2017 GESCHÄFTSBERICHT 2020 - Erkenntnisse, Aktivitäten, Zahlen - Industrieverband Büro und Arbeitswelt

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2017 GESCHÄFTSBERICHT 2020 - Erkenntnisse, Aktivitäten, Zahlen - Industrieverband Büro und Arbeitswelt
GESCHÄFTSBERICHT
                                        2020

FACHSCHRIFT

2017

                                     Erkenntnisse,
                                     Aktivitäten, Zahlen

              EINE INFORMATION DES
2017 GESCHÄFTSBERICHT 2020 - Erkenntnisse, Aktivitäten, Zahlen - Industrieverband Büro und Arbeitswelt
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

    Neue Arbeitswelt –
    neue Herausforderungen

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2017 GESCHÄFTSBERICHT 2020 - Erkenntnisse, Aktivitäten, Zahlen - Industrieverband Büro und Arbeitswelt
In der ersten Jahreshälfte 2020 ist die globale Wirtschaftsleistung massiv
eingebrochen. Deutschland wird das Corona-Virus SARS-CoV-2 voraus-
sichtlich den stärksten Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität seit Beste-
hen der Bundesrepublik bescheren. Die Umsätze mit Büromöbeln sind im
zweiten Quartal um 26 % gefallen und die ORGATEC als weltweit führende
Messe für Arbeitsplatzgestaltung musste abgesagt werden. All das klingt
nicht gerade nach einem geeigneten Zeitpunkt, um sich Gedanken über
die Gestaltung von Arbeitsplätzen zu machen, und doch erleben wir genau
das. Noch nie zuvor wurde so viel darüber gesprochen, welche Funktion
das Büro heute hat und welche es in Zukunft haben wird, ob es überhaupt
noch gebraucht wird oder ob im Gegenteil ein Recht auf einen Arbeitsplatz
im Büro von Nöten sei.

Trotzdem oder auch gerade deshalb steht die Büroeinrichtungsbranche
gleich vor mehreren neuen Herausforderungen. Denn es heißt jetzt nicht
nur, die vor der Pandemie entwickelten Konzepte an die neuen Bedin-
gungen anzupassen, es geht nach wie vor auch darum, neue Kommunika-
tionswege zu beschreiten. Die erste Herausforderung haben die Mitglieder
des IBA schnell umgesetzt. Zu den drei derzeit wesentlichen Gestaltungs-
bereichen, der sicheren Rückkehr ins Büro, der Professionalisierung der
Arbeit im Homeoffice und der künftigen Rolle des Büros, haben sie über-
zeugende Konzepte entwickelt und, wo dies erforderlich war, innerhalb
kürzester Zeit neue Produktentwicklungen auf den Weg gebracht. Der
zweiten Herausforderung stellen sich die IBA-Mitglieder gemeinsam mit ih-
rem Verband. Mit dem IBA Forum wird im Herbst eine virtuelle Branchen-
plattform ihre Tore öffnen, die eine direkte Vernetzung mit Kunden und
Nutzern in deutscher und englischer Sprache ermöglicht. Sie wird Informa-
tionen über neue Konzepte und Produkte der IBA-Mitglieder mit Vorträgen
und innovativen Formaten zur Zukunft der Arbeitswelt verbinden. Damit
wollen wir nichts weniger, als einen Ankerpunkt für die Diskussion um die
neue Arbeitswelt schaffen.

In unserem Geschäftsbericht 2018 haben wir gefordert, dass Bürogebäude
und ihre Einrichtungen zu Identifikationsräumen der Unternehmen wer-
den, zu Orten, die die Werte und Haltung eines Unternehmens deutlich
machen und die Menschen anspornen, gemeinsam an der Umsetzung ihrer
Ziele zu arbeiten. Jetzt ist die Zeit dafür.

Hendrik Hund               Thomas Jünger
Vorsitzender               Geschäftsführer

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IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

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Inhalt

Vorwort                                      3
Inhaltsverzeichnis                           5
Profil des IBA                               6

Arbeiten nach Corona                         8
• Rückkehr ins Büro                          9
• Etablierung des Homeoffice mit Augenmaß   10
• Das Büro wird zum Identifikationsort      10

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen           12
• Weltwirtschaft und Europa                 12
• Deutschland                               13
• Konjunkturprognose 2019 und 2020          19
• Deutsche Möbelindustrie                   20
• Büromöbelbranche                          22

Aktivitäten des IBA                         24
• Sprachrohr der Branche                    24
• Inspiration und Fachwissen                25
• Standardisierung                          27
• Plattform                                 28
• Interne Services                          29

Gremien des IBA                             30
• Mitgliederversammlung                     30
• Vorstand                                  30
• Fachausschüsse und Arbeitskreise          31

Mitgliederverzeichnis                       34

Zahlen und Fakten                           45
• Wirtschaftsentwicklung in Deutschland     46
• Eigene Erhebungen                         47
• Amtliche Umsatzstatistik                  50
• Amtliche Produktionsstatistik             51
• Amtliche Außenhandelsstatistik            53
• Baugenehmigungen                          62

Impressum                                   63

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IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

                                  Profil des Industrieverband Büro
                                  und Arbeitswelt e. V. (IBA)

Als Repräsentant der Büroein-     Die Mehrheit aller Arbeitnehmer arbeitet heute im Büro. Um Arbeitgeber
richtungsbranche denkt der        bei der Gestaltung der dafür erforderlichen Räumlichkeiten zu unterstüt-
Industrieverband Büro und         zen, bringt der IBA alle raumprägenden Bereiche zusammen: von der
Arbeitswelt die Welt der Arbeit   Möblierung über Akustiklösungen bis hin zu Beleuchtung und Technikinte-
voraus und schafft Grundlagen     gration. Thematisch spannen der Verband und seine Mitglieder den Bogen
für eine zukunftsweisende Ge-     von der Frage, was Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv macht, bis zu
staltung von Arbeitsplätzen.      einer ganzheitlichen Raumgestaltung.

                                  Dabei geht der Industrieverband Büro und Arbeitswelt weit über die klas-
                                  sische Verbandsarbeit hinaus, beispielsweise im Rahmen seines Engage-
                                  ments und der ideellen Trägerschaft der weltweit bedeutendsten Messe
                                  für moderne Arbeitswelten – der ORGATEC.

                                  Für seine Mitglieder ist der IBA Ansprechpartner in fachlichen Fragen.
                                  Darüber hinaus vertritt er ihre Interessen den zuständigen Behörden und
                                  Institutionen gegenüber. Für den Abschluss von Tarifverträgen über Lohn-
                                  und Arbeitsbedingungen ist der Industrieverband Büro und Arbeitswelt
                                  dagegen nicht zuständig.

                                  Satzungsgemäße Gremien des IBA sind die Mitgliederversammlung und
                                  der Vorstand. Diese tagen in der Regel halbjährlich, bei Bedarf auch häu-
                                  figer.

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Profil des Industrieverband Büro und Arbeit

Der IBA ist Mitglied
folgender Organisationen:
 Hauptverband der Deutschen Holzindustrie
 und Kunststoffe verarbeitenden Industrie
 und verwandter Industrie- und Wirtschafts-
 zweige e. V. (HDH), Bad Honnef
 FEMB European Office Furniture Federation,
 Burghfield Common, Berkshire, UK
 Deutsches Netzwerk Büro e. V., Heidelberg
 Institut für Holztechnologie Dresden GmbH
 (ihd), Dresden
 Das neue Arbeiten (DNA), Wien

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IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

                                 Arbeiten nach Corona

Corona hat den Prozess der       Die Arbeitswelt steht derzeit unter einem hohen Anpassungsdruck. Schon
Digitalisierung beschleunigt     vor Corona war klar, dass die zunehmende Digitalisierung und die mit ihr
und die Arbeitswelt nachhaltig   einhergehende Individualisierung vieler Lebensbereiche die Art, wie wir
verändert.                       arbeiten, verändern würden. Durch Corona wurde dieser Prozess enorm
                                 beschleunigt. Davon betroffen ist nicht zuletzt der Arbeitsort Büro.

