Positionen und Perspektiven - Vereinigung Rohstoffe und Bergbau eV

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Positionen und Perspektiven - Vereinigung Rohstoffe und Bergbau eV
2015
Positionen und Perspektiven
Positionen und Perspektiven - Vereinigung Rohstoffe und Bergbau eV
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Positionen und Perspektiven - Vereinigung Rohstoffe und Bergbau eV
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                                             Inhaltsverzeichnis
 1 Lage der internationalen              6    5 Fachvereinigung Auslandsbergbau          37
		Rohstoffmärkte                             		 und internationale Rohstoffaktivitäten
                                             		 in der VRB

 2 Rohstoffgewinnung                     9
		 in Deutschland                             6 Rechtliche Rahmenbedingungen für         42
                                             		 die Rohstoffgewinnung in Deutschland

 3 Zur Lage der rohstoffgewinnenden     11
		 Industrie in Deutschland                   7 Ausschuss für Berg-                      51
		Steinkohle                            11   		 und Rohstoffwirtschaft

		Braunkohle                            15
		Kalibergbau                           20    8 Steuerausschuss                          54

		Salzbergbau                           23
		 Keramische Rohstoffe und             24    9 Entwicklungen im                         57
		Industrieminerale                          		Sozialversicherungsrecht

		 Flussspat- und Schwerspatbergbau     25
		 Erdöl- und Erdgasgewinnung           26   10 FABERG Bergbaunormung –                  61
		 in Deutschland                            		 eine Ära geht zu Ende

		 Verband Bergbau, Geologie            27
		 und Umwelt e. V. (VBGU)                    11 Vereinigung Rohstoffe                   64
		 Deutscher Markscheider-Verein e.V.   30   		 und Bergbau e. V.
                                             		Mitglieder                                64

 4 Sanierungsbergbau                    31   		Vorstand                                  65

		 Lausitzer und Mitteldeutsche         31   		Ausschüsse                                66
		Bergbau-Verwaltungsgesellschaft            		Geschäftsführung                          66
		 mbH (LMBV)                                		Impressum                                 66
		 Sanierungsfortschritt Wismut         33
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       Tagebau Schleenhain
       (Quelle: MIBRAG)
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Vorwort
Deutschland als Industrieland mit einem        Die Mitglieder der VRB sind für ihre Roh-
hohen Exportanteil an der Wirtschafts-         stoffaufsuchung und -gewinnung auf das
leistung ist auf eine sichere Versorgung       Verständnis der rohstoffpolitischen und
mit energetischen und nicht-energeti-          rohstoffwirtschaftlichen Grundlagen, auf
schen Rohstoffen angewiesen. Die hei-          eine gute Geodaten-Grundlage, auf eine
mische Rohstoffgewinnung trug 2014             angemessene Berücksichtigung in der
erneut zu rund zwei Dritteln zur Ver-          Raumordnung und auf verlässliche, ge-
sorgung von Industrie und Bürgern bei.         setzliche Rahmenbedingungen im Berg-
Deutschland ist reich an Rohstoffen wie        und Umweltrecht angewiesen. Dann
Braun- und Steinkohlen, Kali, Salz, Kiesen/    werden sie auch künftig dazu beitragen
Bausanden, Natursteinen und einigen            können, dass Industrie und Bürger sicher
Industriemineralen.                            und zu stabilen Preisen mit den notwen-
                                               digen Bodenschätzen versorgt werden.
In der rohstoffpolitischen Diskussion geht
es derzeit vornehmlich um Fragen der           In diesem Sinne würden wir uns freuen,
Ressourceneffizienz und des Recyclings         wenn dieser Jahresbericht dazu beitrüge,
sowie um die Mitgliedschaft Deutsch-           das Wissen über die Bedeutung der Roh-
lands in der Extractive Industries Transpa-    stoffe und über die Leistungen der heimi-
rency Initiative (EITI). Dies ist angesichts   schen Rohstoffgewinnung zu verbessern.
des erheblichen Forschungsbedarfs für          Wir wünschen Ihnen eine angenehme
eine Ressourcensubstitution und ange-          Lektüre.
sichts des politischen Wunschs, für mehr
Transparenz auf den internationalen Roh-
stoffmärkten zu sorgen, verständlich.
                                               Berlin, im September 2015
Dennoch sollten Unternehmen, Politik
und Behörden die Notwendigkeit und die         Dr. Joachim Geisler   Dr. Thorsten Diercks
Vorteile heimischer Rohstoffgewinnung          Vorsitzender          Hauptgeschäftsführer
wieder stärker hervorheben. Die heimi-         des Vorstands
sche Rohstoffgewinnung steht nicht nur
für eine zuverlässige Versorgung, son-
dern sie sichert auch Arbeitsplätze und
Wertschöpfung in Deutschland. Sie be-
rücksichtigt Umwelt- und Nachhaltig-
keitsaspekte umfassend, und sie ist ein
internationaler Benchmark in Bezug auf
die hohen Arbeits- und Sozialstandards.
Die laufende Diskussion im Bundestag
und im Bundesrat um eine gesetzliche
Grundlage für das „Fracking“ zur Erdgas-
gewinnung zeigt deutlich, dass der Nut-
zen der heimischen Rohstoffgewinnung
von vielen unterschätzt und daher gegen-
über anderen Aspekten untergewichtet
wird.
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                        1            Lage der
                                     internationalen Rohstoffmärkte
                                     Seit der Internationalisierung des Berg-
                                     baus und des globalen Rohstoffhandels
                                                                                       Ressourceneffizienz, zunehmendes Re-
                                                                                       cycling und verstärkte Substitution von
                                     zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben              teuren Rohstoffen wurden umgesetzt.
                                     sich die Rohstoffmärkte immer zyklisch
                                     verhalten. Die Dauer der Rohstoffzyklen           Auf der Angebotsseite kam es zu stärkeren
                                     variiert dabei und läuft in der Regel in ei-      Explorationsanstrengungen und damit
                                     nem Rhythmus von 10 bis 15 Jahren. Mit            auch zu höheren Explorationsrisiken. Im
                                     dem zunehmenden Rohstoffbedarf auf-               Ergebnis wurden neue Lagerstätten in An-
                                     strebender Staaten wie Brasilien, Russ-           griff genommen. Mit den höheren Preisen
                                     land, Indien und China ergab sich seit            wurden auch niedrighaltige Rohstoffvor-
                                     etwa 2002 die Herausforderung, die auf            kommen wirtschaftlich. Der Kapitalbedarf
                                     längere Sicht steigende Rohstoffnachfra-          für die internationalen Rohstoffmärkte
                                     ge der Welt zu decken. Zunächst einmal            stieg stark an.
                                     führte die steigende Rohstoffnachfrage
                                     zu einem starken Preisanstieg.                    Die einsetzende Finanzmarktkrise drückte
                                                                                       dann auf die Angebots- und Nachfrage-
                                     Auf der Nachfrageseite war dann im Zeit-          seite, so dass die vormals gehegten Er-
                                     raum zwischen 2004 und 2008 zuneh-                wartungen an Bedarfs- und Preisentwick-
                                     mend Kreativität der Unternehmen                  lung nicht eintrafen. Im Ergebnis haben
                                     – unter anderem in den Industriestaaten –         sich die Rohstoffvorräte insgesamt deut-
                                     gefragt, um die Auswirkungen des                  lich erhöht und die Reichweiten haben
                                     Preisanstiegs auf die eigenen Kosten              sich verlängert. Insofern besteht derzeit
                                     zu begrenzen. Maßnahmen wie höhere                keine Verknappung mehr, sondern ein

         Regelkreis                              2010 - 2014                          ab 2015                      2002
       der Rohstoff-                            größere Vorräte                      Angebot und Nachfrage       erhöhter
        versorgung                              längere Reichweite
                                                Aufhebung der Verknappung
                                                                                     sind im Gleichgewicht       Bedarf

                                                Preisverfall

                                                                                                                   ab 2003
                                       Okt. 2008/2009
                                       FINANZMARKTKRISE                                                          Preisanstieg

                                                                                                 2004 - 2008
                                                Ressourceneffizienz                 menschliche Kreativität
                                                zunehmendes Recycling
                                                verstärkte Substitution

                                                neue Lagerstätten/-typen            Steigende Exploration
                                                niedrighaltige Vorkommen            höhere Explorationsrisiken
                                                werden wirtschaftlich
  Quelle: Deutsche Rohstoffagentur
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Lage der internationalen Rohstoffmärkte // 7

               Oil
                                                                                              Prozentuale Markt-
                                                                                              preisänderung
          Iron ore
                                                                                              ausgewählter
              Coal                                                                            Rohstoffe in
            Nickel                                                                            2014 versus 2013
        Aluminium

              Zinc

           Copper

                     -60 % -50 % -40 % -30 % -20 % -10 %     0%    10 % 20 % 30 %             Quelle: GLENCORE

