WORKSHOP ZU "MÜLLMANAGEMENT AUF GROSSVERANSTALTUNGEN": VIELE PRAKTISCHE ANSÄTZE, WICHTIGE VERNETZUNG DER TEILNEHMENDEN

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WORKSHOP ZU "MÜLLMANAGEMENT AUF GROSSVERANSTALTUNGEN": VIELE PRAKTISCHE ANSÄTZE, WICHTIGE VERNETZUNG DER TEILNEHMENDEN
WORKSHOP ZU „MÜLLMANAGEMENT AUF
GROSSVERANSTALTUNGEN“:
VIELE PRAKTISCHE ANSÄTZE,
WICHTIGE VERNETZUNG DER TEILNEHMENDEN
WORKSHOP ZU "MÜLLMANAGEMENT AUF GROSSVERANSTALTUNGEN": VIELE PRAKTISCHE ANSÄTZE, WICHTIGE VERNETZUNG DER TEILNEHMENDEN
IMPRESSUM

HERAUSGEBER/BILDNACHWEIS       TEXTE/REDAKTION               Der Workshop zu „Müllmanagement auf
                                                             Großveranstaltung“ hat im Rahmen des
                               Kathrin Lohmeyer-Duchatz      Förderprojekts Creative Innovation Ruhr
                                                             stattgefunden.

                                                             Die BMR verfolgt mit dem Förderprojekt
                               GESTALTUNG
                                                             Creative Innovation Ruhr das Ziel, das
                                                             Innovationsgeschehen und die Digitalisierungs-
Business Metropole Ruhr GmbH                                 kompetenz der regionalen Wirtschaft zu
Am Thyssenhaus 1 - 3                                         fördern. Dazu gehört das bundesweite Ein­
45128 Essen                                                  werben von (potenziellen) Gründerinnen und
                                                             Gründern aus der Kreativwirtschaft, das pass­
                                                             genaue Matching dieser mit KMU aus der
                               A-Quadrat Werbeagentur GmbH
                                                             Region sowie die Initiierung neuer branchen-
                               Am Ruhrstein 45               übergreifender Kooperationen und Impulse.
                               45133 Essen
                               Fon: 0201 / 43 76 73 13
                               www.a2-werbeagentur.de
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                                                     WORKSHOP ZU „MÜLLMANAGEMENT
                                                     AUF GROSSVERANSTALTUNGEN“:
                                                     VIELE PRAKTISCHE ANSÄTZE, WICHTIGE
                                                     VERNETZUNG DER TEILNEHMENDEN

                                                     Mit diesem drängenden Problem beschäftige           Denn die Teilnehmenden kamen aus ganz unter-
                                                     sich auch der zweite Workshop, der aus              schiedlichen Branchen. Sie befassen sich explizit
                                                     dem Barcamp „Nachhaltigkeit von Groß­               etwa mit der Nachhaltigkeit von Sportstätten
                                                     veranstaltungen“ entstanden war, das die            für ein Multisportereignis 2025 in Deutschland,
                                                     Business Metropole Ruhr (BMR) im Rahmen             die World University Games, oder für die sechs
                                                     ihres Projektes „Creative Innovation Ruhr“          Champions League-Spiele in Dortmund. Sie
                                                     Ende März 2022 veranstaltet hatte. Über             beschäftigen sich mit Gründungen und Startups,
                                                     50 Teil­nehmende zählte das Barcamp und             Nachhaltigkeit von Bio-Rohstoffen oder auch
                                                     ent­wickelte viele kreative Ideen und Ansätze.      mit der Ausstattung von Events mit Mehrweg-
                                                     In zwei Workshops sind nun diese Ideen              systemen und mit Fußballspielen in der Bundes-
                                                     vertieft worden – am 20. Mai 2020 in einem          liga. Viele engagieren sich in ihrer Freizeit in der
                                                     Workshop zum Thema „Nachhaltigkeit im               Klimabewegung. Eine Reihe von Studierenden
                                                     Stadion“ und in jenem zweiten Workshop              der Hochschule Bochum und der Hochschule
Sommer, Sonne, gute Laune: Festivals                 zum Thema „Müll­management auf Großver­             Rhein-Waal, die sich in ihrem Studium mit
sind beliebter denn je. Über 500 gab es              anstaltungen“ am 31. Mai 2022. In sehr engagier-    nachhaltigen Entwicklungen oder nachhaltigem
                                                     ten und fokus­sierten Diskussionen entwickelten     Tourismus beschäftigen, vertraten die Seite der
vor der Pandemie in Deutschland. Die
                                                     die 15 Teil­nehmenden viele umsetzungsorientierte   Wissenschaft. Für das Konzept des Workshops
Kehrseite der großen Sause sind Berge
                                                     und kreative Vorschläge zur Problemlösung des       zeichnete das Moderatoren-Team Ulrike Trenz
von Müll, die solche Großveranstaltungen
                                                     zweiten Workshop-Themas. Und sie nahmen             und Ben Brester von der Impact HUB Ruhrgebiet
hinterlassen. Allein das dreitägige Metal-­
                                                     nicht nur viele Anregungen und inspirierenden       GmbH verantwortlich. Das Team aus Essen ist
Festival „Wacken Open Air“ verursachte               Input mit in ihren beruflichen Alltag, sondern      spezialisiert auf die Umsetzung nachhaltiger
2019 laut Medienberichten gut 590                    erweiterten auch ihr Netzwerk um viele              Innovationen in Gesellschaft und Wirtschaft.
Tonnen Abfall. Bei 75.000 Besuchenden                spannende Kontakte.
waren das ca. 7,87 Kilogramm pro
Person: vor allem Zelte, Campingstühle,
Flaschen und Essensreste. Viele kleinere
Festivals versuchen hier bereits
gegenzusteuern.
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WORKSHOP ZU „MÜLLMANAGEMENT AUF GROSSVERANSTALTUNGEN“: VIELE PRAKTISCHE ANSÄTZE, WICHTIGE VERNETZUNG DER TEILNEHMENDEN               |   4

