150Jahre - VETERANEN- UND SOLDATENKAMERADSCHAFT Stein im Allgäu - Stadt Immenstadt

 
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150Jahre - VETERANEN- UND SOLDATENKAMERADSCHAFT Stein im Allgäu - Stadt Immenstadt
„Für den Frieden durch Erinnern“

      150Jahre
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      VETERANEN- UND
  SOLDATENKAMERADSCHAFT
       Stein im Allgäu
150Jahre - VETERANEN- UND SOLDATENKAMERADSCHAFT Stein im Allgäu - Stadt Immenstadt
Herzlichen Glückwunsch zum Vereinsjubiläum!                     Wir gratulieren recht herzlich
                                                                 zum 150. Vereinsjubiläum!
                                                                                            ERDBEWEGUNGEN
                                                                                            RECYCLINGANLAGE
                                                                                            CONTAINERDIENST
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                                                                                                        Alpenstraße 58
                               Hauf Andreas                                                                 Immenstadt
                   Sonthofener Str. 53 | 87509 Immenstadt                                            Tel. (08323) 7034
                           Telefon 08323 989330                                                    info@josef-joerg.de
                        info@hauf-immenstadt.de                                                    www.josef-joerg.de

                                          WÜR
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                                       LATION
                                        ZU 150
                                       JAHREN
                                         VETER
                                         ANEN

                            Tel. +49 8323 96610
                            www.hotel-krone-stein.de        HOLZBAU RAINDL GMBH & CO.KG             08323 / 958 96 - 10
                                                            An der Illerau 7b | 87509 Immenstadt   www.holzbau-raindl.de
150Jahre - VETERANEN- UND SOLDATENKAMERADSCHAFT Stein im Allgäu - Stadt Immenstadt
Grußwort des 1. Vorstandes

Liebe Mitglieder,
liebe Gäste unserer Festveranstaltung

Im Jahre 1870 haben 23            „Dieses Denkmal soll zur            nicht wiedersehen. Als junge
Gründungsmitglieder aus der       Einkehr und Besinnung ver-          Ehemänner und Väter war
damaligen Gemeinde Stein          anlassen. Alle diese in diesem      ihnen versagt, die Ehefrau-
den Kriegerverein Stein aus       Denkmal genannten Soldaten,         en wiederzusehen und das
der Taufe gehoben. Dies war       diese gefallenen Söhne unserer      Heranwachsen ihrer Kinder
vor nunmehr über 150 Jahren.      Heimat, treten vor uns und          mitzuerleben.
                                  möchten sagen: Hütet unser
Von der damaligen Begeiste-                                           Es ist unsere wichtigste Auf-
                                  Vermächtnis! Wir sind ge-
rung, mit der die Soldaten und                                        gabe geworden, den Lebenden
                                  storben in der Erfüllung einer
Reservisten in den Krieg gegen                                        zur Lehre aufzuzeigen, was
                                  Pflicht. Eure Pflicht ist es nun,
Frankreich gezogen sind, ist                                          ein Krieg mit sich bringt. Wir
                                  alles zu tun, dass sich Streit
nichts mehr geblieben. Die Er-                                        werden deshalb nicht müde
                                  und Hader unter den Völkern                                            Ihr Georg Krapf
fahrungen des ersten und vor                                          werden zu sagen, was Kriege
                                  nicht wieder zum Grauen
allem des zweiten Weltkrieges                                         mit sich bringen, insbeson-        1. Vorstand der Veteranen-
                                  eines Krieges erwachsen“.
haben das Bewusstsein völlig                                          dere die vielen Toten auf dem      und Soldatenkameradschaft
geändert. Das viele Leid, das     Aus diesen Worten ist das           Schlachtfeld und in der Zivil-     Stein
durch diese Kriege über die ge-   Motto unseres Denkmals ent-         bevölkerung. Wir werden auf
samte Welt hereingebrochen        standen, das lautet:                die schrecklichen körperlichen
ist, hat vieles verändert.                                            und seelischen Verwundungen
                                   „Den Toten zur Ehre –
                                                                      hinweisen, auf den Verlust der
So ist aus dem Kriegerverein      den Lebenden zur Lehre!“
                                                                      Heimat und der Zerstörung
die Veteranen- und Soldaten-
                                  Aus diesem Leitspruch ist für       des Eigentums, um so immer
kameradschaft Stein gewor-
                                  unseren Verein die Verpflich-       und immer wieder das Grauen
den, und die Aufgabe ist nicht
                                  tung zu ersehen, den gefalle-       und die Folgen eines Krie-
mehr, die Moral der Soldaten
                                  nen und vermissten Soldaten         ges ins Bewusstsein unserer
zu fördern, sondern die Folgen
                                  beider Weltkriege zu geden-         Wohlstandsgesellschaft zu
eines Krieges aufzuzeigen.
                                  ken, ihnen Ehre zu erweisen         holen. Das Motto für die 150
Bei der feierlichen Einweihung    und dafür zu sorgen, dass ihr       Jahrfeier unseres Vereins lautet
unseres Steiner Kriegerdenk-      Tod nicht in Vergessenheit          deshalb:
males am 4. Dezember 1955         gerät. Diese Soldaten haben
                                                                      „Für den Frieden
wurde vom Vorstand Otto           meist in jungen Jahren ihr
                                                                      durch Erinnern!“
Bayer folgendes ausgespro-        Leben verloren und durften
chen:                             ihre Heimat und ihre Eltern

                                                                                                                                      3
150Jahre - VETERANEN- UND SOLDATENKAMERADSCHAFT Stein im Allgäu - Stadt Immenstadt
Grußwort von Stephan Thomae

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
liebe Mitglieder des Veteranenvereins,

unsere Veteranenvereine           lagern, in den Gettos und an      begonnen hat, hängt davon
mahnen uns daran, dass die        tausend Orten mehr. Men-          ab, welchen Beitrag wir alle
75-jährige Friedensphase in       schen wurden misshandelt          leisten, um unsere Welt fried-
Mitteleuropa seit 1945 etwas      und ermordet, oft nur weil sie    lich und lebenswert an unsere
eher Außergewöhnliches in         in irgendeiner Weise anders       Kinder und Kindeskinder
der europäischen Geschichte       waren als das ausgerufene         weiterzugeben. Man kann das
ist. Denkmale und Vereine         Leitbild.                         alles auch wieder verspielen.
mahnen auch heute noch
                                  Auch wenn unser Land seit         Ich möchte als Bundestagsab-
deutschlandweit an den
                                  einem Dreivierteljahrhundert      geordneter aus dem Oberall-
deutsch-französischen Krieg
                                  von Krieg verschont wurde,        gäu deshalb die Gelegenheit
von 1870/71, den Ersten
                                  erinnern uns die Veteranen-       des Jubiläums des Vetera-
Weltkrieg von 1914 bis 1918
                                  vereine und ihre Gedenkfeiern     nenvereins ergreifen, diese
und den Zweiten Weltkrieg
                                  daran, dass das nicht selbst-     gemeinsame Verantwortung
von 1939 bis 1945. Gedenk-
                                  verständlich ist und nach dem     von uns allen in Erinnerung zu
feiern an die Schrecken der
                                  Zweiten Weltkrieg alles auch      rufen und danke dem Vetera-
Kriege und Gedenktafeln
                                  ganz anders hätte kommen          nenverein Stein für seine wert-
mit den Namen der Kriegs-
                                  können. Friede und Freiheit       volle Arbeit, an Krieg und Leid
opfer erinnern daran, dass
                                  erscheinen heute vielleicht als   zu erinnern und zum Frieden
vielen jungen Menschen ein
                                  gesicherter Grundbestand          zu mahnen.
hoffnungsvolles Leben, Eltern
                                  und als etwas Selbstverständ-
ihre Kinder und Kindern ihre
                                  liches. Es ist in Mode gekom-
Eltern geraubt wurden. In
                                  men, sich von den demokrati-      Stephan Thomae, MdB
unser Gedenken einbeziehen
                                  schen Parteien, von der Politik
wollen wir aber auch die vielen
                                  und dem Staat naserümpfend
zivilen Opfer von Gewaltherr-
                                  abzuwenden. Aber politische
schaft und Krieg in Deutsch-
                                  Stabilität und wirtschaft-
land, in Europa und weltweit.
                                  licher Wohlstand sind keine
Das Sterben fand nicht nur
                                  Selbstverständlichkeiten. Sie
auf den Schlachtfeldern der
                                  machen auch soziale und öko-
Kriege statt, sondern auch in
                                  logische Standards erst mög-
den Städten, Gefängnissen,
                                  lich. Ob das 21. Jahrhundert
Folterkellern, Gefangenen-,
                                  in unserem Land so friedlich
Arbeits- und Konzentrations-
                                  endet, wie es glücklicherweise

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150Jahre - VETERANEN- UND SOLDATENKAMERADSCHAFT Stein im Allgäu - Stadt Immenstadt
Grußwort der Landrätin

