DORTMUNDER ZENTRUM STUDIENSTART ,GEMEINSAM WIRKEN FÜR DEN STUDIENERFOLG ,GEMISCHTES DOPPEL: MATHEMATIK UND BERATUNG 01/2018 - Ruhrfutur
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01/2018 DORTMUNDER ZENTRUM STUDIENSTART , GEMEINSAM WIRKEN FÜR DEN STUDIENERFOLG , GEMISCHTES DOPPEL: MATHEMATIK UND BERATUNG
FUTUR: 3 Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, das haben Sie gewiss auch schon erlebt: die Gesprächs- oder Talkrunden, in denen erfolgreich im Leben stehende Menschen mit ihrem mangelnden Sinn für Mathematik kokettieren – und damit in der Regel auf Sympathie hoffen dürfen. Die Botschaft ist klar: Man kann es auch ohne Mathe schaffen. Für viele Studiengänge, insbesondere an den technisch, natur- wissenschaftlich oder wirtschaftswissenschaftlich ausgerichteten Hochschulen, gilt jedoch das genaue Gegenteil: Mangelnde Mathematikkompetenzen führen häufig dazu, dass Studierende Es hat dauerhafte Veränderungen eingeleitet. Eine Reihe der an den Anforderungen scheitern. Einzelmaßnahmen konnte bereits in bestehende Strukturen ein- gebunden oder überführt und damit verstetigt werden. Gemeinsam haben sich die Technische Universität und die Fach- hochschule Dortmund daher 2015 dieser Herausforderung an- Daher ist es auch nur konsequent, dass mit der Ausweitung auf genommen und im Rahmen der Bildungsinitiative RuhrFutur das die Hochschule Ruhr West (HRW) nun auch der Transfer und der Dortmunder Zentrum Studienstart (DZS) geschaffen/begründet. weitere Ausbau des Modells – künftig „DZS upgrade“ genannt – 4 12 24 begonnen haben. Dabei wird die HRW von den Erfahrungen der DZS upgrade Gemischtes Doppel: Mathe und Ankommen und durchstarten Das DZS setzt auf zwei Ebenen an: Schon beim Übergang von beiden Dortmunder Hochschulen profitieren können, aber gewiss Voneinander und miteinander lernen Beratung Infoveranstaltung „Stolpersteine ein- der Schule ins Studium geht es darum, Transparenz hinsichtlich auch eigene Erfahrungen aus ihrem Lernzentrum upgrade in die Was ist das Dortmunder Zentrum fach überspringen“ der zu erwartenden Anforderungen zu schaffen, um so Schülerinnen Zusammenarbeit einbringen können. Studienstart? und Schülern eine fundierte Studienwahl zu ermöglichen. Die 6 Angebote des DZS sollen ihnen helfen, ihre Kompetenzen und Dass sich das DZS so rasch zum Erfolgsmodell mit spürbarer Wir- Hürden beim Studienstart 26 Defizite realistisch einzuschätzen, um sich bewusst für das rich- kung für erfolgreiche Studienverläufe entwickeln konnte, hat viel Wo hakt es beim Übergang von der 16 Eine gute Lösung tige Studienfach entscheiden zu können. Wer also ein Studium mit dem zu tun, was die Bildungsinitiative RuhrFutur auszeich- Schule zur Hochschule? Die Maßnahmen des DZS Mathe HelpDesk: Hilfe auf Augenhöhe für das Lehramt an Grundschulen anstrebt, sollte wissen, dass net: gemeinsames Wirken über Institutionen, Hierarchieebenen im Überblick Mathematik dabei Pflichtfach ist. Und auch wer Psychologie und Sektoren hinweg. 8 studieren möchte, muss sich darüber im Klaren sein, dass man „Eine Blaupause für die Region“ 28 dafür gute Mathekenntnisse braucht. Nicht denkbar gewesen wäre das DZS ohne die starke Über- Ein Gespräch mit Prof. Dr. Barbara 20 Zweifel als Chance begreifen zeugung und Unterstützung der Hochschulleitungen, die den Welzel und Prof. Dr. Helmut Hachul Mathe nach Maß „Die zweite Entscheidung“ öffnet Anliegen des Dortmunder Zentrums Studienstart ist es aber vor Entwicklungsprozess aktiv mit vorangetrieben und nun den Schülerworkshop „Braucht man Perspektiven allem, den Studierenden den Start in das Studium durch eine gute Transferprozess ermöglicht haben. Und nicht denkbar gewesen dafür Mathe?“ Kombination von Beratungsangeboten und Angeboten zur Förde- wäre das Vorhaben ohne die ebenso anspruchsvolle wie beharr- 11 rung ihrer Mathematikkompetenzen zu erleichtern und so erfolgrei- liche Arbeit an Konzept und Umsetzung, bei der vor allem die „Die Mathematik ist das Vehikel“ 30 che Studienverläufe zu unterstützen. Seminare zum Zeitmanage- Studienberatungen eine zentrale Rolle gespielt und sich intensiv Ein Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. 22 RuhrFutur ment oder zu wirksamen Lerntechniken gehören ebenso dazu wie engagiert haben. Wir freuen uns, dass wir als Geschäftsstelle der Susanne Staude Lernen kann man lernen Impressum und Bildnachweis die individuelle Beratung im Rahmen des Mathe HelpDesks. Bildungsinitiative diesen Prozess begleiten durften und dürfen, Vortragsreihe „Von Anfang an richtig“ wofür insbesondere Tanja Helmig aufs Beste Verantwortung trägt. begleitet den Studienstart Die Zwischenbilanz nach drei Jahren ist mehr als erfreulich. Nicht nur werden die meisten Angebote des DZS sehr gut angenommen. Vielmehr hat sich auch die Zusammenarbeit zwischen den beiden Hochschulen ebenso intensiviert wie die Kooperation mit internen Partnern in zentralen Einrichtungen, Fachbereichen und Fakultä- ten oder auch mit externen Partnern wie etwa der Industrie- und Ulrike Sommer Handelskammer oder den Regionalen Bildungsbüros. Vielleicht Geschäftsführerin der beste Beweis dafür, dass das Modell funktioniert: RuhrFutur gGmbH
FUTUR: FUTUR: 4 5 Die Partner-Hochschulen des DZS upgrade Voneinander und miteinander lernen Das Dortmunder Zentrum Studienstart (DZS) wurde initiiert, da wir festgestellt haben, dass viele Studierende mit den Mathematikinhalten der Hochschulen nur sehr schwer oder Kooperation bündelt Kräfte. Deshalb haben die Technische Universität Dortmund und die Fach- gar nicht zurechtkamen. Der Grund dafür: Die Passung hochschule Dortmund 2015 das „Dortmunder Zentrum Studienstart“ initiiert. Seit Anfang 2018 ist zwischen den Inhalten der Curricula in der Schule und den Voraussetzungen an der Hochschule funktioniert nicht mit der Hochschule Ruhr West ein dritter Partner an Bord. Das gemeinsame Vorhaben heißt jetzt lückenfrei. Diese Diskrepanz ist insbesondere bedeutsam, „DZS upgrade“ und zielt darauf ab, Übergänge von der Schule zur Hochschule zu erleichtern und da die Mathematik ein Bestandteil fast aller Studiengänge erfolgreiche Bildungsbiografien zu fördern. ist. An diesem Punkt mussten wir ansetzen, da wir uns als Hochschulen in der Pflicht sahen, Hürden in der Studienein- gangsphase zu senken. Dem DZS ist es gelungen, unseren Studierenden mit der Verzahnung von Mathematik und Beratung geeignete Unterstützungsformate anzubieten. Diese setzen in der Stu- dienvorphase, in der Studieneingangsphase sowie im ersten Studienjahr an. Das Ziel, den Studienverlauf zu vereinfa- An der Hochschule