100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg
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100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 2 8 WOCHEN TRAINING UND INTENSIV E BETREUUNG 99 € JA, ICH WILL .. .. MEHR GESUNDHEIT ! .. MEHR ZEIT FÜR MICH ! .. MEHR LEBENSQUALITÄT ! # vitasummer ZWISCHEN 01. JUNI UND 31. AUGUST 2019 STARTEN* # Fitness, Kurse, Wellness & Getränke # Eingangs-Anamnese, Trainingsplan & Ausgangs-Check # Wahlweise das vitaFLOW- oder vita family-Abo1
3 | Grußwort Stefan Reuß Unparteiischen der Grund dafür gesucht, wenn das Ergebnis eigener sportlicher Be- strebung nicht wunschgemäß ausfällt und der erhoff te Erfolg ausbleibt. So manch einer kann dabei sein Temperament nicht mehr zügeln und es kommt leider zu ver- balen und auch körperlichen Angriffen auf Schiedsrichter, die ich auf das Äußerste ver- urteile. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass ein Schiedsrichter nicht nur dem Regelwerk Gel- tung verschaff t, sondern insbesondere auch im Kinder- und Jugendbereich eine große soziale Verantwortung übernimmt und Fair Play sowie einen respektvollen Umgang miteinander fördert. Mein Dank gilt allen Schiedsrichtern der Kreisvereinigung Marburg für ihren selbst- losen Einsatz. Der 100. Geburtstag sollte An- Liebe Fußballfreunde, sporn sein, Ihre gute und erfolgreiche Arbeit mit dem gleichen Einsatz wie bisher fortzu- der Hessische Fußball-Verband gratuliert führen. Denn ohne Schiedsrichter kann es der Schiedsrichtervereinigung Marburg sehr auch in Zukunft keinen Fußball geben. Ich herzlich zu Ihrem 100-jährigen Bestehen. wünsche allen Marburger Schiedsrichtern Dies ist ein besonderer Anlass, um Ihnen al- für die Zukunft alles Gute sowie viel Erfolg len für Ihre Arbeit als Unparteiische zu dan- beim Jubiläumsfußballturnier und eine er- ken und Ihre Leistung für den hessischen lebnisreiche Reise nach Hamburg und Ber- Fußball zu würdigen. lin. Als in der Aufbruchsstimmung zu Be- ginn des 20. Jahrhunderts der Fußballsport Hessischer Fußball-Verband eine stürmische Aufwärtsentwicklung nahm und zur Sportart Nummer eins in Deutsch- land wurde, war ein geordneter Spielbe- trieb ohne eine Organisation des Schieds- richterwesens nicht möglich. Mit der Zeit entstanden Schiedsrichtervereinigungen, die neben der Aus- und Fortbildung der Un- parteiischen sowie der Organisation ihrer Einsätze diesen „Einzelkämpfern“ im Mann- schaftssport Fußball ein Stück Gemeinschaft Stefan Reuß unter Gleichgesinnten boten. Präsident An der schwierigen Aufgabe eines Schiedsrichters hat sich trotz aller Verbes- serungen in der Lehrarbeit und abgesehen von Hilfsmitteln in Profiligen seither nichts geändert. In Sekundenbruchteilen muss der Unparteiische über das Spielgeschehen ent- scheiden: Unsportlichkeiten abpfeifen, per- sönliche Strafen aussprechen und Tore ge- ben oder eben nicht. Nur allzu oft wird im
100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 4 Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH Marburg-Lahn Sie suchen Marburgs eine Wohnung? größter Wir beraten Vermieter Sie gerne! Anschrift Pilgrimstein 17, 35037 Marburg Postfach 643, 35018 Marburg Telefon (0 64 21) 91 11 - 0 Telefax (0 64 21) 91 11 - 11 E-Mail gewobau@gewobau-marburg.de Internet www.gewobau-marburg.de Unsere Montag, Dienstag, Mittwoch Geschäftszeiten 8.30 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr Donnerstag 8.30 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr – oder nach Vereinbarung –
5 | Grußwort Kirsten Dinnebier & Dr. Thomas Spies Gemeinsames Grußwort Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies Stadträtin Kirsten Dinnebier Die Schiedsrichtervereinigung Marburg fei- Nur durch motivierte und gesicherte ert 2019 ihr 100-jähriges Bestehen. Nachwuchskräfte kann ein erfolgreiches Zu diesem großen Jubiläum möchten wir im Fortbestehen der Schiedsrichtervereinigung Namen der Universitätsstadt Marburg ganz gesichert werden. Umso wichtiger und er- herzlich gratulieren. freulicher ist es, dass sich die Schiedsrichter- vereinigung im Laufe der Jahre zu einer leis- Der Fußballsport im Raum Marburg blickt tungsstarken Gruppierung entwickelt hat, auf eine weitreichende Entwicklung mit ste- auf die alle stolz sein können. tigen Zuwachs zurück. Und so rücken auch die Schiedsrichter immer mehr in den Blick- Wir bedanken uns bei alles Mitgliedern punkt der Öffentlichkeit. Denn eng verbun- und Verantwortlichen der Schiedsrichterver- den mit einer erfolgreichen sportlichen Ent- einigung für ihr Engagement und ihren bei- wicklung von Vereinen und den einzelnen spielhaften Einsatz für den Fußball in Mar- Mannschaften ist unumstritten ein gutes burg. Auch danken wir allen ehrenamtlich Schiedsrichterwesen. Tätigen, die zu dem dauerhaften Bestehen der Schiedsrichtervereinigung beitragen. Der Fußball bringt Menschen aus unter- Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag für schiedlichen Altersgruppen, Religionen und den Sport in unserer Stadt. Für die Zukunft unterschiedlicher Herkunft zusammen. Was wünschen wir alles Gute und weiterhin viel zählt ist der Sport, der Spaß und das Zusam- Erfolg. menspiel. Die Schiedsrichter tragen durch ein neutrales, durchsetzungsfähiges, zielgerich- tetes aber auch empathisches Auftreten maß- Mit sportlichen Grüßen, geblich zu einem geordneten und harmoni- schen Zusammenspiel bei. Aber sie erfüllen auch eine große Vorbildfunktion, vor allem für junge Spielerinnen und Spieler. Diese Auf- gabe ist nicht immer einfach und die Anfor- Dr. Thomas Spies Kirsten Dinnebier derungen sind hoch. Daher freut es uns sehr, Oberbürgermeister Stadträtin dass sich nach wie vor so viele engagierte Menschen für das oftmals nicht einfache Amt des Schiedsrichters zur Verfügung stellen.