Liebe Vorstandschaft und Mitglieder
der Veteranen- und Soldatenkameradschaft Stein,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

zum 150-jährigen Vereins-        aus Fehlern der Vergangenheit
jubiläum darf ich mich bei       zu lernen, essentiell für die
allen, die über die Jahrzehnte   Bewahrung des Friedens und
zu dem Gelingen der Vereins-     der Freiheit.
arbeit der Veteranen- und
                                 Mit Ihrem Engagement dienen
Soldatenkameradschaft Stein
                                 Sie in besonderem Maße die-
beigetragen haben, herzlich
                                 ser gesamtgesellschaftlichen
bedanken. Mit Ihrer Arbeit
                                 Aufgabe und fördern gleich-
leisten Sie einen wertvollen
                                 zeitig das gesellige Miteinan-
Beitrag für das Gemein-
                                 der. Dafür möchte ich allen
schaftsleben.
                                 Aktiven nochmals meine tiefe
Das von Ihnen gelebte kame-      Dankbarkeit ausdrücken.
radschaftliche Miteinander
                                 Ich wünsche Ihrem Verein
ist für unser Gemeinwesen, in
                                 auch weiterhin ein gelingendes
dem Solidarität nicht mehr
                                 Vereinsleben und allen Mit-
selbstverständlich ist, extrem
                                 gliedern eine gute Zukunft!
wertvoll. Mit Ihrem Verein
pflegen Sie die Tradition, be-   Herzlichst Ihre
kennen sich zur Geschichte
                                 Indra Baier-Müller
und verleihen auch dadurch
                                 Landrätin
Ihrer Liebe zur Heimat Aus-
druck.
Die Opfer der beiden Welt-
kriege, die Opfer national-
sozialistischen Unrechts, die
Opfer von Flucht und Vertrei-
bung, all dieser Katastrophen
gilt es, sich immer wieder zu
erinnern. Für unseren Staat
und unsere Gemeinschaft ist
die Erinnerung, die Mahnung,

                                                                  5
150Jahre - VETERANEN- UND SOLDATENKAMERADSCHAFT Stein im Allgäu - Stadt Immenstadt
Grußwort des 1. Bürgermeisters

Sehr geehrte Vorstandsmitglieder,
liebe Mitglieder des Veteranenvereins Stein,

wenn Sie heute auf 150 Jahre     Viele wichtige Aufgaben hat        Opfer von Flucht und Vertrei-
Vereinsgeschichte zurück-        die Veteranen-und Solda-           bung – all dieser Katastrophen
schauen, tun Sie dies be-        tenkameradschaft Stein             gilt es immer wieder sich zu
sonders im Blick auf die         seit dieser Zeit mit großem        erinnern. Dafür möchte ich
Beweggründe Ihrer Großväter      Engagement übernommen.             Ihnen im Namen der Stadt
und Väter, denen es Anliegen     Das kameradschaftliche,            Immenstadt und persön-
und Verpflichtung war, vor       nachbarschaftliche Miteinan-       lich Anerkennung und tiefen
den schrecklichen Folgen des     der wird von Ihnen in einem        Dank aussprechen. Diese
Krieges zu warnen und das        Gemeinwesen, wo Solidarität        entmenschlichten Zeiten auch
Erlebte nicht zu vergessen.      immer mehr zurückgedrängt          den folgenden Generationen
Es ist in unseren Zeiten kaum    wird, besonders gepflegt. Die      vor Augen zu führen, soll wei-
vorstellbar, welch unermessli-   Traditionsveranstaltungen          terhin Ihr Ansporn sein.
ches Leid und Elend die Kriege   in menschlich angenehmer
                                                                    Zu Ihrem Vereinsjubiläum gra-
der vergangenen Epochen          Atmosphäre und mit dem
                                                                    tuliere ich Ihnen herzlich.
verursacht haben. Wie groß       Wissen um die Vergangenheit
war die Zerstörung, wie tief     vorzubereiten und durchzu-
die Wunden, die gerissen wur-    führen, ist Ihnen Verpflichtung
                                                                    Ihr Nico Sentner
den? Seit die Schrecken der      und Ehre zugleich. Auch die
Weltkriege unser Bewusstsein     Pflege des Kriegerdenkmals         1. Bürgermeister
wachgerüttelt haben, machen      sowie das Totengedenken am         Stadt Immenstadt
Sie es sich zur Aufgabe, auf     Volkstrauertag seien hier stell-
die unvorstellbaren Folgen       vertretend für viele Aktivitäten
von kämpferischen Konflikten     genannt, die Sie seit Jahren
hinzuweisen und derer zu ge-     erfolgreich durchführen.
denken, die von den Rädern
                                 Die Opfer der beiden Welt-
dieser Maschinerie erfasst
                                 kriege, die Opfer national-
wurden.
                                 sozialistischen Unrechts, die

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150Jahre - VETERANEN- UND SOLDATENKAMERADSCHAFT Stein im Allgäu - Stadt Immenstadt
Grußwort von Michael Rigby

Sehr geehrte Mitglieder des Veteranenvereines,
sehr geehrte Festgäste

Lassen Sie mich zunächst sagen,      Glück, beim Bundessprachen-        Ich fragte mich aber, was mein
was für eine Ehre es für mich ist,   amt, einem Teil des Bundes-        Großvater wohl über meinen
anlässlich des 150. Gründungs-       verteidigungsministeriums, als     Beruf gesagt hätte. Dann fiel
jubiläums des Veteranenver-          Englischdozent angestellt zu       mir ein, dass er selber für die
eins sprechen zu dürfen. Viele       werden. Diese Rolle ermöglichte    Rettung eines abgeschossenen
von Euch werden wissen, dass         es mir, meine Beziehung zum        italienischen Piloten in Nord-
ich ein Stabsfeldwebel in der        Militär fortzusetzen und meine     afrika ausgezeichnet worden
britischen Armee war, als meine      Erfahrungen und Kenntnisse als     war. Er hat sein eigenes Leben
Frau und ich 2005 in Stein an-       ehemaliger Soldat einzubringen.    für den Feind riskiert.             In meiner britischen Heimat wie
kamen.                               In meinen 10 Jahren beim           Mein Vater hat während des          auch in den Ländern die ich als
Schon bald nach unserem              Sprachenamt habe ich viele         Krieges nicht gedient, aber er      Soldat kennen lernen konn-
Einzug in unser „Haus auf dem        Bundeswehrsoldaten und             hat in beiden Weltkriegen Ver-      te, wie Kanada, die USA und
Hügel“ lernte ich meinen Nach-       Soldatinnen kennengelernt und      wandte und Freunde verloren.        Australien ist es nach wie vor
barn und unseren Vorsitzenden        unterrichtet. Ich habe mein Bes-   Er selbst diente in Palästina,      eine fest verankerte Tradition,
Georg Krapf kennen und wir           tes gegeben und nutzte meine       bevor der Staat Israel geboren      dass Veteranenvereine jähr-
verbrachten viele schöne Aben-       militärische Erfahrung, um die     wurde. Er traf viele Überlebende    lich ihrer Gefallenen gedenken,
de zusammen, an die ich mich         englische Sprache so zu vermit-    des Holocausts, was ihn sehr        die im Krieg oder auch bei
sogar teilweise erinnern kann!       teln, damit die NATO-Aufgaben      berührte. Ich kann mich jedoch      Friedensmissionen ihr Leben für
2008 fragte mich Georg, ob           klar verstanden und korrekt        nicht daran erinnern, dass er       ihr Land verloren haben. Da im
ich als Soldat bereit wäre, an       umgesetzt werden konnten. Die      jemals einen hasserfüllten Kom-     Steiner Veteranenverein auch
einer Kranzniederlegung mit          englische Sprache ist für das      mentar über das deutsche Volk       immer aller gefallenen Soldaten
einem deutschen Offizier zu          Zusammenwirken in der Nato         geäußert hat.                       gedacht wird, und dies mir sehr
Ehren der Steiner Gefallenen         eine Grundvoraussetzung, denn      Mein Vater hat mir vor Allem        viel bedeutet , bin ich gerne
teilzunehmen. Es war mir immer       sie ist die Amtssprache. Konkret   beigebracht, wie wichtig es ist,    diesem Verein beigetreten und
sehr wichtig der Gefallenen          habe ich deutsche Soldaten auf     an die Gefallenen zu erinnern.      fühle mich auch sehr wohl bei
aller Kriege und Konflikte zu ge-    den Dienst in Litauen und Mali     Er lehrte mich auch, wie wichtig    euch.
denken. Die Bedeutung der Ein-       vorbereitet.                       Versöhnung ist. Würde er noch       Euer Michael Rigby
ladung zur Teilnahme an einer        Ich muss sagen, meine Zeit         leben, wäre er sicherlich sehr
deutschen Gedenkfeier war mir        beim Bundessprachenamt             besorgt darüber, wie sich die
nicht entgangen und ich habe         war sehr zufriedenstellend. In     Welt entwickelt hat.                Zur Erläuterung: Michael Rigby war
                                                                                                            über 35 Jahre Soldat der britischen
sofort zugestimmt. Es war mir        vielerlei Hinsicht war es sogar    Er wäre aber sicherlich stolz auf   Armee und wurde 2010 als Warrent
eine Ehre, diese Funktion so         noch befriedigender als meine      meine Rolle als Englischdozent      Officer Class 2 (Stabsfeldwebel)
lange auszuüben, wie ich meine       militärische Karriere. Ich hatte   der Bundeswehr und meine            verabschiedet. Seitdem war er bis
Uniform getragen habe.               wirklich das Gefühl, zur Rolle                                         Mai 2021 als Englischdozent beim
                                                                        Teilnahme an der Feier des Ve-      Bundessprachenamt angestellt und
Nach meinem 35 Jährigen              Deutschlands im NATO-Bünd-         teranenvereins als Zeichen der      hat die Bundeswehrsoldaten auf die
Militärdienst hatte ich das          nis beizutragen.                   Versöhnung.                         Natoeinsätze vorbereitet.

