Zeit für sprache - Haus für Poesie
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Endlich zeit für 14. — 20. 6. 2019 sprache Akademie der Künste | Hanseatenweg 10 haus-fuer-poesie.org
MEET THE ARTISTS TOM NICOLETA MCCARTHY ESINENCU GHAYAT MADAME ALMADHOUN NIELSEN DON MEE ALAN www.berliner-kuenstlerprogramm.de CHOI PAULS ¨ GASTE LITERATUR 2019 DAADGALERIE ORANIENSTRASSE 161 BERLIN-KREUZBERG
Endlich Zeit für Sprache! Sprache schafft Realitäten, Worten folgen Taten. Hass, Diskrimi- nierendes und falsche Fakten dürfen in unserem Sprechen keinen Raum finden. Zarathustras Dreisatz – „gute Gedanken, gute Worte, gute Taten“ – behält seine Gültigkeit. Sprechen und Schreiben beginnen mit dem Gedanken, der Kreation, der poiesis. Die Kunstform der Sprache ist die Lyrik. Ihr Genauigkeitsanspruch verwandelt Verstehen in Sprache. Wir als Lesende und Hörende von Gedichten sind Teil dieser Weltaneignung, wir erleben, wie Thomas Wohlfahrt Lyrik sprachliche Räume für kritisches und freies Denken offen- hält. Endlich Zeit für Sprache! Eröffnet wird das 20. poesiefestival berlin mit Weltklang – Nacht der Poesie. In sieben Sprachen geben DichterInnen Beispiele ihrer poetischen Weltaneignung. Ein Forum diskutiert über Diskursvergiftung, Vertrauensverlust und poetischen Widerstand. Die Ausstellung Aubergine mit Scheibenwischer präsentiert erstmals umfänglich Oskar Pastiors „Zeichengebilde“, die mit seinem dichterischen Werk korrespondieren. Poesiegespräche geben Einblicke in poetisch vielgestaltige Werkstätten. Der argentinische Dichter Sergio Raimondi hält die Berliner Rede zur Poesie. Der Kuba-Abend zeigt auf, wie Dichtung sich aus Musik und Tanz speist. Das 20. poesiefestival berlin wirft einen Blick auf die Dichtkunst der USA, im Übersetzungsworkshop VERSschmuggel übersetzen sich us-amerikanische und deutsche AutorInnen gegenseitig. Ein Spoken Word- und Performance-Abend versammelt internationale Stars. Zwei Veranstaltungen widmen sich queerem Schreiben, und anlässlich des 200. Geburtstags von Walt Whitman, dem für die USA wichtigsten Dichter, erlebt sein Langgedicht Leaves of Grass eine szenische Inszenierung. Lyrikline, das große Online-Lyrik-Archiv, feiert sein 20-jähriges Jubiläum – mit einer Late-Night- Poetry Show. Auf dem Lyrikmarkt präsentieren fast 40 Verlage und Zeitschriften ihre Publikationen, flankiert von Lesungen und einem Programm für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Ich bedanke mich herzlich bei allen Partnern und Förderern, insbesondere beim Hauptstadtkultur- fonds, dem Auswärtigen Amt und der Akademie der Künste, sowie bei meinem Team. Uns allen wünsche ich ein inspirierendes Festival 2019 und den etwa 150 KünstlerInnen aus 25 Ländern einen tollen Aufenthalt in Berlin. Dr. Thomas Wohlfahrt Leiter Haus für Poesie und poesiefestival berlin 3
Urlaub in Brandenburg GCM Go City Media GmbH, Salzufer 11, 10587 Berlin • Foto: 2016 kallejipp / Photocase a 12 Radtouren im praktischen Booklet Wer sich schon als Kind nach Bullerbü geträumt hat, wird es im Brandenburg-Urlaub finden: wo Eisvögel tauchen, Ponys schnauben und der nächste Badesee nur ein paar Schritte entfernt ist von der lauschigsten Unterkunft, die man sich wünschen kann. Der Sommer kann kommen! Jetzt im Handel Ed i t i o n v ne o NUR Ei n oder versandkostenfrei bestellen: tip-berlin.de/shop 8,90 €: tip TY er B lin T 4 und ZI
auftakt SO 9.6. – DO 20.6. tgl. 11.00 – 19.00 Aubergine mit Scheibenwischer – Die Zeichnungen von Oskar Pastior Halle 3 4€ Ausstellung Eröffnung SA 8.6. 15.00 Eintritt frei Mit Heidede Becker, Autorin des Buchs „Aubergine mit Scheibenwischer“ Eröffnungsrede Herta Müller, Literaturnobelpreisträgerin „Wie lang dauert für immer“ Mit außergewöhnlichen poe tischen Konstruktionen und hintergründigen Wort- und Sprachschöpfungen hat sich Oskar Pastior nicht nur hier- zulande in die Köpfe der Oskar Pastior FreundInnen experimenteller Poesie gedichtet und gelesen. Hinter der Wertschätzung für den Dichter Oskar Pastior – er wurde mit zwanzig Literaturpreisen, darunter der ihm 2006 posthum verliehene Georg-Büchner- Preis, geehrt – ist der Zeichner nahezu unbekannt geblieben. Die Ausstellung rückt nun die „Zeichengebilde“ von Oskar Pastior ins Blickfeld und zeigt, wie sie mit seinen „Wortgebilden“ verbunden sind. Pastior skizzierte schubweise, parallel zu seinen Textprojekten, aber auch in den Phasen dazwischen. Sein umfangreiches grafisches Werk wirkt beim Betrachten wie eine Entdeckungsreise mit unbestimmtem Ziel. Seine Zeichnungen verführen zum Tagträumen in imaginierten Eigenwelten. Sinn kommt und geht durch die Hintertür, Bedeutung bleibt im Schwebezustand. Oskar Pastior (1927–2006) wurde im rumänischen Hermannstadt/Sibiu als Angehöriger der deutschen Minderheit geboren. Sein Deportationsschicksal in der Sowjetunion – er wurde 1945 als 17-Jähriger zu vier Jahren Zwangsarbeit im Donbass verschleppt – ist in Herta Müllers Roman „Atemschaukel“ verarbeitet. Pastiors erster Gedichtband erschien 1964 in Bukarest. 1968 floh er in den Westen und lebte von 1969 an als freier Schriftsteller in Berlin. Kuration: Heidede Becker Projektleitung: Lutz Dittrich 5
auftakt DI 11.6. ab 18.00 Eintritt frei Poets’ Corner: Lyrik in den Bezirken Poets’ Corner überzieht die Stadt mit Gedichten. Über 30 Berliner LyrikerInnen und ein Kollektiv lesen an einem Abend aus ihren Werken – in Bibliotheken, Galerien, Museen und Kulturzentren, unterstützt von Bezirken und Kulturinstitutionen. Überall ist Raum für Poesie! 18.00 –20.00 Tempelhof-Schöneberg Schöneberg Museum • Hauptstraße 40/42 • S Schöneberg Mit Marica Bodrožić | Norbert Lange | Steffen Popp | Elisa Weinkötz Moderation: Ines Berwing 18.30 –21.00 Mit te Instituto Cervantes • Rosenstraße 18 • S Hackescher Markt Mit Timo Berger | Izaskun Gracia Quintana | Jorge Locane | Sonia Solarte mit SolArte Moderation: Laura Haber Die Veranstaltung findet auf Spanisch und Deutsch statt und wird gedolmetscht. 19.00 –20.30 Lichtenberg studio im hochhaus • Zingster Straße 25 • S Hohenschönhausen Mit Sandra Burkhardt | Tobias Herold | Ilia Ryvkin | Joel Scott Moderation: Peter Holland Alexandru Bulucz Sandra Gugić Anna Hetzer 6
t Max Czollek Norbert Lange Odile Kennel Steffen Popp 19.00 –21.00 Fr iedr ichsha in - K reuzb erg Pablo-Neruda-Bibliothek • Frankfurter Allee 14a • U Frankfurter Tor Mit Alexandru Bulucz | Mariola Grzyb | Alexander Kappe | Odile Kennel | Mati Shemoelof Moderation: Chris Möller 19.00 –21.00 Treptow-Köpenick NOVILLA • Hasselwerderstraße 22 • S Berlin-Schöneweide Mit Max Czollek | Julia Dorsch | Anna Hetzer | Simone Kornappel | Steve Mekoudja | Abdulkadir Musa Musik: Nikolaus Neuser, Trompete | Els Vandeweyer, Vibraphone Moderation: Vera Kurlenina 19.30 –21.30 Pankow Brotfabrik • Caligariplatz 1 • S Prenzlauer Allee Mit Cecília Erismann | Moritz Gause | Sandra Gugić | Adelaide Ivánova | Kevin Junk | Douglas Pompeu Moderation: Alexander Graeff 20.00 – 21.30 Mit te Neue Nachbarschaft // Moabit • Beusselstraße 26 • S Beusselstraße Mit Ruth Johanna Benrath | Bettina Hartz | Kollektiv Wiese (u.a. Nauras Ali, Marwa Younes Almokbel, Orsolya Kalász, Rahaf Gharzaddien, Kenan Khadaj) Moderation: Christian Filips ab 21.30 Come Together in der Neuen Nachbarschaft. Projektleitung: Felix Schiller | Saskia Warzecha 7
