Adam-Olearius-Schule Aschersleben Schulkonzept Gemeinschaftsschule - "Fortschritt besteht wesentlich darin, fortschreiten zu wollen."
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Adam-Olearius-Schule Aschersleben Schulkonzept Gemeinschaftsschule „Fortschritt besteht wesentlich darin, fortschreiten zu wollen.“ Lucius Annaeus Seneca Stand: 01.05.2013
Inhaltsverzeichnis 1. Analyse der Schulsituation ................................................................................... 3 1.1 Leitbild der Adam-Olearius- Schule Aschersleben ........................................ 3 1.2 Adam Olearius – ein Sohn der Stadt Aschersleben....................................... 3 1.3 Grundgedanken der Konzeption .................................................................... 4 1.4 Schule für Weltkunde .................................................................................... 7 1.5 Rhythmisierung des Lernens ......................................................................... 7 1.6 Mittagessen ................................................................................................... 8 1.7 Selbständigkeit und gemeinschaftliches Lernen ............................................ 8 1.8 Projektarbeit .................................................................................................. 8 1.9 Teilnahme an Wettbewerben ......................................................................... 9 1.10 Unser Kartensystem – Ein Belohnungssystem ............................................ 10 1.11 Schülerpotential ........................................................................................... 11 1.12 Zusammenarbeit mit den Grundschulen ...................................................... 11 1.13 Räumliche Schulsituation ............................................................................ 11 1.14 Personelle Schulsituation ............................................................................ 13 2. Festlegung und Begründung der Formen der Organisation ............................... 14 2.1 Gründe für die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule ......................... 14 2.2 Festlegung der Organisationsform .............................................................. 14 2.3 Vorgesehene Abschlüsse: ........................................................................... 15 2.4 Leistungsbewertung und Versetzung .......................................................... 16 3. Unterrichtsgestaltung und Unterrichtsorganisation ............................................ 19 3.1 Festlegungen zur Stundentafel .................................................................... 19 3.2 Inhalte des Unterrichts................................................................................. 19 3.3 Fächerübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten ............................ 21 3.4 Rhythmisierung des Unterrichts................................................................... 22 4. Differenzierung und Individualisierung ............................................................... 24 4.1 Formen der Differenzierung ......................................................................... 24 4.2 Pädagogische Mitarbeiter ............................................................................ 25 4.3 Förderunterricht und Gemeinsamer Unterricht ............................................ 27 5. Berufs- und Studienorientierung ........................................................................ 28 6. Außerunterrichtliche Angebote ........................................................................... 30 6.1 Pausengestaltung und Mittagessen............................................................. 30 6.2 Schulspezifische Aktivitäten ........................................................................ 30 6.3 Arbeitsgemeinschaften ................................................................................ 30 7. Partizipation von Schülerinnen und Schülern und Erziehungsberechtigten ....... 36 7.1 Mitwirkung der Schüler ................................................................................ 36 7.2 Mitwirkung der Erziehungsberechtigten....................................................... 36 8. Organisationsstrukturen ..................................................................................... 37 8.1 Schulträger .................................................................................................. 37 8.2 Sozialcharta ................................................................................................. 37 9. Schlusswort........................................................................................................ 38
Konzept Gemeinschaftsschule „Adam-Olearius-Schule“ Aschersleben 1. Analyse der Schulsituation 1.1 Leitbild der Adam-Olearius- Schule Aschersleben Die Adam-Olearius-Schule Aschersleben ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule in freier Trägerschaft. Sie wurde 2008 gegründet und nahm den Schulbetrieb mit dem Schuljahr 2009/2010 auf. Die Adam-Olearius-Schule versteht sich als fortführende Schule der beiden seit 2003 bestehenden Grundschulen in freier Trägerschaft der Stadt Aschersleben und steht darüber hinaus allen Schülern offen. Sie baut auf bewährten Konzepten der Freien Montessori Schule und der Christlichen Grundschule auf, da der Bedarf an einem weiterführenden Schulmodell besteht. Die Adam-Olearius-Schule stellt sich damit in besonderer Weise den Anforderungen des angestrebten Bildungsstandortes Aschersleben in Sachsen-Anhalt. 