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Arbeiten nach Corona

                              Rückkehr ins Büro
                              Derzeit steht noch die Frage im Vordergrund, wie eine Rückkehr ins Büro
                              unter Coronabedingungen aussehen kann. Arbeitgeber sind dabei gut be-
                              raten, von Anfang an die langfristigen Potenziale der dafür erforderlichen
                              Maßnahmen im Blick zu haben. Größere Abstände bieten nicht nur Sicher-
                              heit, sondern auch mehr Ruhe für konzentriertes Arbeiten. Schutzwände
                              können dazu beitragen, Lärm und andere Stressfaktoren zu reduzieren.
                              Damit können die jetzt zu tätigenden Investitionen in eine sicheres Ar-
                              beitsumfeld auch langfristig den Gesundheitsschutz und die Leistungsfä-
                              higkeit der Nutzer erhöhen.

Webkonferenzen und digital    Darüber hinaus hat die Coronakrise den Blick für die Funktionen des Büros
gestützte Teamarbeit können   als Kollaborationsplattform und Ort der Kommunikation geschärft. 80 %
die Zusammenarbeit vor Ort    aller Beschäftigten, die in den letzten Monaten ausschließlich zu Hause
nur teilweise ersetzen.       arbeiteten, beklagten das Fehlen eines schnellen Feedbacks von Kollegen
                              und Vorgesetzen. Webkonferenzen und digital gestützte Teamarbeit waren
                              kein vollwertiger Ersatz für die Zusammenarbeit vor Ort. Wie verschiedene
                              Studien zeigen, hatten vor allem die Nachwachskräfte Schwierigkeiten mit
                              dem fehlenden persönlichen Kontakt. Auch klagten junge Arbeitnehmer
                              häufiger, dass es ihnen im Homeoffice schwer fiel, zwischen Beruf und
                              Privatleben zu trennen.

                                                                                                       9
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IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

                                Etablierung des Homeoffice mit Augenmaß
Das Homeoffice hat viele        Dennoch wird sich das Arbeiten in den heimischen vier Wänden viel
Vorteile, aber es ist nicht     schneller etablieren als noch vor Kurzem erwartet. Allerdings nicht mehr
immer die beste Wahl.           in Vollzeit, sondern im Wechsel mit Tagen im Büro. Und es wird notwendig
                                sein, individuelle Vereinbarungen zwischen Arbeitgebern und einzelnen Ar-
                                beitnehmern zu treffen, denn wie durch das flächendeckende Homeoffice-
                                Experiment im ersten Halbjahr 2020 deutlich wurde, wird es zahlreiche
                                Konstellationen geben, in denen die Arbeit im Büro die bessere Wahl ist.

                                Gleichzeitig wird es notwendig sein, über die Ausstattungen der hei-
                                mischen Arbeitsplätze nachzudenken. Die derzeitigen Gegebenheiten
                                werden nur in wenigen Fällen den Anforderungen eines dauerhaften Ar-
                                beitsplatzes gerecht. Knapp 60 % aller Erwerbstätigen, die während des
                                Lockdowns im Homeoffice arbeiteten, hatten dafür einen fest eingerich-
                                teten Arbeitsplatz zur Verfügung. Alle anderen mussten täglich aufs Neue
                                improvisieren, um zu Hause arbeiten zu können. Auch hier haben derzeit
                                vor allem die jüngeren Arbeitnehmer das Nachsehen. Sie verfügen in ihren
                                Wohnungen deutlich seltener über die notwendigen Räumlichkeiten und
                                adäquate Ausstattungen als die älteren Kollegen. Auf Dauer ist produktive
                                Arbeit in den eigenen vier Wänden aber nur möglich, wenn aus den wäh-
                                rend der Pandemie geduldeten improvisierten Arbeitsplätzen echte Home-
                                offices werden.

                                Das Büro wird zum Identifikationsort
Der Arbeitsort Büro muss dau-   Corona hat der Digitalisierung und der Flexibilisierung der Arbeitswelt
erhaft neue Aufgaben überneh-   einen Schub verliehen. Nun gilt es, die Büros für die neuen Aufgabenstel-
men. Dafür müssen sich auch     lungen fit zu machen. Dafür muss es zum Ort der Kooperation werden.
die Einrichtungen verändern.    Vielfach fehlen dafür aber noch die geeigneten Räumlichkeiten. Die
                                IBA Studie 2019/20 zeigte bereits, dass gerade in kleineren und mittleren
                                Unternehmen kaum Alternativen zum klassischen Besprechungsraum
                                vorhanden sind. Und selbst in den meisten Großunternehmen sind die
                                Kapazitäten bei Teamarbeitsräumen und Kommunikationszonen immer
                                noch knapp bemessen.

                                Neben diesen rein funktionalen Aspekten der Arbeitsplatzgestaltung gilt
                                es, ein weiteres Potenzial des gemeinsamen Arbeitsorts zu erschließen:
                                das Büro als greifbares Bindeglied zwischen Unternehmen und Mitar-
                                beitern nutzbar zu machen. Physische Präsenz und eine gut gestaltete
                                Arbeitsumgebung stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und den kre-
                                ativen Austausch. Das ist, wie die Erfahrungen während des Lockdowns
                                gezeigt haben, besonders wichtig für Beschäftigte, die erst seit kurzem
                                in einem Unternehmen arbeiten. Aber auch für langjährige Mitarbeiter ist

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Arbeiten nach Corona

                                es wertvoll, einen gemeinsamen Ort zu haben, an dem sie ohne vorherige
                                Planung Kollegen treffen können und der gleichzeitig die Werte und Ziele
                                des Unternehmens repräsentiert.

                                Um das leisten zu können, sind vielfältigere Räumlichkeiten mit einem
Die Neugestaltung der Arbeit    individuelleren Profil gefragt. Gleichzeitig müssen Arbeitsweisen, Raum-
erfordert ein vielfältigeres    angebote und digitaler Support in Einklang gebracht werden. Die Aufgabe
Raumangebot und ein genaues     ist komplex und die damit verbundenen neuen Arbeitsweisen müssen noch
Hinsehen bei der Ermittlung     eingeübt werden. Auch ein genaues Hinsehen, was bereits gut funktioniert
der Bedarfe.                    und wo noch einmal nachjustiert werden muss, ist gefragt. Vor voreiligen
                                Schlüssen, beispielsweise in Bezug auf den künftigen Flächenbedarf, sei
                                daher gewarnt. Stattdessen sollten Unternehmen zunächst einmal genau
                                analysieren, wie sie derzeit arbeiten und welche Erwartungen sie und ihre
                                Mitarbeiter an ihre künftigen Arbeitsorte haben. Die Büroeinrichtungsin-
                                dustrie und ihre zertifizierten Quality Office-Berater unterstützen gerne
                                dabei.

           Hintergrund

           Homeoffice oder Telearbeit?
           Der Begriff Homeoffice wird im Zusammenhang mit zwei sehr unterschiedlichen Ar-
           beitskonzepten benutzt. Homeoffices im weiteren Sinn sind Telearbeitsplätze. Deren
           Nutzung unterliegt einer expliziten Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer und Arbeit-
           geber. Geregelt werden beispielsweise die Arbeitszeiten und die Nutzungsdauer.
           Die Verantwortung für die Ausstattung der Telearbeitsplätze liegt dann beim Arbeit-
           geber. Er muss darauf achten, dass sie alle Anforderungen erfüllen, die auch an einen
           Arbeitsplatz im Büro gestellt werden. Im engeren Sinn ist von Homeoffice die Rede,
           wenn im Rahmen mobilen Arbeitens gelegentlich und kurzzeitig zu Hause gearbeitet
           werden kann. Dann sind die Anforderungen weniger streng.
           Weitere Hinweise dazu unter www.iba.online

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IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

                                  Die Wirtschaft in 2019 und 2020

                                  Weltwirtschaftliche ...
Konjunkturelle und strukturelle   Die Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft hat 2019 merklich nachge-
Faktoren verlangsamten im         lassen und das globale Bruttoinlandsprodukt nur noch um 2,5 % zuge-
Jahr 2019 das globale Wirt-       nommen. Die Abschwächung galt insbesondere für die fortgeschrittenen
schaftswachstum.                  Volkswirtschaften. In den Schwellenländern hat sich das Wachstum jedoch
                                  ebenfalls verlangsamt, so auch in China und Indien. Besonders die Indus-
                                  trie hat sich schwach entwickelt. Hierzu dürften konjunkturelle und struk-
                                  turelle Faktoren beigetragen haben. Die Handelskonflikte und die daraus
                                  resultierende Unsicherheit wirkten belastend. So hatte sich der Handels-
                                  konflikt zwischen den USA und China im vergangenen Jahr weiter zuge-
                                  spitzt. Die verschiedenen Zollerhöhungen waren wachstumshemmend.
                                  Auch die hohe Unsicherheit wegen der Sorgen um die Integrität der inter-
                                  nationalen Wertschöpfungsketten sowie um den technologischen Wandel
                                  und um die Regulierung für den Klima- und Umweltschutz bremste.

