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V I E LFA LT i n der I N D I V I D U A L I T ÄT erleben. I N D I V I D U A L I T ÄT erleben. V I E LFA LT i n der JAHRESBERICHT 2011 Friedrich-Schiller-Universität Jena
Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 Kapitel I Bericht des Rektors 5 II Forschung 15 III Studium und Lehre 29 IV Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses 41 Vorwort V Jenaer Universitätsmedizin 51 Diversität ist das Thema dieses Jahresberichts, und machen die Breite des wissenschaftlichen Forschungs- Aber der Jahresbericht 2011 legt auch Rechenschaft in der Tat ist Diversität ein universitäres Thema par interesses sichtbar: von Inschriften auf arabischen ab über die Diversität der Aufgaben und Themen, VI Internationales 63 excellence: von der Diversität der Fächer und ihrer bis in die Sprache hinein gewachsenen Kulturen über die Münzen und antiken Wirtschaftsverträgen in Keilschrift über Erze, Erden und Meteoriten in der Mineralogischen derer sich eine moderne europäische Universität anzu- nehmen, zuweilen auch zu entledigen hat: Forschung, Diversität der Methoden, das breite und höchst diverse Sammlung, die uns die Fragen zur Entstehung unseres Lehre, Nachwuchs, Internationalisierung, Verwaltung, VII Campus, Leben und Familie 73 Spektrum der Individualitäten von Forscherinnen und Forschern, vom bunten Sprachen-, Dialekt- und Lebens- Planetensystems ermessen lassen, die Sammlung medizinischer Instrumente, an denen sich die lange Gleichstellung, Organisation des Campus-Lebens usw. usf. Bunt wie der Alltag einer aufstrebenden Universität stilteppich der Studierenden zu schweigen, bis hin zum Geschichte menschlicher findungsreicher Sorge um die in Mitteldeutschland im 2. Jahrzehnt des 21. Jahrhun- VIII Personal, Haushalt, Infrastruktur 83 „diversity management“ und der Vielfalt der Themen und Probleme, die sich täglich auf den Schreibtischen von Gesundheit ebenso ablesen lässt wie die Explosionen des wissenschaftlichen Fortschritts in der modernen derts - ich wünsche allen Lesern, dass sich Ihnen dieser Eindruck des Jahresberichts 2011 vermittelt. Universitäts- und Fakultätsleitungen und Mitarbeitern Medizin bis hin zur Porträtsammlung der kunsthistori- IX Gründer, Freunde, Förderer und Alumni 97 der Verwaltung einfinden. Die Universität ist so bunt wie die Welt, das macht ihren Reiz und das macht letztlich schen Kustodie, die uns Menschenbilder vor Augen führt, sprechende Bilder von Menschen, auf deren Schultern auch das Geheimnis ihrer anhaltenden Kreativität aus. wir heute in der einen oder anderen Weise stehen. X Neu berufene und pensionierte Professoren 107 Die Friedrich-Schiller-Universität macht in ihrem Jahres- Weniger „Welt Retten“ als vielmehr Welt probie- Jena im Februar 2012 bericht 2011 die hinter dem Begriff der Universität oft ren, erkunden, erforschen, aneignen, gestalten und verborgene Diversität an Einblicken in ihre zahlreichen verantworten - das sind die Botschaften, die uns die Sammlungen fest. An den Sammlungen, an denen Jena Sammlungen z. T. aus lange vergangenen Jahrhunderten Impressum 119 durchaus reich ist, lassen sich Geschichten erzählen, hier heraus vermitteln und in dem sie uns die Faszination Prof. Dr. Klaus Dicke leben Generationen von Forschern fort. Die Sammlungen der Universität anschaulich machen. Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Jena 2 3
Kapitel I Bericht des Rektors Schiller-Büste und das Gemälde „Schiller auf dem Kunsthistorisches Seminar Eckpunkte und aktuelle Entwicklung.......... 6 Wege zu seiner Antrittsvorlesung in das Griesbach- Institutionelle Entwicklung......................... 7 haus am 26. Mai 1789“ des Jenaer Künstlers Erich Die Kustodie des Kunsthistorischen Seminars betreut die Denkmäler und den Außenvertretung der Universität.............. 10 Kuithan aus den Jahren 1909/10 Kunstbesitz der Universität Jena. Die bereits im 16. Jahrhundert gegründete Gesamtstruktur der Kunstsammlung umfasst weit über 1.300 Gemälde, Grafiken, Skulpturen, Friedrich-Schiller-Universtät Jena............ 12 Universitätsmedaillen und andere kunsthandwerkliche Gegenstände. Administrative Struktur der Friedrich-Schiller-Universtät Jena............ 13
I Bericht des Rektors I Das Jahr 2011 war für die Friedrich-Schiller- Finanzrahmen auszugehen. Um die Handlungsfähigkeit Mit Prof. Dr. Thorsten Heinzel (Forschung), Prof. Dr. Jens Bereiche des Forschungsmanagements, der Qualitäts- Universität ein Jahr neuer Weichenstellungen: der Universität z. B. bei Neuberufungen und Bleibever- Haustein (Lehre und Struktur) und Prof. Dr. Erika Kothe sicherung der Lehre und der Finanzverwaltung. Damit • Schienen mit dem für die Universität enttäuschenden handlungen sicherzustellen und um Risiken bei weiteren (wissenschaftlicher Nachwuchs und Gleichstellung) werden Strukturanpassungen in Rektorat und Verwal- Ergebnis der zweiten Antragsrunde in der Exzellenz- finanziellen Kürzungen zu minimieren, ist, wie in Senat traten drei ausgewiesene Wissenschaftler und in tung erforderlich, die freilich keinesfalls das bisherige initiative Anfang März dunkle Wolken aufzuziehen und Haushaltsausschuss mehrfach mitgeteilt, von einem der Selbstverwaltung erfahrene neue Mitglieder des Festhalten an schlanken Strukturen über Bord werfen und ließ auch die Finanzsituation des Freistaats notwendigen Einsparvolumen in Höhe von ca. 10 % der Rektorats ihr Amt an. Ihnen gebührt nicht nur Glück dürfen. So wurde etwa auf die Einrichtung eines weite- Thüringen für die ab Jahresmitte neu zu verhandelnde Landeszuweisungen auszugehen. wünschende Anerkennung und Dank für die Bereitschaft, ren Prorektorates bewusst verzichtet. Neu eingerichtet Rahmenvereinbarung III kräftige Einschnitte befürch- im Rektorat mitzuwirken, sondern der Dank des Rektors wurde hingegen eine Stabsstelle „Qualitätsmanagement ten, so kann im Rückblick gleichwohl eine positive Über die finanziellen Rahmenbedingungen hinaus dafür, dass die übliche 100-Tage-Frist für das Hinein- in der Lehre“, um den Erfordernissen der Umstellung Jahresbilanz 2011 gezogen werden. fordert die neue Rahmenvereinbarung den Thüringer finden in die neuen Aufgaben mit der Amtsübernahme auf eine Systemakkreditierung Rechnung zu tragen. • Die Attraktivität der FSU Jena für Studierende ist Hochschulen eine stärkere strukturelle Kooperation bereits abgelaufen war. ungebrochen, wie die gleichbleibend hohe Zahl in Forschung, Lehre und Administration ab. So haben Das Rektorat hat am 1. November die Einrichtung eines von Studierenden mit erfreulich hohem Anteil an gemeinsame Rektoratssitzungen u.a. mit der Fachhoch- Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass mit dem Zentrums für Religionspädagogische Bildungsforschung Ausländern und Studienanfängern aus den