Wir setzen Maßstäbe Geschäftsbericht 2014 - Zürich Versicherung
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Inhalt 4 Vorstand, Aufsichtsrat 5 Lagebericht über das Geschäftsjahr 2014 27 Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr 2014 28 Bilanz zum 31. Dezember 2014 mit Gegenüberstellung der Vorjahreszahlen 32 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2014 Schaden-Unfallversicherung – versicherungstechnische Rechnung 33 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2014 Lebensversicherung – versicherungstechnische Rechnung 34 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2014 Gesamt – nichtversicherungstechnische Rechnung 36 Anhang für das Geschäftsjahr 2014 58 Bestätigungsvermerk 61 Zurich Geschäftsadressen 62 Zurich Liegenschaftsbesitz 3
Vorstand, Aufsichtsrat Vorstand Vorsitzender: Dr. Gerhard Matschnig Vorsitzender des Vorstandes, Wien Zuständig für Vertrieb Sachversicherungen, Schadenerledigung, Betriebsorganisation & Informatik, Personal, Unternehmenskommunikation, Recht & Compliance Ordentliche Mitglieder: Mag.a Silvia Emrich Mitglied des Vorstandes, Wien Zuständig für Finanzen, Investment Management, Risikomanagement Kurt Möller Mitglied des Vorstandes, Wien Zuständig für Sachversicherungen: Produktgestaltung, Versicherungstechnik und Procurement, Facility Management sowie Health, Safety & Security Mag.a Christine Theodorovics Mitglied des Vorstandes, Wien (seit 01.07.2013) Zuständig für Lebensversicherungen: Produktgestaltung, Versicherungstechnik und Vertrieb; Marketing Aufsichtsrat Vorsitzender: Dr. Jochen Schwarz Head of Retail Distribution Global Life Zurich Insurance Group, Zürich Stellvertreter des Vorsitzenden: Dr. Peter Giger CFO General Insurance (bis 30.04.2014) Zurich Insurance Group, Zürich Dkkfr. Silvia Gerks, MBA Chief of Staff - Office of the Regional Chairman Europe (seit 04.06.2014) Zurich Insurance Group, Zürich Sonstige gewählte Mitglieder: Dkkfr. Silvia Gerks, MBA Chief of Staff - Office of the Regional Chairman Europe (bis 04.06.2014) Zurich Insurance Group, Zürich Carl-Emanuel Schilling Head of Group Tax (ab 04.06.2014) Zurich Insurance Group, Zürich Rene Neubauer (vom Betriebsrat delegiert), Wien Herbert Kretschy (vom Betriebsrat delegiert), Wien 4 Vorstand, Aufsichtsrat
Lagebericht über das Geschäftsjahr 2014 Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Das Jahr 2014 war neuerlich geprägt von äußerst moderatem Wachstum nahe der Nulllinie. Hauptursa- che war das schwächere internationale Umfeld mit einer geringeren Exportnachfrage, vor allem aus den Schwellenländern und ein weiterhin sehr verhaltener privater Konsum. Dieser wurde durch die stagnie- renden Reallöhne und die erhöhte Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung, welche die privaten Haushalte sehr vorsichtig disponieren ließen, beeinträchtigt. Als Folge dieser Situation zeigten die Unternehmen eine sehr geringe Investitionsbereitschaft, sodass auch von dieser Seite keine Wachs- tumsimpulse ausgingen. Die Schwäche blieb nicht ohne Folgen für den Arbeitsmarkt; es kam sowohl zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 5,0% nach 4,9% im Vorjahr, als auch zu einer Reduktion der Anzahl offener Stellen. Von staatlichen Maßnahmen gingen ebenfalls kaum Wachstumsimpulse aus, der Konsolidierungskurs wurde trotz steigender Steuereinnahmen fortgesetzt. Vor diesem Hintergrund war eine sehr moderate Inflationsentwicklung (1,6%) zu verzeichnen, die durch die fallenden Energie- preise zusätzlich gebremst wurde. Der österreichische Versicherungsmarkt Den vorläufigen Statistiken des Versicherungsverbandes zufolge erzielte die österreichische Versiche- rungswirtschaft im Jahr 2014 ein Prämienwachstum von +3,3%. Die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung erhöhten sich im Gegensatz zum Vorjahr (-0,3%) um +3,9%, wobei für Einmalerlä- ge eine Steigerung von +41,7% und für laufende Prämien ein Rückgang von -3,9% im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet wurde. Anders entwickelte sich die Schaden-Unfall-Versicherung, wo der Anstieg des Prämienvolumens im Vergleich zum Vorjahr (+3,2%) nur bei +2,8% lag und somit hinter jenem der Lebensversicherung zurückblieb. Zu dem Wachstum trug das Kfz-Geschäft mit einem Prämienplus von 2,3% bei. Während die Kfz-Haftpflichtsparte in 2014 nur um +0,7% wuchs, bestätigte sich die Kfz-Kaskosparte mit einem Prämienplus von +4,4% weiterhin als Wachstumsmotor im Kfz Geschäft. Die Nicht-Kfz-Sparten erzielten ein Wachstum von +3,1%. Geschäftsentwicklung der Zurich Schwerpunkte des Jahres 2014 Wie auch in den Jahren zuvor stand 2014 wieder die Entwicklung neuer Produkte, die sich wie alle Services, die wir unseren KundInnen und GeschäftspartnerInnen anbieten, an deren Bedürfnissen und Markttrends orientieren, im Zentrum unserer Aufgaben. Dieser kontinuierliche Einsatz wurde wie bereits in den Jahren zuvor mehrfach mit Auszeichnungen honoriert. Im April 2014 waren wir beim „Asseku- ranz Award Austria“ mit drei 1. Plätzen für die Unfall-, Rechtsschutz-, und klassische Lebensversiche- rung und zusätzlichen Top Platzierungen für die fondsgebundene Lebensversicherung und die betriebli- che Altersvorsorge ausgesprochen erfolgreich. Zudem konnte Zurich Ende Mai 2014 mit dem „Recommender-Award Austria“ an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen und wurde bereits zum sechsten Mal durch den Finanz-Marketingverband Österreich mit dem Gütesiegel für „sehr gute KundInnenorientierung“ ausgezeichnet. Im September 2014 erreichte Zurich bei den „AssCompact Awards“ mit Bestnoten in 19 von 20 Bewertungskriterien Platz 1 in der Kategorie „Bester Online Service für Vermittler“ sowie Platz 3 im Bereich „Betriebliche Altersvorsorge“. In die Bewertung flossen die Beurteilungen von 727 TeilnehmerInnen ein, darunter VersicherungsmaklerInnen, Mehrfach- agentInnen und FinanzdienstleisterInnen. Mit der erfolgreichen Implementierung unserer neuen Applikation „zApp“ im Juni 2014 stehen KundInnen neue technologische Möglichkeiten zur Verfügung einen Schadenfall unverzüglich zu melden und die Erledigung sowohl im App als auch im Zurich KundInnenportal nachzuverfolgen. Damit wird den Kundenbedürfnissen nach Transparenz und Informationen nachhaltig Rechnung getragen. Die Applikation „zApp“ setzt auf der 2011 eingeführten Anwendung „gute Fahrt“ auf und kann im AppStore heruntergeladen werden. Ihre zahlreichen Funktionen legen den Fokus nicht mehr nur auf das Thema KFZ, sondern auch auf die Kategorien „Heim“, „Leben“, „Recht“ und „Unfall“. Lagebericht 5