Ruhr West – mit ihren technischen chen und planbarer zu machen, wurde erreicht. und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen – spielt Mathematik eine wichtige Rolle. Für mich als Nun wird es darum gehen, unsere Erfahrungen und Er- Informatikerin ist Mathe darüber hinaus ein essenzi- kenntnisse mit weiteren Hochschulen zu teilen. Daher elles Werkzeug zur Lösung technischer Probleme und freuen wir uns, dass wir mit der Hochschule Ruhr West zur Strukturierung von Gedankengängen. Für viele einen Kooperationspartner gewonnen haben, mit dem wir Studierende stellt dieses Fach jedoch eine große Her- im wechselseitigen Austausch stehen wollen. Im Mittel- ausforderung dar. Daher freuen wir uns, dass mit dem punkt dabei: voneinander und miteinander lernen. Durch Dortmunder Zentrum Studienstart viele gute Angebote diese neuen, gemeinsam gemachten Erfahrungen wird ein geschaffen wurden, um Studierende sowohl in der Erkenntnisgewinn erreicht, der mit der Übertragung auf Studieneingangsphase als auch in den mathematischen weitere Hochschulen zu einem nachhaltigen Beitrag zur Grundlagenfächern gut zu beraten und zu unterstützen. Bildungsgerechtigkeit in der Region Ruhr führen kann. Und wir sind dankbar dafür, dass wir von dem Wissen Mit dem Dortmunder Zentrum Studienstart (DZS) übernehmen die Technische Uni- und den langjährigen Erfahrungen der Kolleginnen Prof. Dr. Wilhelm Schwick versität Dortmund und die Fachhochschule Dortmund im Rahmen der Bildungsinitiative und Kollegen profitieren. Mit unserem Lernzentrum Rektor der Fachhochschule Dortmund RuhrFutur gemeinsam Verantwortung. Übergänge in der Bildungskette zu gestalten zählt upgrade sind wir im Bereich der Vermittlung von Lern- zu den zentralen Herausforderungen auf dem Weg ins Berufsleben. Wir engagieren uns und Arbeitstechniken in Mathematik und Physik sowie hier insbesondere beim Übergang von der Schule zur Hochschule, sodass Anschlüsse ge- der Ausbildung von studentischen Betreuerinnen und lingen und Bildungsbiografien erfolgreich fortgeführt werden können. Das DZS leistet hier Betreuern schon sehr gut aufgestellt. Vielleicht gelingt einen nachhaltigen Beitrag, indem wir durch geeignete Maßnahmen und gemeinsames es uns ja, einmal etwas von unseren Erfahrungen an die Wirken Hürden in der Studieneingangsphase senken. Dortmunder Kolleginnen und Kollegen zurückzugeben. Das Fach Mathematik stellt ausgesprochen häufig eine Hürde dar: Die überwiegende Prof. Dr.-Ing. Gudrun Stockmanns Mehrheit der Studierenden ist in der Studieneingangsphase mit dem Fach Mathematik Präsidentin der Hochschule Ruhr West konfrontiert – und zwar nicht nur, wie zu erwarten, in den Natur- und Ingenieurwissen- schaften, sondern beispielsweise auch im Grundschullehramt. Gleichzeitig haben wir beobachtet, dass nur etwa eine(r) von drei Studierenden die Anforderungen in der Mathe- matik auf Anhieb bewältigt. Von zentraler Bedeutung ist daher, dass wir schon früh ansetzen und eine fundierte Studienwahl ermöglichen, indem wir Transparenz schaffen: Da steckt Mathe drin! Unsere Studierenden begleiten wir dann und bieten ihnen im Rahmen des DZS zusätzliche Unterstützungsangebote in Mathematik an. Mit dem DZS haben wir uns mit einem innovativen, umfassenden, vernetzten und – wie wir nach drei Jahren sagen können – erfolgreichen Konzept auf den Weg gemacht! Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Gather Rektorin der Technischen Universität Dortmund
FUTUR: 7 chen Voraussetzungen passt. „Je besser ich informiert bin und je fundierter meine Studienwahl ist, desto besser gelingt der Studienstart“, weiß Irene Szymanski. Dr. Ulrich Heublein vom Deutschen Zen- trum für Hochschul- und Wissenschafts- forschung bestätigt dies. Beim Erforschen von Bildungsverläufen stellte er fest, dass viele Studienbewerberinnen und -bewer- Prof. Dr. Ulrike Mietzner, Erziehungswissenschaftlerin an der TU Dortmund mit ber zu wenig über die fachlichen Inhalte dem Schwerpunkt Historische Bildungsforschung und Leistungsanforderungen des von „Ein häufiger Satz in der Sprechstunde lautet: ‚Das hat mir noch kein Dozent/ ihnen gewählten Studiengangs sowie über keine Dozentin gesagt.‘ Unabhängig davon, ob das nun stimmt oder nicht, zeigt die Anforderungen eines Studiums im dieser Satz doch, dass dasjenige, was die Universität und ihre Vertreterinnen und Allgemeinen wissen. Auch ihre eigenen Vertreter erwarten, und dasjenige, was nach Meinung der Studierenden von ihnen Interessen, Talente und Fähigkeiten kennen erwartet wird, nicht immer zusammenpassen. Also sollten diese Erwartungen den sie oft nicht gut genug. „Ein Drittel aller Studierenden frühzeitig, aber auch im Verlauf des Studiums vermittelt werden.“ Studienanfängerinnen und -anfänger stu- Wo hakt es beim Übergang von der Schule zur Hochschule? diert nicht im Wunschfach oder kann das Wunschfach nicht benennen“, berichtet Heublein. „Solcherart mangelnde Fach- chen, bei denen man nicht unbedingt da- blem für zahlreiche Studienanfängerinnen identifikation erhöht die Abbruchgefahr.“ mit rechnet, wie Grundschullehramt oder und -anfänger in den mathematikbasierten Hürden beim Studienstart Beratung ermögliche es, junge Menschen auf diese Problematik hinzuweisen. Wie der Studienstart gelinge, habe Auswirkungen Erziehungswissenschaften. „Was ist los an den Hochschulen? Gibt es eine regelrechte Mathehürde?“, fragt Astrid Herbold im Fächern. Viele junge Menschen kämen mit ungenügenden Fachkenntnissen an die Hochschule. Eine wesentliche Ursache für auf den gesamten Studienverlauf. „Tagesspiegel“ vom 17. November 2017. die Defizite sieht Heublein ebenfalls darin, Die Journalistin verweist auf hohe Durch- dass es zu wenig Passung zwischen den Das Abi bestanden. Einen Studienplatz ergattert. Munter drauflos studiert. Doch dann: Bauch- Wer von der Schule an die Hochschule fallquoten bei angehenden Grundschul- schulischen Inhalten und den Anforde- landung im ersten Semester. An der Matheprüfung gescheitert. Nicht selten missglückt der Start kommt, muss erst lernen, mit der neu lehrerinnen und -lehrern und die weitver- rungen des Studienbeginns im Bereich gewonnenen Freiheit umzugehen. Der breitete Angst vor Matheprüfungen an den Mathematik gebe. Dass es nicht gelinge, in die akademische Laufbahn. Fast jeder dritte Bachelorstudierende bricht das Studium ab, wie Stundenplan muss selbst zusammenge- Hochschulen. „Woran liegt das?