Überangebot, das gleichzeitig zu Preisver-    den letzten zehn Jahren hat bei einigen
fall geführt hat. Offen ist, wann der Markt   Rohstoffen (Eisen- und NE-Metalle, Edel-
wieder ins Gleichgewicht kommt und ob         metalle) zu Überkapazitäten geführt, so
ein neuer Zyklus bereits kurzfristig oder     dass bei derzeit niedrigem Preisniveau
erst mittelfristig beginnt.                   ein Konzentrationsprozess mit Konzentra-
                                              tion auf den Abbau der wirtschaftlichsten
Die globale Rohstoffnachfrage stammt in-      Lagerstätten eingesetzt hat. Damit ein-
zwischen aus wenigen und zum Teil do-         hergehend findet ein Downsizing und
minierenden Staaten. Insgesamt entfallen      die Spezialisierung der großen Konzerne
auf fünf Länder rund 70 % des Bedarfs.        (Glencore, Rio Tinto, BHP Billiton, Anglo
Mit einem Marktanteil zwischen 40 - 50 %      American) auf nur noch wenige Rohstoff-
ist China der bestimmende Marktteilneh-       klassen (vornehmlich Kupfer und Eisen-
mer bei wesentlichen Rohstoffen. Dies         erz) statt. Gleichzeitig wächst die Zahl der
bezieht sich nicht nur auf die Nachfrage,     Unternehmensübernahmen im Rohstoff-
sondern auch auf die Produktion von Roh-      sektor, die zu Synergien und Kostenvor-
stoffen, denn China hat bei allen wichtigen   teilen führen sollen.
mineralischen Rohstoffen in den letzten
zehn Jahren eigene Produktionsstätten im      Als Ergebnis dieses Prozesses der Konzen-
In- und Ausland aufgebaut. Ein schwäche-      tration und Spezialisierung der großen Roh-
rer Konsum Chinas und der Rückgang der        stoffkonzerne wächst die Bedeutung von
Wachstumsraten des chinesischen BIP           sogenannten „Junior Mining Companies“,
auf 6 - 7 % dürften aber zukünftig einen      die insbesondere bei Spezialrohstoffen
geringeren Rohstoffverbrauch zur Folge        (z. B. Seltene Erden Metalle, Molybdän
haben. Bei den Energierohstoffen kommt        oder Wolfram) zukünftig stärker zum Welt-
noch hinzu, dass China im eigenen Land        marktangebot beitragen sollen. Kritisch an-
aus Umweltschutzgründen langfristig           zumerken ist dabei, dass die bestehenden
mehr Erneuerbare nutzen will.                 Schwierigkeiten beim Übergang von der
                                              Explorations- in die Produktionsphase sich
Der massive Aus- und Aufbau von Pro-          aktuell noch verschärft haben. Aufgrund
duktionskapazitäten im Rohstoffsektor in      der anhaltenden Niedrigpreisphase fehlt
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8 // Lage der internationalen Rohstoffmärkte

                                                         Wert
                                        Rohstoff                              Erwerber                Akquisition         Land
      Wichtige                                         Mio. USD
                                                                         GLENCORE +           Bergwerk Clermont
Rohstoffmerger                                           1.015
                                                                  Sumitomo (CH + JPN)                      (Qld.)
                                                                                                                     Australien
          2014
                                        Kohle             496         Jastrzebska (PL)         Bergwerk Knurow           Polen

                                                          437      Westmoreland (US)       Coal Valley Resources       Kanada

                                                         7.000             MMG (CHN)         Xstrata Las Bambas           Peru
                                        Kupfer
                                                                                              Freeport Mc MoRan
                                                         1.852    Lundin Mining (CAN)                                     Chile
                                                                                           (BWs Candelaria + Ojos)
                                                                  Yamana Gold + Agnico
                                                         3.591                                Osiko Mining Corp.       Kanada
                                                                    Eagle Mines (CAN)
                                        Gold
                                                                                                 Altynalmas Gold     Kasachs-
                                                           619    Polymetal Intern. (UK)
                                                                                                        (Projekt)         tan
                                                                   Baosteel Resources           Aquila Resources
                                                         1.022                                                       Australien
                                                                      Australia (CHN)                      (79 %)
                                        Eisenerz
        Quelle: eigene Recherche                                   Minerals Resources           Aquila Resources
                                                          232                                                        Australien
                                                                                (AUS)                      (12 %)

                                   es den Junior Companies vor allem an der        Ungeachtet der Niedrigpreisphase bei den
                                   Überbrückungsfinanzierung bis zum end-          Rohstoffen beschäftigen Fragen der Ver-
                                   gültigen Anlauf der Rohstoffproduktion.         sorgungssicherheit Politik und Wirtschaft
                                                                                   weltweit. Industrie- und Schwellenländer
                                   Bei den Energierohstoffen sieht die Situa-      gehen jedoch zum Teil sehr unterschiedlich
                                   tion noch etwas anders aus. Der Öl- und         damit um. Viele Industriestaaten überlas-
                                   Schiefergasboom in den USA geht zu Las-         sen die Versorgungssicherheit unter dem
                                   ten der US-Kohleverstromung und ver-            Primat der Wirtschaftlichkeit weitgehend
                                   drängt andere Anbieter im internationalen       liberal der Privatwirtschaft und schaffen im
                                   Markt von Öl und Gas. Als Reaktion auf          Wesentlichen umwelt- und energiepoliti-
                                   diese Entwicklung passen sich die Koh-          sche Rahmenbedingungen für das Wirken
                                   leförderkapazitäten derzeit vor allem im        der Marktkräfte. Dagegen treffen manche
                                   US-Markt den neuen Gegebenheiten an.            Schwellenländer wie China und Indien für
                                   Der Verstromungsanteil von Gas liegt der-       ihre Industrien zentral gesteuerte und tief
                                   zeit mit 31 % vor dem der Kohle (30 %).         in die Marktprozesse eingreifende staat-
                                   Im internationalen Öl- und Gassektor ver-       liche Entscheidungen und planen weit im
                                   sucht insbesondere die OPEC, durch Bei-         Voraus; insbesondere China verschafft
                                   behaltung ihrer hohen Fördermengen              sich durch die vorausschauende, interna-
                                   (Förderquote 30 Mio. Barrel je Tag) die         tional und langfristig angelegte Sicherung
                                   Marktpreise auf niedrigem Niveau zu hal-        von Energierohstoffen strategische Vortei-
                                   ten, um eigene Kostenvorteile gegenüber         le. Hierzu kauft sich die Volksrepublik welt-
                                   den US-Produzenten auszuspielen und             weit in Bergbauprojekte ein und verhandelt
                                   sie zur Aufgabe von Förderkapazitäten zu        bilaterale Abkommen auf Staats- und Un-
                                   bewegen. Die Preis- und Kostengrenzen           ternehmensebene. Die ökonomische Per-
                                   liegen dabei in der Bandbreite zwischen         spektive dieser Vorsorge-Strategie bleibt
                                   40 und 60 USD/bbl.                              dabei zunächst zweitrangig.
Positionen und Perspektiven - Vereinigung Rohstoffe und Bergbau eV
// 9

In Deutschland werden jährlich rund 1,3
Mrd. t an energetischen und minera-
                                              Rohstoffgewinnung
                                                  in Deutschland
                                                     der heimischen Rohstoffgewinnung und
                                                     stellen die Eigenversorgung mit diesen
                                                                                                          2
lischen Rohstoffen benötigt. Die Wirt-               Rohstoffen ganz oder anteilig sicher. Erze
schaftszweige Bauindustrie (Steine und               und metallische Rohstoffe sowie Seltene
Erden), Verkehrsinfrastruktur (Keramik),             Erden müssen vollständig importiert wer-
chemische Industrie (Salz), Landwirt-                den. Bei Erdöl und Erdgas trägt die deut-
schaft (Kalidünger) und weitere Teile der            sche Produktion zumindest zu etwa 10 %
industriellen Wertschöpfungskette fragen             des Verbrauchs bei.
Rohstoffe nach und werden durch die
deutsche Rohstoffwirtschaft kontinuier-              Bei den metallischen Rohstoffen, die in
lich versorgt. Auch die Primärenergiever-            Deutschland seit etwa 20 Jahren nicht
sorgung basiert heute zu einem Drittel               mehr gewonnen werden, und bei Ener-
auf heimischen Quellen (Braunkohle,                  gierohstoffen (Öl, Gas und Steinkohle)
Steinkohle, Erdgas, Kernenergie und Er-              besteht damit eine weitgehende Abhän-
neuerbare). Der größte Teil dieser Roh-              gigkeit von ausländischen Produzenten.
stoffe, im Jahr 2014 rund 765 Mio. t plus            Die Rohstoffimportabhängigkeit gerade
rund 9 Mrd. m³ Erdgas, stammen aus                   bei den metallischen Rohstoffen, deren

                  Gebr. Natursteine
                  207 Mio. t*              Kalk- und                                                      Rohstoff-
                                Braunkohle
                                178 Mio. t
                                           Mergel-
                                                         Ziegel-
                                                                                                          gewinnung
                                           steine
                                           37,2 Mio. t * und                                              Deutschland
                                                                Spezialtone Kalk/
   Kies/
                                                                24,6 Mio. t * Dolomit
                                                                                                          2014
   Bausande
   236 Mio. t*                                                                23,7 Mio. t * Steinsalz/
                                                                                                  Sole
                                                                                            15,5 Mio. t
                                                                                                          * Basis Zahlenwerte 2013

                                                                          Erdgas
                                                                      9,2 Mrd. m 3