                                  ... und europäische Rahmenbedingungen
                                  Wie in der Weltwirtschaft insgesamt verlor auch die wirtschaftliche Ent-
                                  wicklung in Europa im vergangenen Jahr an Schwung. Die Wirtschaftslei-
                                  stung in den Ländern der EU (27 ohne Vereinigtes Königreich) nahm nur
                                  um 1,5 % gegenüber dem Vorjahr zu. Zwar blieb der Anstieg des Bruttoin-
                                  landsprodukts damit nur wenig hinter dem durchschnittlichen Wachstum
                                  der Jahre 2011 bis 2018 zurück, der Unterschied zum Jahr 2018 mit da-
                                  mals 2,1 % war jedoch größer. Die Eurozone alleine verzeichnete ein Wirt-
                                  schaftsplus von gerade 1,3 %. Die Verlangsamung betraf alle vier großen
                                  Volkswirtschaften des Euroraums (Deutschland, Frankreich, Italien, Spani-
                                  en). Spitzenreiter unter den EU-Mitgliedsstaaten waren Irland und Ungarn
                                  mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von 5,5 % und 4,9 %. Innerhalb
                                  der Eurozone wurden für das Jahr 2019 Wachstumsraten von mindestens
                                  2,5 % für Estland, Litauen, Malta und Zypern sowie außerhalb der Euro-
                                  zone, aber innerhalb der EU, für Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien
                                  gemeldet. Das Vereinigte Königreich erreichte kurz vor dem Brexit einen
                                  Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,4 %. Nach der Einschätzung der Eu-
                                  ropäischen Kommission ist das geringere Wachstumstempo auf eine Ver-
                                  schärfung der Handelskonflikte, die unterdurchschnittliche Zunahme des
                                  Welthandelsvolumen und das rückläufige globale Wirtschaftswachstum

12
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

                                zurückzuführen. Auch die Unsicherheit, die aus Zollandrohungen, wach-
                                senden geopolitischen Spannungen, Unklarheiten über die Ausgestaltung
                                des Brexits sowie aus der anhaltenden Schwäche der Industrie resultiert,
                                wurde als belastender Faktor für das Wachstum des vergangenen Jahres
                                identifiziert.

                                Deutschland mit deutlich geringerem
                                Wirtschaftswachstum
Die schwächere Weltwirtschaft   Nach vielen Jahren des Aufschwungs verminderten sich 2019 die konjunk-
führte auch in Deutschland      turellen Auftriebskräfte in Deutschland merklich. Die Auslastung der Pro-
zu einem deutlich geringeren    duktionsfaktoren ging erheblich zurück. Das Bruttoinlandsprodukt stieg le-
Wirtschaftswachstum.            diglich um 0,6 %, nachdem es 2018 noch um 1,5 % zugenommen hatte. In
                                den Jahren 2017 und 2016 war es sogar um 2,5 % und 2,2 % expandiert.
                                Die Gründe sind vor allem im globalen Umfeld zu sehen. Die schwächere
                                Weltwirtschaft, die eskalierenden Handelskonflikte, die geopolitischen
                                Spannungen im Nahen Osten und die Unsicherheiten rund um den EU-
                                Austritt Großbritanniens belasteten die Geschäfte der außenhandelsorien-
                                tierten Wirtschaftsbereiche spürbar. Im verarbeitenden Gewerbe kamen
                                auch inländische Probleme zum Tragen, insbesondere die strukturellen
                                Veränderungen in der Automobilindustrie mit neuen emissionsarmen An-
                                trieben. Die überwiegend inlandsorientierten Wirtschaftsbereiche präsen-
                                tierten sich aber nach wie vor in einer guten Verfassung.

                                Wirtschaftsentwicklung in Deutschland

                                Bruttoinlandsprodukt (Zuwächse in %)

                                     2015               2016       2017            2018           2019

                                    1,7%              2,2%        2,5%           1,5%            0,6%

                                Quelle: Statistisches Bundesamt

                                                                                                         13
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

                              Konsumausgaben – wichtigster Treiber des
                              Wirtschaftswachstums
                              Gestützt wurde das Wachstum im Jahr 2019 vor allem vom Konsum. Die
                              privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 1,6 % höher als im
                              Vorjahr, die Konsumausgaben des Staates stiegen um 2,5 %. Die Zuwächse
                              der privaten und der staatlichen Konsumausgaben fielen damit stärker aus
                              als in den beiden Jahren zuvor. Auch die Anlageinvestitionen sind kräftig
                              gestiegen. In Bauten wurden 3,8 % mehr investiert als ein Jahr zuvor,
                              besonders stark war der Anstieg bei Tiefbauten und Wohnbauten. Die Aus-
                              rüstungsinvestitionen – darunter fallen hauptsächlich Investitionen in Ma-
                              schinen und Geräte sowie Fahrzeuge – entwickelten sich dagegen weniger
Zuwächse der privaten und     dynamisch und stiegen nur um 0,4 %. Die Bruttoinvestitionen insgesamt,
staatlichen Konsumausgaben    zu denen neben den Anlageinvestitionen noch die Vorratsveränderungen
waren die Stützen der wirt-   zählen, gingen 2019 im Vorjahresvergleich um 1,8 % zurück. Der merkliche
schaftlichen Entwicklung.     Vorratsabbau lässt sich unter anderem durch eine schwache Industrie-
                              produktion und gestiegene Exporte erklären. Die deutschen Exporte im
                              Jahresdurchschnitt 2019 legten um 0,9 % weiter zu, aber nicht mehr so
                              kräftig wie in den Vorjahren. Die Importe nahmen mit 2,5 % stärker zu.

                              Beschäftigungsaufbau flaut ab
                              Am Arbeitsmarkt verlor das Beschäftigungswachstum an Schwung.
                              Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Jahresdurchschnitt 2019 um rund
                              400.000 auf etwa 45,3 Millionen, nachdem sie 2018 noch um fast
                              610.000 zugelegt hatte. Der Zuwachs beruhte abermals alleine auf einer

                              Beschäftigungssituation in Deutschland

                              Erwerbstätige Menschen mit Arbeitsort in Deutschland (in Mrd.)

                                    2009                        2014                 2019

                                   40,9                         42,7                45,3

                              Quelle: Statistisches Bundesamt

14
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

                             Beschäftigungssituation in Deutschland

                             Arbeitslose (in %)

                                 2015               2016          2017            2018             2019

                               6,4%                6,1%         5,7%             5,2%            5,0%

                             Quelle: Bundesagentur für Arbeit

                             Ausweitung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Die Zahl
                             der Selbstständigen sowie der ausschließlich geringfügig entlohnten Be-
                             schäftigten ging weiter zurück. Bei der Arbeitslosigkeit setzte sich der Ab-
                             wärtstrend fort. Die Arbeitslosenzahl sank um rund 73.000 auf knapp 2,3
                             Millionen Menschen. Bei der Arbeitslosenquote war ein Rückgang um 0,2
                             Prozentpunkte auf 5,0 % zu verzeichnen.