alten schule Jena und der Universität Erfurt, aber auch im allgemeinen Strukturwandel der Universitäten, der in (Direktor: Prof. Dr. Michael Wermke, Theologische Ländern belegt. und Wissenschaftler* ebenso wie die Verwaltung an die der Profillinien in der Forschung, die Vorbereitung der Universitätsverbund Halle-Jena-Leipzig, das Knüpfen mehreren Vorträgen und Veröffentlichungen von Mitglie- Fakultät) beschlossen. Am 1. Juni 2011 hatte der • In der Forschung konnten neue Großprojekte ihre Aufbruchstimmung der vergangenen Jahre anknüpften Systemakkreditierung und damit verbunden der Aufbau dichterer Kooperationsnetze in Angriff genommen. dern des Rektorats reflektiert wurde, auch der Friedrich- Verwaltungsrat des Universitätsklinikums Jena die Arbeit aufnehmen oder zur Antragsreife gebracht und neue Projekte in Angriff genommen wurden. Hier ist eines integrierten Systems der Qualitätssicherung, eine Schiller-Universität neue Aufgaben zugewachsen sind. Satzung des Interdisziplinären Zentrums für Klinische werden, die Netzwerke regionaler und internationaler insbesondere der mit erheblichem Arbeitsaufwand auch Konsolidierung des Lehrangebots und Erweiterung der Institutionelle Entwicklung Dies gilt namentlich und in besonderer Weise für die Forschung genehmigt. Kooperation konnten sichtbar ausgebaut werden. seitens des Rektorats in Kooperation mit Halle, Leipzig Weiterbildungsangebote, Maßnahmen zur Förderung • Die Raumsituation der Universität bleibt prekär; und dem UFZ erarbeitete Antrag für ein nationales Bio- kreativer Ideenfindung im Bereich von Zukunftsthemen Ende August 2011 endete die dreijährige Amtszeit der Universitätsleitung doch nach Einweihung des IAAC-Gebäudes wurde diversitätszentrum zu nennen, aber auch SFB-Initiativen, sowie weitere Schritte in der Nachwuchsförderung Prorektoren. Mit dem Ausscheiden von Prof. Dr. Herbert mit konkreten Bebauungsplänen für den Inselplatz Neuanträge für Forschergruppen und Regionalzentren. Der und Gleichstellungspolitik. Die Strategie 2020 soll in Witte, Prof. Dr. Kurt-Dieter Koschmieder und Prof. Dr. ein Silberstreif am Horizont sichtbar. Anstieg in der Einwerbung von Drittmitteln ist ebenso Verbindung mit den in der ersten Jahreshälfte 2012 zu Amélie Mummendey verließen drei Gestalter die Brücke, ungebrochen wie die Bemühungen um Verbesserungen der erarbeitenden Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit die auf je unverwechselbare Weise nachhaltig Erfolg Eckpunkte und aktuelle Entwicklung Studienbedingungen sowie die Bewältigung z. T. erheblich dem Freistaat Thüringen die Entwicklungsplanung der und Erscheinungsbild der Universität geprägt haben, in gestiegener Anforderungen in den Bereichen Finanzen, Universität strukturieren und dokumentieren. der Schwerpunktsetzung und Nachwuchspolitik, in der In der Tätigkeit des Rektorats sind jenseits der Routine- Personal und Bau/Liegenschaften mit guten Erfolgen Bewältigung der Bologna-Folgen und Fortentwicklung der geschäfte - Berufungen, Gremien, Außenkontakte - für fortgesetzt wurden. Zum anderen konnte bei der Strate- Die im Dezember 2011 unterzeichnete Rahmenver- Akkreditierung und im Aufbau der Graduierten-Akademie 2011 zwei Schwerpunkte hervorzuheben: die Vorarbeiten giebildung an das Zukunftskonzept „Light, Life, Liberty“ einbarung III und das damit verbundene neue Modell und Neuausrichtung der Gleichstellungspolitik, um nur für eine „Strategie 2020“ sowie die Verhandlungen mit angeknüpft werden, das in der Exzellenzinitiative eine sehr der Mittelverteilung mit dem Namen „KLUG“ steckt die herausragenden Tätigkeitsfelder zu nennen. dem Freistaat über eine neue Rahmenvereinbarung und gute Beurteilung erfahren hatte. Der Wissenschaftsrat hat den finanziellen und strukturellen Rahmen für diese ein neues Modell der Mittelverteilung. die Universität ermutigt, an dessen Grundlinien festzuhal- Entwicklungsplanung ab. Bei aller positiver Würdigung Dieses „Dream Team“ hat sich in herausragender ten und die Schwerpunktbildung weiter voranzutreiben. der Stabilität finanzieller Erwartungen bis 2015 ist Weise um die Friedrich-Schiller-Universität verdient Nachdem die Jenaer Neuanträge in der Exzellenzinitiative jedoch festzustellen: Trotz eines nominellen Anstieges gemacht, wie Rektor, Senat und Universitätsrat bei ihrer nicht zum Zuge gekommen waren, kam den Bemühungen Nach Vorarbeiten des Rektorats und der Verwaltung im der Mittel um ca. 1 % ist aufgrund erheblicher Kosten- Verabschiedung würdigend festhielten. Ihr brennendes um eine „Strategie 2020“ gesteigerte Bedeutung zu. SS 2011 wurden im WS 2011/12 Gespräche mit den steigerungen sowie des Aufbrauchens von Rücklagen, Engagement für die Universität hat sich nicht zuletzt auch Zwei Faktoren haben sich als förderlich erwiesen: Zum Fakultäten aufgenommen, um bis Mitte 2012 Senat die nicht zuletzt für die Kompensation von Kürzungen darin erwiesen, dass sie seit Frühjahr 2011 eng mit den einen die Tatsache, dass die FSU Jena nicht in Lethargie und Universitätsrat eine „Strategie 2020“ vorlegen zu des Landes im Jahr 2011 sowie für dringende Baumaß- Nachfolgern zusammenarbeiteten und so Kontinuität in Dr. Klaus Bartholmé, Prof. Dr. Klaus Dicke, Prof. Dr. Erika Kothe, Prof. Dr. Jens Haustein, Prof. Dr. Thorsten Heinzel verfiel, sondern im Gegenteil die Wissenschaftlerinnen können. In deren Zentrum steht eine weitere Schärfung nahmen notwendig waren, von einem deutlich engeren der Rektoratsarbeit sicherstellten. * Im Interesse einer besseren Lesbarkeit wird im Folgenden auf die doppelte Schreibweise (weiblich/männlich) verzichtet. Es sind selbstverständlich immer beide Geschlechter gemeint. 6 7
I Bericht des Rektors I Bericht über den Universitätsrat im Jahr 2011 Der Jenaer Universitätsrat Die Präsenz der Mitglieder war vorbildlich. Zu fast Sammlungen der FSU Jena allen Sitzungen waren sämtliche Mitglieder des Im letzten Jahr ihrer vierjährigen Amtszeit haben Universitätsrates anwesend. Die Mitglieder fanden Die FSU Jena unterhält fünf Museen und Erinne- schung, Konzeption, Pflege, Präsentation, Nutzung, sich die Mitglieder des Universitätsrates vor allem sich jeweils am Abend vor den Sitzungen zusam- rungsstätten sowie zahlreiche Sammlungen. Diese Digitalisierung und Vernetzung sowie Einbindung mit den strukturellen Aspekten der Universität men, um im Rahmen von Abendveranstaltungen spiegeln mehr als 450 Jahre Forschungs- und in die Universität erbeten. Zusätzlich besuchte die auseinandergesetzt. So wurden Empfehlungen zu Projekte und Einrichtungen der FSU Jena kennen- Wissenschaftsgeschichte wider. Diese Samm- Arbeitsgruppe exemplarisch ausgewählte Samm- Gründung und Ausgestaltung wissenschaftlicher zulernen und ausgewählte Themen gesprächsweise lungen (Übersicht S. 116 f.) leisten einen wertvollen lungen an