HERZBLATT - Adventskalender mit 24 Herzensgeschichten 30 Jahre EVHK
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Wichtige Adressen Die EVHK unterstützt Eltern herzkranker Kinder. Wir bieten Informationen, Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern, vermitteln Unterstützung bei Problemen und laden zu Veranstaltungen ein. Unsere Ansprechpartner sind: Co-Präsidium: Marisol Corrado / marisol.corrado@evhk.ch Stefanie Kuster / stefanie.kuster@evhk.ch Sekretariat: Annemarie Grüter EVHK Elternvereinigung für das herzkranke Kind Blumenweg 4 5243 Mülligen Tel. 055 260 24 52 E-Mail: info@evhk.ch www.evhk.ch Postcheck-Konto 80-36342-0 Regionale Ansprechpartner: Region West: Stefanie Kuster / stefanie.kuster@evhk.ch Aargau/Solothurn/Baselland/ Baselstadt/Bern/Freiburg/Wallis Region Ost: Manuela Nobs / manuela.nobs@evhk.ch Ostschweiz/Zentralschweiz/Zürich Graubünden/Liechtenstein Region Süd: Claudia Moor / claudia.moor@evhk.ch Tessin (Italienisch sprechend) Themenspezifische Ansprechpartner: Pränatal diagnostizierte Herzfehler: Manuela Nobs / manuela.nobs@evhk.ch Kinder mit Herzfehler und Down-Syndrom Isabel Piali-Kirschner / isabel.piali@evhk.ch Kinder mit einer Herztransplantation Flavia Reginato / flavia.reginato@evhk.ch Kinder mit Herzschrittmacher oder Daniela & Olaf Schönenberger / daniela.schoenenberger@evhk.ch Defibrillator Eltern verstorbener Kinder Dominik Zimmermann / dominik.zimmermann@evhk.ch Sozialdienste der Kinderspitäler: Zürich, Kinderspital Melanie Baran / Telefon 044 266 74 74 / E-Mail: melanie.baran@kispi.uzh.ch Bern, Inselspital Barbara Fankhauser / Telefon 031 632 91 73 / E-Mail: barbara.fankhauser@insel.ch Basel, UKBB Alexander Hartmann / Telefon 061 704 12 12 / E-Mail: alexander.hartmann@ukbb.ch
Inhaltsverzeichnis Editorial Was einmal dein Herz berührt hat, EVHK: Elternvereinigung für das herzkranke Kind Sekretariat Annemarie Grüter wirst du niemals vergessen. Blumenweg 4, 5243 Mülligen Tel. 055 260 24 52 Spendenkonto: Liebe Leser/innen PC-Konto 80-36342-0 Internet: www.evhk.ch Bestimmt hat jeder von uns es schon erlebt: eine E-Mail: info@evhk.ch wohlige Wärme breitet sich ums Herz aus, man fühlt sich glücklich und ist gleichzeitig tief berührt. Man könnte in schallendes Gelächter – oder vor Wichtige Adressen 2. Umschlagseite Rührung in Tränen ausbrechen. Sei es mit Worten oder Taten: sie sind einfach wunderschön – die Adventskalender Herzensmomente. Augenblicke im Leben, die uns 24 kleine und grosse Herzensgeschichten 2 Weihnachtsgruss20 sprachlos oder glücklich machen, die berühren oder erheitern. So einzigartig jeder dieser Momen- Veranstaltungen te ist, eines haben sie alle gemeinsam. Sie sind un- Jahresprogramm21 Männerabend22 vergessen und haben sich fest in unseren Herzen Jahres-Einklangessen23 verankert. 30 Jahre EVHK – Jubiläumskonzert 24 Diverses Und wo passen solche herzerwärmende Geschich- Vorstellung Ronal Group 26 ten besser hin als in die Vorweihnachtszeit. Dank Spenden28 der Mithilfe von Familien, Ärzten, Pflegeteam, Spitälern und Institutionen dürfen wir in diesem Herzblatt solche Momente festhalten. So einzigar- tig jede Erzählung ist – so einzigartig ist auch das Herzblatt voller Adventsgeschichten. Dafür sagen wir euch allen danke – von Herzen. Das Herzblatt-Team Redaktionsadressen Herzblatt EVHK Redaktionsleitung: Manuela Nobs Lohstrasse 19, 8580 Amriswil manuela.nobs@evhk.ch Layout: Sandra Honegger, 9215 Buhwil Druck: Schoop AG, Blumenaustrasse 6, 9320 Arbon Erscheint: viermal jährlich Das Copyright von allen Abbildungen, Illustrationen etc. liegt, sofern nicht anders vermerkt, bei der EVHK oder bei den Mitgliedern der Vereinigung. 1
Herzensgeschichten «Ich fühle mich durch meinen Herzfehler nicht eingeschränkt», steht im Bewerbungs- schreiben unseres Sohnes, das dringend auf die Post sollte. Ich bin sprachlos. Mein Blick zu meinem Sohn hingegen spricht Bände, ich spüre es. «Wirklich?», will ich fragen- sage aber nichts, denn ich weiss, dass dieses Thema wesentlich dazu beigetragen hat, dass der Brief erst jetzt fertig ist. So elegant und cool er da steht, so viel Kopfzerbrechen, Stress, genervte Ausrufe und noch mehr abgewehrte Gespräche sind ihm vorausgegangen. Gerade nochmals sprachlos bin ich einige Wochen und weitere Schnuppertage spä- ter, als ich erfahre, dass er die Lehrstelle bekommt. Meine Gefühle spielen verrückt. Erleichterung, Freu- de, Stolz, Ungewissheit, Angst und K Zweifel brodeln in mir. Genau die gleichen Gefühle wie vor 10, vor 8, vor 2 Jahren. Wie wird er den Kin- dergarten, wie die Schule, wie die Oberstufe schaffen? Wird er im nächsten Sommer diese, ausgerechnet diese, körperlich so an- strengende Ausbildung packen? Ist es wirklich wahr, dass ihn sein Herz- fehler nicht einschränkt? Ilenia wurde am 4. Oktober 2018 geboren. Einen Monat nach der Geburt, sagten sie uns bei einer normalen Routinekontrolle beim Kinderarzt, dass Ilenia einen Herzfehler hat ( Av-Kanal). Nach den ersten Operationen, traten Kompli- L kationen auf und Ilenia wurde innerhalb eines Jahres 8-mal am offenen Herzen operiert. Hinzu kamen 2 Herzkatheter Untersuchungen. Ilenia stand ungefähr 6-mal knapp vor dem Tod und hatte vor einem Monat bei einer komplizierten und schweren Herzoperation eine 30 bis 40-prozentige Überlebenschance… Neben dem Herzfehler hat Ilenia auch einen Gen-Defekt: SETD5 mit geistiger Behinderung. Über das Syndrom weiss man bisher sehr wenig, da es erst im Jahr 2015 erforscht wurde. Die Entwicklung von Ilenia entspricht momentan ca. einem 4–6 monatigen Baby. Wir sind sehr dankbar, dass unser tapferes Kämpferherz bei uns ist. S 2
H Ich bin das Gromi (Grossmami) eines Herzkindes. Genauer gesagt, von Amélie. Amélie ist jetzt viereinhalb Jahre alt und hat im Juni die Erlaubnis bekom- men, dass sie mit dem Flieger verreisen darf. Ihr Ziel war schon lange Mal- lorca. Wir haben dort Verwandte und wir, Grosspapi und ich, waren auch schon mit unserem ältesten Enkelkind Nico dort. Diese Ausführungen des Er- zählens von Nico, haben in Amélie die Sehnsucht nach Mallorca ausgelöst und sie hat schon sehr oft gefragt, wann wir mal zusammen nach Mallorca gehen werden. Und nun, endlich: Juhui! Sie darf fliegen. Was ich mir auch sehnlichst wünschte für Amélie und ihre Schwester Sophia – und auch für uns – ist endlich möglich. D Bald schon war der Tag des Abflugs. Es war für mich schwierig, so unbeschwerte Freude zu zeigen, da in meinem Kopf doch viele Gedanken waren: geht das alles gut? Geht es vor allem Amélie gut? Merkt sie etwas oder bekommt sie eventuell beklem- mende Gefühle die Angst auslösen, auch bei uns, bei mir? Nun sind die Ferien schon vorbei und wir sind alle wohlbehalten wieder zu Hause. Amélie ist glücklich