2013 / 2014 GEMEINWOHL-BERICHT - BODAN Großhandel für Naturkost GmbH - Die Gemeinwohl-Ökonomie
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GEMEINWOHL- BERICHT 2013 / 2014 „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Erich Kästner BODAN Großhandel für Naturkost GmbH Tel. 07551 94 79 0 Zum Degenhardt 26 www.bodan.de Fax 07551 94 79 103 88662 Überlingen info@bodan.de
Hinweis: Es wird darauf verzichtet, jeweils die männlichen und weiblichen Endungen aufzuführen. Die hier verwendeten männlichen Endungen repräsentieren jeweils beide Geschlechter.
Inhaltsverzeichnis Inhalt Unternehmensvorstellung ___________________________________________________________ 2 Testat ____________________________________________________________________________ 4 A1 Ethisches Beschaffungsmanagement ________________________________________________ 5 B1 Ethisches Finanzmanagement _____________________________________________________ 13 C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung _____________________________________________ 19 C2 Gerechte Verteilung der Erwerbstätigkeit ___________________________________________ 27 C3 Forderung und Förderung Ökologischen Verhaltens der Mitarbeiterinnen _________________ 29 C4 Gerechte Verteilung des Einkommens ______________________________________________ 32 C5 innerbetriebliche Demokratie und Transparenz _______________________________________ 35 D1 Ethisches Verkaufen ____________________________________________________________ 39 D2 Solidarität mit Mitunternehmen ___________________________________________________ 47 D3 Ökologische Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen ____________________________ 55 D4 Soziale Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen _________________________________ 61 D5 Erhöhung des sozialen und ökologischen Branchenstandards ___________________________ 65 E1 Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte / Dienstleistungen ______________________ 69 E2 Beitrag zum Gemeinwesen _______________________________________________________ 73 E3 Reduktion Ökologischer Auswirkungen ______________________________________________ 77 E4 Minimierung der Gewinnausschüttung an Externe ____________________________________ 86 E5 Gesellschaftliche Transparenz und Mitbestimmung ____________________________________ 88 Ausblick _________________________________________________________________________ 92 EU Konformität: Offenlegung von nicht-finanziellen Informationen (EU COM 2013/207) ________ 93 Beschreibung des Prozesses der Erstellung der Gemeinwohl-Bilanz _________________________ 96 Firmeninformationen ______________________________________________________________ 98 Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 1 von 99
Unternehmensvorstellung UNTERNEHMENSVORSTELLUNG Allgemeine Infos • Der Name des Unternehmens ist BODAN Großhandel für Naturkost GmbH • Die Eigentums- und Rechtsform ist die einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Als Gesellschafter fungieren vier natürliche Personen und eine juristische Person. • Die BODAN GmbH mit Sitz in Überlingen am Bodensee und Niederlassung in München - Garching beliefert täglich den selbständigen Naturkost-Facheinzelhandel in Süddeutschland und Vorarlberg mit einem Bio-Vollsortiment von derzeit über 12.000 Artikeln. Mehr als 50% des Umsatzes von derzeit ca. 61 Mio. € entfällt auf Frischwaren und Molkereiprodukte. BODAN ist der Großhändler mit dem höchsten %-Anteil am Umsatz mit DEMETER–Produkten (z.Zt. 19%, s. D3), als Vollsortimenter in Deutschland. Tab. 1: Verteilung der BODAN Umsätze in € und Menge auf die Hauptwarengruppen • Anzahl der MitarbeiterInnen (gesamt, Vollzeitäquivalente sowie Saison- oder Zeitarbeiter): 185 (2013) / 205 (2014) • Tochtergesellschaften/verbundene Unternehmen: keine, jedoch ist die GmbH bei einigen Unternehmen mit einer Minderheitsbeteiligung engagiert. • Das Unternehmen ist in Überlingen am Bodensee ansässig. • Homepage: www.bodan.de, www.facebook.de/bodan.gmbh . • Berichtszeitraum: 01.01.2013 – 31.12.2014. Tätigkeitsbereich Produkte/Dienstleistungen Anteil am Umsatz Großhandel mit Naturkostprodukten 98 % Logistische Dienstleistungen und sonstiges 2% Tab. 2: Umsatzanteile Produkte und Dienstleistungen Als Vergleichsrahmen dient jeweils der Großhandel mit Naturkostprodukten, in einigen Fällen auch die Lebensmittelbranche als Ganzes. Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 2 von 99
Unternehmensvorstellung „Selbst- Das Unternehmen und die Gemeinwohlorientierung Die Intention des Unternehmens wurde schon vor mehr als 25 Jahren als „allgemeinnützig“ bestimmt beschrieben. In 2013 konnte im Dialog mit dem im Beirat organisierten statt Unternehmensumfeld die Festschreibung der Gemeinwohlorientierung in der fremd- Unternehmenssatzung verankert werden. bestimmt!“ Auszug aus dem Gesellschaftervertrag der BODAN GmbH § 2 Geschäftsgegenstand (1)+(2): „(1) Gegenstand des Unternehmens ist der Großhandel mit Lebensmitteln und Naturwaren, die einer gesunden und naturgemäßen Lebensweise dienen und zur Gesundung der Umwelt beitragen, vorrangig mit Produkten aus biologisch- dynamischer Wirtschaftsweise. (2) Zweck der Gesellschaft ist die wirtschaftliche Förderung und Betreuung von Erzeugern, Händlern und Verbrauchern. Sie tut dies durch die Koordinierung aller Beteiligten unter Berücksichtigung der Grundsätze der GEMEINWOHL ÖKONOMIE (Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung & Transparenz). Als Entwicklungsinstrument dient die Gemeinwohlbilanz auf der Basis der jeweils aktuellen Matrix.“ • Die Produkt- und Sortimentsauswahl von BODAN basiert auf Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und Gesundheit. • Erzeuger/ Lieferanten: BODAN engagiert sich in der gegenseitigen wirtschaftlichen Unterstützung seiner Handelspartner und bietet Maßnahmenpakete zur Förderung der wirtschaftlichen Überlebensfähigkeit an. Einzelhandelskunden: Selbstbestimmt statt fremdbestimmt! Nur selbständige Fachhändler zählen den Kunden der Firma, keine Discounter, keine Konzerne, keine überregional agierenden Filialisten. • Mitarbeiter: bei BODAN zählt die Förderung der persönlichen Entwicklung des Kollegen im Rahmen einer lernenden Gemeinschaft! Für Mitarbeiter ist eine Beteiligung als stille Gesellschafter in Form einer GbR möglich seit 2014. • Kooperation: Sinnvolle Netzwerkgestaltung! Ohne die Priorisierung von Firmen – Egoismen werden sinnvolle Kooperationen angestrebt und aufgebaut in Süddeutschland und Vorarlberg. • Engagement im sozialen Umfeld: die BODAN GmbH nimmt an verschiedenen Veranstaltungen der Energiekreise am Bodensee teil und engagiert sich mit diversen Vorträgen regional wie überregional bei der Thematisierung von Formen gemeinwohlorientierten Wirtschaftens. Hauptansprechpartner für die Themen der Gemeinwohlorientierung sind in der Unternehmensleitung die beiden Geschäftsführer und in der Belegschaft die nach GWÖ- Themenfeldern gruppierten Arbeitskreise der Mitarbeiter. Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 3 von 99