Überdies werden seit Mai 2014 sämtliche Funktionen des KundInnenportals „Meine Zurich“, welches zum Halbjahr schon fast den erst für das Jahresende 2014 angestrebten Zielwert von 30.000 Nutzern aufwies, auch für Smartphones angeboten und damit ein gänzlich neuer mobiler Servicestandard am österreichischen Markt gesetzt. Nicht nur im KundInnenportal können die KundInnen somit direkt ihre Verträge einsehen und Änderungen vornehmen beziehungsweise bekanntgeben, sondern mittlerweile auch innovativ über die „zApp“ mit mobilen Endgeräten. Die für unsere VertriebspartnerInnen schon seit längerem bestehende Möglichkeit, im Maklernetz, den ausgefüllten Antrag direkt elektronisch zu übermitteln, wird nicht nur für Schaden-Unfall-, sondern auch für Lebensversicherungen hervorragend angenommen und deshalb laufend weiterentwickelt. Darüber hinaus haben KundInnen, seit dem erfolgreichen Launch des Online Claims Tracking jederzeit Zugriff auf alle Schadeninformationen in Echtzeit. Um weiterhin Maßstäbe im Bereich der KundInnenbindung zu setzen, wurde außerdem nach dreimonatiger Aufbauarbeit Mitte Juli 2014 offiziell der Startschuss zur Einführung des „transactional Net Promoter Score“ (t-NPS) gegeben. Die Kundenzufriedenheit nach einem Schadenfall und die Weiterempfehlungsbereitschaft werden nun mit dem t-NPS gemessen und dadurch wird laufend Verbesserungspotenzial im Schadenerledigungsprozess identifiziert. Wie auch in den Jahren zuvor ist es in der Schaden/Unfall Versicherung im Jahr 2014 gelungen, trotz eines schwierigen Umfeldes, über dem Markt zu wachsen und das bereits zum 11. Mal in Folge. Vor allem das Setzen von Maßstäben, wie beispielsweise persönliche AnsprechpartnerInnen in greifbarer Nähe unserer KundInnen, schnelle und kompetente Regulierung im Schadensfall, das Engagement all unserer MitarbeiterInnen, die professionelle Zusammenarbeit mit unseren GeschäftspartnerInnen, Innovationen im Service- und Produktbereich und viele andere Gründe sind dafür verantwortlich, dass wir auch im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht nur als eine der führenden Gesellschaften am öster- reichischen Versicherungsmarkt wahrgenommen wurden, sondern auch als jene Versicherung, die in vielen Themen die Richtung für den gesamten Markt vorgab. Im Jahr 2014 waren wir vor allem mit der Herausforderung konfrontiert, dass die Messlatte für den Frequenzschadensatz aus dem Vorjahr bereits sehr hoch lag. Mit Hilfe der konsequenten Weiterführung, des bereits seit einigen Jahren implementierten Portfolio Optimierungs Programms (POP), konnten wir dieses überaus ambitionierte Ziel jedoch wieder erreichen und lagen schlussendlich sogar um 0,6% über dem Vorjahr. Trotz klarer Wachstumsansprüche schafften wir es durch Setzung der richtigen Profitabilitätsmaßnahmen beide nicht immer leicht zu vereinbarenden Ziele in gleichem Maße zu erfüllen. Nachdem bereits im Vorjahr das sogenannte „Tiering“ in allen Firmengeschäfts-Sparten implementiert worden war – eine moderne Portfoliosteuerungsmethode, die Sparten und Segmente in weitere Sub-Portfolios („Tiers“), mit jeweils unterschiedlicher Erneuerungsstrategie gruppiert, haben wir 2014 diesen Ansatz nochmals verfeinert und sind in den einzelnen Sparten spezifischer in der Vertrags- und KundInnensegmentierung geworden. Die KFZ-Versicherung stellt nach wie vor den größten Anteil unseres Gesamtbestandes dar, weshalb das profitable Wachstum dieses Portfolios für uns besonders wichtig ist. Wie bereits in den letzten Jahren befindet sich die KFZ-Versicherung in einem sehr kompetitiven Marktumfeld, dem wir mit der Ausrollung eines neuen Tarifs im April 2014 begegneten. In unserem neuen Tarif setzten wir weiterhin auf unsere erfolgreiche granulare Tarifstruktur, indem auch das Thema Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle spielt. So gibt es für umweltbewusste FahrerInnen den sogenannten Umweltbonus, wodurch KundInnen Prämienvergünstigungen bei Vorhandensein eines alternativen Antriebes, bei Betrieb eines Fahrzeuges mit geringer CO2-Belastung und bei Besitz einer Jahreskarte eines öffentlichen Verkehrsanbieters bekommen. Außerdem bot Zurich den KundInnen im Sommer 2014 die Möglichkeit, eine KFZ-Urlaubskasko-Versicherung auch online abzuschließen. Neben den intensiven Anstrengungen bei den Produktüberarbeitungen, standen aber auch die Weiterführung unseres professionellen Schadensatzmanagements und die Nutzung von Wachstumschancen im Fokus unserer Bemühungen. Die Kerninitiativen für die Profitabilitätsabsicherung waren auch heuer wieder die Vorschadenbesichti- gung (die vorhandenen Partnerschaften mit „TopReport“ Schadenbesichtigungs GmbH und ÖAMTC), die Weiterführung des First Class Services (ein zusätzliches Service bei einem Kaskoschaden in Kooperation mit LeasePlan Österreich) und weiterhin ein konsequentes Re-Underwriting, welches zusätzlich mit einer Schwerpunktaktion (Tiering-Liste) forciert wurde. Beginnend mit dem zweiten 6 Lagebericht
Quartal 2014 führten wir einen sogenannten Turbo-Bonus ein. Diese zusätzliche Prämienersparnis, welche auch eng an Profitabilitätskriterien gebunden war, half uns das Jahr 2014 wieder mit einer Prämiensteige- rung über dem Markt abzuschließen. Auch die Sachversicherung blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, vor allem geprägt durch den Umstand, dass die Sparte mit weniger Großschäden und Unwetterereignissen belastet war, als im Jahr zuvor. Insbesondere das Privatsegment hat sich äußerst positiv entwickelt. Im April 2014 wurde außerdem ein komplett neues Produkt ausgerollt, welches es nun unseren KundInnen ermöglicht zwischen drei Produktvarianten zu auszuwählen. Neben zwei fixen Produktpaketen (Basisdeckung oder Volldeckung) bieten wir unseren KundInnen auch die Möglichkeit an, einen individuellen Schutz nach ihren Wünschen und Bedürfnissen zu wählen. Die Haftpflichtversicherung konnte 2014 wieder einen hervorragenden Frequenzschadensatz als Erfolg verbuchen und erfreulicherweise war auch die Großschadenbelastung auf einem viel ertragreicheren Niveau als im Vorjahr. Die Haftpflichtsparte war somit wieder höchst profitabel und konnte das Prämien- niveau des Vorjahres leicht steigern. Die Unfallversicherung zählte auch 2014 wieder zu den profitabelsten Sparten, unter anderem bedingt durch eine Verbesserung in der Großschadenentwicklung. Erfreulich ist das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr, dass sowohl