11 Jahre Schweine-Salmonellen-Verordnung: Auswirkung auf Ferkelerzeugung und Schweinemast - Dr. Jürgen Harlizius Landwirtschaftskammer NRW ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
11 Jahre Schweine-Salmonellen-Verordnung: Auswirkung auf Ferkelerzeugung und Schweinemast Dr. Jürgen Harlizius Landwirtschaftskammer NRW, Schweinegesundheitsdienst
Verordnung zur Verminderung der Salmonellenausbreitung beim Mastschwein: > 40% positiv hoher Antikörperstatus Kategorie III Meldepflicht an zuständige Behörde (Veterinäramt) Tierärztliche Untersuchung im Bestand veranlassen Eintragswege und Verbreitung abklären Maßnahmen zur Reduktion umsetzen insbesondere Reinigung und Desinfektion Schadnagerbekämpfung Im QS-System: gesonderte Schlachtung J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Entwicklung der biologischen Leistungen in der Schweinemast 4,00 820 825 797 803 808 3,80 782 784 800 772 775 3,60 761 775 3,40 741 750 3,20 725 3,00 2,91 2,89 2,88 2,86 2,86 2,83 700 2,80 2,80 2,80 2,79 2,80 675 2,76 2,73 2,76 2,77 2,60 2,68 2,71 2,73 2,73 2,74 650 2,63 2,40 625 2,20 600 2,00 575 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 Verluste % 3,1 2,7 2,4 2,3 2,4 2,3 2,3 2,5 2,6 2,4 Futterverwertung 1: Umtriebe Tageszunahmen Betriebszweigauswertung Schweinemast NRW 2016/17
Probenentnahme bei Salmonellenproblematik Ferkelerzeuger • Sauen Blutproben (ca. 20 – 25 Stück) säugend – tragend 50:50 • Ferkel Blutproben (10 Ende Ferkelaufzucht) Sammelkotproben aus jeder Altersklasse 1-2 • Jungsauen Blutproben bei Anlieferung Sammelkotprobe • Mastschweine 10 Blutproben Sammelkotproben bei Anlieferung • Kontrolle der R+D-Maßnahmen (Umgebungsproben) J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Betriebsbesuche SGD 2012- 2015 Kot Blutproben Umgebung Betriebe gesamt % positiv gesamt % positiv gesamt % positiv n 347 2145 20 5356 18 1047 10 Kat I 8 33 3 149 6 30 0 Kat II 94 655 18 1302 20 323 3 Kat III 141 771 21 2255 19 447 13 Ohne * 104 380 18 1650 17 272 14 * keine Kategorie (Ferkelerzeuger / reine Ferkelaufzucht) oder Kat. nicht erfasst J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Säule 1: Eintrag verhindern • Ferkel-/Jungsauenherkunft abklären Schweine stecken Schweine an! • Transportfahrzeuge reinigen und desinfizieren • Schadnagerbekämpfung • Hunde, Katzen, Vögel fernhalten • Personalhygiene!!! • Futter-/Wasserhygiene J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Säule 2: Ausbreitung verhindern • Konsequentes Rein-Raus • Konsequente + effektive Reinigung und Desinfektion „Schmutz ist nicht desinfizierbar!!!“ DVG-gelistetes Desinfektionsmittel 0,4 l gebrauchsfertige D-Lösung pro m2 • Reste-/Krankenabteil R+D!!! • Schadnager- und Fliegenbekämpfung • Futter-/Wasserhygiene • Geräte- und Personalhygiene !!! • Optimierte Arbeitsabläufe • Stallmanagement J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst 10
Säule 3: Widerstandskraft stärken, Erregerdruck senken • Stress vermeiden • Diätetische Massnahmen Säureeinsatz Ameisensäure 0,3-0,4 % im fertigen Fließfutter Propionsäure Buttersäure 0,8-1 % im Trockenfutter Benzoesäure (0,5-1%) Kaliumdiformiat Vermahlungsgrad Gerstenanteil 30% • Kümmerer frühzeitig merzen/ Kranke ggf. medikamentieren ACHTUNG: unkritischer AB-Einsatz kann Salmonellenbelastung forcieren • Impfung J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Aktuelle Salmonellen-Bekämpfungsstrategie: Mast Sauenhaltung Basiszucht Nukleus- zucht J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Von den Hühnern lernen: Die Produktionspyramide von oben nach unten abarbeiten! Mast Sauenhaltung