FR 14.6. 20.00 Studio 13/8 € inkl. Anthologie Weltklang – Nacht der Poesie Mit Yugen Blakrok Südafrika | Patrizia Cavalli Italien | Anja Golob Slowenien | Rainer René Mueller Deutschland | Eileen Myles USA | Marion Poschmann Deutschland | Fatemeh Shams Iran/USA | Keston Sutherland Großbritannien | Xi Chuan China Moderation: Maren Jäger Deutschland Literaturwissenschaftlerin Weltklang – Nacht der Poesie ist die vielstimmige Eröffnung des poesiefestival berlin. D ichterInnen aus allen Teilen der Welt lesen, singen und performen in sieben verschiedenen Muttersprachen. Sie zeigen den Reichtum der Gegenwartslyrik, ihre Vielfalt, Ansätze und Stile. Exklusiv zur Veranstal- tung erscheint eine Anthologie mit den deutschen Übersetzungen zum Mit- und Nachlesen. Yugen Blakrok (geb. 1984 in der Provinz Eastern Cape) gilt spätestens mit dem Album „Anima Mysterium“ (I.O.T Records 2019) als Queen des alternativen Rap Südafrikas. Ihre Texte sind futuristisch, virtuos und komplex, stecken voll dichter Metaphern und altem Wissen. Ein Song von ihr erschien auf dem Soundtrack des Marvel-Films „Black Panther“: ein wichtiger Moment für die zeitgenössische südafrikanische Yugen Blakrok Musik. Die Bücher und Lesungen von Patrizia Cavalli (geb. 1947 in Todi, Umbrien) genießen in ihrer Heimat Kultstatus. Ihre Gedichte, die aus der Perspektive einer Flaneurin geschrieben sind, oszillieren zwischen Epiphanie und Resignation. Es sind die Inszenierungen eines „immer offenen Theaters“, auf dessen Bühne das Le- Patrizia Cavalli ben bei laufendem Taxameter inszeniert wird. Anja Golob (geb. 1976 in Gradec) ist der Shootingstar der europäi- schen Dichtung. Ihre Gedichte sind voller Risse, Scharten und Krümel. Sie erzählt in einer Sprache, die äußerst beweglich ist in ihren Gelenken, Anja Golob vom Anfang und Ende der Liebe, vom „Dortgestern und Hierheute“. 8
Rainer René Muellers (geb. 1949 in Würzburg) Werk entsteht in der Tradition Paul Celans. Seine Gedichte sind geschichtssatte Gebilde, in denen das Grauen des vergangenen Jahrhunderts nachzittert. Auffällig an ihnen ist die radikal-sprachliche Verkürzung, die mit Zitatfetzen und Satzpartikeln arbeitet, die grafisch aus dem Text herauspräpariert werden. Mueller liest u.a. aus seinem jüngsten Band „geschriebes. selbst mit stein“ (Edition a o u e y 2018). Rainer René Mueller Eileen Myles (geb. 1949 in Cambridge, Massachusetts) ist so etwas wie ein Rockstar in der ame- rikanischen Lyrikszene. Ihre ersten Lesungen gab sie im CBGB’s, dem berühmten Club im East Village von Manhattan, wo auch die Ramones und Blondie auftraten. Sie liest Gedichte aus ihrem jüngsten Band „Evolution“ (Grove Press 2018). In den Gedichten von Marion Poschmann (geb. 1969 in Essen) geht es genau und leise zu. Sie verbinden Wissenschaft mit Schönheit. Poschmanns Lyrik, so die Jury des „Berliner Literaturpreises“ 2018, „bewirkt eine ganz eigene Art von Entschleunigung. Folgt man ihr, er- schließen sich neue Sprachwelten von barock üppiger und romantisch Marion Poschmann raumgreifender Vielfalt“. Fatemeh Shams (geb. 1983 in Mashhad) wurde 2009 dazu gezwungen, ihr Land zu verlassen. Nach Jahren in London lebt sie zurzeit im Exil in Philadelphia. Ihre Gedichte – bildstark, harsch und elegant zugleich – sind auch im Politischen immer persönlich. Sie reflektieren die Brutalität von Migration und Krieg, verbinden Trauer mit widerständiger Lust. Der Dichter und Musiker Keston Sutherland (geb. 1976 in Bristol) ist einer der herausragendsten Autoren der experimentellen britischen Lyrik. In seinen Performances schickt er seine aggressiv-hochauflösenden Texte durch alle Register. Sutherland liest Gedichte aus seinem jüngsten Band „Whither Russia“ (Barque Press 2017). Keston Sutherland Xi Chuan (geb. 1963 in Xuzhou) ist einer der großen Dichter der Gegenwart. Weltgewandt, mit lakonischem Humor schreibt er über leckende Wasserrohre, romantisch veranlagte korrupte Beamte und über Nachrichten, die schon vor den Ereignissen da sind. „Alle seine Gedichte sind Übungen im Denken, die dem Denken keine noch so kleine Selbstgefälligkeit durchgehen lassen“, sagt Xis Übersetzerin Lea Schneider. Projektleitung: Alexander Gumz | Matthias Kniep 9
SA 15.6. 17.00 Clubraum 6/4 € Poesiegespräch: Eileen Myles I’m A Poet, You Fool Eileen Myles USA Autorin im Gespräch mit Eileen Myles Odile Kennel Deutschland Autorin und Übersetzerin Eileen Myles begann ihre Karriere als Dichterin im New York der 70er Jahre. Dort wurde sie von AutorInnen der zweiten Generation der New York School wie James Schuyler oder Alice Notley beeinflusst. Sich selbst bezeichnet Myles „als wütende, weiße Lesbe, die die brennenden Straßen durchwandert“ und nach New York kam, um für Aufsehen zu sorgen. Das ist ihr mit ihrem ty- pisch kurzzeiligen, lakonischen Stil und mittlerweile 20 Gedichtbänden auf unvergleichliche Weise gelungen. Eileen Myles spricht mit ihrer Übersetzerin Odile Kennel über ihr Leben und Werk. Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Projektleitung: Alexander Gumz | Matthias Kniep SA 15.6. 18.00 Clubraum 6/4 € Poesiegespräch: Patrizia Cavalli Meine Gedichte werden die Welt nicht verändern Patrizia Cavalli Italien Autorin im Gespräch mit Giorgio Agamben Italien Philosoph Patrizia Cavalli kam Ende der 60er Jahre aus der umbrischen Provinz nach Rom. Dort fand sie unter der Ägide der Schriftstellerin Elsa Morante zu ihrem eigenen Ton, der sich stark von den hermetischen Strömungen der Zeit abhob. Auf einer skizzierten Landkarte der Lyrik weist ihr der Philosoph Giorgio Agamben, der Cavallis Werk als die „vielleicht fließendste, konsistenteste“ Dichtung des 20. Jahrhunderts rühmt, eine Ausnahmestellung zu. Ihre Gedichte vollbrächten das Wunder, einen Raum zu eröffnen, „wo das urzeitliche Reptil der Dichtung, das sein eigenes Aus- sterben überlebt hat, gedankenlos weidet“. Die Veranstaltung wird italienisch-deutsch gedolmetscht. Projektleitung: Alexander Gumz | Matthias Kniep 10