und erzählt gerne von ihren Erlebnissen mit dem Fliegen, Mallorca, Meer, Eri und Ernst, unseren Verwandten, mit ihrem Hund Meitschi. Sie möchte auch gerne möglichst bald wieder dorthin. A Für mich lief das Herz über, vor allem in Tränen, als ich alleine nach Hause flog. Wir starteten über das Meer und zurück über die Insel. Ich wusste, die Familie mit Amélie und Sophia bleibt noch ein paar Tage und geniesst die Sonne, Amélie wird weiterhin am Strand spielen, springen, singen, lachen und Sophia, ihre kleinere Schwester, hinter ihr her. Ich dankte Gott – ganz nah am Himmel – und wusste, er wird Amélie weiterhin beschützen. Maria Ernst Der Moment, wenn das Handy läutet, bevor man damit gerechnet t hat. Zuerst ein riesen Schreck, denn es hiess doch immer: «no News are good News». Bei den Voruntersuchungen für die Korrektur des AVSD bei un- serer knapp 5 Monate alten Milena hiess es, die Operation dauere ca. 5–6 Stunden. Also dann, rechnen wir nicht vor 15.00 Uhr mit dem An- ruf. Kurz nach 13.00 Uhr klingelt das Handy, wir noch mitten im Wald auf dem Uetliberg, Ablenkungsprogramm… Und dann aber sogleich die riesige Erleichterung: «Die Operation ist wunschgemäss verlaufen.» Die Erklärungen danach, gut gemeint, jedoch nur noch in einem Nebel aus Erleichterung, Freude und Dankbarkeit, kaum in Worte zu fassen, wie sich dieser Moment angefühlt hat. 3
Der Vater einer guten Freundin (Hans) hatte Probleme mit dem Herz und es stand ihm eine Operation am offenen Herz bevor. Mit grossen Bangen sahen er und verständ- licherweise die ganze Familie dem Eingriff entgegen. Etwa eine Woche vor der Ope- ration waren wir alle bei meiner Freundin zum Essen eingeladen. Wir Erwachsenen K sassen noch am Tisch, während die Kinder scheinbar konzentriert «Verchäuferli» spielten. Wir redeten über Gott und die Welt und natürlich wurde auch über die be- vorstehende Herz-OP gesprochen. Auf einmal unterbrach mein knapp 3,5 Jahre alte Junge das Spiel. Er drehte sich plötzlich zu Hans um, zeigte auf seine Brust und sagte: «Weisch, i han mis Herzli au scho mües- se go flicke, sogar scho 3-Mol. Und es isch imfall gar nöd so schlimm. Mer mue chli viel liege und im Mond-Zimmer chli blödi Sache mache. Aber denn cha mer wieder hei und schnell wieder spiele und um- L espringe.» Wir sahen alle etwas verdutzt aus und waren kurz sprachlos. Kurz darauf schlug Hans entschlossen mit der Faust auf den Tisch und rief: «Gottfried Stutz! Ich alte Ma mache so es Drama! Wenn dä Bueb so tapfer isch mit sine 3 Johr, denn chan ich das mit mine 60i au». Die Operation ist gut verlaufen und Hans hat sich schnell erholt. Ich bin heute noch sprachlos und gerührt, wie selbstverständlich mein kleiner Herzbube einem Erwachsenen Mut gemacht hat und etwas Angst nehmen konnte. M Wenn aus zwei halben Herzchen ein grosses wird… Es ist nicht nur dersel- be Herzfehler, der die zwei verbindet. Es ist eine Freundschaft, die ohne viele Worte auskommt. Beide haben so viel erlebt A und überlebt, kämpfen musste jeder für sich. Doch heute nehmen sie sich an den Händen, spazieren zu den Tieren und lachen über Din- ge, die wir nicht verstehen. Danke, dass es euch gibt – Nils & Nael! 4
neugierig, aber gnauso sorgevoll, skeptisch, ufgwü- Dä Summer händ mer sie äs chliises Stückli müessä losloh, eu- ses Herzmeitli, dä Chindsgi isch gstartet. Abgäh i frömdi Händ, nüm immer gnau wüsse, was sie macht, festsitzend im Schuel- system für diä nächste paar Johr. Voll Vor- freud, gspannt, D u Nachfolgend einige Aussagen von Jonah, 14 Jah- re, HLHS und Plastic Bronchities (Eiweissverlust- helt. Und denn syndrom) isch dä grossi Tag da. S’Mami und Vor ca. 3 Wochen: dä Papi dörfed sie begleite. Diä Jonah ... heute Mittag ... Mama, ich bin so froh, chli Schwöster habe ich die Krankheit die ich habe ... stell dir vor, ich muess schweren hätte so was wie Tourette ... Herzens dähei bliibe. Wer isch 12.08.2017 nervöser? Herz- liche Empfang im Chindsgi. S’Chind unbe- Heute ... heute vor 12 Jahren ... kam Jonah zu uns ... Freude, Stolz, schwert, scho viiles im Läbe hiegnoh, über Angst, Panik, Ungewissheit und viele Gefühle mehr stürzten auf uns sich ergoh loh und no ohni sich gross Ge- ein ... wir funktionierten ... Jonah kämpfte ... Jonah lächelte ... kämpfte danke machend, sich freuend mit andere um sein Leben ... Jonah weinte ... wir weinten ... auch jetzt noch, nach Chind chönne z’spiile und z’sii, so dass scho 12 Jahren sind schwarze Löcher da, ohne Erinnerungen ... vielleicht nach churzer Zyt dä Chindgsiwäg ällei gan- besser so ... wir wussten nicht, was noch alles auf uns zukommen wür- ge wird. Do isch er dä Moment, wo’s eim de ... wie hart Jonahs Weg werden würde ... aber auch nicht, wie uns warm wird ums Herz, wo mehr weiss, was dieser Weg bereichern würde ... bereichern an Glücksmomenten ... be- mer alles zäme duregstande hät und dass au reichern mit Weggefährten ... bereichern mit Lebensqualität, die hart das guet chunnd. Laufe loh, Tag für Tag näh erarbeitet werden musste und immer noch muss ... aber auch Enttäu- und sich dra fescht hebe, wenn sie wieder schungen. ... diese Ups and downs ... versuche in mich zu gehen ... zu seit, ich ha Di gern. S’Herz hüpft tuusig Mal erinnern ... alles zu viel ... nicht fassbar ... auch nicht nötig ... das Hier uf und ab und alli Sorge sind für än Momänt und Jetzt ... das ist, was zählt ... Jonah, diese strahlenden Augen ... der vergässe. Mer liebed Dich au, Du chliises und Schalk darin ... diese Liebe ... reine pure Liebe ... und dann, heute im doch scho so grosses Herzchindli. Splash und Spah ... Jonah kuschelt, Jonah schaut mich an und dankt mir, dankt uns ... mit den Worten ... «DANKE, DAS IHR MICH HABEN WOLLTET» ... Jonah unser Herz Y 5