                             Geringerer Auftrieb der Verbraucherpreise
Niedrige Rohölpreisnotie-    Der Anstieg der Verbraucherpreise blieb 2019 moderat. Im Jahresdurch-
rungen sorgten für eine      schnitt lag die Inflationsrate bei 1,4 % und damit etwas niedriger als 2018.
geringe Inflationsrate von   Maßgeblich für den Rückgang der Gesamtrate waren die Energiepreise,
lediglich 1,4 %.             deren Auftrieb sich im Zuge niedrigerer Rohölpreisnotierungen spürbar
                             verminderte. Auch die Preise für Nahrungsmittel und Dienstleistungen
                             stiegen moderat und nahezu identisch mit der Gesamtwicklung.

                             Gute Stimmung an den Finanzmärkten
                             Nach einem schwachen Jahresabschluss 2018 starteten die Märkte mit
                             pessimistischen Erwartungen in das Jahr 2019. Bei Meldungen zu den
                             eskalierenden Handelskonflikten, den geopolitischen Spannungen im
                             Nahen Osten und den Unsicherheiten rund um den EU-Austritt Großbri-
                             tanniens reagierten die Märkte risikoavers. Im Laufe des Jahres wurden
                             die Ausschläge jedoch geringer. Hierfür waren vor allem die Notenbanken
                             verantwortlich, die auf die Eintrübung der Konjunktur mit einem deutlich
                             expansiveren geldpolitischen Kurs reagierten.

                                                                                                          15
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

                                    EZB lockert Geldpolitik
Auch unter ihrer neuen Füh-         Die an den Finanzmärkten noch zu Jahresbeginn vorherrschende Erwar-
rung setzt die EZB die lockere      tung einer Zinswende löste sich in den ersten Monaten des Jahres auf. Der
Geldpolitik fort. Der Einlagezins   geldpolitische Kurswechsel der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde im
wurde weiter gesenkt.               März von ihrem Präsidenten, Mario Draghi, eingeläutet, der ein neues Pro-
                                    gramm zur Förderung der Kreditvergabe der Banken für September 2019
                                    ankündigte. Die frühzeitig angekündigte Maßnahme wurde dann noch
                                    durch eine Senkung des Einlagezinssatzes, den Banken auf Geldanlagen
                                    bei der EZB entrichten müssen, von –0,4% auf –0,5% ergänzt. Im Novem-
                                    ber 2019 kam es zum Amtswechsel an der Spitze der EZB. Die neue Prä-
                                    sidentin, Christine Lagarde, ließ keine Bereitschaft zu einem Wechsel des
                                    geldpolitischen Kurses erkennen. Für den Beginn ihrer Amtszeit kündigte
                                    sie eine Überarbeitung der geldpolitischen Strategie der EZB an.

16
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

                                Bundesanleiherenditen markierten Rekordtief
Ende 2019 lagen die Renditen    Die Renditen von zehnjährigen Bundesanleihen lagen zum Jahresauftakt
zehnjähriger Bundesanleihen     bei 0,25 % und spiegelten die noch an den Märkten bestehenden Erwar-
mit 0,19 % im Minus. Der Wert   tungen einer geldpolitischen Zinswende oder zumindest eines entspre-
des US-Dollars stieg erneut.    chenden Exit-Plans der EZB im weiteren Verlauf des Jahres wider. Doch
                                schwenkte die Stimmung angesichts der steigenden konjunkturellen Ri-
                                siken um. Die Renditen sanken kontinuierlich bis tief in den Minusbereich.
                                Zum Jahresende rentierten zehnjährige Bundesanleihen mit –0,19 % im-
                                mer noch im Minusbereich, aber weit oberhalb ihrer Tiefstände.

                                US-Dollar im Jahresverlauf leicht stärker
                                Nachdem der Dollar bereits 2018 deutlich stärker gegenüber dem Euro no-
                                tieren konnte, wertete er 2019 weiter auf. Gestartet bei einem Niveau von
                                etwa 1,14 Dollar pro Euro war der Dollar zum Jahresende mit 1,1234 Dollar
                                pro Euro etwa 2 Cent mehr wert als zu Jahresbeginn.

                                                                                                         17
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

                                  DAX und Dow Jones mit kräftigem Plus nach
                                  schwachem Start
Die Lockerung der europä-         Der Deutsche Leitindex DAX startete von einem niedrigen Niveau von
ischen Geldpolitik und Zinssen-   10.558,96 Punkten aus in das Jahr 2019. Die umfassende Lockerung der
kungen in den USA sorgten         Geldpolitik der EZB, ergänzt um weitere Zinssenkungen der US-Notenbank
für Zuversicht an den Aktien-     im Herbst, sorgte wieder für Zuversicht am Aktienmarkt. Auch stabilisier-
märkten.                          ten sich die Konjunkturindikatoren im Herbst. Zum Jahresende überwogen
                                  die positiven Signale. Gründe hierfür waren die Einigung über den gere-
                                  gelten Vollzug des Brexits zum Ende Januar 2020, aber auch die Aussicht
                                  auf die Teileinigung zwischen China und den USA im Handelsstreit. Zum
                                  Jahresabschluss 2019 notierte der DAX bei 13.249,01 Punkten und somit
                                  25 % über dem Niveau zum Jahresstart.

                                  Der Dow Jones begann das Aktienjahr 2019 mit niedrigen 23.327,46 Punk-
                                  ten, zum Ultimo des Jahres lag der Dow Jones bei 28.538,44 und damit
                                  um 22% höher als zu Jahresbeginn. Mit 28.645,26 Punkten hatte der
                                  Index wenige Tage vor dem Jahreswechsel zudem ein neues Allzeithoch
                                  markiert.

18
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

                              Konjunkturprognose 2020 und 2021
                              Die globale Ausbreitung des Corona-Virus (SARS-CoV-2) hat die Weltwirt-
                              schaft in eine tiefe Rezession gestürzt. Die globale Wirtschaftsleistung ist
                              in der ersten Jahreshälfte 2020 massiv eingebrochen. In Deutschland wird
                              die Corona-Pandemie voraussichtlich den stärksten Rückgang der wirt-
                              schaftlichen Aktivität seit Bestehen der Bundesrepublik verursachen. Die
                              Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland dürfte recht nahe am als “aus-
                              geprägtes V” beschriebenen Risikoszenario liegen. Der Sachverständigen-
                              rat erwartet für das Jahr 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts
                              um 6,5 %. Damit dürfte das Bruttoinlandsprodukt frühestens im Jahr
                              2022 wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie liegen. Die Arbeits-
                              losenquote wird in den kommenden Monaten weiter ansteigen und erst
                              im Jahresverlauf 2021 wohl langsam wieder zurückgehen. Das schlechte
                              außenwirtschaftliche Umfeld belastet die deutschen Ausfuhren in diesem
Für 2020 erwartet der         Jahr deutlich. Die globale Ausbreitung des Corona-Virus hat zu einer tiefen
Sachverständigenrat einen     Rezession der Weltwirtschaft geführt. Für die Eurozone rechnet der
Rückgang des Bruttoinlands-   Sachverständigenrat mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um
produkts um 6,5 %.            8,5 % und einem positiven Wachstum von 6,2 % im Jahr 2021. Die Pan-
                              demie hat sich weltweit stärker ausgebreitet als zunächst erwartet und es
                              wurden umfangreichere Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen, die teil-
                              weise noch andauern. Mit der Senkung der Neuinfektionszahlen und der
                              allmählichen Lockerung der gesundheitspolitisch motivierten Einschrän-
                              kungen in Deutschland sowie bei wichtigen Handelspartnern sind jedoch
                              die Voraussetzungen für eine Erholung im weiteren Jahresverlauf geschaf-
                              fen. Zudem dürften sich die Stützungsmaßnahmen und beschlossenen
                              wirtschaftspolitischen Konjunkturimpulse positiv auswirken. Der Ausblick
                              für die weitere wirtschaftliche Entwicklung unterliegt weiterhin einer
                              erheblichen Unsicherheit. Vor allem der weitere Pandemieverlauf ist von
                              großer Bedeutung. Sollte es nicht gelingen, die Anzahl der Neuinfektionen
                              etwa durch Smart Distancing gering zu halten, den Lockerungskurs fortzu-
                              setzen und die Unsicherheit der Unternehmen und Haushalte zu senken,
                              ist mit einer deutlich länger anhaltenden Schwächephase zu rechnen.