                                                     Für die systematische Problem-Umfeld-Analyse          MEHRWEG AUFWÄNDIGER ALS EINWEG
                                                     im Plenum, nutzten die Moderierenden die
                                                     grafische Methode des Problembaums, um                Nach diesem ersten Strang rund ums Essen
                                                     möglichst tief in das Thema eintauchen zu             erarbeiteten die Teilnehmenden weitere
SPANNENDE DISKUSSION IM PLENUM                       können. Das zentrale Kernproblem gab das              Ursachen/Auslöser-Reihen – zum Beispiel eine
                                                     Impact-Team vor: „Großevents verursachen              zum Getränke­angebot. Auch hier blieben
Nach kurzer Vorstellungrunde und einem               ein großes Müllaufkommen“. Davon ausgehend            Getränkereste übrig, weil die Besuchenden die
Warmup gingen die Teilnehmenden, angeleitet          wurden gemeinsam Bereiche als Verursacher für         Übersicht verlieren, welche Flasche die ihre ist.
vom Impact-Team, das Thema des Workshops             den Müll gefunden und soweit durch drei Warum-        Dahinter stecke ein explizites Sicherheitsdenken:
zunächst gemeinsam im Plenum an, erarbeiteten        Fragen aufgefächert, dass ein ganzheitliches Bild     Schließlich hätten viele, vor allem Frauen, schlechte
zentrale Problemstellungen, von denen die            der Problemlage in diesem Oberpunkt entstanden        Erfahrungen mit K.o.-Tropfen gemacht, aber auch
wichtigsten später in zwei Gruppen vertieft          ist. In einer guten Stunde füllte sich der Problem-   mit Ansteckungen, wenn man die falsche Flasche
wurden: praxis- und lösungsorientiert. Dabei         baum sehr schnell mit Bereichen, in denen Müll        erwischt. Zugleich öffnete sich hier das nächste
sollten die Lösungen nicht auf eine Umerziehung      bei einem Großevent anfällt.                          große Themenfenster: Einwegbecher und -flaschen
der Besuchenden von Großveranstaltungen                                                                    seien ein weiterer Grund für Müll im Getränke­
abzielen, sondern vielmehr das System „hacken“:      ÜBERANGEBOT AN SPEISEN                                bereich. Die Mehrweg-­Expertinnen im Plenum
durch veränderte Angebote und modifizierte                                                                 wussten, warum viele Veranstalter lieber auf Einweg
Strukturen die Gäste von Großveranstaltungen         Als ersten Bereich, der Müll bei Großveranstaltun-    setzen: Die Reinigung sei bei Mehrweggeschirr mit
dazu bringen, Müll zu vermeiden oder ihn so zu       gen verursacht, bearbeiteten die Teilnehmenden        auf­wändiger Logistik verbunden und werde durch
entsorgen, dass eine zirkuläre Weiterverarbeitung    das Cateringangebot/Essen. Warum ist das so,          restriktive Hygienevorgaben erschwert. So dürften
möglich wird.                                        fragte Ben Brester schnell nach? Essensreste          sich etwa bei der Befüllung unterm Zapfhahn
                                                     seien der Grund, so eine Teilnehmerin, weil etwa zu   fremde Becher nicht berühren. Mehrwegbecher
                                                     viel oder zu große Portionen vorbereitet werden.      mitzu­bringen, sei daher oft noch nicht erlaubt.
                                                     Und warum? Weil es eine Erwartungs­haltung der        Auch der Sicherheitsaspekt spiele eine große Rolle:
                                                     Besuchenden gebe, dass immer genug verfügbar          Becher würden immer wieder zu gefährlichen Wurf-
                                                     ist. Auch die Gewöhnung ans Überangebot sei ein       geschossen. Bei Bechern aus hartem Kunststoff