1.2 Adam Olearius – ein Sohn der Stadt Aschersleben Die geschichtsträchtige und geschichtsbewusste Stadt Aschersleben ehrt ihre großen Bürger. So gibt es in Aschersleben eine Adam-Olearius-Straße. Der Kulturkreis Adam-Olearius trägt stolz seinen Namen. In der regionalen Bildungslandschaft ist erstaunlich, dass sich bis 2008 niemand auf den am 24. September 1599 in der St. Stephanikirche zu Aschersleben getauften Adam Oelschläger (latinisiert Adam Olearius) als Schulnamen berufen hat. Bietet doch der aus einfachen Verhältnissen stammende Sohn Ascherslebens, der in Leipzig Theologie, Philosophie und Mathematik studierte, mit seinem Lebens- und Schaffensweg nahezu ideale Anknüpfungspunkte für eine Schule im Zeitalter der viel beschworenen Globalisierung. Olearius nahm von 1633 – 1639 an einer Expedition Friedrich III. zu Schleswig-Holstein-Gottorf teil, die mitten im Dreißigjährigen Krieg den Seidenhandel mit Schah Sefi in Isfahan anbahnen sollte. Auch wenn diese Expedition politisch und wirtschaftlich scheiterte, bildete sie doch die Grundlage für seine 1647 erschienene „moskowitische und persianische Reisebeschreibung“. In jedem Fall war der zwischenzeitlich zum Hofmathematiker und Hofbibliothekar in Gottorf ernannte Adam Olearius damit ein Vorreiter der wissenschaftlichen Reisebeschreibung. Olearius, der auch aus dem Persischen übersetzte, beschrieb die von ihm bereisten russischen und orientalischen Länder umfassend in ethnologischer, geografischer und historischer Hinsicht. Im Jahr 1654 gelang ihm mit der Konstruktion des „Gottorfer Riesenglobus“ der Bau des ersten Planetariums der Welt. Er verstarb im Jahr 1671 in der Stadt Gottorf. Kein anderer der berühmten Bürger von Aschersleben hat seinen Geist so universell entwickelt und soweit über seinen Lebensraum und seine Zeit hinaus gewirkt, wie Adam Olearius. Gleichzeitig ist er ein Beweis dafür, wie auch Menschen aus einfachsten Verhältnissen bei entsprechendem Talent, Fleiß und angemessener 3
Förderung zu wissenschaftlichen Spitzenleistungen fähig sind. Deshalb ist der Schulname Ansporn und Verpflichtung. 1.3 Grundgedanken der Konzeption Die ganzheitliche Förderung der Schüler der Adam-Olearius-Schule ist Grundlage aller konzeptionellen Überlegungen. Die Kinder und Jugendlichen in ihrem intellektuellen, emotionalen und sozialen Sein dort abzuholen, wo sie stehen, ist eine der zentralen pädagogischen Aufgaben. Ein wesentliches Ziel ganzheitlicher Bildung ist erreicht, wenn die jungen Menschen selbständige und verantwortungsbewusste Subjekte im Projekt ihres eigenen Lebens werden. Aus diesem Grund gilt es, die individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler so zu fördern, dass ihnen alle weiteren Bildungswege offen stehen. Dafür tragen Lehrer, Schulleitung, Eltern sowie relevante Institutionen und Vertreter des öffentlichen Lebens Verantwortung. Das Kollegium begleitet die Kinder und Jugendlichen in ihrem Schulalltag. Sorgsam achtet es auf eine individuell förderliche Balance zwischen den Interessen der Schüler und den Anforderungen, die an sie gestellt werden. Dazu braucht es zum einen ein vielfältiges Repertoire an Instrumentarien, Lehr- und Lernmethoden. Insbesondere braucht die Adam-Olearius- Schule aber auch Lehrer, die die jungen Menschen ernst nehmen und wertschätzend mit ihnen gemeinsam das Schulleben gestalten. Der Schulleiter ist mit allen Bereichen des schulischen Lebens vernetzt. Als prägende Kraft in Bezug auf Inhalte, Strukturen und Kommunikationsformen begleitet, fördert und steuert er die Prozesse innerhalb der Schule. Gemeinsam mit dem Kollegium entwickelt der Schulleiter Instrumentarien zur Evaluation und achtet darauf, dass die Entwicklung von Schule und Unterricht so optimiert wird, dass die Adam-Olearius-Schule mit ihrem Bildungskonzept in Gegenwart und Zukunft Vorbild und Orientierung bietet. In diesem Sinne pflegt der Schulleiter auch Verbindungen nach außen. Denn Schule ist ein Ort des lebendigen Erfahrungsaustausches: Was hier passiert, muss nach außen wirken – was außerhalb passiert, muss nach innen wirken. Dem entsprechend ist die Entwicklung von Schule und Unterricht Teil eines gesellschaftlichen Prozesses und muss in ständiger Wechselwirkung reflektiert und optimiert werden. Im Kern dieses Gestaltungswillens steht die Kommunikation: Glaubwürdig, authentisch, transparent ist sie ein Herzstück des schulischen Lebens. Kommunikative Kompetenz – nach innen und außen praktiziert – schafft Begegnungen, ermöglicht den Austausch über Inhalte, nutzt interne und externe Strukturen. Kommunikative Kompetenz macht neugierig und lebendig, sie sorgt für aktiven Spaß am Lernen und bietet den Schülern eine optimale Vorbereitung auf einen chancenreichen und verantwortungsbewussten Lebensweg. Wir verstehen Bildung als Zusammenhang von Lernen, Wissen, Können, Wertebewusstsein, Haltungen und Handlungsfähigkeit. („Maße des Menschlichen“, Gütersloher Verlagshaus). Dieses Verständnis kann verhindern, dass Wissen und Handeln auseinanderklaffen und eine „Wertevermittlung“ nur angehängt 4
wird. Es ist uns dabei auch bewusst, dass mit jeder getroffenen Auswahl an didaktischen Unterrichtsmethoden eine inhaltliche Deutung verknüpft ist. Diese Zusammenhänge wollen wir uns immer wieder bewusst machen. Unsere Schule weist sich inhaltlich an substantiellen Gehalten aus. Selbst gesteuertes Lernen und verantwortliches Lehren wirken wechselseitig. In Lehrplänen, Lehrinhalten und Unterrichtskonzepten wird sichtbar, was in unserer Gesellschaft für wichtig gehalten wird. Lernen ohne Erziehung ist unzulänglich, weil es Charakter und Persönlichkeit nicht mit einbezieht. Für uns ist klar, dass Lebenserfahrung und Werte und das hieraus erwachsende Orientierungswissen über den Sinn des Lernens entscheiden. Schule dient dem Wissenserwerb, aber Wissen ist kein Selbstzweck. Neben dem formellen Lernen in der Schule gibt es viele informelle Wege des Lernens, teilweise überlagert durch die modernen Medien. Gerade in einer „Wissensgesellschaft“ muss nach einer Wissensbegründung gefragt werden. Wissen ist daraufhin zu befragen, ob es dem Einzelnen und dem Zusammenleben der Menschen dient. Wir halten den Menschen für gebildet, der umsichtig und verantwortungsbewusst ist und sich an dem orientiert, was alle gemeinsam angeht. Das Können soll im Zusammenhang mit Bildung an unserer Schule zu besonderer Bedeutung kommen. Was nützen Appelle an Solidarität und Gemeinsinn, was helfen Streitkultur und Verständigungsbereitschaft, Beiträge zu sozialer Gerechtigkeit und Friedenswillen, wenn das Wissen davon, wie es sein sollte, wie es funktioniert, wegen mangelnden Könnens nicht zum Handeln führt. Ohne Können produziert das Lernen im praktischen Leben Enttäuschungen, die das Handeln lähmen. Wir wollen uns nicht der Illusion hingeben, dass Schule „Wissen für die Zukunft“ schafft. Über die Zukunft wird immer in der Gegenwart nachgedacht. Was als Zukunft erscheint, ist immer nur eine Vorstellung von Zukunft. Streng genommen ist uns die Zukunft verborgen. Wir werden nicht bestreiten, dass gewisse Fertigkeiten in der Zukunft wichtig sind. Wir wollen aber festhalten: Zukunftsfähige Bildung braucht Raum für das Unerwartete, für das nicht Vorhersehbare, für das Neue. Das bedeutet, dass in unserer Schule Kreativität, Ausprobieren, „Schräges“ und „Unerlaubtes“ erlaubt sind. Die zu Recht bestehenden ökonomischen Leistungserwartungen der Wirtschaft und im Dienstleistungsgewerbe sind an verlässliche und verantwortliche Personen gebunden. Das Fehlen entsprechender werteorientierter Kompetenzen wird längst als Kostenfaktor erkannt. Dazu kommt, dass kulturelle und ethische Bildung Menschen befähigt, die Differenz zwischen Ökonomie und „würdevollem Leben“ auszuhalten. Der Gegensatz zwischen dem, was sich finanziell eindeutig bilanzieren lässt, und dem, was letztlich dem Menschen dient, ist nur mit einer guten ethischen Bildung, die auch den Widerstand nicht scheut, zu bewältigen. Im Zuge fortschreitender Globalisierung wird interkulturelle und interreligiöse Bildung unerlässlich. Das Erlernen von Fremdsprachen – so wichtig es ist – reicht dafür nicht aus. Wir sind sowohl in Deutschland, als auch in Europa von einem 5
