WIRTSCHAFTSAUSBLICK BELARUS - German Economic Team
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WIRTSCHAFTSAUSBLICK BELARUS Ausgabe 12 | Juni 2020 Überblick • Die Wirtschaft wird 2020 aufgrund der Coronakrise um 6,0% schrumpfen; Anstieg des realen BIP in 2021 um 3,5% • Die negative Entwicklung ist hautsächlich externer Natur, wobei Probleme im Ölhandel mit Russland und global niedrige Energiepreise den Schock verstärken. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern sind die inländischen Eindämmungsmaßnahmen eher schwach ausgestaltet • Inflation bleibt unter Kontrolle (2020: 6,5%) und Nationalbank senkt den Leitzins erneut. Reallöhne steigen im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen weiter an • Alle genannten Faktoren belasten den Haushalt: Der Saldo wird sich 2020 deutlich auf -4,6% des BIP verschlechtern. Infolgedessen starker Anstieg der Schuldenquote (59,6% des BIP) • Signifikante Abwertung des Wechselkurses über 5M 2020 (-14,5%) zwang die Regierung zum Verkauf von Währungsreserven (aktuell: 7,9 Mrd. USD); Importdeckung sinkt auf 2,6 Monate • Leistungsbilanzdefizit wird 2020 ansteigen (-2,9% des BIP); leichte Verbesserung in 2021 (-2,5%) • Außenhandel geht 2020 infolge der Coronakrise, des Energiestreits mit Russland und der niedrigen Energiepreise zurück; sowohl Exporte (4M 2020: -19,1%) als auch Importe (-20,6%) sehr schwach Themen • Russisches Steuermanöver. Schrittweiser Verlust des günstigen Zugangs zu russischen Ölimporten stellt Haushalt und Leistungsbilanz mittelfristig vor erhebliche Herausforderungen • Corona. Entwicklung der Fallzahlen, Eindämmungsmaßnahmen, wirtschaftliche Unterstützung, internationale finanzielle Unterstützung © Berlin Economics
Basisindikatoren Belarus Russland Ukraine Moldau Georgien BIP, Mrd. USD 63,1 1.699,9 153,8 12,0 17,6 BIP/Kopf, USD 6.658 11.587 3.648 4.476 4.763 Bevölkerung, Mio. 9,5 146,7 42,1 2,7 3,7 Quelle: IWF, Nationale Statistikbehörden, German Economic Team; 2019 Handelsstruktur Exporte Importe EU 25% | Russland 41% | Sonstige 34% EU 18% | Russland 56% | Sonstige 26% Sonstige Mineralische Sonstige 13% Stoffe 13% Maschinen, 21% Zubehör und Holz und Metalle Transportmittel Papier 9% Chemische 26% 5% Erzeugnisse Metalle 19% Lebensmittel 7% 12% Lebensmittel Mineralische Maschinen, Zubehör Chemische 17% Stoffe und Transportmittel Erzeugnisse 18% 26% 14% Quelle: Belstat, 2019; Anmerkung: Warenhandel © Berlin Economics 2
Wirtschaftswachstum Reales BIP-Wachstum BIP % zum Vj. 4 • Signifikante Abkühlung der Wirtschaft in 2019 2 (+1,2%) aufgrund externer Faktoren • Spannungen setzen sich in Q1 2020 fort: 0 Öllieferungen aus Russland zeitweise gestoppt -2 • Daher: Wirtschaft bereits vor der -4 Coronapandemie geschwächt -6 Corona 2017 2018 2019 2020* 2021* • Deutliche Auswirkungen der Pandemie trotz Quelle: Belstat; *Prognose des IWF weniger restriktiver Eindämmungsmaßnahmen Vergleich der realen BIP-Prognosen – 2020: Stark negativer BIP-Effekt – 2021: Langsame Erholung; Aufholeffekte bei % 2020 (alt) ∆ 2021 (alt) ∆ privatem Konsum und Stabilisierung des IWF WEO -6,0 (0,3) -5,7 3,5 (0,1) +3,4 Außenhandels • Insgesamt deutlicher BIP-Rückgang in 2020 JPM -3,0 (1,5) -4,5 4,0 (2,0) +2,0 (-6,0%) und Erholung in 2021 (+3,5%) Weltbank -4,0 (1,0) -5,0 1,0 (0,9) +0,1 Fazit • Pandemie traf eine bereits geschwächte EBRD -5,0 (1,2) -6,2 3,5 (#NV) #NV Wirtschaft, wenig Spielraum für staatliche Quelle: JP Morgan, WEO des IWF, Weltbank, EBRD Unterstützung Anmerkung: ∆ = Differenz der Prognosen vor und nach Corona © Berlin Economics 3