Unternehmensvorstellung TESTAT Abb. 1: Testat der GWÖ-Auditoren Wiedemeyer und Rüther vom 29.09.2015 Hiermit bestätigt die Firma BODAN GmbH, dass sie keines der Negativkriterien erfüllt. Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 4 von 99
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement „Regional ist A1 ETHISCHES BESCHAFFUNGSMANAGEMENT 1. Wahl“ Das Ziel, vorrangig gemeinwohlorientierte Zulieferer auszuwählen, war in 2014 mangels entsprechend ausgewiesener und in Frage kommender Anbieter noch nicht erreichbar. Der Ressourcenverbrauch wurde auf den Ebenen Energie und Verbrauchsstoffe weiter reduziert. Die Beziehungen zu den Partnern konnten im Sinne einer nachhaltigen und fairen Zusammenarbeit weiterentwickelt werden, wobei einzelne GWÖ-Aspekte so weit möglich und darstellbar, aktiv ins Gespräch gebracht wurden. Multi-Stakeholder-Initiativen wurden initiiert und weiterentwickelt. Der tatsächliche Bezug sozial und ökologisch höherwertiger Güter konnte im Rahmen verfügbarer Angebote weiter vorangebracht werden. A1.1 Berücksichtigung regionaler, ökologischer und sozialer Aspekte bzw. höherwertiger Alternativen Sub- Erste Schritte Fortgeschritten Erfahren Vorbildlich Indikator (0–10%) (11–30%) (31–60%) (61–100%) Regionale, … bei einem … allen ökologische Großteil an wesentlichen, und soziale wesentlichen P/D zugekauften P/D … punktuell bei Aspekte/höh … Produkten mit + im Vergleich sehr erwertiger negativen geringer Verbrauch + innovative Alternativen … bei einigen sozialen und/oder wesentlichen P/D bzw. klare Lösungen zur werden … ökologischen Reduktion bei Vermeidung berücksichti Auswirkungen kritischen Stoffe kritischer Stoffe gt (Öko-Strom) ohne höherwertige ohne Relevanz: Alternative (siehe höherwertige hoch FAQ) Alternative Die Aufgabenstellung der Beschaffung und des Beschaffungsmanagements muss bei der Betrachtung der Aktivitäten der BODAN GmbH als Großhandel für Produkte aus ökologischer Erzeugung unter zwei zentralen Gesichtspunkten betrachtet werden: • • Beschaffung von Handelsware • • Beschaffung von Dienstleistungen, Verbrauchs- und Investitionsgütern Im Jahr 2014 wurde insgesamt Handelsware im Wert von 48,7 Mio € beschafft. Der Anteil der Produkte aus zertifiziert ökologischer Erzeugung betrug 99%. Hierbei wurden mit den zehn wichtigsten Handelspartnern mehr als 30% des Einkaufsvolumens abgewickelt. Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 5 von 99
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement Name Keditor Eins. Anteil Ges. Eins. Ant. Kum. Naturkost Schramm GmbH 6,00% 6,00% Naturkost Ernst Weber GmbH 4,84% 10,84% Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG 3,67% 14,50% Andechser Molkerei Scheitz GmbH 3,35% 17,86% ÖMA Beer GmbH 3,37% 21,22% Allos Hof-Manufaktur GmbH 2,63% 23,85% Naturata AG 2,16% 26,01% Isana GmbH.&CO KG 1,95% 27,96% Davert GmbH 1,92% 29,88% Ulrich Walter GmbH 1,97% 31,85% Tab. 4: Auflistung der zehn wichtigsten Lieferanten von Handelsware nach Einkaufsvolumen Der Anteil der aus den regionalen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern bezogenen Waren betrug 35%, der Anteil der in Deutschland produzierten Waren belief sich auf 56%. 2013 2014 Herkunft der Handelsware nach Lieferant Ums. Anteil Entw. Ums. Ums. Anteil Regional (50 KM) 11,05% 5,92% 11,11% Baden-Württemberg 15,63% 4,98% 15,58% Bayern 8,58% 8,72% 8,85% Deutschland National 20,85% 5,32% 20,84% Umsatzergebnis Deutschland 56,10% 5,86% 56,38% Umsatzergebnis Europa+Welt 43,90% 4,65% 43,62% Umsatzergebnis Gesamt 100,00% 5,33% 100,00% Tab. 5: Aufschlüsselung des Umsatzes nach Herkunft Der Anteil der Waren, die zusätzlich (über BIO hinaus) mit einem international als seriös anerkannten Label gekennzeichnet waren, welches u.a. Auskunft über die sozialen Bedingungen der Urproduktion gibt, betrug >39 %. 2013 2014 Qualität Ant. Ums. Ant. Ums. BS BioSuisse approved1 0,39% 0,37% DB Bioland2 13,86% 13,47% DD Demeter Deutschland3 14,17% 14,20% DG Gäa4 0,04% 0,11% DK Biokreis Ostbayern5 1,65% 1,55% 1 http://www.bio-suisse.ch/de/richtlinienweisungen.php 2 http://www.bioland.de/ueber-uns/richtlinien.html 3 http://www.demeter.de/verbraucher/ueber-uns/richtlinien 4 http://www.gaea.de/index.php?seite=qualitaet.html 5 http://www.biokreis.de/richtlinien.php Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 6 von 99
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement DN Naturland6 4,58% 4,61% 7 DW Ecovin 0,04% 0,03% IA IFOAM Akkreditierung89 0,44% 0,36% ID International Demeter10 4,73% 4,56% Gesamtumsatz Verbands-Bio 39,89% 39,26% EG, C%, Wild, S#, u.a. Sonstige Kürzel 60,11% 60,74% Gesamtergebnis Umsatz 100,00% 100,00% Tab. 6: Aufschlüsselung des Umsatzes nach BNN-Qualitätskürzel Durch diese Zahlen wird schnell deutlich, in welch außerordentlich hohem Umfang die BODAN GmbH Ihrem Anspruch, die gehandelten Bio-Produkte bevorzugt so regional wie möglich zu beschaffen und wo immer möglich, Produkten aus sozial verantwortlichen Zusammenhängen den Vorzug zu geben, gerecht geworden ist. Dies gilt gleichermaßen für den Aspekt der praktizierten Vorzüglichkeit höherwertiger Alternativen: Wo immer möglich wurden Produkte mit Verbandszertifizierung (…insbesondere DEMETER und im weiteren BIOLAND, Naturland sowie weitere Verbandsqualitäten…) bevorzugt bzw. zusätzlich zur EU-Bio-Qualität angeboten (s. D 3.1). Ausgabenposten + % der Ausgaben Erläuterung und (soziale, ökologische, regionale) Bewertung Investitionen (34%) Kühltechnik, Photovoltaikanlage, Fahrzeuge, diverse Betriebs- und Geschäftsausstattung Sonstige Dienstleistungen (24%) z. B. Werbe- und Beratungskosten, Versicherungen, Instandhaltung und Reparaturen Transportdienstleistungen (16%) z. B. Miete Fahrzeuge, Mautgebühren, Ausgangsfrachten Kraftstoff (16%) Diesel und Bioerdgas Energie/Strom (5%) 100 % Ökostrom von Solar und Wasserkraft Büromaterial (5%) z. B. umweltfreundliches UWS-Papier Tab. 7: Ausgabenposten 2014 in % Einschränkende Voraussetzung für die Umsetzung bzw. Umsetzbarkeit war jeweils die grundsätzliche Verfügbarkeit entsprechender Produkte. Für die Beschaffung von Dienstleistungen, Verbrauchs- und Investitionsgütern wurde im Jahr 2014 ein Betrag von 4,6 Mio € aufgewendet. Für eine nach wie vor große Anzahl von zu beschaffenden Produkten und Dienstleistungen gab es weiterhin keine geeigneten Zertifizierungen oder Gütesiegel, die eine Orientierung oder Vorzüglichkeit bei der Beschaffung im Sinne einer Berücksichtigung ökologischer, regionaler und sozialer Aspekte in hinreichendem Umfang hätten ermöglichen können. Insofern konnten auch 2014 noch keine explizit und konsistent 6 http://www.naturland.de/de/naturland/richtlinien.html 7 http://www.ecovin.de/wissen/richtlinien 8 http://www.ifoam.bio/en/ifoam-norms 9 http://kmu.kompass-nachhaltigkeit.de/standardsuche/standard- detail/std/165/IFOAM_Standard.html?L=0&cHash=709b51564b14ce1da643c915d57fad9f 10 http://www.demeter.net/certification/standards Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 7 von 99