100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 6 Nils Pfeiffer 0151-50761243 nils.pfeiffer@hansemerkur.de Termin buchen unter: bit.ly/TerminBuchen Alles Gute zu 100 Jahren SRVGG Marburg Wenn mal ein Schuss daneben geht... Haftpflicht Familie ab 5,79€ mtl Haftpflicht Single ab 3,79€ mtl Haftpflicht Hund ab 5,49€ mtl
7 | Grußwort Kirsten Fründt zu handeln. Ganz besonders freut mich, dass es viele junge Menschen unter den Schieds- richterinnen und Schiedsrichtern gibt. Es ist deutlich spürbar, dass derzeit die Gerechtig- keit eine neue Wertschätzung erlebt. Es ist schön mitzuerleben, wie sehr sich das positiv weiterentwickelt hat. Ganz sicher trägt auch die Schiedsrichtervereinigung Marburg ihr Quentchen dazu bei. Zum 100. Jubiläum gratuliere ich ganz herzlich und danke für ein Jahrhundert Ein- satz zum Wohle der Gerechtigkeit. Damit tragen Sie dazu bei, dass aus rivalisierenden Sportlerinnen und Sportlern keine Feind- schaften entstehen, sondern bestenfalls der sportliche Konkurrenzkampf im Vorder- grund bleibt. Allen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern wünsche ich Weitblick und auch ein glückliches Händchen für die oft- mals nicht leichten Entscheidungen. Grußwort von Ihre Landrätin Kirsten Fründt anlässlich 100 Jahre Schiedsrichter-Vereinigung Marburg Kirsten Fründt Schiedsrichter müssen unparteiisch sein. Landrätin Aber klar Stellung beziehen. Und zwar zum regelkonformen Spiel und zur Fairness. Das ist in den wenigsten Fällen leicht, denn wer ein Fußballspiel als Schiri leitet weiß, welche Emotionen in diesen 90 Minuten aufeinander- prallen. Die Mannschaften, Trainer und Fans werden dann zu einem Energiefeld, welches sich dann mit enormer Kraft auf den Un- parteiischen ablädt. Couragiertes Auftreten, aber auch Wertschätzung für die Meinung der Anderen sind in einer solchen Situation ebenso wichtige Wesenszüge wie Neutralität und Sachlichkeit. Wir alle wissen, wie schwierig solche Eigen- schaften zu erreichen und dauerhaft zu erhal- ten sind. Daher ist eine fundierte Ausbildung und eigene Charakterstärke sehr wichtig und wesentlich für eine erfolgreiche Schieds- richterkarriere. Es ist oftmals eine Gratwan- derung, die Machtposition, die ein Schieds- richter nunmal auch hat, nicht auszunutzen, sondern im Sinne der Sache, also des Sports
9 | Grußwort Gerd Schugard Darüber hinaus ist mit Freude festzustel- len, dass aus Euren Reihen in Vergangenheit und Gegenwart immer wieder leistungs- starke Schiedsrichter für die höchsten Spiel- klassen unseres Verbandes, aber auch für DFB-Spielklassen, zur Verfügung gestellt werden konnten. Grundlagen dafür haben die zahlreichen Mitarbeiter der Kreisschiedsrichterausschüs- se geschaffen, die die Schiedsrichter aus- und weiterbildeten, zu einer Gemeinschaft formten und deren Tätigkeit unterstützend begleiteten. Bereits am 18. Januar wurde der Jubilä- umsabend „100 Jahre Schiedsrichter-Vereini- gung Marburg“ in würdigem Rahmen be- gangen. Weitere Veranstaltungen runden das stolze Jubiläum ab. Für die noch ausstehenden Aktivitäten begleiten Euch unsere besten Wünsche. Liebe Für die Zukunft hoffen wir, dass sich wei- Schiedsrichterkameradinnen, terhin immer wieder Sportkameradinnen liebe Schiedsrichterkameraden! und Sportkameraden für die Ausübung der Schiedsrichtertätigkeit in ausreichender Der Verbandsschiedsrichterausschuss des Zahl gewinnen lassen und das auch immer Hessischen Fußballverbandes gratuliert der wieder Mitarbeiter in den jeweiligen Kreis- Kreisschiedsrichter-Vereinigung Marburg schiedsrichterausschüssen bereit sind, den herzlich zum 100-jährigen Jubiläum. SR-Kameradinnen und Kameraden helfend und fördernd zur Seite zu stehen, damit wei- Gerne nehmen wir dieses Jubiläum zum terhin der Schiedsrichter-Vereinigung Mar- Anlass, allen Schiedsrichtern des Fußball- burg Erfolg und Ansehen beschieden sein kreises Marburg für den Einsatz und die ge- wird. wissenhafte Aufgabenwahrnehmung, mit der man sich in Vergangenheit und Gegen- Herzlichen Glückwunsch zum 100-jähri- wart dem Schiedsrichterwesen verschrie- gen Jubiläum. ben hat, aufrichtig zu danken. Dieser aufrichtige Dank gilt in beson- derer Weise denjenigen, die allwöchent- lich, weitab des öffentlichen Interesses und unter vielfach nicht immer einfachen Bedin- gungen, einen geordneten Spielbetrieb bis Verbandsschiedsrichterobmann heute ermöglichen. Sie waren und sind die tragenden Säulen einer jeden Schiedsrich- ter-Vereinigung, deren Verdienste um den Fußballsport leider nicht immer entspre- chend gewürdigt werden und ohne die eine Schiedsrichter-Vereinigung nicht existenzfä- hig wäre.
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11 | Grußwort Peter Schmidt Ein deutlicher Prozess der Verjüngung begann in der Amtszeit von Steffen Rödi- ger. Mit dem Einstieg von Markus Rolbetzki als Lehrwart wurde ganz gezielt darauf hin- gearbeitet, leistungswillige, junge Schieds- richter für höhere Aufgaben zu qualifizieren. Dieser eingeschlagene Weg wird seit 2016 mit Markus Bengelsdorff in der Führungs- verantwortung konsequent fortgesetzt. In- zwischen dokumentieren zahlreiche Ver- bandsgespanne die guten Leistungen der Schiedsrichter-Vereinigung Marburg. Bei all den großartigen Erfolgen wünsche ich für die Zukunft, dass wir den Kontakt in- nerhalb der Vereinigung mit allen Kamera- dinnen und Kameraden intensiv beleben und aufrechterhalten müssen. Gemeinsam mit „jung“ und „alt“ stellen wir uns den He- rausforderungen und blicken hoffnungsvoll in die Zukunft. Grußwort zum Mein persönlicher und besonderer Dank 100-jährigen Bestehen gilt Markus Bengelsdorff und den weiteren der Schiedsrichtervereinigung Mitgliedern des Ausschusses sowie dem SR-Förderkreis. Marburg Ich freue mich auf weitere, vertrauensvol- le Zusammenarbeit. Im Namen des KFA Marburg möchte ich die Grüße und Glückwünsche zum hundertsten Geburtstag ausrichten und darf daher auf das Herzlichste gratulieren. Für den Kreisschiedsrichterobmann Mar- kus Bengelsdorff und die zahlreichen Mit- Peter Schmidt glieder der SR-Vereinigung ein sehr guter Anlass, dieses Jubiläum in besonderer Weise Kreisfußballwart zu würdigen und zu feiern. 100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Mar- burg bedeutet, dass zahlreiche bekann- te und in der heutigen, schnelllebigen Zeit nicht mehr so geläufige Persönlichkeiten unglaublich viel Zeit, Herzblut und Eigen- antrieb an den Tag gelegt haben, damit der Fußballspielbetrieb reibungslos stattfinden kann. Henner Auffarth, Heinrich Becker, Jo- chen Junk, Margret Müller, Walter Happel, Hermann Kraft, Jürgen Stegner, Hermann Althaus ... Originale und Persönlichkeiten, denen wir unendlich viel zu verdanken ha- ben.
