Wirtschaft - Arbeit - Haushalt - Fachkonzept für Lehrerinnen- und Lehrerbildung weiterlernen.

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Wirtschaft - Arbeit - Haushalt - Fachkonzept für Lehrerinnen- und Lehrerbildung weiterlernen.
SEK I
Ausbildung — Sekundarstufe I

Wirtschaft — Arbeit — Haushalt
Fachkonzept für Lehrerinnen- und Lehrerbildung

                                                 weiterlernen.
Wirtschaft - Arbeit - Haushalt - Fachkonzept für Lehrerinnen- und Lehrerbildung weiterlernen.
Wirtschaft —   Charakteristik des Fachs

Arbeit —       Aus Hauswirtschaft wird
               Wirtschaft — Arbeit — Haushalt
Haushalt       Mit Einführung des Lehrplans 21 erhält das bisherige Unter-

(WH)           richtsfach Hauswirtschaft auf der Sekundarstufe l die Fachbe-
               zeichnung Wirtschaft — Arbeit — Haushalt. Damit wird die all-
               gemeinbildende Ausrichtung und Bedeutung der hauswirt-
               schaftlichen Bildung akzentuiert, wie dies in der Geschichte
               dieses Faches bis jetzt noch nie so deutlich der Fall war.

               In Wirtschaft – Arbeit – Haushalt entwickeln Schülerinnen und
               Schüler Kompetenzen zur Gestaltung und Bewältigung der all-
               täglichen Lebensführung. Sie betrachten konkrete Alltagssitua-
               tionen aus gesundheitlicher, kultureller, ökologischer und
               ökonomischer Perspektive, erweitern dadurch ihr Wissen und
               Können, reflektieren ihre Erfahrungen, Gewohnheiten und
               Einstellungen. Sie setzen sich mit Entscheidungen und mögli-
               chen Folgen für den einzelnen Menschen sowie für die Gesell-
               schaft auseinander. Sie erkennen Möglichkeiten, um im eige-
               nen Alltag verantwortungsvoll zu handeln.

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Wirtschaft - Arbeit - Haushalt - Fachkonzept für Lehrerinnen- und Lehrerbildung weiterlernen.
Bildung für die                                                  Hauswirtschaftliche Bildung
alltägliche Lebensführung                                        ist interdisziplinär
Hauswirtschaftliche Bildung setzt sich mit der gesellschaftli-   Wie sieht nachhaltiges Entscheiden aus — beim Essen und
chen Bedeutung der privaten Haushalte auseinander sowie          Trinken, beim Kleidereinkauf, bei der Anschaffung eines
den Rahmenbedingungen, Anforderungen und Gestaltungs-            Velos? Wie können Ess- und Trinksituationen im Alltag unter
möglichkeiten der alltäglichen Lebensführung des einzelnen       Berücksichtigung von gesundheitsunterstützenden Überlegun-
Menschen.                                                        gen und situativen Bedingungen gestaltet werden? Wie beein-
                                                                 flussen Anforderungen an Güter deren Produktions- und
In Haushalten trifft alles zusammen, was für das Leben von       Arbeits­bedingungen? Wie kann ich rechtliche und finanzielle
Bedeutung ist: Bedürfnisse, Ansprüche, Vorstellungen, Werte,     Verpflichtungen z. B. bei einem Handy-Kaufvertrag sorgfältig
die tagtäglichen Anforderungen und die individuell verfügba-     einschätzen?
ren materiellen, kulturellen, personalen und sozialen Ressour-
cen. Die Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebens in der        Das sind ausgewählte Fragen, mit denen sich hauswirtschaft-
heutigen Gesellschaft hat eine Zunahme der Verantwortlich-       liche Bildung beschäftigt. Typisch ist, dass sie Antworten aus
keiten für die Gestaltung der eigenen Lebensführung, für die     verschiedenen Perspektiven verlangen. Durch die Berücksich-
Organisation des partnerschaftlichen bzw. familialen Zusam-      tigung von gesellschaftlichen, gesundheitlichen, kulturellen,
menlebens sowie für die Abstimmung beruflicher und privater      ökologischen und ökonomischen Überlegungen und die Ab-
Verpflichtungen zur Folge.                                       stimmung mit siutativen Bedingungen und personellen Res-
                                                                 sourcen werden die Komplexität von hauswirtschaftlichen All-
                                                                 tagssituationen sowie deren Anforderungen für eine verant-
                                                                 wortungsbewusste Gestaltung sichtbar.