                                                                                                                                             7
150Jahre - VETERANEN- UND SOLDATENKAMERADSCHAFT Stein im Allgäu - Stadt Immenstadt
150-Jahr-Feier

    Programm am Samstag, 30. Oktober 2021
    8.30 Uhr   Treffpunkt am Heimkehrerkreuz            10.15 Uhr	Festzug vom Kriegerdenkmal
                                                                   zum Hotel „Krone“
    8.35 Uhr	Kirchenzug mit Musikkapelle Stein,
              Fahnenabordnungen                         11.00 Uhr	Festakt mit Festreden,
              und Steiner Bürgern                                  Vortrag von H. Thomae (MdB),
                                                                   Ehrungen, neue Mitglieder
    8.45 Uhr 	Gottesdienst mit Segnung der
               Erinnerungsbänder und Übergabe           13.00 Uhr	Gemeinsames Mittagessen
               an die Fahnenträger                                 Festausklang mit gemütlichem
                                                                   Beisammensein.
    9.45 Uhr	Ehrenakt am Kriegerdenkmal                           Es spielt die Musikkapelle Stein,
              mit Ansprache des                                    anschließend das Veteranen-Trio
              1. Bürgermeisters Nico Sentner                       und die Hausmusik Schafroth
              und 1. Vorsitzenden Georg Krapf,
              Kranzniederlegung mit Kameradenlied       Hinweis: D
                                                                  ie vom Land Bayern bzw. vom Landratsamt
              und Salut                                          Oberallgäu konkret veranlassten Corona-Regelungen
                                                                 sind zu beachten!

Impressum
Herausgeber: Veteranen- und Soldatenkameradschaft Stein im Allgäu
Herstellung: EBERL MEDIEN GmbH & Co. KG
Redaktion: Georg Krapf, Ferdinand Nau
Fotos: Veteranen- und Soldatenkameradschaft, Günter Jansen
Verantwortlich für Anzeigen: Daniel Hartmann

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150Jahre - VETERANEN- UND SOLDATENKAMERADSCHAFT Stein im Allgäu - Stadt Immenstadt
Frontbrief

Der Obereinharzer Landwirtssohn Josef Anton Baldauf, geboren am 3. Sept. 1914,
ist mit der deutschen Wehrmacht an der Ostfront in Russland.
Am 27. Juni 1942 schreibt er folgende Zeilen an seine Eltern nach Hause und gibt dabei einen tiefen
Einblick in die Situation an der Front und an die moralische Gesinnung der Soldaten vor Ort:

                                                                                              Regen
                                                     Heute Nacht 30 km nach einem heftigen
   Habe wieder mal ein bisschen ausgeschnauft                                                  f der
                                               ir    mit Sturmgepäck und Maschinengewehr au
   und will ein kurzes Lebenszeichen geben. W                                                    s.
                                                     Schulter, vorbei an steckengebliebenen Auto
   marschieren wieder und ich will euch nur
                                               e.    Jeder Schritt ein Stiefelzieher.
   sagen, dass ich meine Sünden restlos abbüß
                                              lose   Am Morgen reif zum Umfallen.
   Es ist wie auf einem Meere, rings nur end
                                                     Und so geht´s weiter.
    Fläche , alle
                                                     Was hab ich verbrochen, dass ich dies alles
    10–12 km ein Dorf und sonst nur Staub
                                                      mitmachen muss?
    und nochmals Dreck.                                                                          eiligt,
                                                      Unsere Division war auch bei Charkow bet
    Ihr könnt euch keine Vorstellung machen,
                                                      jetzt wieder wo anders.
    wie es in Wirklichkeit ist! In der
                                                      Von euch die letzte Post erhalten!
     Wochenschau seht ihr noch lang nicht alles.
                                                       Heute, den 3. Juli 1942
     Wenn ihr mal so arme Kerle seht, durch
     die Gegend schleichen, einen Fuß vor den
                                                       Euch meine Lieben herzlich grüßend
     anderen setzend, statt Füße Bockhufe und
                                                       Euer Josef
     einen Buckel, dann glaubt, es wären wir.

                   Hinweis: Josef Anton Baldauf ist am 18. März 1943 bei Anataliewka in Russland gefallen.

                                                                                                             9
150Jahre - VETERANEN- UND SOLDATENKAMERADSCHAFT Stein im Allgäu - Stadt Immenstadt
Totengedenken

                          Ein Kamerad ist und bleibt
                          ein Kamerad,
                          auch über den Tod hinaus!

     Die Veteranen- und
     Soldatenkameradschaft
     Stein gedenkt an ihrem
     150. Jubiläumstag
     aller ihrer verstorbenen
     Mitglieder sowie ihrer
     verstorbenen Freunde
     und Gönner und wünscht
     ihnen den Frieden
     beim Herrn.

10
Die Vorstandschaft

   Hintere Reihe von links:       Vordere Reihe von links:
   Zacharias Bücherl, Beisitzer   Hubert Baldauf, Kassier
   Rimbert Baldauf, Beisitzer     Peter Hagspiel, 2. Vorstand
   Magnus Seiband, Beisitzer      Georg Krapf, 1. Vorstand
                                  Ferdinand Nau, Schriftführer

                                                                 11
Chronik

Pokal der Gemeinde Stein                           Rückblick in die Vereinsgeschichte

gestiftet 1895 zum 25-jährigen Jubiläum            Dieser Rückblick wurde u.a. zu-     krieges entstand formell zum
des Steiner Veteranenvereins                       sammengestellt aus Recherchen von   1. Januar 1871 das Deutsche
                                                   Ferdinand Nau, den vorliegenden     Kaiserreich und im Schloss von
                                                   Vereinsprotokollbüchern ab 1950,    Versailles wurde am 18. Januar
                                                   einem Rückblick von Herrn Ulrich    1871 der preußische König
                                                   Sturm zum 100-jährigen Jubilä-      Wilhelm I. zum Deutschen
                                                   umsfest des Vereins und einer von   Kaiser proklamiert.
                                                   Herrn Kasimir Miller angelegten     Laut der in der Steiner Kirche
                                                   Kriegs-Chronik (zugleich Dorf-      hängenden Erinnerungstafel
                                                   chronik)                            wurden aus dem Dörfchen
                                                                                       Stein 23 tapfere Söhne für die-
                                                   In den Jahren 1870 / 1871
                                                                                       sen Krieg eingezogen. Mehrere
                                                   kämpften die verbündeten
                                                                                       von ihnen wurden mit dem
                                                   Heere von Preußen, Baden,
                                                                                       „Bayrischen Militär Verdienst-
                                                   Bayern, Württemberg und
                                                                                       kreuz“, bzw der „Bayrischen
                                                   Hessen-Darmstadt gegen
                                                                                       Tapferkeitsmedaille“ ausge-
                                                   das französische Heer und
                                                                                       zeichnet.
                                                   errangen einen stolzen Sieg in
                                                                                       Leider kehrten nur 17 Soldaten
                                                   dieser militärischen Auseinan-
                                                                                       zurück, sechs ließen ihr Leben
                                                   dersetzung.
                                                                                       in diesem Krieg.
                                                   Im Laufe dieses Vaterlands-

Gravur
Ehrenvorstand Major Dietz Hugo
Vorstand Gruber Johann

Wegscheider Johann          Siegel Josef
Wenz Georg                  Neidhart Seraphin
Jörg Martin                 Schneider Franz
Zick Johann                 Hörmann Benedikt
Egg Leonhard                Kennerknecht Stephan
Bader Franz                 Bechteler Johann
                            Jörg Fridel