“, will Her- eine bessere Abstimmung zwischen Schule eine aktuelle Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung zeigt. stellt und das Lernen eigenverantwortlich bold wissen. Prof. Dr. Wilhelm Schwick, und Hochschule zu schaffen, betrachtet er In den MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – ist die Quote organisiert werden. Das DZS hilft angehen- Mathematik-Professor und Rektor der als „Skandal“. Es sei wichtig, Möglichkeiten besonders hoch. Was kann man tun, um die Zahl erfolgreicher Studienverläufe zu verbessern? den Studierenden, sich in dem für sie FH Dortmund, sieht die Ursache darin, zu schaffen, um diese Defizite aufzufangen. noch unbekannten System zurechtzu- „dass sich die Curricula, die die Schulen finden. „Mit bewusst niederschwelligen umsetzen müssen, in vielen Fällen nicht Das DZS nimmt sich dieser Herausfor- Angeboten erläutern wir ihnen den spezi- mit den Anforderungen der Hochschulen derung an: mit Maßnahmen, die auf die Diese Ausgangsfrage stellten sich die ellen Code der Hochschule“, sagt Sandra decken. Zentrale Themen werden nur am Verbesserung mathematischer Fähigkeiten Technische Universität Dortmund und die Richardt von der Zentralen Studienbera- Rande behandelt“. Auch Dr. Peter Furlan in der Übergangsphase von der Schule zur Fachhochschule Dortmund. Unter dem tung der FH Dortmund. Das eigenständige von der Fakultät für Mathematik der TU Hochschule und in der Studieneingangs- Dach und mit Unterstützung der Bildungs- Tanja Helmig, Leiterin des Zeitmanagement und die Studienorganisa- Dortmund beobachtet im MINT-Bereich phase abzielen, wie Mathematikvorkursen, initiative RuhrFutur gründeten sie im Mai Handlungsfelds Hoch- tion bereiten vielen Studienanfängerinnen Probleme beim Übergang zwischen einem offenen Mathe-Lernraum mit fach- 2015 das „Dortmunder Zentrum Studi- schule bei RuhrFutur, und -anfängern massive Probleme. „Das Schule und Hochschule durch eine licher Unterstützung von geschulten Tuto- enstart“ (DZS), um den Übergang von bringt die Akteure des Zeitmanagement ist ein Teil des aktiven Stu- „unzureichende Koordination“. Er stellt rinnen und Tutoren (Mathe HelpDesk) und der Schule zur Hochschule zu erleichtern dierverhaltens“, beschreibt Ulrich Heublein. fest, dass Studierende nicht ausreichend Klausurcoachings. „Rund 50 Prozent der DZS upgrade zusammen. und Studierende in den ersten Semes- Eine große Gefahr liege darin, Anforderun- vorbereitet zur Hochschule kommen: „Ihre angesprochenen Studierenden nehmen tern zu unterstützen. „Unser Ziel ist es, gen aufzuschieben. Veranstaltungen des mathematischen Grundfähigkeiten sind an Mathematikvorkursen teil“, berichtet mehr Studierende in der Ruhrregion zu DZS zum Lern- und Zeitmanagement unter- nicht genügend ausgebildet, was nicht Peter Furlan. Eine wichtige Aufgabe der einem erfolgreichen Studienabschluss zu stützen dabei, realistisch zu planen und den zuletzt daran liegt, dass in der Schule zu Maßnahmenpartner sieht er darin, die An- führen“, sagt Tanja Helmig, Leiterin des Alltag selbstständig zu organisieren. oft der Taschenrechner benutzt wird.“ gebote noch besser bekannt zu machen, Handlungsfelds Hochschule bei RuhrFutur. Studienwahl bewusst treffen der Zentralen Studienberatung der TU Furlan bemängelt zudem die Arbeitsein- um mehr jungen Menschen zu einem Die Bildungsinitiative bietet dem DZS eine Was ist wichtig für einen erfolgreichen Dortmund. „Diese beruht auf drei Säulen: Curricula besser koordinieren stellung vieler Studienanfängerinnen und erfolgreichen Studienstart zu verhelfen. Austauschplattform, um die zentralen Ak- Studienstart? Die Studienberaterinnen der fachlichen Passung, der sozialen In fachlicher Hinsicht stellt die Mathe- -anfänger. Wenn die Bereitschaft fehle, zu „Erfolgserlebnisse sind die beste Motiva- teure zusammenzubringen und gemeinsam und -berater der Partnerhochschulen Eignung und der akademischen Integra- matik für viele Studienanfängerinnen und Hause zu üben und Stoff nachzuarbeiten, tion für Studierende“, bestätigt Prof. Dr. mit ihnen Maßnahmen und Konzepte zu wissen aus ihrer Berufspraxis, welche tion.“ Die Weichen für einen gelingenden -anfänger eine große Hürde dar. Die am führe das häufig zum Scheitern. Ferner Wilhelm Schwick, „denn sie steigern die entwickeln. Seit Anfang 2018 beteiligt sich Voraussetzungen günstig sind. „Für Studienstart werden früh gestellt. Daher DZS beteiligten Hochschulen identifizie- kämen viele mit dem höheren Tempo an Bereitschaft weiterzumachen.“ auch die Hochschule Ruhr West an dem einen guten Studienstart kommt es vor richten sich die Beratungsangebote des ren diese Disziplin als kritisches Fach in der Hochschule nicht zurecht. Gemeinschaftsvorhaben, das unter dem allem auf die Passung der Person zu den DZS bereits an Schülerinnen und Schüler. Bezug auf den Studienerfolg. Die Mathe- Namen „DZS upgrade“ jetzt in die zweite Anforderungen und Inhalten des Studi- Sie helfen bei der Wahl eines Studien- matik spielt in fast allen Studiengängen Auch Bildungsforscher Heublein benennt Förderphase geht. ums an“, sagt Dr. Irene Szymanski von gangs, der zu den Interessen und fachli- der Hochschulen eine Rolle – auch in sol- die Mathematik als ein gravierendes Pro-
FUTUR: FUTUR: 8 9 Interview „Eine Blaupause für die Region“ gestalten – ein Zeitpunkt, zu dem Schülerinnen und Schüler entscheiden müssen, ob sie studieren wollen, was sie studieren bekommen. Der Studienbeginn markiert dann die Schwelle. Wir wissen aus vielen Studien, dass die soziale Seite, als Studie- wollen, in welcher Form von Institution sie studieren wollen. rende und Studierender anzukommen, ein ganz großer Faktor Das Dortmunder Zentrum Studienstart ist eine gute Platt- für den Studienerfolg ist. Im ersten Studienjahr geht es darum, Ein Gespräch mit Prof. Dr. Barbara Welzel, Prorektorin Diversitätsmanagement an der TU Dortmund, form, um das als gemeinsames Anliegen auszuflaggen und zu wirklich in diesen Strukturen anzukommen. Das Wichtige und und Prof. Dr. Helmut Hachul, Prorektor für Studium und Lehre an der FH Dortmund, über das betreiben. In der Geschäftsstelle von RuhrFutur kommen wir Programmatische beim Dortmunder Zentrum Studienstart ist es, am runden Tisch zusammen, um miteinander nachzudenken. diese drei Phasen zusammenzunehmen. Dortmunder Zentrum Studienstart (DZS). RuhrFutur ist ein Inkubator für solche Prozesse. Zudem haben wir von RuhrFutur ergänzende Ressourcen bekommen, die uns Ist das auch einer der Unterschiede zu anderen Angeboten wie Energie für den Start gegeben haben. Das Anfahren am Berg zum Beispiel Vorkursen? Im Mai 2015 wurde das Dortmunder Zentrum Studienstart (DZS) ins Unterschied? Was passt besser zum persönlichen Profil? Indem braucht Extraenergie. Wir