WirUNSERE SCHULE - UNSER MAGAZIN ( Dezember 2020) - Freiluftklassenzimmer Mit allen Sinnen lernen Homeschooling Einspunktnull Kommunikation auf ...

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WirUNSERE SCHULE - UNSER MAGAZIN ( Dezember 2020) - Freiluftklassenzimmer Mit allen Sinnen lernen Homeschooling Einspunktnull Kommunikation auf ...
wir             UNSERE SCHULE – UNSER MAGAZIN (Dezember                      2020)

Freiluftklassenzimmer Homeschooling Einspunktnull Klimaneutrale Waldorfschule
Mit allen Sinnen lernen   Kommunikation auf allen Kanälen   Aufbruch in die Pilotphase
WirUNSERE SCHULE - UNSER MAGAZIN ( Dezember 2020) - Freiluftklassenzimmer Mit allen Sinnen lernen Homeschooling Einspunktnull Kommunikation auf ...
( EDITORIAL

          ein bewegtes Jahr liegt hinter uns und es brachte Herausforderungen mit
          sich, die sich zu Jahresbeginn noch keiner von uns vorstellen konnte. Nie
          im Leben hätten wir gedacht, dass wir innerhalb weniger Wochen intensiv
          mit digitalem Lernen, Zoom-Konferenzen und Homeschooling beschäftigt
          sein würden. Immer wieder haben uns die Auswirkungen der Corona-
          Pandemie sowie die zu erfüllenden Vorgaben vor neue Aufgaben gestellt
          und wir mussten das Schulleben schnell und flexibel umgestalten.

          Daher möchten wir als Schulführungsgruppe den Raum dieser wir nutzen,
          um Ihnen einen kleinen Einblick in das zu geben, was unsere Schule und
          alle hier Wirkenden in den vergangenen Monaten bewegt und beschäftigt
          hat – und was wir geschafft haben.

          In diesem Heft schauen wir zurück auf den ersten Lockdown, wie wir diesen
          ohne Blaupause in kurzer Zeit auf die Beine gestellt und gemeinsam ge-
          staltet haben und wie der Unterricht seither mit Wechselmodell, Abstand
          und Alltagsmasken läuft. Wir berichten auch über das neue Außenklassen-
          zimmer, das von und für die beiden ersten Klassen entstanden ist sowie
          über unsere neuen Freiluftklassenzimmer auf dem Schulgelände. Wir
          schauen auf die besondere Situation der „Corona-Abiturient*innen“ und be-
          richten über weitere Ereignisse, die unser bewegtes Jahr bestimmt haben.

          Wir sind froh, dass wir den Schulalltag nach den Sommerferien trotz vieler
          Einschränkungen wieder im sogenannten Regelbetrieb gestalten konnten
          und nehmen diese „Normalität“ bewusst wahr. Schule ist und bleibt Be-
          ziehungsarbeit, die durch nichts ersetzt werden kann. Wir alle lernen in
          dieser Zeit und blicken zuversichtlich auf das neue Jahr. Denn wir wissen,
          was wir bisher gemeinsam mit allen Beteiligten und mit dem hohen Enga-
          gement aller erreicht haben.

          Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Weihnachtszeit
          und möchten uns bei Ihnen bedanken – für den gemeinsamen Weg in
          diesem Jahr und darüber hinaus.

          Ihre Schulführungsgruppe

          Uwe Mos       Henning Münstermann           Melanie Spiesberger

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INHALT )

                    ( EINBLICK

                     4     Homeschooling Einspunktnull – Kommunikation auf allen Kanälen

                     6     Freiluftklassenzimmer – Mit allen Sinnen lernen

                     8     Lebendig gestalten – unsere Schule wächst mit den Anforderungen

                    10     Klimaneutrale Waldorfschule Jetzt – Aufbruch in die Pilotphase

                    ( PERSÖNLICH
                    11     Herzlich willkommen in unserer Schulgemeinschaft
                    12     Die Schulküche – Essen für Leib und Seele

                    ( RÜCKBLICK
                    14		   Das „Corona-Abitur“ 2020 – Ein Abschluss unter besonderen Umständen
                    16     Abschied mit Abstand während des Lockdowns
                    16		   Klasse 10B erhält OVAG Literaturpreis
                    17		   Die Abenteuer des starken Wanja – Klassenspiel der 6A
                    18		   Facettenreiche Talente – Profilkurse eröffnen kreativen Raum

                                                                                                      Impressum )
Herausgeber     Freie Waldorfschule Wetterau, An der Birkenkaute 8, 61231 Bad Nauheim
Redaktionsteam Birgit Brauburger, Anina Krishnan, Ines Schneider
Layout          Maike von Richthofen
Lektorat        Karin Reppel-Kieckbusch, Sabine Schmidt
Autoren         Ricarda Begrich, Matthias Burka, Miriam Huhnstock, Anina Krishnan, Annette Kunzfeld, Uwe Mos,
                Andrea Nicolai-Ploner, Ines Schneider, Henning Stein
Bilder          Titelbild: Dietrich Skrock, S. 4-5: Anina Krishnan, Maike von Richthofen, S. 6-7: Anina Krishnan, S. 8-9: Archiv
                Bauverein, Dietrich Skrock, Anina Krishnan, privat, S.10: Anina Krishnan, Klimaneutrale Waldorfschule Jetzt,
                S. 11: Stefan Junker, Dietrich Skrock, privat, S.12-13: Dietrich Skrock, Anina Krishnan, privat, S. 14-15:
                Nicolo Luzzatto, S. 16: Annette Kunzfeld, OVAG Archiv, S. 17: Stefan Junker, S. 18-19: Sahin Celikten
Druck           Petermann GZW Druckerei und Verlag GmbH, Am Taubenbaum 4, 61231 Bad Nauheim

                                                                                                                         3)
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( EINBLICK

Homeschooling Einspunktnull
Wie wir den Schulbetrieb seit dem ersten
Lockdown gestaltet haben
Es hat uns kalt erwischt! Ohne Vorbereitung              Notbetreuung und in Hessen für die schrift-
und ohne Vorwarnung waren wir ab Mitte                   lichen Abitur-Prüfungen geöffnet. Zum Glück
März auf einmal gezwungen, unsere Schü-                  hatten wir bereits im Februar ein Krisenteam
ler*innen zu Hause zu beschulen. Von jetzt               gebildet und verschiedene, ortsungebundene
auf gleich waren sämtliche Schulen der                   Kommunikationskanäle geschaffen.
Republik geschlossen oder nur noch für die

Die ganze Bandbreite: Kommunikation                      sogar flugs eine eigene Homepage und stellte ihren
auf allen Kanälen                                        Schüler*innen dort alle Unterrichtsmaterialien in-
                                                         klusive Erklärvideos zur Verfügung.
Es entstand zunächst eine große Bandbreite bei
unserem Homeschooling-Angebot. Jede*r nutzte die         Für die älteren Jahrgänge war die Zeit des Home-
ihm vertrauten und zugänglichen Kommunikations-          schoolings eine gute Übung in selbstorganisiertem
kanäle und sorgte dafür, dass die Schüler*innen mit      Lernen: Was mache ich wann, wie konzentriert kann
allen notwendigen Lernmaterialien ausgestattet           ich alleine arbeiten, wie schaffe ich das Aufgabenpen-
wurden.                                                  sum, wie und wo finde ich Hilfe?