12
Chronik

Die zurückgekehrten Soldaten    Leider sind die Namen der       Berichte oder Erzählungen von         und 237,74 Ausgaben wurde
schlossen sich aus Dankbar-     Gründungsmitglieder nicht       den 1870er Kriegern fehlen.           ein Minus von 2,95 Mark bei
keit zusammen und gründeten     bekannt, es fehlen jegliche     Jedenfalls pflegten die Vereins-      einem Jahresbeitrag von
den Veteranenverein anno        Aufzeichnungen. Es ist davon    kameraden in den laufenden            3 Mark erwirtschaftet. Der
1870. Sie wollten die gewach-   auszugehen, dass die auf der    Jahren den Geist der Zusam-           damalige Schriftführer und
sene Kameradschaft und die      Erinnerungstafel aufgeführten   mengehörigkeit, die fröhliche         Kassier, Kamerad Burger, be-
Verbundenheit draußen im        und auch zurückgekehrten        und herzliche Geselligkeit an         merkt, dass bei Versammlun-
Feld weiterleben lassen.        Soldaten dazu gehörten. Als     den Vereinstagen weiter. Sie          gen der Vereinspokal mit Wein
Und wo konnten sie dies         Nachweis für die damalige       waren sich der Bedeutung des          gefüllt wurde und recht rege
besser tun als in einem ge-     Vereinsgründung dient der auf   siegreichen Kampfes bewusst,          im Kameradenkreis herum-
schlossenen Verein. Hier        Seite 12 abgebildete Pokal.     nämlich der Einigung Deutsch-         gereicht wurde. Dabei ließen
kamen sie dann jedes Jahr zum   Dieser trägt die Widmung der    lands und der Gründung des            die Kameraden in fröhlicher
Gedächtnisgottesdienst und      Gemeinde Stein zum 25-jähri-    Deutschen Kaiserreiches.              Runde Vaterland und Kaiser
zu dörflichen Erinnerungs-      gen Veteranenjubiläum 1895,     Dieser sieghafte Zeitgeist            oftmals hochleben. Die gute
feierlichkeiten zusammen und    also muss die Gründung des      förderte sicherlich das vater-        alte Zeit!
konnten ihre Kriegserlebnisse   Vereins auf das Jahr 1870       ländische Vereinswesen, vor           Als Vorstand zeichnete von
erzählen.                       fallen.                         allem der Veteranenvereine,           1911 bis zur Jahresversamm-
                                                                wo die Ideale wie Vaterland,          lung 1918 Josef Siegel, Kassier
                                                                Treue, Kameradschaft und              und zugleich Schriftführer
                                                                Heimat noch hochgehalten              war Albert Burger und im
                                                                wurden. Auch das war ein Teil         Ausschuss engagierten sich
                                                                der guten alten Zeit.                 Johann Wegscheider, Seraphin
                                                                Ihre Heldengedenken am                Neidhart und Josef Anton
                                                                schlichten Holzkreuz-Ehren-           Hagspiel.
                                                                mal am Friedhof waren ihnen           Vor dem 1. Weltkrieg – im
                                                                höchste Verpflichtung. Bei an-        Jahre 1912 – rückte der Verein
                                                                schließender Jahresversamm-           anlässlich des hohen Geburts-
                                                                lung werden die Kameraden             tagsfestes seiner Kgl. Hoheit
                                                                Vereinsprobleme durchdis-             des Prinzregenten Luitpold
                                                                kutiert haben, wahrscheinlich         geschlossen zur feierlichen Kir-
                                                                ist auch oft ein Glas mehr            chenparade am 12. März aus,
                                                                getrunken worden.                     worauf ein feuchtfröhlicher
                                                                Ein Vereinsprotokollbuch* be-         Frühschoppen im Gasthaus
                                                                steht erst seit 1911, laut dessen     in Stein folgte. Die Jahres-
                                                                Angaben der Verein inzwi-             hauptversammlungen wurden
                                                                schen 62 Mitglieder zählte. Bei       einmal in Stein, dann in Seifen
                                                                Einnahmen von 234,79 Mark             und im folgenden Jahr an der

                                                                *Dieses Vereinsprotollbuch ist nicht mehr vorhanden. Die Ausführungen
                                                                 beziehen sich auf den Rückblick von Hauptlehrer Ulrich Sturm von 1970

                                                                                                                                     13
Chronik

Zollbrücke durchgeführt.         abends die Mobilmachung.          Der auf 1 Mark herabgesetzte           erfüllen und der Krieg riss
Im Jahr 1913 musste der Verein   Angst, Schrecken, Empörung        Jahresbeitrag mußte infolge            weitere Lücken in die Reihen
zu ganz besonderen Anlässen      in den Gesichtern der Herum-      der vielen Kranzniederlegun-           des Vereins.
ausrücken: An der Über-          stehenden. Der Chronist Kasi-     gen in der Versammlung 1916            Laut Angaben des Chronisten
führung des Leichnams der        mir Miller schreibt allerdings:   auf 2 Mark erhöht werden.              zogen insgesamt 162 Män-
verstorbenen Freifrau Baronin    Man war von der Hoffnung          Damals schloss der Vorstand            ner aus der Gemeinde Stein
Katharina von Pappus von         auf einen baldigen und glück-     die Jahreshauptversammlung             ins Feld, wovon 30 gefallen,
Immenstadt nach Rauhenzell       lichen Ausgang beseelt. Hellen    mit den hoffnungsvollen Wor-           vermisst oder im Lazarett
nahm der Verein auf Einladung    Jubel erweckte die Mitteilung,    ten, die nächste Versammlung           gestorben sind. Die meisten
fast geschlossen teil, wofür     dass sich 1.300 000 deutsche      in Frieden abhalten zu können.         Opfer waren im Jahr 1916 zu
Herr Baron von Pappus den        Kriegsfreiwillige gemeldet        Aber das sollte sich nicht             beklagen.
Mitgliedern eine Schenkung       haben.
von 30 Mark zukommen ließ.       Anfang des Jahres 1914
Die Thronbesteigung seiner       zählte der Verein 63 Mitglie-
Majestät König Ludwig III im     der, davon 30 aktive und 33
Jahr 1913 gab natürlich dem      passive. Die Kriegserklärung
Jahrestag mit der feierlichen    ging nicht spurlos am Ver-
Kirchenparade ein besonderes     ein vorüber. Sieben Vereins-
Gepräge.                         mitglieder wurden gleich zur
Und als bei der Versammlung      Fahne gerufen, nämlich Josef
der Beitrag von 3,– Mark auf     Hengge, Franz Aichele, Ludwig
2,50 Mark gesenkt wurde,         Pfanner, Georg Endres, Josef
kannte die Stimmung im Kreis     Wegscheider, Johann Zeh und
der Kameraden keine Grenzen      Ludwig Schneider.
mehr und der Bayrische König     Josef Hengge fiel noch im
wurde gar oft im Saal hoch       selben Jahr in Urbeis.
gelobt.                          Im zweiten Kriegsjahr fielen
Und dann kam das Schick-         Peter Huber aus Gnadenberg,
salsjahr 1914. Die Ermordung     sowie Wilhelm und Max Has-
des österreichischen Thron-      lach vom Kästobel.
folgers in Sarajewo schreckte    Im Jahr 1916 mussten die
die Menschheit auf. Es folgten   Altveteranen 5 mal für ge-
Mobilmachung, Krieg und der      fallene Vereinskameraden zum
Tod von Millionen junger Män-    Trauergottesdienst ausrücken
ner, Burschen und Söhne auf      und Kränze am Ehrenmal aus
den Schlachtfeldern Europas.     Dankbarkeit für ihre Tapfer-
In Stein verkündete am Sams-     keit im Felde niederlegen. Ein    Trotz sehr schwerer wirtschaftlicher Verhältnisse in der Nachkriegszeit –
tag, dem 1. August 1914, ein     Kranz kostete damals 8,55         die Kriegsteilnehmer des 1. Weltkrieges ehrte man mit dieser aufwändig
Plakat am Feuerrequisitenhaus    Mark.                             gestalteten Tafel.

14
Chronik

Im Jahr 1919 wuchs der Vete-      errichtet. Davor wurde eine      10 000 000 Mark auf                Fahne steht.
ranenverein anlässlich einer      Holzbank aufgestellt.            1 000 000 000 Mark, also das       Eine heftige, strittige Debatte
Heimkehrerfeier von               Die Aufschrift hieß schlicht     Hundertfache.                      entstand 1925 in der Ver-
54 Mitgliedern sprunghaft auf     und einfach „Kriegerverein       Der Vorstand dankte Herrn          sammlung über den Verbleib
die Mitgliederzahl von 117 an.    1917“.                           Kasimir Miller für seine zeit-     im Kriegerbund ( Vereinigung
Die Vorstandschaft wechselte,     Und 1922 stellte die Krieger-    aufwändige Arbeit und Leis-        der Veteranenvereine ). Es ging
neue Männer nahmen das Ge-        kameradschaft ein würdiges,      tung, vor allem für die muster-    um Ablieferung von Bundes-
schick des Vereins in die Hand.   2,50 m hohes, aus Felsen         gültig angelegte Kriegschronik,    beiträgen. Der Beschluss
Josef Baldauf wurde 1. Vor-       gehauenes Ehrenmal mit auf-                                         brachte einen Verbleib im
stand, Ignaz Haberstock 2.        gesetztem Eisernen Kreuz auf.                                       Kriegerbund.
Vorstand, der langjährige Vor-    Dieses befand sich zwischen                                         Inzwischen trat Herr Haupt-
stand Siegel avancierte zum       den beiden Akazienbäumen,                                           lehrer Heinz in den Verein ein.
Ehrenvorstand, Albert Burger      dort wo heute der Eingang                                           Vorstand wurde nun Xaver
blieb dankenswerterweise          zum neuen Friedhof ist. Links                                       Hengge, die weitere Vorstand-
weiter Kassier und Protokoll-     und rechts waren Marmor-                                            schaft blieb. Mit dem Tod des
führer. Er hatte Einnahmen        tafeln mit den eingezeichneten                                      damaligen Chronisten Kasimir
von 787,71 Mark bei einem         Namen der Gefallenen des                                            Miller verlor der Verein einen
Jahresbeitrag von 3 Mark. Die     Krieges angebracht. Die Ein-                                        eifrigen Förderer. Ein unaus-
Auslagen betrugen                 weihung am Jahrestag gestal-                                        löschliches Denkmal im Verein
389,41 Mark, so dass ein          tete sich zu einem feierlichen                                      hat er sich durch die hervorra-
Aktivrest von 398,30 Mark         und denkwürdigen Tag für den                                        gend angelegte Kriegschronik
verblieben. Das Inventar          Verein. Mit dieser Einweihung                                       gesetzt.
(Fahne und Pokal) wurde mit       wurde nachträglich das 50jäh-                                       Die Jahresgedenktage wurden
580 Mark berechnet, so dass       rige Gründungsfest des Vereins                                      wie gewohnt durchgeführt.
Kassier Burger ein Gesamt-        gefeiert.                        die zugleich auch Dorfchronik      Zur Auflockerung der Ver-
vermögen von 1078,30 Mark         Das Denkmal kostete natür-       war. Hier hatte Miller Woche       sammlungen wechselten
schreiben konnte.                 lich viel Geld. Zur großen       für Woche alles Bemerkens-         Musikstücke und Gesangsvor-
Am 28. Oktober 1914 stellte       Genugtuung der Veteranen         werte aus Stein genaustens         träge des Männerchors unter
der Verein ein schlichtes         gingen erfreuliche Spenden       festgehalten.                      Leitung von Herrn Heinz ab.
Birkenkreuz außerhalb der         ein, allerdings in Milliarden-   In den folgenden Jahren fiel die   Ein Antrag, genau wie früher
Friedhofsmauer, neben der         Beträgen. Mit den Einnahmen      Mitgliederzahl infolge Sterbe-     ein freies Mahl zu bieten, be-
heutigen großen Linde, auf.       von 2.040 Milliarden Mark        fällen und Austritten wegen        kam keine Mehrheit. Damals
Versehen war es mit einer         konnten die Schulden ge-         persönlicher Dinge. Ja, manch-     beschloss die Versammlung,
Bildchen-Tafel. An der gleichen   deckt werden und dem Verein      mal mussten welche den             bei jedem Feldzugsoldaten der
Stelle wurde am 2. Oktober        blieben sogar 1500 Milliarden    Verein verlassen weil sie den      Gemeinde, auch wenn er kein
1917 ein hochaufgerichteter,      Mark für die Kasse übrig.        Jahresbeitrag nicht bezahlten.     Mitglied war, im Todesfall mit
über die Friedhofsmauer           Zum Vergleich: das Briefporto    Ansonsten hielt die Kamerad-       der Fahne auszurücken und
ragender Sandstein mit auf-       steigerte sich vom 22.10.1923    schaft eisern „in Treue fest“      einen Kranz am Grabe nieder-
gesetztem Eisernen Kreuz          bis zum 9.11.1923 von            zusammen, so wie es auf der        zulegen .

