WILLKOMMEN ZUR SPIELZEIT 2021/22 JUNGES SCHAUSPIELHAUS HAMBURG

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                 zur Spielzeit
                   2021/22

Junges
SchauSpielHaus
Hamburg
-1-

Premieren Junges SchauSpielHaus

Making of Sophie Scholl 13+
Uraufführung
eine Stückentwicklung von Stanislava Jević und Klaus Schumacher mit dem Ensemble

Sophie Scholl ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte. Ihr
unbedingtes Einstehen für Menschenwürde und ihr mutiger Kampf gegen das Vernich-
tungsregime der Nazis haben sie zu einer Ikone werden lassen, deren Geschichte in unzäh-
ligen Büchern, Filmen und Theaterstücken immer wieder aufs Neue erzählt wird. Mit Be-
wunderung schauen wir auf einen Menschen, der für Wahrheit und Gerechtigkeit helden-
haft den eigenen Tod auf sich nahm. Lange Zeit prägte das idealisierte Bild, das ihre
Schwester Inge Scholl von Sophie zeichnete, unseren Blick. Doch seitdem der Nachlass
der Familie Scholl frei zugänglich ist, wird die uns fern scheinende Ikone mehr und mehr
zum fehlbaren, widersprüchlichen Menschen, der sich als Kind und Jugendliche von der
NS-Ideologie verführen ließ – und der uns darum umso näherkommen kann. Angesichts
des Rechtsrucks in vielen europäischen Ländern, brauchen wir eine lebendige Erinne-
rungskultur und menschliche Vorbilder wie sie.

„Ein Gefühl dafür, was Recht und was Unrecht ist.“
Sophie Scholl

In unserer Stückentwicklung schauen wir einem Filmteam dabei zu, wie es ein Bild von
Sophie Scholl für die Nachwelt konstruiert und dabei der Frage nachgeht, wie und warum
sich Gesellschaften ihre Held*innenbilder erschaffen. Was kann das Theater mit seinen
phantastischen und verfremdenden Mitteln, was der Mainstream-Film, der vor allem realis-
tisch erzählt, nicht kann? „Making of Sophie Scholl“ macht die Konstruktion einer Heldenfi-
gur und den widersprüchlichen Menschen dahinter sichtbar. Der „heldenhafte Mensch“
wird lesbar als eine Vielfalt von in ihm schlummernden Möglichkeiten und als eine Projek-
tion derjenigen, die über ihn nachdenken.

Uraufführung: 2/10/2021 / Große Bühne Wiesendamm

Mit: Jara Bihler, Hermann Book, Danai Chatzipetrou, Severin Mauchle, Christine Ochsen-
hofer, Alicja Rosinski, Jürgen Salzmann, Nico-Alexander Wilhelm

Regie: Klaus Schumacher / Ausstattung: Katrin Plötzky / Komposition und Live-Musik:
Tobias Vethake / Video: Jürgen Salzmann / Dramaturgie: Stanislava Jević
-2-

Hitze 14+
nach dem Roman „La Chaleur“ von Victor Jestin, erschienen bei Editions Flammarion
aus dem Französischen von Sina de Malafosse
in einer Fassung von Mathias Spaan und Sonja Szillinsky
Uraufführung

Es sind die letzten Tage eines Sommerurlaubs, der den siebzehnjährigen Léonard viel Kraft
gekostet hat: Während seine Eltern Jahrhunderthitze, Ausflüge und Karaoke in vollen Zügen
genießen, schlägt Léo die Zeit mit Streifzügen über den riesigen Campingplatz an der fran-
zösischen Atlantikküste tot. Er zwingt sich, zu den Partys der anderen Jugendlichen am
Strand zu gehen und beobachtet, wie sie sich zu trashiger Musik betrinken und versuchen,
einander näher zu kommen. Alle scheinen darauf zu warten, dass etwas passiert – und mit
etwas meinen sie: Sex. Sein einziger Kumpel Louis arbeitet verzweifelt daran, bei irgendei-
nem Mädchen zu landen und setzt seine letzten Hoffnungen auf Tinder. Bei Léo löst die
Nähe der halbnackten schwitzenden Körper, die klebrige Sonnencreme auf der Haut und
die brütende Hitze nur Abscheu und ein großes Gefühl von Fremdheit aus. Als Beobachter
bleibt er in allem außen vor.