Natürlich mussten wir zunächst sicherstellen, dass       In den allermeisten Fällen lief dieser spontane
vor allem die Inhalte der Hauptfächer bzw. der je-       Homeschooling-Einsatz reibungslos ab. Allerdings
weiligen Epochen vermittelt wurden, aber uns war         waren in den jüngeren Jahrgängen die Eltern häufig
auch wichtig, dass die Schüler*innen Aufgaben oder       sehr gefordert. Für sie hieß es die Aufgabenpakete
zumindest Angebote aus den handwerklich-künstleri-       zu verteilen, auszudrucken und das Arbeitspensum
schen Fächern und vom Sportunterricht erhielten.         einzuteilen. Besonders für berufstätige Eltern im
                                                         Homeoffice waren diese Wochen eine große Heraus-
Die meisten Unterrichtsmaterialien wurden in Form        forderung!
von Arbeitsblättern mit Aufgaben und Arbeitsplan
per E-Mail verschickt. Es gab aber – vor allem für die   Dennoch war schnell klar: Eine Dauerlösung ist das
jüngeren Schüler*innen – auch Briefpost mit allen        so nicht. Die Herausforderung bestand vor allem
Lernmaterialien, die für eine Woche benötigt wurden.     darin, den Rücklauf zu regeln, also die bearbeiteten
Einige Lehrer*innen nahmen Video-Tutorials auf und       Aufgaben einzuscannen und zurückzumailen und
schickten sie an ihre Schüler*innen, andere nutzten      das E-Mail-Postfach der Lehrer*innen dabei nicht zu
Zoom-Konferenzen und eine Kollegin programmierte         überfluten.

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Einfach und sicher: eine Lernplattform
zum digitalen Lernen                                  Stimmen aus der Schülerschaft
Leider blieb es nach den Osterferien zunächst bei
den Schulschließungen. Für diesen Fall hatten         „Homeschooling ist blöd. Da kann ich meine
wir seit März intensiv an dem Ausbau der Lern-        Freunde nicht sehen und habe keine Pause
plattform EduPage gearbeitet, die wir bis dahin       zum Spielen.“ (Schüler*in Klasse 2)
zur Erstellung des Stundenplans genutzt hatten.
Hier ist der Austausch von Unterrichtsmateria-
                                                      „Die Aufgaben, die wir bekommen haben,
lien, die gemeinsame Bearbeitung von Doku-
menten, die direkte Kommunikation zwischen            waren genau richtig von der Menge und
Lehrkräften und den älteren Schüler*innen ein-        Schwierigkeit. Teilweise haben meine El-
fach, unkompliziert, datenschutzkonform und vor       tern geholfen, aber das meiste konnte
allem ohne den Dauereinsatz der Eltern möglich.
                                                      ich allein. Ich hätte mir mehr Videounter-
Nur mussten neben der technischen Installation
und Dateneingabe auch die Kolleg*innen im Um-         richt gewünscht und dass die Aufgaben ein
gang mit dem Lernportal eingearbeitet werden.         konkretes Abgabedatum gehabt hätten und
Eine weitere Herausforderung in Zeiten rein           dass klarer gewesen wäre, was wir über-
virtueller Kommunikation und Interaktion!
                                                      haupt abgeben sollten.“ (Schüler*in Klasse 6)

Homeschooling und Distanzunterricht –                 „Ich fand Homeschooling super und würde
mit Lernplattform möglich                             es mir wieder wünschen.“
Homeschooling ging nun für die älteren Schü-          (Schüler*in Klasse 8)
ler*innen deutlich einfacher und klarer ge-
gliedert vonstatten. Die Unterrichtseinheiten         „Ich fand Homeschooling grundsätzlich gut,
können in EduPage wie im Präsenzunterricht
von den Lehrer*innen vorbereitet und zur Be-
                                                      da man sich den Tag ganz frei einteilen
arbeitung an die Schüler*innen verteilt werden.       konnte. Vor allem ausschlafen und dann ent-
Die Schüler*innen loggen sich in das System           scheiden, wann ich welche Themen bearbei-
ein. Sie können neue Aufgaben direkt dort be-         te. Zu verbessern ist auf alle Fälle, dass
arbeiten und per Mausklick die Lehrkraft infor-
mieren, wenn sie erledigt sind. Außerdem bietet
                                                      man zu Beginn der Woche weiss, welche
die Lernplattform verschiedene Möglichkeiten,         Themen in der Woche anstehen und nicht
Dokumente gemeinsam zu bearbeiten, Unter-             jeden Tag einfach was Neues dazukommt.
richtsmaterialien für andere Kollegen bereitzu-       Mehr Struktur ist notwendig, um einen
stellen oder zu nutzen, digitale Klassenbücher
und Bewertungen zu führen und vieles mehr.
                                                      Überblick zu erhalten was alles kommt.“
                                                      (Schüler*in Klasse 9)
Und auch seit es im Laufe des Frühjahrs dann
schrittweise wieder zurück in den Präsenz-
                                                       „Ich fand das Lernen in der Coronazeit
unterricht ging, ist die Lernplattform ein hilfrei-
ches Instrument geblieben. Die älteren Schü-          nicht so gut, weil man durch die Zoom-
ler*innen und die Kolleg*innen nutzen sie wei-        meetings nicht so viel lernen konnte und
terhin für die Vertretungs- und Stundenpläne          man die Aufgaben nicht immer korrigiert
und zur Bereitstellung und Bearbeitung von
                                                      bekam und dadurch nicht wusste, ob sie
Aufgaben. Diese Möglichkeit spielt vor allem
dann eine zentra-                                     richtig sind. Das Ausschlafen fand ich sehr
le Rolle, wenn es                                     gut und dass man bei den Zoommeetings
wieder zu Dis-                                        essen konnte hat mir auch gefallen.“
tanzunterricht
                                                      (Schüler*in Klasse 10)
kommen sollte,
wenn Schüler*in-
nen oder Lehr-                                        „Ich habe meine Aufgaben immer aufge-
kräfte erkranken                                      schoben und mir ist aufgefallen, dass man,
oder sich in Qua-
rantäne befinden.                                     wenn man keine Lehrer hat, anfängt sie
                                                      mehr zu schätzen.“ (Schüler*in Klasse 10)
Anina Krishnan
(redaktionsteam
wir)

