Wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 14 - Exporterwartungen
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wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 14 - Exporterwartungen trüben Konjunkturklima 18 - Auf dem Weg zum Konsens beim A46-Lückenschluss NOVEMBER 2018 www.ihk-arnsberg.de 11/2018 © relif - Fotolia.com
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editorial Bewerber wünschen Offenheit Bei der Studie „Azubi Recruiting Ausbildung erwartet. Deshalb wird Trends 2018“ konnten die Teilneh- in Zukunft nur erfolgreich sein, merinnen und Teilnehmer in Frei- wer bei der Bewerberansprache die textfeldern offen und anonym ihre Wünsche der Zielgruppen berück- Meinung kundtun, etwa zum Einsatz sichtigt. Und da heißt es vor allem von sozialen Medien im Recruiting, authentisch sein. Nicht jedem ver- zu Vorstellungtests und -gesprächen meintlichen (Social Media-)Trend und zum Bewerbungsverfahren. Da- hinterherlaufen, aber sich auch von haben sie auch Gebrauch ge- neuen Formen der Ansprache nicht macht, wie diese klaren Worte eines verweigern. jungen Teilnehmers zeigen: Bewerber wünschen sich zudem Andreas Rother „Ausbildungsbetriebe sollten da- Transparenz im Verfahren. Wo ste- „ IHK-Präsident rauf achten, seriös zu bleiben. Die hen sie derzeit, wann folgt der meisten wollen total cool und lässig nächste Schritt, wie war das Ergeb- in sozialen Medien rüber kommen, nis im Einstellungstest? Warum war aber ich finde das mitunter einfach eine Bewerbung nicht erfolgreich? nur lächerlich. Modern ja - aber pas- Einher mit Transparenz im Bewer- send zur Firma. Junges Start-up oder bungsverfahren geht Schnelligkeit. alteingesessenes Familienunterneh- Das Smartphone mit WhatsApp und men? Werbung für Ausbildungsplät- Co. hat die Kommunikation enorm Transparenz geht ze sollte zum Image passen.“ beschleunigt. Wer Bewerberinnen Welche Form der Werbung passt und Bewerber zu lange auf eine im Bewerbungs- aber nun zum Image des eigenen Antwort warten lässt, stellt häufig verfahren mit Unternehmens? Und wie kommt fest, dass sie schon bei einem an- sie dann auch richtig bei der Ziel- deren Unternehmen unterschrieben Schnelligkeit gruppe an? Diese Recruiting-Fragen haben. drängen sich immer stärker auf, be- Ein modernes, zielgruppenorien- einher. sonders in kleinen und mittelgroßen tiertes Recruiting wird angesichts Unternehmen. Schließlich kommen des Fach- und Arbeitskräftemangels in unserer Region auf einen Ausbil- immer wichtiger. Und junge Men- dungsplatzbewerber inzwischen 1,4 schen gilt es zu überzeugen, dass Ausbildungsstellen. Überdies sind die duale Ausbildung hervorragen- derzeit 6.500 Stellen unbesetzt. de Karriereperspektiven bietet. Mit Eine Stelle allein in der Zeitung zu unserem Titelthema möchten wir inserieren, liefert darum nur noch Ihnen daher Anregungen geben, in den seltensten Fällen die passen- wie Sie ihr Recruiting erfolgreich den Bewerberinnen und Bewerber. gestalten können. Besonders die jungen Menschen möchten eine klare Vorstellung Ihr davon bekommen, was sie in der Andreas Rother wirtschaft 11/2018 1
I N H A LT titelthema I recruiting 4 Recruiting: digital und regional 6 Bewerber möchten wissen, wie es nach Wer beim Recruiting er- folgreich sein will, sollte der Ausbildung weiter geht genau hinschauen, was 9 Bewerber kommen nicht mehr von alleine sich Bewerber wünschen 11 Ein modernes Bewerbermanagement sorgt für und offen sein für neue Transparenz und Wertschätzung Wege der Ansprache. 12 Die Zukunft des Recruitings ist digital und Seite 4 datenschutzkonform © ink drop- Fotolia.com unternehmen & region Konsum und Inves- 14 Exporterwartungen trüben Konjunkturklima titionen stützen die Konjunktur. Doch die 16 Großer Preis des Mittelstandes 2018 für Ewers IHK-Konjunkturum- Strümpfe und Kreis-Wirtschaftsförderung Soest frage zeigt: Die Kon- junkturerwartung hat sich eingetrübt. Die politik Exporterwartungen 18 „46sieben“: Auf dem Weg zum Konsens gehen deutlich zu- rück. Seite 14 beim Autobahn-Lückenschluss © alphaspirit - Fotolia.com 20 Aus Berlin und Brüssel Straßen.NRW hat ein news & service neues Beteiligungs- projekt mit dem Na- 22 IHK ehrt beste Azubis und men „46sieben“ Weiterbildungsabsolventen aufgelegt. Es soll Be- 27 Neu berufener Berufsbildungsausschuss fürworter und Gegner der IHK konstituiert sich des Lückenschlusses 28 „Welthandel im Weltwandel“: 700 Akteure der der A46 zwischen He- mer und Neheim an Außenwirtschaft diskutierten in Aachen einen Tisch bringen. 30 Das neue Gesetz zum Schutz von Seite 18 © Manfred Steinbach - Fotolia.com Geschäftsgeheimnissen 31 Neue Betrugsmasche: Datenschutzauskunft- Zentrale will mit Fax Daten abgreifen 31 Kooperation zwischen Ruhrgebiet und Süd- westfalen: Westfalen-Initiative startet Befragung 32 Arbeitsjubilare 34 IHK-Börsen rubriken 1 Editorial 191 Auszubildende und Weiterbildungsteilnehmer aus den beiden 43 Zahlen, bitte! Kreisen Soest und Hochsauerland zeichnete die IHK für ihre hervor- 44 Im nächsten Heft/Impressum ragenden Leistungen aus. Seite 22 2 wirtschaft 11/2018
