Wirtschaftlich stark: Die Betriebe des SPJWH Linz - Wegweisend
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Unabhängig und auf Augenhöhe_Nr. 01_09.2013 Wirtschaftlich stark: Die Betriebe Wegweisend Bewegt des SPJWH Linz Das SPJWH erhält eine Die SPJWH Linz Intensivgruppe Sport-Woche Seite 2 Seite 4 Seite 10
Die |S|Chanze_Nr.01_09.2013 WIRTSCHAFT Überzeugender Erfolg der SPJWH-Werkstätten beim Ostermarkt im LDZ Heuer nahm das SPJWH mit seinen Werkstätten erstmals am Ostermarkt im LDZ teil. Die vielfältigen Arbeiten der Jugendlichen aus unserer Bäckerei, Konditorei, Schlosserei und Tischlerei fanden großen Anklang. Seit einigen Jahren findet im Frau zu bringen. Schließlich war Sessel. Die Schlosserei zeigte ihre chend haben sich bereits Folge-Auf- Landes Dienstleistungszentrum auch noch die Tischlerei am Oster- Zukunfts- bzw. Metallfiguren, und träge aus diesen positiven Kontak- (LDZ, Linz), ein Ostermarkt statt. markt mit dabei. „Durch Veranstal- die Malerei verschiedene Bilder, die ten ergeben. Teilnehmer sind Organisationen tungen wie diese“, so Werkstattleiter selbst hergestellt worden waren. Mit aus verschiedensten Bereichen, die Dipl.Ing. Schwärzler, „kann einer äußerst positivem Echo, wie Maler- Top 2: Der Bäckerlehrling Georg gewönlich in der Osterwoche ihre größeren Öffentlichkeit verdeutlicht meister Steindl zu berichten weiß: Kreuzer, seit Juli 2009 im SPJWH Erzeugnisse präsentieren. Da laut werden, was im SPJWH Linz und „Es besuchten derart viele Personen tätig, konnte im Jahr 2012 den ober- Angaben der Organisation an den in seinen Werkstätten alles geleistet die Ausstellung, dass kaum noch österreichischen Lehrlingswettbe- Markttagen neben den Mitarbeiten im wird“. Platz in den Gängen war“. Dabei werb für sich entscheiden; bald dar- LDZ auch noch sehr viele Mitarbeiter Der Verkauf der Produkte wur- merkte ein Besucher etwa an, dass aufhin erreichte er im Rahmen des des Landes Oberösterreich gustieren de im Übrigen von und mit den Ju- seine eigenen vier Wände dringend Bundeslehrlingswettbewerbs de- kommen, hat sich die Veranstaltung gendlichen der Werkstätten gestal- einen fachmännischen Anstrich nausgezeichneten 3. Gesamtplatz. als einer der Fixpunkte der Linzer tet. Wodurch diese den Erfolg ihrer benötigen würden. Dementspre- Vor-Osterzeit etabliert. Um so erfreu- eigener Arbeit hautnah miterleben licher ist die Tatsache zu bewerten, konnten. dass die heurige erstmalige Teilnah- me der Werkstätten des SPJWH Linz Weitere SPJWH-Erfolge am LDZ Ostermarkt ein voller Er- Erfolgsgeschichten wie jene vom folg war: Sowohl Konditorei als auch LDZ Ostermarkt rücken ins Blickfeld, Bäckerei konnten ihr gesamtes für das was nur allzu oft übersehen Oster-Sortiment verkaufen; sogar wird. Nämlich wieviel Anerkennung Schlosserei wie Tischlerei mussten dem SPJWH und seinen Jugendli- Sonderschichten einlegen, um der chen entgegengebracht wird. Und Nachfrage gerecht zu werden. welche „Top-Performances“ von den HeimbewohnerInnen im regionalen Gefragte Handwerkskunst wie überregionalen Bereich immer Konkret waren es im Falle der wieder für Aufmerksamkeit sorgen: Schlosserei kleine, aus Stein und Metall gemachte Vögel, die für gro- Top 1: Schon im vergangen ße Begeisterung sorgten. Herbst konnten sich die Mitarbeiter Ähnlich erfolgreich war die Bä- des LDZ von den Fertigkeiten der ckerei mit ihren Osterstriezlen, Os- SPJWH-Jugendlichen überzeugen. terlämmern und mit ihrem Brioche- Denn im so genannten „Hauserhof“, Gebäck, von dem nichts mehr für also in dem an das LDZ anschlie- den Rücktransport übrig blieb. ßenden Gebäude, fand eine Ausstel- Das alles macht deutlich, dass das lung der Werkstätten des SPJWH SPJWH Linz mit seinen Werkstätten Nicht anders auch die Ergebnis- statt. Das SPJWH war dort durch die nicht nur einen Ausbildungs-Auftrag se der Konditorei, neben der Bäcke- Malerei, Schlosserei und Tischlerei realisiert, sondern auch eine starke rei die zweite „Genuss-Werkstatt“ mit ihren Werken vertreten. Die realwirtschaftliche Anbindung hat. des SPJWHs, die am Ende der Fas- Tischlerei beispielsweise präsen- Deren Potenziale noch keineswegs tenzeit keine Mühe hatte, ihre Köst- tierte Holzskulpturen, Holzschalen, voll ausgeschöpft sind. lichkeiten an den Mann bzw. an die Kochlöffel, Boomerangs, Bilder und (MS, Redaktionsteam) 2
Die |S|Chanze_Nr.01_09.2013 Chronik EDITORIAL Die /S/Chanze, unser neues Medium nach Innen wie nach Außen Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen! Es freut mich sehr, Ihnen die erste Ausgabe der /S/Chanze präsentieren zu dürfen, unseres neuen Mediums der Haus- Kommunikation. Ein solches zu etablieren erscheint uns wichtig, weil es für nicht wenige Menschen wohl nicht im- mer ganz erkennbar ist, was in einem Haus wie dem SPJWH eigentlich passiert: Was wird hier getan und geleistet?, Was sind die Aufgaben und Probleme in einer solchen Ein- richtung?, Wie geht es den MitarbeiterInnen, aber auch den Jugendlichen, die hier leben und arbeiten? Nach der Personalkrise 2012: Darüber will unsere Zeitung zukünftig 2 bis 3 Mal pro Jahr berichten. Und zwar in Form von Nachrichten, Reportagen, Ein Haus der „neuen Gesichter“ Interviews und Bildstrecken, die Erfolge, aber auch Krisen thematisieren. Und so zur Diskussion anregen sollen - durchaus auch nach innen. Denn, dass ein sozialpädagogi- sches Jugendwohnheim viele Fragen und Probleme aufwirft, Selten war die MitarbeiterInnen-Fluktuation auch die Jugendlichen, deren Probleme - einer im- liegt auf der Hand. Viele davon lassen sich nur lösen, wenn im SPJWH Linz so groß wie im vergangenen Jahr: mer komplexeren Gesellschaft entsprechend - viel- sich alle Beteiligten einbringen; nämlich gut informiert auf Nicht weniger als 30 % der Betreuerinnen und Be- schichtiger und betreuungsintensiver werden. einer praktischen Ebene der Zusammenarbeit, auf der sie treuer verließen das Haus; einige von ihnen nach