                                                                                                 5)
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( EINBLICK

Mit allen Sinnen lernen
Unsere Erstklässler beginnen ihre Schulzeit mit
der Gestaltung eines Freiluftklassenzimmers

E
     s ist nicht nur ein Freiluftklassenzimmer, son-   Kinder erleben so ihr eigenes Eingebundensein in
     dern ein ganzes Areal, das unsere Erstkläss-      unterschiedliche Naturphänomene. Dort haben sie
     ler*innen und Klassenlehrer*innen seit Beginn     auch Zeit und Möglichkeit, ihren Lernraum aktiv mit-
des Schuljahres gestalten. Auf dem weitläufigen        zugestalten – natürlich unter unserer Anleitung. Als
Gelände, zwischen Feldrand, Schulgarten und Kinder-    erstes ist ein Unterstand entstanden, in dem Schul-
garten-Naturgruppe, entsteht momentan ein einzig-      ranzen und andere Materialien trocken und geschützt
artiger Lernort.                                       gelagert werden können.

Wir möchten mit den Kindern einen Außenraum ge-        Begegnung mit der Natur
stalten, in dem sie sich mit der Welt und der Natur
verbinden und wir sie bewegungs- und handlungs-        Mit dieser Erweiterung des herkömmlichen Unter-
orientiert unterrichten können. Jeden Tag beginnt      richtskonzeptes geht es uns darum, dass Kinder täg-
der Unterricht draußen an einem festen Ort und die     lich, zu jeder Jahreszeit, bei Wind und Wetter an der

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frischen Luft sind und der Natur begegnen können.
Wir ermöglichen dieses Erleben, denn diese Art von
Begegnung gehört bei vielen Familien heute nicht
mehr zum Alltag.

Den Lernraum aktiv mitgestalten

Neben der Vertiefung von Unterrichtsinhalten geht
es vor allem um das Naturerlebnis, die Freude an
der Natur, das spielende, soziale Lernen und die Be-
wegung sowie die Förderung einer ganzheitlichen
Persönlichkeitsentwicklung der Kinder durch einen
lebendigen, sinnlichen Unterricht. Diese Erfahrungen
führen zur Ausbildung eines Umweltbewusstseins
und zu verantwortungsvollem Umgang mit der Natur.

                                        Freiluft-Unterricht
                                        Zusätzlich zum Außenklassenzimmer der ersten Klassen
                                        gibt es auf dem Schulgelände weitere Freiluftklassenzim-
                                        mer, die für den Unterricht zur Verfügung stehen. Neben dem
                                        kleinen Amphitheater und den Holzbänken im Pausenhof, die
                                        durch Tische ergänzt wurden, ist in den Sommerferien vor
                                        der Turnhalle ein Areal mit großen Sitzblöcken aus Marmor
                                        entstanden. Auch die Schülerstube hat ihr Außengelände für
                                        die Nachmittagsbetreuung ausgebaut. So können Unterrichts-
                                        einheiten an der frischen Luft und mit Abstand stattfinden, die
                                        unter den derzeit geltenden Hygiene-Auflagen in geschlosse-
                                        nen Räumen nicht möglich wären. (s. Abbildungen Seite 9)

Die Unterrichtseinheiten im Außenklassenzimmer
werden handlungsorientiert gestaltet: Die Schü-
ler*innen können mit Naturmaterialien rechnen oder
mit geraden und gebogenen Stöcken die Buchstaben
kennenlernen. Zudem wird der Umgang mit Werk-
zeugen und Materialien geübt. So können die Kinder
mit Begleitung, aber auch selbständig, ihren Lern-
raum gestalten und verändern.

Matthias Burka (Klassenlehrer 1A)
Miriam Huhnstock (Klassenlehrerin 1B)

                                                                                                   7)
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( EINBLICK

Lebendig gestalten
Unsere Schule wächst mit den Anforderungen
Die Architektur anthroposophischer Einrichtungen ist elementar, soll sie doch einen Entwick-
lungsweg nicht nur beschreiben, sondern auch, insbesondere in Kindergarten- und Schul-
bauten mitsamt deren Einbettung in die Umgebung, als Hülle begleiten. Baumaßnahmen an
unserer Schule stellen immer eine besondere Herausforderung dar. Unser Bau- und Förder-
verein führt seit vielen Jahren die Baumaßnahmen in Abstimmung mit der Schule durch.

Aktuell stehen für Bau- und         der Zweizügigkeit, der Schulküche      unter anderem im Container
Förderverein sowie die Schule       sowie Nachmittagsbetreuung am          untergebracht ist. Zudem soll die-
einige Baumaßnahmen an: Durch       jetzigen Gartenbaucontainer ent-       ser Bau weitere mögliche Raum-
die seit dem Schuljahr 2019/20      stehen. Geplanter Baubeginn ist        kapazitäten schaffen. Für viele
begonnene Zweizügigkeit ab          in der zweiten Jahreshälfte 2021       Eltern stellt sich mit den Bau-
Klasse 1, die an ihre Kapazitäten   und die geschätzte Fertigstellung      maßnahmen die Frage der Park-
stoßende Schulküche sowie Schü-     soll 2022 sein.                        plätze, da auch der Parkplatz am
lerstube und den mittelfristig                                             Kindergarten, zu erreichen über
abzustoßenden Containerbau sind     Der sich anschließende zwei-           die Zufahrt entlang des Gold-
für die 2020er Jahre zwei Bau-      te Bauabschnitt für die Jahre          steinparks, wegfällt und durch die
abschnitte vorgesehen. Im ersten    2024/25 soll baulich den hand-         Zweizügigkeit ab Klasse 1 mor-
Bauabschnitt sollen die Gebäude     werklich-künstlerischen Unter-         gens mehr Kinder in die Schule
für die komplette Realisierung      richt beherbergen, der aktuell         gelangen müssen.