aus dem Privat- als auch aus dem Firmengeschäft erwirtschaftet wurde. Nach wie vor gestaltete sich die Schadenentwicklung im westlichen Österreich kritischer, wo wir, zusätzlich zu unserer regionalen Tarifspreizung und der normalen Sanierungstätigkeit, bereits eine Schwerpunktaktion (Scha- dennesteranalyse) gestartet und somit den Weg für eine Trendumkehr eingeleitet haben. In den anderen zwei Tarifregionen hingegen bewegten wir uns auch 2014 auf einem äußerst ertragreichen Niveau. Erfreulich war das immer noch anhaltende Wachstum in der Rechtsschutzversicherung, welches gleichermaßen vom Privat- und Firmengeschäft getrieben wurde. Allerdings bestätigte sich der Trend der negativen Schadenentwicklungen aus dem Vorjahr. Beide Kundensegmente kämpften auch 2014 mit einer erhöhten Frequenz. Im Gegensatz zum Privatgeschäft wies das Firmengeschäft zusätzlich Probleme im Großschadenbereich auf. Um dieser negativen Entwicklung rasch gegenzusteuern, reagierten wir im Dezember 2014 mit einer Prämienanpassung, die allerdings erst in den Folgejahren spürbar sein wird. Im Bereich der technischen Versicherungen (Engineering Lines) erzielten wir 2014 wieder ein respektab- les Ergebnis. Gegenüber dem Vorjahr verbesserte sich die Entwicklung im Großschadenbereich und auch der Frequenzschadensatz kam auf einem sehr guten Niveau zu liegen. Als klares „Best Practice“ Beispiel für profitables Wachstum kann im abgelaufenen Geschäftsjahr die Sparte Transportversicherung angeführt werden. Es gelang die Schadensätze erfreulicherweise deutlich zu verbessern und zugleich das Wachstum signifikant zu steigern. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies eine Profitabilitätsverbesserung um rund 20 Prozentpunkte mit verbundenem Portfoliowachstum von über 30% verglichen mit dem Vorjahr. Im Bereich Global Corporate (internationales Programmgeschäft) ist der Markt weiterhin unglaublich stark umkämpft und von Mitbewerbern geprägt, die am österreichischen Markt neu aktiv werden. In 2014 ereignete sich der größte Versicherungsschaden, den der österreichische Versicherungsmarkt bisher erlebt hat. Dieser Schaden, an dem Zurich in Form eines Mitversicherungsanteils beteiligt ist, belastete die Profitabilität vor Rückversicherung in diesem sonst profitablen Segment schwer, ist aber zur Gänze durch Rückversicherung abgedeckt. Im Bereich der Lebensversicherung lag der Fokus im Jahr 2014 ganz im Sinne der strategischen Ausrich- tung auf KundInnenorientierung („customer centricity“). Wie bereits vorher erwähnt, ging die digitale Reise mit der Einführung der zApp weit über den herkömmlichen versicherungsspezifischen Service hinaus, wobei sogar ein sogenannter Pensionslückenrechner integriert wurde. Der erstmalige Versand von Pensionskontonachrichten durch die Pensions- und Sozialversicherungsanstalten führte im Jahr 2014 zu einem erhöhten Beratungsbedarf bezüglich der Vorsorge seitens der KundInnen. Auch wenn gerade Lagebericht 7
die Altersvorsorge meist den Auslöser für ein Beratungsgespräch darstellt, so haben wir mit unserem ganzheitlichen, umfassenden Beratungsansatz, der Plus-Beratung, auch das Gesamtrisikoprofil unserer KundInnen im Blick und unterstützen diese damit auch bei der Abdeckung sämtlicher biometrischer Risiken, die auch Tod und Berufsunfähigkeit beinhalten. Auf dem Gebiet der Berufsunfähigkeit bieten wir ein attraktives Produkt gemeinsam mit unseren deutschen Schwesterunternehmen an. KundInnenorientie- rung ist nicht nur eingeschränkt auf den Endkunden anzusehen, sondern bezieht sich auch auf unsere VertriebspartnerInnen. Im Jahr 2014 konnten bereits fast 50% aller Anträge im Makler- und Agenturver- trieb über die „Online Polizzierung“ im „Zurich Maklernetz“ abgeschlossen werden und damit zu einer nachhaltigen Verbesserung der Qualität beitragen. Mit der Auslagerung von einfacheren Massenge- schäftsvorfällen in die Zurich Service GmbH wurde ein weiterer Meilenstein im Bereich Effizienz und Service gesetzt. Der Vertriebsweg Makler und Agenturen General Insurance verschaffte mit dem historisch höchsten Nettoumsatz und einer damit verbundenen Prämiensteigerung um +6,0 % im Vergleich zum Vorjahr der Zurich Österreich 2014 wieder ein ertragreiches Wachstumsjahr. Das „Zurich Maklernetz“ wurde kontinuierlich weiterentwickelt und setzte mit dem Vertriebsmanager, Schnittstellenlösungen und einer neuerlichen Steigerung in der vollautomatischen Verarbeitung des Geschäftes eine Benchmark. Mit der erfolgreichen Umsetzung der Makler-Segmentierung am Markt, konnte der bereits intern eingeschlagene Weg zur Intensivierung der Services für unsere AAA und AA Partner fortgesetzt und die Ressourcen und Abläufe im Maklervertrieb weiter konzentriert werden. Mit den beiden Serviceeinrichtungen, dem zentralen Zurich Maklerstudio, von dem bereits mehr als 1.500 VermittlerInnen ganzheitlich betreut werden, sowie den regional installierten Zurich Underwritern für das Firmengeschäft, die direkt beim Makler am Markt agieren, wurden die kommunizierten Leistungsversprechen im Jahr 2014 umgesetzt. Aufbauend auf dem Engagement und der Motivation unserer MitarbeiterInnen im Maklervertrieb und der Prozessoptimierung im Zuge der Initiative „Lean“, konnte sich der Zurich Makler- und Agenturvertrieb erneut positiv bei den VermittlerInnen positionieren. Im angestellten Außendienst konzentrierten wir uns im Jahr 2014 insbesondere auf „Wachstum über Bestand und KundInnenbindung“. Wir konnten die Produktdichte auf einem sehr hohen Niveau halten, die Stornorate, insbesondere in der Lebensversicherung, spürbar verringern und den unbetreuten Bestand über ein eigenes Projekt gezielt bearbeiten und servicieren. Ein besonderer Fokus im Rahmen unserer VollkundInnen-Strategie galt der Lebensversicherung Dieser wurde unterstützt durch eine starke Gewichtung des Bereiches in den Zielen der Vertriebsführungskräfte, einer entsprechenden Berücksichti- gung im wichtigsten Steuerungsinstrument für unseren angestellten Außendienst, der Balanced Score Card, sowie sehr gezielten Aktivitäten und Maßnahmen wie beispielsweise einem österreichweiten Telefontag. Die entscheidende Basis für nachhaltigen Erfolg bildet die Qualität unserer Beratung und die Dokumentation des Beratungsgespräches in Form des Beratungsprotokolls. Hierzu wurde ein elektronisch unterstützter Prozess entwickelt, der gemeinsam mit der Ausrollung der elektronischen Unterschrift in der zweiten Jahreshälfte ein weiterer Meilenstein in der technischen Unterstützung unserer