                                                                                                                                   15
Chronik

Eine besondere Ehrung erlebte      stadt, Akams und Rettenberg       Der Heldengedenktag wurde             nach alter Art war nun gestört,
1928 der langjährige Kassier       spielten. Scheinbar war die       nun auf den 9. November ver-          38 Mitglieder quittierten dies
und Schriftführer Burger           Steiner Kapelle zu dieser Zeit    legt, auf den Gedächtnistag           mit ihrem Austritt. Ein Grund
durch die Verleihung des vom       noch nicht gegründet.             der Freiheitskämpfer des 3.           für diese hohe Anzahl mag
bayrischen Kriegerbundes           Der allverehrte Altbürgermeis-    Reiches. Bei der Gefalleneneh-        auch daran gelegen haben,
gestifteteten Bundesver-           ter Haslach bekam 1933 in         rung standen zwei SA Män-             dass der Veteranenverein
dienstkreuzes durch Vorstand       Würdigung seiner Verdienste       ner zur Ehrenwache. An der            geschlossen dem Kyffhäuser-
Hengge. Burger verblieb auf        um den Veteranenverein das        Tumba in der Kirche hielten           bund, der Dachorganisation
Drängen und Betteln der Ka-        vom bayrischen Kriegerbund        sechs feldgraue Soldaten mit          der vaterländischen Vereine,
meraden weiterhin Schriftfüh-      gestiftete Bundesverdienst-       aufgesetztem Stahlhelm die            angeschlossen werden sollte.
rer, Wilhelm Schafroth über-       kreuz vom Vorstand ausge-         Wache.                                Dagegen sträubten sich die
nahm das Amt des Kassier.          händigt.                          Die Veteranenkameradschaft            meisten energisch.
Pfarrer und Kammerer ( heute       Mit Ende des Jahres 1933          wurde in den laufenden Jahren         Der alte Frontsoldat sollte
Kämmerer ) Lichtensteiger be-      wehte ein neuer Wind durch        politisch genutzt durch die           anlässlich der Wache an der
kam in Anbetracht der vielen       die Reihen. Die gesamte Vor-      Gründung einer vereinsinter-          Tumba und der Wache am Eh-
Verdienste für die Veteranen       standschaft trat zurück, die      nen Formation mit Mütze und           renmal durch die SA das neue
während des Krieges die Er-        Versammlung wurde ausge-          Armbinde und auf das herr-            Deutschland symbolisieren.
nennung zum Ehrenmitglied.         richtet nach der Partei. Der      schende System ausgerichtet           Die Ansprachen gipfelten in
Im Jahr 1928 wurde mit allen       Verein wurde umfunktioniert,      Die Zusammengehörigkeit               überschwänglichen, nationa-
Ehren das älteste Vereinsmit-      ein Ortsgruppenleiter ist bei
glied, Johann Hengge, unter        der Versammlung zugegen,
reger Beteiligung des Vereins in   eine Gleichschaltung vollzog
Martinszell zu Grabe getragen.     sich.
Hengge war der letzte Veteran      Die neue Vorstandschaft hieß
aus dem Krieg 1870/1871.           nun: 1. Vorstand wieder Heng-
Vereinsmitglied Heinz voll-        ge Xaver, jetzt Vereinsführer
endete in monatelanger Arbeit      genannt. 2. Vorstand Metzeler
das von Miller begonnene 2.        Hans, Schriftführer Buhmann,
Chronikwerk, das Verzeichnis       Kassier Jörg Martin.
der Kriegsteilnehmer anno          Nachträglich musste nach der
1914/1918. Bürgermeister           Wahldurchführung Kamerad
Haslach überreichte ihm dafür      Weber Josef als Mitglied der
als Dank eine goldene Uhr und      NSDAP in die Vorstandschaft
Vorstand Xaver Hengge er-          nachgewählt werden.
nannte ihn zum Ehrenmitglied.      Aufgrund seiner treuen Ver-
Interessant ist auch, dass         waltungsdienste als Schriftfüh-
damals bei den Jahrestagen         rer und Kassier für den Verein    Das ehemalige Kriegerdenkmal in Stein. Ob dieses Bild anlässlich eines
immer abwechselnd die              wurde Kamerad Burger zum          Veteranentages oder der Beerdigung eines Veteranen aufgenommen
Musikkapellen aus Immen-           Ehrenmitglied ernannt.            wurde, ist leider nicht bekannt.

16
Chronik

len Worten und Lobeshymnen        Bilanz:                               die bitteren Folgen: Jahre der         den Dorffamilien, noch mehr
auf die Soldatenehre, auf         91 Kriegsopfer, fast die Hälfte       Gefangenschaft, Knechtung,             bei den Heimatvertriebenen,
Tapferkeit, auf Mannesmut,        der Ausgezogenen und zwar:            das ganze Volk rechtlos auf-           die ihre Heimat verloren.
auf die unversiegbare deutsche    51 Gefallene und 13 Vermisste         grund der völligen Kapitula-           Eine sehr detaillierte Chronik
soldatische Kraft.                aus der Gemeinde                      tion, der Soldat betrogen, das         mit den Ereignissen jeder
In diesen Jahren entstand in      17 Gefallene und 10 Vermisste         Kriegserlebnis niederschmet-           Kriegswoche wurde durch
Stein die Musikkapelle, die       der Heimatvertriebenen                ternd, das Vaterland zerstört.         Hauptlehrer Ludwig Heinz er-
beim Kirchenzug, während des      Wir erfuhren das bittere Leid,        Wieviel Leid und Tränen bei            stellt, von der noch eine Zweit-
Gottesdienstes und während
der Versammlung ihre Musik-
stücke darbieten konnte.
Ab 1937 wurden bemerkens-
werterweise keine Protokolle
mehr geschrieben.
Inzwischen führte Jörg Martin
als 1. Vereinsführer die Kame-
radschaft.
Ein neuer Krieg zog herauf,
man braucht dazu keine
Worte zu verlieren, Kriege
sind grausame Katastrophen.
Hauptlehrer Heinz schreibt
dazu in seiner „Chronik
der Gemeinde Stein des 2.
Weltkrieges 1939 –1945“: Sie
geiseln uns mit der Angst da-
vor, dem Leid darum und dem
Schrecken danach. Es scheint,
dass sie aufgrund unserer
menschlichen Unzulänglichkei-
ten nicht zu bannen sind.
Eine große Schar von 197
jungen, frischen Männern,
Söhnen, Burschen und Ehe-
maligen zogen aus in den Krieg
1939/45, die Heimatvertrie-       Auch den Kriegsteilnehmern des 2. Weltkrieges gedachte die Gemeinde Stein mit der Erstellung dieser
benen sind in dieser Zahl ent-    Übersichtstafel.
halten. Am Ende des grausigen     Beide Gedenktafeln werden bei jedem Veteranenjahrtag in der Krone aufgestellt und stellen eindrucksvoll die
Krieges steht die erschütternde   große Zahl der Kriegsteilnehmer dar, die von der kleinen Gemeinde Stein gestellt wurden.