                                                                 Förderung individueller Verantwortung
                                                                 und gesellschaftlicher Mitverantwortung
                                                                 Menschen beeinflussen durch ihr Verhalten auf der gesell-
                                                                 schaftlichen Mikroebene der alltäglichen Lebensführung im
                                                                 Wesentlichen die Makrostrukturen der Bevölkerung, Wirt-
                                                                 schaft und Gesellschaft. Privates Handeln ist nicht nur
                                                                 «privat», sondern gesellschaftlich bestimmt und wirksam.
                                                                 Menschen müssen gefördert werden, privates Handeln auf
                                                                 seine Bedingungen und Wirkungen hin zu befragen, da die all-
                                                                 tägliche Lebensführung direkte und indirekte, kurz- und lang-
                                                                 fristig wirkende Folgen für den Einzelnen, das Zusammen­
                                                                 leben und die Gesellschaft hat.

                                                                 Lebensnahes und
                                                                 handlungsorientiertes Lernen
                                                                 Die Orientierung an der alltäglichen Lebensführung des Men-
                                                                 schen ergibt für den Unterricht vielfältige konkrete und lebens­
                                                                 nahe Lernsituationen, die den Schülerinnen und Schülern an-
                                                                 schauliche, erkennntnis- und handlungsorientierte sowie
                                                                 reflexive Lernprozesse ermöglichen. Diese fördern die Erarbei-
                                                                 tung und das Zusammenspiel von Wissen und Fertigkeiten,
                                                                 das Diskutieren von ethischen Fragen sowie die Entwicklung
                                                                 von Handlungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung von situ-
                                                                 ativen und personellen Bedingungen. Immer geht es auch da-
                                                                 rum, den Transfer zum eigenen Alltag herzustellen.

                                                                                                                               3
Wirtschaft - Arbeit - Haushalt - Fachkonzept für Lehrerinnen- und Lehrerbildung weiterlernen.
Kompetenzen und                                                 Lebensführung in
                                                                der Konsumgesellschaft
Kompetenzaufbau
                                                                Konsumieren gehört für viele Menschen zur nicht hinterfrag-
                                                                ten Selbstverständlichkeit des alltäglichen Handelns. Die For-
Die Ausbildung im Fach Wirtschaft — Arbeit — Haushalt setzt
                                                                derung und Förderung einer nachhaltigen Entwicklung, die
sich aus sieben Hauptmodulen zusammen, die je einen spezi-
                                                                ökologische, ökonomische und soziale Aspekte für die heutige
fischen thematischen Fokus der hauswirtschaftlichen Allge-
                                                                und zukünftige Gesellschaft berücksichtigt, verlangt vom ein-
meinbildung einnehmen und fachwissenschaftliche sowie fach­
                                                                zelnen Menschen aufgrund seiner Beteiligung an Marktprozes-
didaktische Teilmodule integrieren. Die Teilmodule im Studi-
                                                                sen die Übernahme gesellschaftlicher Mitverantwortung.
umsverlauf berücksichtigen ein gelingendes Zusammenspiel
von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und berufspraktischer
Ausbildung. Sie orientieren sich an den von der PH Luzern
definierten Professionskompetenzen und Semesterthemen           Märkte, Handel, Geld
und schaffen Bezüge zu den Haupt- und Teilmodulen der Bil-
dungs- und Sozialwissenschaften. Im Folgenden werden die        Haushalte sind nicht nur als Konsumenten mit der Wirtschaft
Hauptmodule kurz vor­gestellt.                                  verbunden, sie versorgen auch die Haushaltsmitglieder, damit
                                                                diese als Arbeitskräfte auf dem Markt zur Verfügung stehen.
                                                                Haushalte steuern durch die «Abstimmung an der Laden­
                                                                kasse» wesentlich die Produktion in den vorgelagerten Wirt­
Fach- und Bildungsverständnis                                   schafts­bereichen und sind dadurch auch an den Marktergeb-
Wirtschaft — Arbeit — Haushalt                                  nissen beteiligt. Um in ökonomisch geprägten Alltagssituatio-
                                                                nen verantwortungsvoll zu handeln, braucht es ein Verständnis
Hauswirtschaftliche Alltagssituationen sind meist nicht unter   für die Funktionsweisen, Denkweisen und Zusammenhänge
Berücksichtigung eines einzigen Sachverhaltes zu betrachten,    von ökonomischen Beziehungen.
sondern verlangen den Einbezug und die Vernetzung verschie-
denster Perspektiven, um der Situationskomplexität gerecht
zu werden. Anspruchsvoll dabei ist, dass es meist nicht ein
einziges richtiges Vorgehen gibt, sondern Vorgehensvarianten
durch Abstimmung von individuellen Ressourcen, sachlichen
situationsbezogenen Überlegungen und gesellschaftlicher Mit-
verantwortung zu entwickeln sind.