                                                                                                        19
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

                               Deutsche Möbelindustrie mit Konsolidierung
                               auf hohem Niveau
Auch 2019 wurde jedes dritte   Die deutsche Möbelindustrie behauptete sich im Jahr 2019 in einem
Möbel „Made in Germany“ im     schwierigen Marktumfeld. Auch wenn der Umsatz insgesamt leicht um
Ausland verkauft.              0,5 % auf 17,9 Milliarden Euro zurückging, konnte damit trotz eines wei-
                               teren heißen Sommers eine Konsolidierung auf hohem Niveau erreicht
                               werden. Innerhalb der Branche wurden Unterschiede deutlich: Ausland lief
                               besser als Inland, das zweite Halbjahr besser als das erste und Küche und
                               Büro besser als Wohnmöbel. Die Inlandsumsätze der deutschen Möbel-
                               hersteller gingen um 1,1 % zurück, während die Auslandsumsätze um 0,6
                               % zulegten. Damit verbesserte sich die Auslandsnachfrage nach Möbeln
                               „Made in Germany“ weiter und die branchenweite Exportquote stieg auf
                               ein neues Hoch von 32,8 %. Die deutsche Möbelindustrie beschäftigte im
                               Durchschnitt des vergangenen Jahres 84.413 Mitarbeiter in 476 Unterneh-
                               men. Die Produktivität bleibt nahezu unverändert bei bei 212.138 Euro/
                               Umsatz pro Mitarbeiter. Der Anteil der Personalkosten am Produktions-
                               wert lag bei 19,3 %. Getrieben durch die zunehmende Globalisierung des
                               Möbelmarkts herrschte in der Branche unverändert hoher Renditedruck.
                               Die Ertragslage der Möbler hat sich allerdings bei „zufriedenstellend“ sta-
                               bilisiert. Nach den amtlichen Zahlen wurde ein Ergebnis vor Zinsen und
                               Steuern (EBIT) von 3,0 % des Bruttoproduktionswertes erzielt.

                               Die deutsche Möbelindustrie ist im Vergleich zu anderen Wirtschaftszwei-
                               gen bislang robust durch die Corona-Krise gekommen. Die Branche rech-
                               net für das Gesamtjahr 2020 mit einem Umsatzrückgang von maximal
                               10 %. Damit werden die Einbußen aller Voraussicht nach beherrschbar sein
                               und für die Unternehmen geringer ausfallen als zu Beginn der Krise be-
                               fürchtet. Denn die Nachfrage ist seit der Wiederöffnung des Möbelhandels
                               in erfreulichem Maße angesprungen. Störungen in den Lieferketten konn-
                               ten häufig durch eine höhere eigene Wertschöpfung oder mit Hilfe neuer

20
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

                                Lieferanten behoben werden. Für die Mitarbeiter wurden Homeoffice-Lö-
                                sungen gefunden oder versetzte Schichtpläne aufgestellt, die Produktions-
                                abläufe wurden entsprechend angepasst. Viele Hersteller führten zudem
                                Kurzarbeit ein. Chancen erhofft sich die Branche auch von dem im Zuge
                                der Pandemie veränderten Konsumverhalten. Private Haushalte schichten
Gestiegenes Interesse an        ihre Budgets teils zu Gunsten von Möbeln um, wenngleich in Teilen der Be-
Wohnmöbeln, wirtschaftliche     völkerung auch Verunsicherung wegen der Angst vor einem Arbeitsplatz-
Unsicherheit und Verschiebung   verlust herrscht. Im Möbelhandel hat die Corona-Krise die Verschiebung
zu Onlinekäufen bestimmen       hin zu Onlinekäufen beschleunigt. Ein Drittel der neuen Onlinekunden will
die Nachfrage.                  diesen Kanal auch künftig nutzen. Insgesamt ist damit zu rechnen, dass
                                sich hybride Handelsformate vermehrt etablieren werden.

                                                                                                       21
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

                                Büromöbel nur gering unter hohem Vorjahresniveau
Eine geringere Auslandsnach-    Die Büromöbelindustrie erzielte im Jahr 2019 einen Gesamtumsatz von
frage und unsichere Rahmen-     knapp 2,5 Milliarden Euro. Damit lagen die Erlöse nach fünf Wachstums-
bedingungen führten in der      jahren in Folge um 0,7 % leicht unter dem Vorjahreswert. Grund dafür ist
zweiten Jahreshälfte zu rück-   vor allem die Entwicklung an den Exportmärkten – dort gingen die Umsät-
läufigen Umsätzen.              ze um 5,7 % zurück. Der Anteil der ins Ausland exportierten Waren sank
                                leicht von 27,6 % auf 26,4 %. Die unsichere weltwirtschaftliche Lage und
                                spezifische Probleme in einzelnen Wirtschaftssektoren haben im zweiten
                                Halbjahr auch in Teilen der deutschen Wirtschaft zu einem abwartenden
                                Investitionsverhalten geführt. Obwohl durch die Umstellung auf neue digi-
                                tale Technologien und den entsprechenden Wandel in der Arbeitswelt wei-
                                terhin großer Bedarf an neuen Lösungen für das Büro besteht, zogen sich
                                Kaufentscheidungen deutlich länger hin. Vor diesem Hintergrund stiegen
                                die Inlandsumsätze der Produzenten von Schreibtischen, Drehstühlen und
                                anderen Büromöbeln mit einem Plus von 1,3 % nur leicht an.

                                Entwicklung der Büromöbelbranche in Deutschland

                                Produzierte Büromöbel (in Mio. €)

                                   2.213             2.324      2.398          2.504          2.486

                                    2015               2016         2017         2018           2019

                                Quelle: IBA (Hochrechnung)

22
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

                               Mit Blick auf die einzelnen Sparten der Branche waren im vergangenen
                               Jahr unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. Auf der einen Seite
                               stiegen die Umsätze mit Tischen und Korpusmöbeln um 5,8 %. Dieser
                               Trend ist darauf zurückzuführen, dass vor allem in großen Unternehmen
                               multifunktionale Arbeitsplätze an Bedeutung gewinnen. Viele Arbeitgeber
                               statten ihre Büros daher mit Sitz-/Steh-Arbeitstischen aus. Außerdem
                               spielt bei der Erstellung neuer Raumkonzepte die Akustik eine wichtige
                               Rolle – Raumgliederungswände und Schränke werden somit auch ein-
                               gesetzt, um die akustischen Bedingungen in größeren Raumeinheiten zu
                               verbessern. Dass sich vor allem im zweiten Halbjahr viele Unternehmen
                               bei neuen Investitionen abwartend verhielten, bekamen vor allem die Her-
                               steller von Bürositzmöbeln zu spüren. Vereinzelt werden vorhandene Dreh-
                               stühle weitergenutzt, um diese erst zu einem späteren Zeitpunkt auszutau-
                               schen. Infolgedessen gingen die Erlöse mit Bürositzmöbeln gegenüber dem
                               Vorjahr um insgesamt 7,5 % zurück.

Trotz abschwächender           Die Beschäftigungslage blieb stabil. 2019 waren rund 14.600 Personen
Nachfrage stieg die Zahl der   in der Büromöbelbranche tätig. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das
Beschäftigten auch 2019        einem Zuwachs von 1,9 %. Da dem Personalzuwachs in der Gesamtbran-
weiter an. Der Entgeltanteil   che ein Umsatzminus gegenübersteht, ging der Umsatz/Beschäftigten um
am Umsatz lag bei 22,1%.       2,5 % zurück. Die Entgelte sind in etwa entsprechend den Tariferhöhungen
                               um 2,4 % gestiegen. Der Entgeltanteil am Umsatz erhöhte sich auf 22,1 %.