                                                     weiterer Grund für die Überproduktion. Manchmal       etwa oder auch aus Porzellan ist die Verletzungs­
                                                     entspreche das Angebot aber auch nicht dem            gefahr ungleich größer als etwa bei Pappbechern.
                                                     Geschmack der Gäste. Gleich kamen Vorschläge
                                                     aus dem Plenum, wie Essensreste verwertet oder
                                                     die Essensplanung verändert werden könnte. Diese
                                                     Diskussion wollte das Impact-Team jedoch lieber
                                                     später in den Gruppen führen.
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MÜLL DURCH INDIVIDUELLES BRANDING                     Allerdings erwarteten die Veranstalter auch,
                                                      dass die Gäste mit eigenem, individuellem
Werbemittel und das Bühnenbranding ver­               Equipment anreisen. Hier wären etwa Verleih­
ursachten ebenfalls Müll, weil sie in der Regel       modelle eine Lösung, warf ein Teilnehmender
Einwegartikel sind. Wichtig seien sie für die         ein. Darüber hinaus entstehe durch sanitäre
Optik, die Wiedererkennung und die Werbung            Anlagen/WC wie auch durch die damit zu­
der Sponsoren. Zudem sei jede Veranstaltung           sammenhängende, komplexe Infrastruktur für
individuell, hat andere Sponsoren und ein             Wasser, Abwasser und Kläranlagen – jede Menge
anderes Programm und selbstverständlich               Abfall, in Dimensionen, wie man sie für Kleinstädte
auch eigene Daten. Prompt kam der Hinweis             vorhält. Die fehlende Mülltrennung sei hier eher
auf digitale Displays als Werbebanner, auf denen      noch das geringste Problem.
man die Daten anpassen könnte. Ein verwandter
Bereich sind Deko-Artikel wie Konfetti, Banner oder   Auch Harttickets, Festivalbändchen oder
Ballons, die meist auch nur einmal benutzt würden     Akkreditierungsausweise im Bereich Einlass/­
und verschmutzt und zerrissen im Abfall landeten.     Zugangskontrolle/Sicherheitscheck verur­sachten
Ulrike Trenz brachtet hier Alternativen wie Samen-    viel Müll. Des Weiteren könnten auch lange Trans-
bomben als Konfetti-Ersatz ins Spiel, aus denen       portwege die Abfallmenge erhöhen. Dieser Aus­
bunte Blumen wachsen, oder bio­logisch abbau­         löser war nicht für alle gleich nach­vollziehbar.
baren Glitzer, der sich etwa in Wasser auflöst.       Doch die Erläuterung, dass die Ware auf langen
                                                      Lieferwegen entsprechend durch mehr Umver­
RESTE EINER ZELTSTADT                                 packungen und Füllstoffe gesichert werden
                                                      müsste, leuchtete ein. Denn dieses Sicherungs­
Eine breite Diskussion löste das Thema Über­          material landete sehr häufig im Müll, anstatt es
nachtung bei mehrtägigen Open-Air-Festivals           weiterzuverwenden.
aus. Zelte würden einfach zurückgelassen, weil
sie zerstört oder einfach auch zu billig sind,        Aus diesem Geflecht an Ober- und Unterpunkten,
um sie wieder mitzunehmen, beschreibt ein Teil­       die das Thema in seiner ganzen Breite abbildeten,
nehmender das Problem. Auch Bequemlichkeit            generierte das Impact-Team zwei Cluster für zwei
sei ein Grund wie auch der Zeitdruck, den Platz       Gruppen: 1. Catering/Verpflegung in Verbindung
möglichst schnell verlassen zu wollen. Auch           mit Speisen und Getränken; 2. Anlieferung, Einkauf,
Einweggrills und Essensreste ließen Festival­         Material, Deko, Einlass, Akkreditierung, Verpackung.
besuchende gerne zurück.
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STATEMENTS VON VIER TEILNEHMENDEN:

