2017 GESCHÄFTSBERICHT 2020 - Erkenntnisse, Aktivitäten, Zahlen - Industrieverband Büro und Arbeitswelt
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In der ersten Jahreshälfte 2020 ist die globale Wirtschaftsleistung massiv eingebrochen. Deutschland wird das Corona-Virus SARS-CoV-2 voraus- sichtlich den stärksten Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität seit Beste- hen der Bundesrepublik bescheren. Die Umsätze mit Büromöbeln sind im zweiten Quartal um 26 % gefallen und die ORGATEC als weltweit führende Messe für Arbeitsplatzgestaltung musste abgesagt werden. All das klingt nicht gerade nach einem geeigneten Zeitpunkt, um sich Gedanken über die Gestaltung von Arbeitsplätzen zu machen, und doch erleben wir genau das. Noch nie zuvor wurde so viel darüber gesprochen, welche Funktion das Büro heute hat und welche es in Zukunft haben wird, ob es überhaupt noch gebraucht wird oder ob im Gegenteil ein Recht auf einen Arbeitsplatz im Büro von Nöten sei. Trotzdem oder auch gerade deshalb steht die Büroeinrichtungsbranche gleich vor mehreren neuen Herausforderungen. Denn es heißt jetzt nicht nur, die vor der Pandemie entwickelten Konzepte an die neuen Bedin- gungen anzupassen, es geht nach wie vor auch darum, neue Kommunika- tionswege zu beschreiten. Die erste Herausforderung haben die Mitglieder des IBA schnell umgesetzt. Zu den drei derzeit wesentlichen Gestaltungs- bereichen, der sicheren Rückkehr ins Büro, der Professionalisierung der Arbeit im Homeoffice und der künftigen Rolle des Büros, haben sie über- zeugende Konzepte entwickelt und, wo dies erforderlich war, innerhalb kürzester Zeit neue Produktentwicklungen auf den Weg gebracht. Der zweiten Herausforderung stellen sich die IBA-Mitglieder gemeinsam mit ih- rem Verband. Mit dem IBA Forum wird im Herbst eine virtuelle Branchen- plattform ihre Tore öffnen, die eine direkte Vernetzung mit Kunden und Nutzern in deutscher und englischer Sprache ermöglicht. Sie wird Informa- tionen über neue Konzepte und Produkte der IBA-Mitglieder mit Vorträgen und innovativen Formaten zur Zukunft der Arbeitswelt verbinden. Damit wollen wir nichts weniger, als einen Ankerpunkt für die Diskussion um die neue Arbeitswelt schaffen. In unserem Geschäftsbericht 2018 haben wir gefordert, dass Bürogebäude und ihre Einrichtungen zu Identifikationsräumen der Unternehmen wer- den, zu Orten, die die Werte und Haltung eines Unternehmens deutlich machen und die Menschen anspornen, gemeinsam an der Umsetzung ihrer Ziele zu arbeiten. Jetzt ist die Zeit dafür. Hendrik Hund Thomas Jünger Vorsitzender Geschäftsführer 3
Inhalt Vorwort 3 Inhaltsverzeichnis 5 Profil des IBA 6 Arbeiten nach Corona 8 • Rückkehr ins Büro 9 • Etablierung des Homeoffice mit Augenmaß 10 • Das Büro wird zum Identifikationsort 10 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 12 • Weltwirtschaft und Europa 12 • Deutschland 13 • Konjunkturprognose 2019 und 2020 19 • Deutsche Möbelindustrie 20 • Büromöbelbranche 22 Aktivitäten des IBA 24 • Sprachrohr der Branche 24 • Inspiration und Fachwissen 25 • Standardisierung 27 • Plattform 28 • Interne Services 29 Gremien des IBA 30 • Mitgliederversammlung 30 • Vorstand 30 • Fachausschüsse und Arbeitskreise 31 Mitgliederverzeichnis 34 Zahlen und Fakten 45 • Wirtschaftsentwicklung in Deutschland 46 • Eigene Erhebungen 47 • Amtliche Umsatzstatistik 50 • Amtliche Produktionsstatistik 51 • Amtliche Außenhandelsstatistik 53 • Baugenehmigungen 62 Impressum 63 5