dort ihre Erfahrungen, Ideen und Lösungsvorschläge ein- mehr als einem Jahrzehnt, das sie im Heim als Pä- Die Personal-Entwicklung, die damit in Gang bringen, wo sie gerade gebraucht werden. dagogInnen oder in der Verwaltung verbracht hat- kam, dürfte das Haus bereits mittelfristig tiefgrei- ten. Mittlerweile scheint die Krise, die aus diesen fend verändern: Ein junges Team ist gerade am Dieser „doppelten Logik“ - Information nach außen, aber massiven Abgängen resultierte, gemeistert: Entstehen, das von der - nicht immer einfachen - auch „Anregung“ nach innen - ist schon die erste Ausgabe Geschichte des Hauses unbelastet (aber nicht un- der /S/Chanze verpflichtet: Die Titel-Story etwa zeigt auf, Viele neue Gesichter sind im SPJWH zu sehen. berührt) das SPJWH zu entdecken und in Besitz zu wie sich die Werkstätten des Hauses nicht nur als Ausbil- Wobei besonders auffällig ist, dass sich das Haus nehmen beginnt. dungsstätten, sondern auch als Produktionsbetriebe bewäh- deutlich verjüngt und „verweiblicht“ hat. ren - ein Faktum, das von Nicht-Kennern von Einrichtungen Die vielen jüngeren Mitarbeiter bringen auch dieser Art wohl des öfteren übersehen wird. Die Jose Gonzales, Sozialpädagogischer Werkstät- eine neue Dynamik in die Gemeinschaft und Überlegungen zur adäquaten Nutzung von Medien, wie sie auf Seite 6 zu finden sind, richten sich hingegen primär ten Assistent denkt noch an den Sommer des Vor- frische Wege der Auseinandersetzung ein. Den nach innen (aber freilich nicht nur), weil immer wieder die jahres zurück, in dem als er mehrere Wochenen- Konflikt zu stehen und die Regeln einzuhalten, schwierige Frage auftaucht, welche Mediennutzung heute den lang als Pädagoge allein gleich zwei Gruppen dafür stehen die auch die Neuen. Jugendlichen zu vermitteln ist. Doch dazu ist es einmal für betreut hat.: „Dies ging nur unter der Vorausset- die Erwachsenen notwendig, zu verstehen, was die so zung der vielen hilfsbereiten Kollegen auch aus Vollständig ist die Belegschaft des Hauses da- genannten „neuen Medien“ eigentlich sind, wollen und den Werkstätten und der Tagesstruktur und ganz mit aber noch nicht. In den Gruppen fehlen leider können - was nicht immer ganz einfach ist. Der kleine Essay wichtig aufgrund der positiven Stimmung der Ju- immer noch PädagogInen. In der Saphir, der dis- „Wir schreiben einander“ soll dazu einen Beitrag leisten. gendlichen.“, erinnert sich Gonzales an diese Zeit, lozierten Wohngruppe des SPJWHs in Traun, ist Eine Freude nach innen wie nach außen ist es schließlich zu die für ihn „zu den .Herausforderungen des Jobs auch noch eine feine Stelle zu besetzen. Dennoch vermitteln, was Jugendliche aus diesem Haus mit Sprache gehören“. Zudem war es beeindruckend gewesen, ist die Situation nicht mit der des Vorjahres zu ver- oder auch anderen künstlerischen Mitteln zu leisten im wie die verbliebene Belegschaft zusammengehal- gleichen; im Gegenteil: Eine Art „Aufbruchsstim- Stande sind; die Seite 11 gibt davon einen Eindruck. ten hat. Ganz selbstverständlich sei es gewesen, mung“ ist im Haus zu verzeichnen, die wohl füreinander einzuspringen; über die Grenzen von auch mit dem neuen Altersdurchschnitt im Haus So gesehen ist im SPJWH Linz also vieles möglich und Gruppen, Tagesstruktur und Werkstätten hinweg. zu tun hat. Dieser ist von um etliche Jahre abge- vielleicht sogar noch mehr bereits Wirklichkeit. Worauf auch Und unter Leistung nicht weniger Überstunden. sunken. der Titel unseres neuen Mediums verweist, der ein Wort- spiel aus „Schanze“ und „Chance“ darstellt; ist das Haus doch für viele Jugendliche beides. Die Ursachen für die Personalkrise von 2012 Ergänzt wird dieses Bild eines „neuen SPJWH“ sind dabei vielfältig. In der Regel wird der hohe noch dadurch, dass der weibliche Anteil der Mit- Ansonsten bleibt mir nur, Ihnen viel Spaß bei der Lektüre Druck im Heim als Ursache dafür betrachtet, wes- arbeiterinnen nun bei und 55 Prozent liegt. Was unserer Ausgabe Nr. 1 zu wünschen - und mich beim Redak- halb in den Teams und Gruppen Langzeit-Mit- nicht nur ein Novum im Haus ist, sondern wohl ei- tionsteam für die viele Arbeit zu bedanken, die dieses in arbeiterInnen immer seltener werden: Gehäufte nen Trend im Gesamtbereich der Jugendwohlfahrt die Realisierung unserer Zeitung investiert hat. DANKE! Nachtdienste in Folge von Krankenständen oder widerspiegelt, nämlich den der „Verweiblichung“ Falls es Sie interessiert, wer diesem Team alles angehört, Personalabgängen zehren ebenso an den Kräften dieses Feldes. Was vielleicht, nach der „Personal- das großen Wert darauf legt, als eine „Arbeitsgruppe“ der Betreuer und Betreuerinnen wie ein steigen- Krise“ des SPJWH, die große Herausforderung für aufzutreten, lege ich Ihnen einen Blick auf das Impressum der Verwaltungsaufwand. Und natürlich sind da 2013 und darüber hinaus darstellen wird. nahe; dort sind die einzelnen Namen aufgelistet. (MS, LH, Redaktionsteam) Bis zum nächsten Mal, Ihr Josef M. Trimmel IMPRESSUM: Die /S/Chanze ist das nach außen wie nach innen gerichtete Medium der Kommunikation und Diskussion des SPJWH Linz. Für den Inhalt verantwortlich: SPJWH Linz/Redaktionsteam: Jose Gonzales (JG), Markus Schiller (MS), Leopold Haider (LH), Damira Dedic (DD), Karin Lugmair-Pilsl (KP), Christian Eigner (CE); Lektorat: Tanja Grassmugg. Adresse: Bäckermühlweg 39, 4030 Linz, Tel.: +43 732 380 6510, eMail: spjwh-linz.post@ooe.gv.at. Die /S/Chanze wurde im Rahmen der Hausklausur 2013 gegründet; Gründungsmitglieder: Jose Gonza- lez, Damira Dedić‚ Richard Muehlbachler‚ Gerhard Kaeferboeck‚ Karin.Lugmair-Pilsl‚ Leopold Haider‚ Markus Schiller‚ Karin Randolf‚ Peter Hemmelmayr‚ Gerhard Schwaerzler, Christian Eigner 3