Keine Adventsgeschichte zerkurve (es gibt dort also auch liebe Rollstuhlfahrerinnen und nette Menschen). Die Muttenzer- und Rollstuhlfahrer In meinem Spital, wo ich arbeite, wur- kurve ist steil, hat enge Treppenstufen geniessen inklusive den für die Ärztinnen und Ärzte neue und ist ziemlich wild. Für Rollstuhlgän- einer Begleitper- Visitenkarten gestaltet. Um etwas Nähe ger also total ungeeignet. Deshalb hat son freien Eintritt. und Menschlichkeit zu vermitteln, wur- der FC Basel meinem Patienten einen Die Rollstuhlplätze den wir angehalten, etwas über unsere Rollstuhlplatz zugewiesen für die rest- befinden sich auf ei- ‹Leidenschaften› zu verraten. Um mich liche Zeit der Saisonkarte. Nun kam er ner rollstuhlgängigen möglichst neutral zu verhalten, habe zu mir mit der Frage, ob er denn für Plattform in den Blöcken ich meinerseits ‹Wandern, Jassen und das nächste Jahr auch einen Rollstuhl- C18 – C22, von wo aus die Sport› angegeben, was durchaus nicht platz beantragen soll (muss?) oder ob Besucher optimale Sicht auf das Spiel- gelogen ist. er das Abo in der Kurve verlängern feld haben. Der Eingang befindet sich Es ist nun aber ein offenes Geheimnis, kann. Denn einerseits sei in der Mut- beim Sektor C, eine Voranmeldung ist dass ich leidenschaftlich gerne in den tenzerkurve mehr los, anderseits sei nicht notwendig. St. Jakob Park pilgere, um den FC Basel das Saison-Abo für die Rollstuhlplätze In Zürich und in St. Gallen ist man also anzufeuern. Bereits seit der Studenten- teurer. Mehr Geld für weniger Spass – noch solidarisch genug, und dies, ob- zeit besitze ich eine Saison-Karte und immerhin ist die Sicht nicht schlecht (s. wohl die Berner Young Boys und der treffe mich noch heute regelmässig auf Bild). Das hat mich doch sehr verwun- FC Basel durchaus weniger auf ein paar unseren Sitzplätzen mit meinen Studi- dert und darum habe ich mal recher- zahlenden Rollstuhlgänger und deren enfreunden. Auch während meiner chiert, wie es denn in Basel und in den Begleiterinnen und Begleiter angewie- Ausbildung zum Kardiologen wurde anderen Stadien mit der ‹Rollstuhlgän- sen sein dürften. meine Leidenschaft zum Fussball im- ger-Freundlichkeit› so aussieht. mer wieder thematisiert und kokettiert. Tatsächlich verlangt der FC Basel für Ich werde dies nun zum Anlass neh- Im Kinderspital in Zürich fand man es einen Rollstuhlplatz 30 Franken pro Ti- men, im Namen von Herznetz.ch und besonders witzig, dass ich bei meinem cket; und es braucht ja dann 2 Ticket, als Präsident von Herznetz.ch der Abschlussabend das Trikot des FC Sion denn es wird ausdrücklich darauf hin- Geschäftsführung des FC Basels und tragen musste (immerhin wurde ich gewiesen, dass eine mündige Begleit- der Berner Young Boys einen Brief zu von der fussballerischen Höchststrafe person dabei sein muss. Die Nicht-Roll- schreiben, um auf diesen Missstand verschont); ich habe mich dann bei mei- stuhlplätze im Sektor sind zwar teurer aufmerksam zu machen. Ich werde nem damaligen Chef Urs Bauersfeld re- (59.– und somit eigentlich gleich teuer den Herzblatt-Leserinnen und -Lesern vanchiert und ihm ein Trikot des FC Ba- wie der Rollstuhlplatz mit Begleitung), dann in einer der nächsten Ausgabe sels geschenkt (siehe Bild). Irgendwie aber der Rollstuhlplatz ist eben doch berichten, wie die Antwort ausgefallen hat es sich dann wohl rumgesprochen, deutlich teuer als andere Plätze (Mut- ist; falls denn eine kommt. tenzerkurve 25.–; Familiensektor 19.–). Wenn man denkt, weniger Solida- Bei den Berner Young Boys im Stade rität geht nicht, dann stöbert man de Suisse ist das Rollstuhlticket billiger auf der Homepage des FC Sion. Dort (20.– und 50 % Rabatt falls unter 16 steht nämlich: ‹Rollstuhlgänger und Jahre), ebenfalls mit Begleitperson. Dies Behinderte: Die Tickets werden nur ist immerhin etwas billiger als andere am Matchtag an der Hauptkasse des Plätze (YB Fanzone 25.–; Famigros Cor- Stadions verkauft›. So nach dem Mot- ner 25.–). Einzig die Jugendlichen unter to: Wer schon billiger ins Stadion will, 16 Jahre zahlen lediglich 5 Franken. der soll auch anstehen. Jetzt weiss ich Im Kybunpark bei FC St. Gallen und im wenigstens, warum ich bei meiner Ver- Letzigrund beim FC Zürich und bei den abschiedung im Kinderspital das Trikot Grasshoppers ist der Rollstuhlplatz gra- des FC Sion tragen musste. Ich wün- tis. Sogar für das Spiel FC Zürich – Fc sche allen Leserinnen und Leser eine Basel muss nichts bezahlt werden. schöne Adventszeit. dass mit mir sehr wohl auch über Fuss- Auf der Homepage des FC Zürichs ball diskutiert werden kann, statt dass steht: Rollstuhlplätze / Begleitung: PD Dr. med. Daniel Tobler, Basel in den Konsultationen nur Befunde und Empfehlungen durchgekaut werden. Denn einige meiner Patienten wussten von meiner Leidenschaft, bevor ich das ihnen erzählen konnte. Warum erzähl ich das hier? Es ist nun so, dass einer meiner Patienten zwischen- zeitlich auf den Rollstuhl angewiesen ist. Er ist ein noch grösserer FCB-Fan als ich und besitzt seit Jahren eine Sai- sonkarte in der berüchtigten Mutten- 6
Für mich als Mutter von einem Herz- kranken Kind, gibt es natürlich hunderte von speziellen Mo- menten und Erfahrungen die wir ma- chen und erleben durften. Sei es die Magensonde die nicht mehr gebraucht E Grotte unter ihrem Haus und zündete Kerzen für Nayra an, sie betete für sie und erkundigte sich immer wie es Nay- ra geht. Es verging also mehr als ein Jahr, bis der grosse Moment kam und sie ihre Urenkelin endlich in ihre Arme schliessen konnte. Für viele aus meiner wird, dass das Kind keine Physiothera- Verwandtschaft war es das erste Mal, pie mehr braucht weil es nun endlich die dass sie Nayra gesehen haben. Für mei- gewünschten Fortschritte gemacht hat ne Grossmutter war es aber wohl das und allgemein einfach sieht, wie sein grösste Geschenk. Kind wächst und von Tag zu Tag neue Dinge lernt. Sie erzählt immer, dass sie so glücklich ist, dass sie dies noch erleben durfte und Für meine Grossmutter war dieser spe- dass Nayra so ein lustiges Kind sei und zielle Moment, als sie ihre Enkelin das sie immer lachen müsse, wenn sie ihre erste Mal sehen durfte. Und zwar an Fotos anschaut. Auch ich bin sehr dank- ihrem 90.Geburtstag. Seit der Geburt bar, dass wir das erleben durften und war meine Grossmutter in ständiger dass ich meine Grossmutter so glücklich Sorge um ihren ersten Urenkel. Nayra gesehen habe. Bald werden wir sie wie- war 6 Monate im Spital, meine Gross- nach Zürich war für sie aus gesundheits- der besuchen und hoffen dass wir das mutter lebt in Obersaxen und eine Reise gründen nicht möglich. Sie ging in die noch ganz oft dürfen. Ich habe vor Jahren auch einen sehr ein- schneidenden Moment mit unserer Tochter er- lebt und möchte diesen Moment gerne teilen, da ich noch sehr oft daran denken muss. Nina war schon immer ein Tierlifreund. So wünschte sie sich mit 5 Jahren schliesslich ein eigenes Haustier. Wir beschlossen unsere Familie nochmals um ein weiteres Kätzchen zu erwei- nen Moment völlig erstarren. Für mich tern. Schnell war «ihr» Büsi gefunden. war in diesem Moment klar, dass wir Kitty war ein wunderschönes Britisch ihr diesen Wunsch erfüllen werden. Kurzhaar-Mädchen, ein echtes Whis- Kitty bekam anschliessend zweimal kas-Büsi. Nina und Kitty wurden bes- süsse Kitten. Es war ein Segen diese te Freunde. Als Nina 6 war sagte sie kleinen Geschöpfe bei uns zu haben einmal zu mir: «Mami, ich will einmal und ihnen beim Grosswerden zuzuse- junge Büsis haben bevor ich sterbe.» hen. Wir haben die Zeit mit ihnen sehr Diesen Satz von einer 6-Jährigen zu genossen und denken noch oft an die hören war krass. Mit 6 denkt man Kitten zurück. doch nicht an den Tod. Dieser Satz hat Liebe Grüsse mich sehr geprägt. Er liess mich für ei- Claudia Stauffer 7