zwei Universitäten, darunter auch die Zentren der Universität erarbeitet, die darauf aus- zu vertiefen. Die Universitätsleitung schätzt den Beitrag zur Lehre und dienen der Ausbildung der Friedrich-Schiller-Universität Jena. gerichtet sind, keine dauerhaften Einrichtungen Jenaer Universitätsrat in hohem Maße als kriti- junger Wissenschaftler. Sie sind Gegenstand zu etablieren, sondern der Dynamik und Vielfalt schen und konstruktiven Begleiter der Universität. zahlreicher Forschungsprojekte und ziehen Be- Die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe wurden am von Forschungsthemen Rechnung zu tragen. Gro- Aufgabenzuschnitt und personelle Zusammenset- sucher und Forscher aus dem In- und Ausland an. 28. Januar 2011 in den Empfehlungen des Wissen- ßes Augenmerk legten die Universitätsräte auf zung haben sich in den Jahren der Tätigkeit des schaftsrates zu „Wissenschaftlichen Sammlungen die Entwicklung der Graduierten-Akademie, deren Universitätsrates als äußerst hilfreich erwiesen, Eine vom Wissenschaftsrat eingesetzte Arbeits- als Forschungsinfrastrukturen“ verabschiedet. Bedeutung für den wissenschaftlichen Nachwuchs um mit fachlicher Expertise und unabhängigem gruppe befasste sich seit 2009 mit den zahlrei- Vom 1.- 3. April 2011 fand in Jena eine Samm- deutlich herausgestellt wurde. Der Universitätsrat Blick beratend zur Seite zu stehen. chen an deutschen Universitäten vorhandenen lungstagung statt, die auf der Grundlage dieser begrüßt die positive Würdigung des Zukunftskon- wissenschaftlichen Sammlungen. Dazu wurden Empfehlungen die Basis für zukünftige Strukturen zeptes und bedauert das Abschneiden der Univer- Das zehnköpfige Gremium wurde ohne personelle von Universitätsleitungen und Sammlungsverant- der Selbstorganisation, Bewertungskriterien und sität im Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Veränderungen durch den Senat der FSU Jena wortlichen Informationen und Einschätzungen zu Zusammenarbeit von wissenschaftlichen Samm- Länder. Als bedeutsam sieht der Universitätsrat bestätigt und durch den Thüringer Wissenschafts- den Themenkomplexen sammlungsbezogener For- lungen legen sollte. die Fortsetzung der kontinuierlichen Zusammen- minister zum 1. Januar 2012 für weitere vier Jahre Reihe vorn (von links): arbeit von Universität, Wirtschaft und Stadt, den Prof. Dr. Dorothea Alewell (Wirtschaftswissenschaftlerin der Universität Hamburg), Prof. Dr. Bernhard Vogel (ehemaliger bestellt. In der konstituierenden Sitzung sind für die Ausbau der Graduiertenschulen, die Förderung von Deutsche Universitätsstandorte mit wissenschaftlichen Sammlungen* Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen), Prof. Dr. Amélie Mummendey (Psychologin und Wissenschaftliche neue Legislaturperiode Prof. Dr. Bernhard Vogel Gleichstellung und Internationalisierung sowie die Direktorin der Jenaer Graduierten-Akademie) erneut zum Vorsitzenden und Prof. Dr. Hans Weder Kooperation der Universitäten Halle-Jena-Leipzig Reihe Mitte (von links): zu seinem Stellvertreter gewählt worden. im gleichnamigen Universitätsverbund an. Jürgen Schlegel (ehemaliger Generalsekretär der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz), Prof. Dr. Hans Weder (ehemali- ger Rektor der Universität Zürich), Prof. Dr. mult. h.c. Jürgen Radomski (ehem. Mitglied des Zentralvorstandes der Siemens Die Sitzungstermine sowie die Pressemitteilun- Mit besonderem Interesse hat sich der Universi- AG), Prof. Dr. Axel A. Brakhage (Mikrobiologe und Direktor des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektions- biologie - Hans-Knöll-Institut Jena) gen, die regelmäßig über die Schwerpunkte der tätsrat dem Projekt Inselplatz in Jena zugewandt. Sitzungen verfasst werden, sind einzusehen unter: Reihe oben (von links): In der Möglichkeit der Nutzung dieses Areals als Dr. Gerd Schuchardt (ehemaliger Thüringer Wissenschaftsminister), Prof. Dr. Michael Kaschke (Vorstandsvorsitzender der innerstädtischen Universitäts-Campus sieht der Carl Zeiss AG), Prof. Dr. Walter Bayer (Rechtswissenschaftler der FSU Jena) Universitätsrat eine einmalige historische Chance www.uni-jena.de/Universitaetsrat gleichermaßen für Stadt und Universität. Die seit an die Hochschulen herangetragen werden und denen bundesweiten Treffen der Hochschulratsvorsitzenden langem beklagte Raumnot und räumliche Zerglie- sie sich selbst stellt. Die Problematik wird aktuell an teil. Eines dieser Treffen fand im Mai 2011 zum Thema Kontakt derung der Universität könnten mit der Verwirkli- der geringen Mittelausstattung der Rahmenverein- „Qualitätssicherung als Querschnittsaufgabe“ in Jena chung des Projektes rasch und nachhaltig verringert barung III zwischen den Hochschulen und dem Land statt. Der Universitätsrat hat sich erfolgreich um ein Geschäftsstelle des Jenaer Universitätsrates, werden. Thüringen einerseits und den absehbar deutlich stär- gedeihliches und kommunikatives Verhältnis zum Dr. Isabelle Mehlhorn, ker steigenden Kosten andererseits deutlich. Senat der FSU Jena bemüht. Zwischen dem Thüringer Kanzleramt der FSU Jena Mit Sorge sehen die Mitglieder des Universitätsra- Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und Fürstengraben 1, 07743 Jena tes die wachsende Diskrepanz zwischen den Mittel- Der Vorsitzende und weitere Mitglieder des Univer- den Hochschulräten Thüringens kam es zu regelmä- Tel. 03641 931053 www.uni-jena.de/Sammlungen zuweisungen des Landes und den Ansprüchen, die sitätsrates nahmen regelmäßig an Sitzungen von ßigem Kontakt. unirat@uni-jena.de * Stand: 12.01.2012, Quelle: www.universitaetssammlungen.de/dokumentation/statistik 8 9
I Bericht des Rektors I hältnisses zur Stadt war auch der rege Besuch zweier Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) Kabinettsausstellungen im Rektorat zur Promotion von Karl Marx sowie zur Tätigkeit von Franz Liszt in Jena. Die ThULB ist nicht nur eine Bibliothek mit be- Die Inanspruchnahme dieser Angebote ist beachtlich, sonderem Bestand und besonderer Geschichte. dies belegen nicht zuletzt mehrere tausend Biblio- Mit dem Arbeitskreis Wissenschaft und Kirche Sie ist eine Einrichtung, die ein weites Spektrum theksbesuche täglich. Akzeptanz bedeutet nämlich (www.reformation.uni-jena.de), der sich regelmäßig von Aufgaben zu erfüllen hat. Im universitären nicht allein Zugänglichkeit im Netz, sondern auch unter Leitung des Rektors an der FSU Jena trifft, Kontext steht freilich ihre Rolle als zentraler In- Verfügbarkeit vor Ort, wobei sich letzteres angesichts bringt sich die Universität in die Vorbereitung des Re- formationsdienstleister für die Friedrich-Schiller- der knappen personellen und räumlichen Ressourcen formationsjubiläums 2017 ein. Hervorzuheben ist die Universität im Vordergrund. Dass die ThULB im als eine ganz besondere Herausforderung