Sektorale Perspektive Zusammensetzung des BIP • Verarbeitendes Gewerbe (25%), Handel (11%), % des BIP Verarbeitendes Gewerbe Landwirtschaft (8%) und IKT (7%) sind die 25% wichtigsten Sektoren Sonstige Groß- und 36% Einzelhandel • Negativer Effekt der Coronamaßnahmen und 11% der Unterbrechung russ. Öllieferungen: Land- und – Verarbeitendes Gewerbe : -4,2% (4M 2020) Bau Forstwirtschaft, 6% Fischerei – Handel: -3,0% Information und 8% – Transport and Logistik: -7,4% Transport und Logistik Kommunikation • Einige Sektoren wenig bis gar nicht von der 7% 7% Pandemie betroffen Quelle: Belstat; Zahlen für 2019 – Landwirtschaft: +5,0% (4M 2020) Sektorale Dynamik % zur Vorperiode – IKT: +9,8% 10 – Bau +6,3% 5 • Neuer Vertrag zwischen BLR Raffinerien und „Rosneft“ sieht Lieferung von 9 Mio. T Öl in 0 2020 vor; Diversifizierungsbemühungen • Preisverhandlungen mit „Gazprom” dauern an -5 Fazit Bau IKT Transport Verarbeitendes Einzelhandel Forstwirtschaft, Logistik Groß- und Land- und und Gewerbe Fischerei • Externe Faktoren schwächen Aktivität in den größten Sektoren erheblich ab, Unsicherheit Quelle: Belstat; Zahlen für 4M 2020 verbleibt © Berlin Economics 4
Inflation und Löhne Inflationsrate Inflation 8 % zum Vj. • Anstieg der Inflation aufgrund der deutlichen Abwertung des BYN und der Anhebung von 6 Versorgungstarifen 4 • 2020: Anstieg auf 6,5% zum Jahresende – Preisregulierungen und schwaches 2 Wirtschaftswachstum dämpfen den Anstieg – Jedoch: NBRB senkte Leitzins als Reaktion 0 auf Corona auf 8% 2017 2018 2019 2020* 2021* • 2021: 4,9%, Rückkehr zum Zielwert (< 5,0%) Quelle: Belstat, IWF, *Prognose, Anmerkung: Verbraucherpreise am Jahresende Löhne Reale Monatslöhne • Reallöhne steigen trotz Pandemie weiter an 15 % zur Vorperiode (4M 2020: +7,8%) 10 • Abkopplung des Lohnwachstums im öff. Sektor von der Produktivität sorgt für Inflationsdruck 5 • Nominallöhne in USD leicht rückläufig, da der BYN abwertete (Q1 2020: 516 USD) 0 Fazit • Inflation steigt an, bleibt aber unter Kontrolle -5 2016 2017 2018 2019 4M2020 • Löhne steigen im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im August Quelle: Belstat, Anmerkung: Durchschnittslöhne in BYN © Berlin Economics 5
Öffentliche Finanzen und Staatsverschuldung Haushaltssaldo Haushaltssaldo 3 % des BIP • Erneuter Anstieg in 2020 (-4,6% des BIP) 1 • 4M 2020: Einnahmen gingen um 5,7% zurück, während Ausgaben um 5,4% zunahmen -1 – Neg. Auswirkungen des Steuermanövers, Unterbrechung der russ. Öllieferungen und -3 geringere Wirtschaftsaktivität führten zu starken Mindereinnahmen aus Gewinnsteuer -5 (-43%) und Außenhandel (-37%) 2017 2018 2019* 2020* 2021* – Löhne im öffentlichen Sektor steigen weiter Quelle: IWF, *Schätzung/Prognose an, teilweise ausgeglichen durch geringere Staatsverschuldung Ausgaben für das AKW 60 % des BIP Staatsverschuldung • Starker Anstieg 2020 (59,6% des BIP), gefolgt 55 von einem Rückgang 2021 (54,7%) – Negative Auswirkungen der BYN-Abwertung, 50 da fast alle Schulden in Fremdwährung sind – Suche nach zusätzlichen Finanzierungsquellen 45 (IWF, russischer Markt, China) Fazit 40 • Druck auf Haushalt nimmt zu, begrenzter 2017 2018 2019 2020* 2021* Quelle: IWF, *Schätzung/Prognose Spielraum für Coronahilfen © Berlin Economics 6