nutzen diese zusätzlichen Ressour- Prof. Dr. Barbara Welzel: Vorkurse sind Interventionen an Leben gerufen. Was haben die Partner TU Dortmund, FH Dort- wir gemeinsam beraten und nicht in Konkurrenz zueinander, kön- cen, um neue Kommunikationskanäle herzustellen, um ein bestimmten Punkten. Wir betrachten dagegen den ganzen mund und RuhrFutur bisher erreicht? Wie wird es weitergehen? nen wir Orientierung geben. Dass wir dabei als Fachhochschule erstes Mal die Projekt-Präsentation oder das Material für eine Prozess in seinen drei Phasen. Für die einen ist es wichtig, Im Gespräch ziehen die Projektleiter Prof. Dr. Barbara Welzel, und Universität so eng zusammenarbeiten, ist etwas Besonderes. Maßnahme zu erarbeiten etc. Arbeitstechniken zu lernen, andere nutzen die Studienberatung Prorektorin Diversitätsmanagement an der TU Dortmund, und Prof. Angesichts des stark gestiegenen Anteils junger Menschen, die oder brauchen Unterstützung, um ihre Studienwahl zu bestätigen Dr. Helmut Hachul, Prorektor für Studium und Lehre an der FH an Hochschulen gehen – inzwischen 50 Prozent eines Jahrgangs, Prof. Dr. Helmut Hachul: RuhrFutur ist Projektpartner, Klammer oder Alternativen zu finden, wieder andere nutzen den Mathe Dortmund, eine Zwischenbilanz. nicht der Abiturienten –, müssen sich Hochschulen anders ver- und Katalysator. Es geht auch um den Anspruch auf der HelpDesk. halten und anders kommunizieren. Wenn Sie auf Ihre eigene Studienzeit zurückblicken: Waren Mathekompetenzen wichtig für Ihr Studium und – wenn ja – wie gut konnten Sie die Anforderungen bewältigen? Prof. Dr. Barbara Welzel: Ich bin Kunsthistorikerin, und Kunst- geschichte ist eines der wenigen Fächer, in denen man keine Mathematik braucht. Aber auch in meinem Fach habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Training in Mathe, also ein Training in Strukturen und Logik, auf indirekte Weise für das Studium hilft. Prof. Dr. Helmut Hachul: Mathematik steckt – abgesehen vom Kooperation statt Studiengang Design – an der FH Dortmund in fast allen Fächern. Kirchturmdenken: Das reicht von der Architektur bis zur Ökonomie, und natürlich ist Mathematik Bestandteil der Ingenieurfächer. Wir sehen es Gemeinsame Be- ebenfalls als ein Problem bei der Studienwahl, dass man Mathe- ratungsangebote matik in einigen Fächern nicht erwartet. Schon im Rahmen des der Hochschulen Wettbewerbs „Qualität der Lehre“ haben wir uns mit der Frage erleichtern die beschäftigt, welches das kritische Fach ist. Bei uns ist es in den Orientierung. MINT-Fächern die Mathematik. Genau da setzt das Dortmunder Zentrum Studienstart mit seinen Angeboten an. Wie ist die Idee dazu entstanden? Prof. Dr. Helmut Hachul: Es war das gemeinsame Erkennen, dass der Studienerfolg sehr durch Defizite in der Mathematik behin- dert werden kann und behindert wird. Wir haben unabhängig voneinander die Erfahrung gemacht, dass Mathematik dafür verantwortlich ist, dass viele Studierende bei einem guten Grund- gerüst Extrarunden drehen oder aufgeben im Übergang Schule/ Prof. Dr. Helmut Hachul: Transparenz ist wichtig – auch in der Metaebene, die Ruhr-Region voranzutreiben. Es geht um die Wie kommt das Angebot bei den Studierenden an? Welche Rück- Hochschule. Wir haben festgestellt, dass erforderliche Kompeten- Kommunikation mit den Schulen. Es nützt nichts, wenn die Gesamtheit der Studierenden und um das Lernen voneinander. meldungen bekommen Sie von den Lehrenden? zen nicht da sind und dass wir mit der klassischen Weise, in der Schulen sagen „Wir gehen nur bis hierhin!“ und wenn die Es ist ein wichtiger Nebeneffekt der Zusammenarbeit unter- Prof. Dr. Helmut Hachul: Das Angebot verzeichnet auf allen Seiten unsere Fächer konzipiert sind, darauf nicht vorbereitet sind. Hochschulen sagen „Wir weisen nur auf unsere Erfordernisse schiedlicher Hochschultypen, dass wir mehr von der Bildungs- eine sehr hohe Akzeptanz. Was die Studierenden und die Lehren- hin – und Mathematik ist eines davon“. Diesen Prozess brechen landschaft verstehen. den berichten, ist durchweg positiv. Zum Beispiel ist die Durch- Neben dem Handlungsfeld Mathematik spielt im DZS auch die wir auf, indem wir in einen Dialog mit den Schulen treten. fallquote in den Mathekursen durch den Mathe HelpDesk in dem Beratung eine große Rolle. Mit welchen Zielen ist das DZS im Mai 2015 an den Start gegangen? kurzen Zeitraum schon von 75 auf 50 Prozent heruntergegangen. Prof. Dr. Barbara Welzel: Die Beratung ist schon in der Studien- Inwiefern war die Bildungsinitiative RuhrFutur hilfreich bei der Prof. Dr. Barbara Welzel: Die großen Überschriften, mit denen wir Solche niederschwelligen Angebote, die auf Augenhöhe von Stu- vorphase ein ganz wichtiger Aspekt. Schülerinnen und Schüler, Umsetzung des DZS? unterwegs sind, sind Studienerfolg sichern und Bildungsgerech- dierenden und Tutoren stattfinden, sind sehr effektiv. die sich informieren wollen, können vieles gar nicht unterschei- Prof. Dr. Barbara Welzel: Durch unseren Zusammenschluss tigkeit. Die Erfahrung zeigt, wie notwendig es dafür ist, dass die den: Sowohl an der TU als auch an der FH Dortmund gibt es bei RuhrFutur haben wir uns ganz bewusst gemeinsam auf Schülerinnen und Schüler in der Studienvorphase, wie es aus Zeichnen sich bereits Zusammenhänge ab zwischen der Teilnahme Studiengänge wie E-Technik und Maschinenbau. Was ist da der den Weg gemacht, um den Übergang Schule/Hochschule zu unserer Sicht heißt, ausreichend Informationen und Beratung an den Maßnahmen des DZS und dem Studienerfolg?
FUTUR: FUTUR: 10 11 „Die Mathematik ist das Vehikel“ Ein Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Susanne Staude, Vizepräsidentin für Partnerhochschulen in Dortmund – kaum Studium und Lehre an der Hochschule Ruhr West einen Studiengang, der ohne Mathema- tik auskommt. „Es stimmt, dass unsere Studierenden oftmals Schwierigkeiten in Am 1. Januar 2018 hat das Dortmunder Vom „DZS upgrade“ erhofft sich die Mathe haben“, räumt Susanne Staude ein, Zentrum Studienstart Zuwachs bekom- Vizepräsidentin insbesondere einen regen „aber wenn es Mathe nicht gäbe, hätten men: Die Hochschule Ruhr West (HRW) Austausch mit den Partnerhochschulen sie die Schwierigkeiten woanders.