darstellt. Initiative für ein von der Theologischen Fakultät (Prof. Spannungsfeld zwischen Medienvielfalt und der Die Notwendigkeit einer räumlichen Konsolidierung Dr. C. Dahlgrün) und dem Kirchenkreis Eisenach-Ger- Vielfalt der Nutzererwartungen äußerst erfolgreich wird von allen Beteiligten anerkannt. Bis dahin stungen vorbereitetes Symposium „Bach als Luthe- war, lässt sich leicht belegen. Die ThULB zählt heute müssen die Bibliothek und ihre Nutzer allerdings raner“, das im Februar 2012 in Eisenach stattfand. bundesweit zu den „ersten Adressen“, wenn es mit den Folgen der erheblichen Dislozierung der um die Qualität der Informationsversorgung geht. ThULB zurechtkommen: Denn in der Bibliothek einen Sitzplatz zu bekommen, wird leider noch In ihren internationalen Beziehungen hat die FSU Neben der Weiterentwicklung eines fachübergrei- lange nicht selbstverständlich sein, zumindest nicht Jena im Jahr 2011 mehrere Delegationen und Rek- fend ausgewogenen multimedialen Informations- an jedem Standort und nicht zu jeder Tageszeit. toren von Partneruniversitäten in Jena begrüßen angebotes stand im Berichtszeitraum der Aufbau dürfen. Dabei wurden fünf neue Partnerschaften mit nutzergruppenspezifischer Services im Fokus der Um das Arbeiten mit den Beständen der Bibliothek Universitäten in Äthiopien, Russland, Brasilien (zwei) Aktivitäten: Elektronische Semesterapparate, die auch dann zu ermöglichen, wenn vor Ort nicht genug und China begründet. Im September besuchten der Online-Verwaltung von Carrels- und Arbeitsräumen Platz ist, hat die Bibliothek neben der Ausweitung Rektor und mehrere Wissenschaftler die Partneruni- sowie eine erhebliche Erweiterung der Auswahl an ihrer digitalen Angebote erhebliche Anstrengungen versität Tbilisi; die Kooperation mit Georgien konnte e-Medien sind wichtige Schritte in die Richtung unternommen, die Ausleihe konventioneller Medien Außenvertretung der Universität u. a. durch die Eröffnung eines gemeinsamen wirt- einer jederzeit auch vom heimischen Schreibtisch in größerem Umfang zu ermöglichen, das Angebot schaftswissenschaftlichen Master-Studiengangs aus bequem nutzbaren Bibliothek. besonders an Studienmaterialien attraktiver zu ma- Sowohl die Verhandlungen über die Rahmenverein- Dies gilt - abgestuft - auch für die Mitwirkung des ausgebaut werden. chen und den Zugang komfortabler zu gestalten. So barung III und die damit verbundenen Beratungen Rektors in weiteren Gremien. Exemplarisch genannt Die Universität profitiert zudem vom enormen Po- wurden z. B. die Bestände in der Lehrbuchsammlung als auch die von der Landesregierung eingerichteten seien der Vorstand der Freunde und Förderer der FSU tenzial, welches die ThULB in den letzten Jahren erweitert, aktualisiert und soweit möglich in den Foren (u. a. Bologna, Personalstruktur, Kooperati- Jena, der Beirat der Ernst-Abbe-Stiftung, der Verwal- als Forschungsbibliothek entwickelt hat. Zahlreiche jeweiligen Teilbibliotheken aufgestellt, also den on unter den Thüringer Hochschulen) forderten den tungsrat des Studentenwerks Jena, der Stiftungsvor- K o ntakt Leistungen, welche die ThULB inzwischen mit interessierten Studierenden räumlich näher gebracht, Unterstützung der Deutschen Forschungsgemein- es wurden Rückgabeboxen aufgestellt, welche die Rektor auch in seiner Funktion als Vorsitzender der stand der Evaluations-Agentur Baden-Württembergs Rektor schaft oder auch des Landes allein oder zusammen Nutzer unabhängiger machen von den Servicezeiten Landesrektorenkonferenz, deren Sitzungsfrequenz evalag sowie die Kuratorien des MPI für chemische Prof. Dr. Klaus Dicke mit ihren unterschiedlichen Kooperationspartnern der Ausleihe, und die Selbstverbuchung wird schritt- im Jahr 2011 deutlich zugenommen hat. Bei nicht Ökologie Jena, der Sparkassenstiftung Jena oder des auf dem Feld der Digitalisierung, Zusammenfüh- weise eingeführt. Zuletzt sei der Umzug von mehr wenigen Verhandlungsgegenständen hat sich dabei Jenaer Bündnisses für Familie. Die Mitwirkung der Friedrich-Schiller-Universität Jena rung, Aufbereitung und Präsentation von Quellen als 35 km (!) Magazinbestand erwähnt. Er erfolgte die Mitwirkung des Rektors in der HRK als Sprecher Universität und des Rektors im letztgenannten Bünd- Fürstengraben 1 und Sammlungen erbringt, ermöglichen auch der ohne nennenswerte Einschränkungen des Betriebs, der Mitgliedergruppe Universitäten und Vizepräsi- nis hat erhebliche Effekte sowohl für die Familien- 07743 Jena Universität den Zugriff auf ein breites und hoch- eine Leistung, auf die die Universität stolz sein kann. dent als hilfreich erwiesen. Beide Tätigkeiten sicher- freundlichkeit am Standort Jena als auch die gute karätiges Portfolio professionell aufbereiteter Telefon 03641 931000 ten nicht nur enge Tuchfühlung mit allen Ebenen der Zusammenarbeit zwischen Universität und Stadt, die multimedialer Informationen. www.thulb.uni-jena.de Hochschulpolitik, sondern dienten auch der über- der Rektor in einem Vortrag im Rahmen der Jenaer rektor@uni-jena.de regionalen Sichtbarkeit der FSU Jena. Rathausgespräche würdigte. Ausdruck des guten Ver- www.uni-jena.de/rektoramt 10 11
I Bericht des Rektors I Gesamtstruktur der Friedrich-Schiller-Universtät Jena Administrative Struktur der Friedrich-Schiller-Universtät Jena Universitätsleitung Universitätsleitung Rektor Rektor Herr Prof. Dr. Dicke Herr Prof. Dr. Dicke Universitätsrat Prorektor Prorektor Prorektorin für Kanzler Prorektor Prorektor Prorektorin für Kanzler Forschung Lehre und Struktur wiss. Nachwuchs Forschung Lehre und Struktur wiss. Nachwuchs 7 externe Mitglieder, und Gleichstellung und Gleichstellung 3 interne Mitglieder Herr Prof. Dr. Heinzel Herr Prof. Dr. Haustein Frau Prof. Dr. Kothe Herr Dr. Bartholmé Herr Prof. Dr. Heinzel Herr Prof. Dr. Haustein Frau Prof. Dr. Kothe Herr Dr. Bartholmé Stabsstelle Erweitertes Rektorat Senat Graduierten-Akademie Stabsstelle Qualitätsentwicklung Dezernat 1 CIo-Gremium Rechtsamt Kommunikation Akademische und in der Lehre Studentische Angelegenheiten Rektorat, Dekane Herr Burchardt/Frau Siebe Frau Dr. Wöhl Herr Dr. Bartholmé Herr Dr. Kulke Gruppenvertreter Forschungsausschuss Studienausschuss Frau PD Dr. Schmitt-Rodermund Haushaltsausschuss Bibliotheksausschuss Stabsstelle Beauftragte für Servicezentrum Internationales Büro Ressourcenmanagement Sammlungen Dezernat 2 Forschung und transfer und Berichtswesen Frau Dr. Bayer Herr Dr. Hendrich Finanzen und Beschaffung Frau Dr. Mehlhorn Frau Dr. Rötzler Frau Lampert Musikalischer Collegium Europaeum Stabsstelle Fakultät für Sozial- Bereich Jenense theologische Rechtswissen- Wirtschaftswissen- Philosophische Information und Innenrevision und Verhaltens- Kommunikationsdienste Fakultät schaftliche Fakultät schaftliche Fakultät Fakultät wissenschaften Herr Krahnert Herr Prof. Dr. Hermann Dezernat 4 Herr Dr. Hartmann Herr Popp Herr Prof. Dr. Wermke Herr Prof. Dr. Dr. Jerouschek Herr Prof. Dr. Freytag Herr Prof. Dr. Funk Herr Prof. Dr. Lessenich Liegenschaften und technik thüringer Universitäts- Universitäts- und Landesbibliothek rechenzentrum Herr Hätscher Fakultät für Physikalisch- Biologisch- Frau Dr. Wefers Herr Dr. Ziegler Chemisch-Geowissen- Medizinische Mathematik und Astronomische Pharmazeutische schaftliche Fakultät Fakultät Dezernat 5 Informatik Fakultät Fakultät Universitätsarchiv Sprachenzentrum Personalangelegenheiten Herr Prof. Dr. Schmeißer Herr Prof. Dr. Brügmann Herr Prof. Dr. Gaupp Herr Prof. Dr. Hellwig Herr Prof. Dr. Benndorf Herr PD Dr. Bauer Herr Dr. Boldt Frau Dr. Bock Personalrat Gleichstellungsbüro Schwerbehindertenvertretung Betriebsärztlicher Dienst Beauftragte für Studierendenschaft Daten-, Arbeits- und Strahlenschutz und Herr Horn Frau Prof. Dr. Steffens Frau Dr. Eßer Frau Rückert Biologische Sicherheit 12 13