                                                                                                                                                17
Chronik

schrift vorliegt. Sie soll nach   nen nach und nach in die Hei-    und die bereitgestellten
seinen Ausführungen dem
Gedächtnis der gefallenen und
                                  mat zurückkehren. Besonders
                                  die in Russland gefangenen
                                                                   Geschenke wurden verteilt,
                                                                   womit in mageren Zeiten doch
                                                                                                          „Für den Frieden
vermissten Krieger dienen, den
Kriegsteilnehmern zur Ehre,
                                  Soldaten hatten viel Leid zu
                                  ertragen und sehr, sehr viele
                                                                   einige Freude bereitet werden
                                                                   konnte.                                durch Erinnern“
ihren Angehörigen und allen       haben in der Hoffnungslosig-
Einwohnern der Gemeinde           keit dieses unendlichen Landes
Stein zur Erinnerung.             den Mut zum Leben verloren
Über ein Wirken des Vete-         und haben sich aufgegeben.
ranenvereins nach 1937 ist        Den Verantwortlichen, die in
nichts mehr bekannt, Unter-       der Heimat nun das Sagen
lagen liegen keine vor. Es muss   hatten, war bewusst, dass
angenommen werden, dass           für die Heimgekehrten eine
sich der Verein durch den         Begrüßungsfeier veranstaltet
Kriegsbeginn stillschweigend      werden sollte und diese fand
und formlos aufgelöst hat.        dann am 1. Mai 1949 statt.
Über die erste Zeit nach dem      Finanziert wurde dieses Fest
Krieg schreibt August Rehle       von den „UK“ (unabkömmlich)
nachträglich im November          gestellten Dorfbewohnern.
1988 als Vorwort zu der neu       August Rehle aus Gnadenberg
angelegten Chronik des Vete-      und Alois Hasler aus Einharz
ranenvereins:                     wurden beauftragt, Geschen-
Nachdem der aus heutiger          ke, in der Hauptsache Natu-
Sicht unsinnige 2. Weltkrieg im   ralien, einzukaufen und einen
Mai 1945 beendet war, wur-        großen Gabentisch in der
den alle Nazifunktionäre ihrer    „Krone“ damit aufzubauen.
Ämter enthoben und angeb-         Nach dem Gedenkgottes-
lich die „kleinen“ in Internie-
rungslager zur Umerziehung
                                  dienst in der Pfarrkirche in
                                  Stein und einer feierlichen
                                                                   Fahne der Veteranen Stein
gesteckt und die „großen“ in      Totenehrung am Kriegerdenk-
Nürnberg abgeurteilt.             mal gab es in der „Krone“ ein    Auf der Vorderseite der Fahne ist das Wappen des damaligen
Viele der heimgekehrten Sol-      gemeinsames Mittagsmahl.         Veteranenvereins enthalten, zudem das Gründungsjahr 1870 und der
daten wurden in der Heimat        Der amtierende Bürgermeister     Name der Gemeine Stein i. Allgäu.
                                                                   Nach Auskunft der Fachfirma Kössinger aus Schierling liegt die Erstellung
von den Besatzungsmächten         Roth hielt eine ernste Begrü-
                                                                   zwischen den Jahren 1870 und 1890 und beinhaltet die zu dieser Zeit
aufgegriffen und in deren Län-    ßungsrede und dies war nun       allgemeinüblichen Symbole bei Veteranenfahnen.
der zur Ableistung von Repa-      die erste offizielle Begrüßung   Die Fahne wurde erstmals im Jahr 1966 im Kloster Börwang
rationsarbeit verfrachtet. Erst   der Kriegsteilnehmer und         für 1397 DM renoviert.
im Laufe der Jahre konnten die    Heimkehrer. Am Nachmittag        Eine zweite Renovierung erfolgte 2010 durch die Firma Kössinger
überlebenden Kriegsgefange-       gab es ein buntes Programm,      zum Preis von 5022 Euro.

18
Chronik

Neugründung
Am Samstag, den 18. Novem-       eine Generalversammlung ein-     Kirche vor dem rechten Seiten-   Kosten eines Kranzes.
ber 1950, fand in der hiesigen   zuberufen.                       altar zur Erinnerung an die      Bis Ende 1951 stieg die Mit-
Pfarrkirche unter zahlreicher    Diese wurde schon kurz           Gefallenen und Vermissten der    gliederzahl von 51 auf 84
Beteiligung der Kriegerge-       darauf, am 17. Dezember, im      Gemeinde brennen zu lassen.      an. Der Verein war in den
dächtnisgottesdienst für die     Gasthaus Krone abgehalten.       Die Kosten dafür werden vom      folgenden Jahren recht reg-
Gefallenen und Vermissten        Laut Tagesordnung wurde          Verein aufgebracht.              sam, führte gern besuchte
unserer Gemeinde statt. An-      beschlossen, den am 18.11.       Das neu angelegte Kassen-        Weihnachtsfeiern mit Christ-
schließend versammelte man       gewählten Vorstand zu bestä-     buch vermerkt für das erste      baumverlosung durch, rückte
sich in der „Krone“ in Stein.    tigen. Der Name des Vereins      Jahr 1950 unter Einnahmen:       zu feierlichen Hochzeiten
Dort ergriff Herr Bürgermeis-    wurde wieder in Veteranen-       Mitgliederbeiträge von 79 Mit-   und zu den Begräbnissen von
ter Roth das Wort und kam        verein Stein geändert und eine   gliedern:            79,– DM    Vereinskameraden aus. Bei
auf die Gründung eines Heim-     Wahlperiode von 3 Jahren für     Reingewinn aus der Christ-       den Versammlungen befasste
kehrerverbandes zu sprechen.     den Vorstand beschlossen.        baumverlosung: 111,28 DM        man sich mit Anträgen wie
Dieser Vorschlag wurde von                                                                         Salutschüssen, Jahrestag am
den Anwesenden begrüßt,                                                                            Samstag oder Sonntag, neue
und es galt einen Ausschuss zu                                                                     Gedächtnisstätte für die Krie-
gründen.                                                                                           ger 1939 – 1945, Erarbeitung
Bei der anschließenden Wahl                                                                        einer Kriegschronik des letzten
wurde Herr Hengge Xaver                                                                            Krieges, Schmückung des
(ehemaliger Vorstand von                                                                           Denkmals.
1927 – 1936) zum 1. Vor-                                                                           Das Kassenbuch vermerkt für
stand gewählt. An seine                                                                            das Jahr 1951:
Seite wurden als Beiräte Jörg                                                                      Kranz für das Kriegergrab:
Joachim und Pfister Nikolaus,                                                                                             10,– DM
als Kassier Jörg Joachim und                                                                       Anlässlich Jahrestag 14 Essen
als Schriftführer August Rehle                                                                     für Musikanten:      20,80 DM
gewählt. Anwesend waren 55                                                                         Eine Wachskerze       8,00 DM
Männer, alle Teilnehmer des 1.                                                                     Einen schweren Verlust erlitt
oder 2. Weltkrieges, die sich                                                                      der Verein im Jahr 1953 durch
alle in den Verein aufnehmen                                                                       den Tod des 1. Vorstandes Xa-
ließen.                          Als Fahnensektion fungierten     Bürgermeister Roth versprach,    ver Hengge, der sich mit Leib
So wurde also dieser 18.         Seiband Xaver, Egger Martin      die Kosten für die Musik bei     und Seele bei jeder Gelegen-
November 1950 der Tag der        und Lingenhöl Fridolin.          der Beerdigung eines Kriegers    heit für den Verein einsetzte.
Wiedergeburt unseres Steiner     Es wurde beschlossen, eine       durch die Gemeinde zu über-      Mit rührenden Worten hob
Veteranenvereins. Zudem          Kriegergedächtniskerze an        nehmen. Für seine Mitglieder     2. Vorstand Sepp Dallmeier
wurde beschlossen, alsbald       Sonn- und Feiertagen in der      übernimmt der Verein die         dessen Verdienste über viele

                                                                                                                               19
Chronik

                                                                     Platz vom Pfarrgarten abtrat.      besinnliche Gedanken: Dieses
                                                                     Das Denkmal wurde nun am           Ehrenmal sollte zur Einkehr
                                                                     Friedhofseingang in der Nähe       und Besinnung veranlassen.
                                                                     des Ölberges gebaut und zwar       All die Aufgezeichneten, die
                                                                     in dieser Kapellenform.            gefallenen Söhne unserer
                                                                     Im September 1955 begannen         Heimat, treten vor uns und
                                                                     die Bauarbeiten und schon          möchten sagen: hütet unser
                                                                     am 4. Dezember 1955 erfolgte       Vermächtnis! Wir sind ge-
                                                                     die feierliche Einweihung          storben in der Erfüllung einer
                                                                     unter zahlreicher Beteiligung      Pflicht. EURE Pflicht ist es,
                                                                     der Dorfbevölkerung. Das           alles zu tun dass sich Streit
                                                                     bisherige Denkmal wurde            und Hader unter den Völkern
                                                                     daraufhin durch die Gemeinde       nicht wieder zum Grauen eines
                                                                     abgerissen.                        Krieges auswachsen.
                                                                     Die Ansprachen brachten

                                                                     Die Kostenübersicht sah folgendermaßen aus:

