Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle - Sicherheit bis zur Endlagerung - Bundesamt für die ...

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Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle - Sicherheit bis zur Endlagerung - Bundesamt für die ...
Bundesamt
für die Sicherheit
der nuklearen Entsorgung
zweitausendzwanzig

                                          Zwischenlager
                                          für
                                          hochradioaktive
                                          Abfälle
                             Sicherheit
                                bis zur
                           Endlagerung
Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle - Sicherheit bis zur Endlagerung - Bundesamt für die ...
IMPRESSUM

Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung

V.i.S.d.P. Ina Stelljes
Wegelystraße 8
10623 Berlin

Telefon: 030 18 4321 0
Internet: www.base.bund.de

Gestaltung: Quermedia GmbH, Kassel
Druck: Volkhardt Caruna Medien GmbH & Co. KG, Amorbach
Fotos: BASE und genannte Quellen
                                                         natureOffice.com | DE-616-1VPZXBA

Stand: Februar 2020
Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle - Sicherheit bis zur Endlagerung - Bundesamt für die ...
Inhalt

04 Einleitung

06 Warum gibt es Zwischenlager?
09 Geschichtlicher Hintergrund
09 Aufgaben des BASE
10 Radioaktive Abfallstoffe
12 Inhalt der Zwischenlager: bestrahlte Brennelemente
19 §: Abfälle in staatlicher Hand
20 Zwischenlager – wer macht hier eigentlich was?
22 Exkurs: Basiswissen Radioaktivität

24 Wie funktionieren Zwischenlager?
26 Zentrale und dezentrale Zwischenlager
28 Konstruktion der Zwischenlager
30 §: Ablauf des Genehmigungsverfahrens

32 Wie sind Zwischenlager geschützt?
34 Sicherheit und Sicherung
34 §: Voraussetzungen für die Genehmigung
35 Schutz durch Behälter
38 Schutz bei Störfällen
40 Schutz vor Terror- und Sabotageakten
42 Schutz vor den Folgen eines absichtlich herbeigeführten
     Flugzeugabsturzes

44 Wie geht es weiter?
46 Genehmigungen sind befristet
46 Zwischenlager auf dem Prüfstand
47   Folgen des Atomausstiegs
48 Reparaturmöglichkeiten für Behälter
50 Exkurs: Endlagersuche

54 Glossar
56 Abkürzungsverzeichnis

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Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle - Sicherheit bis zur Endlagerung - Bundesamt für die ...
Einleitung

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Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle - Sicherheit bis zur Endlagerung - Bundesamt für die ...
Wolfram König,     Der Ausstieg aus der Energieversorgung durch Atomkraftwerke
                              Präsident des Bundesamtes
                                        für die Sicherheit
                                                             in Deutschland ist mit der Abschaltung des letzten Kraftwerks im
                               der nuklearen Entsorgung      Jahre 2022 beschlossen, die Suche nach einem Endlager für
                                                             hochradioaktive Abfälle festgelegt, die Zuständigkeiten für die
                                                             verschiedenen Aufgaben sind neu geordnet. Das sind wichtige
                                                             Voraussetzungen für den verantwortungsvollen Umgang mit den
                                                             gefährlichen Hinterlassenschaften der Kernenergie. Doch bis
                                                             zur Endlagerung ist es noch ein weiter Weg, auf dem die Sicherheit
                                                             zu jeder Zeit Priorität haben muss. Eine bedeutende Rolle
                                                             spielen dabei die Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle.

                                                             Neben den jeweiligen Aufsichtsbehörden in den Ländern nimmt
                                                             hier das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung
                                                             (BASE) eine Wächterfunktion ein. Es prüft, ob die Betreiber
                                                             der Zwischenlager die hohen Anforderungen an eine sichere
                                                             Aufbewahrung erfüllen. Dafür müssen die Antragsteller alle
                                                             erforderlichen Nachweise bringen. Nur dann kann und wird
                                                             das BASE eine Genehmigung erteilen.

                                                             Sicherheit hat bei den Bewertungen die oberste Priorität. Sie ist
                                                             allerdings nicht statisch, sondern muss immer wieder hinterfragt
                                                             werden. Wer sich einer Sache zu sicher ist, wird unvorsichtig.
                                                             Zweifel und Unsicherheiten bleiben notwendige Begleiter.
                                                             Das BASE steht dafür, dass die Sicherheit immer wieder neu
                                                             betrachtet und bewertet wird. Es hinterfragt zudem bei den
                                                             Sicherheitsbehörden kritisch, ob geltende Risikobetrachtungen
                                                             noch dem aktuellen Stand entsprechen.

                                                             Für die Zukunft zeichnen sich Fragen zur Sicherheit ab.
                                                             Zum Beispiel, was mit und in den Behältern passiert, in denen die
                                                             hochradioaktiven Abfälle lagern. Denn die Genehmigungen, die
                                                             bewusst auf 40 Jahre befristet erteilt wurden, werden voraussichtlich
                                                             nicht bis zur Inbetriebnahme eines Endlagers ausreichen. Das BASE
                                                             sieht sich daher in der Verantwortung, rechtzeitig die Fragen zu
                                                             identifizieren, die bei einer verlängerten Aufbewahrung zu stellen
                                                             und von den Beteiligten zu beantworten sind.

                                                             Für die Zwischenlager standen und stehen laufend Sicherheitsfragen
Hintergrund­                                                 im Fokus. Gleichzeitig sind Zwischenlager – wie es das Wort
informationen                                                andeutet – eine Zwischen- und keine Dauerlösung. Mauern,
Bestimmte Hintergrund­                                       Wachmannschaften und Stacheldraht können auf lange Sicht
informationen sind                                           nicht den Schutz gewähren, den ein Endlager in stabilen
hervor­gehoben.
                                                             Gesteinsschichten tief unter der Erde bietet. Zügig ein Endlager
                                                             in Deutschland zu finden, das langfristig den bestmöglichen
                                                             Schutz von Mensch und Umwelt vor den strahlenden
                                                             Hinterlassenschaften bietet, muss daher das Ziel sein. Für die
Themen, die Gesetze und
Verfahrensfragen betreffen,                                  Wegstrecke dahin darf es keinen Sicherheitsrabatt geben.
haben eine grüne Färbung.

                                                                                                                                 5
Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle - Sicherheit bis zur Endlagerung - Bundesamt für die ...
Zwischenlager
    am Atomkraft­
    werk
    Philippsburg
    Ende 2019 sind
    62 der  Behälter­
    stellplätze
    belegt,
    genehmigt sind
    insgesamt 152.
    © Picture Alliance
    / dpa / Uli Deck

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Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle - Sicherheit bis zur Endlagerung - Bundesamt für die ...
Warum gibt es
Zwischenlager?
Geschichtlicher Hintergrund | Aufgaben des BASE | Radioaktive Abfallstoffe |
Inhalt der Zwischenlager | §: Abfälle in staatlicher Hand |
Zwischenlagerung – wer macht hier eigentlich was? | Exkurs: Basiswissen Radioaktivität

                                                                                         7
Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle - Sicherheit bis zur Endlagerung - Bundesamt für die ...
Protestaktion im
    Jahr 2001 gegen
    den Transport
    von verfestigten
    hochradio-
    aktiven Abfällen
    aus der
    Wiederauf-
    arbeitungs-
    anlage in La
    Hague nach
    Gorleben.

    © Picture Alliance
    / dpa / Tim
    Brakemeier

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Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle - Sicherheit bis zur Endlagerung - Bundesamt für die ...
Geschichtlicher                                                                   Was ist radioaktiver
                                                                                  Abfall?
Hintergrund                                                                       Radioaktivität kann sowohl
                                                                                  natürlich als auch von Menschen
                                                                                  produziert vorkommen. Die
Solange es in Deutschland noch kein                                               Zivilisation erzeugt eine Vielzahl
Endlager für hochradioaktive Abfälle                                              von radioaktiven Stoffen, deren
                                                                                  Gefahrenpotential aufwändige
gibt, müssen diese Abfälle zum Schutz
                                                                                  Sicherheitssysteme erfordert.
von Mensch und Umwelt sicher                                                      Ist eine weitere Verwendung für
zwischengelagert werden.                                                          einen radioaktiven Stoff nicht
                                                                                  möglich oder nicht gewünscht,
Zu Beginn der Kernenergienutzung in
Deutschland lag der Zwischenlagerung
                                         Aufgaben des                             wird er als radioaktiver Abfall
                                                                                  definiert. Radioaktive Abfälle