                                                                                       Quarz/
                                           Kali-/Magnesium                             Quarzsande
                                                   6,9 Mio. t                          9,7 Mio. t *
                                                                     Steinkohle
                                                                     7,6 Mio. t
                                 Kaolin
                              4,3 Mio. t
                                                 Feldspat
                                                 5,4 Mio. t
               Quarzit
             3,0 Mio. t
                              Gipssteine/Anhydrit
Bentonit                      4,35 Mio. t
0,3 Mio. t
             Erdöl
             2,4 Mio. t                                                                                   Quelle: VRB, VKS, BBS, MIRO
Positionen und Perspektiven - Vereinigung Rohstoffe und Bergbau eV
10 // Rohstoffgewinnung in Deutschland

                            Preise sich auf den internationalen Märk-     Aufsuchungs- und Erkundungsgenehmi-
                            ten sehr volatil verhalten, gibt Anlass für   gungen beantragt und auch erteilt wor-
                            geeignete     Rohstoffsicherungsstrategi-     den. Es wäre wünschenswert, dass diese
                            en auf der Ebene der Länder, des Bun-         Dynamik einer aktiven Rohstoffsicherung
                            des und der EU. Die Rohstoffstrategien        auch in anderen Regionen Deutschlands
                            enthalten zahlreiche Vorschläge zur Er-       um sich greift. Wir sind der Auffassung,
                            höhung der Rohstoffsicherheit in der Zu-      dass die beispielsweise im Freistaat
                            kunft. Wesentlich für die VRB ist dabei       Sachsen bestehende Rohstoffstrategie
                            vor allem die Rückbesinnung auf die hei-      sehr dazu beiträgt, neue Gewinnungsvor-
                            mische Rohstoffgewinnung als eine zen-        haben anzugehen. Denn es bleibt dabei,
                            trale Maßnahme zur Rohstoffsicherung          dass Deutschland bei der Versorgung mit
                            für Deutschland. In diesem Zusammen-          kritischen Rohstoffen auf Importe ange-
                            hang kommt dem Zugang zu heimischen           wiesen ist. Der Wert der Rohstoffimporte
                            Rohstofflagerstätten besondere Bedeu-         nach Deutschland belief sich allein im Jahr
                            tung zu. Dies wird unter anderem auch im      2014 auf rund 130 Mrd. Euro. Insbesonde-
                            jüngsten BDI-Grundsatzpapier Rohstoff-        re der Bezug von schweren Selten-Erden-
                            politik aus dem Januar 2015 bestätigt.        Metallen wird weiterhin kritisch gesehen,
                            Der BDI schließt sich der Forderung nach      denn 93 % der Seltenen Erden kommen
                            Rohstoffstrategien einzelner Bundeslän-       aus der Volksrepublik China.
                            der, die in Raumordnungsfragen die Ent-
                            scheidungshoheit haben, an.                   Eine kontinuierliche Rohstoffprojektent-
                                                                          wicklung erfordert den ungehinderten Zu-
                            Die derzeit niedrigen Rohstoffpreise ha-      gang zu digitalen Rohstoffinformationen.
                            ben dazu geführt, dass neue Bergbau-          Daran arbeitet unter anderem die Kom-
                            aktivitäten in Deutschland überwiegend        mission für Geoinformationswirtschaft,
                            ruhen. Schwerpunkte der Entwicklung           die im Auftrag des BMWi neue Nutzungs-
                            neuer Bergbauaktivitäten liegen bisher        plattformen für Geo- und Rohstoffinfor-
                            in den Bundesländern Sachsen und Thü-         mationen entwickelt und Partnern aus der
                            ringen. Die Beurteilung der Gewinnungs-       Wirtschaft zur Verfügung stellt. Ziel ist
                            und Aufbereitungsmöglichkeiten dieser         dabei, den Wirtschaftsstandort Deutsch-
                            teilweise sehr komplexen Lagerstätten         land zu sichern und neue zukunftsfähige
                            hat sich mit den technologischen Ver-         Arbeitsplätze zu schaffen.
                            besserungen und unter dem Eindruck
                            der weltweit eingeschränkten Verfügbar-
                            keit in den letzten Jahren gewandelt. Im
                            Ergebnis sind in Sachsen und Thüringen
                            in den letzten Jahren bereits zahlreiche
// 11

   Zur Lage der rohstoffgewinnenden

Steinkohle
             Industrie in Deutschland
                                             Vorgaben für das sozialverträgliche Auslau-
                                             fen der Steinkohlenförderung in Deutsch-
                                                                                            3
Der deutsche Steinkohlenmarkt verzeich-      land 2014 planmäßig vorübergehend sta-
nete 2014 nach den Erhebungen der Ar-        bil. Die Produktion heimischer Steinkohle
beitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB)     betrug mit 7,8 Mio. t SKE so viel wie im
gegenüber dem Vorjahr mit einem Ver-         Vorjahr. 2014 waren wie 2013 noch drei
brauchsvolumen von 56,2 Mio. t SKE           aktive Steinkohlenbergwerke in Deutsch-
einen Rückgang um fast 8 %. Damit            land in Betrieb; die nächste Stilllegung er-
leistete der Energierohstoff Steinkohle –    folgt zum Jahreswechsel 2015/16 mit der
importierte und heimische Steinkohle zu-     Schließung des traditionsreichen Berg-
sammen genommen – gleichwohl weiter          werks Auguste Victoria in Marl. Dann
den drittgrößten Versorgungsbeitrag im       wird es noch je ein aktives Steinkohlen-
Energiemix (nach Mineralöl und Erdgas).      bergwerk im Ruhrrevier (Prosper-Haniel in
Der Anteil der Steinkohle am gesam-          Bottrop) und in Ibbenbüren geben, die bei-
ten Primärenergieverbrauch lag 2014 bei      de bis Ende 2018 fördern und den bis da-
knapp 13 %. Auch bei der Stromerzeu-         hin verbleibenden Beitrag der heimischen
gung lag die Steinkohle 2014 weiter auf      Steinkohle sicherstellen. Bereits 2015
dem dritten Rang, hier mit einem Anteil      wird die heimische Steinkohlenproduktion
von fast 18 % hinter den erneuerbaren        ein weiteres Stück geringer werden.
Energien und der Braunkohle, aber mit
Abstand vor der Kernkraft, dem Erdgas        Da der Steinkohlenverbrauch 2014 ins-
und sonstigen Energiequellen.                gesamt zurückging, haben sich die Stein-
                                             kohleneinfuhren nach Deutschland im
                                             Vergleich zum Vorjahr um rund 3 % auf
                                             45,7 Mio. t SKE verringert.
Angebot und Nachfrage
                                             Wichtigstes Lieferland für Deutschland
Auf der Aufkommensseite blieb die Inlands-   war erneut Russland (mit leichter Zunah-
förderung gemäß den kohlepolitischen         me der Lieferungen) vor den USA (mit

             Mineralöl 35,0 %                                                               Primärenergie-Mix
                                                                                            Deutschland 2014
        Sonstige 1,7 %

                                     446,2 Mill. t SKE                Erdgas 20,5 %
 Erneuerbare 11,1 %

     Kernenergie 8,1 %

                                                              Steinkohle 12,6 %
                Braunkohle 12,0 %                                                           Quelle: AGEB
12 // Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland

                                  allerdings deutlich rückläufigen Liefer-    daran nichts ändern, blieben aber 2014
                                  mengen). Weitere signifikante Anteile an    bestehen, dies auch unter Berücksichti-
                                  den Steinkohlenimporten nach Deutsch-       gung des CO2-Preises im Europäischen
                                  land hatten 2014 Kolumbien, Südafrika,      Emissionshandelssystem.
                                  Australien und Polen. Die Produktion von
                                  und der internationale Handel mit Stein-    Demgegenüber nahm der Absatz von
                                  kohle stagnierten 2014 erstmals seit        Kokskohle und Koks an die deutsche
                                  vielen Jahren. Die Preistendenz am Welt-    Stahlindustrie 2014 infolge der besseren
                                  markt war dabei mit gewissen Schwan-        Konjunkturentwicklung um 1,1 % auf 17,8
                                  kungen (weiter) abwärts gerichtet, und      Mio. t SKE leicht zu. Im reinen Wärme-
                                  zwar bei Kraftwerkskohle ebenso wie bei     markt (Fernheizwerke, Gießereikoks,
                                  Kokskohle und Koks.                         Hausbrand und Kleinverbrauch), in dem
                                                                              die Steinkohle (insbesondere Anthrazite)
                                  Die Nachfrageseite des deutschen Stein-     nur noch Nischenfunktionen erfüllt, be-
                                  kohlenmarktes war 2014 im Vergleich         trug der Verbrauch 2014 rund 1,5 Mio. t
                                  zum Vorjahr durch eine gegenläufige Ten-    SKE und blieb damit nahezu stabil.
                                  denz gekennzeichnet. Der Verbrauch von
                                  Steinkohle zur Strom- und Wärmeerzeu-       Der Absatz heimischer Steinkohle belief
                                  gung in Kraftwerken nahm 2014 gegen-        sich 2014 auf rund 7,8 Mio. t SKE. Davon
                                  über dem Vorjahr kräftig um fast 12 %       gingen beinahe 90 %, nämlich 6,9 Mio. t
                                  auf 36,9 Mio. t SKE ab. Hauptursachen       SKE an die Kraftwirtschaft und nur noch
                                  für diesen sehr deutlichen Rückgang         0,5 Mio. t SKE an die Stahlindustrie.
                                  der Stromerzeugung aus Steinkohle war
                                  die weitere Zunahme der regenerativen
                                  Stromerzeugung bei gleichzeitig in diesem
                                  Jahr stabilem Kernenergiebeitrag und ins-   Steinkohle und Energiewende
                                  gesamt vermindertem Stromverbrauch.
                                  Die großen Preisvorteile der Kraftwerks-    Der deutsche Steinkohlenmarkt wird im
                                  kohle gegenüber dem Erdgas konnten          Bereich des Verstromungsabsatzes, auf