                                                                           Im Wendehammer bleibt das ab-
                                                   Bebauungsplan für die   solute Halteverbot bestehen, die
                                                      nächste Bauphase     Parkmöglichkeiten für Lehrer*in-
                                                                           nen und Schüler*innen bleiben
                                                                           ebenfalls erhalten. Hinzu kommt
                                                                           als Ersatz für den Kindergarten
                                                                           die Parkmöglichkeit im Goldstein-
                                                                           park, die über die übliche Zu-
                                                                           fahrt erreicht werden kann. Für
                                                                           eine klimaneutrale Schule ist es
                                                                           jedoch wünschenswert, dass jede
                                                                           Familie ihren ökologischen Fuß-
                                                                           abdruck reduziert, indem – wenn
                                                                           möglich – öffentliche Verkehrs-
                                                                           mittel genutzt werden oder auf
                                                                           das Fahrrad umgestiegen wird.

                                                                           Ines Schneider
                                                                           (redaktionsteam wir)
WirUNSERE SCHULE - UNSER MAGAZIN ( Dezember 2020) - Freiluftklassenzimmer Mit allen Sinnen lernen Homeschooling Einspunktnull Kommunikation auf ...
EINBLICK )

                                             Der Waldorf Bau- und Förderverein e.V.
                                             Der Bau- und Förderverein e.V. besteht seit dem Jahr 1986
                                             und ist im Zuge der Gründungsbemühungen des Kindergar-
                                             tens in Bingenheim entstanden. Er ist als gemeinnütziger
                                             Verein anerkannt und kann steuerbegünstigte Spenden an-
                                             nehmen. Ursprünglich bestand noch ein weiterer Verein, die
                                             „Gemeinschaft zur Förderung der Waldorfpädagogik e.V.“.
                                             Dieser wurde vor einigen Jahren aufgelöst. Die Aufgaben der
                                             „Gemeinschaft“ wurden in den jetzigen Bau- und Förder-
                                             verein integriert. Auf dem durch Erbpacht von der Stadt Bad
                                             Nauheim gepachteten Grundstück hat der Bau- und Förder-
                                             verein die bauliche Verantwortung für alle Baumaßnahmen
                                             der Schule und ist zugleich Eigentümer der Immobilien, die
   Aktuelle Aufnahmen des Schulgeländes      an die Schule vermietet werden.

                                             Der Vorstand besteht aus Rolf Dietz, der langjährige beruf-
                                             liche Erfahrung in vielen Bauthemen als Diplom-Ingenieur
                                             mitbringt, Sylvia Schepers für den kaufmännischen Part,
                                             Tanja Hildebrand, die hauptsächlich im Bauausschuss wirkt
                                             sowie Uwe Mörschel, der für den kulturellen Auftrag des
                                             Bauvereins zuständig ist und Johannes Bietz als Bauinge-
                                             nieur, der in technischen Fragen berät. Der Vorstand ist
                                             gleichberechtigt und entscheidet einstimmig. Alle Bauaufga-
                                             ben werden in der Baudelegationssitzung mit der Schule be-
                                             sprochen und durch deren Vorstand erfolgt die Beauftragung
                                             des Bau- und Fördervereins, der auch für die Abwicklung
                                             aller Bauaufgaben zuständig ist.

                                             Insgesamt hat der Bau- und Förderverein rund 40 Mitglieder.
                                             Jedes Mitglied kann sich mit Schwerpunkten einbringen.
                                             Zum Beispiel ist auf Initiative Uwe Mörschels die Flowform
                                             vor der Schule entstanden.

                                             Für die Anerkennung seiner Gemeinnützigkeit muss der
                                             Bau- und Förderverein Förderungen dokumentieren. Diese
                                             können zum Beispiel in der Unterstützung des Kindergar-
                                             tens durch die Spenden von Möbeln bestehen oder auch in
                                             der Veranstaltung von Vorträgen aus dem anthroposophi-
                                             schen Themenspektrum. Darauf aufbauende eigenständige
                                             Lese- und Arbeitskreise unterstützen das ideelle Anliegen
                                             des Vereins. Anregungen und Initiative aus der Schulgemein-
                                             schaft sind ausdrücklich gewünscht.

                                             Vorstand des Waldorf-Bau- und Förderverein e.V.
                                             von links nach rechts: Uwe Mörschel, Johannes Bietz,
                                             Tanja Hildebrand, Sylvia Schepers, Rolf Dietz

Neu eingerichtet: Freiluftklassenzimmer im
                   Außenbereich der Schule

                                                                                                           9)
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( EINBLICK

Klimaneutrale Waldorfschulen
Jetzt – Wir sind dabei!
Was können wir als Schule zum
Klimaschutz beitragen, was kön-
nen wir verbessern, was verän-
dern? Die zunehmende Dringlich-
keit dieser Fragen betrifft uns alle
gleichermaßen und wir sind der
Meinung, dass Schule als Lernort
der jungen Generation auch in die-
ser Hinsicht eine wichtige Funk-
tion hat. Die Gründer*innen der
„Klimaneutralen Waldorfschule
Jetzt“ haben eine Initiative ins
Leben gerufen, die sich zum Ziel
gesetzt hat, Waldorfschulen auf
ihrem Weg zur Klimaneutralität zu
begleiten und zu vernetzen. Unse-
re Schule beteiligt sich an dieser
Initiative und ist eine von sieben                  Abbildung 1: Anteil der CO2 Emissionen verschiedener Lebensbereiche
Pilotschulen, die in den kommen-
den zwei Jahren, in Kooperation          Ziel des Auftakt-Workshop war es,         chen erste Ideen austauschen. Zu
mit dem Bund der Freien Waldorf-         die Bereiche zu definieren, in denen      Beginn des nächsten Jahres wer-
schulen, Teil des Projektes sind.        die Schule Handlungsspielraum und         den in einem weiteren Workshop
Nach den Herbstferien fand bei           auch Einflussmöglichkeiten hat. Um        Arbeitsgruppen zusammengestellt
uns ein Auftakt-Workshop statt, in       die Perspektive der Klimaneutralität      und konkrete Projekte definiert.
dem die Arbeitsfelder für unsere         zu erreichen, wird es, zunächst aus-      Grundlage für diese Projekte bilden
Schule definiert und erste Schritte      schließlich um ökologische Nach-          die Verbrauchsdaten, die bis zum
festgelegt wurden.                       haltigkeit gehen. Hierbei gilt es, die    Jahresende 2020 von der Schul-
                                         „Big Points“ und „Keypoints“ zu be-       verwaltung und dem Bauverein er-
Auftakt-Workshop                         stimmen, also Bereiche zu betrach-        mittelt und zur Verfügung gestellt
                                         ten und zu verändern, die große           werden.
Zu Beginn stellten sich die Grün-        Ressourceneinsparungen ermög-
der*innen des Projekts „Klima-           lichen und dauerhaft sind. Anhand         Mit Beginn der Projektphase im
neutrale Waldorfschulen Jetzt“           der Grafik (s. Abbildung 1) wurde         kommenden Frühjahr kann es auch
vor. Sie sind alle ehemalige Wal-        verdeutlicht, wo das größte Einspar-      sinnvoll werden, sich mit den ande-
dorfschüler*innen, die mit ihrer         potential liegt. Daraus haben sich für    ren Pilotschulen zu vernetzen, um
Initiative das Ziel verfolgen, 80% der   die Schule die Bereiche Ressourcen        Ideen und Erfahrungen auszutau-
Waldorfschulen bundesweit bis 2025       (inkl. Gebäude), Mobilität und Er-        schen oder gemeinsame Perspek-
auf dem Weg zur Klimaneutralität zu      nährung ergeben, in denen konkrete        tiven zu erörtern.
begleiten. Sie bringen Expertise aus     Maßnahmen und Projekte entwickelt
den Bereichen Umweltpsychologie,         und mit dem Unterricht verknüpft          Wir sind froh, Teil dieser wichtigen
Angewandte Ökologie und Arten-           werden sollen. Um nachvollziehbare        Bewegung zu sein, und wünschen
schutz, Elektrotechnik und Umwelt-       und vergleichbare Ergebnisse zu er-       uns, dass wir im kommenden Jahr
ingenieurwesen mit.                      halten, ist schließlich die Wirkungs-     viele Mitglieder unserer Schulge-
                                         messung der Maßnahmen wichtig,            meinschaft für die Mitarbeit in den
                                         die anhand der vorab erhobenen            Projektgruppen begeistern können.
                                         Verbrauchsdaten erfolgt.
                                                                                   Uwe Mos
                                         Wie es weitergeht                         (Mitglied der Schulführungsgruppe)