noch ein anderer Zweck zugrunde.         BASE                                     müssen nach dem AtG geordnet
                                                                                  beseitigt – also endgelagert –
So waren die zentralen Zwischenlager                                              werden. Ein Großteil der radio-
Ahaus und Gorleben in den 1970er         Das BASE erteilt die Genehmigungen       aktiven Abfälle stammt aus dem
                                                                                  Betrieb der Atomkraftwerke.
Jahren als Teil eines sogenannten        zur Aufbewahrung von Kernbrenn-
                                                                                  Weitere entstehen in Forschungs-
Kernbrennstoffkreislaufes konzipiert.    stoffen in Zwischenlagern nach § 6       reaktoren sowie wissenschaftlich-
Bestrahlte Brennelemente sollten         AtG. Für eine Genehmigung müssen         technischen Einrichtungen,
in einer Wiederaufarbeitungsanlage       Betreiber von Zwischenlagern viele       in geringen Mengen auch in der
                                                                                  Medizin.
in Deutschland in Teilen zu neuem        Sicherheitsnachweise erbringen (siehe
Kernbrennstoff „recycelt“ werden.        Kapitel 3). Das BASE informiert die      Radioaktive Abfälle enthalten
Später transportierten die Kraftwerks-   Öffentlichkeit über die Genehmigungs-    instabile Atome, also Atome,
betreiber die bestrahlten Brenn-         verfahren. Es überprüft zudem            deren Kerne spontan zerfallen
                                                                                  und dabei ionisierende Strahlung
elemente zur Wiederaufarbeitung          wesentliche Änderungen, die beispiels-
                                                                                  aussenden (siehe S. 20).
ins Ausland. Die Abfälle, die dort       weise das Inventar oder Sicherungs-      Um Mensch und Umwelt vor den
entstanden, werden in den zentralen      maßnahmen der Anlagen betreffen.         negativen Auswirkungen dieser
Zwischenlagern aufbewahrt. Dieses                                                 Strahlung zu schützen, muss
                                                                                  zum einen die Direktstrahlung
Entsorgungskonzept, das eine Vielzahl    Das BASE wurde 2016 zunächst
                                                                                  abgeschirmt werden, zum
an Transporten erforderte, wurde         als Bundesamt für die Sicherheit         anderen muss eine Freisetzung
2002 mit der Novellierung des Atom-      der nuklearen Entsorgung (BASE)          der radioaktiven Stoffe verhindert
gesetzes (AtG) grundlegend verändert.    gegründet, seit dem 1.1.2020 trägt es    werden. Da einige der Isotope
                                                                                  sehr langlebig sind, ist die Ein­-
Um die Transporte der hochradio-         den neuen Namen. Es ist Regulierungs-,
                                                                                  haltung beider Ziele über einen
aktiven Abfälle zwischen Anlagen zur     Genehmigungs- und Aufsichts-             langen Zeitraum sicherzustellen.
Wiederaufarbeitung, den Kraftwerken      behörde des Bundes im Bereich der        Die Abschirmung der Direkt-
und den zentralen Zwischenlagern zu      kerntechnischen Entsorgung und           strahlung kann etwa durch
vermeiden, verpflichtete der Gesetz-     Sicherheit. Das BASE ist zuständig für   mehrere 100 Meter Gestein bei
                                                                                  der Endlagerung oder durch dicke
geber die Atomkraftwerksbetreiber,       Genehmigungen von Transporten und
                                                                                  Betonwände erreicht werden.
die bestrahlten Brennelemente in der     Zwischenlagern für hochradioaktive
Nähe der Reaktoren zwischenzulagern.     Abfälle und reguliert die Suche nach     Radioaktive Abfälle unterschei-
Die Aufbewahrung der Abfälle in den      einem Endlager. Die Behörde ist zudem    den sich in ihren Eigenschaften
                                                                                  erheblich voneinander. Sie
sogenannten Standort-Zwischenlagern      atomrechtliche Aufsicht über die
                                                                                  werden in verschiedene Abfall­-
wurde auf 40 Jahre befristet. Seit       Endlager für schwach- und mittelradio-   gruppen unterteilt. Die Gruppen
dem Jahr 2005 verbietet das Gesetz       aktive Abfälle Morsleben und Konrad      unterscheiden sich beispiels-
die Abgabe von bestrahlten Brenn-        sowie für die Schachtanlage Asse II.     weise durch:
                                                                                  »» Aktivität (hoch-, mittel- und
elementen aus kommerziellen Atom-        Das BASE initiiert und begleitet For-
                                                                                     schwachradioaktive Abfälle
kraftwerken zur Wiederaufarbeitung.      schungsvorhaben auf dem Gebiet der          bzw. HAW, MAW, LAW)
                                         nuklearen Entsorgung und führt dabei     »» freigesetzte Wärmeleistung
 Das seitdem verfolgte Konzept der       auch eigene Forschungen durch. Die          (wärmeentwickelnde Abfälle
                                                                                     und Abfälle mit vernachlässig-
direkten Endlagerung sieht vor,          Expertinnen und Experten des BASE
                                                                                     barer Wärmeentwicklung)
 bestrahlte Brennelemente nach           unterstützen und beraten außerdem        »» Fähigkeit zur Aufrechterhaltung
der Zwischenlagerung in endlager­­       die Bundesregierung in Fragen der           einer nuklearen Kettenreaktion
 fähige Behälter zu verpacken, diese     kerntechnischen Sicherheit und sind in      (Kernbrennstoffe und sonstige
                                                                                     radioaktive Stoffe)
dicht zu verschließen und in tiefen      verschiedenen Gremien auf nationaler
­geologischen Formationen end-           und internationaler Ebene vertreten.
zulagern. Dem Gesetz nach wird der       Rechts- und Fachaufsicht des BASE
Standort eines Endlagers für hoch-       ist das Bundesministerium für Umwelt,
 radioaktive Abfälle in Deutschland      Naturschutz und nukleare Sicherheit
 im Jahr 2031 festgelegt.                (BMU).

                                                                                                                  9
Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle - Sicherheit bis zur Endlagerung - Bundesamt für die ...
Radioaktive Abfallstoffe

              Kernbrennstoffe:
              hohe Radioaktivität,
              geringes Volumen
              Kernbrennstoffe werden
              durch ihre Anteile an
              spaltbaren Stoffen (z. B.
              Uran-233, Uran-235,
              Plutonium-239 und Plutoni-
              um-241) von den sonstigen
              radioaktiven Stoffen abge-
              grenzt. In die Kategorie
              der Kernbrennstoffe fallen
              u. a. Brennelemente
              aus Atomkraftwerken und
              Forschungsreaktoren.
              Zusätzlich werden verfes­­­-
              ti­gte mittel- und hochradio-
              aktive Abfälle aus der
              Auf­arbeitung von Kernbrenn-
              stoffen, sogenannte Kokillen,
              wie Kernbrennstoffe be­-
              handelt. Die Abfallkategorie
              Kernbrennstoffe umfasst
              den überwiegenden Anteil
              der wärmeentwickelnden
              Abfälle. Diese Abfälle haben
              einen Anteil von unter 5 %
              am Gesamtvolumen der
              radioaktiven Abfälle in
              Deutschland. Sie enthalten
              jedoch etwa 99 % der
              gesamten Radioaktivität
              aller radioaktiven Abfälle.

                            AKTIVITÄT
                      ca. 1 %                    ca. 99 %
           sonstige radioaktive Abfälle       Kernbrennstoffe

10
Bis zu 100.000 m3
                            ggf. zusätzlich
                               anfallendes
                            Abfallvolumen
                        durch Rückstände
                                   aus der
                       Urananreicherungs-
                            anlage Gronau

                                                                             Sonstige radioaktive
                                                                             Stoffe: schwache
                                                                             Radioaktivität, hohes
                                                                             Volumen
                                                                             Alle radioaktiven Abfälle, die
                                                                             nicht Kernbrennstoffe sind,
                                                                             fallen in die Kategorie der
                         Bis zu 220.000 m³                                   sonstigen radioaktiven Stoffe.
                                 zusätzlich                                  Dementsprechend ist hier
                               anfallendes                                   eine große Vielfalt von
                            Abfallvolumen                                    Abfällen zusammengefasst.
                                durch eine                                   Gemeinsam ist ihnen, dass sie
                          Rückholung der                                     meist eine schwache Aktivität
                           Abfälle aus der                                   aufweisen. Beispiele für
                           Schachtanlage                                     sonstige radioaktive Stoffe
                                    Asse II                                  sind kontaminierte Abwässer,
                                                                             Schutzbekleidung oder
                                                                             Werkzeuge, aber auch aus-
                                                                             gediente Strahlungsquellen
                                                                             aus Industrie und Medizin.
                                                                             Weitere erhebliche Mengen
                                                                             sonstiger radioaktiver Stoffe
                                                                             werden aus der Räumung der
                                                                             Schachtanlage Asse II sowie
                             Ca. 300.000 m3                                  aus der Urananreicherung
                            Abfälle aus dem                                  erwartet.
                      Betrieb und Rückbau
                      von Kernkraftwerken
                           und Forschungs-
                         einrichtungen, aus
                       der Industrie und zu
                        einem geringen Teil
                            aus der Medizin

     Bestrahlte
 Brennelemente
            und
hochradioaktive
    Rückstände
        aus der
     Wiederauf-
      arbeitung

                      VOLUMEN
              ca. 27.500 m³                        bis zu 620.000 m³
            Kernbrennstoffe                   sonstige radioaktive Abfälle

                                                                                                        11
Abklingen – wie schnell
                                                             reduziert sich
                                                             Radioaktivität?
                                                             „Abklingen“ bedeutet, dass
                                                              mit der Zeit die Aktivität der
                                                              radioaktiven Abfälle sinkt. Das
                                                              dauert je nach Art der Stoffe
                                                              unterschiedlich lange. Die
                                                              bestimmende Größe dafür ist
                                                              die sogenannte Halbwertszeit
                                                              der einzelnen Radionuklide,
                                                              die in den radioaktiven Ab-
                                                              fällen enthalten sind. Nach
                                                              einer Halbwertszeit finden nur

     Inhalt der Zwischenlager:                                noch halb so viele Kernzerfälle
                                                              wie zuvor statt, nach einer

     bestrahlte                                               weiteren Halbwertszeit ist die
                                                              Aktivität wiederum um die