 Aufkommen von
    Steinkohle in                                                                                 7,8
Deutschland 2014                                     2013
                                                                                                47,2
              in Mill. t SKE

   Inländische Förderung
                 Importe                                                                          7,8
                                                     2014
                                                                                                46,2

              Quelle: RAG, GVSt
Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland // 13

den rund zwei Drittel des Steinkohlen-      Widerstände und gute Argumente, doch
verbrauchs entfallen, weiter maßgeblich     die 2014 gestartete und 2015 heftig ge-
durch die Ziele und die Umsetzung der       führte Kontroverse über den so genann-
Energiewende bestimmt. Auch wenn der        ten Klimabeitrag, mit dem ein zusätzlicher
Steinkohleneinsatz zur Stromerzeugung       Emissionsminderungsbeitrag von 22 Mio.
phasenweise auch wieder einmal zuneh-       t CO2 bis 2020 im Kraftwerkssektor her-
men kann, ist davon auszugehen, dass        beigeführt werden sollte, haben nicht nur
der Steinkohlenverbrauch tendenziell wei-   der Stromerzeugung aus Braunkohle, son-
ter zurückgeht. Der politisch so immens     dern auch der Steinkohlenverstromung
geförderte, weiterhin mit Einspeisevor-     einen erheblichen Vorgeschmack auf die
rang versehene Ausbau der erneuerba-        künftig zu erwartenden Auseinander-
ren Energien in der Stromerzeugung wird     setzungen vermittelt. Für die Kohlenver-
– zumal bei günstigen Witterungsbedin-      stromung nicht minder bedeutsam sind
gungen und tendenziell rückläufigem         überdies die Entscheidungen über das
inländischem Stromverbrauch – den ver-      künftige Strommarktdesign in Deutsch-
bleibenden Raum für die Steinkohlenver-     land. Das im Herbst 2014 vom BMWi
stromung zunehmend einengen. Derzeit        vorgelegte Grünbuch „Ein Strommarkt
gibt es kein konkretes Kraftwerksneubau-    für die Energiewende“ hat die Optionen
projekt auf Steinkohlenbasis in Deutsch-    dafür vorgezeichnet, mit dem nachfolgen-
land und auch viele Bestandskraftwerke      den „Weißbuch“ wird die neue Ordnung
verzeichnen weiter Rentabilitätsproble-     des deutschen Strommarktes hin zum
me. Hinzu kommen politische Bestrebun-      flexiblen „Strommarkt 2.0“ konkretisiert.
gen, nach dem bis 2022 zu vollendenden      Eine wichtige Rolle dürfte in diesem Zu-
Atomausstieg in Deutschland unter ei-       sammenhang auch der künftige Rahmen
nem energiepolitischen Primat der Klima-    für die Kraft-Wärme-Kopplung spielen.
ziele die Stromerzeugung aus fossilen
Energieträgern zu beschränken. Dies ist     Offen ist, in welchem Ausmaß künftig
zwar noch keineswegs politisch beschlos-    eine rohstoffliche Verwendung von Stein-
sen und dagegen gibt es weiter starke       kohle in Deutschland erfolgen kann, für

                                                                                             Heimische
                                                                                             Steinkohle
                   0,4                                                                       Absatz 2014
                                                                                             in Mio. t SKE
                 0,5
                                   7,8 Mio. t SKE                6,9
                                                                                                Kraftwerke
                                                                                                Stahlindustrie
                                                                                                Sonstige

                                                                                             Quelle: RAG, GVSt
14 // Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland

                             die neben dem Kokskohlen- und Koks-          sozialverträgliche Auslauf zum Ende des
                             bedarf der Eisen- und Stahlerzeugung         Jahres 2018. Daher sind die Planungen
                             noch einige weitere industrielle Nutzun-     konsequent darauf gerichtet, dass der
                             gen, etwa in der chemischen Industrie,       Steinkohlenbergbau bis Ende 2018 seine
                             möglich sind. Eine Reihe von industriellen   Lieferverpflichtungen zuverlässig erfüllen
                             Projekten widmet sich zudem der CO2-         und die Kapazitäts- und Belegschaftsan-
                             Verwertung, womit nicht CCS-, sondern        passung sozialverträglich erfolgen kann,
                             CCU-Technologien, also „Carbon Capture       dies ohne Einbußen beim Arbeits-, Um-
                             und Utilisation“ eine erhöhte Bedeutung      welt- und Gesundheitsschutz. Eine ganz
                             bekommen könnten.                            besondere und keineswegs leichte He-
                                                                          rausforderung bleibt dabei die syste-
                             Außerdem zeigen die maßgeblichen             matische Sicherung, Vermittlung und
                             Szenarien für den Stromsektor unver-         Weitergabe des erforderlichen techni-
                             ändert, dass konventionelle Ausgleichs-      schen und betrieblichen Wissens im Zuge
                             und Reservekapazitäten nicht zuletzt auf     des stetigen Anpassungsprozesses.
                             Steinkohlenbasis noch lange notwendig
                             bleiben, wenn die Versorgungssicherheit      Der den deutschen Steinkohlenbergbau
                             hinreichend gewährleistet und der Preis-     tragende RAG-Konzern trifft gleichzei-
                             anstieg begrenzt werden soll. Davon geht     tig die nötigen Vorbereitungen für einen
                             auch die Koalitionsvereinbarung der Ende     verantwortungsbewussten, nachhaltigen
                             2013 im Bund gebildeten Großen Koaliti-      Übergang in die „Nachbergbauzeit“.
                             on aus, in der es ausdrücklich heißt: „Die   Dazu gehören die strategische und ope-
                             konventionellen Kraftwerke (Braunkohle,      rative Ausrichtung des verbleibenden
                             Steinkohle, Gas) als Teil des nationalen     Bergbaubereichs auf die so genannten
                             Energiemixes sind auf absehbare Zeit un-     Ewigkeitsaufgaben (Wasserhaltung, Was-
                             verzichtbar. Durch den kontinuierlichen      serreinigung, Poldermaßnahmen) sowie
                             Ausbau der erneuerbaren Energien benö-       die nach 2018 verbleibenden Aufgaben
                             tigen wir auch in Zukunft hocheffiziente     der Altlastensanierung, einschließlich der
                             und flexible konventionelle Kraftwerke.      Bergschadensregulierung. Besonders im
                             Solange keine anderen Möglichkeiten …        Fokus der Öffentlichkeit, wenngleich nicht
                             zur Verfügung stehen, kann Stromerzeu-       immer mit sachgemäßer Diskussion, ste-
                             gung aus Wind- und Sonnenenergie nicht       hen seit 2014 die Grubenwasserkonzepte
                             entscheidend zur Versorgungssicherheit       für die Nachbergbauära in Verbindung mit
                             beitragen. Daraus ergibt sich das Erfor-     Besorgnissen über die Umweltrelevanz
                             dernis einer ausreichenden Deckung der       früher untertägig verbrachter oder verblie-
                             Residuallast.“ Ein teilweiser oder sogar     bener Reststoffe. Auch wenn bisher keine
                             totaler Ausstieg aus der Kohlenverstro-      ernsthaften Umweltbelastungen nachge-
                             mung ist somit nicht verabredet worden       wiesen worden sind, wurden verschie-
                             – im Gegenteil.                              dene weitere Untersuchungen in Auftrag
                                                                          gegeben und Transparenz bezüglich al-
                                                                          ler Messergebnisse zugesagt. Darüber
                                                                          hinaus wurde und wird die zukunftsori-
                             Auslauf im Plan                              entierte Entwicklung der Beteiligungs-
                                                                          bereiche der RAG weiter vorangebracht,
                             Für die inländische Gewinnung von            wobei ein Schwerpunkt in der Nutzung
                             Steinkohle gilt weiterhin der 2007 be-       von Bergbau-Infrastruktur für erneuerbare
                             schlossene und seither rechtlich fixierte    Energien als Beitrag zur Energiewende
Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland // 15

und zum regionalen Strukturwandel liegt      Zur Nutzung der Braunkohle und zur Ver-
(Windkraft auf Halden, Solaranlagen auf      stromung verfügt Deutschland weiterhin
Freiflächen, Biomasseparks auf Brach-        über auch im Weltmaßstab bedeutende
geländen, Fortsetzung der Grubengas-         Vorkommen. Davon ist nach dem Stand
verwertung, Nutzung von Schacht- und         der Tagebautechnik und bei heutigen
Grubenwasserwärme etc.). Mit derarti-        Energiepreisen ein großer Teil als wirt-
gen Projekten beteiligt sich die RAG, wie    schaftlich gewinnbar klassifiziert. Die der-
2014 angekündigt, u. a. auch an der klima-   zeit zum Abbau vorgesehenen Vorräte
metropole RUHR 2022. Und schließlich         reichen für mehrere Jahrzehnte.
laufen nicht erst seit 2014 intensive Vor-
bereitungen zur Bewahrung des industrie-
geschichtlichen und kulturellen Erbes des
Steinkohlenbergbaus für die Nachberg-        Braunkohle: Sichere und wett-
bauzeit ab 2019.                             bewerbsfähige Stromversorgung