SA 15.6. 19.00 Clubraum 6/4 € Poesiegespräch: Keston Sutherland This Poetry Is Fucked Keston Sutherland Großbritannien Autor im Gespräch mit Katharina Schultens Deutschland Autorin Keston Sutherland ist der wichtigste Vertreter der zweiten Generation der sogenannten Cambridge School, einer modernistischen Bewegung, die sich radikal von einem traditionellen Poesiever- ständnis abkehrt. Wie sein Mentor J.H. Prynne ist Sutherland ein Marx-Exeget. Sein Langpoem “Hot White Andy” über das Begehren in Zeiten des Spätkapitalismus wurde als das „bemerkens- werteste englische Gedicht, das bisher in diesem Jahrhundert veröffentlich wurde“ (Jacket) gefeiert. Sutherland spricht mit seiner Übersetzerin Katharina Schultens und liest Gedichte, die er eigens für diese Veranstaltung geschrieben hat. Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Projektleitung: Alexander Gumz | Matthias Kniep MO 17.6. 16.30 Clubraum 6/4 € Poesiegespräch: Xi Chuan Im Audi A6 Richtung Han-Dynastie Xi Chuan China Autor im Gespräch Xi Chuan mit Lea Schneider Deutschland Autorin und Übersetzerin Xi Chuan gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Dichter Chinas. Neun Bände sind bislang von ihm erschienen. Xi Chuan nutzt in seiner Lyrik „ein konkurrenzlos tiefes historisches Wissen, um sich über die Eindimensionalität der Tradition lustig zu machen“, schreibt die Übersetzerin Lea Schneider. „Jeder Verweis auf Geschichte und Herkunft in seinen Texten ist dazu da, zu zeigen, wie kontingent die Grenzen und Normen von heute sind.“ Schneider spricht mit dem vielgereisten Dichter über sein bildungspralles, immer zugleich witziges Werk. Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Projektleitung: Alexander Gumz | Matthias Kniep 11
MI 19.6. 17.00 Clubraum 6/4 € Poesiegespräch: Fatemeh Shams Als sie die Tür eintraten Fatemeh Shams Iran/USA Autorin im Gespräch mit Fatemeh Shams Maryam Aras Deutschland Iranistin und Literaturjournalistin Fatemeh Shams ist eine politische Geflüchtete, eine Dichterin im Exil. Doch auch in den USA ist die preisgekrönte Autorin politisch aktiv, engagiert sich in der iranischen Community. Shams Ge- dichte stellen persönliche, kunstvolle Reflektionen dieser Situation dar, die so viele im 21. Jahrhun- dert betreffen. Sie berichten von Menschen, für die Heimat nur noch „eine traurige Vergangenheit ohne Ende ist“, wie es in einer Zeile von Shams heißt. Bildstark kondensiert Shams erlebtes Leid in Texte, die in ihrer Schönheit darüber hinausweisen. Mit Maryam Aras spricht sie übers Dichten im Exil, über Poesie und Politik. Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Projektleitung: Alexander Gumz | Matthias Kniep EIN PORTAL DES LITER ARISCHEN COLLOQUIUMS BERLIN & DES BR ANDENBURGISCHEN LITER ATURBÜROS. AUTORENLEXIKON, PREISE & STIPENDIEN, LITERATURZEITSCHRIFTEN, BERLINER LITERATURKALENDER, WRITERS@BERLIN, LITERATUR- LANDSCHAFT, LITERATOUREN UND BUCHEMPFEHLUNGEN ... DER LITERATURHAFEN IM INTERNET LITERATURPORT.DE 12
SA 15.6. 20.00 Kl. Parkett 14/10 € superpowerpoetry Spoken Word meets Slam Poetry meets Hip-Hop Mit Yugen Blakrok Südafrika MC | Sarah Kay USA Dichterin | Francesca Beard Malaysia/Großbritannien Dichterin | Julian Heun Deutschland Dichter Moderation: Julian Heun Yugen Blakrok Sarah Kay Francesca Beard Julian Heun „superpowerpoetry“ ist die gesammelte Kraft von Spoken Word-HeldInnen von vier verschiedenen Kontinenten. Auf dem Weg vom Kopf bis zum Blatt geht beim Schreiben nicht selten ein Stück Energie verloren, so dass der Buchstabe auf dem Papier kraftlos erscheint. Genau hier kommt „superpowerpoetry“ zum Einsatz und verleiht den Worten mit Stimmen und Körpern neue Dyna- mik. Die Performer bespielen das Energiefeld mit Slam Poetry, Spoken Word und Hip-Hop. Sarah Kay, Spoken Word-Ikone aus New York, Francesca Beard, eine der aufregendsten und auf- strebenden Stimmen Großbritanniens, die Südafrikanerin Yugen Blakrok, die mit Hip-Hop und tranceartigen Klängen bezaubert, und Julian Heun, dreifacher deutschsprachiger Meister im Poetry Slam, präsentieren an diesem Abend ihre Texte – ob gereimt oder ungereimt, sozialkritisch oder intim, humoristisch oder den Tränen nah, kompromisslos oder zart. Hier wird mit lyrischem Magnetismus experimentiert und der Wortakku wieder aufgeladen. Poetry: On. Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt. Kuration: Isabel Aguirre Siemer | Julian Heun Projektleitung: Isabel Aguirre Siemer 13
POESIE TRIFFT LITERATUR Über 200 Buch- und Hörbuchtipps in jedem BÜCHERmagazin Zeitreisen ins 20. Jahrhundert # 4.2019 Lyrik-Dossier # 5.2019 Gratis- Ausgabe sichern! 0711 7252 295 14 buecher-magazin.de/poesie
SA 15.6. 22.00 Studiofoyer 10/7 € Lyrikline Late Night Jahre 20 Lyrikli Poetry Show Mit den DichterInnen Daniel Falb Deutschland | ne Cia Rinne Schweden/Deutschland | Tom Van de Voorde Belgien Musik: Maxi Pongratz Deutschland Moderation: Marie Kaiser Deutschland Radiojournalistin | Ryan Van Winkle Schottland Dichter Lyrikline wird 20! Seit 1999 fängt die Webseite die Stimmen der DichterInnen ein – inzwischen sind es fast 1.400 in 90 Sprachen. Wir laden alle FreundInnen der Poesie zu einer Geburtstags-Show ein, unvorhersehbar wie ein Poetry-Bingo in Svalbard, verspielt und vielsprachig. Ohne Showtreppe, dafür mit klasse DichterInnen und guter Musik! Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt. Cia Rinne Daniel Falb Tom Van de Voorde Projektleitung: Juliane Otto | Heiko Strunk 15
SO 16.6. 11.00 Studio 10 / 7 € Forum: Hate, Fake, Rage. Über Vertrauensverlust, Diskursvergiftung und poetischen Widerstand Fake News, populistische Propaganda, Wut- und Hassbotschaften prägen zunehmend den öffent- lichen Diskurs. Sie kommen in einer verrohten, gewaltgeladenen Sprache zum Ausdruck, die Individualität und Ambivalenz tilgt. Zugleich schwindet das Vertrauen in Institutionen der Öffent- lichkeit wie Parteien und Medien. Die TeilnehmerInnen des Forums diskutieren, worin die Ursachen für diese Entwicklungen liegen und wie sich dagegen Widerstand leisten lässt – gesellschaftlich, politisch und poetisch. 11.00 Die kommende Sprache. Dialekt, Bilinguismus, Poesie Vortrag von Giorgio Agamben Italien Philosoph Einführung Asmus Trautsch Deutschland Philosoph und Dichter Ein Vortrag zur Idee einer kommenden Sprache, in der das Vergangene angerufen wird, und über den für die italienische Lyrik konstitutiven Bilinguismus – eine Allianz und ein Konflikt zwischen der grammatikalisch geregelten Schriftsprache und dem Dialekt als dem „rein oralen Moment der Sprache“ (Pasolini). 12.30 Fake News, Bullshit, Lüge. Über Mittel der Manipulation und Wege der Aufklärung Mit Patrick Gensing Deutschland Journalist, Redakteur beim faktenfinder | Johannes Hillje Deutschland Politikberater | Philipp Hübl Deutschland Philosoph Moderation: Asmus Trautsch Der Aufstieg populistischer Parteien und Gruppierungen ist ohne den Einsatz von digitaler Propaganda kaum denkbar. Lügen und fahrlässiger Umgang mit Wahrheit erodieren die Formen und Normen der demokratischen Öffentlichkeit. Die Podiumsdiskussion beleuch- tet Hintergründe dieser Phänomene und fragt, wie man ihnen effektiv begegnen kann. 13.45 Dichten im Diskurs und gegen ihn. Sprachvergiftung und poetischer Widerstand Lesung und Gespräch mit Dagmara Kraus Deutschland Dichterin | Márió Z. Nemes Ungarn Dichter | Nilay Özer Türkei Dichterin Moderation: Tanja Dückers Deutschland Dichterin und Journalistin Wie geht Dichtung mit der Verrohung des öffentlichen Diskurses um? Worin liegt ihre Widerstandskraft begründet? Ein poetischer Austausch zur Sprachveränderung in Gesell- schaft und Politik im digitalen Zeitalter. 16