Fredriks Eule für die einen Ultraschall vom Herzen vorneh- ‹Herzchen› men. Wie stellt man das kindgerecht dar? Der Baum soll untersuchen. Der Als Kinderkardiolo- Baum? Ja, weshalb eigentlich nicht. gin bin ich vor die Laut Fredrik fühlt sich die Eule wohl im grosse Herausfor- Baum und weshalb sollte dieser nicht derung gestellt ein auch gleich die Untersuchung vorneh- Maximum an Professio- men? Und wie stellt man die Echokar- nalität zu leisten und gleichzeitig das diografie dar? Symbolisch mit einer Kind und seine Eltern nicht zu verges- Lupe. Eine Lupe die das Herz in seiner sen. Keine Kompromisse einzugehen ganzen Grösse darstellt. Die Ideen be- was die Qualität der Untersuchung gannen plötzlich zu fliessen und in den angeht und gleichzeitig ohne Medi- folgenden Wochen entstanden unsere kamente dem Kind eine angenehme Eulen mit Baum. Zuerst in Form von Bil- Untersuchung zu ermöglichen. Wie dern und dann noch aus Filz. Ein Filz- unglaublich wichtig die Kombination baum mit abnehmbarem Stethoskop, M beider Aspekte ist hat mir mein Men- EKG und Lupe sowie 3 vesrschiedenen tor in Boston mit auf den Weg gege- Eulen. Die Bilder sind nun Vorlage für ben: Eine professionelle Diagnostik ist die Infokarten, Eulen und Baum aus Filz nur möglich, wenn sich Kind und El- 5 Jahren steht. Eindrücklich ist wieviel tern geborgen und sicher fühlen. Wie erträglicher scheinbar schwierige Situ- gelingt das, wenn man das Kind schon ationen sind, wenn sie in einem liebe- nach einem kurzen Gespräch unter- voll illustrierten Kinderbuch dargestellt suchen will und von Untersuchungs- werden. Und so kam mir die Idee, mit schritt zu Untersuchungsschritt immer Fredrik zusammen ein Tier zu erschaf- grössere Geräte zur Hilfe nehmen fen, welches sich einer kinderkardio- logischen Untersuchung unterzieht. Dieses sollte dann als Vorlage dienen für eine Infokarte, die die Eltern den Kindern vor der Konsultation bei mir zeigen können. Zudem wäre das Tier auch in der Praxis in ‹echt› präsent. Ein spielerischer Ansatz Ängste zu neh- men war die Idee. Und so begannen wir zu überlegen, welches Tier sich denn als Patient eig- nen könnte. Fredrik schlug eine Eule vor. Eine Eule? Ich dachte da eher an einen flauschigen Bären oder einen stehen in der Praxis als Anschauungs- lustigen Biber. Aber ja, er ist der Fach- material respektive im Kinderzimmer mann, also haben wir das Projekt Eule des stolzen Erfinders Fredrik. in Auftrag gegeben. Bei einer Eule das Was für mich an diesem Projekt so Herz abhören, ein EKG schreiben und schön war, war die Zusammenarbeit mit meinem Sohn Fredrik. Fredrik, mit dem ich hochschwanger meine muss? Was sich bei mir bewährt hat, Facharztprüfung als Kinderkardiologin ist dass ich die gesamte Untersuchung abgelegt habe und der mir später die inklusive Blutdruck und EKG persön- Kraft gegeben hat, mich selbständig zu lich vornehme und im Raum komplett machen und meine Vorstellungen von auf eine Medizinische Praxisassistentin einem idealen kinderkardiologischen verzichte. Je mehr Konstanz bezüglich Setting umzusetzen. Ich nenne es ver- Untersucher, desto mehr Sicherheit. einfacht ‹Kinderkardiologie mit dem Einen zweiten wichtigen Aspekt habe Herzen einer Mutter›, da meine beiden ich mit der Hilfe meines 5-jährigen Söhne ein grosser Teil davon sind. Seit Sohnes Fredrik erarbeitet. Er hat Angst sie auf der Welt sind bin ich viel acht- vor allem Neuen und so versuche ich samer als früher, höre mehr zu, beob- stets durch Aufklärung diese Ängste achte, geniesse ihre Welt. Eine Welt abzubauen. Verniedlichung vermei- voller Wunder, wie die Entstehung von de ich dabei, versuche aber trotzdem Fredriks Eule für die ‹Herzchen›. ihn dort abzuholen, wo er mit seinen Dr. med. Barbara Schätzle, Baselland 8
Ein Junge war bei uns in der Kontrolle für die Entwicklung. Ich glaube, er war damals 10 Jah- 13 re alt. Er hat noch nachts ins Bett gemacht und das hat ihn belastet. Da habe ich mit ihm eine kleine kognitive Hypnose gemacht («er ist der Chef seiner Blase – er sagt ihr, wann sie los- lassen darf und wann nicht, auch in der Nacht ist er der Chef…») – etwa 3 Tage später war er trocken! Seither schaut er mich immer an, als ob ich eine Zauberin wäre! Mit grossen, entzückten Augen! Prof. Dr. med. Bea Latal M Krippensegen Gesegnet sei, was in dieser Zeit von neuem beginnt: Alle Engel unter uns, die ohne Flügel Friede und Freude bringen. Alle Hirten unter uns, die aufspringen und auch in tiefer Nacht hoffnungsvolle Wege gehen. Alle Familien unter uns, in denen nicht alles rund läuft. H K Alle Königinnen und Könige unter uns, die sich von Träumen und Sternen leiten lassen und grossherzig zum Geschenk werden. Ochs und Esel unter uns, die wissen, dass sie dazugehören, und mit ihrem warmen Atem andere berühren. Alle Menschen guten Willens, die für andere immer eine offene Tür, eine Handvoll Stroh und ein gutes Wort haben. Alle Kinder unter und in uns, die für die Welt Hoffnung S und Leben bedeuten. (Quelle unbekannt) Therese Killias, Seelsorgerin Kinderspital Zürich L 9
Die Stiftung Wunderlampe erfüllt Herzenswünsche im Erlebnisbereich Lucas Wunschtraum: Mit seinem Hund Chilli eine Hundeschule besuchen Luca ist mit einem de aus Lucas Wunschtraum dennoch Loch im Herz zur Wirklichkeit. Welt gekommen und verbrachte bislang Luca hatte seinen Herzenswunsch über zwei Jahre seines Le- über seine Schule an die Stiftung bens im Krankenhaus. Auch in seinem Wunderlampe eingereicht, welche Wachstum ist der heute 13-Jährige Träume von Kindern und Jugendli- beeinträchtigt. Mit viel Energie und Hartnäckigkeit kämpft er seit Geburt gegen alle körperlichen Hindernis- se an, die sich ihm entgegenstellen. Ebenso leidenschaftlich widmet er sich der Betreuung und Erziehung seines vierbeinigen Freundes, einem belgi- schen Schäferhund mit dem Namen Chilli. Selber einmal ein Hundetraining zu absolvieren, das wünschte sich Luca von ganzem Herzen. Leider sind in Hundeschulen aber nur erwachsene Hundehalter für Trainings zugelassen. Dank der Stiftung Wunderlampe wur- chen mit einer schweren Krankheit oder Beeinträchtigung im Erlebnisbe- reich verwirklicht. Die Wunderlampe machte es möglich, dass Luca in einer Privatstunde mit einer Hundeexpertin ein richtiges Hundetraining absolvie- ren konnte. Er durfte sogar beim Auf- stellen des Übungsparcours’ helfen. Sehr aufmerksam lauschte Luca den Instruktionen der Hundetrainerin. Der Junge erwies sich beim Ausführen der Übungen als so geschickt, dass er als krönenden Abschluss des Hundetrai- nings seinen Schäfer allein und sogar ohne Leine durch den Parcours führen durfte. Ob Luca oder Chilli stolzer auf ihre gemeinsame Leistung waren, liess sich kaum ausmachen – beide strahlten mit leuchtenden Augen um die Wette. 10