„weltbürgerlichen“ Denken weit entfernt. Ethisch gesehen darf bei allem Bemühen um weltweite technologische und ökonomische Ausdehnung die Spannung zwischen privilegierten und nichtprivilegierten Völkern nicht übersehen werden. Interkulturalität und Interreligiosität sind schwierig, denn sie rühren an Tiefenschichten, die oft die Akzeptanz des Fremden verhindert. Der Einsatz neuer Medien ist für uns wichtig, aber mit dem Wissen um die Risiken ihres Gebrauchs. Neue Informationsmedien erzeugen nicht Bildung, sondern sie setzen Bildung voraus. Für die effektive Benutzung reicht ein Handbuch, für den sinnvollen Gebrauch der uns überflutenden Informationen braucht es Urteilsvermögen und sensible Wahrnehmung. Im Schulalltag ist lapidar festzuhalten: Personen sind durch nichts zu ersetzen. Erziehen und Bilden bleiben in ihrer Grundstruktur personale Prozesse. Wir wollen Zeit lassen. Schon Maria Montessori hat darauf hingewiesen, dass es „sensible Phasen“ gibt und Zeiten, in denen anscheinend „nichts“ passiert. Für geistige Arbeit ist einerseits gesammelte Anstrengung und andererseits der schöpferische überraschende Moment eines unerwarteten Einfalls charakteristisch. Beide Male sind Zeit einzuräumen. Unter Druck und Angst kann nicht bildend gelernt werden. Wir wünschen uns nicht nur fachwissenschaftlich gebildete Lehrer und Lehrerinnen, sondern Lehrende, die mit diesen bildungstheoretischen Vorgängen vertraut sind. Freiarbeit, rhythmisierter Unterricht, Feiern und Pausen, flexible Lernzeiten und selbst bestimmte Zeiteinteilung dürfen nicht nur Schlagworte für Kindergarten und Grundschule sein – trotz aller leistungsbezogenen Signale der Gesellschaft. Bildung braucht Geschichtsbewusstsein, Erinnerungen und Gedenken. Die Geschichte ist der Tummelplatz von kontroversen Deutungen der Wirklichkeit und der Raum für Austragungen von Konflikten. Die Geschichte ist mehrsträngig. Erfolg und Scheitern, Hoffnungen und Enttäuschungen, Glück und Leid, Schuld und Vergebung, die Kraft zum Guten und die Fähigkeit zum abgrundtief Bösen liegen nah beieinander. Die Geschichte kennt Gewinner und Verlierer, Sieger und Besiegte, Täter und Opfer. Die gegenwärtige Diskussion zur Bedeutung einer Erinnerungs- und Gedenkkultur ist gerade in der deutschen Geschichte von existenzieller Bedeutung. Wir stellen auch die Fragen nach Transzendenz und Gott. Soziologen sprechen inzwischen mit Nachdruck von einer Entsäkularisierung. Gerade für Jugendliche spielt die individuelle Sinnsuche eine große Rolle. Die religiöse Individualisierung wird zunehmend zu einer religiösen Pluralität. Rückläufige Kirchlichkeit ist ja nicht gleichzusetzen mit dem Schwinden von Religiosität und - sicher oft diffuser – Spiritualität. Die Frage nach Gott ist für zeitgemäße Bildung von Wichtigkeit, da sie zu kritischer Selbstrelativierung anregt. Sie schützt vor absolutistischem und selbstherrlichem Denken und Handeln. 6
1.4 Schule für Weltkunde Entscheidender inhaltlicher Schwerpunkt unseres Schulkonzeptes ist die Orientierung auf Weltkunde. Als Schule für Weltkunde wenden wir uns dem Thema „Globalisierung“ in verschiedener Form in allen Klassenstufen zu. Mit einer ausgeprägten Konzentration auf Geografie, Geschichte, und Ethnologie sollen auf der Grundlage eines humanistischen Menschenbildes Schülerinnen und Schüler herangebildet werden, die den globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen sind. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten wir fächerübergreifend und fächerverbindend entsprechend der Themenstellungen, welche gemeinsam erarbeitet wurden und ständig weiterentwickelt werden. Diese Themenstellungen sind wie konzentrische Kreise aufgebaut, da wir der Meinung sind, dass die Entwicklung eines Weltbildes im eigenen Umfeld beginnen muss. Im Laufe der Schuljahre wird der Blick der Schüler auf größere Zusammenhänge geführt, auf andere Kulturen, auf Konflikte und Spannungsfelder der Welt, in der sie leben und die sie einst mitgestalten sollen. So wurden die Themen für das Schuljahr 2012/13 in folgender Weise formuliert: Klassenstufe 5 „Meine Region“, Klassenstufe 6 „Mein Heimatland“, Klassenstufe 7 „Wir in Europa“, Klassenstufe 8 „Wir gehen in die Welt“, Klassenstufe 9 „Andere Welten – andere Kulturen“. Mit der Einführung der Gemeinschaftsschule werden wir diese Leitlinien weiterentwickeln und der konkreten Situation anpassen. 1.5 Rhythmisierung des Lernens Die Adam-Olearius-Schule ist eine Ganztagsschule, in der bereits eine Rhythmisierung des Lernens erfolgt. So beginnt der Wochenplan mit einem gleitenden Einstieg. Die Schüler haben montags in der ersten Stunde die Möglichkeit, in einer Klassenleiterstunde über Vorhaben und Ziele der Woche sowie über Probleme in einem Gesprächskreis zu reden. Ebenfalls montags erhalten Schüler Lernaufgaben, welche sie im Laufe der Woche selbständig erledigen sollen. An jedem Tag findet Blockunterricht in Abwechslung mit Einzelstunden statt. Zwei große Pausen bieten Raum zur Erholung. In der ersten großen Pause können die Schüler ihr Frühstück im Freien verzehren. Bei sehr kaltem Wetter wird ihnen ungesüßter Kräutertee zum Aufwärmen angeboten. Wer möchte, kann die schuleigene kleine Bibliothek besuchen, die von Schülern und Schülerinnen betreut wird, dort in Zeitschriften stöbern oder ein Buch über einen längeren Zeitraum ausleihen. Die zweite große Pause ist die Mittagspause. Auch die Schüler, welche nicht am Schulessen teilnehmen, nehmen ihre Mahlzeit im Essenraum ein, um die sozialen Kontakte zu den Mitschülern während des Essens pflegen zu können. Die erste Stunde beginnt 7.45 Uhr, die letzte Stunde endet montags bis donnerstags 15.15 Uhr, freitags 12.10 Uhr. Jeden Freitag findet in der letzten Stunde ein Gesprächskreis statt, welcher der Auswertung der vergangenen Woche gewidmet wird. Die Schüler lernen, miteinander die Geschehnisse der Woche zu reflektieren, die eigene Meinung im Rahmen der Klasse zu vertreten und Verantwortung für das soziale Umfeld zu übernehmen. Die Schüler haben die Möglichkeit, sich vor 7