Bis er nachts auf einem Spielplatz unerwartet Zeuge eines Ereignisses wird, das ihn aus
seiner Passivität rüttelt. Plötzlich wird er Teil der Campingplatzwelt, plötzlich keimt sogar die
Möglichkeit einer Annäherung mit Luce auf, die er aus sicherer Distanz die letzten Wochen
beobachtet hat. Aber seit der Nacht auf dem Spielplatz trägt Léo auch die größte Schuld
seines Lebens: „Oscar ist tot, weil ich ihm beim Sterben zugesehen habe.“ Mit diesem Ge-
ständnis beginnt Léos Erzählung der letzten Sommertage, nach denen nichts mehr sein
wird, wie es war.

Mathias Spaan adaptiert Victor Jestins vielbeachteten Roman, der 2020 in deutscher Über-
setzung erschien, am Jungen SchauSpielHaus zum ersten Mal für das Theater.

Uraufführung: 23/10/2021 / Studio Wiesendamm

Mit: Severin Mauchle, Alicja Rosinski, Nico-Alexander Wilhelm

Regie: Mathias Spaan / Bühne: Anna Armann / Kostüme: Josephin Thomas / Dramaturgie:
Sonja Szillinsky
-3-

Tiere im Theater    5+
von Gertrud Pigor
Uraufführung

Was wir Menschen nicht ahnen: In einer verborgenen Welt unter uns, in den Museumskel-
lern, Stadtarchiven und Unterdecks Hamburgs leben Tiere, die heimlich unseren Alltag len-
ken. Auch im Theater mit seinen vielen geheimnisvollen Räumen gibt es unzählige Möglich-
keiten, sich zu verstecken und unbemerkt ins Geschehen einzugreifen. Unter der Bühne
des Jungen SchauSpielHauses lebt daher seit langem eine kleine Truppe wahrer Expert*in-
nen, die von dort bestimmt, was auf der Bühne vor sich geht. Die Intendantin, eine erfah-
rene Katze, jubelt seit Jahren den Theaterleuten heimlich ihre Lieblingsstücke unter und
setzt gemeinsam mit zwei alten Theaterhasen alle Hebel in Bewegung, damit die Proben
exakt so verlaufen, wie es sich die Theatertiere vorstellen.

Doch dann gerät einiges durcheinander: der Umzug in ein anderes Theatergebäude sorgt
für große Aufregung und der neue Praktikant, der zwar leidenschaftlich für das Theater
brennt, aber von nichts eine Ahnung hat, bringt die Truppe immer wieder in Gefahr, ent-
deckt zu werden. Und zu allem Überfluss häufen sich mysteriöse Vorkommnisse, die die
bevorstehende Eröffnung bedrohen. Wird es den Theatertieren gelingen, das Ruder herum-
zureißen – und dennoch von den Menschen unentdeckt zu bleiben?

Gertrud Pigors Inszenierungen für Kinder bestechen durch ihre bezaubernden Tierfiguren
und ihren warmherzigen Humor. Ihre Arbeiten gehören daher seit vielen Jahren zum Reper-
toire des Jungen SchauSpielHauses.