100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 12 Herzlichen Glückwunsch zum 100-jährigen Jubiläum! Wie auch immer Sie aufgestellt sind, wir analysieren Ihre finanzielle Vertrauen Sie auf die Kompetenz und die über 40-jährige Erfahrung von Situation und beraten Sie passgenau und langfristig in allen finanzi- Deutschlands größter eigenständiger Finanzberatung. Als Ihre Partner ellen Fragen. Ausgehend von Ihren individuellen Bedürfnissen, erhalten vor Ort sind wir persönlich für Sie da. Sie alle Bausteine zur Bildung und Sicherung Ihres Vermögens aus einer Hand. Vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin. Direktionen für Deutsche Vermögensberatung Walter Ludwig · Marburg · Telefon 06421 96240 Wilfried Vollmerhausen · Schwalmstadt · Telefon 06691 1795 Klaus Lotz · Allendorf Lumda · Telefon 06407 90033 Berthold Grywatz · Staufenberg · Telefon 06406 832929
13 | Grußwort Sebastian Fink ging ja um den eigenen Verein. Ihren Verein. Man engagierte sich nicht aus Pflichtgefühl, sondern weil es Freude bereitet. Selbstver- ständlich erschienen alle Mitglieder zur Jah- reshauptversammlung, um über wichtige Fragen abzustimmen: echte Demokratie im Kleinformat. Wer heute Vereinsmitglied wird, tut dies mit weitaus weniger Sinn für persönliches Engagement. In einer indivi- dualisierten Gesellschaft zählen Teilhabe und Gemeinschaft weniger als früher ...“ Wenn wir uns diese Entwicklung ver- gegenwärtigen, möchte ich umso mehr al- len Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sowie Verantwortlichen im Kreisschiedsrich- terausschuss der Schiedsrichtervereinigung Marburg herzlich danken. Dank Eurem Enga- gement rollt der Ball auf Hessens Fußballplät- zen, lasst Euch nicht von Rückschlägen, un- Liebe Schiedsrichterkolleginnen sachlicher Kritik oder unschönen Erlebnissen von diesem großartigen Hobby abbringen und Schiedsrichterkollegen, und bleibt weiterhin der Pfeife treu. Der Schiedsrichtervereinigung Marburg die Schiedsrichtervereinigung Marburg kann wünsche ich eine weiterhin positive Ent- mit großem Stolz auf ihre 100-jährige Vergan- wicklung im zweiten Jahrhundert ihres Be- genheit zurückblicken. Idealismus und aktives stehens. ehrenamtliches Engagement über diesen langen Zeitraum zeugen von einer intak- ten Gemeinschaft, wie Sie nicht nur unter Mit den besten Grüßen Sportlerinnen und Sportlern selbstverständ- lich sein sollte. Besonders im Sport und beim Umgang von Funktionären, Vereinsvertretern, Spie- lern, Trainern und Schiedsrichtern unterei- Sebastian Fink nander, lässt sich die Entwicklung unserer Regionalbeauftragter Gesellschaft besonders gut ablesen. Doch der Region Gießen-Marburg wie hat sich die Vereinswelt und ehrenamt- liches Engagement verändert? Dazu möchte ich gerne einige Passagen aus dem Film „Zu- rück zu den Wurzeln“ zitieren, welcher gera- de diese Entwicklung sehr gut beschreibt. „Viele Sportvereine wurden vor langer, langer Zeit unter ganz völlig anderen Bedin- gungen als heute gegründet. Damals ging das gesamte Dorf sonntags in die Kirche, der Lehrer war für alle eine Respektsperson und der Polizist hatte absolute Autorität. Da- mals bestand ein Verein aus Leuten, die sich gut kannten, eng verbunden waren. Kein Mensch klagte über ‚zu viel Arbeit‘, denn es
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15 | Grußwort Markus Bengelsdorff 100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Mar- burg, das sind vor allem 100 Jahre, in denen Werte wie Respekt, Toleranz und Gemein- schaft von vielen Generationen Marburger Unparteiischer hochgehalten wurden und immer noch werden. Unsere Mitgliedschaft im Netzwerk „Fair Play Hessen“ ist dabei einer von vielen Schritten, um darauf auf- merksam zu machen, dass wir Schiedsrich- terinnen und Schiedsrichter nie alleine sind, auch wenn sich dies in widrigen Situatio- nen auf dem Spielfeld verständlicherweise so anfühlen kann. Wir erarbeiten die Stärke unserer Marburger Vereinigung außerdem durch mittlerweile turnusmäßige Events wie das jährliche Trainingslager, Fahrten zu Bundesligaspielen, die Auftritte der Schieds- richter-Fußballmannschaft oder auch die Ausrichtung von Junioren-Hallenturnieren in Zusammenarbeit mit dem Schiedsrich- ter-Förderverein Marburg e.V., der uns bei Liebe Sportfreunde, allen Maßnahmen zur Seite steht. im Namen des Kreisschiedsrichterausschus- In diesem Sinne wünsche ich mir im Na- ses Marburg gratuliere ich unseren Schieds- men des Kreisschiedsrichterausschusses richterinnen und Schiedsrichtern ganz herz- Marburg abschließend, dass wir alle dieses lich zum 100-jährigen Jubiläum unserer ge- einmalige Jubiläum zum Anlass nehmen, meinsamen Vereinigung. Alle mal ist dieser auf die vergangenen, erfolgreichen Jahre runde Geburtstag 2019 ein toller Grund zu zurück zu schauen, um daraus die Kraft für feiern und gemeinschaftliche Erlebnisse in ein anhaltendes Engagement als Fußball- den Vordergrund zu stellen, allerdings gibt schiedsrichter zu gewinnen. Ich bedanke er auch Anlass zurück zu blicken und auf ak- mich daher zu guter Letzt bei allen Schieds- tuelle Entwicklungen hinzuweisen. richterinnen und Schiedsrichtern für ihren unermüdlichen Einsatz! In der Aufbruchsstimmung nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gegründet, entwickelte sich die Zahl der heimischen Schiedsrichter schnell. Bereits damals wa- Markus Bengelsdorff ren die Gründerväter unserer Vereinigung Kreisschiedsrichterobmann nicht nur als „Einzelkämpfer“ auf den Sport- plätzen in und um Marburg unterwegs, son- dern trafen sich monatlich zu Lehrveranstal- tungen und wöchentlich zum gegenseiti- gen Austausch. Nur durch das außerordent- liche, ehrenamtliche Engagement konnten sowohl weitere Schiedsrichter zur Leitung der Fußballspiele gewonnen, als auch durch eine konstant gute Lehrarbeit die Fortbil- dung dieser gewährleistet werden. Dieses bis heute an den Tag gelegte Engagement führte letztlich dazu, dass unsere Vereini- gung heute dort steht, wo sie steht.
100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 16 Kreisschiedsrichterobmänner der Schiedsrichtervereinigung Marburg Heinrich Engelter (ab 1919) Weitere Obmänner bis 1945 Otto Ae, Otto Becker, Otto Dörr Fritz Groos, Heinz Huthmann, Ludwig Mengel Otto Schabrich, Nikolaus Schuchardt Karl Weber (1945 – 1946) Gerhard Giesemann (1946 – 1956) Karl Floßmann-Kraus (1956 – 1964) Hermann Kraft (1964 – 1968) Georg Lemmer (1968 – 1972) Heinrich Becker (1972 – 1987) Hermann Althaus (1987 – 1997) Hans-Stephan Wagner (1997 – 2004) Steffen Rödiger (2004 – 2016) Markus Bengelsdorff (seit 2016)
17 | Chronik der Schiedsrichtervereinigung Marburg CHRONIK DER SCHIEDSRICHTERVEREINIGUNG MARBURG Entwicklung des Fußballspiels Nachdem der Fußball in der Mitte des 19. Im Jahre 1900 erfolgte in Leipzig der Zu- Jahrhunderts bereits in einigen größeren sammenschluss der in Deutschland be- Städten Deutschlands Einzug gehalten hat- stehenden Fußballvereine zum Deutschen te, wollte man auch im Marburger Raum Fußball-Bund (DFB). Er sollte sich fortan um nicht ohne ihn auskommen. Den Aufzeich- die Regelung des Spielverkehrs, die Aus- nungen nach fanden sich um 1880 einige tragung deutscher Fußballmeisterschaften Marburger Schüler und Studenten zusam- und die Beaufsichtigung der Regeleinhal- men, die eben diesem Fußballspiel nachgin- tung kümmern. Durch die einige Jahre spä- gen. Auch wenn man Sportbekleidung noch ter erfolgte Bildung eines Bundesschieds- nicht kannte, so wurde trotzdem gekickt, ge- richterausschusses (BSA) wurde das gesam- bolzt, geschossen und viel gelaufen. Egal ob te Schiedsrichterwesen in geregelte Bahnen in langen Hosen, kurzen Pumphosen, Tages- gebracht. Dem BSA oblag die Organisation hemden oder Zivilschuhen, manchmal mit der Schiedsrichter in allen Landesverbän- „Pin“ und „Hufeisen“ beschlagen, es wurde den, die Belehrung über die Spielregeln und dem durchaus nicht ganz runden Leder- die einheitliche Gestaltung der praktischen ball nachgejagt. Im Vordergrund stand die Ausbildung. Tatsache, dass gespielt wurde, auch wenn In Marburg war es dann im Jahre 1905 so- mitunter das Schienbein stark in Mitleiden- weit, als der „Marburger Fußball-Klub 1905“, schaft gezogen wurde. Vorgängerverein des ehemaligen VfL und Durch die Gründung des Englischen Fuß- heutigen VfB Marburg, aus der Taufe ge- ballverbandes im Jahre 1863 wurde auch die hoben werden konnte. Ihm folgte drei Jah- bis dahin „gültige Fußballregel“ in strenge- re später der „Marburger Rasensportver- re fußballspezifische Regeln umgewandelt ein Germania 08“, der später mit dem FSV und klar von Rugby abgegrenzt. Jede Mann- Ockershausen 1928 zu den Sportfreunden schaft bestand aus elf Spielern und jedes Marburg fusionierte. Als Kriegserscheinung Spiel wurde von einem Schiedsrichter gelei- hielt sich der „Marburger Fußballverein 1917“ tet. nur drei Jahre.