  „Die gesamte Organisation und Zusammensetzung des Workshops hat mir
  sehr gut gefallen. Unsere Gruppe war auch sehr motiviert, hat gut zusammen­
  gearbeitet und neue Lösungen miteinander gefunden. Die Herangehensweise
  des Moderatoren-Teams fand ich auch klasse. Sie haben mich, die ich eigentlich
  eher so eine stille Lauscherin bin, dazu gebracht, mich aktiv einzubringen.“

  – Henriette Wächter, studiert in den letzten Zügen Nachhaltigen
    Tourismus im Bachelor an der Hochschule Rhein-Waal

                                                                                      „Die Gruppendynamik, dass Menschen, die aus unterschiedlichen Bereichen
                                                                                      kommen, sich so miteinander vernetzen können, weil es um ein Ziel geht, hat
                                                                                      mir besonders gut gefallen. Ich habe unheimlich viel Input bekommen, ganz
                                                                                      viele Anregungen zu Themen, die wir in unserem Bereich bisher gar nicht
                                                                                      bespielen konnten. Ich nehme ein wahnsinnig positives Gefühl mit.“

  „Insgesamt war das eine fantastische Veranstaltung, weil hier                       – Julia Seidler, Vertriebsleiterin des Startups DishCircle. Das Mehrwegsystem
  Menschen mit verschiedenen Backgrounds zusammengekommen                               für die Gastronomie
  sind und wir dadurch andere Perspektiven kennengelernt und guten
  Input bekommen haben. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit waren
  sehr gut und schon sehr konkret und auch wichtig für unsere tägliche
  Arbeit beim VfL Bochum. Wir sind gerade dabei, für den Verein eine
  Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln.“

  – Florian David, studiert im Master Angewandte Nachhaltigkeit an
    der Hochschule Bochum, schreibt seine Masterarbeit im Bereich
    ökologische Nachhaltigkeit und erstellt aktuell die Ökobilanz für         „Als Student fand ich den Austausch mit Expert*innen und Profis aus
    den Fußball-Bundesligisten VfL Bochum 1848                                der Praxis sehr spannend, auch weil sie aus ganz verschiedenen Bereichen
                                                                              kamen. Und wenn ich demnächst mal wieder bei einem Festival mitarbeite,
                                                                              werde ich das heute Erfahrene auf jeden Fall einbringen.“

                                                                              – Alexander Wildt, studiert im Bachelor Nachhaltige Entwicklung
                                                                                an der Hochschule Bochum, hat bereits an der Organisation eines
                                                                                Mittelalter-Festivals mitgewirkt
WORKSHOP ZU "MÜLLMANAGEMENT AUF GROSSVERANSTALTUNGEN": VIELE PRAKTISCHE ANSÄTZE, WICHTIGE VERNETZUNG DER TEILNEHMENDEN
WORKSHOP ZU „MÜLLMANAGEMENT AUF GROSSVERANSTALTUNGEN“: VIELE PRAKTISCHE ANSÄTZE, WICHTIGE VERNETZUNG DER TEILNEHMENDEN                     |   7