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 Profil des Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. (IBA) Als Repräsentant der Büroein- Die Mehrheit aller Arbeitnehmer arbeitet heute im Büro. Um Arbeitgeber richtungsbranche denkt der bei der Gestaltung der dafür erforderlichen Räumlichkeiten zu unterstüt- Industrieverband Büro und zen, bringt der IBA alle raumprägenden Bereiche zusammen: von der Arbeitswelt die Welt der Arbeit Möblierung über Akustiklösungen bis hin zu Beleuchtung und Technikinte- voraus und schafft Grundlagen gration. Thematisch spannen der Verband und seine Mitglieder den Bogen für eine zukunftsweisende Ge- von der Frage, was Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv macht, bis zu staltung von Arbeitsplätzen. einer ganzheitlichen Raumgestaltung. Dabei geht der Industrieverband Büro und Arbeitswelt weit über die klas- sische Verbandsarbeit hinaus, beispielsweise im Rahmen seines Engage- ments und der ideellen Trägerschaft der weltweit bedeutendsten Messe für moderne Arbeitswelten – der ORGATEC. Für seine Mitglieder ist der IBA Ansprechpartner in fachlichen Fragen. Darüber hinaus vertritt er ihre Interessen den zuständigen Behörden und Institutionen gegenüber. Für den Abschluss von Tarifverträgen über Lohn- und Arbeitsbedingungen ist der Industrieverband Büro und Arbeitswelt dagegen nicht zuständig. Satzungsgemäße Gremien des IBA sind die Mitgliederversammlung und der Vorstand. Diese tagen in der Regel halbjährlich, bei Bedarf auch häu- figer. 6
Profil des Industrieverband Büro und Arbeit Der IBA ist Mitglied folgender Organisationen: Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industrie- und Wirtschafts- zweige e. V. (HDH), Bad Honnef FEMB European Office Furniture Federation, Burghfield Common, Berkshire, UK Deutsches Netzwerk Büro e. V., Heidelberg Institut für Holztechnologie Dresden GmbH (ihd), Dresden Das neue Arbeiten (DNA), Wien 7
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 Arbeiten nach Corona Corona hat den Prozess der Die Arbeitswelt steht derzeit unter einem hohen Anpassungsdruck. Schon Digitalisierung beschleunigt vor Corona war klar, dass die zunehmende Digitalisierung und die mit ihr und die Arbeitswelt nachhaltig einhergehende Individualisierung vieler Lebensbereiche die Art, wie wir verändert. arbeiten, verändern würden. Durch Corona wurde dieser Prozess enorm beschleunigt. Davon betroffen ist nicht zuletzt der Arbeitsort Büro. 8
Arbeiten nach Corona Rückkehr ins Büro Derzeit steht noch die Frage im Vordergrund, wie eine Rückkehr ins Büro unter Coronabedingungen aussehen kann. Arbeitgeber sind dabei gut be- raten, von Anfang an die langfristigen Potenziale der dafür erforderlichen Maßnahmen im Blick zu haben. Größere Abstände bieten nicht nur Sicher- heit, sondern auch mehr Ruhe für konzentriertes Arbeiten. Schutzwände können dazu beitragen, Lärm und andere Stressfaktoren zu reduzieren. Damit können die jetzt zu tätigenden Investitionen in eine sicheres Ar- beitsumfeld auch langfristig den Gesundheitsschutz und die Leistungsfä- higkeit der Nutzer erhöhen. Webkonferenzen und digital Darüber hinaus hat die Coronakrise den Blick für die Funktionen des Büros gestützte Teamarbeit können als Kollaborationsplattform und Ort der Kommunikation geschärft. 80 % die Zusammenarbeit vor Ort aller Beschäftigten, die in den letzten Monaten ausschließlich zu Hause nur teilweise ersetzen. arbeiteten, beklagten das Fehlen eines schnellen Feedbacks von Kollegen und Vorgesetzen. Webkonferenzen und digital gestützte Teamarbeit waren kein vollwertiger Ersatz für die Zusammenarbeit vor Ort. Wie verschiedene Studien zeigen, hatten vor allem die Nachwachskräfte Schwierigkeiten mit dem fehlenden persönlichen Kontakt. Auch klagten junge Arbeitnehmer häufiger, dass es ihnen im Homeoffice schwer fiel, zwischen Beruf und Privatleben zu trennen. 9