                                             Rund 90 % der 2014 in Deutschland ge-
                                             förderten Braunkohle wurde an die Kraft-
Braunkohle                                   werke geliefert, die daraus rund 156 Mrd.
                                             kWh Strom erzeugt haben. Weiterhin ba-
Bei der Stromerzeugung ist Kohle – Stein-    siert jede vierte in Deutschland erzeugte
und Braunkohle – weltweit mit 40 % An-       kWh Strom auf dem Einsatz heimischer
teil der wichtigste Energieträger. Erdgas    Braunkohle (25,4 %). Entsprechend hoch
folgt mit 23 % erst mit großem Abstand.      ist die Bedeutung der Braunkohle für die
Wesentlicher Grund ist, dass Kohle welt-     Stromversorgung Deutschlands. Zudem
weit, in Europa aber auch in Deutschland     wurden 2013 etwa 7 Mio. t Veredlungs-
für Versorgungssicherheit und gleichzeitig   produkte wie Wirbelschichtkohle, Braun-
für akzeptable Strompreise steht. Nach       kohlenstaub und Briketts hergestellt.
den Ölkrisen der 70er Jahre haben daher
insbesondere die OECD-Länder entschie-       Trotz der beabsichtigten Veränderung des
den, im Stromsektor im Wesentlichen          deutschen Stromsystems hin zu einer
auf Kohle und Kernenergie zu setzen und      verstärkten Nutzung erneuerbarer Ener-
diesen lebenswichtigen Bereich von den       gien hat die heimische Braunkohle auch
Risiken der Öl- und Gasversorgung unab-      für die kommenden Jahre und Jahrzehnte
hängiger zu machen.                          eine gute Perspektive. Wenn erneuerba-
                                             re Energieträger bis zum Abschluss des
In Deutschland ist Braunkohle seit 130       Kernenergieausstiegs Ende 2022 den
Jahren ein verlässlicher Begleiter der in-   heutigen Versorgungsbeitrag der Kern-
dustriellen und sozialen Entwicklung. Ihre   energie von annähernd 100 TWh/a erset-
Gewinnung und Nutzung ist langfristig an-    zen, bleibt der Versorgungsbeitrag der
gelegt. Die Regionen und die Unternehmen     konventionellen Kraftwerke zunächst auf
wirken an der erforderlichen Planung und     vergleichbarem Niveau wie heute. Dabei
an deren Umsetzung frühzeitig und inten-     werden die Erneuerbaren nur sehr we-
siv mit. Die Tagebaue, Kraftwerke und Ver-   nig zur Versorgungssicherheit beitragen.
edlungsbetriebe des Braunkohlenbergbaus      Die Windenergieerzeugung beispielswei-
bilden ein hochproduktives Gesamtsystem,     se betrug 2013 nur in 184 Stunden oder
das die erforderlichen hohen Investitionen   an 7 ½ Tagen mehr als 20 GW, und die
der Unternehmen rechtfertigt.                ständig vorhandene Leistung lag bei nur
16 // Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland

        Brutto-                                               25,4 %
Stromerzeugung                                        1,0 %

                                                 9,5 %                                            17,8 %
            Braunkohle
             Steinkohle
              Mineralöl                                             614,0 Mrd. kWh
                 Erdgas
           Kernenergie
   Erneuerbare Energien
                                               15,8 %
               Sonstige                                                                       26,2 %

                Quelle: AGEB                                                                Angaben vorläufig, z. T. geschätzt
                                                           4,4 %

                               0,1 GW. Selbst eine Verdoppelung der         gesamte EU politisch fest; dieses Ziel soll
                               Windkapazitäten würde daher nicht zu si-     volkswirtschaftlich möglichst preisgünstig
                               gnifikant erhöhter Versorgungssicherheit     erreicht werden. Zusätzliche Instrumente
                               führen. Dies allein zeigt, dass Deutsch-     zur Begrenzung von Treibhausgasemis-
                               land nicht zusätzlich zur Kernenergie auch   sionen sind für die ETS-Sektoren nicht
                               die Braunkohle infrage stellen kann, wenn    zweckmäßig. So wirken sich weiterrei-
                               es eine verlässliche Stromerzeugung und      chende nationale Vorschriften zur Be-
                               wettbewerbsfähige Strompreise behal-         grenzung der CO2-Emissionen – etwa
                               ten möchte. Eine aktuelle Forsa-Umfrage      Maßnahmen, die Kraftwerksschließun-
                               vom Juli 2015 zeigt, dass die Bevölkerung    gen verursachen würden – oder nationa-
                               diese realistische Einschätzung mit deut-    le CO2-Ziele im ETS-Bereich nicht auf die
                               licher Mehrheit teilt: 63 % der Deutschen    CO2-Bilanz der EU aus. Stattdessen wer-
                               hielten es für falsch, wenn nach den Kern-   den sie innerhalb der EU verlagert.
                               kraftwerken auch die Kohlekraftwerke ab-
                               geschaltet würden.                           Die fehlende Zweckmäßigkeit zusätzli-
                                                                            cher nationaler klimapolitischer Maßnah-
                                                                            men war ein Grund dafür, dass die vom
                                                                            Bundesministerium für Wirtschaft und
                               Braunkohlenutzung und Klimapolitik           Energie im März 2015 vorgeschlagene Kli-
                               vertragen sich                               maabgabe u. a. für Braunkohlenkraftwer-
                                                                            ke ab mittlerem Alter auf breite Ablehnung
                               Die Braunkohlenutzung ist auch mit ei-       gestoßen ist. Im Braunkohlenbergbau,
                               ner ambitionierten Reduzierung der CO2-      in den Revieren, in der Industrie insge-
                               Emissionen vereinbar. Für den Bereich        samt, in den Gewerkschaften, bei den
                               Kraftwerke hat die EU das europäische        betroffenen Landesregierungen und bei
                               Emissionshandelssystem (ETS) als Leit-       führenden Wissenschaftlern sowie Wirt-
                               instrument der CO2-Minderung beschlos-       schaftspolitikern stieß auf Unverständnis,
                               sen. Es legt die absolute Menge der          dass der Beitrag der Braunkohle zur wirt-
                               CO2-Emissionen der ETS-Sektoren für die      schaftlichen und sozialen Entwicklung
Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland // 17

Deutschlands wegen einer relativ kleinen            Rheinisches Braunkohlerevier
Lücke bei der Erfüllung eines nur natio-
nalen Klimaschutzziels mutwillig in Frage           Die Gewinnung von Braunkohle im rhei-
gestellt wurde.                                     nischen Revier liegt seit vielen Jahren in
                                                    einer Bandbreite von 90 – 100 Mio. t im
Um das angestrebte Ziel einer Treibhaus-            Jahr. Die RWE Power AG betreibt die Ta-
gasminderung in Deutschland von 40 %                gebaue Hambach, Garzweiler und Inden,
im Zeitraum 1990 bis 2020 zu erreichen,             deren Braunkohlengewinnung zu etwa
folgten die Koalitionsspitzen Anfang Juli           90 % zur Stromerzeugung in die vier gro-
2015 schließlich einem deutlich weniger             ßen Braunkohlenkraftwerke des Rhein-
belastenden und sozialverträglicheren               lands geht. Dabei ist der Tagebau Inden
Vorschlag der IG BCE. Sie beschlos-                 mit dem Kraftwerksstandort Weisweiler
sen ein Maßnahmenbündel aus Über-                   als so genannter Inselbetrieb verbunden,
führung von Kraftwerksblöcken in eine               während die Kraftwerke Niederaußem,
Kapazitätsreserve mit anschließender                Frimmersdorf sowie Neurath und die drei
Stilllegung, Förderung der Kraft-Wärme-             Veredlungsbetriebe über ein Bahnsystem
Kopplung und Effizienzmaßnahmen im                  durch die Tagebaue Garzweiler und Ham-
Gebäudebereich.                                     bach versorgt werden.

          MW                                                                                           Flexibilität
         1.100
                                                                                                       moderner GuD-
         1.000
                                                                                                       Anlagen und
           800
           600                                                                                         Braunkohlen-
           400                                                                                         kraftwerke im
           200                                                    Min. Kapazität **                    Vergleich
                                                                  Min. Kapazität **
             0
                 0      5      10      15      20      25     30 Minuten

Durch große und schnelle Leistungsänderungen kann die schwankende Einspeisung der                      * bei 2-Kessel-Betrieb
erneuerbaren Energien aufgefangen werden                                                               ** bei 1-Kessel-Betrieb
Moderne Braunkohlenkraftwerke sind dazu ebenso in der Lage wie moderne GuD-Anlagen.