Unterrichtsbeginn und nach Unterrichtsschluss im Schulhaus unter Aufsicht aufzuhalten. 1.6 Mittagessen Ein tägliches gemeinsames Mittagessen, das in einem großen hellen Raum eingenommen wird, dient der Gemeinschaftserziehung. Lehrer und Schüler sitzen zur selben Zeit an den Tischen und nutzen die Gelegenheit des Austausches im zwanglosen Gespräch. Bei der Auswahl des Essenanbieters achteten wir besonders auf die Möglichkeit, ein vollwertiges Schulessen auszuwählen, das nicht über lange Wegstrecken angeliefert wird, und deshalb am frühen Morgen gekocht und über Stunden hinweg warmgehalten werden muss. Schüler und Eltern hatten das Recht, an der Entscheidung über den Essenanbieter mitzuwirken, so dass die Vorlieben der Kinder neben den von der Schule gesetzten Parametern Berücksichtigung fanden. 1.7 Selbständigkeit und gemeinschaftliches Lernen Großer Wert wird auf Selbständigkeit und gemeinschaftliches Lernen gelegt. Die durch das Ganztagskonzept entstehenden Freiräume werden für Freie Selbständige Arbeit (FSA), Förderunterricht und ein großes Angebot an Arbeitsgemeinschaften, das klassenübergreifend strukturiert ist, genutzt. Die Zeiten für die Freie Selbständige Arbeit werden vom Schuljahr 2013/14 an koordiniert, so dass Schüler verschiedener Klassenstufen die Möglichkeit haben, an selbst gewählten Lernorten gemeinschaftlich Lernaufgaben zu bearbeiten, Hilfe anderer zu erbitten und Hilfestellungen zu geben. Auf diese Weise werden soziale Kompetenzen entwickelt und kognitive Fähigkeiten gefestigt. Da die Lehrer und Lehrerinnen nur bei Bedarf die Lernprozesse unterstützen und Hilfestellungen geben, wird die Eigenverantwortlichkeit und Selbständigkeit der Schüler und Schülerinnen gefördert. 1.8 Projektarbeit Von besonderer Bedeutung für die Lehrer und Schüler der Adam-Olearius-Schule ist die Projektarbeit. So finden in jedem Schuljahr mindestens zwei Projektwochen statt, in denen die Stundentafel aufgehoben wird und die Schüler die Möglichkeit haben, in einem gemeinsam festgelegten Rahmen eigene Ideen zu entwickeln und gemeinschaftlich an einem Thema zu arbeiten. Mit den Projekten soll ein ganzheitliches Betrachten von Wirklichkeit eröffnet werden. Die Schüler lernen das Denken in Zusammenhängen und präsentieren im Anschluss ihre Arbeitsergebnisse in Form von Plakaten, Ausstellungsstücken, Portfolios und Vorträgen. Viele verschiedene Aspekte, die einem Sachverhalt innewohnen, können auf unterschiedlichste Weise erarbeitet werden. Weitere Projekte sind darüber hinaus stets möglich. So wird in der fünften Klasse der Übergang in die neue Schulform mithilfe eines Projektes erleichtert. Die Schüler, welche aus verschieden Orten und Schulen kommen, schreiben ein gemeinsames Theaterstück, das in künstlerischer Form ihre Träume und Ängste in Bezug auf den Schulalltag wiederspiegelt. Die Szenen werden in Gruppen erarbeitet, später gemeinsam überprüft und geprobt. Am Ende der Woche steht die Aufführung vor Eltern und Großeltern. Dieser sanfte Übergang aus der Grundschule in die weiterführende Schule hilft den Schülern sich 8
zu orientieren, die Klasse kennen zu lernen und sich der eigenen Stärken bewusst zu werden. Außerdem ist es in der Adam-Olearius-Schule Tradition, am Zeitensprünge Programm der Stiftung „Demokratische Jugend“ teilzunehmen. Als „Zeitenspringer“ stellen die Schüler Fragen zur Geschichte des nahen Umfeldes und beschäftigen sich mit Problemen der Menschen, die einst in ihrer Region gelebt und gearbeitet haben. Diese Arbeiten werden ebenfalls im Rahmen von Projekten durchgeführt. Die Ergebnisse präsentieren die Schüler beim Jugend-Geschichtstag der Landesvereinigung kulturelle Kinder– und Jugendbildung in Magdeburg und in Sendungen der Harz-Börde-Welle, mit der wir bisher in diesen Projekten erfolgreich zusammengearbeitet haben. Jährlich nehmen die Schüler der Adam-Olearius–Schule an einer der Projektwochen der Kreativwerkstatt Aschersleben teil, die sich im gleichen Haus befindet. Hier entwickeln die Schüler unter Anleitung von Künstlern unterschiedliche Werke, wie Plastiken, Modelle, Bilder und Filme, welche die eigene Weltsicht in besonderer Form wiederspiegeln. 1.9 Teilnahme an Wettbewerben Die Schüler der Adam-Olearius-Schule nahmen in den vergangenen Jahren erfolgreich an vielen Wettbewerben teil. So erhielt die Schülerzeitung „Olearius-Post“ 2012 im Wettbewerb „Goldene Feder“ den Sonderpreis des Innenministeriums. Beim Wettbewerb „Futurego“ belegten Schüler unserer Schule 2012 den 8. Platz. Für den Zeitensprünge-Wettbewerb konnten wir uns bereits dreimal in Folge qualifizieren. Die Schüler und Schülerinnen der Klasse 8 nehmen am Wettbewerb der DAK gegen das Komasaufen teil. Unter dem Thema „Bunt statt Blau“ gestalten sie Plakate. Außerdem senden wir Beiträge im Wettbewerb um den Jugend-Kultur-Preis des Landes Sachsen-Anhalt „Verwandlung“ ein und einzelne Schüler nehmen an Schreibwerkstätten, verschiedenen Mathematikwettbewerben und erstmalig am Intel Leibnitz Challenge teil. Wir halten es für wichtig, dass Schüler ihre Fähigkeiten auch außerhalb unserer Schule unter Beweis stellen und wir legen deshalb großen Wert darauf, an verschiedensten Wettbewerben teilzunehmen. Jeder Schüler wird ermutigt, das eigene Können und die eigene Kreativität weiterzuentwickeln, sich über die Schule hinaus zu engagieren und sich mit anderen zu messen. Auch wenn nicht immer ein Preis errungen werden kann, so wachsen die Schüler mit den Aufgaben, welche sie selbst übernehmen. 9