Nilay Özer Giorgio Agamben Tanja Dückers Márió Z. Nemes Asmus Trautsch Dagmara Kraus Patrick Gensing Philipp Hübl Johannes Hillje Das Forum wird italienisch-deutsch und englisch-deutsch gedolmetscht. Kuration: Asmus Trautsch Projektleitung: Hendrik Schnittker 17
SO 16.6. 14.00 –19.00 Eintritt frei Lyrikmarkt Am Sonntag wird die Akademie der Künste zum poetischen Wimmelbild. Im Studiofoyer präsen- tieren fast 40 Verlage und Zeitschriften ihr Programm, flankiert von Lesungen im Buchengarten und einem Programm für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Gräsergarten. Studiofoyer Büchermarkt: Vorplatz Schmökern und Shoppen U.a. mit außer.dem | backbonebooks | BELLA triste | Bücherbunker Berlin | Distillery Press | Edition Rugerup | Elif Verlag | Gutleut Verlag | Haymon Verlag | hochroth Verlag | KLAK Verlag | KOOKbooks | Limbus Verlag | Märkischer Verlag Wilhelmshorst | mosaik | Nord Verlag | parasitenpresse | Poetenladen Verlag | Propeller Books | Randnummer Literaturhefte | Reinecke & Voß | roughbooks | [SIC] Literaturverlag | SINN UND FORM | Sommergras | Sujet Verlag | SUKULTUR | vauvau-verlag für interaktive Lyrik | Verlag Hans Schiler | Verlag Peter Engstler | Wallstein Verlag | zero sharp Buchengarten Lesungen Mit den DichterInnen Maja-Maria Becker | Ines Berwing | Kyle Dacuyan | Dmitri Dragilew | Özlem Özgül Dündar | Christian Filips | Johannes CS Frank | Angelíca Freitas | Orsolya Kalász & Peter Holland | Adrian Kasnitz | István Kemény | Thilo Krause & Gäste des internationalen Treffens von Lyrikübersetzern JUNIVERS | Clemens Kuhnert | Tristan Marquardt | Lee Mokobe | Márió Z. Nemes | Malte Persson & Mareen Bruns | Verena Stauffer | Christel Steigenberger | Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki & Michael Zgodzay | Saskia Warzecha Moderation: Aurélie Maurin, Übersetzerin und Herausgeberin | Alexander Filyuta, Übersetzer Projektleitung: Matthias Kniep | Felix Schiller 18
14.00 –18.00 Gräsergarten Lyrikmarkt für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene Poetry Yoga Mit Shannon Sullivan Atem. Bewegung. Klang. Sprache. Poesie als Ganzkörpererfahrung. Mit Textauszügen von Walt Whitman, Emily Dickinson und Audre Lorde. Hybride Kalligrafien Mit Ella Ponizovsky Bergelson Die Poesie der Buchstaben. Tusche, Federn, Schablonen und edle Papiere. Alle Schriften sind willkommen. Poetry Retreat Table Mit Patricia Helena Nash Schreiben, Tapen, Stenceln, Collagieren und Buttons herstellen. Eine ruhige Oase im Festivalgeschehen. Hände hoch! Mein optimiertes Jahrzehnt Abschlusslesung junger DichterInnen der Schreibwerkstätten open und young poems unter der Leitung von Dagmara Kraus und Birgit Kreipe Mit Cheikh Anta Belle Kum | Laura Baertle | Josephine Baetz | Momo Bera | Josephine Berkholz | Gesche Beyer | Julia Brüggemann | Anastasia Chaguidouline | Julia Deutsch | Caoimhe Donnelly | Julia Dorsch | Anja Engst | Carlotta Frei | Rira Hilna | Johanna Hühn | Melanie Irmey | Luise John | Jelena Kern | Kierán Meinhardt | Ani Mrelashvili | Patricia Helena Nash | Victoria Popow | Dean Ruddock | Greta Schmerberg | Hannah Schraven | Lisa Starogatzki | Sophie Stroux | Valerie Tomasov | Anna Wimmer | Kasia Wojcik Die Veranstaltungen finden auf Deutsch und Englisch statt. Projektleitung: Karla Montasser 19
SO 16.6. 19.30 Kl. Parkett 6/4 € Berliner Rede zur Poesie 2019: Sergio Raimondi Probleme beim Schreiben einer Ode an den Pazifischen Ozean Sergio Raimondi (geb. 1968 in Bahía Blanca, Argentinien) gilt seit Erscheinen seines ersten Gedichtbandes „Poesía civil“ im Jahre 2001 („Zivilpoesie“, Reinecke & Voß 2017, über- setzt von Timo Berger) als Erneuerer der argen- tinischen Poesie. Der Dichter Arturo Carrera rühmte die Zivilpoesie, weil sie in absolutem Kontakt zur Realität stehe und die Sprache unserer Zeit reinwasche. Raimondis Texte sind immer in einem empathischen Sinne politisch. In nur wenigen Versen vermag er es, die Grund- satzfragen der politischen Ökonomie auf eine Scheibe Kastenbrot runterzubrechen. Dabei geht er stets von seiner Heimatstadt Bahía Blanca mit ihrem wichtigen Exporthafen aus. Seit fast Sergio Raimondi zwei Jahrzehnten arbeitet Raimondi an seinem zweiten Band, ein gewaltiges enzyklopädisches Projekt, das kurz vor seiner Vollendung steht und den Titel „Für ein kommentiertes Wörterbuch“ tragen wird. Eine Auswahl ist bereits unter glei- chem Titel 2012 im Berenberg Verlag erschienen. Sergio Raimondi war 2018 Gast im Berliner Künstlerprogramm des DAAD. In seiner Berliner Rede geht Raimondi auf Adornos Forderung nach einer Poesie auf der Höhe des Kapitalismus ein. Er weist diese Forderung in einer für ihn typischen gedanklichen Volte als maß- los zurück, da der Kapitalismus seinem Wesen nach mit all seinen globalen Strategien selbst maßlos sei. Muss der Dichter also mit Karten und Statistiken operieren, um angemessen poetisch reagieren zu können? Die Beantwortung dieser Frage, die Raimondi in seiner Rede unternimmt, stellt die Forderung Adornos vom Kopf auf ihre Füße und macht einen ebenso maßlosen Vorteil auf Seiten des Dichters deutlich: Der Kapitalismus ist niemals auf der Höhe der Poesie. „Probleme beim Schreiben einer Ode an den Pazifischen Ozean“ erscheint zur Veranstaltung auf Spanisch und Deutsch (übersetzt von Timo Berger) im Wallstein Verlag (13,90 €). Die Rede wird auf Spanisch gehalten, die Übersetzungen liegen auf Deutsch vor. Projektleitung: Matthias Kniep 20
SO 16.6. 21.00 Kl. Parkett 6/4 € Nahost trifft Europa. Übersetzungsworkshop: Arabisch-Deutsch Mit den DichterInnen Noor Kanj Syrien/Deutschland & Sandra Burkhardt Deutschland | Golan Haji Syrien/Frankreich & Sonja vom Brocke Deutschland Moderation: Christian Filips Deutschland Dichter Übersetzen ist eine abenteuerliche Reise voller Wunder durch die Meere der Sprachen. Vier mutige DichterInnen aus Syrien und Deutschland wagen das Abenteuer. Drei Tage lang treffen sie sich während des poesiefestival berlin und übersetzen gegenseitig ihre Gedichte. Die Ergebnisse dieses arabisch-deutschen VERSschmuggels werden an diesem Abend in einer zweisprachigen Lesung vorgestellt. Unter Mitwirkung der SprachmittlerInnen Leila Chammaa | Günther Orth Projektleitung: Kenan Khadaj Noor Kanj Christian Filips Golan Haji Sandra Burkhardt Sonja vom Brocke 21