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement ausformulierten Beschaffungsregeln aufgestellt werden, die von betreffenden Mitarbeitern zu berücksichtigen gewesen wären. Ungeachtet dessen wurde insbesondere bei der Beschaffung von Kraftfahrzeugen weiterhin der allergrößte Wert auf die größtmögliche Umweltverträglichkeit gelegt. (sh. unter E3) Der Stromverbrauch veränderte sich gegenüber dem Vorjahr um +36,7%., hierfür ausschlaggebend war vor allem der in Betrieb genommene Bauabschnitt II. Es wurde ausschließlich Eigenstrom solaren Ursprungs sowie zugekaufter Ökostrom von regionalen und seriösen Anbietern verbraucht. Ein Teil der Dachfläche ist weiterhin an die Stadtwerke Konstanz für den Betrieb einer Photovoltaikanlage vermietet - Investor ist die regionale und sozial wie ökologisch engagierte Bürgergesellschaft Solarcomplex11. Durch den Betrieb einer Geothermie-Anlage wurden auch 2014 wieder 144 Tonnen CO2 jährlich eingespart. Dafür könnten im Äquivalent ca. 55.000 Liter Dieselkraftstoff klimaneutral verbraucht werden. Diese Menge entsprach dem Kraftstoffverbrauch für die Warenauslieferung über einen Zeitraum von fünf Wochen. Die Bewässerung der Grünanlagen auf dem Betriebsgelände sowie die WC-Spülung im Betriebsgebäude erfolgten durch in geeigneten Zisternen gesammeltes Regenwasser, wodurch auch 2014 wieder eine erhebliche Menge an Trinkwasser eingespart werden konnte. Ebenfalls erwähnenswert sind der bevorzugte Einsatz von UWS-Papier und der weitest gehende Verzicht von farbigen Ausdrucken als Maßnahme der Ressourcenschonung. Darüber hinaus wurden ausschließlich ökologische Wasch, Putz- und Reinigungsmittel eingesetzt und es konnten in vielen Bereichen des Lagers bestehende Leuchtmittel durch umweltfreundlichere Produkte (z.B. LED) ersetzt werden. Im Bereich EDV-Ausstattung und –Zubehör, Büroartikel, technische Produkte, Verpackungsmaterial und Dienstleistungen aller Art wurde noch Potenzial zur weiteren Optimierung der Beschaffungsprozesse unter GWÖ-Gesichtspunkten ermittelt. Aufstellung der Regionalisierung bei den Dienstleistungsangeboten. Überlingen vorher nachher Änderung ab: Schädlingsbekämpfung: Rentokil Niederlassung Stuttgart Gerhard Scherer Schädlingsbekämpfung Salem 01.01.2014 Reinigung Schmutzfangmatten Initial Hygiene Trossingen Textilreinigung Weber GmbH, Friedrichshafen 01.01.2013 Wartung Blitzschutzanlage Fautz und Partner Villingendorf Lösch Blitzschutzbau Überlingen 01.01.2013 Klima, Geothermie und Kältetechnik Zent-Frenger Heppenheim Hafner-Muschler Balingen 01.01.2013 Sanitär Zent-Frenger Heppenheim Sanitär Keller Lippertsreute 01.01.2013 Wartung Schnelllauftore ITV Service Wolfegg Kettnacker&Selig Betzenweiler 01.01.2014 Wachdienst, Aufschaltung EMA Wach und Sicherheits-Compagnie Rosenfeld Knoll Security Stockach 01.01.2013 Sicherheitstechnik Total Walther Stuttgart Protect Sicherheitstechnik Neukirch 01.01.2011 Tab. 8: Regionalisierung von Dienstleistungsangeboten 11 http://www.solarcomplex.de/ Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 8 von 99
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement A1.2 Aktive Auseinandersetzung mit den Risiken zugekaufter P/D und Prozesse zur Sicherstellung Erste Schritte Fortgeschritten Erfahren Vorbildlich Sub-Indikator (0–10%) (11–30%) (31–60%) (61–100%) Interne Aktive Regelmäßige Auseinandersetz Auseinandersetz Internes Audit bei Evaluierung ung durch ung mit den Risiken und sozialer/ökologisch aktives Einholen Multi- Auswirkungen wichtigsten er Auswirkungen von Stakeholder- zugekaufter P/D Lieferanten und Alternativen Informationen zu Initiative (z.B.: und Prozesse der Thematik Schulungen Sicherstellung mit zur Marktpartnern, (Seminare, durch Sicherstellung Integration NGOs etc.) Workshops, unabhängiges sowie Ausmaß sozialer und Zeitbudgets für Audit (z.B.: nach hinsichtlich und Form der ökologischer ExpertInnengesprä soz./ökol. sozialer und Nachweisführun Aspekte in das ökologischer che) aller Gütesiegeln g Vertragswesen Aspekte Mitarbeiter im zertifizierte P/D, (Code of Relevanz: Einkaufsprozess Kooperation mit Conduct/ Ethik- durchschnittlich NGOs) Kodex) Impulsfragen Welche sozialen und ökologischen Risiken werden in der gesamten Supply Chain systematisch evaluiert? Welche sozialen und ökologischen Kriterien werden für die Auswahl angewandt? Wie erfolgt die Erhebung und Überprüfung dieser Kriterien? Gibt es Kooperationsprogramme mit Lieferanten, welche soziale und ökologische Aspekte beinhalten? Welcher Anteil der Güter und Dienstleistungen erfolgt unter Berücksichtigung welcher sozialer / ökologischer Kriterien? In welchem Ausmaß wird auf welche Label mit sozial- und / oder ökologisch-orientierten Inhalten oder vergleichbare externe Zertifizierungen zurückgegriffen? Existieren höherwertige Alternativen? Wenn ja, welche? Gemäß den EU-Bestimmungen zum ökologischen Landbau wurde die BODAN GmbH auch 2014 durch die alljährliche Durchführung der vorgeschriebenen EU-Kontrolle12 evaluiert, wofür unter anderem die lückenlose Zertifizierung unserer Warenlieferanten Voraussetzung war. 12 https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Nachhaltige-Landnutzung/Oekolandbau/_Texte/EG-Oeko- VerordnungFolgerecht.html Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 9 von 99