Die |S|Chanze_Nr.01_09.2013 Ausblick und Aktuelles Alle für eine/n! Das SPJWH Linz soll eine so genannte „Intensivgruppe“ be- kommen. Doch deren Errichtung stagniert aufgrund fachli- cher Grundlagen-Diskussionen. Bereits der Name klingt nach der Clou dieser neuen Einheit des schweren Störungen nutzen diese einer Herausforderung: „Intensiv- Hauses sein: Verschiedene Entwick- Parallel-Angebote dann für sich, so- gruppe“ soll eine neue Einheit des lungs-Kontexte für die Jugendlichen zusagen für die Bestätigung ihrer SPJWH Linz heißen, die, wenn alles operieren nicht parallel und neben- Emotions- und Verhaltensmuster“, klappt, ab Ende 2014 oder mit Be- einander, sondern agieren insofern wie Trimmel darstellt, entwickeln ginn des Jahres 2015 errichtet, res- als eine Einheit, als man sich als ein sich aber nicht weiter. Und um Ju- pektive etabliert werden soll. großes Team betrachtet, das sich gendliche mit schweren Störungen über seine Schützlinge austauscht. soll es in der „Intensivgruppe“ ja ge- „Die LehrerInnen machen also hen; konkret um männliche Pflicht- in gewissem Sinn dort weiter, wo schüler, die sich im 10. Lebensjahr das Betreuungspersonal aufgehört und in der 5ten Schulstufe befinden; hat“. Womit Trimmel meint, dass zumindest vorerst: Eine Weiter- beispielsweise ein Jugendlicher, entwicklung des Konzepts hin zu der gerade wieder einer stärkeren einer bzw. weiteren Gruppe/n, die Fremdregulierung bedarf, diese so- sich u.a. der Altersklasse „15+“ wid- wohl von seinen BetreuerInnen wie men wird, wäre Trimmels großes auch von seinen schulischen Erzie- Wunschziel. herInnen erfahren wird - einfach, weil sich diese abgesprochen haben. Allerdings gilt es vorerst einmal die erste Gruppe mit den Zehnjähri- Das ist eine nahe liegende, aber gen zu realisieren. Was gar nicht so doch neue Vorgehensweise - die einfach ist, weil es gewissermaßen gleichsam „noch neuer“ wird, wenn politische Bedenken gibt. Die gelten das aufgeht, was sich Josef M. Trim- dabei nicht den Umbaukosten, die mel für die an der „Intensivgrup- bei rund 800.000 EURO liegen und pe“ beteiligten TherapeutInnen bereits seit geraumer Zeit gesichert vorstellt: Nicht nur sollen zwei fixe sind. Das Problem sind vielmehr TherapeutInnen in der Gruppe wie die grundsätzlichen Zweifel, die BetreuerInnen angestellt sein und es heute an Institutionen wie dem arbeiten; auch von ihnen wird gefor- SPJWH generell gibt. „Immer wie- dert sein, sich in dieses System des der“, führt Josef M. Trimmel aus, Austausches einzubringen. Was den „wird die Frage gestellt, ob solche Und eine Herausforderung wird beteiligten TherapeutInnen einen Häuser noch ökonomisch geführt diese Gruppe in der Tat sein, wie feinen Grenzgang zwischen Wah- werden können“. Und zwar genau Josef M. Trimmel, Leiter des Hau- rung des Therapiegeheimnisses und dann, wenn sie sich in die Richtung ses, ausführt: „Es geht um nicht kontextübergreifender Kooperation mehr und nicht weniger als um die zwecks Förderung der Entwicklung Realisierung eines Konzepts, das des anvertrauten Jugendlichen ab- es aktuell in Österreich noch nicht verlangen wird. gibt“, erklärt er im Gespräch mit der S/Chanze, „nämlich um eine Grup- Wo eine solche systemische Stra- pe, in der gleichsam die gesamte tegie des „Alle für einen!“ bislang jugendliche Entwicklung betreut verfolgt wurde, hat sie sich durch- wird“. aus bewährt, wie etwa im „Verein für psychoanalytische Sozialarbeit“, Sprich: In der „Intensivgruppe“ der laut Trimmel in Rottenburg an werden Jugendliche nicht nur sozi- der Neckar beheimatet ist. Dort geht alpädagogisch, sondern auch lern- man diesen Weg der „Zusammen- pädagogisch wie auch therapeutisch schau“; u.a. deshalb, weil man ge- gefördert. „Nicht zuletzt deshalb“, lernt hat, dass der gängige Weg der so Trimmel weiter, „wurde bereits „Aufsplitterung“ (der Jugendliche vor einigen Jahren die SPJWH-eige- kann und soll in verschiedenen pa- ne Schule wieder ins Leben gerufen, rallelen Entwicklungskontexten zu- damit eine enge Kooperation zwi- gleich präsent sein) bei Jugendlichen schen BetreuerInnen und LehrerIn- mit schweren Störungen am Ende nen möglich wird“. Denn das sollte eine Sackgasse ist: „Jugendliche mit 4
Die |S|Chanze_Nr.01_09.2013 Ausblick und Aktuelles Porträts Mein Name ist Birgit Aschenberger; ich bin seit Jänner 2013 Sozialpädagogin in der Gruppe 1 des SPJWH Linz. Neben dem Erziehungswissenschaftsstudium in Salzburg war ich in verschiedenen pädagogischen Bereichen tätig; z.B. in der mobilen Spielplatzanimation, in Bettina Schinninger, Geburtsdatum: 8.4.84, internationalen friedenspädagogischen Familienstand: in Lebensgemeinschaft, weiter entwickeln, die u.a. von der Womit keine Unterwerfung unter Projekten des Vereines CISV, in einem Geschwister: 2 jüngere Brüder, Wohn- Menschenrechtskommission, die den gesellschaftlichen Status quo Jugendzentrum usw. Ich reise sehr gerne ort: Linz, Im SPJWH seit: November 2012 sich seit geraumer Zeit mit Häusern gemeint ist, aber die Kompetenz, die und bin ein großer Island-Fan. Leben in Gruppe 1, Schulkarriere: Borg Perg, kann ich nicht ohne - Schokolade, Musik Fachhochschule für Sozialarbeit, Master- wie dem SPJWH auseinandersetzt, eigene Freiheit in den Grenzen der und Bücher! studium Politische Bildung, Arbeitskarriere: vorgeschlagen wird. Zur Steigerung Freiheit der anderen realisieren zu Kinderfreunde OÖ, Flüchtlingswohnheim der Qualität begrüßt diese ja Schrit- können. Um das zu lernen bedarf es SOS Menschenrechte, Referentin für Men- te wie die Etablierung einer Inten- mehr als nur eines betreuten Woh- schenrechtsworkshops und Ausbildungen sivgruppe, öffnet damit aber auch nens oder dergleichen, in dessen von ehrenamtlichen Kinder- und Jugend- einer Kostensteigerung in der stati- Rahmen Jugendliche auf sich allein gruppenleiterInnen onären Jugendarbeit das Tor. gestellt sind, aber stundenweise von Hobbies: Kinderfreunde Gruppe in der Schiffswerft, Lesen, Schwimmen, Handar- SozialpädagogInnen unterstützt beiten, Zelten Denn wenn - wie für die Inten- werden: Solche Strukturen fördern sivgruppe des SPJWHs angedacht - nur allzu