1.10 Unser Kartensystem – Ein Belohnungssystem Um Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Problemlösefähigkeit bei unseren Schülern zu fördern, müssen diese in der Lage sein, bestimmte Normen und Regeln des Miteinanders zu beherrschen und einzuhalten. Um sie hierfür zu befähigen, haben wir in Anlehnung an verschiedene pädagogische Konzepte anderer Schulen im Frühjahr 2012 ein Kartensystem an unserer Schule eingeführt. Schüler, die ein gutes bis sehr gutes Lern- und Sozialverhalten an den Tag legen, können bestimmte Freiheiten im Schulalltag erlangen. Diese reichen von der freien Wahl des Lernortes während der Freien Selbstständigen Arbeit bis hin zur Benutzung der Handys in den großen Hofpausen. Die Karten gibt es in zwei Farben: gelb und grün. Schüler mit grünen Karten beachten schon alle Regeln des Sozial- und Lernverhalten. Den Schülern mit gelben Karten gelingt es schon fast, alle Regeln einzuhalten. Die Schüler ohne Karten müssen noch weiter an sich arbeiten, um sich an die vereinbarten Regeln zu halten und erhalten deshalb keinerlei Freiheiten im Schulalltag. Wenn sich das erwünschte Verhalten bei den Schülern ohne Karten einstellt, können sie selbstverständlich ebenfalls eine farbige Karte erhalten. Dies geschieht durch einen begründeten Antrag des Kindes an den Klassenlehrer, der diesen im Klassengespräch mit den Mitschülern bespricht, so dass anschließend gemeinsam eine Entscheidung getroffen werden kann. Natürlich können bei Schülern mit Karten negative Veränderungen auftreten. Bei Fehlverhalten erhalten diese Schüler eine Unterschrift auf der Karte. Bei drei Unterschriften wird der Schüler um eine Farbe heruntergestuft bzw. verliert er seine Karte. Eine Neubeantragung und -besprechung einer Karte in der Klasse ist dann erst wieder in einem Monat möglich. Durch die Diskussionen der Schüler mit ihrer Klassenleitern zum Erreichen einer Farbe in den Klassenleiterstunden werden die Schüler für ihr eigenes Verhalten sensibilisiert, denn eine selbstreflexive Einschätzung zu den einzelnen Regeln ist bei der Antragsstellung einer Karte zwingend notwendig. Mit dem Kartensystem versprechen wir uns die positive Verstärkung von erwünschtem Verhalten der Schüler. Die Schüler sollen außerdem zur Selbsteinschätzung ihres Handelns und Schaffens befähigt werden. Sie handeln individuell, denn sie bestimmen durch ihr Verhalten selbst, welche Freiheiten sie in ihrem Schulalltag erhalten. Sie lernen, demokratisch zu handeln, denn die Kartenvergabe wird im Klassenverband gemeinsam mit dem Klassenlehrer eruiert. Wir erachten das Kartensystem außerdem als sinnvoll, da Schüler, die für ein positives Klassen- und Schulklima verantwortlich sind, durch das Kartensystem noch stärker in den Vordergrund gestellt werden und als positives Beispiel für die anderen gelten können. Zwar loben Lehrer ihre Schüler häufig, meist jedoch nur in Bezug auf ihre schulischen Leistungen im Fachunterricht. Mit dem Kartensystem wird somit das „normale“, normgerechte Verhalten zum besonderen. Insgesamt erhoffen wir uns vom Kartensystem die langfristige Verbesserung des Sozial- und Lernverhalten unserer Schüler. 10
1.11 Schülerpotential Inzwischen lernen etwa 90 Schüler in den Klassenstufen fünf bis neun in unserer Einrichtung. Mit dem Schuljahr 2013/2014 wird erstmalig eine zehnte Klasse unterrichtet. Bis zum 21.04.2013 waren 20 Schüler für die kommende fünfte Klasse angemeldet. Erfahrungsgemäß kommen bis zum Beginn des neuen Schuljahres weitere hinzu. Wenn die Klassenstärke 26 Schüler erreicht, sehen wir uns in der Lage, die Klasse zu teilen. Uns ist bewusst, dass die Schüleranzahl recht gering ist, doch aufgrund der freien Trägerschaft haben wir die Möglichkeit, in der Sekundarstufe II mit sehr kleinen Gruppen im Kurssystem zu arbeiten. 1.12 Zusammenarbeit mit den Grundschulen Als freie Schule verfügen wir nicht über einen festgelegten Einzugsbereich. Obwohl unsere Einrichtung zunächst als weiterführende Schule für die „Freie Montessori- Grundschule“ Aschersleben und die „Christliche Grundschule“ Aschersleben konzipiert worden ist, besuchen inzwischen viele Schüler aus anderen Aschersleber Grundschulen unsere Einrichtung, ebenso wie Schüler aus den Grundschulen angrenzender Ortschaften und Landkreise. Um einen reibungslosen Übergang von einer Schulform zur anderen gewährleisten zu können, pflegen wir gute Kontakte zu den Grundschulen. Mit den Grundschulen, die sich wie unsere Schule auf dem Campus des Bestehornparks befinden, organisieren wir gemeinsame Aktivitäten. So stellen die Schüler der fünften Klassen Ergebnisse von Projekten (Theateraufführungen, selbstgeschriebene Märchen) den jüngeren Schülern vor und sie werden ebenfalls zu Projektpräsentationen eingeladen. Im zweiten Schulhalbjahr besucht der Klassenlehrer der zukünftigen fünften Klasse die Schule, in welcher die zukünftigen Fünftklässler unterrichtet werden. In Hospitationen und Gesprächen mit den Klassenleitern erfährt er Wesentliches über seine neuen Schüler, so dass er in der Lage ist, sich langfristig auf seine Klasse einzustellen. Die abgebenden Schulen, welche es wünschen, erhalten am Ende des nächsten Schulhalbjahres ein Feedback zur Entwicklung der Schüler. Wir halten eine Zusammenarbeit mit allen Grundschulen für unbedingt notwendig, um den Erfolg der fünften Klasse zu sichern. 1.13 Räumliche Schulsituation Im Herzen Ascherslebens lernen die Schüler der Adam-Olearius-Schule in einem geschichtsträchtigen Gebäude, dem kernsanierten Bau der Optima-Druckerei. Neben unserer Schule befinden sich die Grundschule Mehringen, das IWK Aschersleben sowie eine für alle Schulen der Umgebung offene Kreativwerkstatt im Haus. Zusammen mit der angrenzenden Grafikstiftung Neo Rauch, einer 2013 fertig gestellten Sporthalle, der „Freien Montessori-Grundschule“ sowie der „Christlichen Grundschule“ Aschersleben verbindet der als Schulhof genutzte Bestehornpark diese Einrichtungen zu einem im Salzlandkreis einzigartigen Bildungscampus. Unsere Schule nutzt die ersten beiden Etagen des Gebäudes. Im Erdgeschoss befinden sich die Fachräume für Biologie, Physik sowie ein Computerkabinett und 11
eine modern ausgestattete Küche mit acht komplett ausgestatteten Arbeitsplätzen für den Hauswirtschaftsunterricht. In der ersten Etage befinden sich die Klassenräume sowie das Chemielabor. Die Schule soll für die Kinder nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung, sondern vor allem ein Lebensort sein. Daher arbeiten wir ausschließlich mit dem Klassenraumprinzip. Die Schüler lagern ihre Arbeitsmaterialien in persönlichen Lernfächern, die in jedem Klassenraum bereitgestellt werden, und haben somit einen festen Ort für ihr Lernen. Es wird auf diese Weise vermieden, dass gerade unsere jüngsten Schüler sämtliche Arbeitsmaterialien jeden Tag zur Schule tragen müssen. Des Weiteren können die Schüler den Raum nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten und vor allem ihre in Projekten bzw. handlungs- und produktionsorientierten Unterrichtssequenzen gefertigten Arbeitsergebnisse jederzeit im eigenen Raum ausstellen. Jeder Klassenraum ist mit Einzeltischen ausgestattet. Zur mannigfachen Gestaltung einzelner Unterrichtssequenzen können unsere Lehrkräfte bzw. die Schüler selbst in kürzester Zeit verschiedene Sitzordnungen für kooperative Unterrichtsphasen oder auch für Einzelarbeit generieren. Lediglich zum Unterricht in den Fachräumen müssen die Klassenräume verlassen werden. Diese