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement Name Zertifikatsnr. Zertifikate Kontrollstelle Zertifikate Kontrollstelle Name Gültig bis Naturkost Schramm GmbH EG-KONTR DE-BW-024-00294-BC Ecoccert Deutchland 31.12.2015 Naturkost Ernst Weber GmbH EG-KONTR DE-BY-001-6576-BCD BCS Öko-Garantie GmbH 31.03.2016 Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG EG-KONTR DE-BY-037-81900-B ÖKOP - Zertifizierungs GmbH 31.12.2015 Andechser Molkerei Scheitz GmbH EG-KONTR DE-BY-001-6492-BCD BCS Öko-Garantie GmbH 31.03.2016 ÖMA Beer GmbH EG-KONTR D-BW-006-12899-BCD ABCERT GmbH 31.12.2015 Allos Hof-Manufaktur GmbH EG-KONTR DE-HB-001-22148-D BCS Öko - Garantie GmbH 30.09.2015 Naturata AG EG-KONTR D-BW-007-05177-BCD 31.01.2016 Isana GmbH.&CO KG EG-KONTR D-BY-M-005-00011-BCD Institut für Marktökologie GmbH 31.01.2016 Davert GmbH EG-KONTR D-NW-001-7754-BCDE BCS Öko-Garantie GmbH 29.02.2016 Ulrich Walter GmbH EG-KONTR DE-NI-001-6002-BCD BCS Öko-Garantie GmbH 31.01.2016 Tab. 9: EG-Kontrollzertifikate der zehn nach Einkaufsvolumen wichtigsten Lieferanten Alternativ zu einem internen Supply-Chain-Management, nahm die BODAN GmbH auch 2014 weiterhin am Obst & Gemüse-Monitoring13 des BNN e.V. (Bundesverband Naturkost & Naturwaren) teil, um sich gegen das Risiko der Nichtkonformität mit den Regeln der EU-Bio- VO so weit wie möglich abzusichern. Bei der Anbahnung von neuen Geschäftsbeziehungen wurden bei den Bewerbern auch relevante soziale und ökologische Indikatoren (Eigentumsverhältnisse / Ertragsverwendung / Unternehmens-ziele / Qualitätsansprüche / Rohstoffursprung) abgefragt und bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt. Bestehende Geschäftsbeziehungen wurden aufgrund von Eigentümerwechsel und veränderter Unternehmensausrichtung, falls notwendig, beendet. Sortimentsentscheidungen wurden zunehmend von dem in 2014 neu geschaffenen Gremium „Listungskonferenz”, in der verschiedene interne Interessensgruppen beteiligt wurden, getroffen. Hierbei sind auch die von den Unternehmen verfassten Nachhaltigkeitsberichte (z.B. von Weleda14 und Lebensbaum15) oder GWÖ-Berichte (z.B. von Sonnentor16 und Ökofrost17) von Interesse. Darüber hinaus werden die Bestimmungen des ökologischen Anbaus durch viele Anbieter um weitere Dimensionen wie „FAIR“ ergänzt18. Des Weiteren setzen sich viele Partner für die Weiterentwicklung und Ausweitung der bestehenden Standards ein, um Nachhaltigkeitsaspekte noch besser zu integrieren. Aktives Beispiel sind Akteure wie z.B. Follow Fish19. 13 http://www.n-bnn.de/monitoring/bnn-monitoring-fuer-obst-und-gemuese; https://de.wikipedia.org/wiki/Monitoring- System_f%C3%BCr_Obst_und_Gem%C3%BCse_im_Naturkosthandel ; http://www.n-bnn.de/bnn-monitoring 14 http://socialmedia.weleda.de/media/2013/de/index.html 15 http://www.lebensbaum.de/nachhaltigkeitsbericht/ 16 https://www.sonnentor.com/news_community/Blog/Bei-uns-daheim/gemeinwohlbilanz 17 http://xn--kofrost-80a.de/gemeinwohl-bilanz.php 18 http://www.bio-liebt-fair.de/bio-und-fair 19 http://www.followfish.de/ Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 10 von 99
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement Zur Erweiterung der reinen Abfrage von Kennzahlen und Indikatoren im Verhältnis zu den Lieferanten wird die Entwicklung eines Verfahrens aktiv durch Mitarbeit im Rahmen des Demeter e.V. mit unterstützt, welches die „Qualität der Zusammenarbeit“ kommunizierbar und erlebbar machen soll2021. Dieses wurde in 2013+2014 entwickelt und soll in 2015 getestet werden. Auf der Ebene der DIE REGIONALEN gibt es einen intensivierten Austausch mit der Herstellergruppe der sog. WERTEMARKEN22, einem Zusammenschluss werteorientierter Herstellerunternehmer aus der Naturkostbranche. Ein erstes Ergebnis in 2014 war eine Marketingaktion im Rahmen von ECHT BIO mit den Produkten der jeweiligen Hersteller. A1.3 Strukturelle Rahmenbedingungen zur fairen Preisbildung Erste Schritte Fortgeschritten Erfahren Vorbildlich Sub-Indikator (0–10%) (11–30%) (31–60%) (61–100%) Verzicht auf rein Evaluierung des Innovative preisgetriebene Verhaltens der Strukturen im Beschaffungspro Einkäufer durch Beschaffungswe -zesse (u.a. Langfristige, Strukturelle regelmäßige sen (z.B.: Auktionen, kooperative Rahmenbedingun- Mitarbeitergesprä Partizipation an Ausschreibungs- Beziehung gen zur fairen che mit Fokus auf Alternativwährun verfahren) werden Preisbildung die gskonzepten, wechselnden, Kein vom Herausforderunge ökonomische kostenorientierte Relevanz: niedrig n, die sich durch Ansätze der Einkaufspreis n vorgezogen eine ethische Solidarischen abhängiges Beschaffung Landwirtschaft Bonussystem für Einkäufer ergeben etc.) Impulsfragen Bei welchen Beschaffungspositionen werden höherwertige Alternativen gewählt? Welchen Anteil am Beschaffungsvolumen macht dies aus? Wie werden Spielräume geschaffen um höherwertige Beschaffung zu ermöglichen? Durch verschiedene regelmäßig zusammenkommende Kommunikationsorgane (z.B. Beiräte) wurden diverse interne und externe Stakeholder (Mitarbeiter/Lieferanten/Kunden /Verbände/benachbarte Großhandelskollegen) in Informationsflüsse und Entscheidungs- prozesse wirkungsvoll integriert (Multi-Stakeholder-Initiative). 20 http://orgprints.org/27010/2/27010_wecker.pdf 21 http://www.themen-der-zeit.de/content/Demeter_Qualitaetsfragen_im_Mittelpunkt.1727.0.html 22 http://www.wertemarken.de/ Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 11 von 99
A1 Ethisches Beschaffungsmanagement Die auf Nachhaltigkeit (Langfristigkeit) und Gegenseitigkeit (Fairness) angelegte Zusammenarbeit mit den Partnern kennzeichnete wie in den Jahren davor die Beziehungskultur zu den Lieferanten der Firma BODAN. Die langjährig bestehenden Kooperationsstrukturen mit Landwirten und Gärtnern in der Region, welche bereits seit vielen Jahren auf einer gemeinsamen Anbauplanung und transparenten Preisen beruhen, konnten aktuell durch innovative gemeinsame Projekte (z.B. WIR. Bio-Power vom Bodensee23) neu impulsiert werden. Mit mehr als 80% der regionalen Erzeuger verbinden sich geschäftliche Beziehungen mit über 10 Jahren Dauer. Nach Möglichkeit werden Spielräume zur Entwicklung alternativer Konzepte durch Regionalwährungen oder andere Initiativen unterstützt. In 2013 wurden mit den Firmen St. Leonhardt und Andechser Molkerei Clearing-Verfahren im Rahmen des „Chiemgauer“ durchgeführt. Eingeschränkt werden diese Bemühungen durch den entstehenden Aufwand im Rahmen der Buchhaltung, da das Vertriebsgebiet des Unternehmens sich über ca. 10 Initiativen erstreckt, die sich im Bereich alternative Währungskonzepte engagieren. Preisbildungsprozesse wurden von BODAN wie in den Jahren zuvor im Rahmen der marktbedingten Spielräume und getragen vom Respekt vor den Wertschöpfungsbedürfnissen der Partner sowie der eigenen wirtschaftlichen Notwendigkeiten begleitet. Aktiv beteiligt wurde die BODAN GmbH im Rahmen von Runden Tischen bei den Getreidemarktgesprächen der Naturata AG24 oder Aktivitäten der Spielberger Mühle25. Auf Langfristigkeit angelegte Partnerschaften mit den Zulieferern kennzeichnen seit jeher die Beziehungslandschaft. Da die Zielsetzungen des Unternehmens grundsätzlich bereits ethisch orientiert sind, liegt der Fokus der Lieferantengespräche im Einkauf auf den Herausforderungen, die sich daraus ergeben, nicht nur Gutes gut zu tun, sondern dabei auch die Zufriedenheit unserer Kunden und die Wirtschaftlichkeit des eigenen Handelns im Auge zu behalten. 23 www.wir-bodensee.bio 24 http://issuu.com/demeter.de/docs/dem10156_dj_handel_2012_rrz_es 25 http://www.bio123.de/node/286889 Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 12 von 99