schnell die Illusion einer 6 Jugendliche von 8 BetreuerInnen „Privatheit“, in der der andere nur Ich heiße Matthias Brandl, bin 26 Jahre (inkl. Leitung und TherapeutInnen) mehr - gleich einer Fernseh-Figur jung, komme ursprünglich aus Geinberg im Innviertel und wohne seit April 2012 und einer HaushälterIn begleitet - als Imagination und Phantasie in Linz. Berufliche Erfahrungen sammel- werden, lässt das den Kosten-Tag- vorkommt. In Strukturen dieser Art te ich als gelernter Produktionstechniker satz pro Jugendlichen auf über 200 kollabiert dann die Idee der Freiheit in handwerklichen Betrieben wie Ski EURO klettern und damit eine Art rasch zum narzisstischen Phan- Fischer, Wiesner&Hager sowie Facc. „magische Grenzen“ durchbrechen, tasma der „Ich bin ich“-Mentalität, Als Sozialpädagoge war ich vor meiner die seit Jahr und Tag von Seiten der das ungebremsten Egoismus mit Zeit im SPJWH bei der Sozialen Initiative Silvia Haider, Beruf: Dipl. Behindertenpäda- und als Langzeitpraktikant im Landes- gogin berufl. Werdegang: 1 Jahr Volontariat öffentlichen Hand etabliert wurde. Freiheit verwechselt. Letztere kann kinderheim Schloss Neuhaus, sowie ein Tagesheimstätte Lebenshilfe; 15 Jahre St. Dennoch ist Trimmel optimistisch sich aber nur dort entfalten, wo Bin- halbes Jahr in einem Braunauer Jugend- Isidor, davon 3 Jahre und glaubt, dass es zu einem offizi- dungs-Erfahrungen u.a. gewisser- zentrum tätig. Zu meinen Hobbys zählen Hausleitung; seit Jänner 2013 SPJWH Linz. ellen „Go!“ für maßen nachgeholt werden können, diverse Ballsportarten, vor allem aber die Errichtung der Einheit kommen was jedoch ein „Re-Parenting“, eine Fußball und Tennis, sowie Entspannung wird. Einfach, weil der Bedarf nach begrenzte elterlicher Fürsorge, und bei guter Musik oder einem guten Film. einer solchen Einrichtung groß ist: wenigstens die „Simulation“ famili- ärer Funktionalitäten als Mechanis- Immer mehr Jugendliche leiden men des Verstehens wie Begrenzens heute an Regulationsschwierig- Jugendlicher voraussetzt. Dass ge- keiten, Bindungs- und Persönlich- rade eine „Intensivgruppe“ dieses keitsstörungen, sowie an der Un- Angebot am ehesten zu leisten im fähigkeit, sich an gesellschaftliche Stande ist, liegt auf der Hand. Linda Stummer, Geburtsdatum: 11.05.1989, Geschwister: 1 älterer Bruder, Im SPJWH Realitäten anpassen zu können. seit: Jänner 2013; Gruppe 1, Schulkarriere: Josef M. Trimmel ist deshalb Damira Dedic, Geburtsdatum: 12.11.1987, Gymnasium der Abtei Schlierbach, HAK 2 durchaus bereit, für die Errichtung Tätigkeitsbereich: Sozialpädagogin in der Wels, FH-Lehrgang „Sozialpädagogische dieser Gruppe zu kämpfen. Letztlich Gruppe 2 (seit Januar 2013), Studium: Fachbetreuerin der Jugendwohlfahrt“, Hob- nicht nur aus gesellschaftspoliti- Magister Schulpädagogik, Soziologie und bies: meine Tiere, Reiten, Laufen, Wandern, Europäische Ethnologie, Hobby: Lesen Lesen schen Gründen: Für ihn wäre eine solche Einheit auch eine Art Lehr- beispiel, wie heute sozialpädagogi- sches Arbeiten überhaupt erfolgen sollte. Im SPJWH selbst, aber auch darüber hinaus. Denn tatsächlich hat die „neue Unübersichtlichkeit und Komplexität“, die die postin- dustrielle Gesellschaft auszeichnet, längst auch den Sozialbereich er- Melanie Nordvik, Geburtsort: Vöckla- reicht. „Und auf diese Herausfor- bruck, Geburtsdatum: 10.08.1986, derung zu reagieren“, so Josef M. Wohnort: Linz, Ausbildung: Uni Salz- burg; Erziehungswissenschaft Trimmel abschließend, „ist eine der Psychotherapeutisches Propädeutikum in entscheidenden Aufgaben, denen Salzburg, derzeit; Fachspezifikum; Syste- sich ein Haus wie das SPJWH heute mische Familientherapie in Salzburg; vo- zu stellen hat“. raussichtliches Ende: 2016, In Wegscheid (CE, Redaktionsteam) arbeite ich seit Februar 2013. 5
Die |S|Chanze_Nr.01_09.2013 JUGENDPOLITIK „Wir schreiben miteinander“: Liebe und Beziehungen im FaceBook-Zeitalter Spätestens seit der so genannten „Prism“-Affäre, die das Ausmaß an Internet-Überwachung verdeutlichte, die Regierungen wie jene der USA bereits heute noch betreiben, wird wieder verstärkt über die „Sicherheit“ von FaceBook und Co. nach- gedacht. Genau so wichtig ist aber eine Auseinandersetzung mit der Frage, was etwa FaceBook emotional mit uns macht. Denn dank Plattformen wie dieser besteht in der Geschichte des Menschen erstmals die Möglichkeit, dauernd einander „ganz nah“ und doch auch weit voneinander entfernt zu sein. Was, wie die praktische Erfahrung zeigt, u.a. die Tendenz zu „phantastischen“ Liebesbeziehungen verstärkt. Die Zahlen sind in der Tat überwältigend. Allein in Österreich hat FaceBook knapp 2,8 Mil- lionen Mitglieder; in Deutschland sind es nicht weniger als 21 Millionen. Und laut dem Face- Book Geschäftsbericht von Ende 2012 sind welt- weit mehr als 1 Milliarde Menschen als Nutzer der Kommunikationsplattform aktiv. Natürlich ermöglicht das tendenziell Kontakte ohne Ende. Aber auch eine „Durchsichtigkeit“ von Menschen, die bislang unbekannt war: De facto wird jede Kommunikation, jede „Bewegung“, die man auf FaceBook vollzieht (also mit wem man am Mor- Gegenüber wird gleichsam „nie real“; wird nicht Übrigen ein Blick auf das, was TherapeutInnen gen Kontakt hat, mit wem am Nachmittag; mit in seiner ganzen „Komplexität“ fassbar, zu der aus ihrem Arbeitskontext zu berichten wissen: wem dreimal am Tag, mit wem fünfmal, usw.), ja auch immer viele Momente gehören, die sich Schon vor 10 Jahren erschienen Analysen von aufgezeichnet und buchstäblich „verewigt“. Was erst dann auftun, wenn man mit jemandem zu- Depressionen, die aus gescheiterten Beziehun- zur Folge hat, dass sich zumindest die FaceBook- sammen etwas macht. Dann kommt oft die „böse gen resultierten, die sich zu einem guten Teil via Betreiber sehr ausführlich über ihre einzelnen Überraschung“, weil sich Seiten zeigen, die nicht SMS abgespielt hatten - und gerade auch deshalb Benutzer und deren