Kapitel II Forschung Wertvolle mittelalterliche Münzen aus dem Jemen, Orientalisches Münzkabinett Perspektiven der Forschung...................... 16 die 2004 durch eine Schenkung in den Besitz der Schwerpunktbereiche Universität Jena gelangten Als Großherzoglich-Orientalisches Münzkabinett 1840 gegründet, wird es seit und Querstrukturen................................... 17 1994 als Forschungseinrichtung wieder neu aufgebaut. Die Jenaer Sammlung Geförderte koordinierte Projekte.............. 22 verfügt derzeit über etwa 21.000 Objekte. Das Orientalische Münzkabinett Jena Zusammenarbeit mit außeruniversitären ist die zweitgrößte Sammlung orientalischer Münzen in Deutschland und eine der wissenschaftlich aktivsten weltweit. Forschungseinrichtungen.......................... 25 Kooperationen Wirtschaft-Wissenschaft.......................... 26
II Forschung II die Schwerpunktbildung des Freistaats Thüringen in Die Schwerpunktbereiche und Querstrukturen den Bereichen Optik und Photonik, Mikro- und Nano- technologie, Werkstoffentwicklung, Mikrobiologie Schwerpunktbereiche Die Schwerpunktbereiche werden durch die fol- und Biotechnologie, Gesundheitsforschung sowie genden drei wissenschaftlichen Querstrukturen sozialem und kulturellem Wandel unterstützen und (Querschnittsbereiche) komplettiert damit die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Optik, Photonik und Analyse und Management Eingebettet in die Profillinien und Entwicklungsbe- photonische Technologien - komplexer Systeme reiche werden die Forschungszentren, die auf der Ernst-Abbe-Zentrum für Photonik Basis interdisziplinärer Projekte auch wichtige Impul- se für die Doktorandenqualifizierung und forschungs- Sprecher: Prof. Dr. Falk Lederer Sprecherin: Prof. Dr. Birgitta König-Ries orientierte Lehre geben, zentrale Elemente der For- schungsstrategie der FSU Jena bilden. Vor allem für die im Jahre 2010 neu gegründeten Zentren Abbe Innovative Materialien Center of Photonics (ACP), Jena Center for Soft Mat- Kulturelle Kontexte des Alterns und Technologien ter (JCSM) und das Zentrum für Medizinische Optik und Photonik (ZeMOP) war das vergangene Jahr eine Sprecher: Prof. Dr. Ulrich S. Schubert Sprecher: Prof. Dr. Stephan Lessenich intensive Auf- und Ausbauphase. Perspektiven der Forschung Dynamik komplexer Grundlagen Europas. Kultur und Die Friedrich-Schiller-Universität versteht sich als crobial Communication“) vertreten. Uneingeschränkt profils der FSU Jena geprägt. Unter dem zentralen biologischer Systeme Religion in Antike und Mittelalter europäische Forschungsuniversität mit einer hohen positiv kann die Bewilligung mehrerer Forschergrup- Motto „Light, Life, Liberty“ sollen die seit 2006 be- Kultur der Inter- und Transdisziplinarität, gelegen in pen und eines Graduiertenkollegs aus den Lebens- stehenden fünf Schwerpunktbereiche ab dem Jahr Sprecher: Prof. Dr. Stefan H. Heinemann Sprecher: Prof. Dr. Achim Hack einer sich dynamisch entwickelnden, innovations- wissenschaften und den Sozialwissenschaften durch 2012 in maximal drei interdisziplinäre Profillinien intensiven und wirtschaftlich erfolgreichen High- die Deutsche Forschungsgemeinschaft hervorge- überführt werden. Auf einem starken Fundament von Tech-Region. Die Kooperation der Universität mit hoben werden. Ebenso konnten mehrere größere Einzelforschung und koordinierten Projekten werden außeruniversitären Forschungseinrichtungen, der BMBF-Projekte neu eingeworben werden. Ausge- diese Profillinien eine große Bedeutung für die Au- Laboratorium Aufklärung regionalen Wirtschaft sowie hochrangigen Kultur- hend von dem bereits sehr hohen Niveau des Vor- ßenwahrnehmung und insbesondere die internatio- institutionen ist hervorragend und umspannt einen jahres steigerten die Wissenschaftler der FSU Jena nale Sichtbarkeit der FSU Jena haben. Fächerüber- breiten Rahmen aktueller Forschungsthemen. im Jahr 2011 ihre Drittmittelbewilligungen noch- greifende Forschungsthemen mit hohem Potenzial Sprecher: Prof. Dr. Stefan Matuschek mals leicht auf nunmehr insgesamt über 80 Mio. €. werden als Entwicklungsbereiche die Profillinien er- Im Jahr 2011 verzeichnete die Forschung der FSU Mehrere kürzlich eingeweihte bzw. im Bau befind- gänzen und der FSU Jena über das Jahr 2025 hinaus Jena zahlreiche Erfolge, jedoch auch einige Rück- liche Forschungsgebäude sind neben Initiativen für eine dynamische Anpassung der Forschungsstrate- Menschliches Verhalten schläge. Entgegen den ursprünglichen Erwartungen neue koordinierte Forschungsprojekte unverzichtbar gie ermöglichen. Der Status als Profillinie oder Ent- im sozialen Wandel ist die FSU Jena in der Endauswahl der zweiten Pro- für eine auch weiterhin positive Entwicklung. wicklungsbereich wird anhand eines transparenten grammphase der Exzellenzinitiative des Bundes und Kriterienkatalogs festgelegt und in regelmäßigen Sprecher: Prof. Dr. Uwe Cantner der Länder nur noch mit einem Projektantrag in der Das vergangene Jahr war durch intensive Diskussio- Intervallen überprüft. Die FSU Jena wird mit ihren Förderlinie Graduiertenschulen („Jena School for Mi- nen über die Weiterentwicklung des Forschungs- Profillinien und Entwicklungsbereichen wesentlich 16 17