ERGEBNISSE DER GRUPPE ZUM THEMA „ABFALLFREIES FESTIVAL“

GRUPPENPHASE 1: DIE VISION UND IHRE                    Gruppe schließlich den entscheidenden Schritt        MÜLLPROBLEM „ZELT“
ECKPFEILER                                             voran. Die endgültige Vision lautete nun: ein
                                                       „100 Prozent zirkuläres Festival – outdoor und       Des Weiteren benannte das Team zusätzlich den
Aus den Oberpunkten Einkauf, Anlieferung, Büro,        müllfrei“ zu planen. Die Idee dahinter: Neben der    Bereich Ticketing/Einlass sowie den gesamten
Material, Deko, Einlass, Akkreditierung, Material      Müllvermeidung wollte das Team in allen Bereichen    Bereich Übernachtung. In beiden Bereichen
und Verpackung sollte diese Gruppe einen Fokus         auch den zirkulären Gedanken der Kreislaufwirt-      könnte durch unkomplizierte Maßnahmen viel
bestimmen und diesen mit einer Vision verbinden,       schaft berücksichtigen – also die Infrastruktur so   Müll eingespart werden etwa durch die Umstellung
die ambitioniert und mutig ausdrückt, welches Ziel     gestalten, dass die meisten Abfälle getrennt und     auf Online-Tickets sowie Print at home-Karten.
in diesem Bereich optimal, eben „visionär“ wäre.       später in einen Wertstoff-Kreislauf eingebracht      Um Festivalbesuchenden nicht zu enttäuschen,
Passend zur Vision wählte das Team fünf Bereiche       werden können.                                       die Harttickets als Souvenirs sammeln, könnte
aus, die wichtig sind, um das anvisierte Ziel zu                                                            es sie weiter als Angebot gegen einen Aufpreis
erreichen und das gesamte Thema in seiner Breite       Um sich diesem ambitionierten Ziel anzunähern,       geben. Im Bereich Übernachtung sticht vor
erfasst. Zum Abschluss dieser ersten Runde sollte      kombinierte das Team den Bereich Einkauf mit         allem das Müllproblem „Zelt“ heraus, weil viele
das Team dazu noch fünf mutige Schritte formulieren.   dem Punkt Partnermanagement. Auf Basis eines         Besuchende diese gemeinsam mit Einweggrills
                                                       eigenen Anforderungskatalogs hielt das Team es       und Essensresten auf dem Festivalgelände als
MÜLLVERMEIDUNG UND ZIRKULARITÄT                        für sinnvoll, nur mit solchen Lieferunternehmen      Abfall zurücklassen. Mit einer Änderung der
                                                       Verträge abzuschließen, die die nachhaltigen         Festival­ordnung würde man das Mitbringen einer
Doch die Fülle an Aspekten machte es zunächst          Standards ihres Katalogs erfüllen. Dabei sollten     eigenen Vollausstattung unterbinden wollen und
schwierig, sich auf ein Oberthema zu fokussieren       die Verträge etwa mit Anbietenden von Werbe­         statt­dessen Zelte, Grills etc. verleihen und für die
und eine Vision zu formulieren. Klar war anfangs       mitteln, Deko oder Ausstattung möglichst lang­       Parzelle eine Kaution verlangen mit anschließen-
nur, dass die Gruppe auf jeden Fall Seitenthemen       fristig sein, um die Mehrfachnutzung der Mate-       der Kontrolle. Das Abwasser der Zeltstadt könnte
wie Einkauf und Mülltrennung/optimierte Ent­           rialien sicherzustellen. Probleme mit bestehenden    ganz im Sinne der Zirkularität als Dünger oder als
sorgung mit dem Stichwort Kreislaufwirtschaft          Verträgen kalkulierte das Team ein.                  Energiequelle genutzt, das Wasser für die Duschen
bearbeiten wollte. Der erste Vorschlag für eine                                                             wiederaufbereitet werden. Vorstellbar wäre es hier,
Vision – eine „abfallfreie Veranstaltung“ zu organi-   Stichworte zu den Bereichen Mülltrennung und         junge innovative Firmen mit ihrem Know-how ins
sieren – geriet dann auch zunächst sehr allgemein      Partnermanagement/Einkauf: optimierte Abfall­        Boot zu holen.
und bot wenig tragfähige Anknüpfungspunkte für         entsorgung, Anforderungskatalog, Commitments
weitere Bereiche. Erst der Tipp des Moderatoren-       mit Lieferunternehmen auf Basis nachhaltiger
Teams, die Vision enger zu fassen und sich auf         Standards
eine Location zu konzentrieren, brachte die
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Klar war auch, dass eine solche radikale Kurs­        Stichworte zu den Bereichen Einlass/Ticketing,
änderung eine transparente und flankierende           Übernachtung und Übernachtung: Image als
Kommunikation benötigt sowie ein gutes                nachhaltiger Veranstalter, Fußabdruck, Digitali­
Storytelling. Unter anderem könnte man sich           sierung, Print at home, Festivalordnung – keine
vorstellen, das Image eines nachhaltigen Ver­         eigene Vollausstattung, Equipment-Verleih,
anstalters in der Öffentlichkeit zu etablieren.       Kaution auf Stellplatz

Ebenso plädierte das Team für die Veröffent­lichung
einer regelmäßigen Ökobilanz, die über Fortschritte
und Erfolge des Veränderungs­prozesses berichtet:
etwa über positive Entwicklungen des ökologischen
Fußabdrucks. Sinnvoll sei es sicherlich auch, neben
den Medien auch Kunstschaffende, prominente
Persönlichkeiten und Vorreiter der Branche in die
Kampagne mit einzubinden. Die Finanzierung des
durchaus teuren Unterfangens könnte zusätzlich
über Förderprogramme erfolgen.