     Brennelemente                                            Hälfte zurückgegangen („ab-
                                                              geklungen“). Nach zehn
                                                              Halbwertszeiten ist das Niveau
     Die Zwischenlager enthalten hauptsächlich                der Aktivität eines Radio-
     bestrahlte Kernbrennstoffe aus den Atomkraft-            nuklids auf etwa ein Tausend­
                                                              stel des Ausgangswertes
     werken, daneben auch hochradioaktive Abfälle aus
                                                              gesunken. Damit geht –
     der Wiederaufarbeitung. Die Stoffe werden dort bis       insbesondere bei den wärme­-
     zu ihrer Ablieferung an ein Endlager aufbewahrt.         entwickelnden Abfällen –
                                                              ein deutlicher Rückgang der
                                                             Temperatur einher.
      Brennelemente bleiben etwa drei bis vier Jahre im
      Reaktorkern der Kraftwerke und werden zur Energie-
      erzeugung dort bestrahlt. Danach werden sie als        Beispiele für
                                                             Halbwertszeiten
     „abgebrannt“ aus dem Reaktorkern entfernt und
                                                             Cäsium-137:
      gegen frische ausgetauscht. Die Aktivität der be-
                                                             ca. 30 Jahre
      strahlten Brennelemente ist erheblich höher als        Plutonium-239:
      die Aktivität der frischen Brennelemente, weshalb      ca. 24.000 Jahre
      der Umgang mit ihnen jederzeit besondere Vorsicht      Iod-129:
                                                             ca. 16 Mio. Jahre
      (Wärmeabfuhr, Abschirmung) erfordert. Die Halb-
      wertszeiten einiger Radionuklide in den bestrahlten
      Brennelementen betragen über eine Million Jahre.

     Bestrahlte Brennelemente enthalten jedoch auch
     eine ganze Reihe von Spaltprodukten mit kurzen
     Halbwertszeiten. Um die Stoffe besser handhaben zu
     können, werden die Brennelemente üblicherweise
     rund fünf Jahre in einem wassergefüllten Abkling-
     becken, einem sogenannten Nasslager, aufbewahrt.
     In dieser Zeit sinken Aktivität und Temperatur der
     bestrahlten Brennelemente. So ist nach einem Jahr
     die Aktivität auf etwa ein Hundertstel des Ausgangs-
     wertes zurückgegangen. Die Nasslager befinden
     sich in unmittelbarer Nähe des Reaktors und sind Teil
     der Anlage eines Atomkraftwerkes. Nach dem Ab-
     klingen im Nasslager werden die Brennelemente in
     Transport- und Lagerbehälter umgeladen und dann
     trocken zwischengelagert.

     Auch im Zwischenlager setzen die bestrahlten Brenn-
     elemente noch erhebliche Wärmemengen frei,
     die abgeführt werden müssen. Je geringer die Wärme-
     leistung der Abfälle nach der Zwischenlagerung ist,
     desto dichter können sie bei der Endlagerung unter
     Tage gepackt werden und desto kompakter kann
     das Endlager selbst gestaltet werden.

12
Abklingbecken
Im Abkling-
becken des
Atomkraftwerks
Neckarwestheim
werden die
bestrahlten
Brennelemente
bis zur
Transportfähig-
keit mehrere
Jahre gelagert
und gekühlt.
© Picture Alliance
/ dpa / Sebastian
Kahnert

                     13
Mengenprognose für Kernbrennstoffe
                                                                             Die Menge der anfallenden Kernbrennstoffe
                                                                             in Form von bestrahlten Brennelementen aus
                                                                             deutschen Atomkraftwerken lässt sich auf-
                                                                             grund der gesetzlich festgeschriebenen
                                                                             Restlaufzeiten berechnen. Mit dem Abschalten
                                                                             des letzten Atomkraftwerks spätestens 2022
                                                                             werden bestrahlte Brennelemente mit einer
                                                                             Schwermetallmasse von etwa 17.000 Tonnen
                                                                             (tSM) angefallen sein.

                                        aus Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsreaktoren, direkt endzulagern*
377

                               BESTRAHLTE
      6.343                  BRENNELEMENTE
                                  IN t SM
                     -
      werken und
       Forschungs-,
        Entwicklungs-
         und Demons-
          trationsreaktoren
            in die Wiederauf-
              arbeitung gebracht.
                Die dabei angefal-
                   lenen Abfälle sind
                      endzulagern.

                                        10.173
                                           direkt endzulagern*

                                                                                            * Bei der direkten Endlagerung
                                                                                             werden die bestrahlten
                                                                                             Brennelemente nach ihrem Einsatz

                                                                                            zwischen- und später endgelagert,
                                                                                            ohne noch einmal der Wieder-
                                                                                            aufarbeitung zugeführt zu werden.

14
Abfälle aus der Wiederaufarbeitung
Die Wiederaufarbeitung bestrahlter Brenn-
elemente wurde vertraglich zwischen den
deutschen Energieversorgungsunternehmen
und den Unternehmen COGEMA (heute Orano
SA, Frankreich) und BNFL (heute Sellafield Ltd.,
Großbritannien) geregelt. Die Verträge be­-
inhalten u. a. die Rücknahmepflicht für Abfälle
nach Deutschland, die im Wiederaufarbeitungs-
prozess entstanden sind.

Die Rücknahme der verglasten hochradio-
aktiven Abfälle aus Frankreich in Kokillen
wurde 2011 abgeschlossen. Sie lagern in 108
Behältern in Gorleben. Die Rückführung der
übrigen Abfälle aus Frankreich sowie weiterer
hochradioaktiver Abfälle aus der Wiederauf-
arbeitung in Großbritannien steht noch aus.

2014 legte die Bundesregierung fest, dass
die verbliebenen und zurückzunehmenden
Abfälle in den Standort-Zwischenlagern
aufzubewahren sind. Die Transporte nach
Gorleben wurden nach einem politischen
Kompromiss unterbunden.

Ziel sollte es sein, bei der ergebnisoffenen
Suche nach einem Endlager nicht den Eindruck
zu erwecken, Gorleben als Endlagerstandort
sei bereits festgelegt. 2015 einigten sich
Bundesumweltministerium, Energieversor­
gungsunternehmen und die betroffenen
Bundesländer, die Behälter mit mittelradio-
aktiven Abfällen im ­Standort-Zwischenlager
Philippsburg einzulagern und die hoch­
radioaktiven Abfälle zwischen den Standort-
Zwischenlagern Biblis, Brokdorf und Isar

                                                   DIE
aufzuteilen.

                                                   WICHTIGSTEN
Für weitere Behälter mit kompaktierten
Strukturteilen (mittelradioaktive Abfälle) aus
Frankreich ist der Transport zum zentralen

                                                   ZAHLEN
Zwischenlager in Ahaus vorgesehen. Nach der
Abschaltung der letzten Atomkraftwerke

                                                   IN KÜRZE
verbleiben Forschungsreaktoren als Quelle
weiterer bestrahlter Brennelemente.

                                                   Prognose von
                                                   Kernbrennstoffen für
                                                   die Endlagerung

                                                   Abfallvolumen:
                                                   ca. 27.500 m³

                                                   Angefallene
                                                   Schwermetallmasse:
                                                   ca. 17.000 t SM

                                                   Behälteranzahl:
                                                   bis zu 1.900

                                                                          15
ÜBERSICHT
ZWISCHENLAGER
                                                                    In Deutschland wird zwischen
                                                                    zentralen und dezentralen
                                                                    Zwischenlagern unterschieden
                                                                    (detaillierte Informationen
                                                                    dazu ab Seite 24). In den
                                                                    Zwischenlagern befindet sich
                                                                    eine Vielzahl an unterschied­
                                                                    lichen Behälterbauarten
                                                                    mit verschiedenstem Inhalt.
                                                                    Die Unterschiede ergeben
                                                                    sich beispielsweise in der
                                                                    Wärmeleistung, Aktivität und
                                                                    Schwermetallmasse, so dass
                                                                    die Anzahl der eingelagerten
     113                                   420                      Behälter keine Rückschlüsse
                                                                    auf diese Größen zulässt.

                              Gorleben
                              Niedersachsen
                                April 1995
                                3.800 tSM 16 MW

                                                  Rubenow (Lubmin)
                                                  Mecklenburg-Vorpommern
                                                   Ende 1999
                                                   585 tSM   600 kW

                                                  74                 80
                             Zentrale
     Ahaus                 Zwischenlager
     Nordrhein-Westfalen
       1992
      3960 tSM 17 MW

     56                                    420

16
Ort                                                      Genügend
                                         Bundesland                                               Lagerkapazitäten für
                                           Inbetriebnahme         Behälterstellplätze             Kernbrennstoffe
                                           Masse Schwermetall     Stand 31.12.2019:
                                                                                                  Die Kapazität der Zwischen-
                                           Wärmeleistung          belegt | benötigt | genehmigt
                                                                                                  lager für Kernbrennstoffe ist in
                                                                                                  den jeweiligen Genehmigun-
                                         Brunsbüttel*                                             gen durch Obergrenzen für die
                                         Schleswig-Holstein                                       eingelagerte Menge an Schwer-

                                                                  20
                                                                  9 20 24
                                           05.02.2006                                             metallmasse, Aktivität, Wärme-
                                           200 tSM 300 kw                                         leistung und der Anzahl der
                                                                                                  Behälterstellplätze festgelegt.
                                         Krümmel**                                                Die jeweilige Kapazität der
                                         Schleswig-Holstein                                       Standort-Zwischenlager

                                                                  42 42 65
                                           14.11.2006                                             wurde unter Berücksichtigung
                                           775 tSM   3 MW                                         der mit dem Atomausstieg
                                                                                                  2002 festgelegten Restlauf-
                                         Brokdorf                                                 zeiten von maximal 32 Jahren
                                         Schleswig-Holstein                                       berechnet, beantragt und
                                                                                                  genehmigt. Nach dem Reaktor-
                                                                  33 81                100
                                           05.03.2007
                                           1.000 tSM 3,75 MW                                      unfall von Fukushima 2011
                                                                                                  wurden acht Atomkraftwerke
                                                                                                  unmittelbar abgeschaltet und
                                         Unterweser
                                                                                                  die zulässigen Restlaufzeiten
                                         Niedersachsen
                                                                                                  der verbleibenden Kraftwerke

                                                                  40 40             80
                                           18.06.2007
                                                                                                  reduziert. Bei einer geschätz-
                                           800 tSM   3 MW
                                                                                                  ten Gesamtzahl von bis zu
                                                                                                  1.900 in Deutschland an-
                                         Grohnde                                                  fallenden Castor-Behältern
                                         Niedersachsen
                                                                                                  sind die Kapazitäten der

                                                                  34            74 100
                                           27.04.2006
                                                                                                  zentralen und dezentralen
                                           1.000 tSM 3,75 MW
                                                                                                  Zwischenlager ausreichend.