II Forschung II Schwerpunktbereich Die Forschungsarbeit im Abbe Center of Photonics Forschungsgebäude beziehen (siehe auch Box S. 25). Schwerpunktbereich Besseres Verständnis komplexer Lebensprozesse zu Funktionen und Signalmechanismen“ wird ab 2012 „Optik, Photonik und photonische Techno- (ACP) ist in drei strategischen Forschungsfeldern or- Auf dem Gebiet der Ultraoptik wurden die Forschung „Dynamik komplexer erlangen ist das Anliegen, das die drei Hauptbe- als DFG-Forschergruppe 1738 fortgesetzt. Beide Ver- logien - Ernst-Abbe-Zentrum für Photonik“ ganisiert, der Hochfeld-Laserphysik, der Ultraoptik im Kompetenzdreieck Optische Mikrosysteme (OptiMi) biologischer Systeme“ reiche des Schwerpunkts verbindet. Der zentrale bundprojekte tragen zur weiteren Fokussierung des (Sprecher: Prof. Dr. Falk Lederer) und der Biophotonik. Darüber hinaus ist die Abbe mit weiteren 5,8 Mio. € für die nächsten drei Jahre so- (Sprecher: Prof. Dr. Stefan H. Heinemann) Bereich der Mikrobiologie und Sepsisforschung, in biomedizinischen Forschungsbereichs auf Stress und School of Photonics (ASP) mit ihrem internationa- wie zwei weitere Nachwuchsgruppen zur Erforschung erster Linie vertreten durch die Jena School for Mi- Altersforschung bei. len Masterstudiengang Photonics (84 Studierende und Strukturierung neuer optischer Materialien vom crobial Communication (JSMC), beschäftigt sich mit aus 30 Ländern) und fast 100 Doktoranden integraler Bundesministerium für Bildung und Forschung geför- den Interaktionen in mikrobiellen Gemeinschaften International ist die Jenaer Biodiversitätsforschung Bestandteil dieses Schwerpunktes. Die ASP hat ihre dert. Die Entwicklung eines innovativen Chip-basierten sowie den Wechselwirkungen von Mikroorganismen durch ihre Großprojekte und Infrastruktur, wie bei- Vernetzung durch die Beteiligung an der in Erlangen Nachweissystems zur Bestimmung von Mikroorganis- mit mehrzelligen Lebewesen und der Umwelt. spielsweise das Jena-Experiment, ausgewiesen. Ein angesiedelten Internationalen Max-Planck-Research men steht im Zentrum der „Jenaer Biochip Initiative“ weiterer Schritt zu einem weithin sichtbaren Zentrum School “Optics and Imaging“ weiter ausgebaut und (JBCI) im Bereich Biophotonik, die die Auszeichnung Ein weiteres Arbeitsgebiet der biomedizinischen gelang dem Universitätsverbund Halle-Jena-Leipzig: darüber hinaus ein Stipendienprogramm „Green Photo- „Ausgewählter Ort im Land der Ideen“ und den Thü- Forschung bildet neben der Sepsisforschung der Im November 2011 konnte nach erfolgreicher Vor- nics“ auf dem hochaktuellen Gebiet der nachhaltigen ringer Forschungspreis für angewandte Forschung Bereich der molekularen Signalverarbeitung. Dieser begutachtung der Vollantrag zur Einrichtung eines Energieerzeugung und -umwandlung eingeworben. erhielt. Prof. Dr. Christian Spielmann wurde mit dem wurde 2011 durch die Bewilligung des DFG-Gradu- Deutschen Zentrums für Integrative Biodiversitäts- Das vor zwei Jahren gegründete Helmholtz-Institut, Thüringer Forschungspreis für Grundlagenforschung iertenkollegs 1715 „Molekulare Signaturen adaptiver forschung, dem siebten DFG-Forschungszentrum, das eine internationale Führungsposition auf dem für ein Verfahren geehrt, mit dem sich ultrakurze Stressreaktionen“ erweitert. Das im Rahmen der gestellt werden. Gebiet der Hochfeld-Laserphysik zur Erforschung ex- Röntgenpulse im Labormaßstab erzeugen lassen. ProExzellenz-Initiative Thüringens etablierte Pro- tremer Materiezustände einnimmt, konnte ein neues jekt „Häm- und Häm-Abbauprodukte: Alternative Schwerpunktbereich Innerhalb des Forschungsschwerpunktes Innovative Die Bewilligung eines Antrages zur Forschungs- Schwerpunktbereich Im Jahr 2011 wurde das Forschungszentrum „Labo- zart - Goya“ sowie das Internationale Doktoranden- „Innovative Materialien Materialien und Technologien werden neue Mate- strukturförderung durch die Carl-Zeiss-Stiftung, die „Laboratorium Aufklärung“ ratorium Aufklärung“, das sich mit den Grundlagen, kolloquium „Sprache der Bilder - Bilder der Sprache“ und Technologien“ rialien auf Basis funktionaler Polymere, unter Ver- Einwerbung eines GoBio-Projektes des BMBF sowie (Sprecher: Prof. Dr. Stefan Matuschek) dem Werden und Wirken von Aufklärung, Klassik in der Villa Vigoni genannt. Höhepunkte des Jahres (Sprecher: Prof. Dr. Ulrich S. Schubert) wendung von Gläsern und keramischen Werkstoffen die Einbindung weiterer Forscher und Arbeitsgrup- und Romantik sowie den Dynamiken der Moderne waren die Vorträge des Philosophen Robert B. Pippin sowie von Hybridmaterialien hergestellt und im De- pen in das JCSM führten zudem zu einem starken beschäftigt, durch strategische Neuberufungen in den (Chicago), der 2011 die Schiller-Professur innehatte. tail charakterisiert. Im Mittelpunkt steht die Anwen- Ausbau der personellen Ressourcen im Bereich der Fächern Germanistische Literaturwissenschaft und dung der Materialien in den Lebenswissenschaften, funktionalen Polymere in den Lebenswissenschaften. Theologie strukturell verstärkt. Im Mittelpunkt der Im Wintersemester 2011/12 beendete der erste Stipen- im chemisch-physikalischen Bereich und der Optik. zahlreichen Aktivitäten stand in diesem Jahr der Ausbau diatenjahrgang seine Zeit an der Doktorandenschule Für das in Gründung befindliche Center for Energy der Kooperationen mit der Klassik Stiftung Weimar. Laboratorium Aufklärung. Eine Reihe wichtiger Arbeiten Durch Kooperation der beteiligten Arbeitsgruppen and Environmental Chemistry (CEEC) konnten, liegt nun vor. Die besten davon werden in der Reihe „La- der Fachrichtungen Chemie, Biologie, Pharmazie, u. a. durch die Einwerbung einer Forschergruppe Als herausragende Veranstaltungen dieser wissenschaft- boratorium Aufklärung“ publiziert, die das Forschungs- Medizin, Informatik, Materialwissenschaften und zur Entwicklung neuer polymerer Materialien als lich fruchtbaren und zugleich öffentlichkeitswirksamen zentrum im Wilhelm Fink-Verlag etablieren konnte. Zur Physik konnten im Jahr 2011 weitere Fortschritte effiziente elektrische Energiespeicher, erste Akzente Zusammenarbeit seien hier das Klassik-Kolleg „Klassik, nachhaltigen Profilierung des Forschungsschwerpunkts erzielt werden. Im Bereich der funktionalen Poly- gesetzt werden. Romantik. Zur Epochendiskussion der deutschen Literatur trug 2011 die Begründung der Forschungsstelle Euro- mere innerhalb des Jena Center for Soft Matter um 1800“ mit Nachwuchswissenschaftlern aus Jena päische Romantik bei. Sie ging aus dem SFB 482 (JCSM) konnte die gerätetechnische Infrastruktur und Paris, der Meisterkurs mit Hans-Ulrich Gumbrecht „Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800“ hervor und durch Einwerbung der Mittel für mehrere Großgeräte (Stanford), zum Thema „Extreme und Explosionen der führt dessen fächerübergreifende Arbeit in kleinerem signifikant verbessert werden. europäischen Aufklärung. Diderot - Lichtenberg - Mo- Maßstab fort. 18 19