                               Auch für das laufende Geschäftsjahr prognostizierte der IBA zu Jahresbe-
                               ginn ein gebremstes Investitionsverhalten. Es wurde aber erwartet, dass
                               der Wunsch der Beschäftigten nach einer zeitgemäßen Arbeitsumgebung
                               den Investitionsdruck auf der Tagesordnung der meisten Arbeitgeber hal-
                               ten wird. Unternehmen, die im „war for talents“ bestehen wollen, müssen
                               dem Wohlbefinden der Mitarbeiter am Arbeitsplatz einen hohen Stellen-
                               wert einräumen. Auch im Hinblick auf die ergonomische Ausstattung der
                               Büro-Arbeitsplätze liegen Wunsch und Wirklichkeit noch weit auseinander
                               – rund 40 % der Beschäftigten wünschen sich ein attraktiveres Design
                               und eine höhere ergonomische Qualität. Impulse, wie der Arbeitsplatz der
                               Zukunft attraktiver und funktionaler gestaltet werden kann, hätten Ar-
                               beitgeber, Raumplaner und Architekten auf der Fachmesse Orgatec, die in
                               diesem Jahr vom 27. bis 31. Oktober in Köln stattfinden sollte, mitnehmen
                               können. Unter dem Messemotto „variety of work“ wollten Aussteller und
                               Veranstalter unterschiedliche Konzepte modernen Arbeitens präsentieren.
                               Die Orgatec musste aber wegen der Corona-Krise abgesagt werden. Die
                               Pandemie wird auch die Bereitschaft, in Büromöbel zu investieren, erheb-
                               lich dämpfen. Die Umsätze werden in diesem Jahr voraussichtlich deutlich
                               zweistellig zurückgehen.

                                                                                                      23
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

     Aktivitäten des IBA

     Die Aktivitäten des IBA erstrecken sich von der Grundlagenforschung über
     exklusive Leistungen für seine Mitglieder bis zur Bereitstellung von Exper-
     tenwissen für eine breite Öffentlichkeit.

     Künftig wird der IBA zudem zur Bühne für die Aktivitäten seiner Mitglieder
     werden. Den ersten Schritt dazu machte die Einführung des IBA OfficePla-
     ners. Das vielfältige Angebot rund um das Online-Raumplanungstool des
     IBA (siehe Seite 28) ging nach einer einjährigen Entwicklungszeit im Früh-
     jahr 2020 an den Start. Im Herbst 2020 wird als weitere Komponente des
     erweiterten Leistungsportfolios das IBA Forum folgen (ebenfalls Seite 28).
     Die digitale Plattform wird virtuelle Showrooms der Verbandsmitglieder
     mit hochkarätigen Vorträgen, Podiumsdiskussionen und experimentellen
     Themenformaten kombinieren.

     Der IBA als Sprachrohr der Branche
     ORGATEC
     Als ideeller Träger der ORGATEC begleitet der IBA die inhaltliche Entwick-
     lung der weltweit führenden Messe für die Gestaltung von Arbeitswelten
     und unterstützt die Koelnmesse bei der Umsetzung der dafür erforder-
     lichen Maßnahmen. Nachdem die Fachmesse 2020 coronabedingt abge-
     sagt werden musste, freut sich die Branche jetzt auf die ORGATEC 2022.
     Diese wird vom 25. bis 29. Oktober 2022 in Köln stattfinden. Damit die
     vielen für den Herbst 2020 vorbereiteten Highlights nicht gänzlich ver-
     loren gehen, startet der IBA in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern
     und Unterstützung der Koelnmesse das IBA Forum mit einem „ORGATEC-
     Woche-Spezial“. Abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie plant
     die Koelnmesse zudem, ausgewählte Präsentationsformate im Umfeld an-
     derer Fachmessen, wie z. B. der imm cologne, zu realisieren.

     Pressearbeit
     Im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit beleuchtet der IBA zentrale The-
     men der Büroarbeit und unterstützt interessierte Medien mit einschlägigen
     Daten und einem breiten Fachwissen. 2019 berichtete der Verband über
     die Veränderung der Arbeitswelt, gab Tipps zur Gestaltung von Büros und
     stellte die Gewinner der Best Workplace Awards 2019 vor. Im ersten Halb-
     jahr 2020 standen Themen rund um die Arbeitswelt in Zeiten von Corona
     im Fokus. Auf großes Interesse stießen die Beiträge zur Nutzung von Home-
     offices und ein Maßnahmenkatalog zur Vorbereitung der Büros auf die
     Rückkehr der Beschäftigten. Die Veröffentlichung dieser Empfehlungen
     auf verschiedenen kommunalen Plattformen beweist die Reputation des
     IBA als zuverlässige Informationsquelle.
24
Aktivitäten des IBA

IBA Studien
Ein wichtiger Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Verbands sind seine Umfra-
gen. Sie beleuchten den jeweils aktuellen Umsetzungsstand moderner Bü-
roarbeit in Deutschland. Die zum Jahreswechsel 2019/20 veröffentlichte
IBA Studie beschreibt die Entwicklung der Büroarbeit innerhalb der letzten
fünf Jahre. Dafür wurden von dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut
forsa zwei repräsentative Befragungen unter Arbeitnehmern durchgeführt.
Eine Überraschung, auch für Branchenkenner, war der enorme Bedeu-
tungszuwachs der Büroarbeit. Für 59 % aller Erwerbstätigen ist das Büro
mittlerweile zum primären Arbeitsort geworden. Somit arbeiteten 2019
rund 26 Mio. Beschäftigte in Deutschland mindestens die Hälfte ihrer Ar-
beitszeit an einem Büroarbeitsplatz.

Der IBA inspiriert und stellt Wissen bereit
New Work-Initiativen
Corona hatte auch Auswirkungen auf die New Work-Initiativen des IBA.
Einerseits wurde durch den schnellen Lockdown offensichtlich, welche
Potenziale in neuen Arbeitsformen stecken, gleichzeitig konnte 2020 aber
nur ein Event der New Work SE mit Beteiligung des Verbands stattfinden.
Noch rechtzeitig abgeschlossen wurden die Dreharbeiten für das zweite
Erklärvideo zur Zukunft der Arbeitswelt. Der in Zusammenarbeit mit der
Hamburger Trendexpertin Birgit Gebhardt erstellte Film widmet sich dem
Bedeutungswandel des Büros und ist unter www.iba.online abrufbar.

IBA-Fachschriften
In seinen Fachschriften stellt der IBA Expertenwissen rund um Fragen der
Arbeitsplatzgestaltung zur Verfügung. Aktuell sind zwei Fachschriften zum
Themenbereich Lärm / Raumakustik erhältlich und mit dem „Office Check“
ein Analyseinstrument zur Bewertung von Arbeitsplätzen.

www.iba.online
Ein zentraler Baustein in der Kommunikation des IBA ist der Internetauf-
tritt www.iba.online. Er verbindet kurze Überblicksbeiträge mit detail-
lierten Fachinformationen. Bei den Nutzern besonders beliebt sind die
Darstellungen von Vor- und Nachteilen verschiedener Raumformen sowie
die Erläuterungen zur korrekten Raumplanung.

                                                                        25
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

                           Frame Awards
                           Wie schon in den beiden Vorjahren war der IBA im Februar 2020 wieder
                           Partner der Veranstaltung rund um die Verleihung der Frame Awards. Die
                           Mitglieder des IBA nutzten die zum dritten Mal in Amsterdam stattfin-
                           dende Veranstaltung, um sich für ihre eigene Arbeit inspirieren zu lassen.
                           Eine besondere Aufgabe fiel dem IBA-Vorsitzenden Hendrik Hund zu. Er
                           überreichte gemeinsam mit dem Gastgeber und Frame-Gründer Robert
                           Tiemann den diesjährigen Lifetime Achievement Award an den Direktor
                           und Gründer des japanischen Innenarchitekturbüros Wonderwall, Masami-
                           chi Katayama.

     Hintergrund

     Wertvoller Arbeitsplatz
     Die IBA Studie 2019/20 bestätigte, welch wichtige Rolle die Arbeitsplatzgestal-
     tung für die Arbeitgeberattraktivität spielt. Eine gut gestaltete Arbeitsumgebung
     ist vielen Beschäftigten wichtiger als flache Hierarchien, Homeoffice oder per-
     sönliche Karrierechancen. Immerhin 68 % aller Beschäftigten würden vor einem
     Stellenwechsel einen Blick auf das künftige Arbeitsumfeld werfen. Verbesserungs-
     potenzial in ihrem gegenwärtigen Arbeitsumfeld sehen die Beschäftigten bei der
     ergonomischen Gestaltung ihrer Einrichtung und deren Eignung für unterschied-
     liche Formen der Kommunikation. Auch hinsichtlich einer ansprechenden Gestal-
     tung scheinen vier von zehn Unternehmen noch Nachholbedarf zu haben.