“ Weil mit Standorten in Mülheim und Bottrop ist TU Dortmund und FH Dortmund. „Meine Mathematik ein anspruchsvolles Fach als neuer Partner eingestiegen. Unter dem Erwartung ist, dass wir voneinander ler- sei, machten sich Probleme hier leichter Titel „DZS upgrade“ geht die Maßnahme nen, was in der Praxis gut funktioniert und bemerkbar, glaubt die Wissenschaftlerin. nun in die nächste Förderphase. was nicht, und uns über unsere Erfah- „Unsere Studierenden haben vor allem „Für die Bildungsgerechtigkeit ist rungen austauschen. Im Endeffekt sind Schwierigkeiten zu studieren: die Motivati- es wichtig, dass wir an den Über- „Als wir von RuhrFutur gefragt wurden, unsere Studierenden und ihre Bedürfnisse on zu finden, ein ganzes Semester lang zu gängen arbeiten.“ ob ein Angebot wie das des Dortmunder gar nicht so unterschiedlich.“ Schon bei lernen, wenn die Prüfung erst am Ende ist. Zentrums Studienstart auch etwas für der Antragstellung konnte Susanne Staude Sie haben Schwierigkeiten, ihre Prioritäten uns wäre, haben wir sofort Ja gesagt“, er- sich von der „sehr guten, offenen Zusam- zu setzen und mehrere Module parallel zu innert sich Prof. Dr.-Ing. Susanne Staude, menarbeit“ der Akteure sowohl auf Lei- haben. Dabei müssen wir sie begleiten.“ Vizepräsidentin für Studium und Lehre tungs- als auch auf Projektebene überzeu- Prof. Dr. Barbara Welzel: Wir haben natürlich „Sichtempirie“ Welche Pläne und Perspektiven gibt es für die weitere Entwicklung an der HRW. „Das Thema Studieneinstieg gen. „Es gibt hier keinen Protektionismus. Besonders spannend findet die Vizepräsi- mit Studierenden. Auch im Kontext von RuhrFutur gibt es eine des DZS? beschäftigt uns ohnehin, weil unsere Akti- Wir verstehen uns als eine Gemeinschaft, dentin daher, dass Mathematik als Vehikel empirische Begleitung durch eine Studierendenbefragung, Prof. Dr. Helmut Hachul: Erst einmal finde ich wichtig, dass wir vitäten in diesem Bereich bisher noch obwohl wir um Studierende und Geld vom genutzt wird, um andere Themen mitzu- bei der unter anderem Fragen zum Dortmunder Zentrum dazu stehen, Dinge, die wir versprochen haben, auch tat- wenig konzentriert und aufeinander ab- Ministerium konkurrieren. Wir alle sind transportieren. Zum Beispiel die Fähigkeit Studienstart gestellt werden. Nur ist es da noch zu früh, um sächlich umzusetzen. Wir werden die Stützpfeiler des DZS zur gestimmt sind.“ Ging es in den Anfangs- Akteure für Bildung im Ruhrgebiet. Wenn zur Selbstreflexion, die sie als Lehrende am Aussagen treffen zu können. Was wir jetzt schon beobachten, Verstetigung weiterführen. So wird an unserer Hochschule die jahren der noch jungen Hochschule wir da nicht zusammenarbeiten, leiden die Institut Energiesysteme und Energiewirt- ist die Vernetzung. Wir haben sehr stark daran gearbeitet, den Beratung implementiert. Darüber hinaus haben wir im Bereich Ruhr West zunächst einmal darum, die Region und die jungen Menschen.“ schaft bei ihren Studierenden oft vermisst. Austausch unter den Lehrenden zu fördern und die Ressourcen der Mathematik entdeckt, dass sich der HelpDesk als äußerst Studiengänge aufzubauen, will man nun „Sie denken, sie gingen gut vorbereitet in des Dortmunder Zentrums Studienstart in die verschiedenen positiv erweist, und werden ihn dauerhaft installieren. gezielt Maßnahmen für einen erfolgreichen An der technisch orientierten Hochschule die Klausur, und fallen haushoch durch. Fakultäten zu integrieren. Die Vernetzung auf der Lehrenden- Studienstart in den Blick nehmen. Ruhr West gibt es – ähnlich wie an den Das ist eine Fehleinschätzung des eige- seite tut dem System Hochschule gut. Prof. Dr. Barbara Welzel: Auch bei uns sind Angebote wie der nen Könnens.“ Die Lernenden darin zu Mathe HelpDesk teilweise schon in den festen Strukturen veran- unterstützen, diese Schieflage aufzuheben, Inwieweit leistet das DZS einen Beitrag zur Chancen- und Bildungs- kert. Er wird zu einem großen Teil in der Fakultät für Mathema- betrachtet Staude als Chance. Ferner er- gerechtigkeit in der Region? tik implementiert. Wir haben alle Maßnahmen so angelegt, dass hofft sie sich durch das DZS upgrade mehr Prof. Dr. Helmut Hachul: Das Dortmunder Zentrum Studienstart wir sie weiterführen können, wenn sie sich bewähren – mit dem Kommunikation der Lernenden mit unter- ist ein Mittel, um akademische Bildung nach außen zu transpor- Ziel, unser System stets auf dem Stand der Zeit zu halten. Die schiedlichen Akteuren der Hochschule – tieren, sichtbar zu machen. Gleichzeitig treten wir in den Dialog nächste Phase im Kontext von RuhrFutur besteht im Transfer. Lehrenden, Ansprechpartnern der Studien- mit den Schulen und schauen, wer willig und fähig ist, ein Stu- Mit der Hochschule Ruhr West ist seit Januar 2018 ein weiterer „Wenn es die Mathe- beratung oder studentischen Tutoren. dium aufzunehmen. Wir ermutigen auch diejenigen zu einem Partner dabei. Sie übernimmt etwas von unseren Maßnahmen, matik nicht gäbe, hätten Studium, die es vielleicht aufgrund mangelnder akademischer denkt sie weiter – und sicherlich werden auch wir bei dieser unsere Studierenden Die Kommunikation von Studierenden Erfahrung in der Familie oder aufgrund von Vorbehalten nicht tun Zusammenarbeit etwas lernen. Das Projekt heißt „DZS upgrade“. die Schwierigkeiten innerhalb der Peergroup hält Susanne würden. Dabei ist das DZS ein Puzzleteil, das in andere Maß- Wir sind überzeugt davon, dass wir etwas tun, das modellhaft ist woanders.“ Staude für essenziell. Daher hat die HRW nahmen wie das Talentscouting hineingreift und im Gesamtbild und sinnvoll für die Region. mittlerweile den Mathe HelpDesk in ihr die Wirksamkeit erhöht. Portfolio aufgenommen. „Was wir außer- Prof. Dr. Helmut Hachul: Wir wünschen uns, dass unser Tun eine dem noch umsetzen möchten, ist die enge Prof. Dr. Barbara Welzel: Für die Bildungsgerechtigkeit ist es Blaupause für die Region wird. Dahinter steckt die Idee, dass Verzahnung zwischen den Fachtutorien wichtig, dass wir an den Übergängen arbeiten, dass wir trans- nicht nur die Hochschule Ruhr West, sondern jeder in diesen und der Allgemeinen Studienberatung.“ parent machen, für was man was braucht, und zeigen, was Werkzeugkasten hineingreifen, ihn verstehen und die Werk- Die Zusammenarbeit zwischen diesen es gibt. Deswegen ist die Verknüpfung der Matheangebote mit zeuge herausnehmen kann, die er für seinen Hochschulkörper Bereichen sei naturgemäß herausfordernd, der Beratung so wichtig. Die Ermutigung und die spezifische braucht. da sie sehr unterschiedliche Kommunika- Information sind Teil des Beratungsangebotes. Für Bildungsge- tionsstrukturen und -gewohnheiten aufwie- rechtigkeit ist die Verknüpfung fachlicher Inhalte mit anderen Vielen Dank für das Gespräch. sen. Im Hinblick auf weitere Maßnahmen Codes – wie geht wissenschaftliches Arbeiten? Wie geht Leben werde man schauen, was übertragbar sei an der Hochschule? – besonders wichtig. und zur Hochschule passe.