                                         Am Ende des Workshops stan-
                                         den die definierten Bereiche fest,
                                         in denen gearbeitet werden soll:
                                         Ressourcen (Verbrauch, Gebäude,
                                         Energie), Mobilität, Ernährung. Die
Auftakt Workshop im Oktober zur Pilot-
                                         Teilnehmer*innen konnten gemäß
phase Klimaneutrale Waldorfschule        ihren Interessen in diesen Berei-

( 10
PERSÖNLICH )

Herzlich willkommen
in unserer Schulgemeinschaft!
                                                                 Bei schönstem Wetter haben wir am Dienstag,
                                                                 den 18. August 2020 eine festliche Einschulung für
                                                                 unsere beiden ersten Klassen gefeiert.

                                                                 Im Freien, mit ausreichend Abstand, wurden die
                                                                 neuen Schüler*innen in die Waldorfschul-Ge-
                                                                 meinschaft aufgenommen. Bereits einen Tag zuvor
                                                                 haben wir unsere neue Klasse 5B an der Schule
    1A                                                           begrüßt.

                                                                 Seit letztem Schuljahr haben wir mit der Erwei-
                                                                 terung zur Zweizügigkeit ab der ersten Klasse
                                                                 begonnen. Wir haben auf die hohe Nachfrage nach
                                                                 Schulplätzen reagiert und freuen uns, dass unsere
                                                                 Schulgemeinschaft nun jedes Jahr wächst.

     1B
                                                                5B

Wir freuen uns über unsere neuen Kolleg*innen

Miriam HUHNSTOCK     Wolfgang BOBZIEN     Hannah SCHACHT   Olaf CZIESLIK      Nina BÄKER              MARTINA WEISENSTEIN
Klassenlehrerin 1B   Mathematik & Sport   Kunst            Kunst & Biologie   Französich & Geschichte Klassenhelferin 2A

Daniela STEININGER   Katharina PÜTZ       Julian LANGER    Oskar LAMBACH      Corinna SCHWEIGER
Französisch          Mathematik           Musik            Sport              Klassenhelferin 1A

                                                                                                                 11 )
( PERSÖNLICH

Essen für Leib und Seele
Das Team der Schulküche sorgt für unsere
Schulgemeinschaft
Unsere Schulküche feiert fünfzehnjähriges Jubiläum! Seit dem 14. November 2005 versorgt
das Küchenteam die Schulgemeinschaft zur Mittagszeit mit einem gesunden, abwechslungs-
reichen und leckeren Essens- und Getränkeangebot. Auch aus dem sonstigen Schulalltag ist
das Team der Schulküche nicht mehr wegzudenken, wenn es Klassenaktivitäten zu unter-
stützen gilt, ein Besteck fehlt oder ein Stück Hefe für den Chemieunterricht benötigt wird.

Begonnen hatten die Planungen zu               Jahr Planung und einem weiteren            den Ausbau der Schülerstube,
einer Schulküche seinerzeit durch              Jahr des Baus, in dem das Er-              ständig gewachsen. Mittlerweile
das Projekt – „Schule in Ganztags-             nährungskonzept ausgearbeitet              gehen täglich bis zu 320 Essen
betreuung“, das im Wesentlichen                wurde, konnte im November 2005             über die Theke von Speisesaal
auf einer Eltern- und Lehrer*innen-            die Küche eröffnet werden. Die zu-         und Bistro. Gleichgeblieben hin-
Initiative beruhte. Im Vordergrund             nächst geplanten 40 Mittagessen            gegen ist der Anspruch unserer
stand dabei der salutogenetische               wurden bereits nach der ersten             Küche, Schüler*innen und Lehr-
Ansatz, dessen Kern in der Entwick-            Woche mit 150 Essen übertroffen.           kräften Mahlzeiten entsprechend
lung und Förderung der Gesundheit                                                         des Altersbedarfs anzubieten, die
besteht. Für die Teilinitiativgruppe           Stetes Wachstum                            gesund und deren Zutaten zu ca.
„Hauswirtschaft und Küche“ wa-                                                            95 Prozent biologischer Herkunft
ren damals Daniela Fabricius, die              Seitdem sind die Anforderungen             sind. Auch die Produkte des Schul-
bis zum heutigen Tag die Schul-                an die Küche, bedingt durch die            gartens oder der Landbauepoche
küche verantwortet, und Michaele               Zweizügigkeit, die Nachmittags-            der Klasse 3 werden in der Küche
Hildebrand zuständig. Nach einem               betreuung im Kindergarten und              mitverarbeitet.

