwamendingen. re Erinnerungen ausgetauscht. 21
SE N IOR E N 1 Jules Deon mit Simone, Al- bert Brunner und Barbara Schwarz 1 2 Annemarie und Werni 3 Unsere Gäste aus Stutt- gart: Wolf und Inge Scriba 4 Max Giezendanner und Trudi Rigert 5 Röbi Ryffel 6 Christina Niggli 7 Hanspeter und Ursula Stoll 8 Franziska und Barbara am Buffet 9 Das deftige Dessert 2 3 22 LCZ Magazin 2020/2
4 8 5 9 INSERAT_SCHRANER_A5_ONLINEPRINT.qxp_Layout 1 15.05.20 09:07 Seite 1 6 INSERAT_LCZ.qxp_Layout 1 22.03.17 16:49 Seite 4 INSERAT_LCZ.qxp_Layout 1 22.03.17 16:49 Seite 4 Schraner Schraner 7 EXPRESS EXPRESS Bestellen Sie morgens und Bestellen holen Sie Sie Ihre GRAFIK morgens und DIGITAL print Drucksache am GRAFIK KOPIE holen AbendSieab!Ihre DIGITAL SATZ Drucksache am KOPIE DRUCK Abend ab! Schraner Druck AG SATZ DRUCK www.schranerdruck.ch Meier-Bosshard-Strasse 5 | 8048 Zürich 78 22 | info@schranerdruck.ch T 044 431 Schraner Druck AG www.schranerdruck.ch Meier-Bosshard-Strasse 5 | 8048 Zürich 23 Meier-Bosshard-Strasse 5, 8048 Zürich, T 044 431 78 22 T 044 431 78 22 | info@schranerdruck.ch info@schranerdruck.ch | www.schranerdruck.ch www.schranerdruck.ch
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