B1 Ethisches Finanzmanagement Verant- wortung für B1 ETHISCHES FINANZMANAGEMENT die Region Die BODAN GmbH arbeitet bevorzugt mit ethisch, nachhaltigen Finanzinstituten, sowie mit bedeutet Partnern des Wertschätzungskreislaufes (Lieferanten und Kunden) zusammen. darüber B1.1 Institutionalisierung hinaus, die Erste Schritte Fortgeschritten Erfahren Vorbildlich Sub-Indikator Zukunft (1 bis 10 %) (11 bis 30 %) (31 bis 60 %) (61 bis 100 %) mitzuge- Umsetzung des Umsetzung des Umsetzung des Verankerung des ethischen stalten. ethischen Finanz- ethischen Finanzmanagemen ethischen Institutionalisierung Finanzmanagemen Finanzmanagemen managements im ts in einer Vielzahl (mittel) ts in einzelnen ts in allen Unternehmensleitbi von Unternehmensaktiv Unternehmensaktiv ld Unternehmensaktiv itäten itäten itäten Impulsfragen Inwieweit ist ethisches Finanzmanagement in unserem Unternehmen verankert und umgesetzt? Seit wann und wie? Im Gesellschaftervertrag der BODAN GmbH ist das soziale und ethische wirtschaftliche Handeln verankert, unter Verweis auf die Gemeinwohlökonomie seit 2014. Eine explizite Auslobung in Bezug auf das nachhaltige Finanzmanagement findet institutionalisiert nicht statt, wird aber in diesem Sinne immanent gehandhabt. B1.2 Ethisch-nachhaltige Qualität des Finanzdienstleisters Erste Schritte Fortgeschritten Erfahren Vorbildlich Sub-Indikator (1 bis 10 %) (11 bis 30 %) (31 bis 60 %) (61 bis 100 %) Konventionelle Bank mit eigenen Konventionelle ethisch- Bank mit einer Mehrheitlich auf Ethisch-nachhaltige nachhaltigen breiten Palette ethisch-nachhaltige Ausschließlich Qualität des Finanzprodukten (< ethischer Finanzdienstleistun ethisch-nachhaltiger Finanzdienstleisters 5 % am Kredit- bzw. Finanzprodukte (>5 gen spezialisierte Finanzdienstleister (niedrig) Sparvolumen) % am Kredit- bzw. Bank Keine Involvierung Sparvolumen) in kritische Projekte Impulsfragen/ Kennzahlen (zur Orientierung, nachher löschen) Mit welchen Banken und welcher Vorsorgekasse arbeiten wir zusammen? (ungefähre prozentuale Verteilung des Bankgeschäftes bei mehreren Institutionen) Inwieweit sind diese Institutionen ausschließlich auf ethisch nachhaltige Finanzdienstleistungen spezialisiert? Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 13 von 99
B1 Ethisches Finanzmanagement Abwicklung über folgenden Finanzdienstleister Ausrichtung Sparkasse Bodensee Öffentlich rechtliche Einrichtung mit Gemeinwohl- Orientierung und Nachhaltigkeitsmanagement GLS Bank Bochum ethisch-nachhaltig orientierte Bank Internationales Bankhaus Bodensee regionale Bank vom Bodensee mit Engagement im Nachhaltigkeitssektor Tab. 10: Übersicht zu den Bankpartnern der BODAN GmbH Die Sparkasse Bodensee dient dem Unternehmen als Partner zur Abwicklung der täglichen Geldgeschäfte und Transaktionen im Geschäftsalltag und der Finanzierung von Investitionen. Der Gründungsgedanke der Sparkassen als öffentlich-rechtliche Geldinstitute verpflichtet sie dazu, der Region und den Menschen, die in ihr leben, zu dienen. Anders als bei weltweit tätigen Finanzinstituten fließen Ersparnisse von Kunden nicht in internationale Finanzmärkte, sondern in den regionalen Wirtschaftskreislauf.26 Der Sparkassen-Verbund erstellt einen Nachhaltigkeitsbericht, ausgerichtet nach eigenen „Leitsätzen zur Nachhaltigkeit“27. Die GLS-Bank mit Sitz in Bochum ist Partner der BODAN GmbH für die Finanzierung des inzwischen fertiggestellten Erweiterungsbaus zusammen mit der Sparkasse Bodensee. Zusätzlich gewährt die GLS-Bank Darlehen für Investitionen bevorzugt im Nachhaltigkeitssektor28. Als erste sozial-ökologische Universalbank zielt die Bank darauf ab, nachhaltige, individuelle und gesellschaftliche Entwicklung zu ermöglichen. Als Pionier sozial- ökologischer Bankarbeit investiert sie das angelegte Geld sinnstiftend und transparent.29 Kredite werden insbesondere in den Bereichen Energie, Wohnen, Ernährung, Bildung und Gesundheit vergeben. Die Bank erstellt einen Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standard30 31. Das „Internationale Bankhaus Bodensee“ (IBB) dient der BODAN GmbH als weiterer regionaler Finanzdienstleister vom Bodensee in Bezug auf Investitionsdarlehen. Die Bank wurde 1996 unter Führung der Landeskreditbank Baden-Württemberg und der Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank gegründet. Aufgrund der Neuausrichtung der LBBW durch die Integration der BW-Bank verkaufte die LBBW in den Jahren 2005 und 2006 ihre Anteile an die Würth-Gruppe (90 %)32. Ein dezidierter Nachhaltigkeitsbericht wird nicht erstellt. 26 www.sparkasse-bodensee.de „Engagement für die Region“: 27 https://www.sparkasse.de/s_finanzgruppe/bericht-an-die-gesellschaft.html 28 www.gls.de 29 www.gls.de/privatkunden/aktuelles/bankspiegel/ 30 https://www.gls.de/privatkunden/ueber-die-gls-bank/nachhaltigkeit-werte-und-auszeichnungen/gls-nachhaltigkeitsbericht/ 31 https://www.gls.de/download/?file=6297&cHash=442946870e1249e72a9e6246077301de 32 http://www.ibb-ag.de/files/gescha__ftsbericht_2014.pdf Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 14 von 99
B1 Ethisches Finanzmanagement B1.3 Gemeinwohlorientierte Veranlagung Erste Schritte Fortgeschritten Erfahren Vorbildlich Sub-Indikator (1 bis 10 %) (11 bis 30 %) (31 bis 60 %) (61 bis 100 %) Ausschließliche Mehrheitliche Ausschließliche Veranlagung in Teilweise Veranlagung in Veranlagung in ethisch-nachhaltige Veranlagung in ethisch-nachhaltige ethisch-nachhaltige Projekte ethisch-nachhaltige Gemeinwohlorientie Projekte34 Projekte Shareholder Projekte, jedoch rte Veranlagung33 Negativkriterien Negativkriterien Advocacy nicht nach dem (hoch) + Verwendung von + teilweiser Zins- + vollständiger Best-in-Class- Kapitalerträgen für und/oder Zins- und/oder Ansatz soziale/ökologische Dividendenverzicht Dividendenverzicht Investitionen bei Veranlagungen im Fall von Veranlagungen Impulsfragen Wie legen wir unsere Rücklagen / Geldvermögen an? Sind es ausschließlich ethisch- nachhaltige Projekte mit ganzem / teilweisem Zinsverzicht? Die Rücklagen der BODAN GmbH werden zum Teil für die Finanzierung der Investitionen verwendet (z.B. Photovoltaikanlage auf dem Dach des Erweiterungsbaus in 2014 in Höhe von 285.000 €). Ein weiterer Teil (jährl. 136 T€) dient als Rücklage für die zukünftige Ablösung der Standort-Immobilie in Überlingen. Des Weiteren vergibt die BODAN GmbH Kredite an Kunden zur Standortentwicklung und für Neugründungen. Diese Kredite kommen in vollem Umfang der Entwicklung der ökologischen Lebensmittelgesellschaft zu Gute, da hiermit weitere Standorte für die Distribution der Produkte aus nachhaltiger Herstellung und Erzeugung ermöglicht werden. Die Darlehen werden mit einem an den Refinanzierungskosten angelehnten Zinssatz (in 2014 i.d.R. 5%) ausgelobt. In Einzelfällen können besonders unterstützungswertige oder –bedürftige Projekte auch durch teilweisen Zinsverzicht flankiert werden. Die BODAN GmbH beteiligte sich in 2014 mit ca. 210.000 € an ethisch ökologischen Unternehmen und Verbänden. Ebenso unterstützt die BODAN GmbH gemeinsam mit der Regionalen GmbH Kunden seit 2010 mit Bürgschaften für die Umstellung auf umweltfreundliche Kühlgeräte. 33 Z.B. durch transparente Finanzierungspolitik der Bank, Definition klarer Ausschlusskriterien etwa anhand des Frankfurt-Hohenheimer-Leitfadens, Mitunternehmen, KundInnnen, LieferantInnnen, keine Verwendung spekulativer Finanzderivate etc. 34 Z.B. Kredite für ethisch-ökologische Projekte, Investition in erneuerbare Energien, thermische Sanierung, gemeinwohlorientierte Forschung und Entwicklung, Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 15 von 99