Außendienstmitar- beiterInnen war. Zurich Connect konnte auch 2014 KundInnen und Prämienvolumen ausbauen und war insbesondere im Kfz-Bereich äußerst erfolgreich. Der hohe Anteil an zufriedenen KundInnen, die auch Weiterempfehlungs- bereitschaft zeigten, lässt sich nicht nur an den guten t-NPS Ergebnissen ablesen. Ebenfalls konnte in diesem Jahr wieder ein beachtlicher Anteil an NeukundInnen durch Empfehlungen über das sehr erfolgrei- che Kunden-werben-Kunden Programm „Follow-Me“ gewonnen werden. Der Anteil an KundInnen, die über das KundInnenportal unseren digitalen Service in Anspruch nehmen, konnte dem positiven Trend des Vorjahres folgend weiter ausgebaut werden. Mit dem Launch eigener Versionen der Online- Rechner, speziell für mobile Geräte, wird Zurich Connect seit Herbst 2014 nun auch den rasant steigenden Web-Zugriffen über Smartphones und Tablets gerecht. Mit der Einführung eigener Prämienrechner für die Privat- sowie Hunde- und Pferdehaftpflichtversicherung Ende des Jahres konnte Zurich Connect einen weiteren Schritt in Richtung Produktvielfalt gehen. Ein von der Österreichischen Gesellschaft für Verbrau- cherstudien für das Magazin Format durchgeführter Vergleich, zeichnete die Kfz-Versicherung von Zurich Connect mit dem 1. Platz für Transparenz & Komfort aus. 8 Lagebericht
Prämien Die verrechneten Bruttoprämien der Gesamtrechnung in der Schaden-Unfall-Versicherung stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr um +3,0% auf EUR 461,9 Mio., davon entfielen EUR 460,7 Mio. auf das direkte Geschäft (+3,4%) und EUR 1,2 Mio. auf das indirekte Geschäft (-61,3%). Die direkten Prämieneinnahmen entwickelten sich mit +3,4% im Vergleich zum Markt (+2,8%) äußerst positiv, wie die einzelnen Sparten nachfolgend zeigen. Nachdem in den Vorjahren aufgrund von Sanierungsmaßnahmen das Wachstum im Kfz-Geschäft unterdurchschnittlich ausfiel lag das Prämienwachstum in 2014 mit +3,5% (Marktprognose +2,3%) erstmals wieder über jenem des Nicht-Kfz-Geschäfts. Zu diesem Prämienzuwachs trugen sowohl die Kfz-Haftpflicht- (+2,3%) als auch vor allem die Kasko-Sparte (+5,2%) bei. Auch das Nicht-Kfz-Geschäft lag mit einer Erhöhung um +3,4% für 2014 über dem prognostizierten Branchenwachstum von +3,1%. Dies resultierte vor allem aus überdurchschnittlichen Zuwachsraten in den Sparten Unfall und Rechtsschutz, während durch den Verlust einiger Großkundenverträge in den Sachsparten Prämienreduktionen zu verzeichnen waren. Die Anzahl der Risiken stieg brutto um insgesamt +79.224 Stück oder +4,6% auf 1.787.703 Stück, wobei die prozentuelle Erhöhung im Kfz-Geschäft stärker ausfiel (+36.483 Stück oder +5,3%) als im Nicht-Kfz-Geschäft (+42.741 Stück oder +4,2%). Die abgegrenzten Rückversicherungsprämien erhöhten sich um EUR 7,1 Mio. oder +2,9%. Der Prämienübertrag hat sich netto um EUR 0,6 Mio. oder 185% erhöht. Die verdiente Nettoprämie stieg im Jahresvergleich um +3,6% auf EUR 211,8 Mio. Wie schon im Vorjahr gelang es auch 2014 sowohl in der klassischen als auch in der fondsgebunde- nen Lebensversicherung das Vorjahreswachstum zu übertreffen. Die fondsgebundene Lebensversiche- rung entwickelte sich aufgrund eines erfreulichen Wachstums in den laufenden Prämieneinnahmen (+3,7%) wie auch in den Einmalerlägen (+76,3%) insgesamt mit einem Anstieg um +8,1% äußerst positiv. In der klassischen Lebensversicherung kam es im Bereich der laufenden Prämieneinnahmen zu einem deutlichen geringeren Rückgang (-2,7%) als im Vorjahr (-5,9%). Damit konnte in Summe der Rückgang in den laufenden Prämien gestoppt und sogar ein leichter Anstieg um +0,2% im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden. Eine besonders hohe Wachstumsrate wiesen demgegenüber die Einma- lerlagsprämien (+76%) auf, die damit auch ausschlaggebend für die insgesamt hohe Prämiensteige- rung um +23,8% in der klassischen Lebensversicherung waren. Die verrechneten Bruttoprämien stiegen insgesamt um +18,1% oder EUR +27,8 Mio. auf EUR 181,6 Mio., wovon EUR 180,4 Mio. aus dem direkten Geschäft und EUR 1,2 Mio. aus dem indirekten Geschäft resultierten. Von den direkten Prämieneinnahmen in Höhe von EUR 180,4 Mio. (+18,2%) entfielen EUR 121,2 Mio. (+23,8%) auf die klassische und EUR 59,2 Mio. (+8,1%) auf die fondsgebundene Lebensversicherung. Mit einem Prämien-Plus um 18,2% übertraf Zurich das Marktwachstum der Lebensversicherung von +3,9% somit deutlich. Die nachfolgende Darstellung zeigt die Entwicklung der direkten Bruttoprämien der Schaden-Unfall- und der Lebensversicherung: Angaben in Schaden- Jahr in % Leben in % Gesamt in % Mio. EUR Unfall 2009 367,07 6,5% 160,45 17,5% 527,52 9,6% 2010 387,13 5,5% 169,18 5,4% 556,31 5,5% 2011 400,03 3,3% 189,15 11,8% 589,15 5,9% 2012 423,33 5,8% 141,15 -25,4% 564,48 -4,1% 2013 445,54 5,2% 152,58 8,1% 598,12 6,0% 2014 460,70 3,4% 180,36 18,2% 641,06 7,2% Lagebericht 9
Aufwendungen für Versicherungsfälle Der Gesamtschadenaufwand brutto im Jahr 2014 stieg hauptsächlich aufgrund eines Großscha- denereignisses um EUR +15,2 Mio. oder +4,9% auf EUR 326,7 Mio., während sich die Belastung aus Unwetterereignissen im Vorjahresvergleich sehr erfreulich entwickelte. Die aus Großschäden resultierende Belastung erhöhte sich brutto um EUR +20,6 Mio. oder +34,4% auf EUR 80,6 Mio., wofür ein außerordentlich hoher Schadensfall in der Feuersparte verantwortlich war. Im Eigenbehalt wurde das Ergebnis mit EUR 141,0 Mio. belastet, was einer Reduktion um EUR -9,4 Mio. oder -6,3% entsprach, da das genannte Großschadenereignis vollständig über Rückversicherung abgegeben wurde. Die Anzahl der gemeldeten Schadenfälle stieg insgesamt um +5.791 auf 193.056 Stück. Die relative Zunahme der gemeldeten Schadenfälle um +3,1% liegt unter der- jenigen des Gesamtschadenaufwands brutto, wofür hauptsächlich die rückläufige Schadenanzahl in den Kfz-Sparten (-3.597 Stück bzw. -4,0%) verantwortlich war. Die Schadenzahlungen brutto stiegen gegenüber dem Vorjahr um EUR +8,9 Mio. oder +3,4% auf EUR 272,0 Mio., speziell getrieben durch Regulierungen von Großschäden in der Sparte Feuer (EUR +12,2 Mio. oder +69,3%), während in der Sparte Haushalt (-EUR 1,4 Mio. oder -8,8%) und den sonstigen Sachsparten (EUR -3,7 Mio. bzw. -11,1%) die Zahlungen rückläufig waren. Insgesamt nahmen damit die Schadenzahlungen brutto im Nicht-Kfz-Geschäft mit +6,4% oder EUR +8,6 Mio. gegenüber dem Vorjahr deutlich stärker zu als im Kfz-Geschäft (+0,2% bzw. EUR 0,3 Mio.). Einen deutlichen Zuwachs um +11,6% oder EUR +14,7 Mio. auf EUR 141,5 Mio. zeigten die