Räume sind in allen Belangen auf dem neuesten Stand der Technik. In unserem Physikraum befindet sich ein interaktives Whiteboard, das für einen abwechslungsreichen Unterricht mit neuen Medien ausgiebig genutzt wird. Mehrere Terminals versorgen die Schultische für größere Instrumente mit Energie. Durch die umfangreiche Gerätesammlung wird der Unterricht durch Schüler- und Lehrerexperimente bereichert. Der Lehrertisch verfügt über Strom, Wasser- und Gasversorgung. Das moderne Chemiekabinett besitzt vollständig ausgestattete Arbeitsplätze mit Gas, Strom und Wasser, eine umfangreiche Geräte- und Chemikaliensammlung und einen Abzug für gefährliche Lehrerexperimente sowie separate Tische zur Auswertung der Schülerexperimente. Giftige Abgase werden abgesogen und ggf. explosionsartige Reaktionen verbleiben im Abzugsraum, sodass weder Schüler noch Lehrer gefährdet werden. Die Flure der Schule sind sehr weitläufig und bieten einige Sitzgelegenheiten. Die Schüler können während unserer Stunden der Freien Selbständigen Arbeit bei Bedarf die gewohnte Umgebung des Klassenraums verlassen, und allein, zu zweit oder in Gruppen auf den Fluren lernen und arbeiten. In unserem Atrium hat jede Klasse eine abschließbare Vitrine, in der die schönsten Unterrichtsprodukte wie Bilder, Plakate und Fotos etc. öffentlich ausgestellt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, Produkte aus handlungsorientiertem Unterricht und Projekten in einem Galeriesystem an den Wänden der Flure zu präsentieren. Das Essen wird gemeinsam in einem großen lichtdurchfluteten Raum eingenommen, in dem die monatliche Schulversammlung mit allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft stattfindet. 12
1.14 Personelle Schulsituation Das Team der Adam-Olearius-Schule besteht zurzeit aus elf Lehrkräften und einer Förderschullehrerin. Das Kollegium ist insgesamt sehr jung, zudem motiviert und sehr engagiert. Sechs der Kollegen haben vor weniger als drei Jahren das Referendariat mit dem Zweiten Staatsexamen abgeschlossen. Die Atmosphäre ist sehr offen, von gegenseitiger Wertschätzung und regem Austausch geprägt. So findet – neben dem üblichen Austausch in kleineren (Fach-) Gruppen, einmal pro Woche eine Dienstberatung statt, während der sich alle Mitglieder des Kollegiums über Erfahrungen mit Schülern, Unterrichts- sowie Lehr- und Lernmethoden austauschen. Darüber hinaus besteht in diesem Rahmen die Möglichkeit, wichtige Terminabsprachen zu tätigen und Probleme direkt mit der Schulleitung zu klären. Von den fest angestellten Lehrkräften besitzen sechs die Lehrbefähigung für die Sekundarstufe II; unter ihnen ist der stellvertretende Schulleiter. Des Weiteren gehören drei Diplomlehrerinnen mit großen Erfahrungen im Sek II-Bereich sowie eine Kollegin mit der Lehrbefähigung für die Sek. I zu unserem Kernteam. Diese Lehrer unterrichten hauptsächlich in den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathematik. Um das Stundenvolumen inklusive abwechslungsreicher Arbeitsgemeinschaften komplett abdecken zu können, arbeiten außerdem sieben Lehrer auf Honorarbasis für unsere Schule. Die Bereitschaft, neue Lern- und Unterrichtsmethoden auszuprobieren, ist im gesamten Kollegium sehr ausgeprägt. Daher haben sich alle Lehrkräfte in der gemeinsamen Dienstberatung und in der Gesamtkonferenz für die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule ausgesprochen. Da viele die Befähigung für den Unterricht in der Sekundarstufe II besitzen, sind der Einsatz und die Motivation im Kollegenkreis sehr hoch, zukünftig mit dem Konzept der Gemeinschaftsschule Schülerinnen und Schüler zum Abitur zu führen. Für Projektarbeiten und gezielte individuelle Förderungen wird das Kollegium durch zwei tatkräftige und vielseitige Pädagogische Mitarbeiter unterstützt. Unser Team komplettieren im technischen Bereich ein Hausmeister und eine Hilfskraft für die Essenausgabe. Für die Organisation des Schulalltags unterstützen uns eine Sekretärin und eine technisch-pädagogische Hilfskraft. 13
2. Festlegung und Begründung der Formen der Organisation 2.1 Gründe für die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule Ein längeres gemeinsames Lernen sorgt für höhere Bildungsgerechtigkeit und gibt auch Schülern, die am Ende der Grundschule noch nicht die Befähigung, ein Gymnasium besuchen zu können, erreicht haben, die Möglichkeit, das Abitur zu erlangen. Eltern und Kinder müssen nicht in frühem Alter eine Entscheidung über den Bildungsweg ihres Kindes treffen, welche sich später nicht in allen Fällen revidieren lässt. Kindern bleibt länger Zeit für ihre individuelle Entwicklung und eine größere Anzahl von Schülern kann zu einem höherwertigen Abschluss geführt werden. Diesen Zielen fühlen wir, Lehrer, Schüler und Elternschaft der Adam-Olearius-Schule Aschersleben, uns verpflichtet. Darüber hinaus halten wir es für hilfreich, wenn leistungsstarke Schüler über einen längeren Zeitraum mit leistungsschwächeren Schülern gemeinsam lernen. Heterogenität stellt kein Problem dar, sondern eine Chance, miteinander voneinander zu lernen, welche auf verschiedene Weise genutzt werden kann. Unsere Einrichtung bietet gute Voraussetzungen für eine Umwandlung zur Gemeinschaftsschule. 2.2 Festlegung der Organisationsform Entsprechend der „Verordnung über die Umwandlung einer Schule in eine Gemeinschaftsschule Sachsen-Anhalt und einer Gemeinschaftsschule Sachsen- Anhalt in eine andere Schulform“ (Umwandlungsverordnung) vom 19.März 2013, §1 wählt die Adam-Olearius-Schule die Organisationsform 1a. Wir halten eine Gemeinschaftsschule mit den Schuljahrgängen 5-12 und einem gymnasialen Zweig ab dem 9. Schuljahrgang für die Variante, die am besten zu unserer Schule und zu unserem Schulkonzept passt. Uns ist bewusst, dass wir innerhalb dieser Variante die Verantwortung für eine eigene gymnasiale Oberstufe tragen, doch aufgrund der personellen und räumlichen Voraussetzungen, sehen wir dieses Modell als Erfolg versprechend an. Die Schüler erhalten die Gelegenheit, von Klasse 5-8 gemeinschaftlich zu lernen und die eigenen Kompetenzen in die Gestaltung der neuen Schulform einzubringen. Die Lehrerschaft, der Trägerverein , die Elternschaft und die Schülerschaft sind bereit, sich den Herausforderungen, welche mit der Einrichtung der neuen Schulform verbunden sein werden, zu stellen, um gemeinsam eine Entwicklung voranzutreiben, von deren Notwendigkeit alle überzeugt sind. 14