         BoA 1 bis 3                GuD-Anlage Lingen                  BoAplus
       Max. Kapazität                 Max. Kapazität                Max. Kapazität
        ~ 1.000 MW                     ~ 2 x 440 MW                  ~ 2 x 550 MW
       Min. Kapazität                 Min. Kapazität                Min. Kapazität
        ~ 500 MW                     ~ 520*/260** MW               ~ 350*/175** MW
   Max. Laständerungs-              Max. Laständerungs-          Max. Laständerungs-
    geschwindigkeit                  geschwindigkeit              geschwindigkeit
     +/- 30 MW/min                    +/- 32 MW/min                +/- 30 MW/min                       Quelle: DEBRIV
18 // Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland

                             Die Landesregierung von Nordrhein-           etwa 7.000 MW sowie des Kohlenvered-
                             Westfalen hat im März 2014 die ener-         lungsstandorts Schwarze Pumpe.
                             giewirtschaftliche Notwendigkeit des
                             Tagebaus Garzweiler bestätigt und in         Mit dem Abschluss der Braunkohlenplan-
                             das laufende Umsiedlungs-Braunkohlen-        verfahren zur Weiterführung des Tage-
                             planverfahren für die Ortschaften des        baus Nochten in das Abbaugebiet 2 und
                             3. Umsiedlungsabschnitts eingebracht.        des Tagebaus Welzow-Süd in den räum-
                             Auf großes Unverständnis ist gestoßen,       lichen Teilabschnitt II sind die Grundlagen
                             dass die Landesregierung gleichzeitig und    für die langfristige Sicherung der Brenn-
                             überraschend angekündigt hat, bis Ende       stoffbasis des bestehenden Kraftwerks-
                             2015 eine neue Leitentscheidung zur Er-      parks in Boxberg und Schwarze Pumpe
                             forderlichkeit der Braunkohlengewinnung      und des Veredlungsbetriebes in Schwar-
                             im Tagebau Garzweiler II zu erarbeiten       ze Pumpe gelegt. Der Braunkohlenplan
                             und sich gegen einen vierten Umsied-         für das Abbaugebiet Nochten 2 ist geneh-
                             lungsabschnitt politisch zu entscheiden.     migt; das Rahmenbetriebsplanverfahren
                             Sie hat dazu eine Metastudie zur ener-       hat begonnen. Die Genehmigung wird
                             giepolitischen Notwendigkeit der rheini-     für 2016 erwartet. Für den räumlichen
                             schen Braunkohle nach 2030 in Auftrag        Teilabschnitt II von Welzow-Süd fand der
                             gegeben sowie Expertengespräche zu           Scoping-Termin zum Rahmenbetriebsplan
                             Themen wie „Energie“, „Geologie und          statt; der Antrag soll 2016 beim zustän-
                             Restsee“ und „Planungen Dritter“ ge-         digen Bergamt eingereicht werden. Die
                             führt. Das Unternehmen RWE Power AG          Planungen stehen in Übereinstimmung
                             hält an der planmäßigen Entwicklung des      mit den energie- und umweltpolitischen
                             Tagebaus im Rahmen der bestehenden           Strategien und Programmen der Länder
                             Abbaugrenzen und auf Basis der gültigen      Brandenburg und Sachsen.
                             landesplanerischen und bergrechtlichen
                             Genehmigungen fest.

                             Wie die anderen Braunkohleunternehmen        Mitteldeutsches und
                             hat die RWE Power AG den Braunkohle-         Helmstedter Braunkohlerevier
                             Kraftwerkspark modernisiert und deutlich
                             flexibler gemacht. Die Gesamtleistung        Im Südraum Leipzig, dem mitteldeutschen
                             von etwa 10.000 MW kann in 30 Minuten        Revier, lag die Braunkohlenförderung der
                             um gut 50 % eingesenkt bzw. hochgefah-       Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft
                             ren werden.                                  mbH (MIBRAG) im Jahre 2014 bei 20,9
                                                                          Mio. t. Das Unternehmen beliefert damit
                                                                          vor allem die beiden Kraftwerke Schko-
                                                                          pau und Lippendorf; weitere Abnehmer
                             Lausitzer Braunkohlerevier                   sind zum Beispiel die Südzucker AG Zeitz
                                                                          sowie die Stadtwerke in Dessau und
                             Im Lausitzer Revier hat Vattenfall Europe,   Chemnitz. Hinzu kommen Wärme- und
                             Business Unit Mining & Generation, 2014      Dampflieferungen.
                             61,8 Mio. t Braunkohle gewonnen. Die
                             Lausitzer Braunkohle ist Grundlage für       Die genehmigten Kohlevorräte in den mit-
                             den langfristigen Betrieb der Kraftwerke     teldeutschen Tagebauen Profen (Sach-
                             Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Box-         sen-Anhalt) und Vereinigtes Schleenhain
                             berg mit einer Kapazität von insgesamt       (Sachsen) reichen derzeit etwa drei
Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland // 19

                                              Förder-              SKE-Fak-       Braun-         Leistungszahlen
                  Abraum- Braunkohlen-
                 bewegung gewinnung
                                             verhältnis Heizwert     tor*        kohlen-         des Braunkohlen-
                                               A/K                  kg SKE      gewinnung
                                                                                   1.000 t       bergbaus sowie
                 1.000 m 3     1.000 t          m 3 /t    kj/kg       je kg
                                                                                      SKE        Heizwerte der
   Rheinland     452.861       93.621         4,8 : 1    9.059       0,309        28.938         geförderten Kohle
                                                                                                 nach Revieren im Jahr 2014
   Lausitz       362.427       61.814         5,9 : 1    8.523       0,291         17.976
   Mittel-
                  59.252       20.931         2,8 : 1    10.675      0,364          7.624
   deutschland                                                                                   * 1 kg SKE entspricht 29.308 kJ
   Helmstedt        4.483       1.812         2,5 : 1    10.616      0,362           656

   Insgesamt     879.023      178.178         4,9 : 1     9.079       0,310        55.194        Quelle: Statistik der Kohlenwirtschaft

Jahrzehnte. Sie können aber durch Feldes-     ist die stoffliche Nutzung von Braunkoh-
arrondierungen ergänzt werden. Darüber        le ein Forschungsschwerpunkt, der unter
hinaus sind perspektivisch weitere Lager-     anderem mit dem Forschungsvorhaben
stätten verfügbar.                            „Innovative Braunkohlenintegration“ (ibi)
                                              vorangetrieben wurde.
Im Helmstedter Revier förderte die
MIBRAG 2014 etwa 0,5 Mio. t Braun-
kohle und nutzte sie im Kraftwerk Busch-
haus. Die MIBRAG belieferte von Ja-           Regionalwirtschaftliche Bedeutung
nuar 2014 bis März 2015 zusätzlich die
ROMONTA in Amsdorf mit insgesamt              Die heimische Braunkohle hat eine gro-
ca. 0,5 Mio. t Braunkohle, nachdem der        ße regionalwirtschaftliche Bedeutung. In
Grubenbetrieb der ROMONTA wegen ei-           den Revieren arbeiten 22.000 Menschen
nes geotechnischen Ereignisses vorüber-       direkt in der Braunkohle. Mittelbar gehen
gehend eingestellt werden musste. Die         von dem Industriezweig beachtliche po-
ROMONTA GmbH beliefert nunmehr wie-           sitive regionale und gesamtwirtschaft-
der ihre Kunden mit Montanwachsproduk-        liche Impulse aus. Man geht davon aus,
ten aus bitumenhaltiger Rohbraunkohle,        dass die Beschäftigungswirkung des
jetzt aus dem Baufeld Kupferhammer.           Wirtschaftszweigs mehr als 70.000 Ar-
Das Unternehmen plant, die Gewinnung          beitsplätze umfasst. Darin eingeschlos-
bitumenhaltiger Rohbraunkohle sowie von       sen ist noch nicht die große Anzahl der
Rohmontanwachs bis 2030 fortzusetzen.         Arbeitsplätze, die dadurch erhalten wird,
                                              dass die Braunkohle in Deutschland im
Der Standort Amsdorf ist ein Beispiel für     internationalen Vergleich wettbewerbs-
die Möglichkeit, Braunkohle sowohl stoff-     fähige Erzeugungspreise und damit eine
lich als auch energetisch zu nutzen. Nicht    Versorgung der energie- und strominten-
nur bei der ROMONTA, sondern insge-           siven Industrie zu angemessenen Preisen
samt im deutschen Braunkohlenbergbau          in Deutschland sichert.
20 // Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland

                                     Kalibergbau                                             Produkt bei weltweit begrenzter Verfüg-
                                                                                             barkeit zu verzeichnen.
                                     Der deutsche Kalibergbau erfolgt durch
                                     die K+S Kali GmbH der K+S Gruppe.                       Diese Entwicklung setzte sich zur Jah-
                                     Deutschland war im Jahr 2014 weltweit                   resmitte fort, wenngleich das Preisni-
                                     der fünftgrößte Kaliproduzent mit einem                 veau weiterhin deutlich unter dem des
                                     Anteil von 8,3 % am Weltkaliabsatz. Der                 Vorjahres blieb. Die Nachfrage nach Kali-
                                     Absatz von Kali- und Magnesiumpro-                      umsulfat zeigte sich überaus robust; die-
                                     dukten belief sich auf rund 6,87 Mio. t                 se sowie Produktionsschwierigkeiten bei
                                     und lag damit auf dem Niveau des Vor-                   verschiedenen Wettbewerbern führten zu
                                     jahres. Die Weltkaliproduktion betrug                   steigenden Preisen. Im zweiten Halbjahr
                                     2014 insgesamt 66,7 Mio. t. Die sechs                   belasteten die Preisrückgänge für Agrar-
                                     größten Produzenten zusammen liefer-                    rohstoffe die Nachfrage nach Kaliumchlo-
                                     ten etwa 75 % des weltweiten Bedarfs.                   rid nur leicht. Während die Abnehmer in
                                                                                             Europa saisonbedingt zurückhaltend wa-
                                     Der Markt für kaliumhaltige Produkte                    ren, herrschte vor allem in Südamerika
                                     stabilisierte sich nach den Turbulenzen                 eine weiterhin gute Nachfrage. Der welt-
                                     2013 zu Beginn des Jahres 2014 deut-                    weite Absatz des Gesamtjahres 2014
                                     lich. Die nordamerikanischen und russi-                 stellt einen neuen Rekord dar. Es kam zu
                                     schen Produzenten konnten Vertragsab-                   einem deutlichen Abbau der Bestände
                                     schlüsse mit chinesischen und indischen                 auf Seiten der Produzenten.
                                     Abnehmern erreichen, wodurch sowohl
                                     die Nachfrage als auch die internationa-                Auch zukünftig kann der aufgrund einer
                                     len Preise für Kaliumchlorid anzogen. In                stetig wachsenden Weltbevölkerung und
                                     den Hauptabsatzregionen Europa und                      sich verändernder Ernährungsgewohn-
                                     Brasilien war vor allem im ersten Halbjahr              heiten steigende Bedarf an Agrarroh-
                                     eine hohe Nachfrage nach granuliertem                   stoffen bei der begrenzten Verfügbarkeit