Schadenzahlungen der Rückversicherungsabgabe, bedingt zum einen durch den in 2011 einge- führten 50%igen Quotenrückversicherungsvertrag, zum anderen durch die Rückversicherungs- deckung des oben genannten Großereignisses. Im Selbstbehalt ergab sich dadurch eine Reduktion der Schadenzahlungen um EUR -5,8 Mio. oder -4,3%. Die Schadenreserven des direkten und indirekten Geschäfts erhöhten sich insgesamt um EUR +33,9 Mio. oder +7,5% auf EUR 488,0 Mio. Die Sparten Feuer und Rechtsschutz zeigten aufgrund von Großschäden die betragsmäßig höchsten Zuführungen, während die Schadenreserven in der Sparte Haushalt im Vorjahresvergleich am deutlichsten sanken, da im Gegensatz zu 2013 gravierende Unwetterereignisse ausblieben. Im Selbstbehalt betrugen die Schadenreserven zum Bilanzstichtag EUR 248,6 Mio., was als Folge des 2011 eingeführten 50%igen Quotenrückversicherungsvertrags einen Rückgang um EUR -9,8 Mio. gegenüber dem Vorjahr darstellt. In der Gesamtbetrachtung reduzierte sich der Netto-Schadenaufwand damit um EUR -9,4 Mio. oder -6,3% auf EUR 141,0 Mio., wodurch sich der Netto-Schadensatz von 73,6% im Vorjahr auf 66,5% verbesserte. 10 Lagebericht
Schadenquote netto nach Versicherungszweigen* 2014 2013 Direktes Geschäft: Feuer- und Feuerbetriebsunterbrechungsversicherung 43,9% 52,2% Haushaltsversicherung 46,2% 71,0% Sonstige Sachversicherungen 82,7% 88,1% Kraftfahrzeugversicherung 73,4% 78,1% Unfallversicherung 44,6% 51,8% Haftpflichtversicherung 51,1% 81,3% Rechtsschutzversicherung 86,9% 66,9% See-, Luftfahrt- und Transportversicherung 74,7% 88,8% Sonstige Versicherungen 45,3% 96,0% Direktes Geschäft 66,7% 73,8% Indirektes Geschäft -99,6% -22,3% Direktes und indirektes Geschäft gesamt 66,5% 73,6% *) Aufwendungen für Versicherungsfälle im engeren Sinn einschließlich der Veränderung der Schadenregulierungsrückstellung Die abgegrenzten Versicherungsleistungen netto in der Lebensversicherung verringerten sich deutlich um EUR +19 Mio. oder -12% auf EUR 155,1 Mio., hauptsächlich bedingt durch gesunkene Erlebens- leistungen. Die Veränderung der Deckungsrückstellung lag um EUR +13,5 Mio. über dem Vergleichswert des Vorjahres, wovon EUR +13,8 Mio. aus der traditionellen und EUR -0,3 Mio. aus der fondsgebundenen Lebensversicherung resultierten. Höhere Verträge gegen Einmalerlag und weniger Erlebensfälle sowie Deckungskapitalüberträge aus der fondsgebundenen Lebensversicherung und die Erhöhung der Zinszusatzreserve waren die Hauptgründe dafür. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Die Provisionsaufwendungen brutto über beide Abteilungen erhöhten sich entsprechend dem Geschäftsaufkommen um EUR +4,6 Mio. oder +6,8%. In der Schaden-Unfall-Versicherung zeigten der weiterhin hohe Anteil des Nicht-Kfz-Geschäfts und die gestiegenen Bürokostenzuschüsse Auswirkung, in der Lebensversicherung folgte einem höheren Neugeschäftsaufkommen speziell in der fondsgebundenen Lebensversicherung ein Anstieg der Provisionen insgesamt von EUR +0,7 Mio. Die Rückversicherungsabgabeprovisionen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um EUR +3,2 Mio., oder +4,7%. Dementsprechend sanken die Provisionsaufwendungen netto über beide Abteilungen um EUR +1,4 Mio. oder +66,0%. Die übrigen Betriebsaufwendungen erhöhten sich um rund EUR 3,1 Mio. oder 3,7%. Im abgelaufenen Geschäftsjahr mussten den Personalkostenrückstellungen insge- samt um EUR 2,1 Mio. mehr zugeführt werden, nachdem eine weitere Absenkung des Rechnungs- zinssatzes auf 2,5% erfolgte. Darüber hinaus stiegen die Ausgaben für Gehälter um + 3.8%. Diesen kostenerhöhenden Effekten standen geringere Konzernverrechnungen in der Höhe von EUR -1,0 Mio. gegenüber. In der Gesamtbetrachtung stiegen die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb im Selbstbehalt über beide Abteilungen um rund EUR +4,5 Mio. oder +5,5%, davon entfielen EUR +1,4 Lagebericht 11
Mio. (+2,4%) auf die Schaden-Unfall-Versicherung und EUR +3,1 Mio. (+12,1%) auf die Lebensver- sicherung. Der Netto-Kostensatz in der Abteilung Schaden-Unfall sank von 27,4% auf 27,1%, da die Kostensteigerung unter dem Niveau der Prämiensteigerung blieb. Versicherungstechnisches Ergebnis Die beschriebene Prämien-, Schaden- und Kostenentwicklung führte in der Schaden-Unfall-Versiche- rung zu einer Verbesserung der Combined Ratio netto (kombinierte Schaden-Kosten-Quote nach Rückversicherung) auf 93,6% nach 101,0% im Jahr 2013. Die Aufwendungen für die erfolgsunab- hängige Prämienrückerstattung reduzierten sich um -25,0% auf EUR 0,27 Mio. Die übrigen versiche- rungstechnischen Aufwendungen und Erträge veränderten sich gegenüber dem Vorjahr unwesentlich und sanken um lediglich -0,3% auf EUR 2,4 Mio. Die Schwankungsrückstellung erhöhte sich aufgrund des positiven Schadenverlaufes in einzelnen Sparten wie zum Beispiel Unfall, Kfz-Kasko sowie Sturm um EUR +12,2 Mio. (VJ: EUR +5,9) und beeinflusste damit wesentlich das versicherungs- technische Ergebnis, das sich aber vor allem aufgrund des positiven Schadenverlaufes im Vergleich zum Vorjahr dennoch um EUR +9,1 Mio. auf EUR -1,5 Mio. verbesserte. In der Lebensversicherung, in deren versicherungstechnischem Ergebnis auch die Kapitalerträge enthalten sind, sank das technische Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um EUR -3,3 Mio. auf EUR +5,0 Mio. Die darin enthaltene Zuweisung an die Rückstellung für die erklärte Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer betrug dabei EUR 6,5 Mio. und stieg somit gegenüber dem Vorjahr um EUR +1,2 Mio. Die Rückstellung für künftige Gewinnverwendung erhöhte sich um EUR +4,2 Mio. auf EUR +35,2 Mio. Der Zinszusatzreserve, einer zusätzlichen Rückstellung für Verträge mit Garantien, die 2013 erstmals zu bilden war, wurden 2014 weitere EUR 2,3 Mio. zugeführt. Diese belief sich somit per Ende 2014 auf EUR 3,9 Mio. Kapitalanlagen und Finanzergebnis Das Jahr 2013 brachte per Saldo einen Anstieg der Zinsen vor allem für länger laufende Anleihen. Von Beginn des Jahres 2014 an war ein praktisch ununterbrochener Abwärtstrend der Zinsen zu verzeichnen. Die Renditen für 10-jährige österreichische Staatsanleihen fielen von knapp 2% zu Jahresanfang auf nur mehr 0,6% Ende Dezember. Neben der schleppenden wirtschaftlichen Entwick- lung war dafür die Erwartung weiterer geldpolitischer Maßnahmen der EZB zur Stimulierung der Kreditvergabe und des Wirtschaftswachstums verantwortlich. Auch Unternehmensanleihen verzeich- neten erhebliche Renditerückgänge, sowohl durch das gesunkene allgemeine Zinsniveau, als