2.3 Vorgesehene Abschlüsse: Nach der 9. bzw. 10. Klasse können folgende Abschlüsse (entsprechend der „Verordnung über die Abschlüsse in der Sekundarstufe I“ vom 20. Juli 2004) erworben werden: a) Hauptschulabschluss (nach §3 o.g. VO) Voraussetzung: - erfolgreicher Besuch des 9. Schuljahrganges - keine Abschlussprüfung b) Qualifizierter Hauptschulabschluss (nach §4 o.g. VO) Voraussetzung: - erfolgreicher Besuch des 9. Schuljahrganges - Teilnahme an einer besonderen Leistungsfeststellung gemäß RdErl. des MK vom 3.11. 2005 – 33 – 83213 (einschließlich Änderung vom 24. 7. 2007) c) Realschulabschluss (nach §5 o. g. VO) Voraussetzung: - erfolgreicher Besuch des 10. Schuljahrganges - bestandene Abschlussprüfung (§§ 13 - 18 o. g. VO) d) Erweiterter Realschulabschluss (nach §6 o.g. VO) Voraussetzung: - erfolgreicher Besuch des 10. Schuljahrganges - bestandene Abschlussprüfung und Erreichen besonderer Leistungen - dieser Abschluss berechtigt zum Besuch des Gymnasiums oder des Fachgymnasiums Nach Absolvierung des 12. Schuljahrganges der Gemeinschaftsschule kann die Allgemeine Hochschulreife erworben werden (entsprechend der „Verordnung über die gymnasiale Oberstufe“ vom 24.März 2003, geändert durch die Verordnung vom 17. November 2006) e) Abitur (nach § 2 o.g. VO) Voraussetzung: - erfolgreicher Besuch der Einführungsphase (Klasse 9 und 10) - erfolgreiches Absolvieren der Qualifikationsphase (Vier Kurshalbjahre) - bestandene Abiturprüfung Für die Abiturprüfung gilt die Vereinbarung über Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 01.06.1979 i.d.F. vom 124.210.2008). 15
2.4 Leistungsbewertung und Versetzung Die Leistungsbewertung folgt dem Runderlass des MK vom 26.6.2012 – 2-83200 „Leistungsbewertung und Beurteilung an allgemeinbildenden Schulen und Schulen des Zweiten Bildungsweges der Sekundarstufen I und II“ , wobei entsprechend Punkt 3.1 die schulischen Gremien entsprechende Beschlüsse fassen zu fachübergreifenden Rahmenvorgaben, zu Anzahl und Gewichtung von Klassenarbeiten und Klausuren, zum Verfahren zur Information der Schülerinnen und Schüler und ihrer Erziehungsberechtigten, zur Berücksichtigung von Prozess, Produkt und Präsentation bei der Leistungsbewertung in den einzelnen Schuljahrgängen und zu den Fächern, in denen die Klassenarbeiten gemäß Nummer 4.1.4 geschrieben werden. Folgende Festlegungen werden zu Klassenarbeiten im Realschulbildungsgang getroffen. Biologie Klasse 5 6 7 8 9 Gewichtung 30 % 30 % 30 % 30 % 30 % Anzahl pro HJ 1 1 1 1 1 Dauer in min. 45 45 45 45 45 Chemie Klasse 7 8 9 Gewichtung 30 % 30 % 30 % Anzahl pro HJ 1 1 1 Dauer in min. 45 45 45 Physik Klasse 6 7 8 9 Gewichtung 30 % 30 % 30 % 30 % Anzahl pro HJ 1 1 1 1 Dauer in min. 45 45 45 45 Mathematik Klasse 5 6 7 8 9 Gewichtung 30 % 30 % 30 % 30 % 30 % Anzahl pro SJ 2 3 3 1/1 1/1 1 ZKA Dauer in min. 45 45 45 45/90 45/90 16
Deutsch Klasse 5 6 7 8 9 10 Gewichtung 30 % 30 % 30 % 30 % 30 % 30 % Anzahl pro SJ 2 2 1/1 2 2 1/1 Dauer in min. 45 45 45/90 90 135 135/240 Englisch Klasse 5 6 7 8 9 Gewichtung 30 % 30 % 30 % 30 % 30 % Anzahl pro SJ 2 2 2 1/1 1/1 Dauer in min. 45 45 45 45/90 45/90 Ethik, Geschichte, Geographie, Sozialkunde Klasse 5 6 7 8 9 Gewichtung 30 % 30 % 30 % 30 % 30 % Anzahl pro SJ 2 2 2 2 2 Dauer in min. 45 45 45 45 45 Wirtschaft, Musik Klasse 5 6 7 8 9 Gewichtung 30 % 30 % 30 % 30 % 30 % Anzahl pro SJ 1 1 1 1 1 Dauer in min. 45 45 45 45 45 WPK (Wahlpflichtkurs) Klasse 7 8 9 Gewichtung 25 % 25 % 25 % Anzahl pro SJ 1 1 1 Dauer in min. 45 45 45 Religion Klasse 5 6 7 8 9 Gewichtung 30 % 30 % 30 % 30 % 30 % Anzahl pro SJ 1 1 1 1 1 Dauer in min. 45 45 45 45 45 Die Adam-Olearius-Schule legt großen Wert auf die Nutzung von Lernerfolgskontrollen, die unter Punkt 4.2.1 der o.g. Verordnung aufgeführt sind; insbesondere auf die Aufbereitung von Materialien, Protokolle, Dokumentationen, Prozessberichte, Projektskizzen, Portfolios, Belegarbeiten, Belegmappen oder Exposés, da diese den Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten der Gestaltung einräumen und der Kompetenzentwicklung besonders förderlich sind. 17
Gleiches gilt für mündliche Formen (Punkt 4.2.2) und praktische Formen (Punkt 4.2.3). Da Noten in Form von Ziffern für Schüler nicht in allen Fällen aussagekräftig genug sind, wird entsprechend Punkt 6.6 Formen zur Verdeutlichung der individuellen Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung besondere Bedeutung beigemessen. Lernentwicklungsberichte, Kompetenzraster, Bewertungsbogen, Diagnosebogen, Portfolios, Lernkontrakte, Selbstbewertungen, wechselseitige Bewertungen, Lerntagebücher, Rückmeldebogen, Zertifikate und Bewertungskonferenzen werden verstärkt eingesetzt. Versetzung Versetzungen in die höhere Klassenstufe, Überweisungen und Wiederholung eines Schuljahrganges sind durch Anwendung der Versetzungsverordnung (VersetzVO) vom 17. Dezember 2009 verbindlich geregelt. 18
3. Unterrichtsgestaltung und Unterrichtsorganisation 3.1 Festlegungen zur Stundentafel Wesentliche Grundzüge des pädagogischen Arbeitens, die unserer Schule entwickelt wurden, bleiben erhalten. Einige Veränderungen innerhalb der Stundentafel machen differenziertes Arbeiten ohne eine Trennung der Klassenverbände möglich. So werden im Bereich der Kernfächer Stunden in den Pool für differenziertes Arbeiten abgegeben, so dass die Freie Selbständige Arbeit an drei Wochentagen durchgeführt werden kann. Stunden aus den Bereichen Gesellschafts- und Naturwissenschaften fließen in die Projektarbeit ein. Eine Verknappung der Inhalte ist dennoch nicht gegeben, da Themen dieses Bereiches in Projekten erarbeitet werden. Bereich Fach Klasse 5 Klasse 6 Deutsch 4 4 Kernfächer Mathematik 4 4 Englisch 5 4 Naturwissenschaftlicher Biologie 2 1 Bereich Physik - 2 Geschichte 1 1 Gesellschaftswissenschaftlicher Geographie 1 1 Bereich Religion / Ethik 2 2 Musisch-künstlerischer Musik 1 1 Bereich Kunst 1 1 Technischer und Technik 1 1 hauswirtschaftlicher Bereich Hauswirtschaft 1 1 Bewegung Sport 3 3 Freie Selbständige Differenzierung / Wochenplan Arbeit 3 3 Förderstunden Ganzheitliches Lernen Projektarbeit 4 4 Gemeinschaftlicher / Klassenleiterstunde / Jahrgangsübergreifender 2 2 Schulversammlung Bereich Kreativer Bereich Arbeitsgemeinschaften 2 2 GESAMT: 37 37 3.2 Inhalte des Unterrichts Die Inhalte des Unterrichts orientieren sich am gültigen Lehrplanwerk des Landes Sachsen-Anhalt. Der Unterricht in den Klassenstufen 5-10 wird auf der Grundlage der Lehrpläne der Sekundarschule gestaltet. Ab Klasse 9 gelten für den gymnasialen Zweig die curricularen Vorgaben des Gymnasiums. Eine schulinterne kompetenzorientierte Planung wird erstellt. Folgende Schwerpunkte wurden entsprechend der Orientierung auf Weltkunde ausgewählt. 19