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Esskultur und Nahrungszubereitung                                Ernährung, Gesundheit und
                                                                 verantwortliche Lebensführung
Essen und Trinken sind mehr als die Befriedigung von elemen-
taren Bedürfnissen — sie sind auch mit sozialen, kulturellen,    Die Gesundheitssituation weltweit betrachtet, zeigt in den In-
ökologischen, ökonomischen, politischen und technologi-          dustrieländern vermehrte gesundheitliche Probleme und in
schen Bedingungen und Entwicklungen einer Gesellschaft ver-      den armen Ländern des Südens Unterernährung. Für den ein-
bunden. Die Vielfalt an Optionen beim Essen und Trinken ver-     zelnen Menschen in modernen Gesellschaften bedeutet dies
langt Handlungskompetenzen, um selbstverantwortlich den          nebst der Gesunderhaltung des eigenen Körpers, Ernährung
eigenen Ernährungsalltag zu gestalten.                           auch aus einer globalen, ökologischen, humanitären und poli-
                                                                 tischen Perspektive zu betrachten, um sensibel zu werden für
                                                                 die weltweiten Auswirkungen und Verflechtungen von indivi-
Arbeits- und Produktionswelten                                   duellen Ernährungsentscheidungen.

Erwerbsarbeit ist für die grosse Mehrheit der Bevölkerung die
Aktivität, die ihr Leben bestimmt, mit Einkommen entlöhnt        Alltagsgestaltung im Wandel
und mit Anerkennung auf der gesellschaftlichen Ebene ver-
sorgt. Dezentralisierung, Flexibilisierung, Rationalisierung     der Lebensbedingungen
so­wie technische Entwicklungen haben sowohl die Produktion
von Gütern und Dienstleitungen als auch die individuelle Ar-     Die Anforderungen alltäglicher Lebensführung nehmen auf der
beitssituation verändert. Die Flexibilisierung von Arbeitszeit   Ebene der zeitlichen, arbeitsteiligen und sozialen Organisation
und Arbeitsort verbunden mit zunehmenden Freizeitmöglich-        des Alltags zu. Vermehrt sind Synchronisations-, Koordina-
keiten erfordern vom einzelnen Menschen die Fähigkeit der        tions-, Planungs- und Aushandlungsleistungen zwischen indi-
Selbstorganisation.                                              viduellen Optionen und Aufgaben, Ressourcen sowie Bezie-
                                                                 hungen und sozialen Kontakten vorzunehmen. Der Zuwachs
                                                                 an Möglichkeiten, wie wir unser Leben gestalten, bedingt
                                                                 zudem, dass wir uns immer wieder entscheiden müssen.