FUTUR: 13 Was ist das Dortmunder Zentrum Studienstart? Gemischtes Doppel: Mathe und Beratung Es knirscht und hakt beim Übergang von der Schule zur Hochschule. Nicht bei allen Studierenden, aber bei allzu vielen. Das Fach Mathematik spielt dabei eine wesentliche Rolle. In Dortmund ist man sich dieser Problematik schon länger bewusst. Statt einen Sündenbock zu suchen, arbeiten verschie- dene Akteure aus dem Bildungsbereich zusammen, um Hürden abzubauen und jungen Menschen den Studienstart zu erleichtern. Das „Dortmunder Zentrum Studienstart“ ist Ausdruck und sichtbarer Erfolg der gemeinsamen Bemühungen. Die Institutionen Schule und Hochschule wissen naturgemäß eher wenig vonein- Dr. Heidrun Olsen, Leiterin der Zentra- ander. Das Regionale Bildungsbüro der len Studienberatung der TU Dortmund Stadt Dortmund wollte dies ändern und „Das erste Studienjahr ist geprägt von lud 2013 Hochschullehrende der Mathe- Orientierungsprozessen. Dabei wollen matik sowie Lehrerinnen und Lehrer von wir die Studierenden unterstützen.“ zum Abitur führenden Schulen an einen runden Tisch. Fazit: Zwischen den schu- lischen Curricula und den Hochschul- curricula klafft eine deutliche Lücke. Der mittlerweile intensiv gepflegte Austausch zeigt ferner, dass die Hochschulen mit ähnlichen Problemen kämpfen: Sowohl an pelten Abiturjahrgänge und eines wachsen- schaffen?“, berichtet Dr. Barbara Clasen der Technischen Universität Dortmund als den Interesses junger Menschen an einem von der Zentralen Studienberatung der auch an der Fachhochschule Dortmund Studium war die ganze Aufmerksamkeit da- FH Dortmund. In hochschulübergreifender erschweren Defizite in der Mathematik rauf gerichtet, möglichst viele Studienplätze Zusammenarbeit wurden gemeinsame den Studieneinstieg. Gegenmaßnahmen, zu schaffen. „Wir wollten aber einen Schritt Maßnahmen entwickelt, erprobt, evaluiert um diese Hürde zu senken, müssen weiter gehen und dafür sorgen, dass die und in einigen Fällen auch überarbeitet. demzufolge bei der Mathematik ansetzen. jungen Menschen nicht nur die Möglichkeit Das Ergebnis sind flexible, auf jeden Sie sollen nicht nur helfen, die fachlichen bekommen zu studieren, sondern auch Studierenden individuell zugeschnittene Kenntnisse der Studierenden zu verbes- die besten Bedingungen vorfinden, um ihr Beratungs- und Unterstützungsangebote sern, sondern Schülerinnen und Schüler Studium erfolgreich zu gestalten“, berichtet für die gesamte Studieneingangsphase, schon in der Studienvorphase begleiten. Bianca Schumacher. Als Abteilungsleiterin beginnend in der Studienvorphase über Strategie und Qualitätsmanagement der TU den Studieneinstieg bis ins erste Studien- „In der Antragsphase für das Dortmunder Dortmund wirkte sie an der Antragstellung jahr. Zu den aktuell elf Maßnahmen Zentrum Studienstart haben wir überlegt, für das DZS mit. Zwei Dinge schienen da- des DZS zählen Schülerworkshops zur Ein Konzept, das aufgeht: wie wir Studienanfängerinnen und Studi- bei besonders wichtig: „Zum einen wollten Studienorientierung, Veranstaltungsreihen enanfänger unterstützen können“, erinnert wir die Studienanfängerinnen und -anfänger zum Studieneinstieg, E-Learning-Kurse, Dr. Magdalena Hörsken sich Dr. Heidrun Olsen von der Zentralen darin unterstützen, an der Universität anzu- ein Mathe HelpDesk, Klausurcoachings, koordiniert das DZS an Studienberatung der TU Dortmund. „Die kommen und sich schnell in dieser neuen Vorkurse, Durchstarterkurse und indivi- der FH Dortmund und angehenden Studierenden sind schon Welt zurechtzufinden. Zum anderen haben duelle Beratungsangebote. „Die Angebote freut sich über den Erfolg. mehrere Wochen vor dem eigentlichen wir gesehen, dass für viele von ihnen die richten sich an Schülerinnen und Schüler Studienbeginn auf dem Campus, um Vor- mathematischen Inhalte des Studiums eine sowie Studienanfängerinnen und -anfänger kurse zu besuchen. Daraus entstand die große Hürde darstellen.“ aller Fächer“, betont Dr. Lars Matthias Idee, ihre Präsenz zu nutzen und weitere Jensen-Lampiri, der das DZS an der TU Angebote für sie zu schaffen.“ Die ersten Genau da setzt das DZS an, das im Mai Dortmund koordiniert. Überlegungen für das Dortmunder Zent- 2015 an den Start ging: Es zeichnet sich rum Studienstart stellten die Partnerhoch- insbesondere durch die Verzahnung von Transparenz schaffen, Orientierung geben schulen im Wintersemester 2013/14 an – Mathematik und Beratung aus und ver- Gerade Schülerinnen und Schüler profi- zu einer Zeit also, als die Hochschulen im knüpft neue Maßnahmen mit bestehenden tieren von der Bündelung der Angebote ganzen Land eigentlich vor einer anderen Angeboten. „Wir haben uns gefragt: Was im Dortmunder Zentrum Studienstart. Herausforderung standen: Wegen der dop- gibt es schon? Wo müssen wir Anschlüsse „Durch das gemeinsame Auftreten der TU
FUTUR: FUTUR: 14 15 keit, Studierende mit speziellem Beratungsbedarf auf Programme jetzt – zu Beginn der zweiten Förderphase – zeichnet sich die Dortmund und der FH Dortmund erhalten des DZS zu verweisen“, freut sich Kirsten Lindner-Schwentick, Ko- Nachhaltigkeit des Gemeinschaftsvorhabens ab: Was müh- sie einen umfassenden Überblick über ordinatorin für Lehre und Studium am Dekanat BCI. Sie stellt dank sam erarbeitet wurde, zum Beispiel E-Learning-Module oder die Studienmöglichkeiten in Dortmund und der Maßnahmen des DZS einen deutlichen Qualitätssprung in der Vortragsreihen zum Studienstart, kann auch künftig genutzt können sich ihren Interessen nach hoch- Lehre und in der Infrastruktur des Studiums fest. „Angebote wie und weiterentwickelt werden. Den offenen Lernraum des Mathe schulübergreifend, aber auch hochschul- der Mathe HelpDesk sind nicht mehr wegzudenken und gehören HelpDesks haben die beteiligten Hochschulen schon heute in spezifisch informieren“, sagt Dr. Magdalena für mich zu den wichtigen Indikatoren für Betreuungsqualität.“ ihre Strukturen übernommen und das Angebot verstetigt. Das Hörsken, die das DZS an der FH Dortmund Sowohl die Fachbereiche als auch jeder einzelne Studierende Ziel, im Rahmen des DZS übertragbare Unterstützungsangebote koordiniert. Auch während der jährlich profitieren von Veranstaltungen wie „Stolpersteine einfach über- für Studierende zu entwickeln und Ansätze für eine erfolgrei- stattfindenden Dortmunder Hochschultage springen“, die sich an jene Studienanfängerinnen und -anfänger che hochschul(typ)übergreifende Kooperation zu schaffen, ist ist das DZS mit verschiedenen Angeboten richten, die erst nach dem offiziellen Semesterbeginn ins Studium erreicht worden: Das Gesamtkonzept des DZS und viele Einzel- vertreten. Rund 6.000 bis 7.000 Schüle- starten. Sie können dank gezielter Informationen sofort mit dem Er- maßnahmen lassen sich mit geringem Aufwand modifizieren rinnen und Schüler nutzen alljährlich die stellen ihrer Stundenpläne beginnen und verlieren keine Zeit – ein und auch für andere Hochschulen nutzen. So ist das Dortmunder seit nunmehr acht Jahren durchgeführten schöner Beitrag des DZS zur Willkommenskultur der Hochschulen! Zentrum Studienstart und seine Fortführung im DZS upgrade ein Hochschultage, um sich zu orientieren. nachhaltiger Beitrag zur Bildungsoffensive der Hochschulen. Das Regionale Bildungsbüro (RBB) der Das Dortmunder Zentrum Studienstart hat in vielen Bereichen Stadt Dortmund hat die Veranstaltung konzeptionelle Arbeit geleistet und Formate erprobt. Schon konzipiert und führt sie in Partnerschaft mit allen Dortmunder Hochschulen und vielen weiteren Akteuren durch. „Die Schulen haben sich eine Bündelung Überblick über das Netzwerks DZS der Informationsangebote gewünscht“, Dr. Barbara Clasen (oberes Bild, berichtet Gundula Manzel, Koordinatorin rechts) leitet die Zentrale Studien- für den Übergang Schule/Hochschule im TU Dortmund FH Dortmund RuhrFutur beratung der FH Dortmund. Dr. Lars RBB. Die Angebote des DZS treffen bei Matthias Jensen-Lampiri (links) koor- den Dortmunder Hochschultagen auf eine interessierte Zielgruppe. „Wie finde ich den diniert das DZS an der TU Dortmund. Dortmunder Zentrum Studienstart Zielgruppen: Studiengang, der zu mir passt?