Interessen, Vorlieben, Tages- einmal in Ansätzen in den Botschaften, die man mit so vielen (dann enttäuschten) Hoffnungen abläufe und vieles mehr informieren können. einander via FaceBook, SMS oder anderer Kom- überladen waren. Und nicht weniger aufschluss- munikationsstrukturen dieser Art hat zukom- reich sind die vielen aktuellen Erzählungen aus Und, wie man mittlerweile weiß, nicht nur men lassen. Stunden, in denen KlientInnen glücklich davon diese: Auch die US-Regierung, oder genauer ge- berichten, dass „Wir einander jetzt schreiben“, sagt: deren Nachrichtendienst NSA (National Se- Allerdings ist es dann oft schon „zu spät“; und um sich dann zunehmend in Begeisterung für je- curity Agency) liest und schaut mit, wenn Face- zwar in dem Sinn, dass man sich beispielswei- manden zu verfransen, den man eigentlich nur Book- Benutzer sich untereinander austauschen. se buchstäblich in ein „Phantasma“ verliebt hat, als „Abwesenden“ oder lediglich temporär „An- Was aber letztlich nicht nur FaceBook betrifft. sprich: in einen Anderen, den es jenseits der vir- wesenden“ liebt - und damit wie etwa Mama, die Schon der Film „Staatsfeind Nr. 1“ zeigte vor bald tuellen Kommunikationsstruktur gar nicht gibt. dann - mitsamt der Beziehung, die man zu ihr anderthalb Jahrzehnten auf, wie das Internet Und der noch dazu mit unzähligen unbewussten hatte - reaktiviert wird. grundsätzlich zur Überwachung und Verfolgung Hoffnungen und Wünschen aufgeladen ist. Näm- einzelner Personen genutzt werden kann - wenn lich einfach deshalb, weil die Struktur von Face- Nichts desto Trotz kann FaceBook aber frei- es denn staatliche Behörden darauf anlegen. Book oder schon die simple SMSKommunikation lich auch sehr viel: Viele Menschen nutzen die Dass schon damals im Film die NSA den Haupt- frühkindliche Emotions-Muster wieder aufleben Plattform etwa, um mit Freunden zu kommuni- akteur dieser „Bespitzelungen“ darstellte, ist da- lässt: Man sendet eine Nachricht, bekommt eine zieren, oder um mit ihnen Informationen auszu- bei wohl kein Zufall, sondern eher dem Faktum Nettigkeit zurück, schickt noch eine, erhält wie- tauschen. Sie freuen sich ebenfalls, wenn sie alte zu verdanken, dass von Institutionen wie der NSA der ein Küsschen oder irgendeine Anspielung Schulfreunde, die sie lange nicht gesehen haben, offensichtlich schon frühzeitig mit Kontroll-Maß- - und schon ist man mitten in einem Spiel von finden. Oder sie haben Spaß daran, ihren Freun- nahmen zu rechnen war. Bekommen, Haben-Wollen, mehr fordern; und den Bilder von sich selbst zu zeigen; Urlaubsbil- zwar von einem Anderen, der meist nicht da ist der, beispielsweise, oder Bilder, die ihre Inte- Noch interessanter ist aber vielleicht, was wir und sich so ganz rasch zu einem Objekt der ganz ressen spiegeln. Wie immer geht es bei Medien selber aus uns machen, wenn wir FaceBook und großen Sehnsucht aufblähen kann; ganz so wie letztlich darum, sie reflektiert und „erwachsen“ Co. exzessiv nutzen. Denn tatsächlich schaffen der abwesende Eltern-Teil, der für das kleine zu benutzen. Speziell dann, wenn sie uns von un- wir damit auf der Ebene der Beziehungen etwas Kind zum Hoffnungsträger von allem möglichen seren Strukturen her zu einem ganz anderen Ver- ganz Neues: Der „abwesende“ und doch zugleich wird („wenn Mama erst wieder da ist, dann...“). halten verführen. Diese Strukturen überhaupt „anwesende“ „Andere“ wird auf diese Weise mög- So ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn entdecken zu können, ist dabei ein erster Schritt lich. Also ein Gegenüber, zu dem es viel Kontakt mit fast schon kindlicher Gier FaceBook Accounts in diese Richtung. und zugleich doch auch wieder überhaupt keine gecheckt und Handys in der dauernden Hoffnung (JG, DD, Redaktionsteam) „Bezogenheit“ gibt. auf neue Nachrichten auf und zu geklappt wer- den: Hier hat, wie es ein bekannter zeitgenössi- Anders formuliert spielt sich auf FaceBook scher Denker einmal formuliert hat, die „Pest der Facebook als Mobbing-Werkzeug sehr viel - aber freilich nicht alles - auf einer Ebe- Phantasmen“ zugeschlagen, in der wir alle zu be- Facebook wird immer wieder auch dazu benutzt, um ne des „Kontakt-Aufnehmens“ und - modernisier- dürftigen Kindern werden, die am anderen hän- negative Botschaften oder Drohungen zu verbreiten. In ten - brieflichen Austauschens ab. Wogegen prin- gen wie das Baby an der Brust. diesen Fällen wird Facebook missbraucht, das heißt die zipiell nichts einzuwenden ist. Doch es gilt nicht Funktion, die Facebook eigentlich hat, wird nicht ver- zu übersehen, dass hiermit auch stets die Gefahr Dass das alles nicht nur Einzelerfahrungen standen. Im Grunde wird das Medium in solchen Fällen besteht, dass sich die Beteiligten in einer Welt der oder überzogene Ideen zur Rolle der modernen dazu verwendet, um Macht bzw. Gewalt auszuüben. Dro- Phantasie und des Phantasierens festfressen: Das Medien in unserem Liebes-Leben sind, zeigt im hungen und Beleidigungen haben im Facebook jedoch nichts zu suchen! Diejenigen, die das Medium dazu ver- wenden, um andere zu beleidigen oder ihnen zu drohen, sollten am besten die Finger davon lassen. 6