Reichweite: Platz 1 Berufliche Pflichtlektüre: Platz 1 Mittelstands- relevanz: Platz 1 REM 2015 Die neue Reichweitenstudie Entscheider im Mittelstand Die 72 IHK-Zeitschriften in Deutschland gehören zur Pflichtlektüre vieler Unternehmer, die über eine Geschäfts- beziehung mit Ihrem Haus entscheiden. Denn die IHK-Zeit- schriften erzielen eine Reichweite von 1,564 Millionen Leser pro Ausgabe (LpA).* Schalten Sie Ihre Anzeigen dort, wo Sie Ihre Kunden erreichen und neue Geschäfts- beziehungen aufbauen wollen. An Ihrem Standort, in mehreren IHK-Regionen Ihrer Wahl oder bundesweit mit der IHK-Nationalkombi. Planungsunterstützung, Angebo- te und Abwicklung aus einer Hand durch unsere Service- organisationen. Service NRW: Service national: IHK-Kombi West IHK-Zeitschriften eG Tel: 0251 690-4813 Tel: 0611 23668-0 info@ihk-kombi-west.de office@ihkzeitschriften.de www.ihk-kombi-west.de www.ihkzeitschriften.de *Quelle: Reichweitenstudie Entscheider im Mittelstand 2015, TNS Infratest/DIHK. Informationen zur Studie, MDS Online und Download der Berichtsbände: www.entscheider-mittelstand.de lstand.de wirtschaft 11/2018 3
titelthema I recruiting Recruiting: digital und regional Der Wettbewerb um Mitarbeiter wird angesichts des Fach- und Arbeitskräftemangels in Zukunft wach- sen. Insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen sollten sich darum mit neuen Marketing-Instru- menten in der Personalbeschaffung und einer strategischen Herangehensweise befassen. Sonst bleiben die Stühle bei Vorstellungsgesprächen in Zukunft immer öfter leer. 4 wirtschaft 11/2018 © ink drop- Fotolia.com
titelthema I recruiting Azubi-Recruiting Trends 2018 Einsatz neuer technologien Doppelperspektivische Umfrage Wie „Up-to-Date“ sind Azubis wirklich? Bewerber möchten 41,94 % wissen, wie es nach mit 5537 Bewerbern, Auszubildenden und Ausbildungsverantwortlichen der Azubis halten sich im Hinblick der Ausbildung weiter geht auf neue Technologien für up-to-date. 68,20 % der Ausbilder glauben, Azubis sind „immer auf dem neuesten Stand“. Berichtsheft Mehr als jeder zweiter Bewerber hat inzwischen zwei oder mehr Zusagen für einen Ausbildungsplatz. Das heißt: Heute entscheiden die jungen Menschen, bei welchem Was halten Azubis vom Berichtsheft? Unternehmen sie eine Ausbildung machen wollen – oder bei wem sie sich überhaupt bewerben. Darum lohnt es sich, einmal darauf zu schauen, was die junge Zielgrup- pe denkt und von einem Ausbildungsbetrieb erwartet. Diesen Blick auf die Wünsche der Auszubildenden wirft Felicia Ullrich. Bereits zum sechsten Mal hat sie mit ihrem Unternehmen u-form Testsysteme eine doppelperspek- 18,35 % 56,48 % 25,17 % Social Media im Bewerbungsprozess tivische Studie zum Thema Azubi-Recruiting und Azubi-Marketing erstellt. Dazu hat sie 4.303 Azubi-Bewerber und Auszubildende sowie 1.234 Ausbildungsverantwortliche befragt. „wichtig“ Wie reagieren Azubis auf aber „lästig Social Media Nutzung wichtig“ „lästig und unwichtig“ im Bewerbungsverfahren? wirtschaft: Frau Ullrich, Sie empfehlen Un- Welche Informationen in den Anzeigen ternehmen, ihre bereits Social langjährig Media sollte im bewährte wünschen Bewerbungsverfahren sich diewerden! gar nicht eingesetzt Jugendlichen? Stellenanzeige mal zu überdenken. Warum? 9,86 % Ausbildungsplätze 26,34 % ZUSTIMMUNG Aus der aktuellen Studie wissen wir, dass Wie viele Angebote bekommt ein Bewerber durchschnittlich? Felicia Ullrich: Aus der Befragung unseres die jungen Leute mehr darüber erfahren Studienpartners Talenthero wissen wir, dass nur26,85 28%Prozent der Jugendlichen nach Ablehnung möchten, wie es nach der Ausbildung wei- 57,15 %ter gehen kann, welche Zukunftschancen 63,29 % dem Lesen einer Stellenanzeige Lust haben, Unstimmig erhalten mehr als%ein Ausbildungsplatzangebot. 20,46 Durchschnittlich der Beruf und das erhält Bewerber 53,2 % ein Unternehmen bieten. sich zu bewerben. Ich denke, das ist ein Und 2,01 Angebote! sie wünschen sich mehr Informatio- erschlagendes Argument. Wenn man dann nen zum Ausbildungsberuf und zum Aus- dagegen hält, dass viele Stellenanzeigen ja bildungsunternehmen. Zwar werden Infor- Felicia Ullrich auch noch Geld kosten, ist es schon allein mationen gegeben, aber selten spannend aus Effizienzgründen Treffsicher sinnvoll, die Quote die passenden Chatbots Talente und im Sinne von Story-Telling finden! oft in wenig durch lebendige und Lust aufDas führende Sollten Berufsbilder Testsystem Unternehmen Ausbildung Chatbots für erfolgreiches nutzen, um über Azubi-Recruiting zielgruppengerechter Sprache. Mein Lieb- offene Ausbildungsstellen zu informieren? TOP! machende Stellenanzeigen zu ersetzen. lingsbeispiel FLOP! welche werden ist hier immer die Aussage NEIN Welche Berufe sind top, „ eher als Flop gesehen? ► Fachinformatiker/-in ► Friseur/-in 1 ► Kfm./Kffr. für Büromanagement Azubi-Recruiting Trends 2018 ► Verkäufer/-in JA -1 ► Mediengestalter/-in 35,6 % ► Koch/Köchin -2 2 Doppelperspektivische -3 Umfrage 64,4 % 3 mit 5537 Bewerbern, Auszubildenden und Ausbildungsverantwortlichen Nur 28% haben nach dem Lesen Stellenanzeigen Berichtsheft einer Anzeige Lust, Eltern im Bewerbungsprozess Worauf Wasliegt der Azubis halten Fokus bei vomStellenanzeigen? Berichtsheft? sich zu bewerben. Setzen Ausbildungsverantwortliche bei ihren Bewerbern 81,56 Anforderungsprofil auf den Einfluss der Eltern? NU%%R ,87 % 41,27 35,64 74 % %% 18,35 % Ausbildungsvergütung 56,48 % 25,17 40,05 56,55 % der Ausbilder denken, dass Azubis die Meinung „wichtig“ „lästig aberder Ausbilder beziehen Eltern wichtig“ „lästigauch und unwichtig“ 40,73 % Berufliche Perspektiven der Eltern wichtig ist. 75,16 % ein. tatsächlich mit in den Bewerbungsprozess Fokus bei Ausbildungsverantwortlichen So wünschen es sich Azubis Ausbildungsplätze Mehr InformationenGlaubwürdigkeit Wie viele Angebote bekommt ein Bewerber durchschnittlich? unter: www.testsysteme.de/studie 6 Wie glaubwürdig sind bestimmte Personengruppen wirtschaft 11/2018 für Azubis? 57,15 % erhalten mehr als ein Ausbildungsplatzangebot.