auch durch eine Verringerung des Renditeabstands zu Staatsanleihen. Die Aktienmärkte entwickelten sich im abgelaufenen Jahr sehr unterschiedlich. Der amerikanische Markt profitierte von der verbesserten konjunkturellen Situation und konnte um rund +10% zulegen, während Europa, und die Märkte der Schwellenländer per Saldo auf der Stelle traten. Der österreichische Aktienmarkt gehörte zu den schwächsten Performern, da neben der allgemeinen wirtschaftlichen Lage auch die Nähe zu den Krisenherden in Osteuropa von den Investoren negativ bewertet wurde. Zurich verfolgte weiterhin eine sehr konservative Anlagepolitik mit dem Schwerpunkt auf Staatsan- leihen aus Kerneuropa und Immobilien, unter Beimischung von Aktien und Unternehmensanleihen. Der Gesamtbestand an Vermögensanlagen exklusive Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensver- sicherung stieg um EUR +13,3 Mio. auf EUR 1,711 Mrd. Die Zusammensetzung des Bestandes an Kapitalanlagen nach Anlagekategorien per 31.12.2014 zeigt die nachfolgende Übersicht. 12 Lagebericht
Zusammensetzung der Kapitalanlagen per 31.12.2014 Exkl. Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung in Mio. EUR Schaden- in % Leben in % Gesamt in % Unfall Grundstücke und Bauten 97,4 18,0% 151,9 13,0% 249,4 14,6% Anteile an verbundenen Unter-neh- men und Beteiligungen 0,3 0,1% 7,3 0,6% 7,6 0,4% Aktien und andere nicht festverzins- liche Wertpapiere 178,7 33,0% 325,1 27,8% 503,8 29,4% Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 193,8 35,8% 629,4 53,8% 823,2 48,1% Hypothekenforderungen 48,4 8,9% 0,0 0,0% 48,4 2,8% Vorauszahlungen auf Polizzen 0,0 0,0% 0,1 0,0% 0,1 0,0% sonstige Darlehensforderungen 2,0 0,4% 42,0 3,6% 44,0 2,6% Guthaben bei Banken 18,4 3,4% 13,6 1,2% 31,9 1,9% Flüssige Mittel 2,3 0,4% 0,4 0,0% 2,7 0,2% Gesamt Kapitalanlagen 541,3 100.0% 1.169,9 100,0% 1.711,2 100,0% Das daraus resultierende Nettofinanzergebnis über beide Abteilungen (exklusive fondsgebundene Lebens- versicherung) sank um EUR -9,0 Mio. oder -11,0% auf EUR 72,8 Mio. Die darin enthaltenen laufenden Finanzerträge reduzierten sich um rund -4,6% auf EUR +72,4 Mio. vor allem bedingt durch geringere Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren (-9,8%) und gesunkene Liegenschaftserträge netto (-12.1%) ausschließlich getrieben durch einen Anstieg der Aufwendungen für Liegenschaften, zum Teil kompensiert durch höhere Ausschüttungen aus Investmentfonds (+16,0%). Ein Rückgang zeigte sich auch bei den Zinserträgen aus Schuldschein- (-14,2%) und Hypothekardarlehen (-6,9%). Die Aufwendungen für die Vermögensverwaltung stiegen aufgrund von etwas höheren Aufwendungen für Vermögensverwaltung gemäß Verteilung sowie höheren Konzernverrechnungen um EUR 0,3 Mio. auf EUR 3,6 Mio. an. Der Saldo aus realisierten Kursgewinnen und -verlusten aus dem Abgang von Kapitalanlagen sank um EUR -8,4 Mio. oder -45,7% auf EUR +10,0 Mio., im Wesentlichen bedingt durch geringere realisierte Kursgewinne aus dem Abgang von Liegenschaften (EUR -9,4 Mio.) und Investmentfonds (EUR -1,5 Mio.) während im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere ein Anstieg von EUR +2,5 Mio. verzeichnet wurde. Abschreibungen auf Kapitalanlagen reduzierten sich um EUR 3,0 Mio. auf EUR 6,1 Mio. insbesondere aufgrund von niedrigeren buchmäßigen Kursverlusten auf festverzinsliche Wertpapiere. Bezogen auf den durchschnittlichen Bestand an Kapitalanlagen (Buchwerte, exklusive Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung) konnten somit im Jahr 2014 folgende Renditen erwirtschaftet werden: in Mio. EUR Schaden-Unfall Leben Gesamt Durchschnittlicher Bestand an Kapitalanlagen 546 1.158 1.705 Bruttofinanzerträge 26 50 76 Nettofinanzerträge 25 48 73 Aufwend. für die Vermögensverwaltung -2 -2 -4 Bruttorendite in % 4,83% 4,31% 4,48% abzüglich Aufwendungen für die Vermögens- verwaltung in % -0,29% -0,17% -0,21% Nettorendite in % 4,54% 4,14% 4,27% Lagebericht 13
Entwicklung und Struktur der versicherungstechnischen Rückstellungen Einen Einblick in die Struktur der versicherungstechnischen Rückstellungen zum Bilanzstichtag gibt die nachfolgende Übersicht. Depotforderungen und -verbindlichkeiten bestanden keine. in Mio. EUR Schaden- Leben Gesamt VJ +/-% Unfall Versicherungstechnische Rückstel- lungen in der Gesamtrechnung* - für das direkte Geschäft 642,3 1.143,5 1.785,8 1.707,6 4,6% - für das indirekte Geschäft 4,3 0,7 5,0 8,6 -41,4% 646,7 1.144,2 1.790,8 1.716,2 4,4% Anteil der Rückversicherer an den versicherungstechnischen Rückstellungen -271,7 -0,1 -271,8 -226,9 19,8% versicherungstechnische Rückstellungen im Eigenbehalt 374,9 1.144,1 1.519,0 1.489,3 2,0% Anteil an der Bilanzsumme 60,03% 76,37% 71,56% 71,86% *) exklusive versicherungstechnische Rückstellungen der fondsgebundenen Lebensversicherung Die Zusammensetzung der versicherungstechnischen Rückstellungen der direkten Gesamtrechnung zum Bilanzstichtag zeigt folgendes Bild: in Mio. EUR Schaden- Leben Gesamt VJ +/-% Unfall Prämienüberträge 55,4 7,0 62,4 61,6 1,3% Deckungsrückstellung trad. Lebensversicherung - 1.070,2 1.070,2 1.045,6 2,4% Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 494,5 21,8 516,3 481,5 7,2% Rückstellung für erfolgsunabhängige Prämienrückerstattung 0,32 - 0,32 0,37 -14,1% Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrückerstattung bzw. Gewinnbeteiligung der VN - 42,8 42,8 37,9 13,0% Schwankungsrückstellung 87,3 - 87,3 75,2 16,2% Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen 4,8 1,6 6,4 5,6 15,3% Summe 642,3 1.143,5 1.785,8 1.707,6 4,6% 14 Lagebericht