100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 18 Die Schiedsrichterbewegung In den Jahren von 1905 bis 1908 stellte der Einige Schiedsrichter, die bis 1919 am- Marburger Fußball-Klub 1905 zu seinen tierten und durch ihre Funktion zur steti- Heimspielen als Schiedsrichter geeignete gen Entwicklung des Fußballsports und der Fußballer aus den eigenen Reihen. Je nach Schiedsrichterbewegung beitrugen, waren: Wichtigkeit eines Spieles, griff man auch auf Marburger Fußball-Klub 05: Barlen; Dr. H. Unparteiische aus Gießen oder Wetzlar zu- Corell; Dr. R. Eller; R. Finis; Henne; R. Hoh- rück. mann; H. Huthmann; Dr. O. Leukel; Men- In den folgenden Jahren bis 1919 tausch- gel; Nölcke; Rose; Scheffer; Stadtrat Schuch- ten die Vereine aus Marburg, Gießen und hardt; Weinberg Wetzlar ihre Schiedsrichter untereinander Marburger Fußballverein 1917: W. Daniel; aus, da sich in allen Vereinen einige Fuß- O. Dörr; H. Happ; A. Herklotz; H. Holzhau- ballspieler und Fußballbegeisterte für das sen; H. Koch; G. Kuhl Schiedsrichteramt interessierten. Schon da- mals bildete sich ein kleiner Stamm aktiver Marburger Rasensportverein Germania: Schiedsrichter. A. Engelter; H. Engelter; F. Groos; J. Helfrich; K. Konrad; W. Curth; W. Pfaff; G. Rohrmann; Das damalige Fußballregelwerk bestand H. Schneider; M. Rüdiger; W. Seip aus 15 Regeln, wobei die Regelauslegung eher subjektiv erfolgte und sich von Schieds- Da keine Aufzeichnungen aus damaliger richter zu Schiedsrichter unterschied. Dies Zeit mehr vorhanden sind, wird um Ent- führte mitunter zu unliebsamen Vorkomm- schuldigung gebeten, falls Namen nicht auf- nissen während und zum Ende eines jeden geführt sind, die eigentlich hätten auch er- Spiels. Der Sportruf „Hipp Hipp Hurra“ wur- wähnt werden müssen. de nach Beendigung des Spieles von beiden Mannschaften, auch auf den Schiedsrichter, ausgesprochen.
19 | Chronik der Schiedsrichtervereinigung Marburg Gründungsgeschichte der Kreisschiedsrichtervereinigung Marburg Die Gründungsversammlung der Marburger Im Rahmen der Gründungsversammlung Kreisschiedsrichtervereinigung fand am 29. wurde ein Arbeitsausschuss von drei Per- Juni 1919 im Gasthof Zum Schützenpfuhl, sonen gebildet. Heinrich Engelter, der ers- besser bekannt als das Historische Wirts- te Obmann der gegründeten Vereinigung, haus an der Lahn, in Marburg statt. Der Grün- Otto Dörr und Heinz Huthmann (jeweils dungsort lag im Marburger Süden, dort, wo Beisitzer) wurden von den Anwesenden als heute das als „Affenfelsen“ bekannte Mehr- Teil dieses Ausschusses gewählt. Für die drei familienhaus das Marburger Stadtbild prägt. Funktionäre begann die Arbeit, wobei sich Folgende 14 Schiedsrichter schlossen sich da- insbesondere Heinrich Engelter intensiv mit bei zur Schiedsrichtervereinigung Marburg der Schiedsrichtermaterie beschäftigte. Sei- zusammen: ne besonderen Kenntnisse in Theorie und – Fritz Barlen, Willi Daniel, Otto Dörr, Adolf Praxis ließen ihn schon in jungen Jahren Engelter, Heinrich Engelter, Heinz Huth- zusätzlich im Gau-Schiedsrichterausschuss mann, Hans Koch, Georg Kuhl, Karl Kon- Hessen-Hannover Verwendung finden. rad, Otto Leukel, Ludwig Mengel, Nikolaus Schuchhardt, Isedor Weinberg. Den Vorsitz der Gründungsversammlung hatte Gustav Fischer (Wetzlar), der das Amt des Obmannes des Bezirkes VIII – Oberhes- sen im Westdeutschen Spielverband (WSV) ausführte. Weitere Teilnehmer der Grün- dungsversammlung waren August Rüppel und C. Eichmann (beide Kassel) als Vertreter des Gaues Hessen-Hannover, sowie je ein Vertreter der Marburger Vereine.
100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 20 Lehrarbeit des Auschusses Der Marburger Ausschuss erhielt vom Ver- für Schiedsrichter und Vereine und Ausfüh- bandsschiedsrichterausschuss des WSV sei- rungsbestimmungen des DFB abgedruckt ne Richtlinien, sodass mit der Ausarbeitung waren. Darüber hinaus hatte der DFB die einer einheitlichen Regelauslegung begon- Schiedsrichter-Zeitung herausgegeben, die nen werden konnte. Die Schwerpunkte la- auch Heinrich Engelter und seinen Schieds- gen in der Aus- und Fortbildung der Schieds- richtern zu Lehr- und Lernzwecken zur Ver- richter. Schon damals fanden monatliche fügung stand. Schiedsrichterversammlungen statt. Eine Nach dem Gründungsjahr beschaff te besondere Schulung genossen Schiedsrich- die Marburger Kreisschiedsrichtervereini- teranwärter in Lehrabenden von insgesamt gung das vom Schiedsrichterkollegen Josef 16 Stunden – vergleichbar mit dem heutigen Lomb in Fulda herausgegebene Lehrbrett Neulingslehrgang. Die Monatsversammlun- mit beweglichen Figuren, das die damaligen gen und die Lehrabende fanden meist in Schiedsrichter aus ihrer eigenen Tasche be- den Gaststätten „Schützenpfuhl“, „Mengel“ zahlten. Dieses Brett leistete für die späte- und „Wagner“ in Marburg statt. re Lehrtätigkeit umfassende Dienste. Auch Nach der theoretischen Ausbildung folg- Referate von damals bedeutenden Fach- ten für die Schiedsrichteranwärter mehrere kräften, wie Dr. Bauwens (Köln), Willi Loh- Bewegungsspiele, wozu die Vereine Mann- rey, Leo Burkhardt, Carl Collmann (alle Kas- schaften zu Übungszwecken zur Verfügung sel) und Josef Wiegenfeld (Fulda), wurden in stellten. Der ausgebildete Schiedsrichter er- die Lehrarbeit einbezogen. Der Austausch hielt nach bestandener theoretischer Prü- mit anderen Schiedsrichtervereinigungen fung einen Betätigungsausweis. erwies sich in der Lehrarbeit als sehr nutz- Anfangs arbeitete man nach einem vom bringend. An Lehrgängen, die im WSV-Ver- DFB herausgegebenen Regelheft, für die bandsheim in Duisburg-Wedau durchge- Lehrarbeit diente ferner die Zeitschrift „Fuß- führt wurden, nahmen auch Schiedsrichter ball und Leichtathletik“. Im Jahre 1923 er- der Marburger Vereinigung teil. schien das Lehrbuch „Der Schiedsrichter“, in welchem die Spielregeln des DFB mit ausführlichem Text und Erläuterungen für Schiedsrichter, Fußballspieler und Zuschau- er, amtlichen Entscheidungen, Anweisungen