                                                                      Bauarbeiten und Löhne an Firma Theobald Mayr        2500,– DM
                                                                      Gedenkplatten mit Bearbeitung                       2725,– DM
Jahre hervor und legte im Bei-    reshauptversammlung 1953,           (Treuchtlinger Marmor)
sein von vielen Vereinsmitglie-   dass es nur in Ordnung wäre,
                                                                      Grüntenplatten zum Auslegen                         1150,– DM
dern einen Kranz nieder. Das      wenn die UK-gestellten Bürger
„Lied vom Guten Kameraden“        der Gemeinde einen hohen            Kupferdach                                          1100,– DM
und die drei Böllerschüsse hat-   Beitrag für dieses Denkmal          Zimmerei                                             420,– DM
te sich dieser Kamerad redlich    stellen würden, da ihr Opfer        Schmiedearbeiten                                      80,– DM
verdient.                         im Vergleich zu den Front-
                                                                      Malerarbeiten                                        640,–DM
Als Nachfolger wurde Otto         kämpfern nicht zu vergleichen
Bayer gewählt, der sich in        ist. Über die Bauart gingen die     Der gezogene Lärchenbogen (aus Donauwörth)           950,– DM
seiner Vorstandszeit vor allem    Meinungen sehr auseinander.         Weitere Arbeiten im Umfeld des Denkmals             1830,– DM
um die Errichtung eines neuen     Mehrere Modelle wurden vor-
Denkmals einsetzte. Immer         gestellt und schließlich einigte   Für diese Kosten in Höhe von 11150,– DM
wieder setzte er dieses Thema     man sich auf einen Entwurf         wurde folgender Finanzierungsrahmen aufgestellt:
auf die Tagesordnung.             des Kameraden Joachim Jörg,
Ein Modell von Architekten        eine offene Kapelle in Nischen-     Freiwillige Spenden von Bürgern                     6120,– DM
wurde vorgelegt, die auch         form zu bauen. Die Platzfrage       Grundstücksbesitzer verzichten auf ihre Jagdpacht   2000,– DM
gleich 4000 DM Vorauszah-         wurde durch sofortiges und
                                                                      Einzelspende                                         275,– DM
lung wünschten. Bürgermeis-       großzügiges Entgegenkommen
ter Roth beantragte in der Jah-   des Pfarrherrn gelöst, der          Gemeindeanteil (Ausgleich des Fehlbetrages)         3000,– DM

20
Chronik

Bereits 1954 wurden im Vor-       Die Gemeinde übernimmt
griff auf das Einweihungsfest     weiter bei jedem Kriegerbe-
neue Schärpen für die Fahnen-     gräbnis der Vereinsmitglieder
sektion und Trauerbänder für      die Kosten für die Musik und
die Vereinsfahne angeschafft.     Salutschüsse, bei Nichtmit-
Seit 1954 werden auch all-        gliedern kommt die Gemeinde
jährlich bei der Jahreshaupt-     ebenfalls für die Kranzkosten
versammlung die Gedenk-           auf.
tafeln aller Kriegsteilnehmer,    Die Veteranenfahne geht ab
Gefallenen und Vermissten         sofort nur noch bei Vereins-
aufgehängt.                       mitgliedern zum Geleit mit
Seit dieser Zeit spendeten die    und damit ist der Unterschied
Gemeindejagdpächter auch          zwischen Vereinsmitglied und
immer das Wildbret für das        Nichtmitglied festgelegt.
köstliche gemeinschaftliche       Seit seiner Wahl 1955 leitete
Mittagessen in der Krone.         Vorstand Josef Übelhör mit
Eine heftig diskutierte Frage     viel Umsicht das Vereinsleben
wurde in der Jahresversamm-       und bemühte sich laufend um       Zwei Rechnungen der „Krone“ Stein anlässlich der Jahrestage der
lung 1954 auch gelöst: Wo         Neuaufnahmen. Das Vereins-        Veteranen 1958, ausgestellt von Max Zeberle und 1960,
                                                                    ausgestellt von Adolf Schafroth
liegt die Grenze zwischen Krie-   leben nahm seinen gewohnten
ger und Nichtfrontsoldaten?       Verlauf. Das gemütliche Bei-
Auf Vorschlag des Bürgermeis-     sammensein wurde gepflegt         Der Mitgliederstand wuchs             480,– DM gekauft. Der Preis
ters Haslach wurde folgender      und geschätzt, und oft ver-       1956 auf 100, davon 98 Mit-           wurde über die Jagdpacht ab-
Beschluss gefasst:                ließen die letzten Kameraden      glieder und 2 Ehrenmitglieder.        gedeckt. Als Kanonier stellte
Jeder, der einen grauen Rock      erst früh am Abend nach den       Der Mitgliedsbeitrag wurde            sich Kamerad Anton Kienle zur
trug, soll als Krieger betrach-   Versammlungen das Lokal und       wegen sehr niedrigem Kassen-          Verfügung. Ihm wurde als Aus-
tet werden und auch geehrt        freuten sich bereits wieder auf   stand auf 2,– DM angehoben.           gleich für seine jeweilige Ein-
werden mit Musik, Salutschüs-     das nächste Jahrestreffen.        Salutschüsse an den Vetera-           satzbereitschaft der jährliche
sen und Kranzniederlegung.                                          nenjahrtagen sowie anlässlich         Vereinsbeitrag erlassen.
                                                                    von Beerdigungen wurden bis-          Ehrenmitglied Heinz arbeitete
                                                                    her mittels Kanonenschlägen           damals an der Kriegschronik
                                                                    geschossen. Nach Aussage des          und der Verein ließ dazu For-
                                                                    Bürgermeisters Haslach sollte         mulare an alle Kriegsteilneh-
                                                                    dies demnächst verboten wer-          mer verteilen. Jeder sollte hier
                                                                    den, sodass eine Ersatzlösung         seine Kriegsjahre beschreiben.
                                                                    gefunden werden musste. Im            In der Generalversammlung
                                                                    Jahr 1958 wurde ein Angebot           1962 konnte Heinz die Kriegs-
                                                                    über eine gebrauchte Salut-           chronik, die auch das tägliche
Der Kanonier im Einsatz                                             kanone angenommen und für             Leben in der Heimat be-

                                                                                                                                       21
Chronik

schreibt, als abgeschlossenes        Zweitschrift vor, das Original     nehmigen. Und obwohl die          die Junggedienten nicht einem
großes Werk übergeben, was           wurde wahrscheinlich bei der       Kasse klamm war, wurde be-        Veteranenverein beitreten
ihm große Dankesworte vom            Gebietsreform 1972 an die          schlossen, jedem anwesenden       konnten.
Vorstand und dem Bürger-             Stadt Immenstadt übergeben.        Mitglied einen Zuschuss von       Nach langem Hin und Her
meister einbrachte. Der Autor         Ebenfalls wurde in dieser         1,– DM zu seinem Essen aus        einigte man sich in der Jahres-
meinte dazu, diese Chronik           Hauptversammlung beschlos-         der Vereinskasse zu zahlen. Zur   hauptversammlung 1965,
möge den späteren Generatio-         sen, jedes Vereinsmitglied mit     Erinnerung: der Jahresbeitrag     den Verein in „Veteranen- und
nen von Not und Drangsal der         Vollendung des 75. Lebens-         lag damals bei 2,– DM.            Soldatenkameradschaft“ um-
Heimat, vom Tod der tapferen         jahres zum Ehrenmitglied           Tiefe Trauer erfasste im          zubenennen.
Söhne und dem unsäglichen            zu ernennen. Bisher musste         Januar 1964 alle Mitglieder       Im nächsten Jahr wurde vom
Leid der Kriegsgefangenen            die Versammlung auf Vor-           des Vereins, als sie vom Tod      Fähnrich auf ein dringendes
erzählen.                            schlag des Vorstandes diese        des allseits geschätzten und      Problem hingewiesen. Die Fah-
Dem Verein liegt nur noch eine       Ernennung mit Mehrheit ge-         verdienten Ehrenmitgliedes        ne des Vereins war in einem
                                                                        Hauptlehrer Heinz erfuhren.       miserablen Zustand und muss-
                                                                        Er schuf nicht nur die erwähn-    te unbedingt erneuert werden.
                                                                        te Kriegschronik, sondern         Ein Kostenvoranschlag ergab,
                                                                        eine wunderbare, ausführliche     dass eine Reparatur um die
                                                                        Dorfchronik. Mit ihm verlor       1200 DM kosten würde. Der
                                                                        Stein einen Bürger, der sich      Kassenbestand betrug aber
                                                                        maßgebend am kulturellen          nur 653,-- DM. Also wurde für
                                                                        Leben im Dorf beteiligte und      das Jahr 1966 eine einmalige
                                                                        es mitbestimmte.                  Beitragserhöhung von 2,– DM
                                                                        Ein neues Problem tauch-          auf 10,– DM beschlossen. Die
                                                                        te auf. Die Gedienten der         Kosten von 1397,-- DM für die
                                                                        Bundeswehr sollten mit in den     Reparatur der Fahne durch
                                                                        Veteranenverein eintreten.        das Kloster Börwang konnten
                                                                        Ein Für und Wider stand im        damit aufgefangen werden.
                                                                        Raum. Die einen meinten,          Allerdings betrug der Kassen-
                                                                        die Bundeswehrgedienten           stand am Ende des Jahres nur
                                                                        seien keine Veteranen. Auf der    noch 35,63 DM.
                                                                        anderen Seite wäre der Verein     Da damit nicht einmal ein
                                                                        ohne neue Mitglieder nicht        Kranz für einen verstorbenen
                                                                        überlebensfähig.                  Kameraden hätte bezahlt wer-
                                                                        Die Mehrzahl der Mitglieder       den können, wurde der Beitrag
                                                                        plädierten daher für eine         auf 4,– DM verdoppelt. Eine
Rückseite der Steiner Veteranenfahne                                    Aufnahme. Dazu musste             gute Starthilfe für den bisheri-
1866        Der Deutsche Krieg, auch Preußisch-Österreichischer Krieg   notwendigerweise der Name         gen Kassier Magnus Seiband,
            (14.6.66 – 23.08.66)                                        des Vereins erweitert werden,     der im Jahr 1967 neuer Vor-
1870/71 Deutsch-Französischer Krieg (19.07.70 – 10.05.71)               da aus moralischen Gründen        sitzender wurde.