                                         Lingen
                                         Niedersachsen

                                                                  47                  85 125
                                           10.12.2002
                                           1.250 tSM 4,7 MW

                                         Jülich
                                         Nordrhein-Westfalen

                                                                  152
                                           August 1993
                                          225 kg Kernbrennstoff                                          158
      Dezentrale
                                         Biblis
     Zwischenlager                       Hessen

                                                                  102                  108        135
                                           18.05.2006
                                          1.400 tSM 5,3 MW

                                         Grafenrheinfeld
                                         Bayern

                                                                  43 54 88
                                           27.02.2006
                                           800 tSM   3 MW

                                         Philippsburg
                                         Baden-Württemberg

                                                                  62               106            152
                                           19.03.2007
                                           1.600 tSM 6 MW

                                         Neckarwestheim
                                         Baden-Württemberg

                                                                  86                    127       151
                                           06.12.2006
                                           1.600 tSM 3,5 MW

                                         Isar
                                         Bayern

                                                                  73                        125 152
* Ursprünglich genehmigt:                  12.03.2007
 80 Behälterstellplätze, 450 tSM ,         1.500 tSM 6 MW
 2 MW Wärmeleistung.
 Nach Gerichtsverfahren Neugenehmigung
 notwendig, neu beantragt:               Gundremmingen
 24 Behälterstellplätze, 200 tSM ,
                                         Bayern
 300 kW Wärmeleistung.

                                                                  69               176                         192
** Ursprünglich genehmigt:                 25.08.2006
 80 Behälterstellplätze.                   1.850 tSM 6 MW
 Nach vollständiger Umsetzung der
 sicherungstechnischen Nachrüstung 65
 Behälterstellplätze gestattet.

                                                                                                                             17
Prognosen für sonstige
radioaktive Abfälle
Atomkraftwerke, sonstige
kerntechnische Industrien
und staatliche Einrichtungen
werden nach derzeitigen
Prognosen bis zum Jahr 2050
rund 300.000 m3 sonstige
radioaktive Abfälle ver-
ursachen. Die Prognose für
das Jahr 2050 geht von 63 %
sonstigen radioaktiven
Abfällen aus Atomkraftwerken
und der kerntechnischen
Industrie und von 37 % aus
staatlichen Einrichtungen
aus. Für die Endlagerung von
303.000 m3 radioaktiver
Abfälle mit vernachlässigbarer
Wärmeentwicklung ist das
Endlager Konrad in Salzgitter
(Niedersachsen) genehmigt.
Es wird derzeit zum ersten
nach Atomrecht genehmigten
Endlager ausgebaut. Darüber
hinaus sind bei Prognosen für
sonstige radioaktive Abfälle
bis zu 220.000 m3 radioaktive
Abfälle einzubeziehen, die aus
der Schachtanlage Asse II
zurückgeholt werden sollen.
Dazu kommen bis zu
100.000 m3 Reststoffe aus der
Urananreicherung, sofern
diese nicht anderweitig
ver­wertet werden.

                                 Zwischenlager
                                 in Karlsruhe
                                 Endlagerfähige
                                 Container mit
                                 schwach- und
                                 mittelradio-
                                 aktivem Abfall.
                                 © Picture Alliance
                                 / dpa / Wolfram
                                 Kastl

18
Abfälle
         in
staatlicher
      Hand
              Die Bundesregierung hat im
              Zuge des Ausstiegs aus der
              Kernenergie die Kommission
              zur Überprüfung der Finanzie-
              rung des Kernenergie­
              ausstiegs (KFK) eingerichtet.
              Ihre Aufgabe war es, die
              Finanzierung der Entsorgung       Aufgrund eines laufenden
              der radioaktiven Abfälle neu zu   Genehmigungsverfahrens ist
              bewerten. Auf Grundlage           für dieses Zwischenlager
              der Empfehlungen der KFK          weiterhin der Betreiber des
              verabschiedete der Bundestag      stillgelegten Atomkraftwerks,
              im Dezember 2016 das              Vattenfall, zuständig. Sobald
              Gesetz zur Neuordnung der         die Genehmigung für das
              Verantwortung in der              Zwischenlager erteilt ist, geht
              kerntechnischen Entsorgung.       auch das Zwischenlager
              Das Gesetz regelt die organisa-   Brunsbüttel in die Zuständig-
              torischen und finanziellen        keit der BGZ über.
              Rahmenbedingungen für die
              Stilllegung und den Rückbau       Die BGZ ist seit dem 1. Januar
              der Atomkraftwerke sowie          2019 außerdem verpflichtet,
              für die Entsorgung der radio-     bestrahlte und radioaktive
              aktiven Abfälle. Die Abfall­      Abfälle aus der Wiederauf-
              verursacher haben ent-            arbeitung im Ausland in ihren
              sprechend ihrer Pflicht aus       Besitz zu nehmen, sofern
              diesem Gesetz zum 1. Juli 2017    diese den festgelegten
              rund 24 Mrd. Euro in einen        Annahmebedingungen der
              eigens dafür gegründeten          jeweiligen Zwischenlager
              Fonds eingezahlt. Im Gegen­-      entsprechen. Die Verant-
              zug trägt der Bund die Kosten     wortung und Finanzierungs-
              und Verantwortung für             pflicht für die Stilllegung und
              die weitere Zwischen- und         den Rückbau der Atomkraft-
              Endlagerung.                      werksanlagen sowie die
                                                Verpackung der radioaktiven
              Für den Betrieb der Zwischen-     Abfälle verbleibt in Händen der
              lager wurde im März 2017 die      Kraftwerksbetreiber. Aus dem
              bundeseigene BGZ Gesell-          Fonds werden sowohl die
              schaft für Zwischenlagerung       Zwischenlager als auch die mit
              mbH gegründet. Sie hat am         der Endlagerung verbundenen
              1. August 2017 die Verant-        Aufgaben finanziert.
              wortung für die Zwischenlager     Die BGZ kann längstens für
              in Ahaus und in Gorleben über-    fünf Jahre nach Erlöschen der
              nommen. Seit dem 1. Januar        Berechtigung zum Leistungs-
              2019 fallen auch die Standort-    betrieb eines Atomkraft-
              Zwischenlager in die ­            werkes den bisherigen
              Zuständigkeit der BGZ.            Betreiber mit der weiteren
                                                Betriebsführung des
              Eine Ausnahme stellt das          Zwischenlagers beauftragen.
              Zwischenlager Brunsbüttel dar.
                                                Als Betreiberin der Zwischen-
                                                 lager führt die BGZ auch die
                                                 entsprechenden Genehmi-
                                                 gungsverfahren. Dabei hat sie
                                                – wie jeder andere Antrag-
                                                 steller auch – gegenüber
                                                 dem BASE als Genehmigungs-
                                                 behörde den Nachweis zu
                                                 führen, dass alle Sicherheits-
                                                 anforderungen erfüllt sind.

                                                                            19
Zwischenlagerung –
wer macht hier eigentlich was?

 1
Das Bundes­ministerium
 für Umwelt, Naturschutz
und ­nukleare ­Sicherheit
trägt die politische Ver­
antwortung. Es führt die
­Aufsicht gegenüber dem BASE
 und den Bundesländern.
                                                                          Bundesaufsicht
                                 2
                                Das Bundesamt für die
                                Sicherheit der nuklearen
                                Entsorgung
                                prüft die Genehmigungs­
                                anträge der Zwischenlager­
                                betreiber. Nur wenn die
                                strengen Sicherheits­
                                anforderungen des Atom-
                                gesetzes erfüllt sind, erteilt
                                das BASE eine Genehmigung
                                für die Aufbewahrung von
                                hochradioaktiven Abfällen.
                                                                  3
 3
Die Landesbehörden
führen die Aufsicht über die
­Zwischenlager-Betreiber.
  Sie überprüfen den sicheren
  Betrieb der Zwischenlager.
 Gemäß der geogra­fischen
 Lage der Zwischenlager sind
 die Länder Baden-Württem-
 berg, Bayern, ­Hessen,
 Mecklen­burg-Vorpommern,
 Niedersachsen, Nordrhein-­                                      führen die Aufsicht
 Westfalen und Schleswig-
 ­Holstein zu­ständig.