26
Aktivitäten des IBA

Der IBA setzt wichtige Standards
Normung
Normen sind für die Büroeinrichtungsindustrie und ihre Kunden von zen-
traler Bedeutung. Deshalb engagieren sich der IBA und seine Mitglieder
in vielen Gremien der nationalen (DIN), europäischen (CEN) und internati-
onalen (ISO) Normung. Darüber ist in den vergangenen Jahren insbeson-
dere die Zahl der internationalen Normungsprojekte deutlich gestiegen.
Gleichzeitig kamen neue Querschnittsprojekte hinzu, die gemeinsam mit
Experten aus anderen Fachdisziplinen bearbeitet werden. Diese betreffen
beispielsweise die Elektrifizierung von Möbeln oder den Brandschutz von
Polsterverbunden. Gespiegelt wird die Arbeit der Normungsgremien im
Technischen Ausschuss des IBA. Wo es sinnvoll erscheint, erarbeiten die
Mitglieder dieses Gremiums ergänzende Leitfäden zum Umgang mit einzel-
nen technischen oder planungsbezogenen Fragen.

FEMB-Nachhaltigkeitsstandard
Als Mitglied der European Office Furniture Federation (FEMB) engagiert
sich der IBA für die permanente Weiterentwicklung des FEMB-Nachhaltig-
keitsstandards. Mit ihm steht erstmals ein umfassender Anforderungska-
talog für Büro- und Objektmöbel zur Verfügung. Seit Herbst 2018 können
auf Basis des Standards Produkte mit dem LEVEL-Siegel ausgezeichnet
werden. Um dafür das passende Forum zu schaffen, betreibt der IBA stell-
vertretend für die europäische Büro- und Objektmöbelindustrie die Inter-
netseite www.levelcertified.eu.

Quality Office
Basis der im Jahr 2006 eingeführten Quality Office-Zertifizierungen ist die
“Leitlinie – Qualitätskriterien für Büro-Arbeitsplätze“, zu deren Heraus-
gebern neben dem IBA die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG), die
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und andere
Organisationen gehören. Zertifizierungen erfolgen in den Kategorien
„Produkt“, „Fachberater“ und „Fachhändler“. Derzeit arbeitet ein Team aus
Mitarbeitern der VBG, des IBA und externer Spezialisten an der Überarbei-
tung der Zertifizierungskriterien. Deren Umsetzung ist für das Jahr 2021
geplant.

                                                                         27
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

     DGUV Regeln und Fachinformationen
     Eine wichtige Rolle bei der Definition und Interpretation von Anforderun-
     gen an die Gestaltung von Arbeitsplätzen spielen in Deutschland die Ge-
     setzlichen Unfallversicherungen (DGUV). Der IBA unterstützt deren Arbeit,
     indem er die Praxiserfahrung seiner Mitglieder im Rahmen der Erstellung
     von DGUV Informationsschriften nutzbar macht.

     OFML®
     Grundlage für die herstellerübergreifende Planung und Visualisierung
     von Büroeinrichtungen sowie für viele Warenwirtschaftsprozesse ist der
     OFML®-Datenstandard (OFML = Office Furniture Modelling Language). Der
     IBA war Initiator der Entwicklung des zukunftsweisenden, offenen Stan-
     dards und treibt als Rechteinhaber gemeinsam mit seinen Mitgliedern und
     Partnern dessen Weiterentwicklung voran.

     Der IBA wird zur Plattform
     IBA OfficePlaner
     Erster Baustein auf dem Weg zu einem erweiterten Informations- und Ser-
     viceangebot des Verbands und seiner Mitglieder ist der IBA OfficePlaner.
     Das einfach zu nutzende Tool zur Büroplanung richtet sich in erster Linie
     an kleine und mittelständische Unternehmen. Mit dem neuen Online-Tool
     können sie ihre eigene Büroplanung erstellen und diese anschließend von
     Experten aus der Branche optimieren lassen.

     IBA Forum
     Derzeit noch in Vorbereitung befindet sich das vielleicht seit Langem am-
     bitionierteste Projekt des IBA. Ausgehend von einer Technologie, die üb-
     licherweise für digitale Konferenzen genutzt wird, entwickeln der IBA und
     seine Mitglieder eine neue Anlaufstelle für alle, die sich mit der Gestaltung
     von Arbeitswelten beschäftigen. Ziel ist es, virtuelle Showrooms der Ver-
     bandsmitglieder mit Diskussionen zu aktuellen Themen und innovativen
     Formaten zu verbinden. Erstmals live erlebbar wird das IBA Forum vom
     27. bis 30. Oktober 2020 mit einem „ORGATEC-Woche-Spezial“ sein. Dann
     werden die Besucher der neuen Plattform die Gelegenheit haben, einige
     der hochkarätigen Programmpunkte zu erleben, die ursprünglich für die
     ORGATEC 2020 konzipiert wurden. Anders als eine Messe oder virtuelle
     Kongresse wird das IBA Forum seine Tore nach Ablauf dieser Woche nicht
     wieder schließen. Vielmehr werden die Showrooms dauerhaft erreichbar
     und mit immer neuen Inhalten erlebbar sein. Gleiches gilt für die virtuelle
     Bühne und eine in dem Gesamtpaket enthaltene Mediathek.

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Aktivitäten des IBA

Interne Services des IBA
Chefbriefe
In seinen Rundbriefen an die Geschäftsleitungen der Mitgliedsunterneh-
men informiert der IBA über wichtige, die Branche betreffende Sachver-
halte und über aktuelle Projekte.

officenews
Als exklusiven Service erhalten IBA-Mitglieder im zweiwöchentlichen
Rhythmus die „officenews“. Kompakt und übersichtlich berichtet der
Newsletter über die neuesten Entwicklungen in der Büro- und Objekt-
einrichtungsbranche.

IBA Horizon
Die im Frühjahr 2019 gestartete Veranstaltungsreihe befasst sich mit
den Potenzialen der Digitalisierung. Im ersten Jahr lernten die teilneh-
menden IBA-Mitglieder Pioniere der digitalen Vermarktung kennen,
informierten sich über Collaboration Tools, Influencer Marketing und
Prinzipien der Plattformökonomie. Im Juli 2020 ging die IBA Horizon in
die zweite Runde.

Konjunkturberichterstattung und andere Statistiken
Der IBA unterrichtet seine Mitgliedsfirmen zeitnah über die wirtschaftliche
Lage der Büromöbelindustrie. Um die amtliche Statistik zu erweitern, wer-
den neben der Aufarbeitung der branchenbezogenen Veröffentlichungen
des Statistischen Bundesamts eigene Daten erhoben.

Rahmenverträge
Mit folgenden Organisationen/Instituten hat der IBA Sonderkonditionen
für seine Mitglieder ausgehandelt:

• Institut für Holztechnologie Dresden (Möbelprüfung, Schadstoff-
  prüfung, GS-Zeichen-Vergabe, Beratung zur ISO 9000 und ISO 14000)
• TÜV Rheinland LGA Products, Köln/Nürnberg (Möbelprüfung,
  Schadstoffprüfung, GS-Zeichen-Vergabe)
• Intertek Consumer Goods, Fürth (Möbel- und Komponentenprüfung,
  GS-Zeichen-Vergabe)

Patentveröffentlichungen
Der IBA informiert in regelmäßigen Abständen über neu veröffentlichte
nationale und internationale Patente und Gebrauchsmuster und stellt
diese seinen Mitgliedsunternehmen zur Verfügung.

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IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

     Gremien des IBA

     Mitgliederversammlung
     Wichtige Entscheidungen werden von der Mitgliederversammlung getrof-
     fen. Diese findet in der Regel zweimal jährlich statt. Im Herbst 2019 trafen
     sich die Mitglieder des IBA auf Einladung der VS Vereinigte Spezialmöbel-
     fabriken GmbH & Co. KG in Tauberbischofsheim. Während dieser Veran-
     staltung wählten Sie turnusgemäß einen neuen Vorstand. Im Frühjahr
     2020 fand die Mitgliederversammlung anlässlich der Verleihung der
     Frame Awards 2020 in Amsterdam statt.