B1 Ethisches Finanzmanagement Der BODAN Wertschätzungskreislauf spiegelt das vertrauensvolle Für- und Miteinander auch im Bereich Finanzdienstleistungen (s. E1.2), da sich auch hier das Interesse füreinander nicht nur immateriell, sondern bis in die Finanzströme hinein manifestiert. Die BODAN GmbH unterstützt aktiv durch ihr Engagement und Öffentlichkeitsarbeit Initiativen zur Gestaltung alternativer Finanzkreisläufe in regionalen Strukturen wie die Regionalwert AG oder die Tagwerk eG. In 2014 beteiligte sich das Unternehmen mit einem Beitrag an dem Buchprojekt von Christian Hiß35 „Mit Bürgeraktien die regionale Ökonomie stärken. Ein Handbuch mit praktischen Hinweisen zu Gründung, Beteiligung und Umsetzung“ im Herder Verlag. Weiterhin wurde die Bekanntmachung zur Emission von neuen Bürgeraktien der Regionalwert AG durch Beklebung einer LKW-Rückseite unterstützt. Bei Informationsveranstaltungen im Rahmen von Genussrechts-Finanzierungen von Einzelhandels-Kunden konnten die Vertreter der BODAN GmbH wichtige Informationen zum Hintergrund des vernetzten Wirtschaftens an die Interessenten weitergeben36. B1.4 Gemeinwohlorientierte Finanzierung Erste Schritte Fortgeschritten Erfahren Vorbildlich Sub-Indikator (1 bis 10 %) (11 bis 30 %) (31 bis 60 %) (61 bis 100 %) Zinsfreie Versuch der Erfolgreicher Finanzierung Keine Finanzierung über Beginn der Gemeinwohlorienti überwiegend Eigenkapitalfinanzi Berührungsgruppe Finanzierung über erte mithilfe von erung über n38 oder aus Berührungsgruppe Unternehmens- Berührungsgruppen Kapitalgeber ohne Bankkredit aus n oder aus finanzierung oder Bankkrediten, Mitarbeit im nicht gewinn- Bankkrediten, die (niedrig) die zu keinen Unternehmen37 ausschüttender zu teilverzichteten Sparzinsen mehr Bank Zinsen führen führen Impulsfragen/ Kennzahlen - Woher kommt unser Fremdkapital (%uale Aufschlüsselung)? Wie hoch ist unsere Eigenkapitalquote? - Wie finanzieren wir uns? Wie hoch sind die Zinsen und inwieweit finanzieren wir uns über unsere Berührungsgruppen? Bilanzielle Eigenkapitalquotel %-Anteil am Gesamtkapital Eigenkapital 2013 15,6% Eigenkapital 2014 16,9% Tab. 11: Eigenkapitalquote 35 http://www.herder.de/buecher/gesellschaft_politik/detailseiten/Regionalwert-AG.33453.html?sort=3&query_start=&tb=0 36 http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/friedrichshafen/Zu-wenig-Platz-fuer-frische- Produkte;art372474,6197073 37 Z.B. Begebung von handelbaren Aktien, Beteiligung stiller GesellschafterInnen mit Intention der Vorbereitung einer Aktienemission. 38 Mitarbeiter- und Bürgerbeteiligung (z.B. lokale Bürgerbeteiligungen im Bereich nachhaltiger Energie). Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 16 von 99
B1 Ethisches Finanzmanagement Die bilanzielle Eigenkapitalquote beläuft sich in 2014 auf 16,9%. Rechnet man aber die verbundenen und langfristig ausgelobten Beteiligungen der stillen Gesellschafter hinzu, ergibt sich eine Quote über 20%. Auflistung/Aufteilung der Finanzierungsformen/ Fremdkapitals Verteilung der Bankgeschäfte Giro Investitionen Bau Sonstige Investitionen Sparkasse 98% 1. Bauabschnitt 100% 64% 2. Bauabschnitt 44% GLS 2% 1. Bauabschnitt 0% 13% 2. Bauabschnitt 56% IBB 0% 0% 23% Tab. 12: Aufteilung der Bankgeschäfte In 2013 erhielt die BODAN GmbH Darlehen für Investitionen von der Sparkasse Bodensee in Höhe von 310.000 € in 2014 von der IBB in Höhe von 600.000 €. Die langfristige Finanzierung für den Erweiterungsbau der BODAN GmbH wird von der GLS mit 2.950.000 € und der Sparkasse Bodensee mit 2.250.000 € getragen. Des Weiteren wurde der Fremdfinanzierungsanteil für die Betriebsvorrichtungen des Erweiterungsbaus in Höhe von 500.000 € je zur Hälfte von der GLS Bank und der Sparkasse Bodensee finanziert. Ebenso erhielt die BODAN GmbH einen Förderungszuschuss für Errichtung der gewerblichen Kälteanlage im Rahmen des Erweiterungsbaus aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Höhe von ca. 174.000,00€ wegen der besonderen Umweltverträglichkeit der eingesetzten Technologie. Weitere Finanzierungsinitiativen: Berührungsgruppen Finanzierungsinstrumente Mitarbeiter Beteiligung, Genussscheine, Darlehen Lieferanten Beteiligungen, Genussscheine, Darlehen Kunden Beteiligungen, Genussscheine, Darlehen Tab. 13: Finanzierungsformen und Finanzierungsinitiativen mit Berührungsgruppen Ab 2009 wurden von der BODAN GmbH stille Gesellschafter aus dem Wertschätzungskreislauf (Lieferanten, Erzeuger, Mitarbeiter, Kunden und Verbände) mit einem Stammkapital von 350.000 € aufgenommen, die durch ihre Einlage die Kapitaldecke stärken. Im Bereich der Stillen Gesellschafterverhältnisse sind in 2014 Veränderungen eingetreten. Die beiden Mitarbeiter, die jetzt auch Geschäftsführer sind, haben Ihren Status vom „Stillen Gesellschafter“ zum Vollgesellschafter geändert. Des Weiteren wurde aus dem Mitarbeiterkreis heraus eine Mitarbeiter GbR gegründet, die nun als Stiller Gesellschafter fungiert. In 2014 wurden von der BODAN GmbH Genussrechte in Höhe von 100.000 € an Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten ausgegeben (ebenso geplant in 2015). Lieferanten gewähren der BODAN GmbH seit 2009 Darlehen mit einer Gesamtsumme von 290.000 €, die jährlich verlängert werden können. Das hier generierte Kapital wird zur Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 17 von 99
B1 Ethisches Finanzmanagement weiteren Förderung von Strukturen im ökologischen Lebensmittelhandel eingesetzt, was die BODAN GmbH als besonders sinnvoll ansieht. Das Unternehmen befördert aktiv diese Formen der gegenseitigen Zuwendung im Wirtschaften durch gegenseitige Beteiligung, da sich hierdurch eine andere Qualität des Miteinander ausdrückt und praktisch erlebbar wird. Auch ist es hierdurch möglich, Wertschöpfungsanteile praktisch zu verteilen und so eine Partizipation aller Beteiligten zu ermöglichen. Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 18 von 99