Uraufführung: 30/10/21 / Große Bühne Wiesendamm

Mit: Jara Bihler, Hermann Book, Severin Mauchle, Christine Ochsenhofer, Nico-Alexander
Wilhelm

Regie: Gertrud Pigor / Bühne: Katrin Plötzky / Kostüme: Hannah Petersen / Komposition:
Jan Fritsch / Choreographie: Tomas Bünger / Dramaturgie: Sonja Szillinsky / Till Wiebel
-4-

Pinocchio 8+
von Carlo Collodi
in einer Fassung von Barbara Bürk

„Ich bin es leid, immer eine Puppe sein zu müssen. Es ist höchste Zeit, dass ich auch ein
Mensch werde.“

Die Geschichte beginnt bereits äußerst unerhört: ein Stück Holz, das zu einem Tischbein
verarbeitet werden soll, meldet sich plötzlich zu Wort. Der Tischler ist davon so überrum-
pelt, dass er das Holz seinem armen Bekannten Geppetto überlässt, der sich daraus eine
Holzpuppe schnitzen möchte, um mit ihr durch die Gegend zu ziehen und ein wenig Geld
zu verdienen. Doch kaum ist die Holzpuppe fertiggestellt, wird sie lebendig und hat sogleich
ihren eigenen Kopf: „Essen, trinken, schlafen, mich vergnügen“ – so stellt Pinocchio sich
sein Leben vor. Neugierig und unbedarft zieht er hinaus in die Welt. Auf seiner abenteuerli-
chen Reise begegnet ihm neben dem Alltäglichen der Menschen auch allerlei Wunderba-
res: Er trifft auf sprechende Tiere, gelangt an magische Orte, muss sich aus Gefahren be-
freien und erfährt am eigenen Leib die Macht von Zauberkräften.

Beim Besuch eines Marionettentheaters wird er sich seiner speziellen körperlichen Be-
schaffenheit bewusst, als ihn die spielenden Puppen zwischen all den Menschen im Publi-
kum als ihresgleichen erkennen. Er fühlt sich ihnen und ihrer Welt jedoch nicht zugehörig.
„Ich bin es leid, immer eine Puppe sein zu müssen. Es ist höchste Zeit, dass ich auch ein
Mensch werde.“, beschließt er und setzt fortan alles daran, dass diese große Verwandlung
gelingt.

Mit „Pinocchio“, der weltbekannten Bildungsgeschichte des Florentiner Journalisten und
Schriftstellers Carlo Collodi, die aufgrund der phantastischen Abenteuer ihres Protagonis-
ten seit ihrem Erscheinen in den 1880er Jahren sowohl ein junges als auch ein erwachse-
nes Lesepublikum begeistert hat, nehmen sich Barbara Bürk und Clemens Sienknecht ei-
nen weiteren großen Klassiker der Kinderliteratur vor. Ebenso unterhaltsam und musika-
lisch wie bereits in ihren beliebten Inszenierungen von „Der Zauberer von Oz“ und „Alice im
Wunderland“ erzählen sie diesmal die turbulente Entwicklung der hölzernen Puppe, die vor
allem für ihre bei jeder Lüge wachsende Nase berühmt geworden ist.

Premiere: 13/11/2021 / Große Bühne Wiesendamm

Mit: Hermann Book, Christine Ochsenhofer, Clemens Sienknecht, Nico-Alexander Wilhelm

Regie: Barbara Bürk / Bühne und Kostüme: Anke Grot / Musik: Clemens Sienknecht /
Dramaturgie: Sonja Szillinsky
-5-

Wutschweiger 8+
von Jan Sobrie und Raven Ruëll
aus dem Flämischen von Barbara Buri

Im Leben von Ebeneser wird plötzlich alles kleiner – zunächst der Sessel und schließlich die
Wohnung, in der seine Familie lebt. Nach dem Umzug ins Hochhaus, in dem seine Eltern
unter den ständigen Geldsorgen zu verschwinden scheinen, trifft er auf Sammy, die sich
mit einem Leben ohne Geld bereits bestens auskennt. Gemeinsam finden sie den Mut, ge-
gen die Ungerechtigkeit, die ihnen aufgrund der ökonomischen Unterschiede zwischen
ihnen und ihren Mitschüler*innen begegnet, aufzubegehren. Mit starken sprachlichen
Bildern beschreiben die beiden Autoren eine Welt, in der nichts selbstverständlich ist. Sie
thematisieren Verunsicherungen und Momente der Ausgrenzung, mit denen Kinder aus
einkommensschwachen Familien täglich konfrontiert sind.