22
Chronik

Ein Festprogramm begleitete      1870 – 1970 Veteranen- und         Als im nächsten Jahr Pfarrer     sorgten die Fahnenabordnung,
das Jubiläumsjahr 1970. Der      Soldatenkameradschaft Stein im     Albrecht nach Steibis versetzt   der Böllerschütze und das von
Verein feierte sein 100-jäh-     Allgäu                             wurde, schenkte er dem Verein    Musikern gespielte „Lied vom
riges Bestehen in festlichem     Im Nov 1970 gewidmet von der       einen großen handgeschnitz-      guten Kameraden“ für einen
Rahmen. Bereits frühmorgens      Gemeinde Stein im Allgäu           ten Christuskörper. Unter der    ehrenvollen Abschied. Aber es
um 6 Uhr wurde mit kräftigen     Auch dieser Pokal steht seither    Regie von Vorstand Seiband       gelang dem Vorstand auch,
Böllerschüssen bei Rehle’s       bei jeder Hauptversammlung         wurde das Vorhaben darauf-       viele ausgeschiedene und
Stadel geweckt. Sämtliche        auf dem Tisch und darf gerne       hin schnell umgesetzt. Viele     aktive Bundeswehrsoldaten
Mitglieder und Ehrengäste        gefüllt ( vorzugsweise mit         helfende Hände und Sach-         zum Eintritt in den Verein zu
waren schriftlich mit schön      Wein ) und anschließend auch       spenden der Mitglieder sorg-     bewegen und auch Verantwor-
gedruckten Einladungskarten      geleert werden.                    ten dafür, dass das Kreuz ohne   tung bei den verschiedensten
geladen worden. Allen teilneh-   Die nächsten Jahre verliefen       Kosten seinen Platz bekam        Aufgaben zu übernehmen.
menden Vereinen wurden Erin-     ohne große Ereignisse. Bei der     und uns auch heute noch an       Abwechslung in das Vereinsle-
nerungsbänder an ihre Fahnen     Jahresversammlung 1975 wur-        die glückliche Heimkehr vieler   ben brachten die regelmäßigen
geheftet, und im Beisein von     de der Vorschlag für die Errich-   Kriegsgefangener erinnert.       Vereinsausflüge (siehe eigene
Landrat Rössert wurde dieser     tung eines Heimkehrerkreuzes       In der Hauptversammlung          Aufstellung). Ignaz Haber­
würdige Jubiläumstag von         eingebracht. Als Standort          wurde der Jahresbeitrag auf      stock und Josef Dallmeier
rund 110 Teilnehmern gefeiert.   wurde ein Platz neben der          6,– DM heraufgesetzt, da die     präsentierten sich hier als
Die Gemeinde Stein stiftete      Unterführung an der alten          laufenden Ausgaben durch         hervorragende Organisatoren
dazu einen neuen Pokal mit       Schule vorgeschlagen.              die Einnahmen nicht mehr ge-     und so wurde jeder Ausflug ein
der Gravierung:                                                     deckt werden konnten.            besonderes Erlebnis für alle
                                                                    Auch die Sorgen um den           Teilnehmer.
                                                                    Nachwuchs für die Böller-        Auch die Filmvorträge von
                                                                    kanone wurde behoben. In         Pfarrer Guggenberger über
                                                                    Ignaz Haberstock und Magnus      seine Reisen und Ignaz Haber­
                                                                    Seiband jun. hatte man           stock über die Vereinsausflüge
                                                                    zwei ausgebildete Kanoniere      fanden viel Beachtung und
                                                                    gefunden. Da auch die alte       waren gut besucht.
                                                                    Kanone die vorgeschriebenen      Am 1. Mai 1981 musste mit
                                                                    behördlichen Prüfungen be-       tiefer Empörung festgestellt
                                                                    stand, konnte man sie wieder     werden, dass der handge-
                                                                    uneingeschränkt für festliche    schnitzte Christuskorpus vom
                                                                    Ereignisse einsetzen.            Heimkehrerkreuz gestohlen
                                                                    Ein ruhiges Vereinsleben         wurde. Ein sehr schlechter
                                                                    prägte die nächsten Jahre.       Scherz für eine Freinacht. Über
                                                                    Viele Teilnehmer der beiden      ein Jahr dauerte es, bis am
                                                                    Weltkriege, aber auch junge      8. August 1982 ein neuer
                                                                    Kameraden mussten zu Grabe       Korpus das Heimkehrerkreuz
                                                                    getragen werden. Und immer       zierte. Dieser wurde von dem

                                                                                                                                 23
Chronik

Holzbildhauer Helmut Hösch-       Dieser Beschluss wurde auch        mit Michael Taut unseren          beiden Teile Deutschlands, der
ke aus Esslingen zum Preis von    im Bericht des Allgäuer An-        ersten Kameraden aus der          ohne jegliches Blutvergießen
676,– DM angefertigt.             zeigeblatts als Überschrift        „Jungen Generation“ zu Grabe      vonstatten ging.
Dankeswerterweise konnte          veröffentlicht und so einige Le-   tragen. Nach einer Beratung       Mit unserem Ehrenmitglied
diese Rechnung über großzü-       serbriefe setzten sich kritisch    der Verantwortlichen wurde        Max Sandholz mussten wir
gige private Spenden in Höhe      damit auseinander.                 beschlossen: gleicher Kame-       am 4. Juni 1993 den ältesten
von 800,– DM ausgeglichen         Ein besonderes Bild gab es         rad, gleiche Ehre. Der Verein     Kameraden unserer Gemein-
werden.                           beim Gedächtnisgottes-             nahm dementspechend mit           schaft und letzten Kriegs-
                                  dienst 1985 zu sehen. Sieben       Kranz, Fahne, Musik und Salut     teilnehmer am 1. Weltkrieg zu
                                  junge Bundeswehrsoldaten in        Abschied von seinem jungen        Grabe tragen. Sandholz war
                                  Uniform taten am Altar Dienst      Mitglied. Ein wegweisender        immer stolz auf seinen Vete-
                                  und bereicherten damit die         Beschluss für die Zukunft.        ranenverein und zeigte sich
                                  Messe. Ein einmaliges Unter-       Ein unvermeidlicher Genera-       mit seinen Spenden oft sehr
                                  nehmen in dieser Art.              tionenwechsel fand im Jahr        großzügig.
                                  In der Jahreshauptversamm-         1990 statt. Bei der Generalver-   Bei unseren Veteranenausflü-
                                  lung wurde dann noch einmal        sammlung gab Kassier Michl        gen gehörte grundsätzlich der
                                  festgestellt, dass eine Ehren-     Jörg die Mitgliederzahl mit       Besuch eines Soldatenfried-
                                  mitgliedschaft nur nach Voll-      121 bekannt. Das erste Mal        hofes und das Niederlegen
                                  endung des 75. Lebensjahres        überwogen dabei die Bundes-       eines Kranzes zu Ehren aller
                                  und einer Vereinszugehörigkeit     wehrgedienten mit 62 die          Gefallenen dazu. Dabei konn-
                                  von 25 Jahren möglich ist.         Weltkriegsteilnehmer mit 59.      ten wir immer wieder die sorg-
                                  Ebenso wurde mit der Musik         Deren Zahl verringerte sich im    same Pflege der Ruhe- und
                                  eine Vereinbarung bei Beerdi-      Laufe der Jahre bis 2020 auf      Gedenkstätten im Inland, aber
                                  gungen von Vereinsmitgliedern      nur noch einen Kriegsteilneh-     auch im Ausland bewundern.
Im Rahmen der Aufnahme            beschlossen. Aus der Vereins-      mer, Hubert Haberstock.           Aus diesem Grund wurde
von Neumitgliedern in der         kasse werden pro Beerdigung        In den Reden und Ansprachen       beschlossen, in Zukunft die
Jahreshauptversammlung des        40,-- DM als Aufwandsent-          vor dem Denkmal musste in         Kollekte des Gottesdienstes
Jahres 1982 kam eine Debatte      schädigung gezahlt. Dabei          den folgenden Jahren leider       am Veteranentag dem Volks-
um die Aufnahme fördernder        ist jedoch eine Besetzung mit      oft das Elend und die Not         bund Deutsche Kriegsgräber-
Mitglieder auf. In der Ver-       mindestens 4 Musikern Pflicht.     der beiden aktuellen Kriege       fürsorge zu spenden. Wir sind
sammlung wurde beschlossen,       Die ersten weiblichen Mitglie-     in Jugoslawien und dem Irak       uns sicher, dass unsere Spende
dass vorläufig nur Personen,      der konnten im Jahr 1987 für       angesprochen und verurteilt       hier bestens aufgehoben ist
die im Krieg gedient hatten       den Verein gewonnen werden.        werden. Erschreckend, was         und in unserem Sinne verwen-
oder in der Bundeswehr ihren      Frau Berta Barth als ehemalige     aus Hass und Nationalismus        det wird.
Militärdienst geleistet hatten,   Rotkreuzschwester und Jose-        plötzlich hervorbrechen kann.     Ein großes Jubiläum stand
aufgenommen werden sollten.       fine Roth als Nachrichtenhel-      Wähnte man sich doch gerade       1995 an. Die Kameradschaft
Kriegsdienstverweigerer sind      ferin aus dem Heer wurden in       in Europa so sicher.              konnte ihr 125-jähriges Beste-
in diesem Verein am falschen      unsere Reihen aufgenommen.         Umso erfreulicher der fried-      hen feiern und lud mit einem
Platz.                            Am 4. Juli 1988 mussten wir        liche Zusammenschluss der         Festprogramm alle Mitglieder

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