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung Nach 3 – 6 Monaten C1 ARBEITSPLATZQUALITÄT UND GLEICHSTELLUNG Betriebszu- Besonders die C-Gruppe hat sich mit sieben Personen regelmäßig jeden Monat getroffen, gehörigkeit um aktuelle Themen bezüglich Mitarbeiter betreffend zu diskutieren. Hier entstand auch die erhalten neue Schaffung des Gesundheitsjahres für 2015, welches mit kostenlosen Massagen für alle Mitarbeiter in Verbindung mit einer Rückenschulung begann. Mitarbeiter eine 2013 2014 dreistündige Anzahl aller Beschäftigen 185 205 „Bodan-Basic- Aufteilung Mitarbeiter nach Geschlecht 46 weiblich (24,86 %) 51 weiblich (24,88 %) 139 männlich (75,14 %) 154 männlich (75,12 %) Schulung“, in Beschäftigungsverhältnis 148 Vollzeitarbeitsverträge 148 Vollzeitarbeitsverträge der Informa- (Art des Arbeitsvertrages) 12 Teilzeitarbeitsverträge 16 Teilzeitarbeitsverträge tionen über 35 geringfügig Beschäftigte 41 geringfügig Beschäftigte das Unter- Fehlzeiten 2.811 Tage 2.457 Tage nehmen, die (Elternzeit, Krank mit Entgeltfortzahlung, Krank mit Krankengeld, Kinderkranken- Ziele und Betreuung, Mutterschutz m.Beschäftigungs- verbot, Mutterschutz, unentschuldigtes Motivationen, Fehlen) Hierarchieebenen Leitende Positionen: Ges. 10 MA Leitende Positionen: Ges. 10 MA das Umfeld (Anzahl MA pro Hierarchieebene + Hiervon weiblich: 1 Main Hiervon weiblich: 1 MAin Frauenquote/Behindertenquote) und den Hiervon behindert: kein MA Hiervon behindert: kein MA Markt weiter- Tab. 14: Allgemeine Kennzahlen gegeben werden. C1.1 Mitarbeiter Orientierte Organisationskultur und -strukturen Erste Schritte Fortgeschritten Erfahren Vorbildlich Sub-Indikator (0–10 %) (11–30 %) (31–60 %) (61–100 %) Erste Gesamtmaßnahmen Durch Evaluation Umsetzung der Maßnahmen; sind etabliert und abgesichertes mitarbeiterorientier Gesamtmaßnahmen; Planung weiterer werden in Gesamtkonzept ist te deutliche Maßnahmen Umsetzung und vollständig Organisationskultu Maßnahmen zur (ideal: Einbettung Wirkung evaluiert; umgesetzt und r und -strukturen39 Anpassung von in ein Evaluationsergebnis strukturell verankert, Strukturen, Gesamtkonzept) se werden alle FK leben eine mittel Prozessen und mit konkretem eingearbeitet und MA-orientierte Haltung der FK Umsetzungsplan umgesetzt Organisationskultur Impulsfragen Wie werden MitarbeiterInnen bei internem Wechsel oder Neueinstieg eingeschult? Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 19 von 99
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung Inwiefern können die MitarbeiterInnen bei Belangen der täglichen Arbeit mitbestimmen? Welche Entscheidungsbefugnisse haben sie? Wie hoch ist der Grad der Selbstorganisation? Was können die MitarbeiterInnen selbst entscheiden? Wie sieht die Beziehung zwischen MitarbeiterInnen und deren Vorgesetzen im Unternehmen idealtypisch aus? Welche Angebote gibt es für MitarbeiterInnen im Hinblick auf gezielte berufliche Weiterbildung einerseits und allgemeine berufliche Weiterentwicklung (z.B. Karriereentwicklungsprogramme, Mentoring etc.) andererseits? Welche Aus- und Weiterbildungsprogramme (einschließlich Lehrlingsausbildung) gibt es im Unternehmen und wodurch zeichnen sie sich aus? Haben MitarbeiterInnen die Möglichkeit, ihre Situation im Unternehmen, ihre Entwicklungsmöglichkeiten etc. zu besprechen, Feedback zu geben und zu bekommen (z.B. in Form von Mitarbeitergesprächen)? Wie hierarchisch ist das Unternehmen strukturiert? Wie ist die Führungsstruktur? Welche Möglichkeiten haben MitarbeiterInnen, ihre Anliegen, Wünsche und Beschwerden im Unternehmen einzubringen? Gibt es Mitarbeiterbefragungen? Wie und durch wen werden diese organisiert und durchgeführt? Wie und nach welchen Kriterien wird mit den Ergebnissen verfahren? Wie ist der Ablauf, wenn Probleme auftreten? Welche vertraulichen Anlaufstellen gibt es? Welche Beratungsmöglichkeiten wie Supervision, Mediation und Coaching gibt es? Wie sieht die interne Kommunikationsstruktur und Informationspolitik aus? 2013 2014 Durchschnittlich in Anspruch genommene Gesamt 7 Teilnehmer, Gesamt 29 Teilnehmer, Fortbildungszeit durchschnittliche durchschnittliche Fortbildungszeit (nach Geschlecht aufgeteilt) Fortbildungszeit pro MA = 21 pro MA = 96,90 Stunden Stunden 1 Tln weiblich 6 Tln weiblich 6 Tln männlich 23 Tln männlich Tab. 15: Fortbildungszeit Mitarbeiter • Bei der Schulung neuer Mitarbeiter gibt es unterschiedlich lange Einarbeitungsphasen durch benannte Coaches, bis die notwendige Sicherheit der eigenverantwortlichen Tätigkeit gegeben ist. • Nach 3-6- Monaten dreistündige „Bodan-Basic-Schulung“, in der Informationen über das Unternehmen, die Ziele und Motivationen, das Umfeld und den Markt weitergegeben werden. Bei Interesse wird zu einem späteren Zeitpunkt eine Schulung für Fortgeschrittene angeboten. • Mitarbeitergespräche wurden in 2013 nur nach Bedarf und im Jahr 2014 bei 60 % aller Mitarbeiter tatsächlich durchgeführt. • Eine Mitarbeiterin wurde in 2014 über Binako zur Fachberaterin für Naturkost Reformwaren (IHK) ausgebildet. • Eine Qualifizierungsmaßnahme für ungelernte Beschäftigte mit 11 Mitarbeitern begann im Nov. 2013. Ziel war der Ausbildungsabschluss als Fachlagerist, der von allen Teilnehmern erreicht wurde. Sieben ungelernte MitarbeiterInnen konnten einen Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 20 von 99
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung Ausbildungsabschluss als Fachlagerist Ende 2014/Anfang 2015 erwerben. Beide Maßnahmen waren getragen von der BODAN GmbH und der Agentur für Arbeit. Der Anteil war jeweils 50 %. • 22 Mitarbeiter besuchten in 2014 einen Kurs für Führungskräfte, der in 2 Gruppen unterteilt war und über einen Zeitraum von 9 Monaten andauerte. Ausgehend von einem KODE-Kompetenz-Test, welcher mit jedem Mitarbeiter zu Beginn durchgeführt und besprochen wurde, wurden Themen wie „welche persönlichen Kompetenzbereiche machen mich zu einer Führungskraft“ und davon ausgehend „welches sind meine persönlichen Lernfelder für ein Wachstum in der Führungsrolle?