MO 17.6. 19.30 Kl. Parkett 10/7 € 13/8 € Kombiticket inkl. Poesiegespräch Queer Poets. Queer Voices – 50 Jahre Stonewall Lesung und Gespräch Mit den Autor*innen Angélica Freitas Brasilien | Lee Mokobe Südafrika | Urayoán Noel Puerto Rico/USA | Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki Polen Moderation: Matthias Frings Deutschland Journalist und Autor Vor 50 Jahren, in der Nacht des 27. Juni 1969, hatten sie genug: Die Besucher*innen der Szenebar „Stonewall Inn“ in der New Yorker Christopher Street setzten sich gegen die willkürlichen Polizei- razzien zur Wehr. Der zweitägige Aufstand markiert den Beginn der homosexuellen Bürgerrechts- bewegung. Seitdem wird dieser mit Christopher-Street-Day-Paraden weit über die Grenzen der USA hinaus gefeiert. Doch nicht überall sind Gleichberechtigung und gesellschaftliche Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* (LGBT) selbstverständlich. Diskriminierung, Aus- grenzung bis hin zu anti-homosexueller Gewalt nehmen wieder zu. Wie erleben Dichter*innen in verschiedenen Ländern die Situation der LGBT-Community? Wie reflektieren sie die Veränderungen, wie Liebe, Sexualität und Identität in ihrer Lyrik? Der junge südafrikanische Slam-Poetry-Star Lee Mokobe reflektiert in mitreißenden Performances seine Identitätsfindung als Transgender. Angélica Freitas erlebt, wie mit Präsident Jair Bolsonaro die Homosexuellenfeindlichkeit in Brasilien zur Staatsräson wird. Als Kind puerto-ricanischer Ein- wanderer bedeutet für Urayoán Noel die queere Identität auch, sich als Autor frei zwischen den Sprachen zu bewegen. Und Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki, eine der großen unverwechselbaren Stimmen der europäischen Poesie, beschwört in seinen Gedichten die Erinnerung an Geliebte, verstorbenen Freunde und die Traumata mehrfachen Außenseitertums. Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Die Texte liegen auf Deutsch vor. Projektleitung: Matthias Kniep | Axel Schock 22
MO 17.6. 17.30 Clubraum 6/4 € 13/8 € Kombiticket inkl. Lesung Stonewall was a riot! Podiumsgespräch zum 50. Jahrestag des New Yorker Homosexuellenaufstands Mit den Autor*innen Edmund White USA | Eileen Myles USA | Jericho Brown USA Moderation: Peter Rehberg Deutschland Kultur- und Medienwissenschaftler „Wir sind Teil einer gewaltigen Rebellion aller Unterdrückten“ – So empfand Edmund White die Ereignisse in der Christopher Street, die er miterlebte und die sein literarisches Schaffen nachhaltig prägten. Welche Bedeutung hatte Stonewall für ihn und die LGBT-Autor*innen der nachfolgenden Generationen? Was ist vom Geist dieser Revolte geblieben? Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Projektleitung: Matthias Kniep | Axel Schock Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki Angélica Freitas Lee Mokobe Urayoán Noel Jericho Brown Edmund White Twin City Pride Parade Minneapolis 2013 23
MO 17.6. 21.30 Studiofoyer 10/7 € Dichterabend #6: Freily ausgefranst. Translingual Poetics Performance Mit den AutorInnen Don Mee Choi Südkorea/USA | LaTasha N. Nevada Diggs USA | Johannes Göransson Schweden/USA | Sawako Nakayasu Japan/USA | Urayoán Noel Puerto Rico/USA Konzept und Moderation: Christian Hawkey USA Dichter und Uljana Wolf Deutschland Dichterin Don Mee Choi Johannes Göransson LaTasha N. Nevada Diggs Sawako Nakayasu Was macht translinguales Schreiben mit unserem Wahrnehmen und Verstehen? Welche Räume des Nicht- und Unverstehens öffnet es und was passiert dort? Ist es überhaupt übersetzbar? Uljana Wolf und Christian Hawkey haben fünf AutorInnen eingeladen, die für die eigene schriftstelleri- sche und übersetzerische Ko-Praxis seit Jahren inspirierend wirken – nun präsentieren sie ihre Texte: als Klanginstallation, Performance, Lesung oder Collage. Gemeinsame Bezugspunkte der fünf DichterInnen sind die USA und die englische Sprach-Macht. Alle fünf befragen und perforieren deren Dominanzsysteme mit der Strahlkraft freifransender Vektoren aus der ganzen Welt – bis das Englische seine babylonischen Reservoire öffnet, sich auf das Spanische, Schwedische, Koreanische, Japanische, Maori, Hindi und Swaheli einlässt. Die einzelnen Sprachen stehen so nicht als un- kritisches Globabel und in sich gefestigt nebeneinander, sondern durchqueren sich gegenseitig im Spannungsfeld multipler Un(zu)gehörigkeiten. Translingualität wird gedacht als politische Geste des Widerstands, als abgelauschter Sprachmix, als dauernd wiederholter Übersetzungsvorgang, als Spracharchipel, als mediale Öffnung und als Textereignisse, die „unstatements“ produzieren. Was passiert im Raum, wenn alle irgendetwas nicht verstehen? An diesem Abend lässt es sich herausfinden. Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt und wird nicht gedolmetscht. Zur Veranstaltung erscheint ein Chapbook mit Statements, Texten und Übersetzungen im Verlag hochroth, das vor Ort für 8 € erhältlich ist. Projektleitung: Felix Schiller 24
DI 18.6. 16.30 Clubraum 6/4 € Poesiegespräch: Freily ausgefranst. Translingual Poetics Mit den AutorInnen Don Mee Choi Südkorea/USA | LaTasha N. Nevada Diggs USA | Johannes Göransson Schweden/USA | Sawako Nakayasu Japan/USA | Urayoán Noel Puerto Rico/USA Konzept und Moderation: Christian Hawkey USA Dichter und Uljana Wolf Deutschland Dichterin Übers Mehrsprachige sprechen! Fünf AutorInnen diskutieren mit Uljana Wolf und Christian Hawkey über translinguale Poesie in Theorie und Praxis. Wie wird die Vielsprache zur Mehr- sprache, welche unterschiedlichen Poetiken zeigen sich aus der Arbeit mit Übergängen und ihrem Verfließen? Es wird mit Sicherheit in vielen Zungen gesprochen. Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Projektleitung: Felix Schiller Projekt1_Layout 1 16.04.19 14:45 Seite 1 Berlins queeres Stadtmagazin Von Berghain bis Deutsche Oper. Wir wissen, wo Kultur gemacht wird. siegessäule.de