II Forschung II Schwerpunktbereich Den sozialen und ökonomischen Wandel zu gestalten Jahre anknüpfen. Die Forschung zum sozialen und Querschnittsbereich Querschnittsbereich Querschnittsbereich „Menschliches Verhalten und mit seinen Wirkungen umzugehen, stellen die ökonomischen Wandel findet außerordentliche in- „Analyse und Management „Kulturelle Kontexte des Alterns“ „Grundlagen Europas. Kultur im sozialen Wandel“ zentralen Herausforderungen an heutige Gesellschaf- ternationale Anerkennung, welche sich in zahlrei- komplexer Systeme“ und Religion in Antike und Mittelalter“ (Sprecher: Prof. Dr. Uwe Cantner) ten dar. Zentral für Phänomene des sozialen und chen Preisen und Auszeichnungen (insgesamt sechs), (Sprecherin: Prof. Dr. Birgitta König-Ries) (Sprecher: Prof. Dr. Stephan Lessenich) (Sprecher: Prof. Dr. Achim Hack) ökonomischen Wandels ist dabei das fortschreiten- den erfolgreichen Fortsetzungsanträgen (DFG-GRK de Zusammenwachsen der Menschen, angetrieben 1411) und Evaluierungen (IMPRS Uncertainty), an durch die zunehmende Globalisierung sowie durch rund 150 Publikationen in international referierten moderne Kommunikationstechnologien. Zeitschriften sowie einer Reihe von Förderzusagen für neue Drittmittelprojekte manifestiert. Für Gesellschaften wie auch für das einzelne Indi- viduum ist die Balance zwischen Identitätswahrung Weiterhin konnte die internationale Reputation der und Neuorientierung ein ebenso großes Problem interdisziplinären Graduiertenschule GSBC durch wie die Gestaltung des technologischen Wandels, zahlreiche Konferenzteilnahmen der Fellows sowie der Umgang mit zunehmender Migration und (Re-) durch Rufe angesehener Einrichtungen aus dem Aus- Integration sowie die Bewältigung der demogra- land an die Postdocs bestätigt und gefestigt werden. fischen Entwicklung und die damit verbundene Neu- regelung des Generationsvertrages. 2011 konnte der Forschungsschwerpunkt an die Erfolge der letzten Thüringens jüngster Professor - Juniorprofessor Christoph Kaleta Das Jahr 2011 stand für den Querschnittsbereich Im Zuge des demografischen Wandels verändern Im Jahre 2011 wurden die interdisziplinären An- ganz im Zeichen der Mathematik. Im Rahmen des sich auch die gesellschaftlichen Bilder und indivi- strengungen in Forschung und Lehre erneut stark Im Juli 2011 wurde Christoph Kaleta mit 28 Jahren Eine wichtige Fragestellung ist dabei, auf welche Schwerpunktprogrammes „Mathematische Metho- duellen Vorstellungen vom Alter. Dessen öffentliche intensiviert. Während im Teilbereich Altertumswis- als jüngster Professor Thüringens auf die Juniorpro- Weise Organismen die Balance zwischen einer op- den zur Extraktion quantifizierbarer Information aus Darstellung schwankt zwischen katastrophisch an- senschaften eine hochkarätig besetzte internationale fessur Theoretische Systembiologie der Biologisch- timalen (Über-)Anpassung an eine vorherrschende komplexen Systemen“ wurden neue Lösungen zur mutenden Bedrohungsszenarien einerseits und der Ringvorlesung stattfand, konnten seitens der Mediä- Pharmazeutischen Fakultät berufen. Prof. Kaleta, Umgebungsbedingung und die Vorbereitung auf hochdimensionalen Integration mit Hilfe von ran- Suche nach den produktiven Potenzialen des Alters vistik ein Mittelalter-Kreis mit Vorträgen aus den un- ein gebürtiger Weimarer, studierte an der FSU einen Wechsel in den Umgebungsbedingungen domisierten Algorithmen gesucht. Überregionale andererseits. Der Querschnittsbereich sucht dieses terschiedlichen Bereichen der Mittelalterforschung Jena Bioinformatik und hat während seiner Zeit erreichen. Dabei kommen Methoden zum Einsatz, Beachtung fand auch die 8. Internationale Konferenz Spannungsverhältnis von teilweise widersprüchli- fest institutionalisiert werden. Daneben nehmen als Doktorand am Lehrstuhl für Bioinformatik an die ursprünglich für die Optimierung industrieller zu Funktionenräumen, Differenzialoperatoren und chen kulturellen Konstruktionen des Alter(n)s in zwei langfristig konzipierte Forschungsverbünde zu- der Biologisch-Pharmazeutischen Fakultät gear- Prozesse entwickelt wurden und damit einherge- nichtlinearer Analysis (FSDONA-2011). Aufbauend interdisziplinärer Perspektive zu ergründen, mit ei- nehmend konkrete Gestalt an: der eine fragt nach beitet. Hauptfeld der Forschung von Prof. Kaleta hend eine „unternehmerische“ Sicht auf zelluläre auf den Projekten zur Forschungsprimärdatenhal- nem Forschungsschwerpunkt an den Schnittstellen der Rolle des Todes in den Kulturtransferprozessen ist die Auswertung der großen Flut an Daten, die Prozesse erlauben. Tatsächlich zeigt sich, dass in tung widmet sich der Querschnittsbereich zukünftig von Soziologie und Psychologie. Die Bereichsakti- der Antike, der andere wendet sich den kulturellen mit modernen molekularbiologischen Werkzeu- industriellen und biologischen Systemen ähnliche verstärkt der durchgehenden/umfassenden Informa- vitäten des vergangenen Jahres kumulierten in der Kontexten von Mehrsprachigkeit im europäischen gen erzeugt werden. Ein Fokus der Arbeit in der Problemstellungen häufig zu ähnlichen Lösungen Gruppe um Prof. Kaleta ist die Untersuchung von geführt haben - auf der einen Seite durch Prozess- tikunterstützung des gesamten wissenschaftlichen Organisation des Zweiten Statussymposiums der Mittelalter sowie in den angrenzenden Regionen Reaktionswegen im menschlichen Metabolismus optimierung und auf der anderen Seite durch die Zyklus. Vorhaben wie die massenspektrometrische Volkswagen-Stiftung „Individuelle und gesellschaft- zu. Im September fand in Jena eine internationale und Veränderungen im Metabolismus, die im Ver- Evolution. Identifikation kleiner Moleküle oder das maschinelle liche Perspektiven des Alterns“ im Dezember 2011 in Tagung zu Aspekten der mittelalterlichen Religiosität lauf des Alterns auftreten. Ein weiterer Fokus ist Auswerten von Hochgeschwindigkeitsröntgenfilmen den Rosensälen Jena. Im neuen Jahr sollen vorrangig statt, die gemeinsam mit den Universitäten Krakau die Analyse evolutionärer Prozesse in Bakterien. sind dabei exemplarische Anwendungen, aus denen Schritte zur Internationalisierung des Querschnitts- und Prag veranstaltet wurde; weitere Tagungen die- dann universelle Methodiken abgeleitet werden. bereichs unternommen werden. ser Art sollen folgen. 20 21