Premiere: 20/11/2021 /Foyer Wiesendamm

Regie: Klaus Schumacher
-6-

listen to my story 13+
Tanztheaterprojekt mit jugendlichen Akteur*innen von Tomas Bünger

Jetzt erzähle ich: Wer bin ich? Und was sind meine Wurzeln? Bin ich wie meine Mutter oder
wie mein Vater? Haben meine Großeltern anders gelebt? Weiß ich überhaupt etwas dar-
über? Was wäre, wenn man seine Familie selber aussuchen könnte? Was wäre, wenn man
sich seine eigene Identität kreieren könnte?
Mit elf Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren entwickeln wir ein Tanztheaterprojekt zu den
Themen Identität, Familie und Herkunft – im medialen Zeitalter. Denn Identität (von Jugend-
lichen) ist heute gar nicht mehr denkbar ohne ihre (digitale) Inszenierung. Aber was verbirgt
sich hinter diesen Inszenierungen? Wie können wir hinter all die vorgegebenen medialen
Inszenierungen und Codes, hinter die Stereotype von Männlichkeit/Weiblichkeit und
Fremd- und Anderssein blicken? Und einen Raum öffnen für unsere individuellen Ge-
schichten, Wünsche und Ängste? Gibt es ein Jenseits der Inszenierung? Wie können wir als
Individuen Sichtbarkeit erlangen? Unsere Körper zum Sprechen bringen? Unsere Stimme
erheben?

„Birds fly away from inside of me“ / Aus dem Lied „Derinden“ von Bariş Diri

Auf diese Forschungsreise macht sich der auch international arbeitende Choreograf und
Tänzer Tomas Bünger mit den jungen Akteur*innen. Er hat bereits mehrfach mit Jugendli-
chen sehr tiefgründige Tanztheaterproduktionen entwickelt, die auf einer intensiven Identi-
tätsarbeit basieren.

Uraufführung: 26/11/2021 / Große Bühne Wiesendamm

Mit: Daniela Agyeman, Mohadesseh Arbabzadeh, Jacqueline de Oliveira Lopes, Anastasiia
Iakovenko, Sara Lima, Balach Qadir, Moustapha Salissou, Emma Schulze-Brüggemann,
Yasamin Shahhosseinifard, Caline Weber

Regie, Choreographie und Musik: Tomas Bünger / Ausstattung: Karlotta Matthies / Organi-
sationsleitung und Theaterpädagogik: Laura Brust / Dramaturgie: Stanislava Jević
-7-

Alles nur aus Zuckersand 10+
von Dirk Kummer
in einer Fassung von Franziska Stuhr und Till Wiebel

„Mir wird plötzlich klar, dass Jonas und ich genau durch diese Mauer getrennt sein werden.
Mein Freund drüben und ich hier. Kontaktsperre auf unbestimmte Zeit.“

Fred und Jonas sind zehn Jahre alt und Freunde fürs Leben. Sie gehen in die gleiche Klasse,
verbringen ihre Freizeit am Falkensee mit Abenteuerspielen und träumen davon, eines Ta-
ges gemeinsam nach Australien zu reisen. Ihre Kindheit ist alles andere als unbeschwert.
Sie wachsen im Ost-Berlin der 1970er Jahre auf und ihr Alltag ist gezeichnet von DDR-Ideo-
logie und sozialer Kontrolle. Auf ihren Streifzügen nahe der Grenze erleben sie sogar, wie
dort auf Menschen geschossen wird. Freds Vater ist Zollbeamter und fordert linientreues
Verhalten von Frau und Kindern ein. Jonas hingegen wächst allein mit seiner Mutter auf, die
Christin ist und ihren Sohn freiheitlich erziehen will. Als Jonas’ Mutter für sich und ihren
Sohn einen Ausreiseantrag in die BRD stellt, werden sie gesellschaftlich geächtet und Fred
darf seinen Freund nicht mehr treffen. Plötzlich merken die beiden, dass West-Berlin für
Ost-Berliner*innen genauso weit weg ist wie Australien. Schließlich schmieden die Freunde
einen abenteuerlichen Plan, wie sie sich wiedersehen können …