Lucas Mutter über die Herzens- wunsch-Erfüllung ihres Sohnes: Mit dem eigenen Hundetraining ging für Luca ein langersehnter Herzens- wunsch in Erfüllung. Wir Eltern konn- ten ihm diesen Traum nicht erfüllen, da sich einfach kein Hundetrainer finden liess, der mit Luca und seinem belgischen Schäferhund Chilli ein Ein- zel-Training durchführen konnte. Des- halb wandten wir uns an die Stiftung Wunderlampe. Als das Telefon klingel- te und uns eine Mitarbeiterin der Wun- derlampe mitteilte, dass es mit Lucas Hundetraining klappen würde, war das für uns einer der wunderbarsten Momente. Luca kam nach der Schule nach Hause und auch er konnte sein Glück kaum fassen. Er strahlte übers ganze Gesicht und hüpfte vor Freude auf und ab. Immer wieder fragte er: «Mami, wann?». Bis es soweit war, verstrich allerdings noch geraume Zeit, während der wir in reger Verbindung zur Wunderlampe standen und Luca noch etwas auf die Geduldsprobe ge- stellt wurde. Auf dem Trainingsplatz war Luca voll konzentriert und unglaublich stolz da- rauf, mit seinem Hund den Parcours ganz alleine zu absolvieren. Zur Erin- nerung an sein unvergessliches Erleb- nis erhielt Luca eine DVD geschenkt. Immer wieder lässt er damit sein ein- rem Garten seither regelmässig Hun- hat, in die Tat umsetzen und er ist im- maliges Hundetraining aufleben. Dank detraining statt. Luca kann dabei alles, mer noch mit derselben Freude und dieser super Instruktion findet in unse- was er an diesem Nachmittag gelernt Begeisterung dabei. (M)ein Wunschtraum findet sich unter folgendem Link ein Krankheit oder Beeinträchtigung. Die Wunschzettel www.wunderlampe.ch/ Stiftung ist national tätig. Sie ist in der Dein Leben verläuft anders als dasjeni- wunschwelt/wunschzettel. Einfach aus- ganzen Schweiz steuerbefreit und wird ge vieler anderer Kinder. Immer wieder füllen und retournieren. Gerne stehen von der Eidgenössischen Stiftungsauf- musst du zurückstecken wegen deiner wir für Auskünfte auch telefonisch zur sicht (EDI) und einer eigenen externen Krankheit. Mit einem einmaligen Er- Verfügung T 052 269 20 07 oder Sie Revisionsstelle überprüft. Seit ihrer lebnis könnte man dir eine riesige Freu- melden sich schriftlich per Post bei uns: Gründung im Jahr 2001 konnte die de bereiten. – Melde dich bei uns und Stiftung Wunderlampe, Zürcherstr. 119, Stiftung Wunderlampe schon rund teile uns deinen Wunschtraum mit! 8406 Winterthur. 2000 individuelle Wünsche erfüllen. Die Beeinträchtigung Ihres Kindes Die Stiftung Wunderlampe erfüllt Einen Überblick über die Vielfältigkeit schränkt den Aktionsradius Ihrer Fa- Herzenswünsche von Kindern und dieser Erlebnisse finden Sie online un- milie stark ein. Verschnaufpausen im Jugendlichen mit einer schweren ter: www.wunderlampe.ch Alltag gibt es wenige. Eine Herzens- wunsch-Erfüllung wäre nicht nur für Ihr Kind, sondern auch für die ganze Familie ein grosser Lichtblick. Wir hel- fen Ihnen weiter! Über info@wunderlampe.ch kann man uns direkt kontaktieren. Auf unserer Homepage w w w.wunderlampe.ch 11
Anekdoten aus der Kardiologie Ein ca. 8 Jähriges Kind sitzt in der Kar- hospitalisiert werden musste, hatte als Der Kardiologe hatte ein diologie auf dem Ergometrie-Fahrrad Folge der Grunderkrankung und der ausführliches Gespräch und sollte Velofahren für einen Belas- Therapien eine Herzvergrösserung. Als mit Eltern darüber, wie tungstest bzw. ein Belastungs-EKG. es der Patientin besser ging und sie mit ein Defekt im Herzen Alles ist gut erklärt und die Eltern, der dem Rollstuhl zur Herzkontrolle wieder mit der Katheter-Tech- Kardiologe und die Technikerinnen einmal zum Ultraschall gefahren wur- nik und einem soge- versuchen das Mädchen dazu zu ani- de, war sie sehr traurig,weil ihr Herz nannten «Schirmchen» mieren in die Pedalen zu treten. nicht gesund war. Darauf versuchte die verschlossen werden kann. Am Schluss fragt der Arzt das Kind, das die ganze Zeit daneben gesessen und gespielt hatte, ob es denn noch Fragen habe. Ohne zu zögern folgte: Du Herr Doktor, kann das Teil denn auch rosten? ......................................... Vor zwei oder drei Jahren fand ein Auf- klärungsgespräch statt mit Eltern und ihrem ca. 10 Jahre alten Sohn. Es wur- den die Möglichkeiten besprochen ein Klappe zu ersetzten, durch ein Tierprä- parat, eine Klappe von einem anderen Menschen oder der Ersatz durch eine mechanische Klappe. Frage des Patienten: kann ich von der Tierklappe die Schweinegrippe oder BSE bekommen? Das Kind macht keine Bewegung und «Echofrau» zu erklären, dass das Herz ......................................... bleibt regungslos sitzen! Es macht kei- nicht krank, sondern nur etwas grö- Kleine Erinnerung an unseren nicht all- nen Mucks und die Untersuchung wird sser sei als bei anderen Mädchen im täglichen Alltag schliesslich abgebrochen. Die Mutter selben Alter. Am Tag darauf kam das hat uns nachträglich folgenden berich- Mädchen strahlend vorbei und erklärte Diese Zeichnung auf zartem Seidenpa- tet. Auf dem Heimweg auf die Frage ganz glücklich, dass sie nun wisse wa- pier hat leider mehrere Umzüge nicht warum sie nicht gefahren sei, kam die rum ihr Herz gross sein: sie habe halt überlebt, ist mir aber so in Erinnerung Antwort: ja wohin denn? Da war doch ihre Mama sooooo gerne und dann sei geblieben. gar kein Platz zum rumfahren! das nicht schlimm Eine, inzwischen längst erwachsene Patientin, hat sich hier selbst gezeich- ......................................... ......................................... Der kleine Bruder eines Knaben mit angeborenem Herzklappenfehler wur- de ebenfalls zu uns zu einem Herz ultraschall zugewiesen. Da kam der grosse und bereits erfahrene Bruder natürlich mit und hat unentwegt den Kleinen gefoppt: jetzt kommt dann der Schleim… jetzt kommt dann der Schleim! Damit meinte er das Kontakt- gel vom Ultraschall. Vor dem Ultraschall fragte der Kleine M plötzlich: Du, kannst du nicht einfach Spucke nehmen? ......................................... Ein Mädchen, das lange mit einem schweren Nierenleiden im Kinderspital 12