DI 18.6. 19.30 Kl. Parkett 10/7 € 13/8 € Kombiticket inkl. Poesiegespräch VERSschmuggel USA – Deutschland – reVERSible Mit den DichterInnen Jericho Brown USA & Georg Leß Deutschland | Mario Chard USA & Ronya Othmann Deutschland | Linda Gregerson USA & Ulrich Koch Deutschland | Ilya Kaminsky USA & Dagmara Kraus Deutschland | Sandra Meek USA & Yevgeniy Breyger Deutschland | Brenda Shaughnessy USA & Anja Kampmann Deutschland Moderation: Karolina Golimowska Deutschland Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin Drei Tage lang treffen sechs US-amerikanische und sechs deutsche DichterInnen paarweise auf- einander und „schmuggeln“ Verse über sprachliche und kulturelle Grenzen. Mithilfe interlinearer Übersetzungen und SprachmittlerInnen übersetzen sie die Gedichte der Partnerin/des Partners. Ilya Kaminsky Linda Gregerson Ronya Othmann Ulrich Koch Die Ergebnisse dieses intensiven poetischen Austausches werden an diesem Abend in einer zwei- sprachigen Lesung präsentiert. Die Anthologie dazu erscheint im Frühjahr 2020 im Verlag Das Wunderhorn. Zusammen mit den Versen wird ein Reichtum an kulturellen Traditionen „geschmuggelt“, und es werden Einblicke in die gegenwärtige gesellschaftliche und politische Stimmung auf beiden Seiten des Atlantiks gewährt. Die hier entstandenen Nachdichtungen vermitteln einfühlsam zwischen beiden Ufern, wo Sensibilität in der öffentlichen Debatte immer seltener vorkommt. Dieser Beitrag zur gegenseitigen Verständigung jenseits der großen Politik zeigt Lyrik als einen Seismografen, der schnell und direkt die wichtigsten gesellschaftlichen Signale auffängt. Unter Mitwirkung der SprachmittlerInnen Irina Bondas Deutschland | Catherine Hales Großbritannien | Magdalena Kotzurek Deutschland | Anneke Lubkowitz Deutschland | Lilian Maria Pithan Deutschland | Joel Scott Australien Kuration: Jericho Brown | Karolina Golimowska | Alexander Gumz | Ilya Kaminsky Projektleitung: Karolina Golimowska | Alma Magdalene Knispel (Assistenz) 26
DI 18.6. 18.00 Clubraum 6/4 € 13/8 € Kombiticket inkl. VERSschmuggel Poesiegespräch: A Peaceful Country Mit den DichterInnen Linda Gregerson USA | Ilya Kaminsky USA | Ulrich Koch Deutschland | Ronya Othmann Deutschland Moderation: Karolina Golimowska Deutschland Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin Wie wird poetisch gefasst, was politisch aktuell turbulent ist in den USA? In Zeiten von Ausnahme- zuständen beziehen auch DichterInnen klare Positionen. AutorInnen des diesjährigen VERS- schmuggel sprechen darüber, wie durch Nachdichtungen eine transatlantische Brücke entsteht, über die gesellschaftliche Stimmung und gegenseitige Empfindlichkeiten transportiert werden können. Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Projektleitung: Karolina Golimowska | Alma Magdalene Knispel (Assistenz) DI 18.6. 21.30 Clubraum 10/7 € datenschemen & zeichensprachen Ein Abend mit Digitaler Poesie Jörg Piringer Lesung und Performance Mit Heike Fiedler Schweiz Bild- und Lautpoetin | Sabine Maier Österreich MACHFELD | Jörg Piringer Österreich Dichter | Hanne Römer Österreich .aufzeichnensysteme In drei Akten untersuchen die AutorInnen und KünstlerInnen Sprache als Herrschaftstechnik im Informationszeitalter, Sprachvielfalt als Strategie gedanklichen Widerstands und grundlegende Zweifel als Aneignung der Zersplitterung von Wirklichkeitskonstruktionen. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz, scheinbar obsoleten Mediengeräten und audiovisueller Poesie werden Machtstrukturen in Frage gestellt, und Sprache wird neu erlebbar. Kuration: Jörg Piringer Projektleitung: Hendrik Schnittker 27
MI 19.6. 19.30 Studio 13/8 € inkl. Poesiegespräch Walt Whitman: Grasblätter – Eine Inszenierung Regie: Leopold von Verschuer DarstellerInnen: Tony De Maeyer | Matthias Rheinheimer | Leopold von Verschuer | Jutta Wachowiak Übersetzung: Jürgen Brôcan Gesang: Sarah van der Kemp | Klavier: Adrian Heger Musik: George Crumb | Paul Hindemith | Franz Schreker | Kurt Weill Vor dem Wohnwagen eines amerikanischen Trailerparks ver- sammelt sich eine heterogene Gesellschaft. Jung und alt, redend und singend, holen sie aus einer Pappschachtel nach und nach die Blätter eines überbordenden Versgewebes. Kalei doskopisch entfalten sie Walt Whitmans kraftvolle Dichtung als Reise in Worten durch die Landschaften der Vereinigten Staaten. Mit ihnen erleben wir diese „Grasblätter“ als den Aufbruch und die ständige Grenzüberschreitung, die sie für die moderne Dichtung Amerikas bedeuten. „Er ist Amerika“, sagte Ezra Pound über den Dichter Walt Walt Whitman Whitman (1819–1892), den Begründer der modernen ame- rikanischen Dichtung. In seinen “Leaves of Grass” („Grasblätter“) besingt er den Aufbruch der USA nach dem Bürgerkrieg. In seiner Dichtung vereint Whitman Ideen aus Kultur, Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und Mystik seiner Zeit. Seine Gesänge sind Abbild und Vision einer moder- nen Nation der „Vereinigten Staaten“, die Spaltungen überwinden und allen Menschen Freiheit und Demokratie bringen sollen. Die Whitman-Vertonungen von Paul Hindemith, Franz Schreker, George Crumb und Kurt Weill machen dabei hörbar, wie vielgestaltig diese Dichtung bis heute nachwirkt. Nach „Fredy Neptune“ des Australiers Les Murray (2009), „Dunckler Enthusiasmo“ des Italieners Pier Paolo Pasolini (2011) und dem Langpoem „Prosa meiner Heimatstraße“ des Büchner-Preisträgers Wolfgang Hilbig (2013) inszenierte der Regisseur, Übersetzer und Schauspieler Leopold von Verschuer in diesem Jahr das zentrale Werk der amerikanischen Literatur. Ihm zur Seite stehen herausragende Dar- stellerInnen wie Jutta Wachowiak, Matthias Rheinheimer, die Mezzo-Sopranistin Sarah van der Kemp sowie der flämische Schauspieler Tony de Maeyer. Die musikalische Leitung und Begleitung hat der Pianist, Dirigent und Neue Musik-Spezialist Adrian Heger. Projektleitung: Andreas Conrad 28
MI 19.6. 18.00 Clubraum 6/4 € 13/8 € inkl. Inszenierung Poesiegespräch: Walt Whitman – Grasblätter Kyle Dacuyan USA The Poetry Project New York | Leopold von Verschuer Deutschland Regisseur im Gespräch mit Ulla Haselstein Deutschland John F. Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin An Walt Whitman, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 200. Mal jährt, kommt nicht vorbei, wer die Mentalität der US-Amerikaner wie deren Lyrik zu verstehen sucht. “Leaves of Grass” („Grasblätter“) ist sein Hauptwerk: „das Schatzkästlein Amerikas“. Dank der Übersetzung des Lyrikers Jürgen Brôcan liegt es in Gänze auf Deutsch vor und ist beim poesiefestival berlin in theatraler Bearbeitung zu erleben. Das Poesiegespräch ergründet, wie Whitman und seine „Gras- blätter“ die heutigen USA und Europa befragen. Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Projektleitung: Hendrik Schnittker Adrian Heger Jutta Wachowiak Matthias Rheinheimer Sarah van der Kemp Tony De Maeyer Kyle Dacuyan Ulla Haselstein Leopold von Verschuer 29