Das Kinderbuch „Alles nur aus Zuckersand“ von Dirk Kummer basiert auf seinem eigenen,
preisgekrönten Fernsehfilm „Zuckersand“. Dirk Kummer, der selbst in Ost-Berlin aufge-
wachsen ist, erzählt detailgetreu, tiefgründig und bedacht vom Leben in der DDR aus der
Kinderperspektive. Franziska Stuhr wird die berührende Geschichte über Freundschaft und
Diktatur am Jungen SchauSpielHaus zur Uraufführung bringen.

Uraufführung: 15/1/2022 / Große Bühne Wiesendamm

Mit: Hermann Book, Severin Mauchle, Christine Ochsenhofer, Alicja Rosinski, Nico-Alexander
Wilhelm

Regie: Franziska Stuhr / Ausstattung: Anna Brandstätter / Komposition: Jan Paul Werge /
Dramaturgie: Till Wiebel
-8-

Romeo und Julia 13+
von William Shakespeare

„So einzge Lieb aus großem Haß entbrannt! Ich sah zu früh, den ich zu spät erkannt.
O Wunderwerk: ich fühle mich getrieben, Den ärgsten Feind aufs zärtlichste zu lieben.“

Die Tragödie von Julia und Romeo, den Liebenden, die nicht zueinander finden dürfen, ist
die wohl größte und bekannteste Liebesgeschichte der Welt: Zwei Jugendliche, deren Fa-
milien seit Jahrzehnten bis aufs Blut verfeindet sind, treffen sich auf einer Party und verlie-
ben sich leidenschaftlich. Eine Begegnung, ein einziger Blick reicht aus, dass alles andere
in den Hintergrund tritt und es fortan nur noch um die Erfüllung der Sehnsucht nach einan-
der geht. Diese Liebe findet ihre Größe in der bedingungslosen Bereitschaft der beiden,
sich gegen alle Widerstände der aufgeheizten und gewalttätigen Stimmung ihres Umfelds
aufzulehnen und füreinander alles zu opfern – und das, obwohl sie sich gerade erst kennen
gelernt haben.

Mathias Spaan untersucht in seiner Inszenierung dieses großen Klassikers, inwiefern Bilder
und Vorstellungen die Entwicklung unserer Leidenschaften beeinflussen: Wie viel Projek-
tion steckt in den Bildern, die wir uns von unseren Angebeteten machen und halten unsere
Feindbilder einer genauen Prüfung stand? Wie versuchen wir uns selbst darzustellen, um
den Eindruck, den andere von uns erhalten, zu beeinflussen?

Premiere: 2/4/2022 / Große Bühne Wiesendamm

Mit: Jara Bihler, Hermann Book, Severin Mauchle, Christine Ochsenhofer, Nico-Alexander
Wilhelm

Regie: Mathias Spaan / Bühne: Anna Armann / Kostüme: Josephin Thomas / Dramaturgie:
Stanislava Jević
-9-

Tei & Len 3+
eine Stückentwicklung von Ceren Oran

Wer bin ich? Wer bist du? Was ist eine Grenze? Wie und wo verlaufen Grenzen? In meinem
Kopf? In meinem Herzen? Oder im Raum? Wie lassen sich Grenzen verschieben? Wo fängt
der andere an? Wo höre ich auf? Die Tanztheater-Performance „Tei & Len“ geht diesen Fra-
gen poetisch und humorvoll in choreographischen Bildern nach. Wir erleben ganz unter-
schiedliche Beziehungen von zwei Wesen, die ihr Rollenspiel ständig verändern und wan-
deln: Sie werden von streitenden Geschwistern zu besten Freund*innen, von zwei Fremden
aus unterschiedlichen Ländern zu Verbündeten, die an der gleichen Sache arbeiten.