K net bei der Ultraschallkontrolle. Ihre Er- klärung war wie folgt: Das ist das Bett, auf welchem ich drauf liege. Da wo mein Herz ist, habe ich so fest gemalt und gedrückt, dass es im Papier leider ein Loch gegeben hat. Unten rechts sitzt Mama, die vier dicken Striche sind ein echtes Fan-Herz! Die Klubfarben meines Fussballclub Basel! ......................................... Ein Vorschulkind kam zur Untersuchung wegen einem Herzgeräusch. Nachdem der Stuhl, der grosse Kopf neben dem alle Untersuchungen ein gesundes Herz Bett ist der Doktor und der kleine Kopf zeigten, erkläret der Kardiologe dass vie- die Frau und oben ist die Lampe. le gesunde Herzen Geräusche machen, Ich habe so gestaunt, dass keine Ge- das töne dann wie eine Gitarrensaite, räte, keine Elektroden, Pflaster, Kabel oder wie wenn das Wasser in einem etc. auf dem Bild sind. Auch dass das Fluss rauscht und sei absolut harmlos. Mami so weit weg ist, aber ganz fest Da strahlte der Kleine und quickte: toll! sitzt, fast eingesperrt, hat mich ver- Ich habe ein Herz das singt! wundert. Was mich aber am meisten beindruckt und mich viel gelehrt hat gie das Herz durchnimmt, haben wir ......................................... ist, dass das am meisten Dominierende die Bilder ausführlich gezeigt und er- die Untersuchungsliege bzw. das Bett klärt. Häufig wird vor der Ultraschalluntersu- ist. Plötzlich sagt grinsend der begleiten- chung ein EKG abgeleitet. Dann werden Meine Interpretation war folgende: de Vater zu seiner Tochter: du bist kein drei der angeklebten Elektroden nicht das grosse Bett, auf welchem man Mercedes, du bist ein Opel entfernt sondern gerade für die Ultra- schutzlos und auf dem Rücken hilflos schalluntersuchung wieder benutzt. und irgendwie alleine liegt. Klein, ver- ......................................... Das ist dem Geschwisterchen aufgefal- loren, verletzlich und Doktor und Frau len und hat laut gerufen: du Frau, du kommen mir so nahe. Was die Lam- Ein grösserer, fussballbegeisterter Jun- hast da noch Kleberli vergessen weg pe bedeutet? Vielleicht, dass das Ein- ge wurde mit Ultraschall abgeklärt. zu machen. Auf die Erklärung dass wir schalten bedeutet, dass der Ultraschall Beim Colordoppler wo die Flussrich- die nochmal brauchen folgte prompt: zu Ende ist und somit wichtig für das tung des Blutes mit Rot und Blau an- gell das ist Recycling! Mädchen ist? gezeigt wird, hat er zu strahlen begon- Mittlerweile haben wir eine neue Un- nen und gerufen: Papi schau! Ich habe Ostschweizer Kinderspital tersuchungsliege, wo der Kopfteil gut zu einem Drittel aufgestellt werden und sich eine erwachsene Person be- quem mit draufsetzen kann. Auch Mami ist eingebunden und hat was zu tun. Die neue Liege hat sich bereits super gut bewährt – auch Papis und Omis finden sie gut ......................................... Bei der Ultraschalluntersuchung kann eine normale Aortenklappe als Stern erkannt werden mit 3 Strahlen. Wir sagen dem der «Mercedes-Stern». Bei einem Mädchen mit einer Normvarian- ten, einer zweigeteilten Aortenklappe sehen wir typischerweise nur einen Querstrich anstelle des Sterns. Da das M A E Kind in der Schule gerade in der Biolo- 13
Es gibt jeden Tag so viele Begeg- konnten wir noch bei der «Gemeindeabstim- nungen mit Kindern und ihren mung» dabei sein und das Dorf wurde an die- Familien, die mich immer sehr sem Tag in «Herzlingen» umgetauft. berühren! Bei meiner Arbeit Beim gemeinsamen feinen Znacht erzählten ist es toll, die Kinder nicht die Kinder am Tisch von sich, und ich realisier- nur vor und nach Herzope- te erst jetzt, wen ich alles schon seit Klein auf rationen-oder Herzkatheter- kenne. Ich hatte die Kinder lange nicht mehr u eingriffen zu sehen, sondern gesehen, und sie hatten sich inzwischen zu tol- auch nach Austritt bei den Poli- len Knaben und Mädchen entwickelt. klinikkontrollen, wenn langsam Normalität im Ein erlebnisreicher Tag ging zu Ende, und erst Alltag zu Hause einkehrt. zu Hause packte ich das kleine Geschenk mit Ein besonderer Höhepunkt in diesem Jahr war dem feinen Biber und diesem Dank aus! für mich der Besuchstag im Herzlager. Wir wurden be- Liebe Herzkinder, dieser Tag reits von Marisol erwartet mit euch hat mich sehr ge- und nach einer Hausbesich- freut, und ich danke euch tigung in das Dorfleben in sehr, dass ich euch und eure «Chlönikon» eingeführt. Familien auf einem Stück Es war für mich beeindru- des Weges begleiten darf! ckend, die Kinder herum- tollen, spielen und immer Gaby Stoffel, wieder Neues zusammen Pflegeberatung entdecken zu sehen. So Kinder-Herzzentrum D eindruckt und schmunzelt L mich an: «Kannst Du auch das?». Er lässt sich auf den Boden fallen und vollbringt 10 Liegestützen mit Hände- klatschen im Wechsel. Ich Zur letzten kardiologischen bin schwer beeindruckt und Kontrolle im Kinderspital muss ihm eingestehen, dass vor dem Übertritt ins USZ ich das nun wirklich nicht werde ich freudig von mei- schaffe. Zufrieden lächelnd nem Patienten mit Trisomie legt er sich auf die Liege 21 erwartet. Zur Begrüs- und die Ultraschall-Unter- sung demonstriert er mir suchung kann beginnen. einen Kickbox-Fuss-Kick in die Luft. Motiviert las- se ich mich nicht lumpen und hole mit einem Kon- terschlag aus. Der Jugend- liche scheint ebenfalls be- Dr. Angela Oxenius 14
Ein Nachmittag mit Lina bekommen. Der Junge im anderen Zimmer – sie zeigt über den Gang – hat auch ein kran- Mein Name ist Flurina Kälin-Walder und ich kes Herz, darum ist er jetzt an einer Maschine bin seit April 2019 stolzes Mitglied der Alad- und wartet auf ein Neues. Wenn aber niemand din-Stiftung. Mein viertes Kind kam vor stirbt, dann stirbt er.» Phu! Sie sagt es wie es gut zwei Jahren mit einem Herzfehler ist, klar und auf den Punkt gebracht. Nicht, dass zur Welt und so machte ich meine ers- sie kein Mitleid für den Jungen spürte, sondern ten Erfahrungen im Kinderspital Zürich einfach, weil es eine Tatsache ist und sie das und tauchte in die Welt der herzkranken weiss. Wow! Mich beeindruckt dieses Mädchen Kinder ein. Während dieser Zeit entstand unglaublich, wie offen, direkt und stark sie mit auch der Wunsch für die kranken Kinder allem umgeht und wie fröhlich und glücklich da zu sein, sie etwas abzulenken, ihnen den sie trotz allem oder vielleichtgerade deshalb ist. Spitalaufenthalt etwas kurzweiliger zu machen Lina reisst mich aus meinen Gedanken indem und vielleicht für einen kleinen Moment die sie mir die schwangere Barbiepuppe Steffi in die f schwere Situation nach hinten zu stellen und Hand drückt und eine Unmenge von Badeseife somit auch den Eltern ein gutes Gefühl der Lü- ins Waschbecken kippt. Wir spielen zwei Stun- ckenlosen-Betreuung und eine kleine Auszeit den mit den Barbies und Puppen, waschen sie, zu ermöglichen. Durch Zufall erfuhr ich von verarzten sie.Sie braucht wahnsinnig viel Klebe- der Aladdin-Stiftung und wusste sofort, dass streifen vom Spital, um Steffis Bauch einzubin- ich einen kleinen Teil zu einer grossen Sache den und ich sage zu ihr: »Meinst du wir dürfen beitragen möchte. Dies ist ein Auszug aus mei- so viel brauchen?» Sie lacht und sagt:«Klar, die nem persönlichen Aladdin-Tagebuch mit einer haben ja genug!» Ich musste schmunzeln und unvergesslichen, schönen Begegnung mit ei- so verarzten wir Steffi und ihre Kollegen mun- nem starken und beeindruckenden herzkran- ter weiter. Die Zeit vergeht wie im Flug und am ken Mädchen (ich nenne sie hier Lina). Ende begleitet mich Lina noch zum Lift. Wir machen ein Wettrennen, sie auf dem Fahrrad, Juni 2019 ich zu Fuss. Beim Tschüss sagen fragt sie noch: Heute war ich bei Lina, 10-jährig, herztrans- «Wann kommt wieder jemand von Aladdin?» plantiert. Sie ist aktuell wegen einer Lungen- Ich versichere ihr, bestimmt Morgen. Ich verlas- M entzündung im Spital. Ich komme ins Zimmer se Lina mit einem wunderschönen Gefühl, dass und Lina strahlt mich gleich an und sagt: «Si-ie, ich etwas gegen ihre Langeweile tun konnte ich wollte fragen, können wir mit meinen Bar- und dass sie einfach mal zwei Stunden an nichts bies spielen?» «Ja sehr gerne» entgegnete ich. anderes als an ihre Barbiepuppe denken muss- Weiter fragt sie mich: «Willst du wissen warum te. Ich denke oft an diese schöne Begegnung ich hier bin?» Ich antwortete mit Ja.