                                 4
                                Bundeseigene
                                Unternehmen für den
                                Zwischenlager-Betrieb
                                sind für die sichere Auf-
                                bewahrung der hochradio-
                                aktiven Abfälle verant-
                                wortlich. Für die meisten
                                Zwischenlager in Deutsch-
                                land ist die BGZ zuständig
                                (BGZ Gesellschaft für
                                Zwischen­lagerung mbH).
                                Das Zwischenlager in Jülich
                                betreibt die JEN (Jülicher
                                Entsorgungsgesellschaft
                                für Nuklearanlagen), das
                                Zwischenlager in Lubmin/
                                Greifswald die EWN Ent-
                                sorgungswerk für Nuklear-
                                anlagen GmbH.

20
1

            Fach- und Rechtsaufsicht

            2

                    prüft Genehmigungsanträge der Betreiber

                     4

betreiben

                                                              21
Exkurs:
Basiswissen
Radioaktivität                                                                    Weitere
                                                                                 Neutronen

Neutronenstrahlung bei der Kernspaltung

           Auslösendes
             Neutron

                                                                               Spalt-
                                                                             produkte

                                                              Schwerer
                                                              Atomkern
Was ist Radioaktivität?
                                                          (z. B. Uran-235)
Radioaktivität bezeichnet die Eigen-
schaft bestimmter Atomkerne, sich
ohne äußere Einwirkung in andere
Kerne umzuwandeln und dabei energie-
reiche Strahlung auszusenden. Bei
diesem Prozess entstehen stabile und /
oder radioaktive Zerfallsprodukte,
wobei radioaktive Zerfallsprodukte       Durchdringungsvermögen der
auch weiter zerfallen können.            verschiedenen Strahlungsarten

Bei einem solchen Kernzerfall können
verschiedene Arten sogenannter
­ionisierender Strahlung frei werden:
Bei Alpha- und Betastrahlung handelt
                                         Alphastrahlung
es sich um Teilchen, die leicht ab­
geschirmt werden können. Eine
Gesundheitsgefahr besteht dann,
wenn diese Strahler über die Atmung
oder Nahrung in den Körper gelangen.
Sie strahlen dann dort weiter.
Gammastrahlung ist sehr ­energiereiche
elektromagnetische Strahlung und         Betastrahlung
 lässt sich schwerer abschirmen als
Alpha- und Betastrahlung. Für die
Abschirmung werden Behälter aus
vorwiegend schweren (dichten)
Materialien wie Stahl, Beton oder Blei
                                         Gammastrahlung
verwendet.
Neutronenstrahlung kann diese
schweren Materialien durchdringen,
wird aber z. B. durch Wasser, Graphit
oder bestimmte Kunststoffe ab­
gebremst (moderiert) und kann von        Neutronenstrahlung
bestimmten Materialien (zum Beispiel
Bor) ­eingefangen werden.

22
Doppelstrang-
                              bruch

                                                        Einzelstrang-
                                                           bruch

                                   Ionisierende                                                               Basen-
                                  Strahlung kann                                                             schaden
                                die DNA einer Zelle
                                  verändern oder
                                     zerstören.

    Wenn die veränder-
   te Zelle überlebt und
                                                      Wirkung ionisierender Strahlung auf den Menschen
repariert wird, können Krebs-
                                                      Alles Leben hat sich unter dem Einfluss natürlicher Radioaktivität
  erkrankungen entstehen
   bzw. in Keimzellen die
                                                      entwickelt. Heute wissen wir, dass ionisierende Strahlung, un-
   Erbanlagen verändert                               abhängig davon, ob sie natürlichen oder künstlichen Ursprungs ist,
           werden.                                    eine schädigende Wirkung auf die Zelle ausüben kann, indem sie
                                                      die Erbsubstanz (DNA) der lebenden Zelle verändert oder zerstört.

                                                      Der Organismus besitzt zwar die Fähigkeit, Strahlenschäden
                                                      auszugleichen, die Abwehr- und Reparatursysteme können jedoch
                                                      versagen oder überfordert sein.

                                                       Langfristige und kurzfristige Strahlenwirkungen
                                                       Bei einer geringen Strahlendosis treten Strahlenwirkungen mit
                                                      einer bestimmten Wahrscheinlichkeit erst Jahre oder Jahrzehnte
                                                      später auf. Je nachdem, ob es sich um eine Keimzelle oder um
                                                      eine Körperzelle handelt, kann es zu einer Veränderung der Erb-
                                                      anlagen kommen oder es können Krebserkrankungen wie z. B.
                                                      ­Leukämie entstehen. Anhand der Strahlendosis lassen sich noch
                                                       keine Aussagen zu Strahlenschäden treffen, wohl aber über
                                                      die Wahrscheinlichkeit, dass Strahlenschäden auftreten.
                                                      Zur Information: Für in Deutschland lebende Personen beträgt
                                                      die Strahlendosis aus natürlichen Quellen durchschnittlich 2 Milli­
                                                      sievert pro Jahr.

                                                      Es kann jedoch auch zu Situationen kommen, in denen Menschen
                                                      kurzfristig einer hohen Strahlendosis ausgesetzt sind, z. B. bei den
                                                      Aufräumarbeiten in unmittelbarer Nähe der verunglückten
                                                      Reaktoren von Tschernobyl und Fukushima. Gesundheitliche
                                                      Schäden treten in solchen Fällen sofort oder innerhalb weniger
                                                      Wochen auf. Diese Art von Schäden – Fachleute sprechen von
                                                      deterministischer Strahlenwirkung – erfolgt erst bei einer hohen
                                                      Strahlendosis oberhalb eines bestimmten Schwellenwertes.
                                                      Dieser liegt beim Menschen bei rund 500 Millisievert. Wird dieser
                                                      Schwellenwert um mehr als das Zehnfache überschritten, führt
                                                      das in der Regel zum Tod.

                                                                                                                        23
Zwischenlager
     am ­
     Atomkraftwerk
     Brunsbüttel
     Der Bau umfasst
     80 Stellplätze,
     in einem
     Neugenehmi-
     gungsverfahren
     wurden
     24 Stellplätze
     beantragt.
     © Picture Alliance
     / dpa / Ulrich
     Perrey

24
Wie funktionieren
Zwischenlager?
Zentrale und dezentrale Zwischenlager | Konstruktion der Zwischenlager |
§: Ablauf des Genehmigungsverfahrens

                                                                           25
Zentrale und                               Standort-
                                           Zwischenlager
                                                                              Ahaus

dezentrale
                                                                              Das Transportbehälterlager
                                           an den ­                           Ahaus wurde 1990 fertiggestellt

Zwischenlager
                                           Atomkraftwerken                    und 1992 in Betrieb genommen.
                                           In den Standort-Zwischen-          Die Lagerhalle ist in zwei
                                           lagern werden derzeit              Lagerbereiche (Lagerbereich I
In Deutschland wird zwischen ­zentralen    bestrahlte Brennelemente aus       und II) aufgeteilt, zwischen
                                           dem Betrieb des jeweiligen         denen sich ein gemeinsamer
und dezentralen Zwischenlagern
                                           Atomkraftwerks aufbewahrt.         Empfangs- und Wartungs-
unterschieden. Zentrale Zwischen-          Eine Ausnahme bilden die           bereich befindet. Im Lager-
lager befinden sich in Gorleben und        Abfälle aus dem Atomkraft-         bereich II werden momentan
Ahaus, als dezentrale Zwischenlager        werk Obrigheim, die vom            die Brennstoffkugeln aus dem
                                           Betreiber 2017 im standort-        THTR-300 in Hamm-Uentrop
werden die zwölf Standort-Zwischen-
                                           nahen Zwischenlager                (305 Castor-Behälter THTR/
lager bezeichnet, die Anfang der                                              AVR), Brennelemente aus
                                           Neckarwestheim eingelagert
2000er Jahre an den Atomkraft-             wurden. 2014 legte die             Forschungsreaktoren (18
werken errichtet wurden (siehe S. 9).      Bundesregierung fest, dass die     Castor-Behälter MTR2) sowie in
                                           restlichen noch aus der            geringem Umfang Brenn-
Die Zwischenlager Jülich und Lubmin
                                           Wiederaufarbeitung in              elemente aus Atomkraftwerken
(Zwischenlager Nord) nehmen in dieser                                         (jeweils drei Castor-Behälter
                                           Frankreich und Großbritannien
Einteilung eine Sonderstellung ein, da     zurückzuführenden radio-           V/19 und V/52) aufbewahrt.
sie sich zwar wie die dezentralen Lager    aktiven Abfälle in den Standort-   Lagerbereich I dient derzeit
in unmittelbarer Nähe zu einer kern-       Zwischenlagern aufzube­            der Zwischenlagerung
                                           wahren sind. Die Abfälle sollen    sonstiger radioaktiver Abfälle
technischen Anlage befinden, aber                                             (sog. kombinierte Lagerung).
                                           auf die Standorte Philippsburg,
älter als diese sind und nicht von einem   Biblis, Brokdorf und Isar
Energieversorgungsunternehmen er-          verteilt werden. Die an diesen
richtet wurden.                            Standorten bereits heute           Gorleben
                                           erlaubten Mengen an
                                                                              Das Transportbehälterlager
                                           radioaktiven Abfällen werden
                                                                              Gorleben wurde 1983
                                           dadurch nicht verändert.
                                                                              fertiggestellt und 1995 mit der
                                                                              Einlagerung des ersten
                                                                              Behälters in Betrieb genom-
                                                                              men. Es ist das älteste
                                                                              Zwischenlager für Kernbrenn-
                                                                              stoffe in Deutschland. Der
                                                                              überwiegende Anteil der Be-
                                                                              hälter (108) ist mit hochradio-
                                                                              aktiven Abfällen aus der
                                                                              Wiederaufarbeitung aus
                                                                              Frankreich beladen. Weiterhin
                                                                              werden dort fünf Behälter
                                                                              verschiedener Bauarten mit
                                                                              bestrahlten Brennelementen
                                                                              aufbewahrt. Die Lagerhalle
                                                                              besteht nur aus einem
Transportbehälterlager                                                        Lagerbereich. In einem
                                                                              gesonderten Gebäude auf
Ahaus                                                                         dem Gelände befindet sich
                                                                              außerdem das Abfalllager
                                                                              Gorleben, welches als ein
                                                                              Zwischenlager für sonstige
                                                                              radioaktive Abfälle genutzt
                                                                              wird.