Basiszucht Nukleus- zucht J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Senkung der Salmonellenprävalenz beim Ferkelerzeuger Erfassung der Salmonellenprävalenz in Sauen- und ferkelhaltenden Betrieben in NRW Beihilfe der Tierseuchenkasse NRW 08.2016- 06.2018: Ersterhebung 102 Ferkelerzeuger (Impfung 5 nur Jungsauen, 7 Jungsauen und Altsauen) und 35 im arbeitsteiligen System 86 Betriebe mit Verlaufsuntersuchungen Evaluierung von wirksamen Maßnahmen zur Salmonellenbekämpfung J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Teilnahme am Projekt: es erfolgen weitere Betriebsbesuche durch den SGD 3-4 Wochen 4-5 Monate 8-10 Monate 1. Besuch 2. Besuch 3. Besuch 4. Besuch - Bestandsauf- - Ergebnisbe- - Erhebung - Erhebung nahme sprechung Status quo Status quo (Hygiene/ - Erstellung - Umsetzung - Umsetzung Biosicherheit) Maßnahmen- empfohlener empfohlener - Proben- plan Maßnahmen Maßnahmen entnahme - Proben- - Proben- entnahme entnahme Reinigung und Desinfektion (R&D) wird in Eigenregie durchgeführt Beratung zur Schadnager- und Schädlingsbekämpfung erfolgt, wenn nötig, durch die TierseuchenVorsorgeGmbH J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Motivation der Betriebe - Teilnahme Interesse eigen. Salmo-Status zu erfahren 11x Hinweis aus eigener Mast 58x Rückmeldung durch Mäster 24x Zufallsbefund bei Sektion 2x Befund im regelm. Screening 4x Klinische Salmonellose 1x Keine weitere Teilnahme: 14 Betriebe davon 5 Salmonellen negativ J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Untersuchungsergebnisse Proben insgesamt fast 3000 Proben zur kulturellen Untersuchung 22 % der Proben positiver Salmonellennachweis Kot: 24% der Proben positiv Umgebung: 15% der Proben positiv Insgesamt 12 verschiedene Salmonellen-Serovare vom BfR bestätigt am häufigsten S.Typhimurium, gefolgt von S.Derby auf einem Betrieb bis zu 5 verschiedene Salmonellen!! J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Serologie exkl. Impfbetriebe insgesamt knapp 8300 Blutproben 21,6 % der Proben OD>40 = positiv nach Verordnung ! 68,6% der Proben positiv nach IDEXX-ELISA (OD>10) 2506 Aufzuchtferkel 1691 < OD 10 67,5% negativ aber 32,5% positiv J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Serologie exkl. Impfbetriebe insgesamt knapp 8300 Blutproben 21,6 % der Proben OD>40 = positiv nach Verordnung ! 68,6% der Proben positiv nach IDEXX-ELISA (OD>10) 2506 Aufzuchtferkel 1691 < OD 10 67,5% negativ aber 32,5% positiv 4615 Altsauen 378 =10 20 = 40 31,3% J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Serologie exkl. Impfbetriebe insgesamt knapp 8300 Blutproben 21,6 % der Proben OD>40 = positiv nach Verordnung ! 68,6% der Proben positiv nach IDEXX-ELISA (OD>10) 2506 Aufzuchtferkel 1691 < OD 10 67,5% negativ aber 32,5% positiv 4615 Altsauen 1480 Jungsauen 378 = 40 13,4% J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Verlauf der OD-Werte bei den Altsauen 40,00 35,00 30,00 25,00 20,00 Median MW 15,00 10,00 5,00 0,00 1. Besuch 2. Besuch 3. Besuch 4.Besuch 5.Besuch J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Hat uns die Verordnung weitergebracht ? Ja, wir kennen den Status quo der Betriebe Intensive externe Beratung ist wichtig Etablierte Maßnahmen führen zum Erfolg aber…. Alle Produktionsstufen müssen einbezogen werden! Kategorie 1 kann auch positiv sein Wer nicht will, will nicht! (Markteinflüsse) Durchführung und Konsequenz der Meldepflicht J. Harlizius, FB 72 Tiergesundheitsdienst
Noch Fragen? http://www.schweinegesundheitsdienste.de/arbeitsgruppen.html J.Harlizius, Tiergesundheitsdienst 24
Sie können auch lesen