Weltkaliproduktion                                                                              22,6                33,2

 und -absatz nach                                   19,4
    Regionen 2014                                          11,7                    7,2 6,2             4,3   14,8
                    Kalimarkt
                      in Mio. t

                                                                        12,0
                    (vorläufig)
    Einschl. Kaliumsulfat und                                     2,7                         1,0
   Kalisorten mit niedrigerem
                   K 2O-Gehalt

                                                                               Weltkaliproduktion            Weltkaliabsatz
                  Quelle: IFA, K+S                                             66,7 Mio. t                   68,4 Mio. t
Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland // 21

von Ackerflächen nur durch eine Inten-         die zur Auskristallisation der Sole benutzt
sivierung der Landwirtschaft abgedeckt         werden. K+S ist auf bestem Wege, das
werden. Ein ausgewogener Einsatz mine-         Werk wie geplant im Sommer 2016 in
ralischer Pflanzennährstoffe ist dabei un-     Betrieb zu nehmen und dabei das Inves-
erlässlich und dürfte tendenziell zu einer     titionsbudget von 4,1 Mrd. kanadischen
erhöhten Nachfrage führen.                     Dollar einzuhalten. Das Legacy Projekt
                                               ergänzt das bestehende deutsche Pro-
Für 2015 wird mit einer leicht rückläufi-      duktionsnetzwerk um einen bedeutenden
gen Weltkalinachfrage gegenüber dem            nordamerikanischen Standort und wird
Rekordwert des Jahres 2014 gerechnet,          die internationale Wettbewerbsfähigkeit
welcher durch besonders niedrige An-           stärken. Der neue Standort in der kanadi-
fangsbestände in der Wertschöpfungs-           schen Provinz Saskatchewan wird zukünf-
kette begünstigt war. Die Preise für           tig vor allem die Ausgangsbasis für den
Kaliumchlorid erholten sich im Berichts-       Absatz in den aufstrebenden Wachstums-
jahr schrittweise und sollten im Jahres-       märkten Asien und Südamerika sowie in
durchschnitt 2015 oberhalb des Vorjahres       Nordamerika sein.
liegen.
                                               Darüber hinaus überprüft die K+S Grup-
Von großer Bedeutung für die K+S Gruppe        pe, ob sich auch deutsche Lagerstätten
insgesamt war im Jahr 2011 der Erwerb          für den Ausbau der Produktionskapazitä-
der kanadischen Potash One und das             ten eignen könnten. So hat K+S die tech-
damit verbundene so genannte Legacy            nischen, betriebswirtschaftlichen und
Projekt – angesiedelt in der neu gegrün-       marktseitigen Aspekte einer möglichen
deten Gesellschaft K+S Potash Canada.          Wiedereröffnung des Reservebergwerks
Ziel ist die Errichtung eines Solungsberg-     Siegfried-Giesen in einer umfangreichen
werks in der Provinz Saskatchewan. Die-        Machbarkeitsstudie untersucht. Im Er-
ses Projekt soll bereits im Jahr 2016 in       gebnis haben die Entscheidungsgremi-
einer ersten Stufe in Betrieb gehen und        en des Unternehmens im Juni 2012 das
in den Folgejahren bis 2023 auf eine Ka-       Projekt grundsätzlich als aussichtsreich
pazität von fast 3 Mio. t/a Kaliumchlorid      bewertet. Mit der Landesplanerischen
ausgebaut werden. In einer dritten Aus-        Feststellung vom November 2013 hat der
baustufe nach weiteren zehn Jahren wird        zuständige Landkreis Hildesheim das er-
ein Produktionsziel von 4 Mio. t jährlich      forderliche Raumordnungsverfahren für
angestrebt. Im Geschäftsjahr 2014 wur-         das Reservebergwerk Siegfried-Giesen
de eine erste Testkaverne zur Förderung        abgeschlossen. Als nächster Schritt ist
von kalihaltiger Sole in etwa 1.500 Meter      das nach Bundesberggesetz notwendi-
Tiefe fertiggestellt. Zum Bau und Betrieb      ge Planfeststellungsverfahren vorgese-
einer neuen Umschlags- und Lageranlage         hen, für das der erforderliche Antrag der
im Hafen von Vancouver (Kanada) konnte         zuständigen       Genehmigungsbehörde,
ein langfristiger Exklusivertrag mit Pacific   dem Landesamt für Bergbau, Energie
Coast Terminals Co. Ltd. (PCT) unterzeich-     und Geologie, vorliegt. Der Antrag befin-
net werden. Darüber hinaus wurde ein           det sich derzeit in der Phase der öffent-
Camp für die Versorgung und Unterkunft         lichen Beteiligung. Erst nach Abschluss
der Arbeitskräfte am Standort eröffnet.        des Verfahrens und bei einem positiven
Im November erfolgte die erste Liefe-          Planfeststellungsbescheid kann K+S auf
rung von tonnenschweren Verdampfern,           Basis der dann nochmals abschließend
22 // Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland

 Kaliproduktion
 in Deutschland                     6,1   3,2   5,6   5,8   5,6   5,5   5,7

                 Kalimarkt
              Mio. t Ware                                                                   2
                                                                                                3   1

                                                                                            4
                                                                                            6 5
                                                                                        7
                                                                                                            1   Zielitz
                                                                                                            2   Sigmundshall
                                                                                                            3   Bergmanns-
                                                                                                                segen-Hugo
                                                                                                            4   Wintershall
                                                                                                            5   Unterbreizbach
                                                                                                            6   Hattorf
            Quelle: K+S Gruppe     2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014                                       7   Neuhof-Ellers

                                 zu überprüfenden wirtschaftlichen und        der Gewässerqualität in Werra und We-
                                 marktseitigen Rahmenbedingungen eine         ser sowie zum Schutz des Grundwassers
                                 Investitionsentscheidung treffen.            erfüllt. In Hattorf wurde eine zusätzliche
                                                                              Produktionsanlage für die abwasser-
                                 Im Oktober 2011 erfolgte der erste Spa-      freie Gewinnung von Kieserit errichtet, in
                                 tenstich für die umfangreiche Umsetzung      Wintershall entstanden neue Eindampf-
                                 des „Maßnahmenpakets zum Gewäs-              anlagen für Kainit und in Unterbreizbach
                                 serschutz“. Es umfasst eine Vielzahl         wurde dem Lösebetrieb eine zusätzliche
                                 von technischen Einzelmaßnahmen zum          Verarbeitungsanlage (Kalte Vorzerset-
                                 Grundwasser- und Gewässerschutz so-          zung) vorgeschaltet. Ende März 2014 er-
                                 wie die Prüfung weiterer Maßnahmen.          folgte der offizielle Betriebsstart von drei
                                 K+S verfolgt mit dem Maßnahmenpaket          Großprojekten. Die Investitionen für das
                                 das Ziel, die Menge der bei der Kalipro-     Maßnahmenpaket zum Gewässerschutz
                                 duktion unvermeidbar anfallenden Salzab-     an der Werra belaufen sich insgesamt auf
                                 wässer bis zum Jahr 2015 auf 7 Mio. m3       rund 400 Mio. Euro und werden planmä-
                                 zu halbieren. 2006 waren noch 14 Mio.        ßig Ende 2015 erfolgreich abgeschlossen
                                 m3 angefallen. Nach dem Baustart für die     sein.
                                 neuen Anlagen im Oktober 2011 wurden
                                 die Arbeiten an allen Produktionsstandor-    Ende September 2014 hat sich K+S mit
                                 ten des Werkes Werra – Hattorf und Win-      dem hessischen Umweltministerium auf
                                 tershall in Hessen sowie Unterbreizbach      Eckpunkte für einen Vier-Phasen-Plan
                                 in Thüringen – zeitgleich aufgenommen        zur dauerhaften Salzwasser-Entsorgung
                                 und während des laufenden Produkti-          im Werra-Kalirevier verständigt. Die vor-
                                 onsbetriebes termingerecht zu Ende ge-       gestellten Punkte umfassen einen Re-
                                 führt. Damit werden die mit den Ländern      gelungszeitraum bis zum Jahr 2075 und
                                 Hessen und Thüringen getroffenen Ver-        sollen in einem öffentlich-rechtlichen
                                 einbarungen zur weiteren Verbesserung        Vertrag festgeschrieben werden. Ziel
Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland // 23

der verschiedenen Maßnahmen ist es,                             Spitzengruppe der Salzproduzenten welt-
den Naturraum Werra-Weser im Sinne                              weit. Unter Berücksichtigung der Werke
der Umwelt und des europäischen Was-                            in Nord- und Südamerika ist die deutsche
serrechts weiter zu entlasten und die Zu-                       K+S Gruppe, zu der auch esco gehört,
kunftsfähigkeit der dortigen Arbeitsplätze                      derzeit mit weitem Abstand der weltweit
zu sichern. Geplant sind dafür ab dem                           größte Salzproduzent.
Jahr 2018 weitere Investitionen in Höhe
von rund 400 Mio. Euro.                                         Die esco – european salt company GmbH
                                                                & Co. KG – betreibt drei Steinsalzbergwer-
                                                                ke, zwei Solbetriebe sowie mehrere Sie-
                                                                desalzanlagen in Deutschland, Frankreich,
Salzbergbau                                                     den Niederlanden, Portugal und Spanien.
                                                                Bei Salzprodukten für den Lebensmit-
Mit den heimischen Salzwerken der K+S                           telbereich, Salzen für industrielle bzw.
Gruppe, der Südwestdeutschen Salzwer-                           gewerbliche Anwendungen und Auftau-
ke AG sowie den Bergwerken Stetten und                          salzen ist esco einer der führenden euro-
Sondershausen gehört Deutschland zur                            päischen Produzenten.