Die |S|Chanze_Nr.01_09.2013 JUGENDPOLITIK JUGENDPOLITIK Jugendparlament Wer ist Vorbild im Haus? Jugendparlament Dies war ein Thema bei der letz- Das Jugendparlament bietet den ten Jugendparlamentssitzung im Jugendlichen die Möglichkeit bei SPJWH Linz. Das Jugendparlament wichtigen Entscheidungen ihre eige- gibt es im SPJWH seit April 2008. nen Ideen, Wünsche und Meinungen Sein Initiator ist die Heimleitung einzubinden. Somit können sie auch gewesen. Es findet seither regelmä- im Haus mitgestalten und dazu bei- ßig einmal im Monat statt. Im Laufe tragen, dass es zu Veränderungen der Jahre hat es somit an Tradition im Haus kommt. Ebenso lernen gewonnen und ist heute nicht mehr die Jugendlichen in den Sitzungen, wegdenkbar. Neben der Heimlei- aber auch in den Gruppenabenden, tung und der Pädagogischen Assis- richtig zu diskutieren. Häufig gibt es tenz sind die Jugendlichen, die als auch Diskussionen über Regeln oder Gruppensprechen ausgesucht wor- über Konsequenzen. den sind, verpflichtet teilzunehmen. Die Sitzungen dauern jeweils 1-2 Wer wählt die Stunden. Es gibt keine feste Sitzord- Gruppensprecher aus? nung, man sitzt an einem großen Jede Gruppe wählt für sich ei- runden Tisch. Die Themen brnigen nen Gruppensprecher/eine Grup- die jeweiligen Gruppensprecher zu pensprecherin aus, der/die an den den Sitzungen mit. Sie kommen aus Parlamentssitzungen teilnehmen den Gruppenabenden, die einmal muss. Die Wahl ist immer eine ge- Das Jugendparlament ist eine umzusetzen. wöchentlich in jeder Gruppe statt- heime Wahl. Es wird durch sie Versammlung von den vereinzelt Falls ein Vorschlag anerkannt finden. Die Gruppensprecher sind immer ein Gruppensprecher/eine gewählten Gruppensprechern wird, dauert es meist eine lange nach den Sitzungen verpflichtet die Gruppensprecherin und ihre/seine und dem Heimleiter mit seiner Zeit bis er verwirklicht wird. Das besprochenen Themen/Ideen in die Stellvertretung gewählt. Stellvertreterin, um vorliegende Thema wird zuerst intern mit den Gruppen wieder zurück zu bringen. Themen der Gruppen und des Betreuern besprochen ob dieses In- Hier einige Beispiele der Themen im Wie wichtig ist das Hauses zu besprechen. teresse von Bedeutung ist und ob es Jugendparlament: Jugendparlament? der sozialpädagogischen Erziehung • Alkohol Das Jugendparlament gewinnt Einmal im Monat treffen sich der Jugendlichen dient. Wenn dies • Drogen immer mehr und mehr an Bedeu- alle um sich zusammenzusetzen befürwortet wird muss überprüft • Gruppendynamik tung. Die Bereitschaft der Jugend- und unsere Interessen zu bespre- werden ob das Budget reicht. Wenn • Handy lichen an den Sitzungen teilzu- chen. Beschwerden, Wünsche, alles geklärt ist werden die zustän- • Beziehungen/ nehmen wird spürbar größer. Sie Anliegen und Vorschläge zur Ver- digen Betreuer für dieses Projekt be- Begegnungen in der Gruppe wissen, dass sie mit ihrem Engage- besserung unserer Regeln. Nicht stimmt. Wenn das getan ist werden • Freizeitgestaltung ment viel erreichen können. Ebenso nur Regeln sondern auch Wün- erste Pläne erstellt um das Projekt • Taschengeld ermöglicht das Jugendparlament, sche um es uns erträglicher zu zu verwirklichen. •Punkteverteilung in den dass auf ihre Interessen flexibel re- gestalten werden diskutiert. (Stefan Seidl, Gruppe 1) Werkstätten agiert werden kann. Es öffnen sich • Gruppenausstattung/ somit auch neue Chancen für unse- Zum Beispiel einen Computer Hausausstattung re Jugendlichen! in jeder Gruppe aufzustellen, ei- • Konflikte zwischen (JG, DD, Redaktionsteam) nen Tischtennistisch im Freien zu den Jugendlichen errichten usw. Der Ablauf ist sehr • Umgang mit Essen simpel: Zuerst besprechen wir die • Ernährung Diskussionspunkte des Heimlei- • Politische Themen ters und danach die unseren. Wenn ein Thema angespro- chen wird hat jeder die Mög- lichkeit seine Meinung dazu zu äußern. Wenn unser Heimleiter einen Vorschlag einbringt ist es meist eine Mitteilung, da wir es uns nicht aussuchen können ob diesem Punkt zugestimmt wird oder nicht. Es sind Mitteilungen über neue Regeln und Vereinba- rungen, die meist das ganze Haus betreffen. Wenn ein Jugendlicher ein Thema, das uns wichtig ist, vor- trägt, müssen wir gute Argumen- te finden um unseren Heimleiter zu überzeugen, dies in die Tat 7
Die |S|Chanze_Nr.01_09.2013 KOMMENTAR Kommentar der anderen von Christian Eigner Im Rahmen der Hausklausur, die heuer An- on reagiert; also mit Organisationsstrukturen, 3. Weil Punkt 2 fast notgedrungen immer wie- fang April stattfand, wurde eine spannende Fra- die Teams und Gruppen die Möglichkeit eröff- der einmal zu Konflikten führen wird, ist es eine ge an mich herangetragen: Wie ich denn - als im nen, schnell und ohne große Abstimmung mit absolute Notwendigkeit, dass in einer Kultur der SPJWH tätiger Supervisor - die Entwicklung des Führungskräften der nächsthöheren Ebene zur Selbstorganisation auch eine Kultur des Lernens Heims seit der letzten Klausur vor zwei Jahren Lösung entstandenen Probleme zu finden. Was und der Fehler-Korrektur realisiert wird; und einschätzen würde, wollte eine Kollegin von mir allerdings voraussetzt, dass es eine ganze „Kul- zwar im Sinne eines Problemlösungsverhaltens, wissen. tur der Selbstorganisation“ gibt, damit nicht ein das nicht an Besserwisserei, aber an durchaus Zersplitterungs-Prozess der Institution einsetzt, rationaler Beurteilung von Lösungsvorschlägen Da ich damals noch nicht dabei war, konnte oder einfach das, was man im Volksmund einen bzw. realisierten Lösungen interessiert ist, allen ich keine seriöse Antwort auf diese Frage geben. „fröhlichen Wildwuchs“ (von Vorgehensweisen, modischen Subjektivismen zum Trotz. „Gemein- Dennoch verspüre ich große Lust, auf Letztere Zielen, Grundanliegen u.dergl.) nennt. sam besser werden” ist die Devise, wobei nie- etwas zu erwidern; wenn auch nicht aus dem mand aufgrund eines Fehlers in ein Eck gedrängt „von Klausur zur Klausur“-Blick, als eher aus der De facto hat sich meinen Eindrücken zu fol- werden darf: Nur durch Fehler kann in einer Kul- Perspektive eines selbstständigen Therapeuten, ge auch das SPJWH schon längst einer solchen tur der Selbstorganisation gelernt werden; sie in Supervisors und Beraters, der seit nunmehr zwei „Strategie der Selbst-Organisation“ verschrieben, übersichtlichem Maß zuzulassen ist deshalb ein Jahren zwei Mal in der Woche ins Haus kommt. ist aber noch ein wenig unsicher darin, wie diese Muss in einer solchen Kultur. Von meinen Ein- Und als Organisationsentwickler zugleich auch wirklich zu leben ist. Oder um es ganz einfach zu drücken her ist nun eben vieles von diesen Eck- die Möglichkeit hat, die Entwicklungen des formulieren: Die