«Mein Herz mit einem so starken, jungen und positiven war krank und ist gestorben und dann ist ein Mädchen zurück. anderes Kind gestorben und ich habe sein Herz Flurina u 15
«Berührende Momente» im Pflegealltag schlauch, einem Überwachungsmonitor, der Magensonde .... Einblicke in den Pflegealltag einer Pfle- gefachfrau Pädiatrie der kispex Zürich. Gemeinsam mit der ganzen Familie freuten wir uns riesig über jeden einzelnen Fortschritt und Lisa kam mit einem sehr komplexen dass sich der Zustand von Lisa stabilisierte, die Herzfehler zur Welt und musste nach ih- Krisen nur noch selten auftraten. rer Geburt lange Zeit im Kinderspital blei- ben. Und dann kam er, der langersehnte Jetzt begann Lisa mich beim Richten der Me- Tag – Lisa durfte endlich nach Hause. Vorerst dikamente zu beobachten. Sie setzte sich auf, war Lisa auf diverse Geräte, z.B. auf den Sau- robbte halb krabbelnd, langsam neben mich D erstoff-Konzentrator, den Überwachungsmo- und versuchte sich nun mit einem, für sie enor- nitor, die Ernährungspumpe und auf diverse men Kraftaufwand, am Sofa hochzuziehen. pflegerische Verrichtungen wie das Sondieren Irgendwann schaffte sie es – Lisa stand – da- der Nahrung, die Verabreichung der vielen nach lehnte sich fest an meinem Bein an. Sie Medikamente zu diversen Zeiten angewiesen. war ganz ruhig, störte mich nicht. Mein Bein war ihr Stütze, sie stand geduldig, genoss die Die Entscheidung, ob Lisa ihr Leben auf dieser Nähe, manchmal plauderte sie vor sich hin – Erde aufnehmen konnte oder doch als kleiner bis ich dann irgendwann mit dem Medikamen- lichtvoller Engel weiterziehen würde war noch tenrichten und Dokumentieren fertig war. Sie nicht klar. Während unseren Einsätzen gab es genoss einfach die Nähe und ihre Ruhe und viele intensive Momente und gemeinsam mit Zufriedenheit strahlten auf mich aus. So verlief den Eltern gingen wir durch ein «Wechselbad» es von da an bei jedem meiner Einsätze. der Gefühle – wir hofften und dann mussten Ich empfand die Geste von Lisa als ein wunder- wir wieder um Lisa bangen. bares Geschenk, vielleicht wollte sie sich auf diese Art bei mir bedanken, mir ihr Vertrauen Allmählich beruhigte sich die akute Situation. ausdrücken… Y Lisa begann zu wachsen, sich zu entwickeln, zu plaudern, Kontakt aufzunehmen und ei- Das Leben ist ein Geben und Nehmen, alles nes Tages setzte sie sich selbständig in ihrem hat seine Zeit. Genau das vermittelte Lisa mir. Bettchen auf. Als nächstes konnte sie etwas Sie gab mir durch ihre liebevolle Geste all die krabbeln, bald darauf kletterte sie aus ihrem Zuneigung, Liebe zurück, die sie von uns wäh- Bettchen heraus. Alles immer in voller «Mon- rend der Zeit, die für sie von körperlichen Kri- tur» also mit angeschlossenem Sauerstoff- sen geprägt war, erhalten hatte. f 16
Gedanken aus der Intensivstation B Pflegende. Als ich nach drei freien Tagen wieder arbeitete, sah ich, wie die Mutter ihr Baby auf «Man kann dem Leben nicht mehr Tage dem Arm hatte und stillte. Es ging ihm schon viel geben, aber den Tagen mehr Leben. Und besser, und es war keine Anstrengung mehr beim genauso sehe ich Tag für Tag meine Auf- Atmen und Weinen zu bemerken. So konnte ich gabe darin, die Familien und Kinder best- wieder einmal sehr eindrücklich die grossen Fort- L möglich zu unterstützen und den doch so schritte nach einer Operation erkennen. Es ist für schweren Tagen Leben zu verleihen.» mich immer wieder eine grosse Bereicherung zu Patricia Hölderich sehen, wie es den Patienten nach einem Eingriff .................................................... wieder besser geht und sie sich schrittweise er- holen.» «Ich erlebe auf der Intensivstation jeden Tag, dass Yvonne Kröger Jugendliche, Kinder und Babys operiert werden. .................................................... Ein Baby blieb mir in den letzten Wochen «Für mich ist es sehr bereichernd, an den jährli- besonders in Erinne- chen Herznetztagen die Kinder und Jugendlichen rung. Es kam direkt mit ihren Familien ausserhalb des Spitals zu sehen. von Notfallstation Zum Teil habe ich sie sehr lange auf der Inten- mit Trinkschwäche sivstation gepflegt. Ihre Entwicklung von Jahr zu zu uns und musste Jahr zu beobachten und sofort aufgenommen mit ihnen über die Schu- M werden, da es eine Aortenisthmus-Stenose hatte. le oder ihre Interessen zu Wenn es schlief, sah das Kind für mich auf den sprechen, zeigt mir auf, ersten Blick gesund aus, und alle Werte waren wofür ich tagtäglich mei- stabil. Sobald es jedoch weinte, schwitzte es so- ne Arbeit mache. fort sehr und hatte dann auch Mühe zu atmen. Zum Beispiel wenn der Zu Beginn der Nacht brauchte es nur ganz wenig früher schwer herzkran- Sauerstoff, später aber immer mehr Atemunter- ke Jugendliche bei seiner Breakdance-Einlage stützung. Die Betreuung des Kindes, das zwi- Kopf steht, zeigt er mir mit seinem Lebenswillen schen Ruhephasen, Zufriedensein und Unruhen und seiner Energie, wie sinnvoll die Arbeit aller mit Anzeichen von Herzinsuffizienz hin und her Gesundheitsprofessionellen ist.» wechselte, war eine Herausforderung für uns als Johanna Henke Im Herbst geben Jahre später eine Ross-Operation wir die meisten un- durchgeführt, genau jene, die Sie serer Vorlesungen uns heute vorgestellt haben. für Medizinstudenten Sie nahm meine Besorgnis vorweg und im dritten Jahr. Letzthin hatte ich nicht fügte sofort hinzu: weniger als drei aufeinanderfolgende – Und mir geht es gut, sehr gut. Ich Lektionen über Herzchirurgie für Kin- genieße einfach ein normales Leben, der. Während der zweiten Pause kam wie jeder andere. ein nettes junges Mädchen schüchtern zu mir und fragte: Dies ist offensichtlich nicht die erste – Sie erinnern sich nicht an mich, oder? Rückmeldung, die ich viele Jahre nach – Nicht wirklich. Sollte ich? der Operation von einem Patienten – Sie haben mich zweimal operiert. erhalten habe. Wenn ich regelmässig Erst, als ich ein kleines Kind war und «Dankesbriefe» von den Eltern erhal- ein anderes Mal vor ein paar Jahren. te, entweder kurz nachdem ihr Kind zu Hause angekommen ist oder genau Ich schaute sie sowohl erfreut als auch ein Jahr nach seiner Operation – eine – wie es meine Natur ist – ein wenig Art zweiter Geburtstag, wie sie es er- besorgt an. Dann wagte ich sie zu fra- wähnen –, erhalte ich jetzt eine zweite Es sind dies so gute Rückmeldungen gen: Welle von Briefen von Teenagern, die für mich (auch wenn mich dies…an – Und wie geht es Ihnen ? Und wissen ich im Kindesalter operiert habe. Sie mein respektables Alter erinnert). Sie, welche Operation durchgeführt schreiben, keine Erinnerung an diese wurde? Momente zu haben, aber sie möchten – Sie haben zum ersten Mal die Aor- mir danken und mir sagen, wie sehr sie tenklappe repariert und fünfzehn ihr Leben geniessen. Prof. Dr. med. René Prêtre 17