Ausbildungsvergütung 40,05 % 56,55 % der Ausbilder denken, dass Azubis die Meinung der Ausbilder beziehen Eltern auch 40,73 % Berufliche Perspektiven der Eltern wichtig ist. 75,16 % ein. tatsächlich mit in den Bewerbungsprozess Einsatz neuer technologien Wie „Up-to-Date“ sind Azubis wirklich? Fokus bei Ausbildungsverantwortlichen So wünschen es sich Azubis 41,94 % der Azubis halten sich im Hinblick auf neue MehrTechnologien für up-to-date. Informationen Glaubwürdigkeit unter: www.testsysteme.de/studie Wie glaubwürdig sind bestimmte Personengruppen für Azubis? 68,20 % der Ausbilder glauben, Azubis sind „immer Elternauf dem neuesten Stand“. 82,39 % andere Azubis 72,45 % u-form Testsysteme GmbH & Co. KG | Klauberger Str. 1 | 42651 Solingen | Tel.: 0212 260498-0 | www.testsysteme.de Influencer 6,06 % der „tariflichen Bezahlung“. Welcher pe so glaubhaft vermitteln, wie die junge Social Media im Bewerbungsprozess 17-Jährige weiß schon, welche konkrete Zielgruppe selber. Ganz wichtig ist auch, Wie reagieren Azubis auf Social Media Nutzung Summe sich dahinter verbirgt? Kaum ei- dass junge Menschen Arbeit und Unter- Einsatz neuer technologien ner, weil der Begriff tarifliche Bezahlung im Bewerbungsverfahren? nehmen erleben können. Wir wissen aus Wie „Up-to-Date“ sind Azubis wirklich? in seinem bisherigen Leben einfach nicht der Studie, dass über 70 Prozent der Ju- Social Media sollte im Bewerbungsverfahren gar nicht eingesetzt werden! vorgekommen ist. Hier wünscht sich die gendlichen gerne Probearbeiten oder ein 41,949,86%% der Azubis halten sich im Hinblick Zielgruppe konkrete Zahlen. Praktikum machen 26,34 % möchten. Aber nur Was ist der entscheidende Faktor sich für ZUSTIMMUNG auf neue Technologien für up-to-date. etwas über 30 Prozent der Unternehmen bieten diese Möglichkeit. Natürlich kostet 68,20 % der Ausbilder einen Ausbildungsplatz zu entscheiden?Ablehnung glauben, Azubis ein Praktikum Zeit und ist mit Aufwand „ 26,85 % sind „immer auf dem63,29 Auf die Frage, was den Bewerbern den neuesten % Unstimmig Stand“. verbunden, 20,46 % aber es ist eine 53,2 de Investition, um junge Menschen zu hervorragen- % letzten Kick gegeben hat, sich für ihr Un- gewinnen. Vielleicht sollten einfach mal ternehmen zu entscheiden, lagen in der die Azubis als Projekt den Ablauf eines Studie auf den ersten Plätzen das „sym- Praktikums gestalten. Sie wissen, welche pathische Gespräch“ und die „gute At- Chatbots Social Media im Bewerbungsprozess Aufgaben die junge Zielgruppe spannend mosphäre“. Aber schon Sollten auf Platz drei findet Unternehmen Chatbots undumzu nutzen, welchen Kollegen man Prak- über Wie reagieren Azubis auf Social Media Nutzung kommt die „schnelle Entscheidung“. offene In tikanten guten Gewissens schicken kann. Ausbildungsstellen zu informieren? im Bewerbungsverfahren? NEIN Zeiten schneller Kommunikation wie über Vielleicht sollten WhatsApp können sich Unternehmen lan- Welche Bedeutung haben Social-Media- die Azubis als Social Media sollte im Bewerbungsverfahren gar nicht eingesetzt werden! ge Bewerbungsprozesse nicht mehr leis- Kanäle und Online-Stellenbörsen? ten. 61 Prozent JA 9,86 %der Jugendlichen haben heute mehr als ein Ausbildungsplatzange- bot. Da heißt es, schnell „zuzuschlagen“, ZUSTIMMUNG 26,34 % 81 Prozent der Jugendlichen suchen on- 35,6 % line nach Ausbildungsplätzen. Aber eher Projekt den Ablauf eines Praktikums wenn ein 64,4 Ablehnung % einen guten Eindruck bei Google als bei Snapchat. Social Media Bewerber gestalten. 26,85 % macht. Wer das als Unternehmen 63,29 % Unstimmig mit ei- wird hier 20,46 % in meinen Augen 53,2total % überbe- genen Ressourcen nicht leisten kann, soll- wertet. Auch die aktuelle Studie zeigt sehr te das Angebot der Azubi-Finder der IHK deutlich, dass das jetzt so gehypte Snap- Arnsberg nutzen, die sie aktiv bei der Su- chat nichts ist, worüber sich Bewerber che passender Azubis unterstützen. Stellenanzeigen eine Ansprache wünschen. Wir wissen, Chatbots Worauf liegt der Fokus beidass bei der Wahl des Ausbildungsplatzes Stellenanzeigen? Was ist für Auszubildende Sollten noch Unternehmen wichtig? Chatbots die nutzen, räumliche um über Nähe zum Wohnort eine Anforderungsprofil offene Ausbildungsstellen zu informieren? 81,56 % große Rolle spielt. Daher würde 41,27 % ich immer NEIN Wichtig sind Faktoren wie Sicherheit, gute auch Medien mit einbeziehen, die diese Ausbildungsvergütung 40,05 % Weiterbildungsmöglichkeiten und Zusatz- Nähe herstellen – das ist56,55 bei% Social Me- qualifikationen schon in der Ausbildung. dia bisher nicht der Fall. Da sind Medien, JA 40,73 % Und dasBerufliche gilt es,Perspektiven möglichst authentisch die eine konkrete Suche erlauben, 35,6% % wie der 75,16 und zielgruppengerecht zu vermitteln. IHK Lehrstellenatlas oder die Jobbörse der Eine gute Möglichkeit hierfür sind Ausbil- Fokus bei Ausbildungsverantwortlichen Arbeitsagentur So wünschen es viel besser geeignet. Das sich Azubis 64,4 % dungsbotschafter. Keiner kann die Vortei- gemischt mit einem guten Schulmarketing le von Ausbildung an die junge Zielgrup- und der Ansprache zum Beispiel über das Mehr Informationen unter: www.testsysteme.de/studie wirtschaft 11/2018 7 Stellenanzeigen
für Azubis?Durchschnittlich erhält ein Bewerber 68,20 % der Ausbilder glauben, Azubis sind „immer 2,01 Angebote! Elternauf dem neuesten Stand“. 82,39 % titelthema I recruiting andere Azubis 72,45 % Influencer 6,06 % Berufsbilder TOP! Social Media im Bewerbungsprozess FLOP! Welche Berufe sind top, welche werden eher Wie reagieren als Flop Azubis gesehen? auf Social Media Nutzung ► Fachinformatiker/-in Einsatz neuer technologien ► Friseur/-in im Bewerbungsverfahren? ► Kfm./Kffr. für Büromanagement ► Mediengestalter/-in 1 -1 ► Verkäufer/-in Wie „Up-to-Date“ sind Azubis wirklich? ► Koch/Köchin -2 Social Media sollte im Bewerbungsverfahren gar nicht eingesetzt werden! 41,949,86%% der Azubis2halten sich im Hinblick 3 26,34 %-3 auf neue Technologien für up-to-date.ZUSTIMMUNG Ablehnung 68,20 % der Ausbilder glauben, Azubis 26,85 %„immer auf dem neuesten Stand“. sind 63,29 % Unstimmig 20,46 % 53,2 % Eltern im Bewerbungsprozess Setzen Ausbildungsverantwortliche bei ihren Bewerbern 7% Chatbots Social Media im Bewerbungsprozess 35N,U6R auf den Einfluss der Eltern? 