           K + S Gruppe (D)   esco                 9,4 K+S Chile*              8,5 Morton Salt          13,9   31,8      Die weltweit
  China National Salt (CHN)                                               17,6                                           größten
                                                                                                                         Salzproduzenten
  Compass Minerals (USA)                                                16,3
                                                                                                                         Salzmarkt
              Cargill (USA)                                      14,0                                                    Kapazität in Mio. Tonnen
                                                                                                                         (Festsalz und Salz in Sole;
      Dow Chemical (USA)                                      12,5                                                       einschließlich captive use)

                 Solvay (B)                               12,0
                                                                                                                         *vormals SPL
                                                                                                                         (einschl. SDB in Brasilien)
        Dampier Salt (AUS)                             10,3

 Exportadora del Sal (MEX)                       8,0

         Artyomosol (UKR)                    7,5

           AkzoNobel (NL)                  6,6

         Texas Brine (USA)           5,0

    Soda Sterlitamak (RUS)           5,0

              Russalt (RUS)          5,0

                  SWS (D)            5,0                                                                                 Quelle: Roskill 2014
24 // Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland

                             Zu Südwestdeutsche Salzwerke AG gehö-          Ressourcen theoretisch noch für Jahrhun-
                             ren die Bergwerke Heilbronn und Berch-         derte gesichert. Dennoch gilt auch hier,
                             tesgaden sowie die Solegewinnung aus           dass Nutzungskonkurrenzen mit anderen
                             dem natürlichen Solevorkommen in Bad           Arten der Gebietsausweisung bestehen
                             Reichenhall. Das Bergwerk Stetten ge-          und eine entsprechende Standortwahl
                             hört zur Wacker Chemie AG. Am Stand-           für etwaige Anschlussprojekte aus-
                             ort Sondershausen wird Steinsalz von der       schließlich nach bergtechnisch und
                             GSES GmbH gewonnen.                            wirtschaftlich sinnvollen Kriterien kaum
                                                                            möglich ist.
                             Im Gegensatz zu den meisten anderen
                             Bergwerksbetrieben, in denen das Roh-
                             salz in der Regel mittels Bohren und
                             Sprengen abgebaut wird, werden am              Keramische Rohstoffe und
                             Standort Heilbronn mittlerweile rund 80 %      Industrieminerale
                             der Salzgewinnung schneidend mit Conti-
                             nuous Minern durchgeführt.                     Keramische Rohstoffe und Industriemi-
                                                                            nerale sind Grundsteine der industriellen
                             Die Saline Luisenhall ist die letzte noch in   Produktion Deutschlands. Sie werden
                             Betrieb befindliche Pfannensaline Euro-        beispielsweise als Basisrohstoffe in der
                             pas. Salz wird als konzentrierte Sole aus      Fein- und Grobkeramik (Geschirr, Zierke-
                             450 m Tiefe gefördert. Oben angekom-           ramik, Fliesen, Mauer- und Dachziegel,
                             men wird diese Sole in riesigen flachen        Steinzeugrohre), in der Sanitärkeramik,
                             Pfannen erhitzt, bis das Salz kristallisiert   der technischen Keramik, der Feuer-
                             und abgeschöpft werden kann. Dieses            fest-, Gießerei- und Stahlindustrie, der
                             Verfahren ist rund tausend Jahre alt.          Baustoffindustrie, in der Papier- und Au-
                                                                            tomobilindustrie sowie im Bereich des
                             Das Geschäftsjahr 2014 war geprägt             Umweltschutzes eingesetzt.
                             von einem schwachen Wintergeschäft
                             sowohl in Deutschland als auch in Eu-          Konjunkturell waren bei den Unterneh-
                             ropa. Die milde Witterung zu Jahresbe-         men der keramischen Rohstoffe und In-
                             ginn und am Jahresende führte zu einer         dustrieminerale im Geschäftsjahr 2014
                             unterdurchschnittlichen Nachfrage von          leichte Rückgänge in der Produktion zu
                             Auftausalz im Vergleich zum Vorjahr,           verzeichnen.
                             der Frühbezug war rückläufig und nicht
                             zuletzt infolge am Markt vorhandener           Die Ursachen hierfür sind vielfältig, wobei
                             Überkapazitäten stiegen Wettbewerbs-           sich eine konjunkturelle Schwäche euro-
                             und Preisdruck.                                päischer Nachbarländer auch auf die hei-
                                                                            mische Wirtschaftslage auswirkte.
                             Das Segment für Industriesalze war in
                             Europa von einer leichten Konjunktur-          Bei den Tonversandzahlen ins Ausland
                             belebung der chemischen Industrie posi-        (Benelux und Frankreich, Italien, Rest Eu-
                             tiv beeinflusst. In den Bereichen Speise-      ropa/Welt) waren im Geschäftsjahr 2014
                             salz und Gewerbesalz bewegten sich die         leichte Schwankungen erkennbar. Wäh-
                             Absatzmengen auf Vorjahresniveau.              rend hinsichtlich Italien ein leichter An-
                                                                            stieg festzustellen war, kam es insgesamt
                             Die Salzgewinnung in Deutschland               zu einem moderaten Rückgang gegen-
                             ist wegen der zahlreich vorhandenen            über dem Geschäftsjahr 2013.
Zur Lage der rohstoffgewinnenden Industrie in Deutschland // 25

   60                                                                                        Gewinnung von
                                                                                             Quarz/Quarzsand,
   50                                                                                        Spezialtonen,
                                                                                             Feldspat, Kaolin
   40                                                                                        und Quarzit
                                                                                             in Mio. t
   30

   20                                                                                           Quarz, Quarzsande
                                                                                                Spezialtone
                                                                                                Feldspat
   10                                                                                           Kaolin
                                                                                                Quarzit
    0
        2006      2007     2008      2009     2010      2011      2012       2013            Quelle: BMWi, 2014

Fachliche Schwerpunkte der Tätigkeit des    Als sein Nachfolger wurde einstimmig
BKRI lagen im vergangenen Geschäftsjahr     Dr. Hendrik Huppert, geschäftsführen-
insbesondere in den Bereichen Rohstoff-     der Gesellschafter der Saarfeldspatwerke
sicherung und Genehmigungsverfahren,        H. Huppert GmbH & Co. KG, zum neuen
Umwelt, Energie sowie Steuern und Ab-       Vorsitzenden gewählt.
gaben. Hierbei sind vor allem die Themen
Bundesberggesetz, REACH/CLP-Verord-
nung/Einstufung und Kennzeichnung von
Rohstoffen, die Landes- und Regional-       Flussspat- und Schwerspatbergbau
planung sowie Quarzfeinstaub hervor-
zuheben.                                    Die Erzgebirgische Fluss- und Schwer-
                                            spatwerke GmbH (EFS) – ein Tochterun-
Wie in den Vorjahren engagierte sich der    ternehmen der Nickelhütte Aue GmbH –
Bundesverband Keramische Rohstoffe          hat 2014 mit der Gewinnung von Fluss-
und Industrieminerale e.V. (BKRI) auch im   und Schwerspat in ihrer Grube in Nieder-
Geschäftsjahr 2014 aktiv im Bereich der     schlag bei Oberwiesenthal begonnen.
Öffentlichkeitsarbeit, um die Relevanz      Der gewonnene Fluss- und Schwerspat
heimischer Rohstoffe in Wirtschaft und      wird in der nassmechanischen Aufbe-
Gesellschaft aufzuzeigen.                   reitung der EFS am Standort Aue auf-
                                            bereitet. Das neue Bergwerk samt
Beim BKRI stand 2014 die Neuwahl des        Aufbereitung wird in den nächsten Jah-
BKRI-Vorsitzenden an. Walter Steiner, der   ren bis zu 45 Mitarbeitern Beschäftigung
als Vorstandsvorsitzender 12 Jahre er-      geben. Flussspat (CaF2) wird haupt-
folgreich die Interessen des BKRI vertre-   sächlich zur Herstellung von Flusssäure
ten hatte, kandidierte aus Altersgründen    (HF), als Halbfabrikat in der Fluorchemie
nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden.    sowie als Metallurgiespat verwendet.
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