Risikoberichterstattung gemäß § 243 UGB Grundsätze der Kapitalanlage Die Kapitalveranlagung der Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft erfolgt unter Berücksichtigung der Bestimmungen des österreichischen Versicherungsaufsichtsgesetzes und der Vorgaben der Zurich- Gruppe im Hinblick auf Asset Allocation, Asset-Liability-Überlegungen und Risikomanage- ment im Sinne des Zurich Risk Policy Manuals. Entsprechend der erwähnten Richtlinien und gesetzlichen Rahmenbedingungen wird unter Bedachtnahme auf die Gesamtrisikolage des Unternehmens und der darauf abgestimmten Strategie vorwiegend in festverzinsliche Werte, Investmentfonds und Liegenschaften investiert und auf den Einsatz derivativer Finanzinstrumente verzichtet. Organisation Das Kapitalanlagemanagement ist in die Bereiche Wertpapiere und Schuldscheindarlehen, Liegenschaften und Hypothekardarlehen mit jeweils eigenen Verantwortlichen gegliedert, welche direkt an den CIO berichten, der an den Finanzvorstand (CFO) rapportiert. Für die gesamte Kapitalanlagestrategie und -planung ist der zuständige Finanzvorstand, mit Unterstützung des CIO, verantwortlich. Die lokale Geschäftseinheit wird dabei insbesondere in den Bereichen Investment-Analyse, Research und Asset Allocation, sowie Risikoanalyse von Spezialisten der Zurich-Gruppe unterstützt. Das Fondsmanagement, insbesondere jenes für Aktien und Unterneh- mensanleihen, wird größtenteils in Zusammenarbeit mit ausgewählten Bankpartnern und Kapital- anlagegesellschaften durchgeführt. Überwachung und Streuung Ziel der strategischen Asset Allocation und der Laufzeitensteuerung ist es, eine marktgerechte Gewinnbeteiligung und eine mit den ökonomischen Möglichkeiten des Unternehmens in Einklang stehende Risikoposition zu erreichen. Die strategische Asset Allocation wird durch das „Asset Liability Management und Investment Committee“ (ALMIC) festgelegt. In diesem Gremium sind neben den Verantwortlichen der Zurich (CEO, CFO, CIO, CRO, Vorstand Leben, Aktuare Schaden/Unfall & Leben) Österreich auch der Regional Investment Manager Europe mit Sitz und Stimme vertreten. Zusätzlich wird die Abteilung Risikomanagement am Hauptsitz der Zurich-Grup- pe über die Entscheidungen des Komitees in Kenntnis gesetzt. Basis der Entscheidungen bilden die Einschätzung der makroökonomischen Entwicklung der Zins- und Aktienmärkte und daraus abgeleitet der notwendige Risikoausgleich zwischen Aktiv- und Passivseite. Auswirkungen der Kapitalveranlagung auf die lokale und die Konzernbilanz finden ebenfalls Berücksichtigung. Im Rahmen regelmäßig stattfindender ALMIC-Meetings werden sowohl die Einhaltung der Kapitalan- lagestrategie und der entsprechenden Vorschriften des Risk Policy Manuals als auch die Erreichung der gesetzten Veranlagungsziele überprüft. Marktrisiko Das aus der Veränderung von Marktpreisen resultierende Risiko wird sowohl laufend mithilfe einer anerkannten Informationssoftware, die neben der Bereitstellung aktueller Marktdaten auch für Analysen unseres Portfolios eingesetzt wird, als auch halbjährlich durch Szenarioanalysen auf Basis des Stresstest-Modells der Finanzmarktaufsicht für die Bereiche der Lebens- und Schaden-Unfall- Versicherung überprüft. Die zuletzt durchgeführten Stresstests zeigten für die Zurich Versicherung, dass wir unter der Annahme der vordefinierten Stressszenarien jederzeit in der Lage sind, die Verpflichtungen aus den Versicherungsverträgen sowie die gesetzlich festgelegten Mindeststan- dards bezüglich Eigenmittelausstattung zu erfüllen, und dass keine Notwendigkeit für spezielle Lagebericht 15
Absicherungsmaßnahmen besteht. In der Schaden-Unfall-Versicherung konnten die gesetzlich festgeleg- ten Mindeststandards bezüglich der Eigenmittelausstattung nur unter Einbeziehung der stillen Reserven für alle angenommenen Szenarien erfüllt werden. Währungsrisiko Die Kongruenzregel des § 79a (2) VAG wird bei der Kapitalveranlagung grundsätzlich berücksichtigt. Abweichungen davon sind von untergeordneter Bedeutung. Es erfolgen keine aktiven Investitionen in Währungen als Anlageklasse. Bonitätsrisiko Die Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft ist grundsätzlich bestrebt, nur in Anleihen mit einem Rating im Investment-Grade-Bereich zu investieren. Das durchschnittliche Rating bezogen auf unseren Gesamt- bestand liegt bei AA. Der Bestand an festverzinslichen Wertpapieren und Schuldscheindarlehen gegliedert nach Ratingkate- gorien zeigt folgendes Bild: in Mio. EUR Rechnungsjahr Rechnungsjahr Vorjahr Marktwert Anteil in % Anteil in % Staat und Staatsgarantie AAA 309,0 20,0% 30,4% Staat und Staatsgarantie < A - AA 862,2 55,9% 47,5% Staat und Staatsgarantie BBB 121,1 7,9% 7,1% Corporates AAA 14,9 1,0% 2,8% Corporates A - AA 123,7 8,0% 5,3% Corporates BBB 111,4 7,2% 6,9% 1.542,3 100,0% 100,0% Liquiditätsrisiko Im Rahmen der Liquiditätsplanung erfolgt eine Abstimmung der voraussichtlich zu erwartenden Versicherungsleistungen und Betriebsaufwendungen mit den prognostizierten Cash-Inflows über einen 3-Jahreshorizont, um die jederzeitige Liquidität und die dauerhafte Erfüllbarkeit unserer Verpflichtungen sicherzustellen. Die kurzfristige Liquiditätsplanung erfolgt durch eine gemeinsame „Cash Flow“-Vor- schau für den Versicherungsbetrieb und die Kapitalanlagen auf täglicher Basis. Dadurch ist sichergestellt, dass ein allfälliger Liquiditätsbedarf rechtzeitig erkannt wird und Kapitalerträge und Versicherungsleis- tungen jederzeit im Einklang stehen. Mit der hohen Bonität unserer Wertschriftenbestände gewährleis- ten wir auch in Extremsituationen eine jederzeitige Zahlungsfähigkeit. Das versicherungstechnische Risiko in der Schaden-Unfall-Versicherung besteht im Reserve- und im Tarifierungsrisiko. Beide Risiken werden jährlich in Zusammenarbeit mit dem Hauptsitz für das interne Risikomodell neu quantifiziert. Tarifierungsrisiko Um dem Tarifierungsrisiko, das aus einer nicht risikogerechten Prämiengestaltung resultiert, entgegenzu- wirken, wendet Zurich anerkannte aktuarielle Verfahren zur Überprüfung der Suffizienz der Prämienkal- 16 Lagebericht
kulation an. Seit dem Jahr 2006 wird speziell für Kfz-Sparten, die Unfall- und die Rechtsschutz-Sparte sowie für ausgewählte Segmente der Haftpflicht-Sparte und einige Sachsparten die Überprüfung der risikogerechten Prämien um multidimensionale Modellansätze erweitert und laufend beobachtet. 2014 wurden im Rahmen des regelmäßigen Re-Zertifizierungsprozesses unsere Modelle für Motor wieder durch den Konzern überprüft und bestätigt. Reserverisiko Aus einer zu niedrigen Bildung der versicherungstechnischen Rückstellungen resultiert das Reserverisiko. Die ausreichende Dotierung der versicherungstechnischen Rückstellungen, insbesondere der Schadenre- serven, wird in regelmäßigen Abständen, zumindest vierteljährlich, vom verantwortlichen Nicht-Lebens- aktuar durch anerkannte aktuarielle Verfahren auf Sparten- und Segmentebene überprüft. Hierbei wird die „Zurich Risk Policy of Reserving“ und die „Liability Cash Flow Policy“ des Zurich-Hauptsitzes beachtet. Die ausreichende Reservierung wird zusätzlich durch die monatliche Kontrolle der Reserven- abwicklung vom Verantwortlichen für den Leistungsbereich sowie vom CFO überwacht. In der Lebensversicherung sind insbesondere das Zinsgarantie-, das biometrische und das Stornori- siko von Bedeutung. Zinsgarantierisiko Das Zinsgarantierisiko resultiert aus Versicherungsverträgen, in deren Leistungsvereinbarungen