74,8 4% Sollten Unternehmen Chatbots nutzen, um über Wie reagieren Azubis auf Social Media Nutzung offene Ausbildungsstellen zu informieren? im Bewerbungsverfahren? NEIN der Ausbilder denken, dass Azubis die Meinung der Ausbilder beziehen Eltern auch der Media Social Eltern sollte wichtigim ist. tatsächlich Bewerbungsverfahren gar nichtmit in den Bewerbungsprozess eingesetzt werden! ein. Quelle Infografiken: JA 9,86 %u-form Testsysteme GmbH & Co. KG. ZUSTIMMUNG 26,34 % 35,6 % „ lokale Radio sind wahrscheinlich erfolgs- 64,4 % versprechender. Aber auch wenn ich mich Ablehnung Glaubwürdigkeit IHK Arnsberg mit den Elternbotschaftern, was ich so auch von keiner anderen IHK 26,85 % wiederhole - viel wichtiger als 63,29 % derUnstimmig Kanal Wie glaubwürdig sind bestimmtebisher 20,46 % kenne. Denn hier gilt53,2das Personengruppen % gleiche für Azubis? sind gute, spannende Inhalte. Gute Inhalte wie bei der jugendlichen Zielgruppe. Kei- funktionieren inEltern jedem Medium - schlech- ner kann authentischer den Vorteil einer 82,39 % te Inhalte funktionieren auch in guten Me- Ausbildung an Eltern übermitteln als es dien nicht. andere Azubis Stellenanzeigen 72,45 % Eltern können. Wenn hier den Eltern, Eltern wollen Influencer Chatbots 6,06 % Worauf liegt der Fokus bei Stellenanzeigen? durch andere Eltern und deren eigene Welche Rolle spielen Eltern im Berufsorien- Sollten Unternehmen ChatbotsBiografie heraus, nutzen, um über glaubhaft und spannend 81,56 % Anforderungsprofil offene Ausbildungsstellen zu informieren? das Beste für ihre tierungsprozess? Karrierewege aus der Ausbildung 41,27 % heraus Kinder, aber Ausbildungsvergütung Eltern sind ganz wichtig in diesem Pro- Einsatz neuer technologien NEIN aufgezeigt werden, dann besteht ße Chance, dass Eltern Ausbildung wie- 40,05 % 56,55 % eine gro- JA wissen nicht, zess. Auch wenn Jugendliche in der Pu- der stärker als Alternative zum 40,73 % Studium Berufliche Perspektiven sehen. Ich habe selber mit35,6 einer%Bankleh- Wie „Up-to-Date“ sind Azubis wirklich? bertät die eigenen Eltern vielleicht spießig 75,16 % was das Beste ist. finden, so wissen sie doch, dass sie es re meine Karriere angefangen und würde gut mit 41,94 %% der ihnenFokus meinen und Azubis siehalten sich auf sichsie bei Ausbildungsverantwortlichen auch Sonachträglich im Hinblick keinen anderen Weg wünschen es sich Azubis verlassen 64,4 können. Aber auch Eltern sind gehen. Darum gilt auch hier: machen Sie auf neue Technologien für up-to-date. heute ob der Vielfältigkeit des Angebots Ihre Berufe und Ihre Unternehmen auch 68,20 oft verwirrt. Sie Mehr% der wollen das Informationen Beste Ausbilder glauben,für ihre unter:Azubis für Eltern erlebbar. Nur weil ich erwach- www.testsysteme.de/studie Kinder, sind aber„immer wissenauf nicht demwas Stand“. sen bin und im Berufsleben stehe, kenne das Beste neuesten ist. ich doch nicht die ganze Bandbreite an be- Stellenanzeigen ruflichen Möglichkeiten. Worauf liegt der Fokus bei Stellenanzeigen? Wie lassen sich denn die Eltern besser über die u-form Ausbildungsmöglichkeiten informie- Testsysteme GmbH & Co. KG | Klauberger Das Str. 1 | 42651 Interview Solingen | Tel.:führte Thomas| www.testsysteme.de 0212 260498-0 Becker 81,56 % Anforderungsprofil 41,27 % ren? Social Media im Bewerbungsprozess ---mehr------------------------------------------------- 40,05 % Ausbildungsvergütung Wie reagieren Azubis auf Social Media Nutzung 56,55 % Vorbildlich finde ich hier die Initiative der www.testsysteme.de/studie im Bewerbungsverfahren? Berufliche Perspektiven 40,73 % 75,16 % 8 Social Media sollte im Bewerbungsverfahren gar nicht eingesetzt werden! wirtschaft 11/2018 Fokus 9,86 %bei Ausbildungsverantwortlichen So wünschen es sich%Azubis 26,34
Foto: Dallmer GmbH + Co. KG Im letzten Jahr konnte Yvonne Dallmer erstmals die Ausbildungsstelle zur Fachkraft für Lagerlogistik nicht besetzen. Darum geht sie neue Wege beim Recruiting von Auszubildenden. Bewerber kommen nicht mehr von alleine „Wenn die jungen Leute das Berufsbild gar nicht kennen, dann wundere ich mich nicht, dass ich keine Bewerbungen bekom- me“, berichtet Yvonne Dallmer, geschäfts- führende Gesellschafterin der Dallmer GmbH + Co. KG in Arnsberg. Sie hat zwei hat Yvonne Dallmer überrascht. Der Beruf Fachkraft für Lagerlogistik war den Schüle- rinnen und Schülern völlig unbekannt. Ob- wohl doch der Logistik-Job weit verbreitet sei, musste die Unternehmerin feststellen. Ihr Fazit: Die Menschen reden natürlich „ Ich kann nicht ihrer Auszubildenden zu IHK-Ausbildungs- miteinander. Aber als Unternehmerin kön- botschaftern geschult und sie vor kurzem ne sie nicht davon ausgehen, dass die Men- davon ausgehen, erstmals in die Schulen geschickt. Dort stel- schen auch über ihre Arbeit sprechen und len sie den Schülerinnen und Schülern ihre die Jugendlichen so mitbekommen, was dass Jugendliche Ausbildung und ihren Berufsalltag vor. Au- einen Beruf ausmacht. mitbekommen, was thentisch und glaubwürdig, denn als junge Vor zehn Jahren war das noch anders. Menschen sprechen sie die gleiche Sprache Damals ist Yvonne Dallmer als vierte Ge- einen Beruf wie die Schüler. Und manche Fragen lassen neration in die Geschäftsführung des Fami- ausmacht. sich einfach leichter mit Gleichaltrigen be- lienbetriebs eingestiegen und sie kann sich sprechen, als mit Lehrern oder Ausbildern. noch gut an die ersten Jahre erinnern: „Wir Doch die Erfahrung, die einer der beiden haben damals sprichwörtlich Wäschekörbe Auszubildenden von seinem ersten Auftritt voll mit Bewerbungen bekommen.“ Ein- als Ausbildungsbotschafter mitbrachte, fache Anzeigen in den Tageszeitungen im wirtschaft 11/2018 9
titelthema I recruiting Umkreis von 50 Kilometern reichten aus, Ansprechpartner für ihre Kinder.“ um freie Arbeitsstellen zu besetzen. Aus- Auch zum Girls‘ Day und zur Berufsfeld- zubildende hat das Unternehmen gar nicht erkundung lädt das Unternehmen Schüle- aktiv suchen müssen. „Die Auszubilden- rinnen und Schüler ein. Dabei führt Dall- den haben uns gefunden. Die Bewerber ka- mer die Jugendlichen nicht nur durch das men von alleine“, erzählt sie. Unternehmen, sondern setzt auch kleine Doch diese Zeiten seien vorbei. „Die Situ- Projekte mit ihnen um. Am Ende des Ta- ation kippt jetzt, das merken wir seit zwei ges halten die Jugendlichen so einen selbst bis drei Jahren deutlich“, erklärt Yvonne gefrästen Schlüsselanhänger in der Hand. Dallmer und berichtet: „Letztes Jahr konn- Ein weiteres wichtiges Marketing-Instru- ten wir erstmals die Ausbildungsstelle zur ment ist für Dallmer die Ferienarbeit. Die „ Fachkraft für Lagerlogistik nicht besetzen.