„And I believe the inspiration that we create in children is very valuable and important for
the future of the world.“ Ceren Oran

Ceren Oran ist eine international arbeitende Tänzerin und Choreografin, die seit 2010
Tanztheater-Performances für Kinder von 1,5 bis 6 Jahren entwickelt, die vielfach in ganz
Europa touren und auf Festivals gezeigt werden. Mit „Tei & Len“ entwickelt das Junge
SchauSpielHaus Hamburg zum ersten Mal ein Stück für die Allerkleinsten.

Uraufführung: 9/4/2022 / Studio Wiesendamm

Mit: Alicja Rosinski und einer*m Tänzer*in

Regie und Choreographie: Ceren Oran/ Ausstattung: Sigrid Wurzinger / Musik, Komposi-
tion: Benny Ommerzell / Dramaturgie: Till Wiebel
-10-

Out There
Postgraduierten-Projekt am Jungen SchauSpielHaus Hamburg in Kooperation mit der
Theaterakademie der Hochschule für Musik und Theater Hamburg
von Dominique Enz und Stanislava Jević

Das neu initiierte Postgraduierten-Projekt, das erstmalig 2022 stattfinden wird, gibt Regie-
Absolvent*innen der Hochschule für Musik und Theater Hamburg die Möglichkeit, am Jun-
gen SchauSpielHaus eine professionelle Inszenierung zu erarbeiten. Dabei soll ein for-
schender Ansatz verfolgt werden, um innovative Theaterformen für ein junges Publikum zu
entwickeln und zu erproben. Die Inszenierung kann sich an Kinder oder Jugendliche aller
Altersstufen richten.

Dies ist die erste Kooperation der beiden Institutionen, die ab der Spielzeit 2021/22 Nach-
barn im neuen Theaterzentrum am Wiesendamm sind und die räumliche Nähe für gemein-
same Projekte nutzen wollen. Neben dem Ensemble und der Dramaturgie des Theaters
werden weitere Studierende und Absolvent*innen der Hochschule für Musik und Theater
mitwirken, wie Schauspieler*innen, Komponist*innen oder Musiker*innen.

Eine zweiköpfige Auswahlkommission, bestehend jeweils aus einer*m Vertreter*in des Jun-
gen SchauSpielHauses und der Hochschule für Musik und Theater, entscheidet, wer das
Postgraduierten-Projekt leiten und die Regieposition bekleiden wird. In diesem Jahr sind es
die leitende Dramaturgin des Jungen Schauspielhauses Stanislava Jević und der freischaf-
fende Regisseur, Dramaturg und Hochschuldozent Volker Bürger. Das erste Postgraduier-
ten-Projekt wird die gebürtige Schweizerin Dominique Enz, Regieabsolventin der Hambur-
ger Theaterakademie realisieren. Ihr Projektvorhaben thematisiert soziale Beziehungen von
jungen Menschen in Zeiten von Internet und Social Media und verbindet dabei experimen-
telle Erzählweisen mit konkreten szenischen Phantasien.

Das Postgraduierten-Projekt ist ein neues Format am Jungen SchauSpielHaus Hamburg in
Kooperation mit der Theaterakademie der Hochschule für Musik und Theater und wird ge-
fördert durch die Claussen-Simon-Stiftung.