21 | Chronik der Schiedsrichtervereinigung Marburg Spielbesetzungen Durch die ständig zunehmende Zahl an Fuß- Eng mit den Spielansetzungen hängt die ballvereinen stieg auch die Anzahl an Mann- Spesenregelung zusammen. Der reisende schaften im Spielbetrieb. Es spielten neben Schiedsrichter erhielt vom Platzverein sei- den Seniorenmannschaften auch Mann- ne Fahrtkosten der dritten Klasse (Sonntags- schaften im Jugend- und Alt-Herren-Be- fahrkarte) vergütet. Außerdem erhielt er ein reich. Mittagessen sowie eine Tasse Kaffee. Dem- Mit diesem Anstieg hielt die Kreisschieds- gegenüber erhielt der Schiedsrichter keine richtervereinigung nicht Schritt. Es konnten Fahrtkosten, wenn er mit dem Fahrrad an- nicht alle Spiele mit Schiedsrichtern besetzt reiste. Im Laufe der Zeit änderte man die- werden. So wurde den Vereinen zur Pflicht se Regelungen, sodass der Schiedsrichter gemacht, für jede Mannschaft im Spielbe- neben seinen Fahrtkosten auch einen klei- trieb mindestens einen Schiedsrichter zu nen Spesenbetrag für Erfrischungen erhielt. melden. Anschließend wuchs die Zahl der Schieds- richter. Aus organisatorischen Gründen wur- den Untergruppen im Kreis Marburg gebil- det, mit denen unnötig lange Fahrtstrecken vermieden werden sollten. Untergruppe Kirchhain: Leiter Konrad Thomas Untergruppe Dreihausen: Leiter Philipp Lorch Untergruppe Frankenberg: Leiter Otto Matthes Untergruppe Biedenkopf: Leiter Heinrich Boß Untergruppe Gladenbach: Leiter Fritz Wießner In diesen Gruppen fanden regelmäßig Be- lehrungen durch den jeweiligen Obmann statt. Die Zahl der Schiedsrichter wuchs kon- tinuierlich an und die Schiedsrichtervereini- gung Marburg verfügte Ende 1932 über 136 Schiedsrichter. Historische Spielaufträge von Heinrich Vogel während der Zeit des Nationalsozialismus.
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23 | Chronik der Schiedsrichtervereinigung Marburg Nach dem 2. Weltkrieg Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden sich den Hessischen Fußballverband folgte die auch in Marburg einige Fußballbegeister- Zusammenfassung einzelner Kreise zum Be- te, wie Gustav Zeckey, A. Jung, Hans Kneip, zirk Marburg-Gießen. Dabei übernahmen Karl Weber, J. Kombächer, Heinrich Dittmar, die Marburger Funktionäre Heinrich Engel- Heinrich Lucy und Heinrich Engelter, die ter als Bezirksfußballwart und Karl Weber als nicht auf ihr Fußballspiel verzichten wollten Bezirksschiedsrichterobmann tragende Rol- und mit einer Eingabe an den Staatspoliti- len. Heinrich Engelter löste kurze Zeit später schen Ausschuss am 14. November 1945 um Karl Weber als Bezirksschiedsrichterobmann Genehmigung zur Bildung eines Sport- und ab. Fußballverbandes mit Schiedsrichterorgani- sation baten. Nach der Genehmigung der Eingabe fand die Gründungsversammlung des ge- wünschten Verbandes im Sitzungssaal des Marburger Landratsamtes statt. Dabei wur- de Heinrich Engelter als Sachbearbeiter für das Schiedsrichterwesen gewählt und mit der Neubildung der Schiedsrichterorganisa- tion beauftragt. Kurz darauf entstand die Kreisschieds- richtervereinigung Marburg unter Leitung von Obmann Karl Weber. Dem Anschluss an
100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 24 Wiederaufbau der Schiedsrichtervereinigung Im Kreis Marburg bildete sich ein neuer Aus- Die Grundlage der damaligen Lehrarbeit schuss mit Gerhard Giesemann als Kreis- bildete die von Carl Koppehel herausgege- schiedsrichterobmann, Emil Falk als Lehr- bene Schiedsrichterzeitung des DFB. Darauf wart sowie Willi Geist, Georg Piquardt und aufbauend gestalteten die Lehrwarte Georg Wilhelm Weber als Beisitzer. Zu den regel- Piquardt, Emil Falk und Karl Floßmann-Kraus mäßig stattfindenden Monatsversammlun- die Vorträge und Monatsversammlungen. gen konnte einige Male Verbandsschieds- richterobmann Willi Schmidt (Frankfurt/ Main) und Verbandslehrwart Adam Gut- mann (Melsungen) begrüßt werden, wobei sich Gutmanns Referate großer Beliebtheit erfreuten. Schon nach kurzer Zeit konnten Marburger Schiedsrichter Erfolge feiern. Durch den Zuzug des von der FIFA offiziell anerkannten, internationalen Schiedsrich- ters Fritz Bouillon im Jahre 1948 erfuhr die Marburger Schiedsrichtervereinigung ge- waltigen Auftrieb. Seine impulsiv gehalte- nen Vorträge und Diskussionen mit Heinrich Engelter wirkten sich stets nutzbringend und erfolgreich für die Marburger Schieds- richterkameraden aus. Highlight seiner Schiedsrichterlaufbahn war die Spielleitung des Endspiels um die Deutsche Meister- schaft im Jahre 1942, welches der FC Schalke 04 vor 90.000 Zuschauern mit 2:0 gegen den First Vienna FC für sich entscheiden konnte. Fritz Bouillon
25 | Chronik der Schiedsrichtervereinigung Marburg Entwicklung des Kreisschiedsrichterausschusses bis 1987 Von 1956 bis 1964 bekleidete Karl Floß- des Kassierers. Wiederum eine Amtsperiode mann-Kraus das Amt des Kreisschieds- später wählten die Marburger Schiedsrich- richterobmannes. Das Amt des Lehrwartes ter im Jahre 1972 Heinrich Becker als Kreis- teilten sich Ludwig Reinhardt und Matthias schiedsrichterobmann. Er führte die Marbur- Trus. Um die Jungschiedsrichter kümmerte ger Schiedsrichtervereinigung 15 Jahre lang sich Karlheinz Engelter. Im Jahre 1964 folgte bis 1987. Neben Karl-Heinrich Auffarth, der Hermann Kraft auf Karl Floßmann-Kraus, der das Amt des Lehrwarts bis 1978 ausübte, war das Amt des Bezirksschiedsrichterobmanns auch Jürgen Stegner als sein Nachfolger als antrat. An Krafts Seite unterstützten ihn sein Lehrwart unter KSO Heinrich Becker bis 1987 Stellvertreter Georg Lemmer und Lehrwart tätig. Emil Falk. Nach nur vier Jahren im Amt muss- te Hermann Kraft sein Amt aus beruflichen Gründen niederlegen. Das Amt des Kreis- schiedsrichterobmanns übernahm Georg Lemmer. Hermann Kraft blieb dem Aus- schuss als stellvertretender Kreisschiedsrich- terobmann erhalten. Auch auf der Position des Kreislehrwart kam es zu Veränderungen. Lehrwart wurde Karl-Heinrich Auffarth. Emil Falk unterstützte als stellvertretender Kreis- lehrwart. Heinrich Becker behielt das Amt