26
Jülich                                                                                                                          Zwischenlager
Im AVR-Behälterlager bei Jülich
befinden sich gegenwärtig                                                                                                               Nord
die Brennstoff-Kugeln des AVR-
Versuchsreaktors des Forschungs-
zentrums Jülich. Die für 20 Jahre
erteilte Betriebsgenehmigung
dieses Lagers ist am 30. Juni 2013
ausgelaufen. Momentan erfolgt
der Betrieb des Lagers auf
der Grundlage einer Anordnung
nach § 19 AtG der zuständigen
atomrechtlichen Aufsichts-
behörde, des Ministeriums für
Wirtschaft, Innovation, Digitalisie-
rung und Energie des Landes
Nordrhein-Westfalen (MWIDE). In
diesem Zusammenhang hat die
atomrechtliche Aufsichtsbehörde
2014 angeordnet, das Lager zu
räumen. Der Betreiber hat eine
Neugenehmigung für drei Jahre
beantragt. Mittelfristig werden
drei Optionen verfolgt:
■■ Transport nach Ahaus                                                                                                     Lubmin
■■ Neubau eines Zwischenlagers                                                                                              Das Zwischenlager Lubmin,
   bei Jülich                                                                                                               auch Zwischenlager Nord
■■ Transport in die USA                                                                                                     genannt, ging 1999 in Betrieb.
Die Genehmigung zur Aufbewah-                                                                                               Das Lagergebäude besteht
rung der Abfälle im Transport-                                                                                              aus acht nebeneinander
behälterlager Ahaus wurde am                                                                                                errichteten Hallenschiffen,
21. Juli 2016 erteilt. Eine Geneh­                                                                                          von denen eines (Halle 8) als
migung nach § 4 AtG für den                                                                                                 Transportbehälterlager zur
Transport der Abfälle von Jülich                                                                                            Aufbewahrung von Kernbrenn-
nach Ahaus wurde bisher nicht                   Brunsbüttel                                                                 stoffen dient. Mittelfristig soll
erteilt.                                                                                       Lubmin                       ein Neubau Halle 8 ersetzen.
                                                         Brokdorf                                                           Die atomrechtliche Genehmi-
                                                                                                                            gung für diesen Neubau wurde
                                                                                                                            2019 beim BASE beantragt. In
                                       Unterweser                       Krümmel
                                                                                                                            den anderen sieben Lager-
                                                                                                                            bereichen befinden sich
                                                                                                                            sonstige radioaktive Abfälle
                                                                          Gorleben
                                                                                                                            sowie Anlagen zu deren
                                                                                                                            Konditionierung. Im Lager-
                                                                                                                            bereich für Kernbrennstoffe
                         Lingen                                                                                             befinden sich die bestrahlten
                                                                                                                            Brennelemente der ost-
                                                                                                                            deutschen Atomkraftwerke
                     Ahaus                                                                                                  Rheinsberg und Greifswald,
                                                         Grohnde
                                                                                                                            Brennstäbe und Glaskokillen
                                                                                                                            aus Karlsruhe sowie Brenn-
                                                                                                                            stäbe des nuklearbetriebenen
                                                                                                                            Forschungs- und Frachtschiffes
                                                                                                                            „Otto Hahn“. Außerdem wird
                                                                                                                            dort Lagerkapazität für die
                                                                                                                            staatliche Verwahrung von
            Jülich                                                                                                          Kernbrennstoffen vorgehalten.

                                                                      Grafenrheinfeld
                                                                                                        Dezentrale Zwischenlager für wärmeentwickelnde Abfälle

                                       Biblis                                                           Dezentrale Zwischenlager, die ab 2019 Abfälle aus der
                                                                                                        Wiederaufarbeitung aufnehmen

                                                                                                        Zentrale Zwischenlager für wärmeentwickelnde Abfälle
                                       Philippsburg

                                                     Neckarwestheim

                                                                                        Isar
                                                                        Gundremmingen

                                                                                                                                                                 27
Konstruktion der
Zwischenlager
 Die Standort-Zwischenlager wurden         Tunnellager
 mit Ausnahme des Zwischenlagers
 in Neckarwestheim nach zwei grund-        Neckarwestheim
 legenden Zwischenlagertypen
­errichtet (STEAG oder WTI). Trotz
 unterschiedlicher Bauweise erfüllen
 alle Zwischenlager die Anforderungen
                                                                                         ich
des AtG und sind auch gegen                                                  sb   e re
                                                                        gang
 Szenarien wie den absichtlich herbei­                            Ein
 geführten Flugzeugabsturz gesichert
 (siehe S. 42 f.).

Hallen nach dem STEAG-Konzept
Das Konzept der STEAG GmbH sieht
eine Stahlbeton­halle mit ca. 1,20 Meter
dicken Wänden und einer 1,30 Meter
dicken Decke vor. Lagergebäude nach
dem STEAG-Konzept befinden sich
an den fünf norddeutschen Stand-
orten Brokdorf, Krümmel, Brunsbüttel,
Grohnde und Unterweser sowie am
Standort Lingen.                                   Lagerbereich                                Lagerbereich

Hallen nach dem WTI-Konzept
Das WTI-Konzept stammt von der
Wissenschaftlich-Technischen
Ingenieurberatung GmbH. Es geht mit
einer Wandstärke von ca. 70 bis ca.
85 Zentimetern und einer Decken-
stärke von ca. 55 Zentimetern auf die
Konstruktion der Lagergebäude in
Gorleben und Ahaus zurück. Das WTI-
Konzept ist für die fünf süddeutschen
Standorte Biblis, Philippsburg,
Grafenrheinfeld, Isar und Gund-
remmingen genehmigt.

Tunnellager Neckarwestheim
Da das Atomkraftwerk Neckarwest-
heim in einem ehemaligen Steinbruch
am Neckar errichtet wurde, war auf
dem Anlagengelände kein Platz für eine
große Lagerhalle. Bei der Errichtung
des Zwischenlagers wurde daher das
durch den Betrieb des Steinbruchs
abgesenkte Bodenniveau genutzt und
ein Lager in Form zweier paralleler
Tunnel horizontal in das umgebende
Kalkgestein getrieben.

28
WTI-Konzept
                  Eingangsbereich

                                                               Eingangsbereich
                                             Eingangsbereich

                Lagerbereich                  Lagerbereich     Lagerbereich

          1,20 m dicke Stahlbetonwände

                                                                 Lagerbereich

STEAG-Konzept

                                           0,70–0,85 m dicke
                                           Stahlbetonwände

                                                                                 29
Ein Genehmigungsverfahren für
                      die Aufbewahrung von Kern-
                      brennstoffen beginnt, sobald
                      dafür ein Antrag beim BASE
                      eingegangen ist. Die Form des
                      Genehmigungsverfahrens
                      hängt maßgeblich davon ab,
                      ob für das beantragte Vorhaben
                      eine Umweltverträglichkeits-
                      prüfung (UVP) durchgeführt
                      werden muss. Eine UVP muss
                      durchgeführt werden, wenn
                      bestrahlte Kernbrennstoffe
                      oder andere hochradioaktive
                      Abfälle länger als zehn Jahre
                      an einem anderen Ort als
                      dem Ort, an dem diese Stoffe
                      angefallen sind, aufbewahrt
                      werden sollen. Außerdem hat
                      eine UVP zu erfolgen, wenn
                      eine Vorprüfung ergibt, dass
                      von dem beabsichtigten
                      Vorhaben erhebliche nach­
                      teilige Umweltauswirkungen
                      ausgehen können.

                      Bei UVP-pflichtigen Vorhaben
                      ist Grundlage für ein Geneh­
                      migungsverfahren die Atom­-
                      rechtliche Verfahrensver­
                      ordnung (AtVfV) sowie das
                      Gesetz über die Umweltverträg-
                      lichkeitsprüfung (UVPG). Ist
                      für ein Vorhaben eine UVP nicht
                      erforderlich, richtet sich das
                      Genehmigungsverfahren nach
                      den allgemeinen Bestimmungen
                      des Verwaltungsverfahrens-
                      gesetzes (VwVfG).

                      In einem Genehmigungsver-
                      fahren, das eine UVP beinhaltet,
                      muss die Öffentlichkeit beteiligt
                      werden. Unabhängig davon
                      informiert das BASE umfassend
                      über alle Zwischenlager.