Leistungsbilanz und Wechselkurs Wechselkurs und Währungsreserven Wechselkurs und Währungsreserven 10 Mrd. USD BYN/USD 2,6 • Starke Abwertung ggü. USD von 18% (Apr-20 vs. Jan-20); Stabilisierung im Mai 2,4 8 – Da Dollarisierung nach wie vor hoch ist 2,2 (FX-Anteil an Unternehmenskrediten über 6 50%), birgt Abwertung systemische Risiken 2,0 • Internationale Währungsreserven sinken 4 1,8 stark (Mai-20: 7,9 Mrd. USD) Okt-18 Okt-17 Okt-19 Apr-17 Apr-18 Apr-19 Apr-20 Jan-17 Jan-18 Jan-19 Jan-20 Jul-17 Jul-18 Jul-19 – Schuldentilgung und Wechselkursinterventionen Reserven (linke Skala) Wechselkurs (rechte Skala) Quelle: NBRB – Importdeckung nur noch bei 2,6 Monaten Leistungsbilanzsaldo Leistungsbilanz 1 % des BIP • Höheres Defizit für 2020 (-2,9% des BIP) und 2021 (-2,5%) zu erwarten 0 – Schwache Güterexporte und Minderein- -1 nahmen (Steuermanöver) teilweise vom starken IT-Sektor (Dienstleistungsexporte) -2 und niedrigen Energiepriesen kompensiert -3 Fazit • Stabilisierung des BYN ist essentiell zur -4 2017 2018 2019 2020* 2021* Vermeidung zusätzlicher finanzieller Risiken Quelle: Weltbank, *Prognose in Zeiten von Corona © Berlin Economics 7
Außenhandel Außenhandel • 2019: Schwache Entwicklung des Handels % zum Vj. Exporte Importe – Exporte: -2,9%; Importe: +2,3% 30 – Exportrückgang vor allem bedingt durch 15 Verschmutzung der Druzhba-Pipeline • 4M 2020: Starker Rückgang des Außenhandels 0 – Exporte: -19,1%; Importe: -20,6% -15 • Hauptgrund: vorübergehender Ausfall der Öllieferungen aus Russland in Q1 2020 -30 2016 2017 2018 2019 4M2020 – Keine Rohölexporte, da alles für Quelle: Belstat; Anmerkung: Warenhandel Inlandsproduktion verwendet wurde Export von Rohöl und Ölprodukten – Rückgang der Ölproduktexporte um 63% % zum Vj. – Rückgang der Ölimporte aus RU um 75% 50 • Stabilisierung in Aussicht, da neuer Vertrag mit 30 “Rosneft” verhandelt wurde 10 Fazit -10 • Verschlechterung des Außenhandels aufgrund -30 der Unterbrechungen von der Ölversorgung -50 • Unsicherheit über künftige Lieferkonditionen -70 für Rohöl und Gas; Verhandlungen dauern an 2016 2017 2018 2019 3M2020 Quelle: Belstat; Anmerkung: Basierend auf dem Wert der Exporte • Auswirkung von Corona auf Handel noch unklar © Berlin Economics 8
Bilateraler Handel zwischen Belarus und Deutschland Außenhandel mit Deutschland • 3M 2020: Überwiegend positive Entwicklung Mrd. EUR 2,0 Deutsche Exporte Deutsche Importe Saldo in Zeiten der Pandemie 1,5 – Deutsche Exporte: +17,3% 1,0 – Deutsche Importe: -1,6% – Handelsvorlumen: +11,7% 0,5 • Deutsche Exporte in den wichtigsten 0,0 Produktgruppen entwickeln sich weiterhin -0,5 positiv -1,0 – Maschinen: +85,8% 2016 2017 2018 2019 3M2020 – Chemische Produkte: +4,5% Quelle: Statistisches Bundesamt; Anmerkung: Warenhandel – Nahrungsmittel: +32,2% Deutsche Exporte nach Belarus • Überwiegend negative Dynamik deutscher Sonstige 22% Maschinen Importe der wichtigsten Produktgruppen Elektronik 28% – Eisen und Stahl: -4,8% 2% – Holz: -15,8% Nahrungsmittel – Möbel: + 38,3% 5% Fazit Chemische Elektrotechnik Erzeugnisse • Bislang positive Entwicklung deutscher 6% 20% Exporte nach Belarus, Fortsetzung des Trends KfZ und Teile jedoch sehr ungewiss 18% Quelle: Statistisches Bundesamt, 2019; Anmerkung: Warenhandel © Berlin Economics 9