100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 26 Marburger Schiedsrichter in DFB-Spielklassen In dieser Zeit machten zahlreiche Marbur- einigung viele Schiedsrichter auf hohem ger Schiedsrichter überregional auf sich auf- Niveau in den hessischen Spitzenklassen merksam. stellten. In der Landesliga bzw. Oberliga lei- Mit Jürgen Stegner schaff te sogar einer teten Reinhard Fischer, Jürgen Richter, Wal- von ihnen den Sprung als Schiedsrichter in ter Happel, Robert Kroll, Herbert Fenner, Jür- die 2. Bundesliga. Dort pfiff er von 1975 bis gen Schütze, Waldemar Hoos, Gottfried Ba- 1977 zwei Jahre und verblieb danach als Li- der, Jörg Zink, Jens Höfel, Hans Jung, Heinz nienrichter des Darmstädter Referees Rai- Thielemann, Bernd Schüssler und Herbert ner Jupe in dieser Spielklasse. In seinen zwei Graf Spiele zwischen Bad Homburg, Hes- Jahren als Schiedsrichter leitete er größten- sen Hersfeld, Neukirchen oder Oberrad. Da- teils Partien im Süden der Republik, wo ihn rüber hinaus schaff te es mit Hans-Joachim seine Reisen nach Stuttgart, Nürnberg, Bay- Junk ein Marburger Schiedsrichter ins deut- reuth, Völklingen oder Regensburg führten. sche Fußball-Oberhaus. Er gehörte ab 1983 dem A-Kader des DFB an und kam in der 1. Zuvor war mit Karl-Heinrich Auffarth ab Fußball-Bundesliga bis 1990 als Linienrich- 1967 ein Marburger Schiedsrichter in der da- ter zum Einsatz. Dabei unterstützte er hes- maligen Oberliga Süd als Schiedsrichter für sische Schiedsrichter-Legenden, wie Nor- 15 Jahre bis Anfang der 80er-Jahre auf über- bert Brückner oder Rainer Boos, bei Spielen regionalen Sportplätzen unterwegs. Einen zwischen Hamburg, Köln oder Kaiserslau- Teil dieser Zeit verbrachte er zudem als Li- tern. Er selbst pfiff jahrelang Spiele der Ama- nienrichter in der 2. Bundesliga. teur-Oberliga Hessen und erarbeitete sich Mitte der 70er Jahre waren darüber hin- im gesamten Landesgebiet einen exzellen- aus Lorenz Schneider, Hermann Schmidt, ten Ruf. Highlights seiner Karriere waren die Oswald Klier und Hans-Jakob Geißler die Einsätze im DFB-Pokal-Derby zwischen dem weiteren Aushängeschilder der Marburger FC Schalke 04 und Borussia Dortmund sowie Schiedsrichtervereinigung. Davon ausge- das UEFA-Cup-Viertelfinale zwischen dem hend folgte ein Zeitraum von 1980 bis Mit- Schweizer Vertreter Xamax Neuchâtel und te der 90er-Jahre, in dem die Marburger Ver- dem Star-Ensemble von Real Madrid. Hans-Joachim Junk (links) und Jürgen Stegner (rechts) als Linienrichter bei einem Freundschaftsspiel einer Marburger Auswahl gegen den FC Schalke 04.
27 | Chronik der Schiedsrichtervereinigung Marburg Hans-Joachim Junk (links) mit Norbert Brückner und Manfred Lehnardt beim Pokal-Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04. U-Länderspiel Deutschland – Israel in Breiden- bach mit SR Hans-Joachim Junk, Herbert Fen- ner und Walter Happel. Jürgen Stegner als Linienrichter beim Freundschaftsspiel Borussia Mönchengladbach gegen Queens Park Rangers an der Seite von Walter Eschweiler in Marburg.
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29 | Chronik der Schiedsrichtervereinigung Marburg SRVGG Marburg in den 90er Jahren und rund um die Jahrtausendwende Nach der „Ära Becker“ übernahm im Jahre Bei der vier Jahre später folgenden Wahl 1987 Hermann Althaus die Verantwortung behielt Hans-Stephan Wagner das Amt des als Kreisschiedsrichterobmann. Im Amt des KSO, neuer Stellvertreter wurde Hans-Joa- Stellvertreters blieb Hermann Kraft erhalten. chim Junk. Auf der Position des Lehrwartes Der neu gewählte Lehrwart Walter Hal- folgte Michael Gerhard auf Oswald Klier. Bei lenberger musste sein Amt nach drei Jah- den Marburger Spitzenschiedsrichtern ta- ren aus gesundheitlichen Gründen aufge- ten sich ab Ende der 90er- und Anfang der ben, sodass Hans-Joachim Junk das Amt 2000er Jahre Jens Krassowski, Hartmut Mar- des Lehrwarts kommissarisch übernahm tin, Michael Gerhard und Bastian Keil hervor, und ein Jahr später an Oswald Klier über- die auf der hessischen Verbandsliste in der gab. Nachdem Hermann Althaus im Jahre Landes- bzw. Amateur-Oberliga unterwegs 1997 zum Kreisfußballwart gewählt wurde, waren. trat Hans-Stephan Wagner die Nachfolge als neuer Kreisschiedsrichterobmann der Mar- burger Schiedsrichter an. Neuer stellvertre- tender KSO wurde Gottfried Bader. Lehr- wart blieb Oswald Klier.
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31 | Chronik der Schiedsrichtervereinigung Marburg Neubildung des KSA zu Beginn des neuen Jahrtausends Im Jahr 2004 musste ein nahezu vollstän- Bernd Henge und Hartmut Martin lediglich dig neuer Ausschuss gefunden werden, da drei Schiedsrichter im hessischen Landes- Hans-Joachim Junk als stellvertretender Be- gebiet unterwegs. Nachdem mit Sebastian zirksschiedsrichterobmann tätig wurde und Klein und Julius Martenstein zwei junge auf- der bisherige KSO Hans-Stephan Wagner so- strebende Talente den Sprung in die höchs- wie der bisherige Lehrwart Michael Gerhard te hessische Spielklasse schaff ten, erreich- für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfü- ten mehr und mehr Marburger Schiedsrich- gung standen. ter die höchsten Spielklassen Hessens so- Steffen Rödiger übernahm das Amt des wie der Region. Auf Verbandsebene waren KSO, sein Stellvertreter wurde Bernd Henge. Christoph Heuser, Crispin Lichtenberg und Die Lehrwarttätigkeit hatte bis 2008 Michael Markus Halbrucker im Einsatz. Schütz inne, auf ihn folgte Marcus Rolbetz- Julius Martenstein schaff te 2014 mit sei- ki, der zudem als Oberliga-Schiedsrichter nem Aufstieg in die Regionalliga den Sprung aus Fulda nach Marburg wechselte. Chris- auf DFB-Ebene in die vierthöchste deutsche toph Heuser bekleidete das Amt des Beauf- Spielklasse. Außerdem verläuft seine Karrie- tragten für Öffentlichkeitsarbeit bis 2012 und re als Schiedsrichter-Assistent ebenfalls her- wurde durch Markus Bengelsdorff abgelöst. vorragend, sodass er seit der Saison 17/18 in Unter der Leitung von Rödiger konnten sich der 2. Fußball-Bundesliga assistiert. Im Ge- einige Marburger Schiedsrichter wieder spann mit Christof Günsch erlebt er so die nach und nach für höhere Aufgaben emp- Atmosphäre in Stadien wie in Köln, Ham- fehlen. Dabei waren mit Marcus Rolbetzki, burg oder auch Heidenheim
100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 32 Aktuelle Situation der Schiedsrichtervereinigung Marburg 2016 übergab Rödiger das Amt des KSO an Markus Bengelsdorff. Als Stellvertreter wur- de Jonas Stehling gewählt, der in 2017 von Julius Martenstein abgelöst wurde. Lehrwart ist auch in dieser Amtsperiode Marcus Rol- betzki. Das Amt des Beauftragten für Öffent- lichkeitsarbeit übernahm Tim Waldinger. Komplettiert wird der aktuelle KSA durch die Beisitzer Christopher Behling, Steffen Rödiger, Stefan Möbus, Jonas Stehling, Fa- bian Bierau und Malte Sattler. Im Jubiläums- jahr ist mit Julius Martenstein weiterhin ein Marburger Schiedsrichter auf DFB-Ebene unterwegs und pfeift Spiele der Regional- liga Südwest. Zudem assistiert er in der 2. Fußball-Bundesliga. In der Lotto-Hessenliga ist aktuell nur Lehrwart Marcus Rolbetzki in seiner 21. Saison aktiv. Der gewählte Kreisschiedsrichterausschuss auf dem Kreisschiedsrichtertag 2016.