DIE FÜNF MUTIGEN SCHRITTE ZUR
ERREICHUNG DER VISION

– Umbenennung in „Green-Festival“
– Alle Kooperationsbeteiligten beachten
  den Grundsatz der Zirkularität
– Volle Transparenz über den ökologischen
  Fußabdruck
– Alle Tickets sind digital
– Zirkularität: Nutzung von Ressourcen für
  weitere Veranstaltungen
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GRUPPENPHASE 2: DIE ROADMAP                           Auch die Mülltrennung könnte ab diesem Jahr          DAS JAHR 2027
                                                      neu strukturiert werden: Auf dem Festivalgelände
In dieser Phase sollten die Teammitglieder ihre       werden im Abstand von 30 Metern Müllent­             In diesem Jahr könnte ein erster Erfolg in
mutigen Schritte in eine zeitliche Abfolge bringen:   sorgungsstationen eingerichtet, an denen der         punkto Zirkularität gefeiert werden: Aus recycel­
Was soll wann und mit welchen Maßnahmen er-           Abfall streng getrennt gesammelt wird. Das           barem Müll der Vorjahre werden Merchandise-­
reicht werden? Vorgegeben waren dafür fünf            Team schlägt Sammelbehälter für Papier-,             Artikel produziert – Rucksäcke aus PET-Flaschen
Zeitstufen ab dem aktuellen Jahr 2022, 2023,          Plastik-, Glas-, Bio- und Restmüll vor, aber         oder neue Zelte aus alten Zeltplanen.
2025, 2027 und 2030 als Zieljahr, in dem die          auch für Pfandprodukte.                              Die Bemühungen des Veranstalters könnten jetzt
Vision erreicht werden würde. Jetzt waren             Nun könnte auch die Festivalordnung                  nach drei Jahren mit einer Zertifizierung als nach-
besonders ambitionierte Ideen gefragt.                modifiziert und eine Kaution für die Zeltplätze      haltiges Festival belohnt werden, um die man sich
                                                      eingeführt werden.                                   zuvor beworben hat.
DAS JAHR 2022                                         Auch wäre es denkbar, dass schon erste               Auch wäre es denkbar, dass nun zwei Drittel der
                                                      Kooperationsbeteiligte (Essen und Getränke)          Kooperationsbeteiligten/Lieferunternehmen die
Als erste Maßnahme, die bereits im noch               die geforderten Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.   Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.
laufenden Jahr erledigt werden könnte, schlägt
die Gruppe eine Bestandsaufnahme vor, um etwa         DAS JAHR 2025                                        DAS JAHR 2030
zu überprüfen, welche Kooperationsbeteiligten
und Lieferunternehmen bereits nachhaltig handeln.     Eine erste Ökobilanz zu diesem Zeitpunkt             Wenn alle Bedingungen des Planspiels erfüllt
Aus den Ergebnissen der Analyse sollte dann ein       würde zeigen, wie viel der Veranstalter bereits      wären, könnte der Veranstalter im Zieljahr ver­
Konzept für das weitere Vorgehen entwickelt           bewegt hat und wie weit er noch von seinem           künden: Das Festival ist zu 100 Prozent zirkulär.
werden.                                               eigentlichen Ziel entfernt ist.                      Dann würden auch alle Kooperationsbeteiligten
Auch die Einführung digitaler Tickets wäre            Schlagzeilen will man mit einem Innovations­         nachhaltig agieren.
schnell möglich                                       projekt machen, bei dem der Festival-Veranstalter
sowie die Umbenennung in „Green Festival“.            eng mit Startups zusammenarbeitet, ihnen Raum
                                                      für neue Entwicklungen gibt: Eine erste Anlage
DAS JAHR 2023                                         zur Energiegewinnung vor Ort könnte auf Basis
                                                      von Kompostierung oder einer Art Müllverbrennung
Auf der zweiten Zeitstufe sollten bereits             bereits Strom produzieren.
Fördermittel akquiriert werden, auch um               Auch die Ausleihe des Camping-Equipments
unabhängiger von kommerziellen Unter­                 würde in diesem Jahr starten: Zelte werden
stützenden zu werden, die oft eigene                  zurückgebracht statt als Müll in der Tonne zu
Interessen verfolgen.                                 landen.
Im Planspiel soll auch hier bereits der               Auch sollte zu diesem Zeitpunkt schon ein Drittel
Start­schuss für die begleitende, medien-             der Kooperationsbeteiligten die Nachhaltigkeits-
­wirksame und bundesweite Kampagne fallen.            standards erfüllen.
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ERGEBNISSE DER GRUPPE ZUM THEMA „MÜLLLOSE VERPFLEGUNG“