“ ist der Titel Gundula Manzel organisiert im Regio- • Schüler/-innen • Studienan- eines Vortrags, den die Partnerhochschulen nalen Bildungsbüro der Stadt Dortmund Koordination Handlungsfeld Beratung Handlungsfeld Mathematik fänger/-innen gemeinsam entwickelt haben und mitei- die Hochschultage. • Studierende nander durchführen. Auch der Workshop „Braucht man dafür Mathe?“ wurde Zielgruppen und Netzwerkpartner gemeinsam konzipiert. Er unterstützt Intern Extern angehende Studierende dabei herauszu- Entscheidung“ unterstützt Zweifelnde dabei, ihre Studienwahl zu hinterfragen und finden, wie viel Mathematik in welchem die Entscheidung entweder zu bekräftigen oder über mögliche Alternativen wie Fach- • Hochschulleitung • E valuation/ • Schulen • H andwerkskammer Studienfach steckt. wechsel oder Berufsausbildung nachzudenken. Im Anschluss an die Veranstaltung • Studierende Qualitätssicherung • Schüler/-innen Dortmund finden gemeinsame Reflexionen der Initiatoren und Partner statt. Dieser dialogische • Fakultäten/Fachbereiche • Schreibwerkstatt • Stadt Dortmund/Regio- • Studierendenwerk • Referate • Qualität in der Lehre nales Bildungsbüro • Industrie- und Handels- Wie ein Leuchtturm will das Dortmunder Prozess ist im Dortmunder Zentrum Studienstart fest verankert und ein wichtiger • Dezernate (QdL) • Bundesagentur für kammer zu Dortmund Zentrum Studienstart jungen Menschen Punkt für das Gelingen. • Fachschaften • Talentscouting Arbeit die Orientierung erleichtern, es will Trans- • Tutor/-innen • AStA/Fachschaftsrat • Kreis Unna parenz schaffen und Chancen verbessern. Ein Netzwerk, das trägt • Zentrale Studien- • TalentKolleg Ruhr • (Berufstätige) Studien- Deshalb spielt die Beratung neben der „Das DZS verfolgt den Ansatz des ‚Gemeinsamen Wirkens‘“, erklärt Tanja Helmig, Leiterin beratung • DoBuS interessierte • Career Service Mathematik eine zentrale Rolle. Maßnah- des Handlungsfelds Hochschule bei RuhrFutur. „Dieses zielt darauf ab, die Kräfte aller • DoKoLL men wie die Vortragsreihe „Von Anfang an Akteure zu bündeln, gemeinsam die zentralen Herausforderungen zu identifizieren, richtig“ wurden geschaffen, um Studie- entsprechende Lösungen zu entwickeln und Erfolgsbeispiele aus der Praxis in die Unterstützungs- und Beratungsangebote renden wichtige Themen wie Zeitmanage- Fläche zu bringen.“ Ein solches kooperatives Projekt erfordert einen hohen Aufwand an ment, Organisation des Studienstarts oder Koordinierung und Beziehungspflege. Allein die hochschulübergreifende Zusammen- • Braucht man dafür Mathe? • Mathe HelpDesk • Vorkurse Lernstrategien nahezubringen, die für den arbeit braucht eine regelmäßige und engmaschige Kommunikation – von den Treffen • Wie finde ich den Studiengang, • Themenspecials • Wie geht’s? So geht’s! Studienerfolg ebenso bedeutsam sind wie der Koordinatorinnen und Koordinatoren mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der zu mir passt? • Durchstarterkurse/Basiskurse Mathe • Wann es dir recht ist • Klausurcoaching fachliche Kenntnisse. Das erste Studi- Beratung und Mathematik sowie Projektmanagement bis hin zu Strategiebesprechungen • Stolpersteine einfach überspringen enjahr ist geprägt von Orientierungspro- mit den Projektleitungen und der koordinierenden Geschäftsstelle von RuhrFutur. Doch • Die zweite Entscheidung zessen – sowohl in fachlicher als auch in die gemeinsamen Anstrengungen tragen Früchte: Die Arbeit mit den Fakultäten und • Von Anfang an richtig sozialer Hinsicht. Speziell für die Zielgrup- Fachbereichen konnte bereits vertieft und Formate gemeinsam weiterentwickelt werden. • 100 Tage TU Dortmund pe der Studienzweiflerinnen und -zweifler Die Fakultäten und Fachbereiche profitieren von der Möglichkeit, Veranstaltungsangebote Verknüpfung mit bestehenden Ange- Neue Angebote Inlays in bestehende Angebote hat das DZS eine eigene Veranstaltung des DZS zu nutzen, für die es zuvor eigene Formate gab, oder eigene Angebote mit Maß- boten u. a. SchnupperUni, Langer Abend entwickelt und das Konzept mit externen nahmen des DZS zu verknüpfen. So hat die Fakultät für Bio- und Chemieingenieurwesen der Studienberatung/Nacht der Bera- Partnern – Industrie- und Handelskam- (BCI) der TU Dortmund zum Beispiel einen „BCI-Führerschein“ entwickelt, der Erstse- tung, Schulklassenbesuche an den Hoch- mer, Handwerkskammer und Agentur mestern dabei helfen soll, sich an der Universität zurechtzufinden. Nach dem Prinzip des schulen, KAoA, Do-camp-ing, Tag der für Arbeit in Dortmund – abgestimmt. Sportabzeichens können Studierende dafür Veranstaltungen aus verschiedenen Modulen offenen Tür, Dortmunder Hochschultage Die Maßnahme mit dem Titel „Die zweite absolvieren – auch aus den Vortragsreihen des DZS. „Zudem haben wir nun die Möglich-
FUTUR: 16 Die Maßnahmen des DZS im Überblick Erstes Studien- jahr Beratung Studienvorphase Stolpersteine einfach überspringen Wer per Nachrück- oder Losverfahren einen Mathematik/Beratung Studienplatz bekommt, startet verspätet ins Studium und muss sich um viele Dinge auf ein- mal kümmern. Wichtige Einführungsveranstal- Braucht man dafür Mathe? tungen – etwa zum Thema wissenschaftliches Wer sich zum Beispiel für ein Studium der Erziehungswissen- Arbeiten – haben bereits stattgefunden. Damit schaften interessiert, rechnet nicht unbedingt damit, sich intensiv der Einstieg trotzdem reibungslos verläuft, ist mit Statistik und Diagnostik beschäftigen zu müssen. Doch diese Maßnahme speziell auf die Bedürfnisse Mathematik steckt in vielen Fächern – nicht nur in den Natur- und von Nachrückerinnen und Nachrückern zuge- Ingenieurwissenschaften, sondern auch in den Wirtschafts- und schnitten. Sie werden in einer Begrüßungsver- Gesellschaftswissenschaften. Der Schülerworkshop „Braucht man anstaltung offiziell willkommen geheißen und dafür Mathe?“ klärt über fachliche Studienvoraussetzungen und in der Studieneingangsphase je nach indivi- -anforderungen von Studiengängen auf, in denen Mathematik eine duellen Bedürfnissen per Coaching begleitet. wichtige Rolle spielt. Er sensibilisiert Schülerinnen und Schüler für In einem Workshop lernen und üben sie die den Zusammenhang zwischen dem Wissen um fachliche Anfor- Standards des wissenschaftlichen Arbeitens derungen und einem erfolgreichen Studienstart. Zugleich erfahren und Schreibens, sodass kein Stolperstein ihren Erstes Studienjahr Mathematik sie, wie sie sich vor der Entscheidung für ein Studienfach intensiv akademischen Werdegang behindert. über die Lerninhalte informieren können. Mit einem mathema- tischen Selbsttest kann der eigene Status quo ermittelt werden. Ferner stellt der Schülerworkshop Angebote der Hochschulen vor, Mathe HelpDesk um etwaige Lücken schon vor Studienbeginn zu kompensieren. Wer den Stoff der Mathevorlesung nicht verstanden hat oder bei einer Übungsaufgabe hängenbleibt, findet im ersten Studienjahr individuelle Unterstützung im Mathe HelpDesk. An sechs Standorten, zwei davon an Studieneinstieg Studieneinstieg Beratung der FH Dortmund, vier an der TU Dortmund, geben geschulte Tutorinnen und Tutoren Hilfe zur Selbsthilfe – jeden Tag und