Wirtschaftliche Auswirkungen des russischen Steuermanövers Entwicklung des Ölpreises Hintergrund 900 USD pro Tonne Importpreis (nach Steueränderung) • Belarus erhält jährlich ca. 24 Mio. T Öl aus 750 Importpreis (ohne Steueränderung) Weltmarktpreis (Urals) Russland, befreit von Exportzöllen 600 • Russisches Steuermanöver: Exportzölle in 450 Russland werden bis 2024 graduell durch eine 300 Mineralextraktionssteuer ersetzt 150 Anstieg von ca. Wirtschaftlicher Effekt des Steuermanövers 0 130 USD / t • Der Ölimportpreis wird bis 2024 um ca. 30% bzw. ca. 130 USD pro Tonne ansteigen Quelle: Belstat, EIA Prognose ab 2020, GET Berechnungen • Drei Haupteffekte nach vollständiger Auswirkungen auf die Haushaltseinnahmen (jährlich) Implementierung zu erwarten: Erwartete 1. Rückgang der Inlandsnachfrage nach Art der Haushaltseinnahmen Veränderung (in Mio. BYN) Ölprodukten um ca. 18% Exportzölle auf Ölprodukte keine Veränderung 2. Zusätzliche Kosten für Raffinerien von ca. Einfuhrumsatzsteuer auf importiertes Öl und 2,4 Mrd. BYN (1,5% des BIP) +300 Ölprodukte aus Russland Transfer aus dem russ. Haushalt in Höhe der aus 3. Fehlende Haushalteinnahmen von 7,3 - 5.900 „Peretamozhka“ erhaltenen Exportzölle Mrd. BYN (5,5% des BIP) Inländische Mehrwertsteuer (20%) auf Kraftstoff beim -100 Fazit Verkauf auf dem Inlandsmarkt Akzisen auf Kraftstoff beim Verkauf auf dem Inlandsmarkt -100 • Verlust des privilegierten Zugangs zum Gewinne staatseigener Unternehmen - 1.700 russischen Öl Gesamthaushaltseffekt -7.300 -15% • Strukturreformen und Diversifizierung des Im Vergleich zu Haushaltseinnahmen 2019 Quelle: GET-Berechnungen; Anmerkung: Effekt nach vollständiger Handels (auch im Energie-/Ölsektor) nötig Implementierung des Steuermanövers, basierend auf Daten von 2019 © Berlin Economics 10
Corona: Fallübersicht Kumulierte Coronafälle Inlandsperspektive 60000 Gesamt Genesene • März/April: Starker Anstieg neuer Fälle Aktive Fälle Tode 50000 • Mai: Zahlen steigen noch an, leichte Abnahme 40000 neuer Fälle 30000 • Juni: Anzahl der aktiven Fälle beginnt zu sinken 20000 Internationaler Vergleich 10000 • Höchste Fallzahl im Verhältnis zur Bevölkerung in der Region 0 29. Feb 14. Mrz 28. Mrz 11. Apr 25. Apr 9. Mai 23. Mai 6. Jun • Testhäufigkeit recht hoch, immer noch Quelle: Johns Hopkins University verhältnismäßig wenige Todesfälle verzeichnet Absolute Zahlen Pro 1 Mio. Einwohner Gesamtfallzahl Todesfälle Genesene Aktive Fälle Gesamtfallzahl Todesfälle Aktive Fälle Tests Belarus 53.973 308 30.103 23.562 5.712 33 2.493 77.654 Ukraine 31.154 889 14.082 16.183 712 20 370 11.186 Polen 29.392 1.247 14.226 13.919 777 33 368 31.408 Litauen 1.768 75 1.427 266 649 28 98 133.474 Lettland 1.097 28 845 224 581 15 119 67.543 Russland 528.964 6.948 280.050 241.966 3.625 48 1.658 101.967 Deutschland 187.671 8.870 172.200 6.601 2.240 106 79 56.034 Frankreich 157.220 29.407 72.859 54.954 2.409 451 842 21.215 Quelle: Worldometer, Daten vom 14. Juni 2020; Anmerkungen: Neueste verfügbare Daten, Anzahl der Tests werden unregelmäßig aktualisiert © Berlin Economics 11
Corona: Eindämmungsmaßnahmen Lockdown Index Inlandsperspektive 100 Index • Sehr eingeschränkte 90 Eindämmungsmaßnahmen 80 – Absage von Massenveranstaltungen 70 und Geschäftsreisen 60 – Obligatorische Selbstisolation (14 50 Tage) nach Einreise ins Land 40 – Schulen noch geöffnet, mit elterlicher 30 Entscheidungsfreiheit bezüglich des Besuchs; Online-Unterricht für 20 Studenten 10 – Verpflichtende Registrierung aller 0 Kontakte für Coronapatienten Internationaler Vergleich Belarus Deutschland Frankreich Polen Russland Ukraine • Späte Reaktion auf Corona in Belarus, Schweden besonders im Vergleich zu Russland Quelle: Oxford COVID-19 Government Response Tracker Anmerkung: Der Stringenzindex aggregiert politische Maßnahmen in Bezug auf • Im regionalen Vergleich Maßnahmen Eindämmung, Schließung und Informationskampagnen, auf einer Skala von 0 (niedrigster Wert) bis 100 (höchster Wert) eher bescheiden © Berlin Economics