Ulrike Winkel und Daniela Fabricius bei der Essensausgabe     Von links nach rechts: Ulrike Winkel, Nur Orhan, Daniela Fabricius

( 12
PERSÖNLICH )
Mit der Zubereitung des Essens        Jahres. „Es ist uns wichtig, den      das Planen des Schülerrestau-
sind inzwischen vier Mitarbei-        Schüler*innen auch Lebens-            rants beim Martinsmarkt oder die
ter*innen beschäftigt, hinzu kom-     kompetenz zu vermitteln“, erklärt     ersten Versuchen des Kartoffel-
men zwei weitere Kräfte zum Rei-      Daniela Fabricius und ergänzt:        oder Äpfelschälens.“
nigen und Spülen des Geschirrs.       „Es gibt viele Bereiche, in denen     Das Küchenteam ist aus dem
                                      die Schulküche nicht nur für das      Schulalltag nicht mehr wegzuden-
Neben der täglichen Versorgung        Mittagessen zuständig ist: von        ken!
mit Mittagessen begleitet die         Faschingsveranstaltungen über
Schulküche auch viele Schulak-        Klassenspiele, das Varieté, das       Ines Schneider
tivitäten während des gesamten        Brot- oder Plätzchenbacken sowie      (redaktionsteam wir)

Hier stellen sich die Mitarbeiter*innen der Küche vor
                Daniela Fabricius                      Dee                                   Habeba
                Arbeit im Küchen-                      Arbeit im Küchen-                     Arbeit im Küchen-
                kollegium seit:                        kollegium seit:                       kollegium seit:
                Gründungsmit-                          September 2018.                       Oktober 2010.
                glied, also seit 15
                Jahren.

Meine Aufgabe in der Küche:           Meine Aufgabe in der Küche: Koch.     Meine Aufgabe in der Küche:
Küchenleitung.                                                              Ich mache alles, wofür ich ge-
                                      Was macht die Arbeit an unserer       braucht werde.
Was macht die Arbeit an unserer       Schule besonders:
Schule besonders:                     Mir gefällt der persönliche Kontakt   Was macht die Arbeit an unserer
Ich bin Schule und Kindergarten       zu den Schülern, vor allem wenn sie   Schule besonders:
seit 23 Jahren verbunden, sie sind    Rückmeldungen zum Essen geben,        Ich arbeite hier gern, wegen der
wie eine Familie.                     dass es ihnen geschmeckt hat.         vielen freundlichen Menschen.

Mein Lieblingsgericht:                Mein Lieblingsgericht:                Mein Lieblingsgericht:
Indisch, Oma Lottes Zwetschgen-       Gemüsecurry, Soße und Basmati-        Baklava und das indische Essen
knödel.                               reis.                                 von Daniela.

                Ulrike Winkel                         Diana Thießen                          Nur Orhan
                Arbeit im Küchen-                     Arbeit im Küchen-                      Arbeit im Küchen-
                kollegium seit:                       kollegium seit:                        kollegium seit:
                Mai 2018.                             Oktober 2018.                          August 2019.

Meine Aufgabe in der Küche:           Meine Aufgabe in der Küche:           Meine Aufgabe in der Küche:
Zubereitung und Verkauf des Früh-     Das Zubereiten des Mittagessens       Ich helfe bei allen Tätigkeiten, wo
stücks im Bistro. Weiterhin unter-    für die Krippe und den Kindergar-     ich gebraucht werde.
stütze ich Frau Fabricius während     ten. Ansonsten helfe ich aus, wo es
der Essensausgabe in der Mensa        nötig ist.                            Was macht die Arbeit an unserer
und bereite Salate, Rohkost, Nach-                                          Schule besonders:
tische zu.                            Was macht die Arbeit an unserer       Ich wollte Kontakte aufbauen, um
                                      Schule besonders:                     Deutsch zu lernen, habe hier ein
Was macht die Arbeit an unserer       Die Stimmung unter den Kollegen       sehr nettes Umfeld mit netten
Schule besonders:                     ist sehr angenehm. Ich freue mich,    Kollegen, eine gute Chefin und an-
Ich schätze hier den netten Um-       dass unsere Arbeit von allen Seiten   genehme Arbeitszeiten.
gang mit den Schülern, den            sehr wertgeschätzt wird – das ist
Lehrern und den Kollegen in der       nicht überall selbstverständlich.     Mein Lieblingsgericht:
Küche und ich kann meine Leiden-      Mein Lieblingsgericht:                Baklava und Lahmacun und die
schaft für das Kochen umsetzen.       Ich habe bestimmte Vorlieben,         deutschen Berliner (mit Marmela-
Mein Lieblingsgericht:                probiere auch gern Neues aus. Am      de, die ist wie eine Überraschung).
Currys jeglicher Art sind mein        liebsten bereite ich vegane oder
Lieblingsgericht.                     rohvegane Gerichte zu.

                                                                                                          13 )
( RÜCKBLICK

Das „Corona-Abitur“ 2020
Ein Abschluss auch ohne gemeinsamen letzten
Schultag und große Party
Das Abitur ist für alle jungen Menschen ein           und durften die Schule nur noch zu den Prüfungen
Ereignis, das man lebenslang im Gedächtnis            betreten. Zugleich wurden sie angewiesen, zur
                                                      Absicherung ihrer Teilnahme an den Prüfungster-
behält. Von da an beginnen die Jugendlichen
                                                      minen persönlich Verantwortung für eigene Vor-
ihre eigenen Wege zu gehen, eigene Ziele zu           sorgemaßnahmen zu übernehmen und z.B. größere
verfolgen und ihr Leben selbst in die Hand zu         Menschenansammlungen zu vermeiden.
nehmen. Der diesjährige Abi-Jahrgang hatte
durch die Corona-Pandemie mit ganz be-                Von diesem Punkt an ging es für den Jahrgang
                                                      direkt auf die Zielgerade: Ohne große Komplikatio-
sonderen Schwierigkeiten zu kämpfen: Kurz
                                                      nen, mit viel Abstand und in einem leeren Schul-
vor den schriftlichen Prüfungen wurden in             haus liefen die Prüfungen ab, waren vorbei und be-
Deutschland alle Schulen geschlossen und              endet und dann … kam erstmal nichts mehr. Keine
sie blieben es – monatelang. Dennoch konn-            gemeinsame Feier, keine Partys, kein Abi-Streich.
ten die Abiturient*innen ihre Klausuren und           Von jetzt auf gleich war die Schulzeit für diesen
                                                      Jahrgang zu Ende und erst da realisierten die
Prüfungen machen und hielten am Ende ihre
Abi-Zeugnisse in Händen, auch wenn alles in
diesem Jahr anders lief als sonst.