Klasse 5: Motto - Meine Region Beiträge der Fächer En Familie, Schule Eth/ Rel Soziale Beziehungen Geo Meine Stadt / Umgebung Mu passendes Lied Bio Mein Haustier Ma Daten in Tabellen und Diagrammen aus der Region Ge Geschichte der Region / Familiengeschichte Ku Die Antike D Meine Schule Klasse 6: Motto – Unser Heimatland Beiträge der Fächer Bio Einheimische Nutzpflanzen und Insekten D Berichte aus Aschersleben, Regionale Sagen Ge Ottonisches Reich Ma Arithmetische Mittel (geschichtliche Daten), römische Zeit Eth/ Rel Judentum, Christentum, Islam Ku Mittelalter (Naumburger Dom) Geo Gemeinsamkeiten und Unterschiede der europäischen Kulturen Klasse 7: Motto – Wir in Europa Beiträge der Fächer Mu Musik anderer Kulturen Ma Prozentrechnung Ge Flugblätter / Reformation Ch Gewässerverschmutzung En Großbritanien / London D Briefe 20
Klasse 8: Motto – Wir gehen in die Welt Beiträge der Fächer D Südafrika „Themba“ Bio Aids Eth / Geo Asiatische Weltreligionen Ge Industrielle Revolution En Einwanderungswellen Klasse 9: Motto – Andere Welten – andere Kulturen Beiträge der Fächer En Australien Ge Erster Weltkrieg SK Rolle der Medien Ch Umweltverschmutzung / Müllentsorgung 3.3 Fächerübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten Auch außerhalb der Projektarbeit wird in der Adam-Olearius-Schule fächerübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten praktiziert. Das Lehrerteam entwickelt auf der Grundlage der Rahmenrichtlinien einen Plan, der Möglichkeiten für diese Arbeitsweise aufzeigt und koordiniert. So werden unerwünschte Dopplungen vermieden und bestimmte Inhalte durch die Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven für die Schüler interessanter, was einen größeren Lernerfolg verspricht. Häufig arbeiten die Fachlehrer verschiedener Bereiche erfolgreich zusammen. Den Termin für gemeinsames Arbeiten legt dabei der Fachlehrer fest, dessen Spielräume bei der Gestaltung des Jahresplanes am geringsten sind. (Beispielsweise wird im Geschichtsunterricht der Klasse 5 im Themenbereich Jungsteinzeit das Töpfern als eine neue Technik vorgestellt. In unserer Schule wird zeitgleich das Arbeiten mit Ton im Kunstunterricht behandelt, wobei das Töpfern eines Gefäßes eine wichtige Rolle spielt, und im Deutschunterricht fertigen die Schüler eine Vorgangsbeschreibung unter der Überschrift „ Wie man ein Gefäß töpfert“ an.) Synergieeffekte, welche durch diese Arbeitsweise entstehen, helfen den Schülern bei der Bewältigung schulischer Aufgaben und vertiefen das Verständnis für Inhalte. Außerdem wird deutlich, worin der Wert mancher Themenstellung liegt, da in anderen Fächern auf Fähigkeiten und Fertigkeiten, die bereits erlangt worden sind, zurückgegriffen werden muss. Auch Verbindungen zwischen Arbeitsgemeinschaften, Projekten und Themen einzelner Fächer sind bereits erfolgreich realisiert worden. So lesen Schüler der 8. Klasse beispielsweise im Deutschunterricht das Buch „Themba“ von Lutz van Dijk, 21
welches sich mit Problemen in Afrika beschäftigt. Zur selben Zeit wird der Kontinent Afrika im Geografieunterricht behandelt. Zeitgleich trainieren Schüler der Trommelgruppe (AG) afrikanische Rhythmen auf Trommeln, die im Rahmen eines Projektes innerhalb des Lokalen Aktionsplans „FreiRäume schaffen“ (LAP) angeschafft worden sind. Durch die bisherigen Erfolge bestärkt, werden Lehrer und Schüler gemeinschaftlich weitere Aktionsfelder finden und Vernetzungen verschiedener Art entwickeln, welche das Lernen effektiver machen. 3.4 Rhythmisierung des Unterrichts Das bisher in der Adam-Olearius-Schule angewandte Prinzip der Rhythmisierung des Unterrichtes bleibt weitgehend erhalten. So werden weiterhin eine offene Eingangsphase, Blockunterricht, Klassenleiterstunden und Phasen der Freien Selbständigen Arbeit Bestandteil der Stundenplanung sein. Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 7.15- Offene Offene Offene Offene Offene 7.45 Eingangsphase Eingangsphase Eingangsphase Eingangsphase Eingangsphase 7.45- Klassenleiter- Block 1 Block 1 Block 1 Projektarbeit 8.30 stunde 8.30- Projektarbeit Fachunterricht Block 1 Block 1 Block 1 9.15 9.15- Frühstückspause Frühstückspause Frühstückspause Frühstückspause Frühstückspause 9.35 Freie Freie Freie 9.35- Fachunterricht Selbständige Selbständige Selbständige Projektarbeit 10.20 Arbeit Arbeit Arbeit 10.20- Pause Pause Pause Pause Pause 10.30 10.30- Block 2 Block 2 Block 2 Block 2 Projektarbeit 12.10 12.10- Mittagspause Mittagspause Mittagspause Mittagspause Mittagspause 12.50 12.50- Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht 13.35 13.35- Pause Pause Pause Pause 13.40 13.40- Block 3 Block 3 Block 3 AG 15.15 Möglichkeiten Möglichkeiten Möglichkeiten Möglichkeiten Bis der der der der 16.00 Betreuung Betreuung Betreuung Betreuung Die bisherigen guten Erfahrungen ermutigen uns, der Projektarbeit noch mehr Raum zu geben. So werden wir mit Beginn des Schuljahres 2013/2014 den Freitag zum Projekttag umwandeln. Die Schüler werden am Anfang des Jahres in Lernteams eingeteilt und arbeiten freitags an fächerübergreifenden Projekten, deren Inhalt den neuen Lehrplänen entsprechen. Für ein Projekt werden etwa 5-6 Wochen anberaumt. In der letzten Woche präsentieren die Schüler ihre Arbeitsergebnisse und schätzen den eigenen Beitrag und die Leistungen der Teampartner ein. Auf 22
diese Weise wird der Kompetenzentwicklung viel Raum gegeben. Während sich die Schüler gemeinsam mit einem Thema auseinandersetzen, wird sowohl die Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz zunehmend ausgebaut als auch die eigene Reflexionsleistung weiterentwickelt. Die Projektthemen werden von den Lehrern gemeinsam erarbeitet. Es wird darauf geachtet, dass sie den Leitlinien der Schule entsprechen und dass fachliche Inhalte umfassend zur Geltung kommen. Um diese Projekte möglich zu machen, wird die Stundentafel verändert. Die Fächer Geschichte, Geografie und Deutsch geben Stunden in einen Pool, aus dem die Projektstunden gespeist werden. Die Themenstellungen der Projekte werden im Vorfeld von der Lehrerschaft koordiniert, so dass ein Wechsel zwischen Gesellschaftswissenschaften und Naturwissenschaften erfolgt. Darüber hinaus streben wir an, dass Schüler selbst Projektthemen finden können, die mit realen Problemen des Umfeldes korrespondieren. Aus diesem Grunde haben wir Kontakt mit der Netzwerkstelle „Lernen durch Engagement“ aufgenommen. In Zusammenarbeit mit dieser Einrichtung werden wir das Service-Learning-Konzept in unserer Schule einführen. 23
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