Corona: Maßnahmen der Regierung Steuern und Wirtschaft Geldpolitik • Zusätzliche Mittel für • NBRB senkte Leitzins von 8,75 auf 8% Gesundheitssektor (2,4 Mio. • Wechselkursinterventionen um der Abwertung des BYN), inkl. Gehaltszuschüsse für BYN entgegenzuwirken essentielles Personal • Abschwächung einiger makroprudenzieller • Steuerzahlung in Raten Anforderungen (z.B. Indikatoren für Kreditrisiko) • 6-monatige Stundung von • Handlungsempfehlungen an Banken … Mietzahlung für staatseigene – … Kreditstundungen anzubieten Grundstücke – … Zinsen auf restrukturierte Schulden nicht • 180 Mio. BYN bereitgestellt für anzuheben Zuschüsse (bis zum Minimallohn) bei Zwangsteilzeit oder Ausfall- – … die Marge zwischen Käufen und Verkäufen zeit (für nicht aus dem Haushalt von Devisen zu minimieren finanzierte Arbeitnehmer) – … Zusätzliche Bankgebühren zu vermeiden • Preisregulierung von • Insgesamte Empfehlung Dividendenausschüttung bestimmten Gütern (essentielle auszusetzen Güter wie Desinfektionsmittel, • Verlängerung der Laufzeit der Refinanzierungskredite Atemwegsschutzmasken) für Banken seitens der Nationalbank Quelle: IWF, German Economic Team, Anmerkung: Informationen bis einschl. 15. Juni 2020 © Berlin Economics 13
Corona: Internationale Unterstützung Unterstützung durch internationale Finanzinstitution und Geber Organisation Unterstützungsvolumen Status IWF 900 Mio. USD (Schnelle Krisenfinanzierung / rapid crisis financing, RFI) Beantragt EIB 100 Mio. EUR (RFI) In Vorbereitung Weltbank 90 Mio. EUR (für medizinische Ausstattung und Tests) Genehmigt USA 1,7 Mio. USD (für medizinische Zwecke) Genehmigt Quelle: Eigene Darstellung, Anmerkung: Informationen bis einschl. 15. Juni 2020 • Bislang: begrenzte Unterstützung von internationalen Gebern – Höchstes beantragtes Volumen (900 Mio. USD) ist eine Kredit im Rahmen des Rapid Financing Instruments (RFI) des IWF – In der Diskussion: 60 Mio. EUR Unterstützung der EU für direkte und kurzfristige Bedürfnisse, könnte aber vom Einverständnis des IWF abhängen • Allerdings: auch begrenzte Ausgaben in fiskalischen bzw. wirtschaftlichen Unterstützungsprogrammen der Regierung © Berlin Economics 14
Über das German Economic Team Das German Economic Team (GET) unterstützt die Regierungen der Länder Ukraine, Belarus, Moldau, Georgien und Usbekistan beratend bei der Gestaltung wirtschaftspolitischer Reformprozesse und der nachhaltigen Entwicklung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Im Rahmen des Projekts sind wir auch in weiteren Ländern zu ausgewählten Themen aktiv. In einem kontinuierlichen Dialog mit hochrangigen Entscheidungsträgern in den Beratungsländern identifizieren wir aktuelle wirtschaftspolitische Problemfelder und präsentieren anschließend auf Basis unabhängiger Analysen konkrete Handlungsempfehlungen. Darüber hinaus unterstützt GET mit seinem Know-how und detaillierter Kenntnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge in der Region deutsche Institutionen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Das German Economic Team wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert. Das Beratungsunternehmen Berlin Economics ist mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. KONTAKT Dmitry Chervyakov, Länderkoordinator Belarus chervyakov@berlin-economics.com German Economic Team Tel: +49 30 / 20 61 34 64 0 c/o BE Berlin Economics GmbH info@german-economic-team.com Schillerstraße 59 www.german-economic-team.com 10627 Berlin © Berlin Economics
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