“ Jugendlichen sammeln dabei Praxiserfah- Auch für die beiden weiteren gewerblichen rungen und berichten gleichzeitig Eltern Berufe, Verfahrensmechaniker für Kunst- und Freunden über ihre Tätigkeiten und stofftechnik und Werkzeugmechaniker be- den Betrieb. Anzeigen für Fachkraft-Stellen kommt sie deutlich weniger Bewerbungen, schaltet Dallmer erfolgreich in Online-Stel- als noch vor ein paar Jahren. Allein bei lenbörsen. den Industriekaufleuten kann sie noch aus Yvonne Dallmer probiert aber nicht nur zahlreichen Bewerbungen auswählen. neue Recruiting-Instrumente aus. Das Ar- Die Eltern Um dem Bewerberrückgang zu begeg- beitgeber-Marketing hat sie auch strate- nen, hat Yvonne Dallmer angefangen, neue gisch im Marketing-Mix des Unternehmens müssen auch Wege bei der Suche nach Auszubildenden verankert. Zudem hat sie kürzlich ihr Mar- wissen, wie zu gehen. Einer sind die beiden Ausbil- keting-Team verstärkt. Die neue Kollegin dungsbotschafter. Ein weiterer die Ver- soll auch das Thema Fachkräftemarketing es in einem anstaltung „Karriere-hier live“, an der ihr weiterentwickeln und voranbringen. Dass Betrieb abläuft. Unternehmen dieses Jahr erstmalig teilge- ihr Unternehmen einmal so aktiv im Mar- nommen hat. Bei der Veranstaltung geben keting sein würde, hätte sie vor einigen Jah- Ausbildungsbetriebe aus der Region Eltern ren noch nicht gedacht. und potenziellen Auszubildenden die Mög- Ob sie auch in Zukunft noch ausreichend lichkeit, den Arbeitsalltag im Betrieb haut- Auszubildende und Fachkräfte finden wird? nah zu erleben. In zwei Stunden stellen Yvonne Dallmer ist optimistisch, denn vie- Auszubildende und Ausbilder im Betrieb le Mitarbeiter sind schon lange, teils seit ihre Berufe vor und geben einen Einblick in Generationen, im Unternehmen. „Als Fa- die tägliche Arbeit. Leider sei die Resonanz milienunternehmen wollen wir langfristig noch nicht so gut gewesen, berichtet Yvon- erfolgreich sein. Wir denken in Generatio- ne Dallmer. Aber das Konzept, die Eltern nen. Junge Menschen, die einen Mehrwert mit einzubinden, hat sie überzeugt: „Die in ihrer Arbeit sehen wollen und leiden- Eltern müssen auch wissen, wie es in ei- schaftlich und engagiert sind, können bei nem Betrieb abläuft, denn sie sind wichtige uns langfristig erfolgreich sein.“ bec Dallmer GmbH + Co. KG Yvonne Dallmer ist geschäftsführende Gesellschafterin der Dallmer GmbH + Co. KG. Das Unternehmen besteht seit 1913 und hat seinen Sitz in Arnsberg. Dallmer produziert Entwässerungssysteme für den Hausbereich. Bekannt ist das Unterneh- men für die vielfach mit Design-Preisen prämierten Duschrinnen für bodengleiche Duschen. Rund 200 Mitarbeiter arbeiten für das Familienunternehmen. 10 wirtschaft 11/2018
Ein modernes Bewerbermanagement sorgt für Transparenz und Wertschätzung Felix Berghoff ist einer von vier Gründern des Stellenportals karriere-suedwestfalen.de und der Bewerber- managementsoftware talentstorm. Seit nun sechs Jahren bringt das Team Unternehmen und Fachkräfte in der Region zusammen. Dabei haben sie viel über die Anforderungen von Personalern und Bewerbern gelernt. Im Interview erläutert Felix Berghoff, worauf es heute beim Recruiting ankommt. wirtschaft: In vielen Branchen beginnt sich back. Können die Personalabteilungen da der Arbeitsmarkt umzukehren: der Bewer- mithalten? ber wählt den Arbeitgeber aus. Was bedeu- tet das für Unternehmen? Gerade die jungen Menschen sind eine schnelle Kommunikation gewohnt, wobei Felix Berghoff: Die Unternehmen müssen WhatsApp aus Datenschutzsicht eher nicht sichtbarer und viel präsenter werden bei ih- der richtige Kommunikationsweg inner- ren Zielgruppen. Niemand bewirbt sich bei halb eines Bewerbungsprozesses ist. Unter- einer Black Box. Das ist natürlich für kleine nehmen müssen den Bewerbungsprozess B2B-Unternehmen eine Herausforderung. erleichtern und ein schnelles, gesammeltes Foto: Sinan Muslu Viele kennen das aus eigener Erfahrung, oft Feedback geben. weiß man gar nicht, was das Unternehmen Felix Berghoff zwei, drei Hügel weiter macht und welche Wie sieht denn ein modernes Bewerberma- Karrierechancen es bietet. nagement aus? „ Was ist Bewerberinnen und Bewerbern im Im klassischen E-Mail-Postfach können Be- Bewerbungsprozess besonders wichtig? werbungen auch mal untergehen oder im stressigen Alltag wird vergessen, zeitnah Transparenz und schnelle Rückmeldun- eine Rückmeldung zu geben. Um das zu gen. Bei meinem Postpaket weiß ich ge- vermeiden, bietet es sich an, eine spezielle nau, wo es sich gerade befindet. Aber der Softwarelösung für das Bewerbermanage- Bearbeitungsstand meiner Bewerbung ist ment zu nutzen. Hier hat der Unternehmer mir oft völlig unbekannt. Sehr wichtig ist oder Personalverantwortliche alle Bewer- auch Wertschätzung. Arbeitgeber müssen bungen und den aktuellen Bearbeitungs- Niemand bewirbt sich klarmachen, dass ein Bewerber schon stand im Blick. Mit wenigen Klicks kann sich bei einer einen psychologischen Vertrag mit ihnen er den Bewerbern über die Software Rück- geschlossen hat, wenn er seine Bewerbung meldungen geben, auch der Bewerbungs- Black Box. eingereicht hat. Immerhin hat er sich viel eingang wird automatisch bestätigt. Aus Mühe mit der Bewerbung gegeben und gibt eigener Erfahrung als Unternehmer kann darin viel von sich preis. Keine Rückmel- ich übrigens sagen, dass eine telefonische dung oder eine Absage Monate später zeu- Absage viele Bewerber positiv überrascht. gen von geringer Wertschätzung. Dieses Das eigene Unternehmen bleibt so natür- negative Ergebnis erzählen die Bewerber lich positiv in Erinnerung. im Bekanntenkreis natürlich weiter und das ist schlecht für das Image des Unter- Welchen Rat können Sie kleinen und mit- nehmens. telgroßen Unternehmen geben, die sich erst- malig mit dem Thema Online-Recruiting E-Mail, Online-Chat und WhatsApp – junge befassen? Menschen erwarten heute ein schnelles Feed- wirtschaft 11/2018 11
titelthema I recruiting „ Wichtig ist es, erst einmal eine durchgängi- Mit einem transparenten Auftritt und ei- ge, ganzjährige Präsenz beim Thema Karri- nem gut strukturierten Prozess ist schon ere zu schaffen. Die Unternehmen sollten sehr viel erreicht. Dann sollten sie aber klar und authentisch ihre Kultur, ihre An- nicht einfach nur auf Bewerbungen war- gebote und ihre Ansprechpartner darstel- ten. Auf Karriereportalen wie unserem, len. Als Plattform können sie die eigene können Bewerber ihre Lebensläufe und Unternehmenswebseite nehmen oder auch Profile hinterlegen. Arbeitgeber können Wichtig ist eine ein Karriereportal. Die Online-Präsenz kön- hier also aktiv nach passenden Mitarbei- ganzjährige nen sie dann in eine Gesamtstrategie ein- tern suchen. Regionale Karriereportale binden, die zum Beispiel auch Printanzei- haben dabei einen besonderen Vorteil, Präsenz beim gen und Messebesuche umfasst. Wichtig denn die allermeisten registrierten Be- Thema Karriere. ist, auf den Plattformen präsent zu sein, werber kennen die Region bereits. Ihnen auf denen die Zielgruppen unterwegs sind. muss das Unternehmen nicht erst erklä- ren, wo Sundern, Lippstadt oder Brilon Was müssen die Betriebe noch verbessern, liegt. um die Anforderungen der Bewerber zu er- füllen? Das Interview führte Thomas Becker Die Zukunft des Recruitings ist digital und datenschutzkonform Recruiter stehen bei ihrer Arbeit spätestens besonders sensible Informationen enthal- seit der