B u Geschichten aus der Neonatologie Ein Mädchen mit einem sehr komple- xen Herzfehler und einem Syndrom Der Papa eines herzkranken Kin- s Ein Mädchen mit schwerem Herzfehler war bereits seit längerem bei uns. Sie hatte ihren «3-monatigen Geburts- des, welches län- hat eine Zwillingsschwester. Ein ganz tag» bei uns. Die Mama möchten den ger bei uns war, besonderer Moment war, als sie nach Papa überraschen und bringt hübsche hatte Geburtstag. der Zeit auf der Intensivstation das ers- Kleider mit (rosa Röckli mit Rüschen, Die Mama wollte te Mal zusammen mit ihrer Schwester Strumpfhosen, Stirnband), welche im ihm ein spezielles mit Bett kuscheln konnte. Sie waren Spätdienst von uns Pflegenden an- Geschenk besor- beide sehr ruhig, und jede schien das gezogen werden sollen. Als der Papa gen. Sie schrieb im Zusammensein mit ihrer Schwester zu nach seiner Arbeit zu Besuch kommt, Namen ihres Soh- geniessen. sieht er seine hübsch gekleidete Toch- nes einen Brief und ter und freut sich riesig. Die Überra- machte Fussabdrü- schung ist geglückt und der Papa ist zu cke von ihm auf die Geburtstagskarte. Tränen gerührt. Der Papa hatte grosse Freude. Pflegeteam 18 Z J
Besondere Momente mit Herzkindern Eine Pflegende gratu- liert einem Jungen, wel- cher schon längere Zeit hos- pitalisiert und dem Team sehr vertraut ist, nachträglich zum Geburtstag. Der kleine Patient fragt, wo sie denn war an seinem Geburtstag. «Ich war in den Ferien und bin halt nicht extra vorbei- gekommen an deinem Geburtstag», antwortet sie. Der Junge entgegnet daraufhin etwas schelmisch: «Dann hättest du mir doch aber auch einen Brief schreiben können!» .................................................................. Ein Kind erklärt das Kunstherz: «Es ist einfach eine Kunst, was man da mit Ein Patient, welcher schon länger La- die Hand geben können, wenn einer dem Herz macht.» six einnehmen muss, schaut der Pfle- konvertiert wird. Das hätte etwas .................................................................. genden tief in die Augen und fragt: Strom gespart.» «Nimmst du auch Lasix? Du hast so .................................................................. Die Pflegende auf der Nachtwache lange Wimpern.» unterhält sich mit einem kleinen Mäd- .................................................................. Die kleinen Säuglinge übernehmen je- chen, welches partout noch nicht weils den Musikgeschmack der Eltern. schlafen möchte. «Schau, du könntest Zwei Teenager liegen auf der Inten- Ein vier Monate alter Junge schläft am dich doch jetzt einkuscheln und schla- sivstation, nachdem sie aufgrund von besten mit Hardrock aus dem Radio Tachykardien konvertiert wurden und ein. meinen: «Wir hätten uns doch einfach Pflegeteam PSA fen und ich, ich muss arbeiten und würde mich doch auch gerne etwas hinlegen.» Da rutscht das Mädchen plötzlich etwas hoch im Bett, so dass es am Fussende Platz gibt und meint: «Schauen Sie, für Sie hat es doch hier auch noch Platz.» 19
Veranstaltungen/Aktuelles Weihnachtsgruss Nur mit dem Herzen Den wundersamen Weihnachtsstern, dort am Dezemberhimmel, den sah ich schon als Kind so gern im Sternenmeergewimmel. Er zieht in jeder Weihnachtsnacht um unsre Mutter Erde und grüßt mit würdevoller Pracht die große Menschenherde. Er ist der Stern am Himmelszelt, der von dem Feste kündet, bevor die weihnachtliche Welt ins neue Jahr dann mündet. So mancher Mensch erblickt ihn nicht, wenn er vorüberzieht, weil man sein wundersames Licht nur mit dem Herzen sieht. © Alfons Pillach Das Herzblatt-Team wünscht frohe und besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch in ein gesundes neues Jahr mit wundervollen Herzensmomenten. 20
Veranstaltungen/Aktuelles Jahresprogramm 2020 Freitag, 17. Januar 2020 Einklangsessen im Restaurant Pulverturm, Aarau AG Samstag, 21. März 2020 EVHK Generalversammlung im Hotel Astoria, Olten SO Frühling 2020 Familienplausch, Sulgen TG Samstag, 25. April 2020 Fraueobe Dienstag, 05. Mai 2020 «Tag des Herzkranken Kindes» im Kispi Zürich Samstag, 09. Mai 2020 EVHK Herztag mit Standaktion in Aarau Samstag, 16. Mai 2020 1. Treffen der Jugendgruppe EVHK Mittwoch, 10. Juni 2020 Zwärgeträff in Reinach AG Sa., 11. – 18. Juli 2020 EVHK Herzlager auf dem Hirschboden, Gais AR Sonntag, 18. August 2020 Herzpicknick, Ostschweiz Sonntag, 30. August 2020 Herzpicknick Samstag, 24. Oktober 2020 Treffen der Jugendgruppe EVHK Freitag, 30. Oktober 2020 Männerobe November 2020 Familienbrunch Fortlaufend Elternkaffee im Kinderspital Zürich Vor jedem Anlass wird eine separate Einladung verschickt. Alle Veranstaltungen und Details dazu findet ihr auf unserer Homepage www.evhk.ch. Wir freuen uns auf euch! Anlässe anderer Institutionen Samstag, 14. März 2020 Vortragsnachmittag, Kinderspital Zürich Freitag, 05. Juni 2020 Dreamnight at the Zoo in diversen Zoos Samstag, 20. Juni 2020 Kispifest im Kinderspital Zürich Samstag, 14. November 2020 Herznetz-Tag in Bern 21
Veranstaltungen/Aktuelles Männerabend Männerabend vom 25. Oktober 2019 in unserer Runde begrüssen durften. Vielen Dank an dieser Stelle allen fürs kommen, es war schön euch kennen zu ler- Am Freitag, 25. Oktober 2019 trafen wir uns zu einem ge- nen. Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es weiter ins mütlichen Abendessen in Hunzenschwil. Es war sehr erfreu- Bowling Center nach Aarau. Dort spielten wir auf den 3 lich, dass wir nebst bekannten Gesichtern auch neue Herren Bahnen spannende Runden. Der Abend bot uns nebst inter- essanten Gesprächen auch jede Menge Spass und ich hoffe sehr, dass es allen Anwesenden gefallen hat und sie auch nächstes Jahr wieder mit dabei sind. Liebe Grüsse Roman Kuster 22
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