Die Pandemie, insbesondere die Einschränkungen
des gesellschaftlichen Lebens und die Schul-
schließungen, kamen für alle ohne Vorbereitungs-
möglichkeit. Als erstes erwischte es allerdings den
Abi-Jahrgang. Noch bevor die Schulen tatsächlich
für ein paar Wochen schlossen, wurden die Abitu-
rient*innen in Hessen vom Unterricht freigestellt          Nicolo Luzzatto, Abiturient 2020

( 14
RÜCKBLICK )

meisten, dass sie keinen richtigen letzten Schultag    kleine Abi-Feier – mit Abstand und halber Beset-
mehr zusammen haben würden.                            zung, aber dennoch sehr gelungen!

„Wir hatten nie Angst, dass unser Abitur auf dem       Das Ausnahmeabitur des „Corona-Jahrgangs“ war
Spiel steht – weil es von der Politik klare Ansagen    für alle Abiturient*innen eine prägende Erfahrung.
gab, dass das Abitur in Hessen durchgeführt wird       Für ihren weiteren Weg haben sie auf alle Fälle
– aber der plötzliche Abbruch war für uns sehr         schon mal gelernt, dass ein wenig Gelassenheit oft
schade. Wir haben auf einmal gemerkt: Wir kom-         hilft, die Dinge hinzunehmen, die man nicht ändern
men nicht mehr zurück, das war‘s jetzt!“ berichtet     kann.
der Abiturient Nicolo Luzzatto über sein Erleben.
                                                       Anina Krishnan (redaktionsteam wir)
Er bedauert sehr, dass dem Jahrgang durch die
Corona-Maßnahmen so viel verloren ging. „Für uns
Schüler fiel einfach schlagartig alles weg: Kurse in                                       Abizeitung des
Q4 mit spannenden Themen fanden nicht statt, kein                                  „Corona-Abiturs“ 2020
Abschied von der Klassengemeinschaft. Diese Pha-                                     Motto: „Mahatma Abi
                                                                                        Mahatmas nicht“
se ist eine markante Stelle im Leben und bedeutet
viel für uns Jugendliche und das wird meiner Mei-
nung nach in der Politik nicht verstanden. Schüler
haben einfach keine gute Lobby! Und es stößt dann
schon auf Unverständnis, wenn gleichzeitig Fußball-
spiele wieder ermöglicht werden.“

Bei allem verständlichen Verdruss blicken die
Schüler*innen des Jahrgangs aber auch auf eine
besondere Zeit zurück. Abgesehen vom fehlenden
gemeinsamen Ende, hatten sie eine enge und lange
Verbindung miteinander. Die meisten Schüler*innen
waren von der ersten Klasse an zusammen in der
Schule. Dadurch entstanden enge Beziehungen und
großer Zusammenhalt, die sicherlich auch nach dem
Ende der gemeinsamen Schulzeit Bestand haben.
Und am Ende gab es dann zum Glück auch noch eine

                                                                                                            15 )
( RÜCKBLICK

Abschied mit Abstand während
des Lockdowns

E
     igentlich war das zweite Halb-     mittagen in Kleinstgruppen, um
     jahr der 8A schon voll durch-      mit Hilfe des Werklehrers Klaus
     geplant: erst wollte die Klasse    Althof eine Gartenbank für Frau
im März mit dem Klassenspiel            Metzenauers Abschied zu bauen.
„Krabat“ ihrer Klassenlehrerin Gi-      Götz Hofmann traf sich samstags,
sela Metzenauer noch einmal alle        ebenfalls in Kleingruppen und mit
Ehre machen, dann sollte sie zum        viel Abstand mit den Jugendlichen
Ende des Schuljahres mit einer          auf der Bühne, zum Proben kurzer
schönen Feier in den Ruhestand          Szenen aus dem Klassenspiel.
verabschiedet werden. Leider kam
alles anders als gedacht, aber Not      Ende Juli war dann alles bereit und
macht ja bekanntlich erfinderisch.      die Überraschung groß: die Eltern       Eine Gartenbank für den Ruhestand
                                        durften sich zusammen mit Frau          und einige Theaterszenen aus dem
Das Klassenspiel musste am Tag          Metzenauer im großen Saal von ei-       abgesagten Klassenspiel haben die
                                                                                Schüler*innen der Klasse 8A ihrer
der Generalprobe wegen des Co-          nem Potpourri aus kurzen Szenen         Lehrerin Gisela Metzenauer zum
rona Lockdowns abgesagt werden          des Klassenspiels Krabat verzau-        Abschied geschenkt.
und an ein großes Fest war auch         bern lassen und zum Abschluss
im Juli zum Schuljahresende nicht       konnte Frau Metzenauer schon          Fazit der Schüler: Herzlichen Dank,
zu denken.                              einmal auf der neuen Gartenbank       liebe Frau Metzenauer, für 8 bewe-
                                        „probesitzen“. Ein Fotobuch mit       gende Schuljahre, die wir immer in
Die Schüler*innen ließen sich aber      persönlichen Grüßen und Wün-          guter Erinnerung behalten werden!
nicht entmutigen und trafen sich        schen der Jugendlichen machte
an vielen arbeitsreichen Nach-          das Abschiedsgeschenk perfekt.        Annette Kunzfeld (Mutter 8A)