GRUPPENPHASE 1: DIE VISION UND IHRE                   WIDER DIE RESTE
ECKPFEILER
                                                      Anknüpfend daran fanden die Gruppenmitglieder
Die zweite Gruppe entschied sich, für die Ober-       schnell ihren ersten Bereich: Lebensmittelreste,
punkte Catering/Verpflegung in Verbindung mit         die es zu vermeiden gilt. Um Speisen nicht weg-
Essen und Getränken und Einwegverpackungen            schmeißen zu müssen, sprachen sie sich für Food-
eine mutige Vision zu formulieren. Entsprechend       sharing aus – etwa Portionen, die zu viel produziert
der Vision sollte das Team fünf Bereiche auswählen,   worden sind, an Suppenküchen oder Tafeln zu
die wichtig sind, um das anvisierte Ziel zu errei-    spenden. Lebensmittelreste, die nicht mehr ver-
chen und das gesamte Thema in seiner Breite zu        zehrbar sind, könnten von Landwirten als Tierfutter
erfassen. Die Zielvorgabe der ersten Runde war es,    abgeholt werden oder sogar als Biomasse zur
mutige Schritte in Richtung Vision zu definieren.     Energiegewinnung verwendet werden. Auch über
                                                      eine Reduzierung des Angebots oder kleinere
SCHERZ WIRD ZUM ZIEL                                  Portionen könnte Foodwaste vermieden werden.
                                                      Ist der Hunger größer als die Portion, müssten
Auch diese Gruppe arbeitete zunächst intensiv an      Besuchenden sich eben zweimal anstellen. Auch
der Formulierung der Vision, die nicht zu allgemein   bei Getränken könnte man Anreize setzen, klei-
sein sollte. Deswegen einigte man sich darauf, ein    nere Mengen zu kaufen. Entweder keine 0,5-Liter-­
                                                      Becher mehr anzubieten oder 0,2-Liter-Becher im        (…) Denn hinsichtlich des Müllaufkommens
spezielles Veranstaltungsformat in den Fokus zu
                                                      Verhältnis deutlich günstiger zu verkaufen. Über-      gebe es große Unterschiede zwischen einem
nehmen: das Festival. Denn hinsichtlich des Müll-
                                                      dies könnten die Besuchenden ihre Getränke selbst      Musik- oder einem Mittelalterfestival wie
aufkommens gebe es große Unterschiede zwi-
                                                      abfüllen. Dafür müssten die Getränke in Fässern        auch zwischen einem Rockkonzert oder
schen einem Musik- oder einem Mittelalterfestival
                                                      angeliefert werden.                                    einer Theateraufführung
wie auch zwischen einem Rockkonzert oder einer
Theateraufführung. Auch die Dauer eines Events –
eintägig oder mehrtägig – trage dazu bei. Zur end-    Stichworte zum Bereich Lebensmittelreste und
gültigen Vision wurde schließlich ein als Scherz in   Getränke: Reduzierung des Angebots, Foodsharing
die Runde geworfener Vorschlag, doch ein Festival     und generelle Weiterverwendung (Energiegewin-
ohne Mülleimer zu veranstalten: Nun sollte also       nung), Anlieferung in Fässern, Anreize für große
ein „mülleimerloses Festival“ organisiert werden –    Getränkemengen reduzieren
ohne Essens- und Getränkereste.
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PRO UND KONTRA „MEHRWEG“                              Die Kosten für die Einführung könnten in die
                                                      Ticketpreise einfließen. Ein Vorschlag: Anreize       DIE FÜNF MUTIGEN SCHRITTE ZUR
Sehr intensiv diskutierte die Gruppe im Anschluss     setzen, indem Mehrwegbecher gebrandet und             ERREICHUNG DER VISION
über die Vermeidung und die Größen von Ver­           so zum Sammlerstück werden – wie etwa auf
packungen, die sie als zweiten Bereich definierte.    Weihnachtsmärkten. Allerdings müssten sie dann        – Veranstalter verzichten auf Einweggeschirr
Der erste Vorschlag ging in die Richtung, Speisen     aus einem langlebigen Material hergestellt werden.      im Catering und installieren Mehrwegsysteme
anzubieten, für die keine Verpackungen erforderlich   Restriktiv wirkten sich hier vor allem auch gesetz-   – Kooperationen für die Vermeidung von
sind: etwa das Würstchen im Brot ohne Pappunter-      liche Hygienevorschriften aus.                          Essensresten: 1. Nicht abgenommene Portionen
lage oder vielleicht Frühlingsrollen in Servietten,                                                           werden etwa an Suppenküchen gespendet;
die für den Biomüll geeignet sind. Suppen und         Stichworte zum Bereich Verpackung: Mehrweg-             2. Nicht verzehrbare Reste werden in Biomasse-
Nudeln müsste man nicht unbedingt anbieten.           pfandsystem/Eingang, Branding als Anreiz/Lang­          Kraftwerken zur Energiegewinnung genutzt.
Viel diskutiert wurde auch über Schwierigkeiten       lebigkeit des Mehrweggeschirrs, Getränke für          – Produktion on demand: Mit diesem Schritt ist
rund um die Einführung eines Mehrwegpfand­            Mehrwegverpackungen, Servietten für den Biomüll         die Gruppe ihrer Zeit voraus. Beim Ticketkauf
systems. Für Mehrweggeschirr gebe es nun mal                                                                  über eine App oder Maske auf einem Portal
kaum Waschstraßen. Becher würden heute von            Ein wichtiger Bereich, der bei solchen massiven         geben an, was sie in welchen Mengen zu
Münster nach Köln gekarrt, gewaschen und dann         Veränderungen immer mitgedacht werden                   welchem Zeitpunkt während des Festivals
wieder zurückgebracht, so ein Kontra-Argument.        müsste, ist die Kommunikation: Öffentlichkeit,          verzehren wollen. So kann die Planung für
Gegen die Einführung eines Mehrwegpfandsystems        Stakeholder und die Besuchenden würde man               Einkauf und Vorbereitung des Catering-Angebots