MI 19.6. 21.30 Studio 6/4 € ZEBRA-Poesiefilmclub: Sprachgewalt Moderation: Alexander Gumz Berlin Dichter | Thomas Zandegiacomo Del Bel Berlin künstlerischer Leiter des ZEBRA Poetry Film Festival Die Macht der Sprache, Manipulation und Diskri- minierung sind die Themen dieses Poesiefilmclubs. Die ausgewählten Poesiefilme nehmen Gegenpositionen ein und stellen kritische Project Mistaken Muslim Fragen. Mit Gedichten von Anida Yoeu Ali, Yehuda Amichai, W. H. Auden, Paul Bogaert, Natalie Diaz, Neil Gaiman, Nora Gomringer, Louis MacNeice und Danez Smith. Das ZEBRA Poetry Film Festival wurde 2002 vom Haus für Poesie gegründet. Es ist bis heute die größte internationale Plattform für Kurzfilme, die auf Gedichten basieren – den Poesiefilmen. Das nächste ZEBRA Poetry Film Festival findet vom 5. bis 8. Dezember 2019 in Berlin statt. Projektleitung: Thomas Zandegiacomo Del Bel DO 20.6. 14.00 Clubraum Eintritt frei Preisverleihung: Bundeswettbewerb lyrix „wenn es raus muss – with a rhythm“• Moderation: Josefine Berkholz USA/Deutschland Autorin lyrix feiert! Im Rahmen des 20. poesiefestival berlin zeichnet der Lyrikwettbewerb für Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren die zwölf JahrespreisträgerInnen der elften Wettbewerbsrunde aus. Mit ihren Gewinner-Texten gibt es reichlich junge Lyrik zu hören. • Dalibor Marković aus: „wenn ich deutsch rede, dann bemerkt man meinen deutschen Akzent gar nicht so sehr“ bundeswettbewerb-lyrix.de 30
DO 20.6. 19.30 Studiofoyer 10/7 € Kuba: Die Poesie der Rumba Lesung und Performance Mit Luz de Cuba Kuba Autorin und Performerin | Omar Pérez López Kuba Dichter | Legna Rodríguez Iglesias Kuba/USA Dichterin | Víctor Rodríguez Núñez Kuba/USA Dichter Moderation: Isabel Aguirre Siemer Deutschland Literaturwissenschaftlerin | Víctor Rodríguez Núñez USA Kenyon College Ob gesungen, gesprochen, gerappt oder gesummt: Die Dichtkunst auf Kuba ist kritischer, viel- fältiger und attraktiver denn je. Sie hat Ausdrucksformen entwickelt, die sich zwischen Umgangs- sprache und Hermetik, Ethik und Ästhetik, Schönheit und Gewalt bewegen. Typisch für Dichtung aus der Karibik ist, dass sie alle anderen Künste traditionell wie aktuell einbindet. Legna Rodríguez Iglesias Luz de Cuba Omar Pérez López Víctor Rodríguez Núñez Die vier AutorInnen Legna Rodríguez Iglesias, Víctor Rodríguez Núñez, Omar Pérez López und Luz de Cuba spielen mit Worten, Rhythmen und Musik. Legna Rodríguez Iglesias ist Vertreterin der „Generation Zero“. In ihren Gedichten beschreibt sie das Alltägliche, klar, unverblümt, melodisch. Ihr Werk zeichnet sich durch absurden Humor und verspielte, sexualisierte Beobach- tungen des täglichen Lebens in Kuba und Miami aus. Víctor Rodríguez Núñez doziert derzeit am Kenyon College in Ohio. Er ist eine von Kubas berühmtesten Stimmen und hat bereits mehr als 30 Bände in Lateinamerika und Europa herausgebracht sowie zahlreiche renommierte Preise erhalten. Er findet Intimität in der Ferne, Gewohnheit im stetigen unausweichlichen Vergessen. Omar Pérez López setzt sich in seiner Poesie mit allerlei Kuriosem auseinander. Er lässt das Wort mit den Melodien und Rhythmen der Rumba verschmelzen. Immer wieder thematisiert er in seiner Poesie den Mythos um die Erinnerung an seinen Vater Ché Guevara. Luz de Cuba stimmt ihre Worte auf elektronische Musik ein, sie selbst nennt es „PoeDance“: die Poesie der Vielsprachigkeit zwischen Spanisch, Englisch und Yoruba, Worten, Rhythmen, Beats und Percussion, immer im Einklang mit der spirituellen afrokubanischen Identität einer Frau von Welt. Die Texte zu dieser Veranstaltung liegen auf Deutsch vor. Projektleitung: Isabel Aguirre Siemer 31
DO 20.6. 21.30 Studio 28 € inkl. Poesiegespräch Raúl Paz: Das Konzert Raúl Paz ist einer der wichtigsten Singer-Songwriter Kubas. Mit seinem Stil gilt er als musikalischer Revo- lutionär des 21. Jahrhunderts und Vertreter der soge- nannten „neuen kubanischen Musik“. Er hat sie mit Elementen des Hip-Hop, Dub und Rock zu einer Fusion aus Salsa, Jazz und Elektropop weiterent- wickelt. Der internationale Durchbruch gelang Paz mit dem 2003 erschienen Album „Mulata“. Seine Arbeit ist vielseitig und kreativ: Er schrieb Songs für Viktor Lazlo, Bühnenmusik für Tanz und Theater, TV-Soundtracks und vieles mehr. Paz wurde Mitte der neunziger Jahre einer der Protagonisten der New Cuban Wave, gründete zusammen mit zwei Kolle- gen die international erfolgreiche kubanische Band Raúl Paz „Orishas“ und teilte bereits die Bühne mit Celia Cruz, Marc Anthony und Rubén Blades. Seine Texte blitzen vor Ironie und feinem Sprachwitz. Er er- zählt Geschichten von Liebe, Trennung, revolutionärem Drang und Alltag. Sein aktuelles Album „Vidas“ (2018) ist eine Reflexion über die Zeit, die Launen, die Distanz, Freundschaft und die Vergänglichkeit des Lebens und der Liebe. Das Album bildet den Soundtrack der kubanischen Telenovela „Vidas“. Im Konzert spielt er aktuelle Songs und ein Best-of seines gesamten Werkes. Projektleitung: Isabel Aguirre Siemer | Daniel Allen Oberto 32
DO 20.6. 18.00 Clubraum 6/4 € 28 € inkl. Konzert Poesiegespräch: Raúl Paz Ein Stück von dir Raúl Paz Kuba Sänger im Gespräch mit Alejandra López Berlin Journalistin, Radio Cosmo Kubanische Identität, die Musik der Telenovela, die Telenovela als Spiegel des kubanischen Alltags und die Überzeugung, jeden Tag so zu leben, als wäre er der letzte – darüber spricht der kubanische Singer-Songwriter Raúl Paz mit Alejandra López. Raúl Paz gilt als bedeutender Vertreter der „neuen kubanischen Musik“. Seit seinem musikalischen Durchbruch mit „Mulata“ im Jahr 2003 brachte er neun Alben heraus. Er lebte von 1996 bis 2008 in Frankreich, inzwischen ist er nach Kuba zurückgekehrt. Die Veranstaltung wird spanisch-deutsch gedolmetscht. Projektleitung: Isabel Aguirre Siemer Fahren Wir mit Thelma and Louise All Through The Night und du erzählst mir A Ghost Story? Guter Plan. taz Plan für Musik, Kino, Bühne und Kultur. 16 Seiten Kultur & Programm für Berlin immer donnerstags in der taz. Bestellen Sie das unverbindliche Miniabo: 5 Wochen taz für nur 10 Euro. www.taz.de/abo taz Verlags- und Vertriebs GmbH, Friedrichtraße 21, 10969 Berlin 33
20. poesiefestival berlin für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Lehrende DO 6.6. – DO 19.6. 8.00–12.00 verschiedene Orte 3 €, Begleitpersonen frei Workshops für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von 4–28 Jahren Mit Francesca Beard, Spoken Word Artist | Udo Betz, Kontrabassist | Dorothée Billard, Grafikerin | Tanja Dückers, Dichterin | Julia Kapelle, Filmemacherin | Franziska Khan, Kinderphilosophin | Sylvia Krupicka, Literaturvermittlerin | Kevin Nagel, Sound und Rap | Tobias Ribitzki, Regisseur | Lisa Werhahn, Musikvermittlerin und Geigerin Das poesiefestival berlin lädt zum Mitmachen ein! Gedichte denken, filmen, samplen, tanzen oder zeichnen? Poesie und Inspiration für Kitagruppen und Schulklassen, vom Alphabetgedicht bis zum Poetry-Yoga. 34