angestrebte Selbstorganisation pfeilern im SPJWH bereits realisiert: SPJWHs mit denen in anderen Institutionen und ist noch nicht zur Kultur geworden. Organisationen zu vergleichen. - Dank der Leitbild-Arbeit ist eine Verfassung er- Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, kurz arbeitet worden; sie müsste aber, wie ich meine, Nun, was das Haus kennzeichnet, aber mei- zu überlegen, was denn die Eckpfeiler einer Kul- an einigen Stellen verfeinert werden, und vor ner Erfahrung nach keineswegs „singulär“ tur der Selbstorganisation sind. Ich würde mei- allem: Sie müsste noch viel mehr in den Köpfen macht, ist seine ausgeprägte Entwicklungs-Dy- nen, es sind ihrer drei: aller MitarbeiterInnen verankert werden. Es ist namik: Langfristige Beschäftigungsverhältnis- hier nicht der Ort, das alles genauer auszufüh- se sind aus Institutionen-Sicht nur schwer zu 1. Eine gelingende Kultur der Selbstorganisati- ren, aber es ist wohl nicht verkehrt zu sagen, erreichen; MitarbeiterInnen-Fluktuation gehört on benötigt einen klaren Rahmen, d.h. ein sehr dass das so etwas wie einen „next step“ dar- strukturell förmlich dazu. „Dynamisch“ verhält konkretes Bild davon, wohin sich die Institution stellt, der im SPJWH ansteht. sich zudem das „Klientel“ des Heims, also die Ju- entwickeln will, bzw. was ihre fundamentalen gendlichen, die nicht nur ebenfalls „fluktuieren“, Grundregeln (des Zusammenlebens, der Zieler- - Die Leitung ist wohl bereits zu einem Repräsen- sondern auch noch als Personen meist um eine reichung, des Umgangs mit Problemen usw.) ist. tanten der Verfassung wie zu einem „Letzt-Pro- Spur facetten- und emotionsreicher als andere Sie braucht also so etwas wie ein „Grundgesetz“ blem-Löser“ geworden. Allerdings fehlt es mit- Menschen sind; sprich: überschießende Emoti- oder eine „Verfassung“, wie es sich ein wenig unter einfach an Zeit, speziell letztere Tätigkeit onen und Überkompensationen aller Art in das staatstragend formulieren lässt. zu realisieren. Auch hieran wird zukünftig zu SPJWH mitbringen. arbeiten sein. 2. Des weiteren bedarf eine Kultur der gelingen- Das macht für alle Beteiligten Arbeit und den Selbstorganisation eines „neuen“ Führungs- - Eine - tolerante - Kultur der gemeinsa- stellt gleich auf mehreren Ebenen eine organi- stils. In Strukturen dieser Art ist eine Leitungs- men Fehler-Suche und -Korrektur, so meine satorische Herausforderung dar, die alles ande- kraft gefragt, die nicht nur das Grundgesetz nach ich in den Supervisionen zu sehen, beginnt sich re als einfach zu bewältigen ist. In den meisten innen wie außen repräsentiert, sondern als ein systematisch zu entwickeln, bedarf aber eben- Institutionen und Unternehmen wird heute auf „Letzt-Entscheider“ oder „Letzt-Problemlöser“ falls noch des Weiterausbaus und der Pflege. Bedingungen dieser Art - und diese sind gar immer wieder dort aktiv wird, wo die selbstor- Was ich u.a. als eine meiner zentralen Aufgaben nicht so selten; speziell dort nicht, wo sich etwa ganisierten AkteurInnen darüber in Zweifel ge- sehe. eine Firma auf das Abenteuer transkontinenta- raten, ob sich ihre Entscheidungen noch im Rah- ler und kulturübergreifender Fertigungsstätten men des „Grundgesetzes“ bewegen. Wie hat sich das Haus also entwickelt? einlässt - mit Konzepten von Selbstorganisati- Vor dem Hintergrund des Gesagten liegt mei- ne Antwort auf der Hand: So weit ich das sehen kann, entwickelt sich das Haus gut. Es durchläuft gerade den Prozess hin zu einer modernen Orga- nisationsstruktur, wie sie heute in vielen komple- xen Arbeitsfeldern üblich ist. Diese Entwicklung wird noch länger nicht abgeschlossen sein, ja: kann es per definitionem nicht, weil wir hier von Selbstorganisation und damit von kontinuierli- cher Erneuerung reden. Für die Organisation ist das gut, für die Mitar- beiterInnen oft sehr anstrengend. Deshalb gehört zu einer Kultur der Selbstorganisation auch eine Kultur der „Sorge um sich“, die die einzelnen MitarbeiterInnen von Selbstorganisationseinhei- ten zu realisieren haben. Doch das ist wieder ein anderes Thema, dem vielleicht an anderer Stelle einige Zeilen zu widmen sind. 8
Die |S|Chanze_Nr.01_09.2013 Das Haus durchläuft gerade den Prozess hin zu einer modernen Organisationsstruktur, wie sie heute in vielen komplexen Arbeitsfeldern üblich ist. 9
Die |S|Chanze_Nr.01_09.2013 SPORT Die SPJWH-Linz Sportwoche Ein - ganz persönlicher - „Steckbrief“ von Jose Pedro González de Lara Casado 17 September 2007: Der Montag schiedene Stufen des Kletterns er- Ich bin neu und arbeite im Team Am Montag haben die Jugend- lernt und trainiert werden können. der Gruppe „StruppI“, also Struktu- lichen die Möglichkeit, Fußball Das Highlight dieses Projekts ist die rierte päd./psychotherap. Intensiv- zu spielen. Normalerweise ist die Kletterwoche in Arco, Italien. gruppe. Mir ist Sport wichtig und so Gruppe „Saphir“ unseres Hauses schaue ich mich gleich um: Was hat für das Training verantwortlich. Der Donnerstag das Haus alles zu bieten; an Anla- Ziel dabei ist, im Sommer bei ver- Den Ausklang der Sport-Woche gen, an Aktivitäten? Was kann man schiedenen Freundschaftsspielen bildet schließlich ein Tanzkurs, und etwa mit den Jugendlichen machen? teilnehmen zu können. Was im zwar ein Breakdance-Tanzkurs. Ein Mein erster Eindruck bezüglich des Vorjahr etwa dazu führte, dass wir eigener Lehrer kommt dazu in die SPJWHs fällt positiv aus: gegen eine Einrichtung aus Steyr Einrichtung und vermittelt den Ju- Hier ist schon vieles; ein Turnsaal, zwei Spiele organisierten, einmal gendlichen elementare und fortge- ein Fußballplatz, ein Fun Coard, als Gastgeber und einmal als Gast. schrittene Breakdance-Fertigkeiten. eine Skater Rampe. Außerdem wer- Für die Jugendlichen war das offen- Bisheriger Höhepunkt dieses noch den Judo-Stunden angeboten, und sichtlich eine attraktive Möglichkeit, relativ jungen Trainingsprogramms auch Klettern