“ behandelt. Zudem ging es um Kommunikation, Kooperation/Teamentwicklung und Umgang mit Konflikten. Es wurden insgesamt 10 Seminartermine und 2 Outdoorveranstaltungen mit Elementen wie „Brücke bauen“ und „Bogenschießen“ sowie einer Abschlussveranstaltung durchgeführt. • Unsere Auszubildenden erhalten eine wöchentliche Unterweisung von 1,5 Stunden durch unsere Ausbilder. Bei Bedarf ist ebenfalls Nachhilfeunterricht möglich. • Es finden im Betrieb seit 2014 Deutschkurse durch Inlingua statt, die von ausländischen Mitarbeitern mit unzureichenden Deutschkenntnissen besucht werden. Gesamtstundenanzahl hierfür war für 6 Mitarbeiter insgesamt 76,5 Std. • Die Mitarbeiter haben je nach Abteilung Möglichkeiten ihre Dienstpläne mitzugestalten. Es fanden regelmäßige Abteilungs- bzw. Mitarbeitergespräche statt, z.B. Arbeitskreis Logistik, Einkaufsbesprechung, Verkaufsbesprechung • Die Zuständigkeiten innerhalb der BODAN GmbH sind in einem Organigramm festgehalten (s. Folgeseite). • Aktuell wichtige Informationen sowie die Protokolle der Geschäftsleitungs-konferenzen werden am weißen Brett ausgehängt • Die Mitarbeiter bei der BODAN GmbH wählen alle zwei Jahre zwei Personen als Mitarbeitervertreter. Diese sind aktiv an allen im Unternehmen wichtigen Entscheidungen beteiligt. Diese Form wird als gut gelebte Form der Mitarbeiterbeteiligung und Artikulation von Arbeitnehmer-Interessen angesehen, die sich in den letzten Jahren bewährt hat. • In 2014 wurde, maßgeblich angeregt durch die Arbeit der GWÖ-C-Gruppe, eine Mitarbeiterbefragung zum Thema Gesundheitsjahr durchgeführt. Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 21 von 99
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung Tab. 16: Organigramm der BODAN GmbH, Stand Mai 2015 Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 22 von 99
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung C1.2 Faire Beschäftigungs- und Entgeltpolitik Erste Schritte Fortgeschritten Erfahren Vorbildlich Sub-Indikator (0–10 %) (11–30 %) (31–60 %) (61–100 %) nachhaltige Beschäftigungsange Prekäre Die Möglichkeit einer für den/die AN bote/-perspektiven Beschäftigungsver besseren Vertragsform wird geprüft (interne für alle MA, z.B. hältnisse Prüfroutine) und es gibt ein umgesetztes durch bestehen nur bei Konzept zur nachhaltig positiven überbetriebliche nachweislicher Arbeitsplatzgestaltung für Arbeitskräfte in Kooperationen betrieblicher Kurzzeitverträgen Faire Notwendigkeit Chancengleichheit Gesamtkonzept zur Integration aller Beschäftigungs- bezüglich vorausschauende, Beschäftigtengruppen im Unternehmen (z.B. und Möglichkeiten zur transparente gleiche Rechte auf freiwillige betriebliche Entgeltpolitik aktiven Teilhabe, Personalplanung Sozialleistungen und Förderungen, Rechte auf in Abstimmung mit Abstimmung von Abläufen, Terminen, mittel unternehmensintern BR Kommunikationswegen) e Sozialleistungen etc. Gehalt wird von den Transparentes, verbindliches Gehaltsschema, das im MA als fair Unternehmen unter Einbeziehung der MitarbeiterInnen (oder deren empfunden und VertreterInnen) festgelegt wird sichert ein gutes Leben Impulsfragen Gibt es ein transparentes, verbindliches Entgeltschema? Wie kommt dieses zustande? (In welcher Form) werden ArbeitnehmervertreterInnen bei der Festlegung des Entgelts eingebunden? Von welchen Leitlinien ist die Beschäftigungspolitik des Unternehmens geprägt? Welche Rolle spielt die interne Qualifizierung von MitarbeiterInnen (Lehrlinge, Facharbeiter, aber auch Aufstiegsmöglichkeiten)? Wird die Personalplanung des Unternehmens an die MitarbeiterInnen kommuniziert? Welche Maßnahmen sind im Falle einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens vorgesehen, insbesondere im Hinblick auf die Beschäftigten? Welche freiwilligen Sozialleistungen gibt es im Unternehmen? Stehen diese allen ArbeitnehmerInnen gleichermaßen, unabhängig von der Art ihres Beschäftigungsverhältnisses und ihrer Tätigkeit im Unternehmen, zur Verfügung? Aufgrund der GWÖ-Bilanz 2011 wurde ein neuer Angestellten-Arbeitsvertrag entworfen, der diese Verhältnisse neu regelt. Die alten Verträge werden nach Wunsch umgestellt, neue werden nur nach dem neuen Modell abgeschlossen. Kostenzuschüsse zu Kinderbetreuungskosten, zu vermögenswirksamen Leistungen, zu Fahrtkosten, zur betrieblichen Altersvorsorge, Verpflegungszuschüsse, Zuschüsse für Fortbildungen usw., eine gesunde Ernährung über die Betriebskantine und kostenfreies Mineralwasser während der Arbeitszeit sind weitere soziale Leistungen der BODAN GmbH. Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 23 von 99
C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung C1.3 Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung einschließlich Work- Life-Balance/ flexible Arbeitszeiten Erste Schritte Fortgeschritten Erfahren Vorbildlich Sub-Indikator (0–10 %) (11–30 %) (31–60 %) (61–100 %) BGF ist vollständig im Unternehmen Umsetzung des Erstellung eines verankert und in die Umsetzung des Gesamtkonzepts zur Gesamtkonzepts Strukturen und Gesamtkonzepts zur BGF bis zu 75 %, zur BGF inkl. Abläufe des BGF in wesentlichen und Einführung von Umsetzungsplan Unternehmens Arbeitsschutz Teilen (zu mind. 50%) Qualitätssicherungsm integriert; und MA können konkrete aßnahmen; Verfügbarkeit von Führungskräfte Gesundheitsförd Angebote MA können vielfältige flexiblen agieren als wahrnehmen und innovative erung Arbeitszeiten und Multiplikatoren Angebote einschließlich Teilzeitmodellen Inanspruchnahme wahrnehmen zur Unterstützung Die unterschiedlichen Work-Life- flexibler Arbeitszeiten einer gesunden Arbeitszeitangebote Balance/flexible und Teilzeitmodelle, Flexible Arbeitszeiten Work-Life-Balance sind strukturell Arbeitszeiten die zur Unterstützung und Teilzeitmodelle der MA integriert und kulturell der Work-Life- für alle MA möglich akzeptiert, die mittel Ergonomische Balance der MA und strukturell organisationsweite beitragen können, für unterstützt, Arbeitsplätze, Nutzung (auch in mind. 50 % der MA Homeoffice wird nach Erfüllung des hierarchisch höheren möglich Möglichkeit Arbeitsschutzes Positionen, auch bei unterstützt Männern) wird unterstützt Impulsfragen Wie werden die Arbeitszeiten eingeteilt? Gibt es flexible Arbeitszeitmodelle? Welche? Wer entscheidet, wann und wie viel er/sie arbeitet? Wie hoch ist der Grad der Selbstorganisation? Besteht die Möglichkeit zur Nutzung von Home Office? Wie viele Tage pro Mitarbeiter pro Jahr können zur psychischen und physischen Gesundheitsvorsorge genutzt werden? Welche Angebote stehen zur Auswahl? Wie sicher und ergonomisch sind die Arbeitsplätze gestaltet? Durch welche Maßnahmen und Abläufe wird die Erreichung und Erhaltung optimaler Arbeitsplatzsicherheit und - ergonomie gesichert? Sind die Arbeitsplätze barrierefrei zugänglich? Gibt es zusätzliche Entspannungsräume für die MitarbeiterInnen? Welche Maßnahmen zur physischen Gesundheit gibt es? Gibt es ein Programm zur betrieblichen Gesundheitsvorsorge und was umfasst es? Die Geschäftsräume der BODAN GmbH sind behindertengerecht und mit Kantine und Ruheräumen, Grünflächen und Sitzgelegenheit im Freien ausgestattet. Teilzeitmodelle (von 50-75%), Vaterkarenz (in 2013: 3 Mitarbeiter und in 2014: 4 Mitarbeiter in Elternzeit) und die Gemeinwohlbericht 2013 / 2014 BODAN GmbH Seite 24 von 99
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