Zins- garantien enthalten sind. Nachdem die Duration der Leistungsverpflichtungen in der Regel von jener der Kapitalanlagen abweichen kann, die mit den Versicherungsverträgen korrespondieren und durch versicherungstechnische Rückstellungen finanziert sind, entsteht regelmäßig ein Zinsgarantierisiko. Für das aktuelle Neugeschäft liegt eine garantierte Mindestverzinsung von 1,75% zu Grunde. Ab dem 1.1.2015 wurde von der Finanzmarktaufsicht ein Höchstzinssatz von 1,5% verordnet. Im Bestand befinden sich noch Verträge mit bis zu 4%. Der Durchschnittsatz beträgt 2,92%. Dem Risiko und seinem Einfluss auf das Ergebnis wird durch den Einsatz eines modernen Risikomanagementsystems begegnet. Zentrales Element der Kapitalanlagesteuerung ist ein konsequenter Asset Liability Manage- ment Prozess, der von einem mehrmals jährlich tagenden Asset Liability Committee getragen wird. Biometrisches Risiko Da die Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen auf biometrischen Grundlagen hinsichtlich der Sterblichkeit und Invalidität basiert, kann daraus das Risiko einer Deckungslücke entstehen. Wir berücksichtigen Langlebigkeits-, Sterblichkeits- und Invaliditätsrisiken. In der Prämienkal- kulation werden vorsichtig gewählte Rechnungsgrundlagen verwendet. Die sich daraus ergebenden Gewinne werden über die Gewinnbeteiligung gemäß Gewinnplan wieder dem Versicherungsnehmer gutgeschrieben. Wir verwenden für die Bildung der versicherungstechnischen Rückstellungen im Allgemeinen dieselben Rechnungsgrundlagen wie für die Prämienkalkulation. Soweit verfügbar werden die von der Finanzmarktaufsicht und der Aktuarvereinigung geprüften Rechnungsgrundlagen verwen- det. Die sich aus der Überprüfung ergebenden neuen Rechnungsgrundlagen haben in der Vergangen- heit dazu geführt, dass für liquide Renten ein Nachreservierungsbedarf entstand. Bei geänderten Rechnungsgrundlagen werden auch die Tarife für den Neuzugang geschlossen und neue Tarife auf- gelegt. Stornorisiko Rückversicherungsverträge bestehen zum überwiegenden Teil mit der Zurich-Gruppe. Die Angemessen- heit der Rückversicherungsdeckung wird jährlich von der lokalen Rückversicherungsabteilung in Zusam- menarbeit mit Group Reinsurance überprüft und der entsprechende Deckungsumfang angepasst. Die Bonität der externen Rückversicherungspartner zur Sicherstellung der Erfüllung der Verpflichtungen wird Lagebericht 17
je nach Vertragsbeziehung entweder von Group Reinsurance oder von Group Credit Risk geprüft. Eine angemessene Risikostreuung wird beachtet. Rückversicherung Rückversicherungsverträge bestehen zum überwiegenden Teil mit der Zurich-Gruppe. Die Angemes- senheit der Rückversicherungsdeckung wird jährlich von der lokalen Rückversicherungsabteilung in Zusammenarbeit mit Group Reinsurance überprüft und der entsprechende Deckungsumfang angepasst. Die Bonität der externen Rückversicherungspartner zur Sicherstellung der Erfüllung der Verpflichtungen wird je nach Vertragsbeziehung entweder von Group Reinsurance oder von Group Credit Risk geprüft. Eine angemessene Risikostreuung wird beachtet. Weitere Maßnahmen des Risikomanagements 2014 war ein Vorbereitungsjahr auf Solvency II, das nun mit der Übermittlung des ersten Berichtes an die Aufsicht Ende 2014 Einzug in das tägliche Geschäft genommen hat. Zurich verfolgt einen „Three lines of defense“ Ansatz mit klarer Rollen- und Verantwortungs- teilung. Das Risikomanagement ist in der Verantwortung des Vorstandes, die Risikomanagement- funktion in der zweiten Linie unterstützt dabei beratend das Business-Management in der Identifi- zierung, Beurteilung, Kontrolle sowie entsprechenden Mitigierung von Risiken. Neben den Vorgaben für ein konsistentes Risikomanagementsystem und Limitwesen legt der Vorstand auch gesonderte Vorschriften für den operativen Betrieb aller Unternehmensbereiche fest. Die Zurich Risk Policy (ZRP) dient dabei als Grundlage. Das Risikomanagementsystem bei Zurich wurde in den letzten Jahren mit Blickrichtung auf Solvency II kontinuierlich weiterentwickelt und ausgebaut, die Prozesse dementsprechend laufend angepasst. Die Einhaltung der ZRP-Standards wird in einem ZRP Monitoring Prozess überwacht und dokumentiert, ein Limitbericht für spezifische- re Risikoindikatoren ist in Erarbeitung. Im Falle einer Abweichung von Vorschriften wird ein Eskalati- onsprozess aktiviert, der Aktionen fordert und mit einem klar strukturierten Ausnahme¬regelungsprozess hinterlegt ist. Die Koordination und Steuerung aller Aktivitäten des Risikomanagements obliegt dem Risk and Control Committee (RCC), das sich aus dem Vorstand und der Expertengruppe Assurance Provider (Vertreter aus Audit, Legal & Compliance und Risikomanagement) zusammensetzt. Die Assurance Provider legen dabei die Agenda sowohl hinsichtlich des Inhalts als auch der Prioritäten fest. Als Unterstützung für die risikobasierte Entscheidungsfindung des Vorstands erstatten sie Bericht über die Risikosituation und den Status von Maßnahmen zur Mitigierung. Ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagementsystems bildet die auf die Geschäftsstrategie abgestimmte Risikostrategie. Sie definiert den übergreifenden Risikoappetit von Zurich Österreich und legt den Umgang mit den sich aus der Geschäftsstrategie ergebenden Risiken fest. Die Risikostrategie ist ausgerichtet auf den Schutz unserer Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, sowie von Marke und Reputation. Abgestimmt auf den vom Vorstand festgelegten Risikoappetit unter Berücksichtigung unserer Fähigkeit, Risiko zu tragen (Risikotragfähigkeit), dient uns die Risikostrategie weiterhin als Grundlage zur expliziten Risikosteuerung mittels abgeleiteter Limite und Ziele. Aus Sicht des Risikomanagements sind auch andere Gremien von großer Bedeutung. Im Rahmen des Asset Liability Management und Investment Committee (ALMIC) überwacht das Risiko- management die Einhaltung der anlagenspezifischen Vorschriften. Der Virtuous Circle GI, ein Gremium aus Vertretern aller wesentlichen Geschäftsbereiche unter der Leitung des CFO entscheidet über und prüft in regelmäßigen Abständen Planungsannahmen und die Tarifpolitik, analysiert Ergebnisse und erstellt monatliche Forecasts von relevanten Finanzkennzahlen in der Schaden- Unfall-Versicherung. Der Fokus wird auch im Hinblick auf Solvency II weiterhin auf die Entwicklung und Integration von aktuarieller Expertise in den Planungs- und Steuerungsprozess gelegt. Im 18 Lagebericht
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