Klasse 10B erhält OVAG Literaturpreis

D
      ie OVAG Energie AG schreibt       Gruppenpreise gewonnen haben
      jährlich einen Jugend-Litera-     und wurden zu der durch Corona
      turpreis aus, um den schrei-      etwas eingeschränkten Preisver-
benden Nachwuchs zu fördern.            leihung eingeladen. Unsere beiden
2020 hat sich die Klasse 9B mit einer   Klassensprecher*innen nahmen in
Gruppenarbeit zum Thema Klima-          Begleitung der Klassenbetreuerin
wandel beworben und einen Sonder-       den Preis in Form einer Urkunde
preis für ihr Projekt gewonnen.         und einem Preisgeld von 200 Euro
                                        entgegen.
Wir, die Klasse 10B der Freien
Waldorfschule Wetterau, haben           Die Preisverleihung fand in einem
unter der Leitung unserer Deutsch-      sehr festlichen Rahmen im Dolce
lehrerin Frau Roith das Projekt         Theater in Bad Nauheim statt. Es
“Klimawandel, was können wir            wurden zwei Laudationen gehalten,
tun?” bei dem alljährlichen Ju-         über die Geschichte des Jugend-Li-
gend-Literaturpreis-Wettbewerb          teraturpreises und das Schreiben
der OVAG eingereicht.                   allgemein. Anschließend wurde je-
                                        der Gewinner auf der Bühne geehrt.
Unser Projekt besteht aus unter-
schiedlich gestalteten Plakaten         Wir freuen uns sehr, dass unser
zum Thema Klimawandel, z.B.             lehrreiches und interessantes
mit Ideen, was man machen kann,         Projekt, welches uns sehr viel
um den Klimawandel zu stoppen,          Spaß gemacht hat, mit einem Preis
Aufklärung über den Klimawandel,        wertgeschätzt wurde, wobei das
Gedichte zum Klimawandel und so-        eigentliche Ziel des Projektes ist,
gar einem Rap-Song zum Thema.           etwas gegen den Klimawandel zu
Nach etwas Wartezeit bekamen            unternehmen.                          Nele Pollatschek (Autorin und Laudatorin)
                                                                              Ricarda Begrich und Henning Stein (Schüler
wir die Benachrichtigung, dass          Ricarda Begrich und Henning Stein     Klasse 10B), Yvonne von Rotsmann (Klassen-
wir einen Preis in der Kategorie        für die Klasse 10B                    betreuerin), Oswin Veith (Vorstand der OVAG)

( 16
RÜCKBLICK )

Die Abenteuer des starken Wanja
Klassenspiel der 6A berührte Herzen und Gemüter

E
     s waren schon besondere Umstände,
     unter denen unser Klassenspiel im Sep-
     tember dieses Jahres stattgefunden hat.
Die intensive Probenarbeit, der Bühnenbau und
die Kostümanfertigung begann direkt nach den
Sommerferien, obwohl nicht ganz klar war wie
und ob die Aufführungen stattfinden konnten.
Zum Glück ist dies – mit einigen geringfügigen
Änderungen – schließlich gelungen und wir
konnten unser Stück zweimal auf der Bühne
präsentieren. Einmal für die Schüler*innen der
Klassen eins bis sechs und einmal eine Auffüh-     „Mir ist bewusst geworden, dass bei so einem Projekt
rung für die Familien der 6.Klässler – natürlich   jeder gebraucht wird und sich jeder einbringen kann –
unter Wahrung des Abstands- und Hygiene-           Schüler wie Eltern: Künstlerisch, musisch, sportlich…
konzepts.                                          ob als Schreiner*in, Techniker*in, Kosmetiker*in,
                                                   Schneider*in oder einfach als engagierte Mutter oder
Dass alles so gelingen konnte ist dem uneinge-     Vater. So wird das riesige Projekt „Klassenspiel“
schränkten Einsatz aller Beteiligten zu verdan-    nicht zu einer Überforderung des Einzelnen, sondern
ken. Recht bald hatten wir unter Mitwirkung        kann zum Wachsen einer schönen Klassengemein-
der Eltern und Schüler*innen ein Bühnenbild        schaft beitragen.
und Kulissen geschaffen. Mit Phantasie und         Sandra Reineck (Mutter 6A)
Erfindungsreichtum konnte manche knifflige
Aufgabe gelöst werden. Es musste das Dach
eines Hauses hochgestemmt werden, ein Sol-
dat mit Holzbein ausgestattet werden und ein
fliegender Backofen mit Hühnerfüßen für die
Hexe Babayaga sollte über die Bühne sausen.
Ein hochengagierter „Bautrupp“ seitens der
Schüler*innen löste zu meiner großen Bewun-
derung fast alle anstehenden Fragen, nicht sel-
ten ganz selbständig, manchmal mit ein wenig
Unterstützung der Eltern.

Die intensive Arbeit an der Sprache und am
Spielen verlangte jedem Einzelnen Vieles ab,
brachte uns aber insgesamt ein großes Stück
voran, so dass wir alle nun wissen, was Büh-
nenpräsenz bedeutet und wie man sich büh-
nenwirksam bewegt. Es hat sich gezeigt, dass
es gelingen kann, die Herzen und Gemüter
anzusprechen, was uns gerade in der Zeit des
Abstandhaltens so gut tut und so wichtig für
unsere „menschliche Mitte“ ist. Trotz Corona
konnten wir unsere Pläne umsetzen und ein
gesundes Gegengewicht in der künstlerischen
Betätigung schaffen. Ein großes Dankeschön an
alle, die mitgeholfen haben das zu erreichen!
Andrea Nicolai (Klassenlehrerin 6A)

                                                                                                 17 )
( RÜCKBLICK

Facettenreiche Talente
Profilkurse eröffnen kreativen Raum
wir zeigt Werke aus dem laufenden Schuljahr
(Lehrer: Sahin Celikten)

Ölbilder

Radierungen

( 18
RÜCKBLICK )
Radierungen

Zeichnungen

                      19 )
LEHRER*IN
                        GESUCHT!

Moderne Lehrer*innen (m/w/d) für eine moderne Pädagogik.
   Moderne Lehrer*innen für eine moderne Pädagogik.
Wir suchen Menschen, die für Ihre Schüler*innen Impulsgeber, wertschätzender und authentischer
Begleiter auf ihrem individuellen Weg durch die Schulzeit sind - und die unsere Schulgemeinschaft
   Wir suchen
bereichern. Wir Menschen,
                 bieten Ihnendie
                               vielfürpersönlichen
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                                                   Gestaltungsraum   und wertschätzender  und authentischer
                                                                         einen Wirkungsbereich mit
   Begleiter
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Aktuell suchen wiraktuell
   Perspektive,    in diesen  Fachbereichen:
                          in diesen          Mathematik,
                                    Fachschaften:        Physik,Physik,
                                                  Mathematik,    ChemieFranzösisch,
                                                                         und Sport (fürChemie
                                                                                          unsere und
Oberstufe, inklusive Abitur) und Englisch und Handarbeit und Klassenlehrer*innen (für unsere Unter-
   Musik für unsere Oberstufe (Klasse 9-13 inkl. Abitur).
und Mittelstufe). Auch für unseren Fachbereich Eurythmie suchen wir eine offene, qualifizierte, kreative
undWeitere        Informationen unter www.waldorfschule-wetterau.de
    liebevolle Persönlichkeit.

Weitere  Informationen
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   Post an: Freie Waldorfschule Wetterau, Personalwesen, An der Birkenkaute 8, 61231 Bad Nauheim
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