                      Im Genehmigungsverfahren für
                      Zwischenlager bewertet das
                      BASE die eingereichten
                      Antragsunterlagen daraufhin,
                      ob alle gesetzlichen Vorausset-
                      zungen für eine Genehmigung
                      vorliegen. Werden alle
                      Anforderungen erfüllt, muss die
                      Genehmigung erteilt werden.
                      Die Behörde hat hier keinen
                      Ermessensspielraum. Die
                      Ergebnisse der UVP bzw. der
                      Vorprüfung fließen in die

         Ablauf des   Genehmigung ein.

     Genehmigungs-    Vor Erteilung der Genehmigung
                      bindet das BASE die atomrecht-
        verfahrens    liche Aufsichtsbehörde und
                      gegebenenfalls das Innen-
                      ministerium des jeweiligen
                      Bundeslandes mit ein, außer­-
                      dem hat der Antragsteller im
                      Rahmen einer Anhörung
                      Gelegenheit zur Stellungnahme.

30
Öffentlichkeits­                  Umwelt­                                Grenz­überschreitende
beteiligung                       verträglichkeits­prüfung               UVP

Bei einer Öffentlichkeits­­       Die UVP ist ein Instrument, mit        Wenn ein Vorhaben erhebliche
beteiligung gibt das BASE das     dem die Umweltauswirkungen             grenzüberschreitende Um-
Vorhaben im Bundesanzeiger        geplanter Vorhaben frühzeitig,         weltauswirkungen haben
sowie in örtlichen, standort-     systematisch und umfassend             kann, werden die potentiell
nahen Tageszeitungen              ermittelt, beschrieben und             betroffenen Nachbarstaaten
bekannt,                          bewertet werden.                       über das Vorhaben unter-
»»legt das BASE den Antrag                                               richtet. Wünscht ein Nachbar-
  sowie weitere relevante         Als Grundlage für die UVP              staat eine Beteiligung
  Unterlagen an seinen            legt der Antragsteller der             im Verfahren, so ist eine
  Behörden-Standorten in          Genehmigungsbehörde einen              grenzüberschreitende UVP
  Berlin und Salzgitter           Bericht zu den voraussicht-            durchzuführen. In diesem
  sowie an einer geeigneten       lichen Umweltauswirkungen              Rahmen findet auch im
  Stelle in der Nähe des          des Vorhabens (UVP-Bericht)            Nachbarstaat eine Beteiligung
  Standortes aus,                 vor. Dieser Bericht muss eine          der Öffentlichkeit statt.
»»besteht die Möglichkeit,        Beschreibung des Vorhabens
  schriftlich Einwendungen        mit Angaben zum Standort,
  gegen das Vorhaben zu           zur Art und technischen Aus-                   ABLAUF GENEHMIGUNGSVERFAHREN NACH § 6 ATG
  erheben sowie die Ein-          gestaltung, zur Größe und zu
  wendungen mit dem BASE,         anderen wesentlichen
  dem Antragsteller und           Merkmalen des Vorhabens
  den Einwenderinnen und          sowie eine Beschreibung der                                                    Antr
                                                                                                                     ag
  Einwendern zu erörtern.         Umwelt und ihrer Bestandteile
                                  im Einwirkungsbereich des
Die ausgelegten Unterlagen        Vorhabens enthalten.
zum Vorhaben können zu-
sätzlich auf der Homepage         Die Genehmigungsbehörde
des BASE sowie auf einem          prüft und bewertet die Aus-                                          UVP obligatorisch nach UVPG
Informationsportal des            wirkungen des Vorhabens                                    ja                                            nein
Bundes (www.uvp-portal.de)        auf Menschen, Tiere, Pflanzen
abgerufen werden. Zu den          und die biologische Vielfalt.
                                                                                                                            UVP-Vorprüfung:
erforderlichen Auslegungs-        Sie betrachtet ebenfalls
                                                                                                                  Entscheidung über Notwendigkeit einer
unterlagen gehören u. a.          Auswirkungen auf Fläche,
                                                                                                                   Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)
eine allgemeinverständliche       Boden, Wasser, Luft und Klima.
Kurzbeschreibung des              Auch mögliche Einflüsse auf
                                                                                                           ja                                nein
Vorhabens, ein Sicherheits-       Landschaft, Kulturgüter und
bericht und ein UVP-Bericht       sonstige Sachgüter sowie
zur Vorbereitung der UVP.         Wechselwirkungen zwischen
                                  den Schutzgütern müssen
                                                                                                   Förmliches Verfahren
Im Rahmen der Öffentlich-         untersucht werden. Die                                                                                Prüfvermerk
                                                                                                       nach AtVfV
keitsbeteiligung organisiert      Ergebnisse der UVP fließen
                                                                                                  Umweltverträglichkeits-
das BASE einen Erörterungs-       anschließend in die Genehmi-
                                                                                                         prüfung
termin. Er dient dazu, die von    gungsentscheidung ein.
                                                                                                                                      Nichtförmliches
Anwohnern oder Bürgerinnen
                                                                                                      Auslegung und                Verfahren nach VwVfG
und Bürgern rechtzeitig
                                                                                                    Erörterungstermin
er­hobenen Einwendungen                                                    Zusammen-
                                                                            fassende                                                   Bekanntgabe
mündlich zu besprechen,
soweit dies für die Prüfung der                                            Darstellung
Genehmigungsvorausset-                                                         und
zungen von Bedeutung sein                                                  Bewertung
kann. Vor dem Termin hat das                                               der Umwelt-                   Prüfung Genehmigungsvoraussetzungen
BASE die Unterlagen öffentlich                                            auswirkungen                             nach § 6 Abs. 2 AtG
ausgelegt. Ziel der Erörterung
ist es, sich gemeinsam mit
den Bürgerinnen und Bürgern
und dem Antragsteller über
die in den Einwendungen
schriftlich erhobenen
An­merkungen, Hinweise
                                                                                                                  Entw
und Befürchtungen                                                                                           Gen        ur
                                                                                                                 ehm f
im direkten Gespräch                                                                                                  igun
                                                                                                                besc       gs-
                                                                                                                     heid
auseinanderzusetzen.
                                                                             Anhörung                                                       Behörden-
                                                                           Antragstellerin                                                  beteiligung

                                  AtVfV – Atomrechtliche Verfahrensverordnung                                                g
                                  VwVfG – Verwaltungsverfahrensgesetz
                                                                                                                    hm igun
                                  AtG – Atomgesetz                                                          G   ene
                                  UVPG – Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung

                                                                                                                                                          31
Zwischenlager
     Gund­
     remmingen
     Mit 192
     genehmigten
     Stellplätzen ist
     es das Standort-
     Zwischenlager,
     das die meisten
     Behälter
     aufnehmen
     kann.
     © Picture
     Alliance / dpa /
     Stefan Puchner

32
Wie sind Zwischenlager
geschützt?
Sicherheit und Sicherung | §: Voraussetzungen für die Genehmigung | Schutz durch Behälter | Schutz
bei Störfällen | Schutz vor Terror- und Sabotageakten | Schutz vor den Folgen eines Flugzeugabsturzes

                                                                                                  33
Voraussetzungen
                                                                                        für die
                                                                                        Genehmigung

                                                                                        Um Kernbrennstoffe in einem
                                                                                        Zwischenlager aufbewahren zu
                                                                                        dürfen, benötigt der Betreiber
                                                                                        eine Genehmigung des BASE. Für
                                                                                        jede wesentliche Änderung an
                                                                                        den Zwischenlagern oder bei

                                Sicherheit
                                                                                        der Handhabung mit dem hoch-
                                                                                        radioaktiven Inventar muss

                                und Sicherung
                                                                                        er außerdem eine sogenannte
                                                                                        Änderungsgenehmigung
                                                                                        beantragen.