                                                                                                                              5
Übersicht Haupt- und Teilmodule WH
                  Ausbildungsinhalte Wirtschaft — Arbeit — Haushalt im Studiengang Sekundarstufe I

                  Hauptmodule Bachelorstudium
                  3 Fach- und Bildungsverständnis Wirtschaft-Arbeit-Haushalt                               WH01 S1      5 CP
                  3 Lebensführung in der Konsumgesellschaft                                                WH02 S1      5 CP
                  3 Märkte, Handel, Geld                                                                   WH03 S1      3 CP
                  3 Esskultur und Nahrungszubereitung                                                      WH04 S1      6 CP
                  3 Bachelorabschluss                                                                      WHBP S1      2 CP

                  Teilmodule Bachelorstudium
1. 1. Semester    3 Einführung ins Fach- und Bildungsverständnis Wirtschaft — Arbeit — Haushalt (Akzess)   WH01.01 S1   2 CP

    2. Semester   3 Grundlagen der Nahrungszubereitung                                                     WH04.01 S1   2 CP

2. 3. Semester    3 Konsumgewohnheiten und Konsumentscheide                                                WH02.01 S1   2 CP
                  3 Fachdidaktik ernährungspraktischer Unterricht                                          WH04.02 S1   2 CP

    4. Semester   3 Fachdidaktisches Atelier Wirtschaft — Arbeit — Haushalt (Fachdidaktisches Atelier      WH01.02 S1   1 CP
                    kann je nach Einteilung des Halbtagespraktikums auch im 5. Semester stattfinden)
                  3 Fachdidaktik Konsumbildung                                                             WH02.02 S1   2 CP
                  3 Ökonomische Konzepte und Denkweisen                                                    WH03.01 S1   2 CP

3. 5. Semester    3 Planen von Unterrichtseinheiten WAH                                                    WH01.03 S1   1 CP
                  3 Thematisch vernetzte Nahrungszubereitung                                               WH04.03 S1   2 CP
                  3 Nachhaltige Lebensführung                                                              SY16.01 S1   1 CP

    6. Semester   3 Fachdidaktik ökonomische Bildung                                                       WH03.02 S1   1 CP
                  3 Bachelorabschluss WH                                                                   WH01.BP S1   1 CP

6
Hauptmodul Masterstudium
                 3 Arbeits- und Produktionswelten                            WH05 S1      4 CP
                 3 Ernährung, Gesundheit und verantwortliche Lebensführung   WH06 S1      6 CP
                 3 Alltagesgestaltung im Wandel der Lebensbedingungen        WH07 S1      2 CP
                 3 Masterabschluss                                           WHMP S1      2 CP

                 Teilmodule Masterstudium
4. 7. Semester   3 Arbeit und Gesellschaft                                   WH05.01 S1   2 CP
                 3 Gesundheitsfördernde Ernährung                            WH06.01 S1   2 CP
                 3 Fachdidaktik Ernährungsbildung                            WH06.02 S1   2 CP

   8. Semester   3 Praxiskontakt Wirtschaft A                                WH05.02 S1   1 CP
                 3 Praxiskontakt Wirtschaft B                                WH05.03 S1   1 CP

5. 9. Semester   3 Ernährung und globale Zusammenhänge                       WH06.03 S1   2 CP
                 3 Alltagsgestaltung im Wandel der Lebensbedingungen         WH07.01 S1   2 CP
                 3 Masterabschluss                                           WHMP.01 S1   2 CP

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Papier: 100 % Altpapier, C0²-neutral
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Wirtschaft — Arbeit — Haushalt
Claudia Wespi
Fachleiterin WH
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