Uraufführung: 14/5/2022 / Studio Wiesendamm

Regie: Dominique Enz
-11-

Wiederaufnahmen / Repertoire Junges SchauSpielHaus
Die Mitte der Welt 14+
von Andreas Steinhöfel
in einer Fassung von Moritz Beichl
Regie: Moritz Beichl

Nichts 13+
von Janne Teller
aus dem Dänischen von Sigrid C. Engeler
in einer Fassung von Andreas Erdmann
Regie: Klaus Schumacher

Malala 12+
von Nick Wood
aus dem britischen Englisch von Anja Tuckermann und Guntram Weber
Regie: Clara Weyde

Ein Schaf fürs Leben 5+
von Gertrud Pigor
nach dem Bilderbuch von Maritgen Matter
Regie: Gertrud Pigor

Tiere im Hotel 5+
von Gertrud Pigor
Regie: Gertrud Pigor
-12-

Neu im Ensemble
Jara Bihler wurde 1997 in der Schweiz geboren, sammelte während ihrer Schulzeit im jun-
gen theater basel erste Erfahrungen als Schauspielerin. Sie spielte in Jugendclubs und
auch in Produktionen wie z. B. der Tanztheaterproduktion „Sand“ (R: Ives Thuvis-de Leeuw
und Sebastian Nübling), „Camp Cäsar“ (R: Daniel Wahl) oder „Morning“ (R: Sebastian Nüb-
ling). Mit letzterem Stück folgten drei Jahre Gastspiele in der Schweiz, Österreich, Holland
und Deutschland, u. a. am Maxim Gorki Theater in Berlin und an den Münchner Kammer-
spielen. Nach dem Abitur absolvierte sie ihre Schauspielausbildung 2017-2021 an der Otto-
Falckenberg-Schule in München. Während dieser Zeit spielte sie u. a. in den Produktionen
„die reise zum mond...hüstel...repeat“ (Regie: Thomas Kürstner und Sebastian Vogel) und
„reinGold. Ein Bühnenessay“ an den Münchner Kammerspielen. Im Verlauf ihres Studiums
wurde sie mit dem Förderpreis der Armin-Ziegler-Stiftung (2019) ausgezeichnet, sowie dem
Studienpreis Schauspiel des Migros-Kulturprozent (2020). In ihrem letzten Studienjahr
spielte sie als Gast am Luzerner Theater in „Schilten“ (R: Christiane Pohle) und stand im
Münchner Tatort in einer Episodenhauptrolle vor der Kamera. In der Spielzeit 2021-2022
tritt Jara Bihler ihr erstes Festengagement am Jungen SchauSpielHaus Hamburg an.

Alicja Rosinski wurde 1992 in Haltern am See geboren und wuchs in Karlsruhe, Wiesbaden,
Wilhelmshaven und Leipzig auf. Von 2016-2020 absolvierte sie ihr Schauspielstudium an
der Folkwang Universität der Künste in Bochum. Während des Studiums spielte sie am
Schauspiel Dortmund in „Das Internat“ (Regie: Ersan Mondtag) und war damit 2019 zum
Berliner Theatertreffen eingeladen. Außerdem gewann sie mit ihrer Klasse einen Ensem-
blepreis beim Bundeswettbewerb deutschsprachiger Schauspielstudierender 2020 für die
Inszenierung „Was glänzt“ (Regie: Philipp Becker) am Schauspielhaus Bochum. Nach dem
Studium arbeitete sie zunächst frei in Bochum, Berlin und Heidelberg und tritt zur Spielzeit
2021/22 ihr erstes Festengagement am Jungen SchauSpielHaus Hamburg an.
-13-

         JungesSchauSpielHausHamburg
         Wiesendamm 28/22305 Hamburg
         presse@schauspielhaus.de/www.jungesschauspielhaus.de

 Bitte beachten Sie: Bei den vorliegenden Inhalten handelt es sich um
 den aktuellen Stand vom 27/8/2021. Unter Berücksichtigung der ak-
 tuellen Lage kann es zu kurzfristigen Änderungen oder Ergänzungen
                               kommen.

Pressekontakt:

Anna Röckl | Julia Mittelstraß
Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Presse
T 040.24871-116 | -191
presse@schauspielhaus.de
www.schauspielhaus.de/presse
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