                                Der Schutz von Mensch und Umwelt hat bei der
                                                                                        In diesen Genehmigungsver-
                                Lagerung hochradioaktiver Stoffe in den Zwischen-       fahren müssen die jeweiligen
                                lagern höchste Priorität, die Strahlenbelastung         Betreiber der Zwischenlager
                                muss für die Anwohner und das Personal so gering        dem BASE gemäß § 6 AtG
                                                                                        nachweisen, dass
                                wie möglich gehalten werden. Zu unterscheiden sind
                                                                                        »»die nach dem Stand von
                                dabei Maßnahmen gegen Schäden, die durch die              Wissenschaft und Technik
                                Aufbewahrung der Kernbrennstoffe selbst in einem          erforderlichen Maßnahmen zur
                                Zwischenlager entstehen könnten (Sicherheit)              Schadensvorsorge getroffen
                                                                                          sind (Sicherheit),
                                und Maßnahmen gegen kriminelle und terroristisch
                                                                                        »»die Kernbrennstoffe ausreichend
                                motivierte Taten (Sicherung).                             gegen SEWD geschützt sind,
                                                                                          z. B. gegen terroristische
                                Für die Aufbewahrung von hochradioaktiven Abfällen        Angriffe (Sicherung),
                                braucht es ein umfassendes Schutzkonzept.               »»das Personal über Fachkunde
                                                                                          verfügt und zuverlässig ist und
Sicherheit                      Die Gewährleistung der Sicherheit ist dabei zentrale    »»die erforderliche Vorsorge
umfasst die nach dem Stand      Aufgabe des Zwischenlagerbetreibers. Bevor die            für die Erfüllung gesetzlicher
von Wissenschaft und Technik    Aufbewahrung hochradioaktiver Abfälle vom BASE            Schadenersatzverpflichtungen
erforderliche Vorsorge gegen                                                              getroffen ist.
                                ge­nehmigt werden kann, muss er die Einhaltung aller
Schäden, die durch die
Aufbewahrung von hochradio-     notwendigen Sicherheitsanforderungen nachweisen.
                                                                                        Sind alle Voraussetzungen er­-
aktiven Abfällen in einem                                                               füllt, hat der Antragsteller einen
Zwischenlager entstehen         Zwischenlager müssen u. a. folgende sicherheits-        Rechtsanspruch darauf, dass
können.                                                                                 die Genehmigung erteilt wird.
                                technischen Anforderungen erfüllen:
                                                                                        Man spricht dabei von einer
                                »» Abschirmung der ionisierenden Strahlung vor allem
                                                                                        gebundenen Entscheidung.
                                   durch die Behälter
                                »» sicherheitsgerichtete Organisation und Durch-        Nach Erteilung einer Genehmi-
                                   führung des Betriebes                                gung ist die staatliche Aufsicht
                                                                                        zuständig für die Überwachung
                                »» sichere Handhabung und sicherer Transport der
                                                                                        der Sicherheit und Sicherung
                                   radioaktiven Stoffe                                  der Zwischenlager. Die staat-
                                »» Auslegung gegen Störfälle                            liche Aufsicht wird durch eine
                                                                                        zuständige Landesbehörde
Sicherung                                                                               wahrgenommen, in den meisten
                                Bei der Sicherung, also dem Schutz der Bevölkerung
                                                                                        Bundesländern ist dies das
ist der für alle kerntech-      gegen Terror- und Sabotageakte, unterstützt der         jeweilige Umweltministerium.
nischen Anlagen und             Staat, insbesondere die Polizei, die Maßnahmen des      Aufgabe der Aufsicht ist ins-
Einrichtungen erforderliche
                                Betreibers. Ein zentraler Begriff ist hier der Schutz   besondere die Überwachung der
Schutz gegen Störmaß-
                                gegen „Störmaßnahmen oder sonstige Einwirkungen         Einhaltung der Bestimmungen
nahmen und sonstige
                                                                                        und Auflagen der Genehmigungen
Einwirkungen Dritter (SEWD).    Dritter“, kurz SEWD. SEWD beschreibt den Versuch,       sowie die Einhaltung des AtG und
Als solche kommen krimi-        radioaktive Stoffe zu entwenden oder eine Frei­         der atomrechtlichen Verord-
nelle und terroristisch
                                setzung radioaktiver Stoffe herbeizuführen. Mit         nungen. Wie das BASE in
motivierte Taten in Betracht.
                                Dritte sind dabei die jeweiligen Täter gemeint. Ziel    Genehmigungsverfahren nach § 6
                                                                                        AtG lassen sich die Aufsichts-
                                der Maß­nahmen ist es, Fälle von SEWD zu ver-
                                                                                        behörden bei ihrer Tätigkeit durch
                                hindern, die eine Gefahr für den Menschen und seine     unabhängige Sachverständige
                                Gesundheit darstellen könnten (siehe S. 40 ff.).        unterstützen.

34
Wie werden die
                                              Behälter für bestrahlte
                                              Brennelemente
                                              getestet?
                                               Die in Deutschland ein-
                                               gesetzten Lagerbehälter sind
                                               auch als Transportbehälter
                                               ausgelegt und verfügen über

Schutz                                         eine entsprechende verkehrs-
                                               rechtliche Zulassung, die

durch die                                      ebenfalls vom BASE erteilt
                                               wird. Sie müssen besonderen
Behälter                                       thermischen und mecha-
                                               nischen Belastungen gemäß
                                               den Transport-Empfehlungen
Zwischenlager müssen sicher-                   der Internationalen
heitstechnische Aspekte, die                   Atomenergie-Behörde (IAEA)
sogenannten Schutzziele, erfüllen.             standhalten. Bei den verkehrs­-
                                               rechtlichen Zulassungs­
Die Behälter müssen:
                                               verfahren arbeitet das BASE
»» die radioaktiven Stoffe sicher              mit der Bundesanstalt
   einschließen                                für Materialforschung und
»» die Zerfallswärme sicher                   -prüfung (BAM) zusammen. Die
                                               BAM führt eine mechanische
   abführen
                                               Bewertung des Behälters
»» die Unterkritikalität sicher ein-           durch und prüft jeden Behälter-
   halten (Kritikalitätssicherheit)            typ unter den hier und auf der
»» unnötige Strahlenbelastungen                folgenden Seite genannten
                                               Bedingungen. Diese Prüf­
   vermeiden
                                               bedingungen decken bereits
                                               einen großen Teil der
Die Sicherheit in den Zwischen-        15 m    Belastungen ab.
lagern wird nach dem in Deutsch-
land verfolgten Konzept haupt-
sächlich durch die Behälter
gewährleistet. Spezifische An­
forderungen an die Konstruktion
der Behälter sind:
»» massive metallische Behälter
    aus verformungsfähigem
   ­Gusseisen oder Schmiedestahl
»» überwachtes Doppeldeckel­
    dichtsystem oder ein
    ­verschweißter Deckel
»»Transportierbarkeit

Ausgehend von den bisherigen
Betriebs­erfahrungen hat sich das
aus diesen Anforderungen abge-
leitete System der Zwischen-
lagerung in den vergangenen
25 Jahren bewährt. Die Behälter               1. Eintauchprüfung in
werden kontinuierlich mit Mess-               ­Wasser über 8 h
geräten überwacht. Ein Versagen                in 15 m Wassertiefe
eines der Deckeldichtsysteme
und damit ein Dichtheitsverlust in
einem der beiden Schutzsysteme
wurde bislang nicht festgestellt. Es
waren lediglich Instandsetzungen
defekter Druckschalter notwendig.
                                                                                 8h
Diese Defekte wurden aufgrund
der Selbstüberwachungs­funktion
der jeweiligen Druckschalter
erkannt.

                                                                                      35
1m

                                   3. Freier Fall aus 1 m Höhe
                                   auf einen Stahldorn von 15 cm Durchmesser

                                   9m
                           200 m

                                   4. Freier Fall aus 9 m Höhe
                                   auf ein unnachgiebiges Aufprallfundament

                                   800 °C

2. Eintauchprüfung
über eine Stunde in
200 m Wassertiefe im
Fall von Transport­
 behältern mit bestrahlten
­Brennelementen

                      1h
                                    5. Feuertest in einer allseitigen Flammen­umgebung mit einer
                                   ­Temperatur von mindestens 800 °C für die Dauer von 30 min

36
2,44 m
Die Konstruktion der
Behälter
Die meisten in Deutschland ein­ge-
setzten Transport- und Lager-                           Schutzplatte
behälter sind sogenannte Castor-                        Sekundärdeckel
Behälter (Cask for storage and
transport of radioactive material).                     Moderatorplatte
Die Modelle unterscheiden sich
                                                        Primärdeckel
nach der vorgesehenen Beladung.
Sie teilen aber konstruktive
Grundlagen. Der monolithische
Behälterkörper besteht aus ca.
40 Zentimeter dickem Gusseisen
mit Kugelgraphit und ist außen
mit Kühlrippen zur Wärmeabfuhr
versehen. In die Wand der Be-
hälter sind axiale Bohrungen                            Moderatorstäbe
eingebracht, die mit Kunststoff
aufgefüllt werden. Der Kunststoff                       Brennelemente
wirkt als Moderator und erhöht die
Abschirmung der Neutronen-                              Kühlrippen
strahlung. Die Oberfläche des
Behälters ist mit einem mehr-
schichtigen Anstrich versehen,
der gut gereinigt (dekontaminiert)                      Tragkorb
werden kann.
Die Behälter verfügen über ein
überwachtes Doppeldeckeldicht-
system (Primär- und Sekundär-
deckel mit drucküberwachtem
Sperrraum). Die Deckel sind
ebenfalls beschichtet, lackiert
oder bestehen aus korrosions-
beständigem Stahl. Die Dich­
tungen sind langzeitbeständige
Metalldichtungen. Neben den
Castor-Behältern kommen
                                      5,94 m
in geringem Umfang auch TN-
Behälter eines französischen
Herstellers zum Einsatz. TN-
Behälter sind in ihrer Auslegung
mit den Castor-Behältern
vergleichbar. Sie unterscheiden
sich aber in der Konstruktion.
Der Behälterkörper besteht aus
zwei geschmiedeten Stahlteilen
(Mantel und Boden), die mit-
einander verschweißt werden.
Der Moderator ist ein anderer
Kunststoff, der den Behälter als
zusätzliche Abschirmschicht
umgibt und dabei in einer
Außenhülle mit äußeren Kühl-
rippen eingeschlossen ist. Zur
Verbesserung der Wärmeabfuhr
sind Mantel und Außenhülle zu-
sätzlich über wärmeleitende
Metallstrukturen verbunden. Die
Behälteroberfläche ist ebenfalls
mit einem gut dekontaminierbaren
Anstrich versehen.

                                                        Tragzapfen

Castor-Behälter V/19
Behältergewicht, leer: 108 t
Kapazität: max. 19 Brenn­elemente
aus Druckwasserreaktoren
Gesamtwärmeleistung: max. 39 kW
Gesamtaktivität: max. 1900 PBq
(Billiarden Becquerel)

                                                                   37
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