33 | Chronik der Schiedsrichtervereinigung Marburg Mit Markus Bengelsdorff, Fabian Bierau und Tim Waldinger pfeifen drei Schiedsrich- ter in der 11-teamsports-Verbandsliga und dürfen in der Regionalliga Südwest assistie- ren. Das Quintett der Verbandsliga-Referees komplettieren Lukas Heineck und Sebastian Klein. Als Gruppenliga-Schiedsrichter sind für den Kreis Marburg im Spieljahr 18/19 aktiv: Morritz Hämel, Philipp Nassauer, Bernd Hen- ge, Thomas Heckmann, Hendrik Martin, Sö- ren Rolfs, Malte Sattler, Jonas Stehling und Sebastian Graff. Zudem vertreten mit Tobias Hohmann und Stefan Möbus als Gruppen- liga-Beobachter und Timo Ide als Hessenli- ga-Beobachter die Farben des Kreises Mar- burg. Sollten im Rahmen der Chronik zu er- wähnende Namen vergessen worden sein, freuen sich die Autoren über einen Hinweis, damit die nächste Festschrift mit korrekten Informationen veröffent- licht werden kann.
100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 34 Jubiläumsabend „100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg“ in Bauerbach Am Freitag, 18. Januar 2019, feierten die Mar- burger Schiedsrichter gemeinsam mit Eh- rengästen aus Sport und Politik den runden Geburtstag der Schiedsrichtervereinigung Marburg im Bürgerhaus in Bauerbach. Ein kurzweiliges Programm, gutes Essen und eine große Tombola gaben dem Jubiläum einen festlichen Rahmen, sodass in toller At- mosphäre in Bauerbach noch bis in die frü- hen Morgenstunden gefeiert wurde. Nach der Begrüßung durch Philipp Nas- sauer, der als Moderator durch den Abend führte, und einigen einleitenden Worten von KSO Markus Bengelsdorff, sprach Stefan Reuß, Präsident des Hessischen Fußball-Ver- bandes, sein Grußwort im Namen des Prä- sidiums, das zusätzlich durch Vizepräsident Torsten Becker und Schatzmeister Ralf Vikto- ra vertreten wurde. Auch Verbandsschieds- richterobmann Gerd Schugard erwähnte in seinen Worten die tolle Arbeit der vergan- genen Jahrzehnte im Kreis Marburg. Peter Schmidt, Marburger Kreisfußballwart, be- dankte sich für die wöchentlichen Leistun- gen der Marburger Schiedsrichter auf den heimischen Sportplätzen und blickte auf die vergangenen 100 Jahre zurück. Darüber hi- naus sprachen Kirsten Dinnebier, Stadträtin der Universitätsstadt Marburg, in Vertretung für Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Klaus Weber, Kreisbeigeordneter des Landkreises Marburg-Biedenkopf, in Vertre- tung für Landrätin Kirsten Fründt zum anwe- senden Publikum.
35 | Jubiläumsabend am 18. Januar 2019 Nach den Grußworten eröffnete Modera- tor Philipp Nassauer das Buffet, wobei die Ti- sche, die mit Bundesliga-Vereinen gekenn- zeichnet waren, erst bei Ertönen des Vereins- liedes das Essen des Partyservice Heinz Hei- nen zu sich nehmen durften. Das reichhaltige Buffet mit Partyschnitzeln, Hähnchenbrust, Gemüse- und Kartoffelaufläufen sowie Sa- laten und verschiedenen Nachspeisen fand großen Anklang bei den Gästen. Anschließend wurde das große Publikum genutzt, um verdiente Schiedsrichterkame- raden zu ehren. Stefan Möbus erhielt aus den Händen von Peter Schmidt und Mar- kus Bengelsdorff die Ehrung des Landes- sportbundes Hessen für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement. Darüber hin- aus nahmen HFV-Präsident Stefan Reuß und VSO Gerd Schugard die Ehrungen der Kreis- sieger der Aktion „Danke Schiri“ vor und ehrten Erich Poludniok in der Kategorie Ü50 und Nils Kaletsch-Will in der Kategorie U50. Highlight des Abends war die Verkün- dung der Hauptpreise der großen Tombo- la, die durch großzügige Spenden der hei- mischen Unternehmen ermöglicht wer- den konnte. Armin Fett erhielt einen Ball. Tim Kreißl gewann ein Trikot von Eintracht Frankfurt. Den dritten Preis erhielt Thomas Heckmann. Er konnte sich über zwei VIP-Ti- ckets für ein Spiel von Eintracht Stadtallen- dorf freuen. Auf Platz zwei erhielt Thorsten Bepperling zwei VIP-Tickets für ein Bundes- liga-Handball-Spiel der HSG Wetzlar. Haupt- preis des Abends war eine Tagesfahrt im Porsche 911, gesponsert vom Porsche Zen- trum Gießen. Gewinner war Hubert Höck, der Referent für Freizeit- und Breitensport im Kreis Marburg. Den Gewinnern gratulie- ren wir ganz herzlich. In seinen Schlussworten bedankte sich KSO Markus Bengelsdorff für die tollen Leis- tungen aller Schiedsrichter in den vergan- genen einhundert Jahren. Darüber hinaus lobte er die tolle Arbeit des Schiedsrichter- Fördervereins sowie des Vorbereitungsteam für den Jubiläumsabend und wünschte dem Abend einen tollen weiteren Verlauf.