EU-Datenschutzgrundverordnung ten. Das bedeutet in erster Linie, dass nur (DSGVO) vor gleich zwei Herausforderun- der dafür vorgesehene Personenkreis die gen: Zum einen müssen sie gut qualifizierte Bewerbung einsehen darf. Ein unkontrol- Fachkräfte gewinnen. Zum anderen muss liertes versenden der Bewerbungsmail an dies in Zeiten, in der die Personalsuche mehrere Abteilungsleiter oder weitere An- Es spielt keine immer mehr digital abläuft, den neuen Ge- gestellte wäre, in Anbetracht der DSGVO, setzesanforderungen gerecht werden. Vom ein „Datenalbtraum“. Rolle, ob die Eingang einer Bewerbung bis zur Löschung Bei einer Bewerberabsage sind nach Bewerberdaten müssen Mitarbeiter, die am Bewerbungs- DSGVO die Bewerbungsunterlagen grund- prozess beteiligt sind, einiges beachten. sätzlich sofort und komplett zu löschen, da schriftlich oder die Zweckbindung zur Speicherung der Be- elektronisch Aufbewahrungsfristen werberdaten nicht mehr gegeben ist. Auf- vs. Datenschutz grund des Allgemeinen Gleichbehandlungs- kommen. gesetzes (AGG) empfiehlt es sich jedoch, die Es spielt keine Rolle, ob die Bewerberda- Bewerbungsunterlagen noch mindestens 2 ten schriftlich per Post oder elektronisch Monate nach der Absage aufzubewahren. via E-Mail ins Unternehmen kommen. Auf- In dieser Zeit kann der Bewerber, sollte er grund der personenbezogenen Daten einer sich benachteiligt fühlen, Schadensersatz- Bewerbung müssen diese datenschutzkon- und Entschädigungsansprüche geltend form behandelt werden. Zumal diese oft machen. Die längere Aufbewahrung der 12 wirtschaft 11/2018
Bewerberdaten ist aufgrund des berechtig- Besonderheiten der ten Interesses des Arbeitgebers in diesem automatisierten Auswertung Fall datenschutzkonform. Mit der Digitalisierung entwickelt sich auch Initiativbewerbung die Arbeit von Personalabteilungen weiter, und Kandidaten-Pool um möglichst aktiv und effizient potenziel- le Bewerber zu akquirieren. Mithilfe einer Etwas anders verhält es sich bei Initiativ- Software werden beispielsweise beim „Ro- bewerbungen. In diesem Fall ist zunächst bot Recruiting“ (Teil-)Beurteilungen von keine Unternehmensstelle offiziell vakant, Bewerbern automatisiert vorgenommen. weshalb Bewerbungsdaten aufgrund der Bei so einer Methodik gibt es allerdings aus fehlenden Zweckbindung laut Gesetz so- Sicht des Datenschutzes einige Hürden zu fort gelöscht werden müssten. Dies ist na- beachten: Die Automatisierung von Bewer- türlich weder im Sinne des Unternehmens, bungsdaten fällt in den Bereich „Profiling“. noch des Bewerbers. In diesem Fall greift Unternehmen, die diese Methode anwen- die Interessenabwägung der DSGVO. Im den, müssen laut DSGVO eine sogenannte Gegensatz zur Absage der Bewerbung auf Datenschutz-Folgenabschätzung (eine Art Unternehmen eine offene Stellenausschreibung besteht Risikomanagement) vornehmen. Unterneh- sollten schnellst- ein Interesse an der weiteren Speicherung men, die dazu verpflichtet sind, müssen und Verarbeitung der Daten von beiden wiederum zwingend einen Datenschutzbe- möglich eine Seiten. auftragten benennen. Gleich welcher Größe Um den Ablauf rechtssicher zu gestal- und Mitarbeiterzahl. Einwilligung zur ten, sollte das Unternehmen im nächsten Die Einführung dieser Prozesse wird zu- Datenverarbeitung Schritt schnellstmöglich eine Einwilligung nächst zeitliche Ressourcen in Anspruch zur Datenverarbeitung einholen. Aus die- nehmen. Doch am Ende des Prozesses steht einholen. ser muss hervorgehen, dass das Unterneh- ein effizientes und vor allem datenschutz- men die Bewerbung bis auf Widerruf zum konformes Recruiting-Management. Beispiel zur Kontaktaufnahme nutzen darf. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass die Da- ---autor------------------------------------------------- ten rechtskonform im firmeninternen Kan- Benjamin Richter didaten-Pool hinterlegt werden können Procova UG (haftungsbeschränkt), und es regelt den genauen Umgang. Olsberg Jobbörsen in der Region • IHK Lehrstellenbörse www.ihk-lehrstellenboerse.de • Bundesagentur für Arbeit www.jobboerse.arbeitsagentur.de • Karriere Südwestfalen www.karriere-suedwestfalen.de • Überregionale www.stepstone.de www.jobware.de wirtschaft 11/2018 13
unternehmen & region Aktuelle Aktuelle Erwartungen Erwartungen Inves66ons- Inves66ons- Beschä/igungs- Beschä/igungs- Wirtscha/slage Wirtscha/slage absichten absichten absichten absichten Gesamt Gesamt ☺ ☺ " " ☺ ☺ ☺ ☺ Industrie Industrie ☺ ☺ # # " " # # Bauwirtscha/ Bauwirtscha/ ☺ ☺ # # ☺ ☺ " " Dienstleistungen Dienstleistungen ☺ ☺ " " ☺ ☺ ☺ ☺ Großhandel Großhandel ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ Einzelhandel Einzelhandel ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ Verkehrswirtscha/ Verkehrswirtscha/ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ Gastgewerbe Gastgewerbe ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ ☺ " " und zeigen und markante Veränderungen zeigen markante zum Frühsommer Veränderungen 2018 an.2018 an. zum Frühsommer ☺ positiv ☺ positiv" neutral " neutral# negativ # negativ Exporterwartungen trüben Konjunkturklima Die wirtschaftliche Lage am Hellweg und im Sauerland ist noch immer auf gutem Niveau, hat sich im Laufe des Jahres jedoch leicht eingetrübt. Laut der Herbstumfrage wird sich dieser Trend in den nächsten Monaten fort- setzen. Stützen der Konjunktur sind der Konsum und die Investitionen, hingegen sind die Exporterwartungen deutlich zurückgegangen. An der IHK-Konjunkturumfrage haben sich rund 400 Betriebe beteiligt. Unverändert liegt die Bauwirt- ohnehin gute Bild der vergange- kehrswirtschaft und im Tourismus schaft in der Lagebewertung vorn. nen Befragungen noch einmal ver- schätzen ihre aktuelle Lage zwar 88 Prozent der Befragten geben bessern können. Daneben hat der noch immer mehrheitlich positiv hier ihrer Situation ein „Gut“, nicht Dienstleistungssektor zugelegt. Die ein, aber doch verhaltener als bei ein Unternehmen beurteilt die Lage Unternehmen in der Industrie, dem den letzten Befragungen im Früh- als schlecht. Damit hat der Bau das Groß- und Einzelhandel, der Ver- sommer oder zu Jahresbeginn. Wirtschaftsprüfung Steuerberatung Sanierungsberatung Heilberufeberatung www.dr-rieden.de ww.dr-rieden.de 59872 Meschede, Lanfertsweg 78 Telefon59939 Tel. 02 91/99 99-0 · info@dr-rieden.de 02Olsberg, 91 Kampstraße / 99 99-0 2a Tel. 0 29 62/97 50-0 · olsberg@dr-rieden.de 59821 Arnsberg, Brückenplatz 13 Tel. 0 29 31/52 10-0 · arnsberg@dr-rieden.de nfo@dr-rieden.de Telefax 02 91 / 99 99-24 fertsweg 14 78 wirtschaft 11/2018