ohne Voranmeldung. Der Mathematik Mathe HelpDesk setzt auf das erfolgreiche Peer-Konzept: Gleichaltrige, die Von Anfang an richtig sich in einer ähnlichen Situation befinden, lernen mit- und voneinander. Um den Übergang von der Schule optimal bei ihrem Einstieg. Sie um- Dadurch können Studierende auf Augenhöhe mit ihren Tutorinnen und Vorkurse zur Hochschule zu meistern, fasst Themen wie „Lernen lernen“, Tutoren kommunizieren. Die Hemmschwelle, das Angebot wahrzunehmen, Der sanfte Einstieg ins Studium durch Vorkurse müssen Studienanfängerinnen „Zeitmanagement“ und „Start ins ist gering; die Nachfrage hingegen groß. Der Mathe HelpDesk leistet je- für Studienanfängerinnen und -anfänger der und -anfänger nicht nur fachliche Studium“, die unabhängig vom doch nicht nur erste Hilfe, sondern unterstützt auch bei der Klausurvorbe- MINT-Fächer und des Fachs Wirtschaft hat sich Kompetenz mitbringen, sondern Studienfach für alle angehenden reitung und bietet Workshops zu bestimmten Themenschwerpunkten an. an den Hochschulen schon etabliert: Etwa die auch Selbst- und Lernkompe- Studierenden interessant sind. Sie Hälfte der Studierenden nutzt diese Möglichkeit, tenz. Jenseits des strukturierten erfahren in den einstündigen Vor- Erstes Studienjahr um sich fachlich auf das Studium vorzubereiten. Schulalltags ist jetzt ein hohes Maß trägen, wie sie ihren neuen Alltag Die Angebote dienen dazu, Lerntechniken an Eigenorganisation gefragt. Die bewältigen und sich Techniken Mathematik aufzufrischen und Unterschiede in der fachli- parallel zu den Mathematikvorkur- aneignen können, um ihr Studi- chen Vorbildung auszugleichen, indem Lernin- sen angebotene Vortragsreihe „Von um erfolgreich zu beginnen. Die halte aus der Schule aufgearbeitet und vertieft Anfang an richtig“ begleitet Stu- Präsentationen stehen auch online werden. Die künftigen Studierenden bekommen dienanfängerinnen und -anfänger zum Download bereit. Fit in die Matheprüfung zudem erste Einblicke in die Arbeitsweise an der Sich allein zu Hause zum Lernen zu motivieren ist schwie- Hochschule. Auf einer Internetplattform können riger, als gemeinsam zu üben. Zur intensiven Klausurvorbe- sie sich über das Angebot an Vorkursen infor- reitung holt das DZS Studierende auch in der vorlesungs- mieren; dort finden sie zu vielen Vorlesungen freien Zeit aus ihren vier Wänden in die Hochschule. Dort und Übungen auch begleitende Materialien und Zeitmanagement treffen sie sich in Kleingruppen zum gemeinsamen Klausur- Möglichkeiten, um ihr Vorwissen zu überprüfen kann man lernen. training oder kurz vor den Prüfungen zum Intensivtraining und selbstständig zu üben. Die Präsenz der zu konkreten mathematischen Themen. Verbindlichkeit und Die Angebote des neuen Studierenden vor Ort wird ferner genutzt, Regelmäßigkeit zählen, daher müssen Interessenten sich DZS helfen dabei. um sie mit weiteren Angeboten des DZS vertraut vorab anmelden. Die Arbeit in einer festen Gruppe motiviert, zu machen und sie kulturell wie auch sozial in und dank fachkundiger Begleitung ist es jederzeit möglich, die Hochschule einzubinden. Fragen und Probleme vor Ort zu klären.
FUTUR: FUTUR: 18 19 Erstes Studienjahr Mathematik Erstes Studienjahr Beratung Die zweite Entscheidung Es ist normal, Zweifel an dem Weg zu haben, den man eingeschlagen hat. Diese sollten aber nicht zur Verzweiflung führen, sondern als Chance zu einer frühzeitigen Aus- einandersetzung mit den eigenen Möglichkeiten und Zielen genutzt werden. Die Maßnahme „Die zweite Entscheidung“ bietet Unterstützung Für Studierende bei Abbruchtendenzen, Motivations- ist es wichtig zu problemen und Unsicherheit dar- erfahren, dass über, ob der gewählte Studiengang der richtige ist. Mal motiviert sie sie mit ihren Pro- Studierende dazu, den eingeschla- blemen nicht allei- genen Weg selbstbewusst weiterzu- ne sind. verfolgen. Mal zeigt sie Alternativen auf und macht dabei deutlich, dass Durchstarterkurse eine Korrektur der Studienwahl zum Wenn Studierende die Zulassung zu einer Prüfung nicht erhalten oder eine Prüfung wiederholen müssen, ist das kein Grund, Entscheidungsprozess gehören kann das Studium abzubrechen oder das Fach zu wechseln. Die Durchstarterkurse helfen ihnen, ihre Chancen beim zweiten Anlauf und kein Scheitern darstellt. Die zu verbessern. Ferner erleichtern sie Studienanfängerinnen und Studienanfängern mit Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte den Maßnahme beginnt mit einer Infor- Start. Beide Zielgruppen profitieren von einer persönlichen Beratung: Sie dient dazu, den individuellen Wissensstand zu ermitteln und mationsveranstaltung mit internen sich über die passenden Unterstützungsmaßnahmen zu informieren. Im zweiten Schritt geht es darum, die mathematischen Grund- und externen Partnern und umfasst kompetenzen zu stärken, damit die fachlichen Voraussetzungen für den Neustart stimmen. neben einem Intensivworkshop auch Einzelberatungen. Erstes Studienjahr Beratung Wie geht’s? So geht’s! Selbst eine noch so gute Vorbereitung schützt nicht davor, bei neben dem Fachwissen wesentlich sind für den Studienerfolg: Studienbegleitende Beratung Wann es Dir recht ist! einer wichtigen Prüfung einen Blackout zu erleiden. Gut, wenn Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können gezielt jene Ange- Wenn es mit dem Studium nicht so recht Fachwissen allein ist kein Garant für man weiß, wie es dazu kommen und was man dagegen tun bote auswählen, die für sie persönlich bedeutsam sind – vom vorangeht, kann das viele Gründe haben – den Studienerfolg. Um den Hoch- kann. Auch „Aufschieberitis“ und Perfektionismus können das Entspannungs- oder Achtsamkeitstraining bis hin zur Schulung der sowohl fachliche als auch persönliche. schulabschluss zu schaffen, müssen Lernen beeinträchtigen. Die Vortrags- und Workshopreihe „Wie sozialen Kompetenzen. Die Theorie wird begleitet von Gruppen- Doch gerade in Studiengängen mit vielen Studierende unter anderem lernen, geht’s? So geht’s!“ greift diese und viele andere Themen auf, die und Einzelarbeit, Reflexionsphasen und praxisnahen Trainings. Studierenden ist es den Dozenten oft nicht ihre Zeit einzuteilen, mit Stress umzu- möglich, jeden Einzelnen im Blick zu haben. gehen, sich zu motivieren, Ängste und Damit Studierende mit Schwierigkeiten Zweifel zu überwinden und sich selbst beim Studienfortschritt dennoch nicht zu regulieren. Zu diesen Themen hat durchs Raster fallen, hat die TU Dortmund das DZS gemeinsam mit der Psycholo- mit dem Aufbau eines Studienverlaufs- gischen Studienberatung umfangreiche monitorings begonnen. Aufgrund der Online-Materialien entwickelt, die Stu- Daten sollen Studierende mit langsamem dierenden auf einer E-Learning-Platt- Studienfortschritt zu freiwilligen Gesprä- form zur Verfügung stehen. Das chen in die Zentrale Studienberatung Studierenden-Coaching vermittelt nicht In den Vorlesungen eingeladen werden. Auf diesem Wege wird nur Informationen, sondern hält auch werden Grundlagen es möglich, die einzelne Person individuell praktische Übungen bereit. Da die vermittelt, in den wahrzunehmen und proaktiv zu betreuen. Online-Materialien jederzeit abrufbar Workshops finden Erfahrungen der FH Dortmund, die vor sind, ist eine hohe zeitliche Flexibilität gewährleistet. Somit handelt es sich praktische Übungen einigen Jahren bereits ein Frühwarnsys- tem für Studierende mit Problemen beim um ein niederschwelliges Angebot, statt. Studienfortschritt etabliert hat, gehen in das Studierende beim Lernen effektiv die Entwicklung der Maßnahme ein. begleitet und unterstützt.
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