100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 36 einem Jahr übersprungen werden. Ab den Wie werde ich SR? Spielklassen der Landesverbände benötigt jeder Kandidat pro Spielklasse grundsätzlich Du interessierst dich für die Ausbildung zum ein Jahr. Bis in die Bundesliga sollen mindes- Schiedsrichter? Doch wie alt muss ich min- tens sechs bis acht Jahre veranschlagt wer- destens sein, wo kann ich mich anmelden den. Die Eignung für die höhere Spielklasse und wie umfangreich ist die Ausbildung? wird durch ausgebildete Schiedsrichter-Be- Mit den nachfolgenden Stichpunkten wer- obachter festgestellt. den Voraussetzungen, Ausbildung und wei- Finanzen: tere wichtige Fragen beantwortet. Die Sportkleidung wird normalerweise vom Mindestalter: Verein gestellt. Die Fahrtkosten zu den Spiel- Die Schiedsrichter-Ordnung des Deutschen leitungen werden ersetzt, daneben gibt es Fußball-Bundes (DFB) empfiehlt ein Min- abhängig von der Spielklasse Aufwandsent- destalter von 14 Jahren. schädigungen zwischen fünf € (Schülerspie- Weitere Voraussetzungen: le), 300 € (Regionalliga), 750 € (3. Liga), 2000 Die Schiedsrichter-Bewerber müssen Mit- € (2. Bundesliga) und 3800 € (Bundesliga). Ab glied in einem Fußballverein sein, Interesse der Saison 2012/2013 erhalten FIFA-Schieds- am Fußball haben und die Einsatzbereit- richter der Elite-Klasse nach einem neu ge- schaft mitbringen, jährlich mindestens zwölf schaffenen Modell einen festen Betrag in Spielleitungen zu übernehmen und an Wei- Höhe von 40.000 Euro, FIFA-Schiedsrichter terbildungsveranstaltungen sowie einer und die Schiedsrichter der Bundesliga mit Leistungsprüfung pro Jahr teilzunehmen. mehr als fünf Jahren Erfahrung 30.000 Euro. Alle anderen Bundesliga-Schiedsrichter lie- Ausbildung: gen bei 20.000 Euro, in der 2. Bundesliga In Hessen beträgt die reine Ausbildungszeit sind 15.000 Euro vorgesehen. Für FIFA-Assis- etwa 22 Zeitstunden, die an fünf bis sieben tenten sind ebenfalls 15.000 Euro eingeplant, Tagen absolviert wird. Die einzelnen Kreise in der Bundesliga reduziert sich der Betrag legen diese Termine selbstständig fest. Da- auf 10.000 Euro und in der 2. Bundesliga auf bei erfolgt im Rahmen eines Neulingslehr- 2500 Euro. ganges eine Einführung in die Grundzüge der Fußballregeln. Neuerdings kann diese Fragen: Ausbildungszeit im Rahmen eines E-Lear- Bei Fragen und Interesse steht Kreislehr- ning-Lehrgangs verkürzt werden. wart Marcus Rolbetzki (rolbetzki@gmx.de) zur Verfügung. Die Anmeldung zu Neu- Prüfung: lingslehrgängen erfolgt online, einfach das Schriftlicher Teil (Beantwortung von 30 Re- Anmeldeformular für den jeweiligen Kreis gelfragen) und körperliche Leistungsprü- anklicken, ausfüllen und absenden. Eine fung (vereinfachter HIT-Test) sind zu absol- automatische Bestätigung wird umgehend vieren. zugesandt. Kurz vor Lehrgangsbeginn erhal- Einsätze: ten die Schiri-Anwärter eine separate Ein- Nach der Prüfung ist man sofort einsetzbar, ladung des zuständigen Kreislehrwarts mit die Einsatzklasse hängt vom Alter ab und genauen Hinweisen zum Lehrgang. man kann bei Eignung dementsprechend Scan den schnell auch im Seniorenbereich eingesetzt QR-Code und werden. Bei den ersten Spielen erfolgt in der gelange direkt Anfangsphase möglichst eine individuelle zur Online- Betreuung durch erfahrene Kollegen, soge- Anmeldung nannten „Paten“ oder auch „Coaches“. des HFV. Aufstieg: Bei Eignung können gegebenenfalls auf Kreis- und Bezirksebene zwei Klassen in
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100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 42 .UHLO .**DUWHQEDX VHLW 0HLVWHUEHWULHE )ORULVWLN *UDESIOHJH *DUWHQ /DQGVFKDIWVEDX 6LHEHQEUJHQZHJ $P)ULHGKRI 6WDGWDOOHQGRUI 7HOZZZJDUWHQEDXNUHLVVOGH Impressum Herausgeber Schiedsrichter-Förderverein Marburg e.V. Kreisschiedsrichterausschuss Marburg Auflage 500 Exemplare Redaktion Jonas Stehling, Tim Waldinger Redaktionsadresse Tim Waldinger, Sonnenhang 7, 35041 Marburg Mitwirkende Markus Bengelsdorff, Thorsten Bepperling, Moritz Hämel, Steffen Rödiger, Jonas Stehling, Tim Waldinger Gestaltung, Satz Grafik & Satz GbR Grillhösl & Schmidt, www.grafiksatz.de, Parkstraße 65, 65191 Wiesbaden Eigendruck Marburg © 2019
43 | Danksagung / Impressum Danksagung Ein besonderer Dank gilt allen Helferinnen und Helfern, die zu einem abwechs- lungsreichen und interessanten Jubiläumsabend sowie zum Gelingen dieser Fest- schrift beigetragen haben. Wir bedanken uns bei allen Inserenten und Sponsoren, die diese Festschrift und den Jubiläumsabend durch Sach- und Geldspenden unterstützt haben. Wir bitten alle Leserinnen und Leser, diese bei Ihren Einkäufen wohlwollend zu berücksichti- gen. heikes schilder & pokale | schilder | stempel | pokale | couleur | gravuren | folienbeschriftung Wir gestalten nach Ihren Wünschen, sprechen Sie uns einfach an! heikes schilder & pokale | barfüßerstraße 16 | 35037 marburg | tel. (06421) 25599 | fax (06421) 15551 info@schilder-pokale.de | www.schilder-pokale.de
100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Marburg | 44 Interview mit Julius Martenstein Das Interview führte Tim Waldinger. Hallo Julius, vielen Dank, dass Du für ein ler einzugestehen und daraus die richtigen Interview zur Verfügung stehst. Fangen wir Schlüsse zu ziehen. Und vor allem – am Ball mal ganz vorne an: Wie und warum bist Du bleiben, nicht beim ersten Gegenwind die Schiedsrichter geworden? Flinte ins Korn schmeißen. Das war kurz nach der WM 2006 in Deutschland, das ganze Land war im Fußball-Fieber. Meine Mutter hat mich seinerzeit darauf aufmerksam gemacht, dass ein Neulingslehrgang in Cölbe stattfindet. Ich habe kurzent- schlossen einfach mal entschieden, dort aufzukreuzen und zu schauen, ob die Schiedsrichterei etwas für mich ist. Zudem hatte ich schon immer Spaß im Umgang mit Menschen und genieße es, Verantwortung tragen zu dürfen. All das waren damals Gründe, diesen Perspektivwechsel zu wagen. Gibt es weitere Gründe, die junge Als Assistent bist Du sogar in der 2. Bundesli- Menschen aus Deiner Sicht für die Schieds- ga unterwegs und siehst große Bundesliga- richterei begeistern könnten? stadien in Metropolen, wie Hamburg oder Man lernt unzählige unterschiedliche Men- Köln, genauso wie kleine Arenen in Sand- schen und somit auch Charaktere kennen, hausen oder Heidenheim. Macht es für Dich man muss zwangsläufig aus sich heraus- einen Unterschied vor 5.000 Fans ein Spiel kommen. Die Schiedsrichterei ist eine tolle zu assistieren oder vor 50.000 Fans, und wie Möglichkeit, seine Persönlichkeit zu entwi- sind Deine Eindrücke in dieser Spielklasse? ckeln, Selbstvertrauen zu tanken und Ver- Im Grund genommen macht es keinen antwortung zu übernehmen. Zudem gibt Unterschied, ob wir vor 5.000 oder 50.000 es bereits in jungen Jahren ein ganz gutes Fans ein Spiel leiten. Die Kulisse nimmt man Taschengeld, was man sich hinzuverdienen immer nur gedämpft wahr, weil man so „im kann. Tunnel“ ist. Natürlich macht es einen rie- Du bist als Schiedsrichter relativ schnell in sen Spaß, wenn ein Stadion voll ist und die die höchsten hessischen Verbandsspiel- Stimmung kocht, aber volle Konzentration klassen gelangt und pfeifst mittlerweile im ist immer gefordert, egal vor wie vielen Zu- fünften Jahr in der Regionalliga Südwest. schauern. Eine Auszeit darf man sich nicht Hast Du Tipps oder Hinweise an jüngere erlauben. Schiedsrichter, die sie in ihre Spielleitungen Die 2. Liga ist eine Spielklasse mit sehr hoher mit einfließen lassen können? Qualität, die Geschwindigkeit des Spiels ist Wichtig ist, immer authentisch zu bleiben um ein Vielfaches höher als das der 3. Liga. und keine Rolle oder etwas zu spielen, was Insgesamt sind die Abläufe sehr professio- man selbst nicht ist. Fehlentscheidungen nell gestaltet. passieren leider immer wieder, davor ist Hast Du ein Erlebnis in der 2. Bundesliga, niemand gefeit. Entscheidend ist, die eige- das Dir besonders in Erinnerung geblieben ne Leistung zu reflektieren, sich selbst Feh- ist?
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