„Der Aufschwung wird voraus- Severin, Leiter Volkwirtschaft in schaft ihr Engagement vergrößern. sichtlich auch weit bis ins nächste der IHK. Allerdings sei nicht ein- In der Industrie planen 35 Prozent Jahr tragen. Allerdings wird er sich zuschätzen, inwieweit dies zu tat- der Unternehmen höhere Ausga- deutlich weniger fulminant entwi- sächlichen Bremswirkungen führe. ben, aber auch 31 Prozent gerin- ckeln“, so IHK-Hauptgeschäftsfüh- Die Bauwirtschaft arbeitet am Li- gere. rerin Dr. Ilona Lange. Hinweise für mit und hat kaum freie Kapazitäten Die Nachfrage nach Fach- und die geringere Fahrt der Konjunktur für weitere Aufträge. Viele Unter- Arbeitskräften ist unvermindert geben vor allem Industrie und Bau- nehmen gehen davon aus, dass die groß. Vor allem der Handel und wirtschaft. In beiden Teilbereichen knapper und damit teurer werden- die Verkehrswirtschaft werden vor- des Produzierenden Gewerbes gibt den Ressourcen, zum Beispiel beim aussichtlich in sichtbarem Umfang es derzeit mehr Unternehmen die Personal und den Rohstoffen, letzt- einstellen. Hingegen meldet die In- von einer Verschlechterung (Indus- lich für eine deutliche Beruhigung dustrie per saldo einen Beschäfti- trie 24,5 %; Bau 13,3%) ausgehen, sorgen. gungsrückgang, 20 Prozent planen als von einer weiteren Verbesse- Eine Stütze der Konjunktur ist Personal einzustellen und 26 Pro- rung (Industrie 17 %; Bau 2,2 %). weiterhin der Konsum. Zwar be- zent abzubauen. In der Industrie sind die gerin- lasten steigende Ölpreise die Kauf- Eine der größten Herausforde- geren Geschäftserwartungen auch kraft, doch hält der hohe Beschäf- rungen für die Unternehmen am Folge zunehmender Herausforde- tigungsgrad die private Nachfrage Hellweg und im Sauerland bleibt rungen im Exportgeschäft. Fast ein auf gutem Niveau. Groß- und Ein- der Fachkräftemangel. 62 Prozent Drittel der Unternehmen gehen zelhändler in der Region, aber sehen hierin ein Konjunkturrisi- von einem Rückgang der Ausfuhr- auch das Gastgewerbe, die Ver- ko. Es folgen Arbeitskosten (46,3 geschäfte aus, 21 Prozent erwarten kehrswirtschaft und die übrigen %), Energie- und Rohstoffpreise Zuwächse. „Die internationalen Dienstleistungsbranchen blicken (43 %) sowie Inlandsnachfrage Handelskrisen, dazu noch die gro- deshalb mehrheitlich optimistisch (35 %). Gefragt nach den größ- ße Unsicherheit darüber, wie sehr in die Zukunft. ten wirtschaftspolitischen Risiken der Brexit die Geschäfte mit Groß- Die Betriebe planen, weiterhin fallen am häufigsten die Begriffe britannien belastet, all das ist kaum verstärkt zu investieren. Insbe- USA/Trump, Brexit, aber auch Bü- dazu angetan, großen Exportopti- sondere werden der Großhandel, rokratie und Datenschutzgrundver- mismus zu versprühen“, so Stefan das Gastgewerbe und die Bauwirt- ordnung. sev 39 gute Gründe Dortmund Airport verbindet. Schnell und günstig zu 39 Zielen in ganz Europa. Näher als du denkst. Infos und Buchung unter www.dortmund-airport.de wirtschaft 11/2018 15
unternehmen & region Foto: Boris Löffert/Oskar-Patzelt-Stiftung Jennifer und Kay Stiefermann sowie Michael und Birgit Papenheim haben in Düsseldorf den Großen Preis des Mittelstands für die Firma Ewers Strümpfe aus Medebach entgegengenommen. Großer Preis des Mittelstandes 2018 für Ewers Strümpfe und Kreis-Wirtschaftsförderung Soest Die Firma Ewers Strümpfe GmbH aus Medebach und die Wirtschaftsförderung des Kreises Soest sind am 29. September mit dem Großen Preis des Mittelstands 2018 ausgezeichnet worden. Ewers Strümpfe ist eins von vier ausgezeichneten Unternehmen in der Wettbewerbsregion Nordrhein-Westfalen. Die Wirtschaftsförderung Kreis Soest hat den Sonderpreis „Kommune des Jahres“ für Nordrhein-Westfalen erhalten. Die Ewers Strümpfe GmbH hat nung hat uns, nachdem wir erst in der Hansestadt Medebach an- sich auf die Herstellung von bun- zum zweiten Mal überhaupt no- sässige Unternehmen wieder an ten, kuscheligen und fröhlich miniert wurden, auf unserem Weg alte Erfolge heranzuführen. Zwei- wirkenden Baby- und Kinder- des gewissen Extras bestätigt. Die mal jährlich erscheint eine neue strümpfen spezialisiert. Im Rah- Preisträger-Statue wird bei Ewers Kollektion, die jeweils auf die ak- men einer großen Gala im Düssel- einen besonderen Platz einneh- tuellen Trends und Themenwelten dorfer Maritim-Hotel nahmen der men.“ abgestimmt ist. Die gesamte Pro- geschäftsführende Gesellschafter Nach vielfältigen Umbrüchen duktion erfolgt mit in Deutschland des Unternehmens, Michael Pa- kam es 2014 zur Neugründung gesponnenen und gefärbten Gar- penheim, und Gesellschafter Kay unter neuer Leitung. Dank innova- nen. Stiefermann die Auszeichnung der tiver Produktideen einhergehend „Wir danken insbesondere un- Oskar-Patzelt-Stiftung entgegen. mit einem Relaunch der Marke seren Teams in Medebach sowie Michael Papenheim sagte nach der sowie umfangreichen investiven in Dittersdorf, welche sich auch Preisverleihung: „Die Auszeich- Maßnahmen ist es gelungen, das in den herausfordernden Zeiten 16 wirtschaft 11/2018
mit hoher Leidenschaft für den um den Breitbandausbau im Kreis Erfolg unseres Unternehmens Soest. Regelmäßig zeichnet sie Un- einsetzten“, so Papenheim und ternehmen mit dem Zertifikat „Fa- Stiefermann unisono. „Darüber milienfreundliches Unternehmen“ hinaus sind wir natürlich unse- aus. Um MINT-Talente für den ren geschätzten Kunden dankbar, Mittelstand zu fördern, organisiert die unserem Hause mit Blick auf die wfg seit acht Jahren gemein- die wechselvolle Geschichte stets sam mit rund 30 Unternehmen die Treue gehalten haben und die den Schulwettkampf „Gedanken- wir auch heute noch begleiten blitz“. Zusammen mit den Städten dürfen.“ Zu den mittlerweile über und Gemeinden gründete die wfg 2000 Kunden von Ewers zählen zudem das Digitale Zentrum Mit- viele profilierte Modehäuser, Kon- telstand, um mittelständische Un- zerne sowie Online-Händler. ternehmen bei der Digitalisierung zu unterstützen. Sonderpreis für „Wir können stolz darauf sein, Kreis-Wirtschaftsförderung was wir hier in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt ha- Mit dem Sonderpreis „Kommu- Foto: Boris Löffert/Oskar-Patzelt-Stiftung ben. Insbesondere mit dem Breit- ne des Jahres“ honoriert die Os- bandausbau sind wir bundesweit Markus Helms, Prokurist der wfg Wirt- kar-Patzelt-Stiftung seit 1997 Kom- schaftsförderung Kreis Soest, nahm in ganz vorne mit dabei. Es ist schön, munen, die sich „herausragend“ Düsseldorf den Sonderpreis „Kommune dass diese Arbeit unserer Mitar- um den regionalen Mittelstand des Jahres“ entgegen. beiterinnen und Mitarbeiter mit kümmern. Die Wirtschaftsförde- einem so renommierten Preis ge- rung Kreis Soest (wfg) habe sich würdigt wird“, freute sich Landrä- laut Jury vorbildlich für mittelstän- Unternehmer im Kreis Soest die tin Eva Irrgang. dische Unternehmer, die Siche- wirtschaftlichen Rahmenbedin- Bundesweit nominierten mehr rung des Fachkräftebedarfs und gungen. Deshalb haben wir uns als 1.400 Institutionen insgesamt die zukunftssichere Gestaltung der sehr über die Würdigung gefreut 4.917 kleine und mittlere Unter- Standortfaktoren eingesetzt. und nehmen ihn als weiteren An- nehmen sowie Banken und Kom- Markus Helms, Prokurist der sporn für unsere zukünftigen Auf- munen für das Wettbewerbsjahr wfg, nahm den Preis während der gaben“, erklärte Helms. 