II Forschung II Geförderte koordinierte Projekte nigung, Aktivierung. Dynamik und (De-)Stabilisierung (Sprecher: Prof. Dr. Reinhard Wetzker) sowie eine Be- Von den vielen Förderungen des Bundesministeriums moderner Wachstumsgesellschaften“ (Sprecherteam: teiligung an dem neuen Sonderforschungsbereich SFB für Bildung und Forschung (BMBF) sollen explizit Im Jahr 2011 arbeiteten an der FSU Jena eine Gra- Prof. Dr. Hartmut Rosa, Prof. Dr. Klaus Dörre, Prof. Dr. 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa genannt werden: duiertenschule der Exzellenzinitiative des Bundes Stephan Lessenich) und sowie die aus einem Projekt des (Sprecheruniversität: Hamburg), an welchem seitens und der Länder, drei Sonderforschungsbereiche (an Landesprogrammes ProExzellenz hervorgegangene For- der FSU Jena Prof. Dr. Tilman Seidensticker mitwirkt. Zentren für Innovationskompetenz (ZIK) einem weiteren ist die FSU Jena beteiligt), sechs DFG- schergruppe FOR 1738 „Häm- und Hämabbauprodukte“ „ultra optics“ Forschergruppen sowie fünf DFG-Graduiertenkollegs. An (Sprecher: Prof. Dr. Stefan H. Heinemann). Die nachfolgende Auflistung stellt die DFG-Verbund- Sprecher: Prof. Dr. Andreas Tünnermann sieben DFG-Graduiertenkollegs und Research Schools der förderungen (nur FSU Jena als Sprecherhochschule) „onCOOPtics“ Physikalisch-technische Grundlagen Max-Planck-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und Der Einrichtungsantrag zur Forschergruppe FOR 1616 dar. Daneben werden die DFG-Schwerpunktprogramme von Hochintensitätslasern für die Radiologie und der Helmholtz-Gemeinschaft ist die FSU Jena beteiligt. „Dynamics and Interactions of Semiconductor Nano- (SPP) 1315 „Biogeochemical Interfaces in Soil“ (Sprecher: Aufbau eines Charakterisierungs- und Herstellungs- labors für Hochleistungskomponenten wires for Optoelectronics“ (Sprecher: Prof. Dr. Carsten Kai-Uwe Totsche, Hydrogeologie) und 1568 „Design and Sprecher: Prof. Dr. Andreas Tünnermann Zwei neue Forschergruppen wurden im Jahr 2011 durch Ronning) wurde positiv begutachtet. Hinzu kommt Generic Principles of Self Healing Materials“ (Sprecher: „Septomics“ die DFG an der FSU Jena eingerichtet: die Kolleg- das neu eingerichtete Graduiertenkolleg GRK 1715 Prof. Dr. Ulrich S. Schubert, Organische Chemie II) von Sprecher: Prof. Dr. Konrad Reinhart Forschergruppen FOR 1642 „Landnahme, Beschleu- „Molekulare Signaturen adaptiver Stressreaktionen“ Professoren der Universität Jena geleitet. Spitzenforschung und Innovation Im Jahr 2011 erhielten Wissenschaftler der FSU Jena Damit ist die Universität Jena an insgesamt 58 Pro- Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder DFG-Graduiertenkollegs DFG-Forschergruppen in den neuen Ländern Drittmittelbewilligungen im Umfang von 80 Mio. €. jekten des 7. Forschungsrahmenprogramms der EU Graduiertenschule 214 GRK 1257 FOR 1097 „Optische Mikrosysteme - OPTIMI“ Davon entfielen 34,8 Mio. € auf Bewilligungen des beteiligt. Es konnten bislang mehr als 18 Mio. € „Jena School for Microbial Communication“ „Alteration und Elementmobilisierung an Mikroben- „Person Perception“ Sprecher: Prof. Dr. Andreas Tünnermann Bundesministeriums für Bildung und Forschung, eingeworben werden. 30 Projekte werden im Be- Sprecher: Prof. Dr. Axel A. Brakhage Mineral-Grenzflächen“ Sprecher: Prof. Dr. Stefan R. Schweinberger knapp 26 Mio. € kamen von der Deutschen For- reich „Kooperation“ (Verbundforschung) gefördert, „PhoNa“ Sprecherin: Prof. Dr. Erika Kothe FOR 1261 Sprecher: Prof. Dr. Thomas Pertsch schungsgemeinschaft. Umfangreiche Einzelfinanzie- von denen sieben in Jena koordiniert werden: DFG-Sonderforschungsbereiche GRK 1411 „Lichtgesteuerte Reaktionen in einzelligen Modellalgen“ rungen der DFG erhielten zum Beispiel zwei Projekte „Die Ökonomik des innovativen Wandels“ „Influins“ Sprecherin: Prof. Dr. Maria Mittag der Philosophischen Fakultät: Prof. Dr. Manger für • „Improvement in postoperative pain outcome“ SFB 580 Sprecher: Prof. Dr. Uwe Cantner Sprecher: Prof. Dr. Jonas Kley die Erarbeitung einer historisch kritischen Wieland- (Sprecher: PD Dr. Winfried Meißner), „Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemum- FOR 1451 • „Using microbes for the regulation of heavy bruch - Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung“ GRK 1412 Internationales Kolleg für geistes- Edition und Prof. Dr. Nebes, um ein Belegwörterbuch „Exploring mechanisms underlying the relationship metal mobility at ecosystem and landscape wissenschaftliche Forschung Sprecher: Prof. Everhard Holtmann (MLU Halle-Witten- „Kulturelle Orientierungen und gesellschaftliche between biodiversity and ecosystem functioning”, der sabäischen Sprache zu entwickeln. scale: An integrative approach for soil reme- berg), stellv. Sprecher: Prof. Dr. Heinrich Best Ordnungsstrukturen in Südosteuropa“ Sprecher: Prof. Dr. Wolfgang W. Weisser Imre-Kertész-Kolleg „Europas Osten im 20. Jahr- diation by geobiological processes” Sprecher: Prof. Dr. Joachim v. Puttkamer hundert. Historische Erfahrungen im Vergleich“ SFB/TR 7 FOR 1530 Insgesamt zehn Wissenschaftler der FSU Jena (Sprecherin: Prof. Dr. Erika Kothe), Sprecher: Prof. Dr. Joachim v. Puttkamer, • „Artificial wet neuronal networks from com- „Gravitationswellenastronomie: Methoden - Quellen - „Anaerobic Biological Dehalogenation: Organisms, konnten sich 2011 im Wettbewerb um Fördermit- GRK 1523 Prof. Dr. Wlodzimierz Borodziej partmentalised excitable chemical media” Beobachtungen“ (Jena, Hannover, Potsdam, Tübingen, „Quanten- und Gravitationsfelder“ Biochemistry, and (Eco-)physiology”, tel des 7. Rahmenprogramms der EU behaupten. Garching) Sprecherin: Prof. Dr. Gabriele Diekert (Sprecher: PD Dr. Peter Dittrich), Sprecher: Prof. Dr. Andreas Wipf Hervorzuheben sind auch die Projekte der Sepsis- Eines der erfolgreichen Projekte, ZAPAS - ein welt- Sprecher: Prof. Dr. Bernd Brügmann • „Computational geometric learning” FOR 1642 Forschergruppe um Frau Prof. Dr. Slevogt, das Go- weites Observationssystem zum Schutz der Wälder (Sprecher: Prof. Dr. Joachim Giesen), FSU Jena ist antragstellende Einrichtung GRK 1715 „Landnahme, Beschleunigung, Aktivierung. Dynamik Bio-Transferprojekt SiRNA der Nachwuchsgruppe um aufzubauen, wird durch Frau Prof. Dr. Schmullius • „Robust & safe mobile co-operative autono- „Molekulare Signaturen adaptiver Stressreaktionen“ SFB/TR 18 und (De-)Stabilisierung moderner Wachstumsgesell- Herrn Dr. Pöhlmann, das sich mit der Entwicklung von am Institut für Geographie koordiniert. Im Projekt mous systems“ Sprecher: Prof. Dr. Reinhard Wetzker „Relativistische Laser-Plasma-Dynamik“ schaften“, Krebstherapien befasst und das Projekt des Service- MULTIFUN entwickeln Partner aus acht europäischen (Sprecher: Prof. Dr. Mladen Berekovic), (Düsseldorf, Jena, München) Sprecher: Prof. Dr. Hartmut Rosa, Prof. Dr. Klaus Dörre, • „Assessment and monitoring of forest resources in the zentrums Forschung und Transfer: Gründungskultur Ländern neue minimal-invasive Nanotechnologien Sprecher: Prof. Dr. Oswald Willi (Düsseldorf), Prof. Dr. Stephan Lessenich framework of the EU-Russian space dialogue” stellv. Sprecher: Prof. Dr. Gerhard Paulus, - die Gründerhochschule, das in den nächsten drei zur Verbesserung der Diagnose und Behandlung von (Sprecherin: Prof. Dr. Christiane Schmullius), FSU Jena ist mitantragstellende Einrichtung FOR 1738 Jahren unterstützt wird, um Transferstrukturen an Krebserkrankungen. Frau Prof. Dr. Hilger leitet am „Häm- und Hämabbauprodukte“ • „Impact of prenatal stress on brain ageing” der FSU Jena nachhaltig zu verankern. UKJ das deutsche Teilprojekt. (Sprecher: Prof. Dr. Matthias Schwab). Sprecher: Prof. Dr. Stefan H. Heinemann 22 23
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