spreche zudem die Gewohnheit und Bequemlich-          gerne über die Hintergründe und Auswirkungen            zielgenauer gestaltet und Lebensmittelreste
keit der Besuchenden, Becher und Teller gleich        des nachhaltigen Veränderungsprozesses zur              minimiert werden.
nach Gebrauch in den nächsten Mülleimer zu            Müllvermeidung aufklären.                             – Gäste nehmen ihren mitgebrachten Müll wieder
schmeißen oder sogar achtlos wegzuwerfen.                                                                     mit. Die Forderung wird vorab kommuniziert.
Trotzdem sprachen sich alle dafür aus, die Ein­                                                             – Veranstalter bewirbt sich um einen Preis, mit
führung von Mehrweg zu wagen, weil dadurch                                                                    dem sein Event als erstes müllfreies Festival
einfach sehr viel Müll vermieden werden könnte.                                                                ausgezeichnet wird.
Zumal die Akzeptanz von Pfandgefäßen weiter
zunehme. Auch sei der Wille zur Nachhaltigkeit
bei vielen bereits verankert.
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GRUPPENPHASE 2: DIE ROADMAP                           Überhaupt würde die Gruppe auf dieser Stufe         Nun sollte eine Testphase beginnen, in der nicht
                                                      viele der Maßnahmen, die zur Zielerreichung         nur die App, sondern auch das neue Mehrweg-
In dieser Phase sollten die Teammitglieder            wichtig sind, auf den Weg bringen.                  pfandsystem im Fokus steht sowie die Zusammen-
ihre mutigen Schritte in eine zeitliche Abfolge       Zunächst würde sie eine App in Auftrag zu geben,    arbeit mit den neuen Kooperationsbeteiligten.
bringen: Was soll wann und mit welchen Maß­           über die Festivalbesuchenden beim Kauf ihrer        Eventuell müsste dann nach ersten Auswertungen
nahmen erreicht werden? Vorgegeben waren              Tickets angeben können, welche Speisen und          nachgesteuert werden.
dafür fünf Zeitstufen ab dem aktuellen Jahr           Getränke sie aus dem Cateringangebot in welchen
2022, 2023, 2025, 2027 und 2030 als Zieljahr,         Mengen bevorzugen und zu welchem Zeitpunkt          DAS JAHR 2027
in dem die Vision erreicht werden würde. Jetzt        sie diese verzehren wollen. Diese Vorabbuchungen
waren besonders ambitionierte Ideen gefragt.          erleichtern Planung, Einkauf und Vorbereitung       In der Simulation des Teams beschließt die Politik
                                                      des Catering-Angebotes. Stichwort: Produktion       nun das angestrebte Gesetz zur Mehrwegpfand-
DAS JAHR 2022                                         on demand.                                          Pflicht. Ein großer Erfolg für die Veranstaltungs-
                                                      Parallel dazu würde man einen Kooperations­         branche!
Zum Start ihres Transformationsprozess                partner für Foodsharing finden wollen, an den       Die Ergebnisse der Testphase würden ausgewertet,
möchte die Gruppe Öffentlichkeit und Festival­        zu viel produzierte Lebensmittel gespendet          um nachzujustieren.
besuchenden erst einmal über ihren Ansatz,            werden.                                             Bis zum Zieljahr plante das Team, auch die
ein müllfreies Festival zu veranstalten, aufklären,   Auch Pfandsysteme könnten über die App              Parameter der anderen Workshop-Gruppe zu
erläutern, warum etwa Müll auf Festivals entsteht     eingerichtet werden.                                integrieren: Werbemittel, Deko, Übernachtung,
und welche Auswirkungen damit verbunden sind          Überdies könnte sich das Team vorstellen,           Ticketing, Stakeholder-Dialog.
und dazu Aufklärungsmaterial entwickeln und           verstärkt Lobbyismus zu betreiben und in der        Die drei Jahre bis 2030 würden dann zur finalen
anbieten.                                             Politiktätige für die Idee eines Gesetzes zu        Testphase.
Durch eine flankierende Pressearbeit könnte der       begeistern, das Mehrwegpfandsysteme auch
gesamte Prozess öffentlichkeitswirksam begleitet      für Festivals verbindlich vorschreibt.
werden bis zur Erreichung des Ziels.                  Zusätzlich plante das Team, Festivalbesuchenden     DAS JAHR 2030
Auch die Suche nach Kooperationsbeteiligten           mit Gamifications zu belohnen, wenn sie Müll ein-
sollte sofort beginnen. Gesucht würden etwa           sammeln oder abgeben. Stichwort: „Bier für Müll“.   Die letzte Testphase wäre nun erfolgreich
Catering-Unternehmen, Lieferunternehmen für                                                               beendet. Alle Vorhaben wären umgesetzt,
Mehrwegpfandsysteme oder Firmen, die eine             DAS JAHR 2025                                       auch die Integration der zusätzlichen Parameter:
Spülstraße betreiben können.                                                                              Das erste müllfreie Festival könnte starten!
                                                      Die Buchungs-App wäre auf dieser Zeitstufe
                                                      bereits seit einem Jahr auf dem Markt und
DAS JAHR 2023                                         erleichtert die Steuerung des Angebots enorm.
                                                      Auch die erste Spülstraße würde das Team
In einer ersten Monitoring-Bilanz würde das           bereits 2025 gern in Betrieb nehmen.
Team gerne eruieren, ob sich bereits etwas            Das angestrebte Gesetz könnte jetzt bereits
verändert hat und was noch alles umgesetzt            im Entwurf vorliegen.
werden muss.
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