2018. 742 Nominierte kamen in Auszeichnungsgala in Düsseldorf Die Jury würdigte in ihrer Lau- die engere Auswahl der Jury. Kein entgegen. „Mit unseren Projekten datio mehrere Projekte im Kreis anderer Wirtschaftswettbewerb in verbessern wir seit vielen Jahren Soest. Zusammen mit der Kreis- Deutschland erreicht eine solch für unsere Unternehmerinnen und verwaltung kümmert sich die wfg große Resonanz. GUMMIAUSKLEIDUNG & REPARATUR VON Pferdeboxen u. -transportern ANFERTIGUNG VON Wiemecker Feld · Pferdelaufbändern · Lamellenvorhängen 59909 Bestwig · Kutschenrädergummierungen Telefon: 0 29 04/12 58 www.voss-blechprofis.de · Gummischutzstreifen für Zäune www.stemper-foerderbandtechnik.de wirtschaft 11/2018 17
politik Grafik: Straßen.NRW Der Planungsraum für die A46 und die B7 verläuft südlich der Ruhr und nördlich von Hemer, Lendringsen und Voßwinkel. „46sieben“: Auf dem Weg zum Konsens beim Autobahn-Lückenschluss Die seit vielen Jahrzehnten unvollendeten Planungen für die A 46 werden auf Null gesetzt. Es beginnt ein völliger Neustart, der nicht mehr auf vorhandener Arbeit aufbaut und damit – so die Hoffnung von Straßen.NRW – alle über die Zeit gewachsenen Konfliktfelder hinter sich lässt. Einziger Orientierungsmaßstab ist dabei der erst Anfang 2017 beschlossene Bundesverkehrswegeplan. Seit den 1970er Jahren haben sich litik umstritten. Ob ein Tunnel un- wichtige Detailfrage und nicht um ganze Generationen von Straßen- ter Hemer-Stübbeken, eine Brücke eine generelle Verhinderung der planern am Lückenschluss der über die Hönne bei Menden, ein Autobahn. Wichtig ist es daher, A 46 zwischen Hemer und Neheim Einschnitt bei Wickede-Wimbern diese „Knackpunkte“ zu lösen und versucht. Mehr als 50 Varianten oder die Anbindung an die A 445 so die Akzeptanz für das wichtige und Untervarianten sind seither nördlich von Haus Füchten: Immer Infrastrukturprojekt zu steigern. analysiert und verworfen worden. wieder gab und gibt es massiv vor- Dabei setzt Straßen.NRW nun Auch die zuletzt verfolgten Trassen getragenen Widerstand gegen die ganz auf den Dialog mit den ver- sind bei Naturschützern, Anwoh- geplanten Lösungen. Vielen Geg- schiedenen Interessengruppen. nern und Teilen der Kommunalpo- nern geht es dabei um eine für sie Verfolgt wird dies unter dem 18 wirtschaft 11/2018
aufmerksamkeitsstarken Projekt- an planerische Vorleistungen und teiligung führt Straßen.NRW in die- namen „46sieben“. Diese Pro- Entwürfe für Linien- und Trassen- sen Wochen Vorgespräche mit ver- jekt-Marke macht dabei bereits im führungen geht, sollen die ver- schiedenen Akteuren in der Region, Kern deutlich, was der Bundestag schiedenen Interessengruppen ihre darunter auch die IHKs Arnsberg 2017 als Projektziel gesetzt hat: Ei- Vorstellungen artikulieren und so und Hagen und das von den Kam- nen Lückenschluss zwischen dem als Input in den anschließenden mern erst im März initiierte „Mo- heutigen Autobahn-Ende bei Iser- Planungsprozess geben. Dazu be- bilitätsbündnis A 46“. Dort haben lohn-Seilersee als Kombination aus dient man sich der professionellen sich die Befürworter des Lücken- einer A 46 (bis zur B 515 in Men- Hilfe eines Kommunikationsbüros. schlusses organisiert. Parallel findet den) und einer Fortsetzung Rich- Es soll den Dialog der Planer mit eine repräsentative Telefonumfrage tung Osten als B 7 bis zur A 445 im den Interessengruppen moderieren sowie ein Workshop mit zufällig Raum Neheim. Hieraus ergibt sich und am Ende dazu beitragen, Lö- ausgewählten Bürgern statt, um ein zwangsläufig ein Korridor, der süd- sungen für bestehende Konflikte zu passendes Beteiligungsangebot zu lich der Ruhr und nördlich von He- finden. Genau so jedenfalls steht entwickeln. Straßen.NRW will das mer, Lendringsen und Voßwinkel es in der NRW-Koalitionsvereinba- daraus entwickelte Konzept zum verläuft. (s. Karte) rung, die über Bürgerbeteiligung Planungsdialog und weitere Hinter- Mit einem transparenten Pla- das Ziel ausgibt, die „notwendi- gründe zum Projekt Ende des Jah- nungsdialog wollen Straßen.NRW ge Akzeptanz von Verkehrs- und res auf einer öffentlichen Bürger-In- und das Land die Bürger in der Bauprojekten vor Ort (zu) erhöhen formationsveranstaltung vorstellen. Region Hemer/Menden/Arnsberg und die Planungsprozesse (zu) be- früh an der Planung des Projektes schleunigen“. ---mehr--------------------------------------- „46sieben“ beteiligen. Bevor es Zur Vorbereitung dieser Bürgerbe- www.46sieben.nrw.de „Einen letzten Versuch wert“ Ein Kommentar von Thomas Frye, IHK Arnsberg Auf Widerstände und sich widersprechende Interessen regiert Straßenplanung bisher meist nach dem gleichen Strickmuster: Planungen werden kontinuierlich optimiert, durch Ausgleichmaßnahmen in ihren Wirkungen auf Mensch und Umwelt reduziert und durch immer neue Gutachten soweit wie möglich fachlich und rechtlich flankiert. Am Ende sind es dann die Richter, die Planungen mal ihren juristischen Segen geben, immer öfter aber auch nicht. Nun geht Straßen.NRW einen neuen, unkonventionellen Weg. Bevor der erste neue Strich gezeichnet wird, sol- len zunächst einmal alle Interessengruppen ihre Wünsche und Bedingungen an einen Lückenschluss auf den Tisch legen. Am Ende wird es da natürlich Zielkonflikte geben. Aber wer sagt denn, dass es dabei nicht doch eine akzeptable Lösung für die Hönne-Querung oder die Führung im Raum Wickede-Wimbern geben kann, die jedem der Opponenten ein Stück entgegen kommt? Der Neustart bietet jedenfalls die Chance, Menschen und Interessengruppen mitzunehmen und Akzeptanz zu steigern. Das könnte schließlich sogar die Planung selbst beschleunigen. Das Projekt 46sieben kann aber nur erfolgreich sein, wenn es möglichst wenig Fundamentalopposition gibt. Wer den Lückenschluss aus ideologischen Gründen grundsätzlich ablehnt und stattdessen nur eine Netzlösung im Umweltverbund akzeptiert, der verkennt die verkehrlichen Bedürfnisse und negiert zugleich den Planungs- auftrag des Deutschen Bundestages. Wer sich konstruktiver Problemlösung verweigert, wird wohl unvermeid- lich am Ende dieses Weges als Kläger gegen den Ausbau der A46/B7 „übrig bleiben“. Ist diese Gruppe zu groß, führt auch der jetzt eingeschlagene Weg in eine Sackgasse. Der neue Beteiligungsansatz der Straßenplaner ist daher nicht ohne Risiko und ein Erfolg keine Selbstverständlichkeit. Einen letzten Versuch allerdings ist es allemal wert. wirtschaft 11/2018 19
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