DO 6.6. 9.30 –17.00 Haus für Poesie 18 € inkl. Materialien keine Vorkenntnisse erforderlich Fortbildung für Lehrende und LyrikvermittlerInnen: Bisschen tuscheln/lass mich wuscheln – über Ungeheuerliches, Kioskmums und einander liebkosende Gartenroboter von und mit Martina Hefter Mit Martina Hefter, Lyrikerin und Performerin | Für Lyrik begeistern! Aber wie? Die Fortbildung bietet LyrikvermittlerInnen sowie Lehrenden (Klasse 8–12) die Möglichkeit, sich aktiv mit aktuellen Verfahren der Analyse und Vermittlung von Gegenwartslyrik vertraut zu machen. Der erste Teil erkundet das Werk von Martina Hefter. Im zweiten Teil wird die Analyse und Produktion von lyrischen Texten erprobt. Zur Wahl stehen die anwendungsorientierte Werkstatt „Zeitgenössische Dichtung zwischen Text und Raum“ sowie ein Workshop zur medialen Transformation per Film oder Fotografie. MO 17.6. 16.00 –19.00 Akademie der Künste • Halle 1 Workshop in englischer Sprache SelbstVERSuche goes festival: Zwischen Post-Truth-Apokalypse und Konfabulation Mit Francesca Beard Die britische „Queen of performance poetry“ (London Metro) Francesca Beard führt in diesem Workshop ins Festivalthema ein und bietet die Gelegenheit, eigenen Ausdruck für die Sprachkunst der Clubs zu finden. Weitere Infos zu den Workshops und Fortbildungen unter: haus-fuer-poesie.org Anmeldungen unter: mitmachen@haus-fuer-poesie.org Projektleitung: Karla Montasser 35
Foto: Daniel Horn Bild: Delphi Filmpalast am Zo0
Geschlossene Veranstaltungen FR 14.6. 12.00 Clubraum Internationales Partnertreffen Im Jahr 1999 initiierte das Haus für Poesie das Online-Portal für zeitgenössische Dichtung Lyrikline. Inzwischen sind fast 1.400 DichterInnen in 90 Originalsprachen vertont. Über 12.000 Gedichte sind zu hören, zu lesen und anhand von 18.000 Übersetzungen in 80 Sprachen zu verstehen. Dazu tragen viele internationale Partnerorganisationen bei, die auch im Jubiläumsjahr zum jähr- lichen Arbeitstreffen des Netzwerks auf dem poesiefestival berlin zusammenkommen. Am 15.6. um 22.00 Uhr wird der 20. Geburtstag des Projekts bei Lyrikline Late Night gemeinsam gefeiert. Projektleitung: Juliane Otto | Heiko Strunk SA 15.6. 11.00 Clubraum Treffen der FestivalmacherInnen Auf dem poesiefestival berlin treffen sich auch in diesem Jahr VeranstalterInnen von Poesiefestivals aus aller Welt zum Austausch über aktuelle Themen. Das Treffen dient als Plattform, um sich über erfolgreiche Formate, Strukturen und Finanzierungsmöglichkeiten für Projekte mit Bezug zur Poetischen Bildung auszutauschen, und um regionale Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu untersuchen. Projektleitung: Hendrik Schnittker 37
Unsere Partner und Sponsoren Das 20. poesiefestival berlin ist ein Projekt des Hauses für Poesie in Kooperation mit der Akademie der Künste. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und des Auswärtigen Amts, mit freundlicher Unterstützung durch das Maritim proArte Hotel Berlin. Präsentiert von taz, BÜCHERmagazin, tip Berlin, ASK HELMUT und Deutschlandfunk Kultur. Die Ausstellung Aubergine mit Scheibenwischer – Die Zeichnungen von Oskar Pastior wird freundlich unterstützt durch die Oskar Pastior Stiftung, das Deutsche Literaturarchiv Marbach und die Botschaft von Rumänien in der Bundesrepublik Deutschland. Poets’ Corner: Lyrik in den Bezirken wird freundlich unterstützt durch das Bezirksamt Treptow-Köpenick, Fachbereich Kultur und Museum, die moving poets Berlin gGmbH. Internationales Zentrum für Kunst, Kreativität und Begegnung, das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, die Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda, das Instituto Cervantes Berlin, das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst, Kultur, Museen, Museen Tempelhof- Schöneberg, das Bezirksamt Lichtenberg, Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst und Kultur, das studio im HOCHHAUS, das Bezirksamt Pankow, Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst und Kultur (Bezirkskulturfonds der Senatsverwaltung für Kultur und Europa), die Brotfabrik Berlin, die Brasilianische Botschaft in Berlin, das Bezirksamt Mitte, Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst und Kultur und Neue Nachbarschaft // Moabit. Weltklang – Nacht der Poesie wird freundlich unterstützt durch das Auswärtige Amt, The Mandala Hotel, das British Council, das Slowenische Kulturzentrum Berlin, das Italienische Kulturinstitut Berlin. Das Poesiegespräch: Eileen Myles – I‘m A Poet, You Fool wird freundlich unterstützt durch das Auswärtige Amt und ECHOO Konferenzdolmetschen. Das Poesiegespräch: Patrizia Cavalli – Meine Gedichte werden die Welt nicht verändern wird freundlich unterstützt durch das Auswärtige Amt, das Italienische Kulturinstitut Berlin und ECHOO Konferenzdolmetschen. Das Poesiegespräch: Keston Sutherland – This Poetry Is Fucked wird freundlich unterstützt durch das Auswärtige Amt, das British Council und ECHOO Konferenzdolmetschen. Das Poesiegespräch: Xi Chuan – Im Audi A6 Richtung Han-Dynastie wird freundlich unterstützt durch das Auswärtige Amt und ECHOO Konferenzdolmetschen. Das Poesiegespräch: Fatemeh Shams – Als sie die Tür eintraten wird freundlich unterstützt durch das Auswärtige Amt und ECHOO Konferenzdolmetschen. Die Veranstaltung superpowerpoetry wird freundlich unterstützt durch das Auswärtige Amt. Die Poetry Show Lyrikline Late Night wird freundlich unterstützt durch das Auswärtige Amt, das British Council und Flanders Literature. Das Forum: Hate, Fake, Rage. Über Vertrauensverlust, Diskursvergiftung und poetischen Widerstand wird freundlich unterstützt durch die Bundeszentrale für politische Bildung, das Italienische Kulturinstitut Berlin, das Collegium Hungaricum Berlin und ECHOO Konferenzdolmetschen. Die Lesungen im Buchengarten von Thilo Krause und István Kemény im Rahmen des Lyrikmarktes werden freundlich unterstützt vom Collegium Hungaricum Berlin und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. Die Berliner Rede zur Poesie 2019: Sergio Raimondi – Probleme beim Schreiben einer Ode an den Pazifischen Ozean wird freundlich unterstützt durch das Auswärtige Amt und das Berliner Künstlerprogramm des DAAD. Der Übersetzungsworkshop: Arabisch-Deutsch – Nahost trifft Europa wird organisiert in Zusammenarbeit mit Literature Across Frontiers sowie Literary Europe Live und wird freundlich unterstützt durch das Programm Creative Europe der Europäischen Union, das Moabit Mountain College, Amal Berlin und ECHOO Konferenzdolmetschen. Die Veranstaltung Queer Poets. Queer Voices – 50 Jahre Stonewall wird freundlich unterstützt durch die Friedrich-Ebert- Stiftung und ECHOO Konferenzdolmetschen, präsentiert von SIEGESSÄULE. Das Podiumsgespräch Stonewall was a riot! wird freundlich unterstützt durch die Friedrich-Ebert-Stiftung, ECHOO Konferenzdolmetschen und das Studio r des Maxim Gorki Theaters, präsentiert von SIEGESSÄULE. 38
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