     Vorstand
     Der IBA wird von derzeit acht ehrenamtlichen Vorständen geleitet.
     Im Berichtszeitraum waren dies:

     Vorsitzender:
     Hendrik Hund, Hund Möbelwerke GmbH & Co KG

     Stellvertreter:
     Holger Jahnke, Sedus Stoll AG
     Helmut Link, Interstuhl Büromöbel GmbH & Co. KG

     Weitere Vorstandsmitglieder:
     Dirk Aßmann, Assmann Büromöbel GmbH + Co. KG
     Dr. Jochen Ihring, Dauphin HumanDesign Group GmbH & Co. KG
     Philipp Müller, VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken GmbH & Co. KG
     Rudolf Pütz, Vitra GmbH
     Manfred Scholz, Haworth GmbH

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Gremien des IBA

Fachausschüsse und Arbeitskreise
Ein wichtiges Instrument der Verbandsarbeit sind die IBA-internen
Ausschüsse. Im zweiten Quartal 2020 waren coronabedingt keine Treffen
im Präsenzmodus möglich. Stattdessen erfolgte eine engmaschige Abstim-
mung der vielfältigen Projekte auf Basis von Webkonferenzen. Aktuell sind
folgende Arbeitskreise und Ausschüsse aktiv:

EDV-Ausschuss
Leitung: Michael Hoppe, Karben
• Ausarbeitung einheitlicher Datenformate zur Visualisierung von Büroein-
  richtungen (graphischer Teil des OFML®-Formats), zur kaufmännischen
  Abwicklung (OCD) und zum Bestelldatenaustausch (OEX)
• Definition eines Formats zum Bestelldatenaustausch Hersteller/Handel
• Entwicklungsbegleitung für Tools zur Büroeinrichtungsplanung
• Arbeiten im Bereich des e-Business und e-Procurement, Katalog-
  beschreibungen, elektronischer Bestelldatenaustausch
• Aktuell befasst sich der Ausschuss beispielsweise mit der Fertigstellung
  des „SkinCreators“ zur bedarfsbezogenen Selektion der in den OFML®-
  Daten hinterlegten Konfigurationsmöglichkeiten, den Schnittstellen der
  OFML®-Welt zu BIM (Building Information Modeling) und der Bereitstel-
  lung der gebräuchlichsten Anwendungstools als Online-Versionen.

Arbeitskreis Quality Office-Zertifizierungen
Leitung: Volker Weßels, Wiesbaden
• Erarbeitung von Empfehlungen zur Weiterentwicklung
  der Marke Quality Office
• Qualitätssicherung und Erfahrungsaustausch zu den Quality Office-
  Zertifizierungen
• Abstimmung von Kommunikationsmaßnahmen für das
  Quality Office-Zeichen.
• Derzeit arbeitet der Ausschuss an einem umfassenden Relaunch des
  Quality Office-Zeichens. Dieser soll im Jahr 2021 erfolgen.

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IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

     Marketingkreis
     Leitung: Barbara Schwaibold, Wiesbaden
     • Identifizierung und Diskussion von Zukunftsthemen
     • Festlegung der Kommunikationsschwerpunkte des IBA
     • Entwicklung von Kommunikationsstrategien und Weichenstellung
       für gemeinsame Branchenkampagnen
     • Aufbereitung von Zukunftsthemen für unterschiedliche
       Kommunikationskanäle
     • Derzeit beschäftigt sich der Marketingkreis beispielsweise mit dem
       Aufbau des IBA Forums.

     Technischer Ausschuss
     Leitung: Thomas Vogelbacher, Dogern
     • Abstimmung einer gemeinsamen Strategie der IBA-Mitglieder
       im Rahmen nationaler und internationaler Normungsprojekte
     • Vertretung der Interessen der IBA-Mitglieder in nationalen und
       internationalen Normungsausschüssen
     • Informationsaustausch und Kontaktpflege mit Prüfinstituten, den
       Gremien der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV),
       dem Ausschuss für Produktsicherheit (AfPS) und Experten verschie-
       dener Fachrichtungen
     • Erfahrungsaustausch zur Anwendung von Standards und Regelwerken
     • Forcierung ergonomischer und technischer Erkenntnisse als Basis
       für die Entwicklung neuer Produkte.
     • Mitarbeit in einschlägigen Gremien zur Vernetzung der Normung
       mit staatlichen und privaten Regelwerken. Großen Raum nahmen im
       Berichtszeitraum die Arbeit an der Neufassung der DIN EN 1335-1,
       die Anforderungen an Maße von Büro-Arbeitsstühlen und deren
       Bestimmung beschreibt, sowie verschiedene Workshops im Rahmen
       der internationalen Normungsarbeit ein.

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Gremien des IBA

Umweltausschuss
Leitung: Joachim Link, Meßstetten-Tieringen
• Informationsaustausch und Erarbeitung von Informationen für
  die IBA-Mitglieder zu relevanten Verordnungen und Bestimmungen
• Sondierung des internationalen Marktes
  für Ökologie-/Nachhaltigkeitszeichen
• Abstimmung einer gemeinsamen Position der IBA-Mitglieder
  im Bereich der Nachhaltigkeitsarbeit
• Vertretung der IBA-Mitglieder im Technischen Ausschuss der FEMB
• Erfahrungsaustausch der IBA-Mitglieder Im Bereich der LEVEL-
  Zertifizierungen

Darüber hinaus organisiert der IBA bedarfsbezogene Informationsveran-
staltungen für OFML®-Datenanleger, für Einrichtungsplaner und für Akus-
tikexperten aus dem Kreis der Mitgliedsunternehmen. 2019 wurde eine
gemischte Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern des EDV-Ausschusses und des
Marketingkreises gegründet. Sie begleitet u. a. den Aufbau, die Einführung
und die Weiterentwicklung des neuen IBA-Tools zur Online-Planung von
Büroeinrichtungen (IBA OfficePlaner).

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IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020

     Mitgliederverzeichnis

     Die Mitglieder des IBA sind Experten für die Gestaltung ganzheitlicher
     Arbeitswelten. Mit ihren Lösungen machen sie Arbeitgeber dauerhaft at-
     traktiv. Auf Basis sorgfältiger Bedarfsanalysen und Strategien erarbeiten
     sie zukunftsweisende Organisations- und Einrichtungskonzepte und setzen
     diese perfekt um.

     Kern des IBA sind die in Deutschland produzierenden Hersteller von Büro-
     und Objektmöbeln (ordentliche Mitglieder). Aber auch andere Unterneh-
     men und Institutionen können Mitglied des Verbands werden (assoziierte
     und außerordentliche Mitglieder). Voraussetzung für eine Mitgliedschaft
     sind ein substanzieller inhaltlicher Beitrag zur Entwicklung der Arbeitswelt
     sowie eine aktive Mitarbeit in den Gremien und Arbeitsgruppen des IBA.

     Ordentliche und assoziierte Mitglieder des IBA*:

       A + Z Bürosysteme GmbH

     Lebacher Straße 60           Tel.: 06806/95213-0        www.az-buerosysteme.de
     66265 Heusweiler             Fax: 06806/95213-70        info@az-buerosysteme.de

       AOS Akustik Office Systeme GmbH

     Lenabergweg 5                Tel.: 09857/97559-0   www.akustik-office-systeme.de
     91626 Schopfloch             Fax: 09857/97559-29   info@akustik-office-systeme.de

       ASSMANN BÜROMÖBEL GMBH & Co. KG

     Heinrich-Assmann-Straße 11   Tel.: 05422/706-0                 www.assmann.de
     49324 Melle                  Fax: 05422/706-299            assmann@assmann.de

       BENE GmbH

     Schwarzwiesenstraße 3        Tel.: 0043/7442/500-0                www.bene.com
     A-3340 Waidhofen/Ybbs        Fax: 0043/7442/500-3390            office@bene.com

34   *Stand 31. Juli 2020
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