und Schifahren sind ihre Freizeit zu gestalten: Unsere - es besteht seit 2011 - bildete ein möglich. Jugendlichen waren sehr engagiert. Auftritt der Breakdance-Gruppe Sie zeigten Teamgeist, Verantwor- im Rahmen einer internen SPJWH- Doch das ist sechs Jahre her. tungsbewusstsein, Selbstbewusst- Veranstaltung im Sommer 2012, in Seither hat sich vieles verändert. sein und – was für mich das Wich- dessen Folge die „Breakdancer“ viel Aus Angeboten und Möglichkeiten tigste war – Fairplay. Obwohl wir Applaus und positives Feedback sind fast schon so etwas wie „Insti- verloren haben, spielte das keine ernteten. tutionen“ geworden. große Rolle und die Stimmung war bis zum Schluss recht positiv. Natürlich beschränken sich die Sprich: Wir haben eine klar Sport-Angebote des Heims nicht al- strukturierte „Sport-Woche“ etab- Der Dienstag lein auf diese Tätigkeiten - und auch liert, die von Montag bis Donners- Dieser Wochentag ist dem Ae- nicht auf diese vier Tage in der Wo- tag dauert und echte Trainings- robic und Turnen gewidmet. Ur- che. programme und mehr umfasst. sprünglich war Aerobic dabei Genauer gesagt passiert Folgendes: Mädchen-Sache, doch immer öfter Jugendliche und Betreuer haben gibt es neugierige (und auch muti- auch schon die Moldau in Tsche- ge!) Jungs, die ebenfalls das Ange- chien mit Kanus befahren, sind in bot nutzen. Und von dieser Art der Spanien den Jakobsweg gegangen, Für mich sind die ersten Bausteine Körper-Arbeit mehr als nur angetan waren mit den Fahrrädern in Wien für eine gesunde und sportliche Ein- sind: Ein Junge beispielsweise er- und laufen regelmäßig bei Busi- stellung im SPJWH Linz vorhanden. zählte mir, dass er in den Aerobic- ness-Läufen mit, die in Oberöster- Als Bausteine bezeichne ich einer- Stunden, schaffte, die er sich vorher reich stattfinden. Und last but not seits, das Vorhandensein von geeig- nicht zugetraut hätte. least gehört auch Schifahren zum neten Plätzen und die dazu passen- „Standard-Programm“ des SPJWHs, den Ausrüstungsgegenstände und Der Mittwoch dessen Namens-Kürzel so gesehen andererseits meine ich die menschli- Zur Wochenmitte ist Klettern in durchaus auch als „Sportjugend- che Konstellation im SPJWH Linz. In der Kletterhalle Auwiesen angesagt. wohnheim“ gelesen werden kann. diesem Artikel habe ich bewusst kei- Es gibt zwei Gruppen, Anfänger und Und von dem noch einiges in Sachen ne spontanen Aktivitäten (Ausflüge, Fortgeschrittene. Die Jugendlichen Programm und (Sport-)Programma- Projekte, Aktivitäten außerhalb des werden von MitarbeiterInnen des tik zu erwarten ist. Wochenplans) genannt, da dies den SPJWH Linz dorthin gebracht und Rahmen dieses Artikels sprengen wieder abgeholt. Mindestens sechs würde. Und wer weiß, möglicherwei- Jugendliche nehmen an diesem se wird das SPJWH Linz zum „Sport- Programm-Punkt teil, in dem ver- lichen Jugendwohnheim Linz“... 10
Die |S|Chanze_Nr.01_09.2013 Wochentag Was Wann Wo Montag Fußballtraining 19:00 In Fußballplatz des SPWJH Linz Dienstag Aerobic - Turnen 19:30 – 21:00 Turnsaal SPJWH Linz Mittwoch Klettern 18:00 – 20:00 Kletterhalle - Auwiesen Linz Donnerstag Breakdance – Hip Hop 18:00 – 21:00 Turnsaal des SPJWH Linz 11
Chaos Die |S|Chanze_Nr.01_09.2013 JUGENDZIMMER in einem Um nur eines vorwegzunehmen, ich hasse solche fehlbaren Spekulanten, die von vornherein Jugend- zimmer. ein persönliches Urteil fällen, obwohl das zutiefst menschlich zu sein mag. Deshalb spreche ich jetzt Klartext über meine Gefühlwelt: Meine Seele, ist ein geschändetes Wrack. Ich fühle nichts mehr. Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass ich mich umbringen möchte, nur weil ich ein unbe- deutendes Ereignis hinter mir habe. Um nicht in einer lächerlichen Ironie unterzugehen, habe ich den Ausdruck ,,Schicksalsschlag“ bewusst ver- Zerborstene Träume, an der sensiblen Oberfläche mieden. Das war soeben kein Hilfeschrei, keine Androhung eines Suizids, denn auf eine Einwei- repräsentiert sie den Tag X. Ich versetze mich mental sung ins Wagner-Jauregg habe ich auf gar kei- nen Fall wieder Lust. Innen in mir drin kreische in Erinnerungen schweifend zurück. ich nach Freiheit, ich erhoffe mir nichts sehnli- cher als die Freiheit schlechthin zu erlangen. Als Wir schreiben den 11. September 2001. Damals war ich fünf Jahre alt. Heimkind wird man dabei auf eine harte Probe Heute schreiben wir den 13. Juli 2013. Mit meinen siebzehn Jahren bin ich gestellt. Man ist zwar, oder es wird zumindest weder am Anfang noch am Ende. Was hat das Schicksal meinerseits mit von einem verlangt, dass man sich alleine durchs dem Tag des größten Terrorschlages der Menschheitsgeschichte zu tun? Leben kämpfen muss. Anderseits wird man zu- gleich dermaßen bevormundet, worauf man fast zwanghaft mit einer rebelliösen Aktion reagieren muss, die natürlich sofort aufs Schärfste verur- teilt wird. ,,Sebastian, warum machst du dir dein Leben ka- putt?“ ,,Du wirst untergehen wenn du so weiter machst!“ Aber das Parade Beispiel für eine vorwurfs- volle Belehrung seitens der Betreuer bleibt immer noch: ,,Du gehst ins Gymnasium. Von dir hätte ich mir wirklich mehr erwartet!“ Was hat meine Geschichte jetzt schließlich auch nur im Entferntesten mit 9/11 zu tun? Nun ja, der Weg zu diesem Ziel scheint höchst abstrakt zu sein. Diese Zeilen vermögen nichtein- mal den Ansatz darzustellen, den ich in der Rea- lität verspüre. Wie sollte das denn auch möglich sein? Denn jedes Individuum hat sich seine Erleb- niswelt selbst konstruiert. Bevor ich abschweife, möchte ich noch rasch zum springenden Punkt kommen: Die Ereignisse vom 11. September sind nur ein Symbol für mein inneres Desaster. Die ein- schlagenden Boeings, oder aus meiner Sicht, die immer gleich bleibenden Probleme, vernichten das World Trade Center, beziehungsweise mich. Ein Traum wird zu Grunde gerichtet. (Sebastian Atzlinger, Wohngruppe Saphir) 12
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