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 Etablierung des Homeoffice mit Augenmaß Das Homeoffice hat viele Dennoch wird sich das Arbeiten in den heimischen vier Wänden viel Vorteile, aber es ist nicht schneller etablieren als noch vor Kurzem erwartet. Allerdings nicht mehr immer die beste Wahl. in Vollzeit, sondern im Wechsel mit Tagen im Büro. Und es wird notwendig sein, individuelle Vereinbarungen zwischen Arbeitgebern und einzelnen Ar- beitnehmern zu treffen, denn wie durch das flächendeckende Homeoffice- Experiment im ersten Halbjahr 2020 deutlich wurde, wird es zahlreiche Konstellationen geben, in denen die Arbeit im Büro die bessere Wahl ist. Gleichzeitig wird es notwendig sein, über die Ausstattungen der hei- mischen Arbeitsplätze nachzudenken. Die derzeitigen Gegebenheiten werden nur in wenigen Fällen den Anforderungen eines dauerhaften Ar- beitsplatzes gerecht. Knapp 60 % aller Erwerbstätigen, die während des Lockdowns im Homeoffice arbeiteten, hatten dafür einen fest eingerich- teten Arbeitsplatz zur Verfügung. Alle anderen mussten täglich aufs Neue improvisieren, um zu Hause arbeiten zu können. Auch hier haben derzeit vor allem die jüngeren Arbeitnehmer das Nachsehen. Sie verfügen in ihren Wohnungen deutlich seltener über die notwendigen Räumlichkeiten und adäquate Ausstattungen als die älteren Kollegen. Auf Dauer ist produktive Arbeit in den eigenen vier Wänden aber nur möglich, wenn aus den wäh- rend der Pandemie geduldeten improvisierten Arbeitsplätzen echte Home- offices werden. Das Büro wird zum Identifikationsort Der Arbeitsort Büro muss dau- Corona hat der Digitalisierung und der Flexibilisierung der Arbeitswelt erhaft neue Aufgaben überneh- einen Schub verliehen. Nun gilt es, die Büros für die neuen Aufgabenstel- men. Dafür müssen sich auch lungen fit zu machen. Dafür muss es zum Ort der Kooperation werden. die Einrichtungen verändern. Vielfach fehlen dafür aber noch die geeigneten Räumlichkeiten. Die IBA Studie 2019/20 zeigte bereits, dass gerade in kleineren und mittleren Unternehmen kaum Alternativen zum klassischen Besprechungsraum vorhanden sind. Und selbst in den meisten Großunternehmen sind die Kapazitäten bei Teamarbeitsräumen und Kommunikationszonen immer noch knapp bemessen. Neben diesen rein funktionalen Aspekten der Arbeitsplatzgestaltung gilt es, ein weiteres Potenzial des gemeinsamen Arbeitsorts zu erschließen: das Büro als greifbares Bindeglied zwischen Unternehmen und Mitar- beitern nutzbar zu machen. Physische Präsenz und eine gut gestaltete Arbeitsumgebung stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und den kre- ativen Austausch. Das ist, wie die Erfahrungen während des Lockdowns gezeigt haben, besonders wichtig für Beschäftigte, die erst seit kurzem in einem Unternehmen arbeiten. Aber auch für langjährige Mitarbeiter ist 10
Arbeiten nach Corona es wertvoll, einen gemeinsamen Ort zu haben, an dem sie ohne vorherige Planung Kollegen treffen können und der gleichzeitig die Werte und Ziele des Unternehmens repräsentiert. Um das leisten zu können, sind vielfältigere Räumlichkeiten mit einem Die Neugestaltung der Arbeit individuelleren Profil gefragt. Gleichzeitig müssen Arbeitsweisen, Raum- erfordert ein vielfältigeres angebote und digitaler Support in Einklang gebracht werden. Die Aufgabe Raumangebot und ein genaues ist komplex und die damit verbundenen neuen Arbeitsweisen müssen noch Hinsehen bei der Ermittlung eingeübt werden. Auch ein genaues Hinsehen, was bereits gut funktioniert der Bedarfe. und wo noch einmal nachjustiert werden muss, ist gefragt. Vor voreiligen Schlüssen, beispielsweise in Bezug auf den künftigen Flächenbedarf, sei daher gewarnt. Stattdessen sollten Unternehmen zunächst einmal genau analysieren, wie sie derzeit arbeiten und welche Erwartungen sie und ihre Mitarbeiter an ihre künftigen Arbeitsorte haben. Die Büroeinrichtungsin- dustrie und ihre zertifizierten Quality Office-Berater unterstützen gerne dabei. Hintergrund Homeoffice oder Telearbeit? Der Begriff Homeoffice wird im Zusammenhang mit zwei sehr unterschiedlichen Ar- beitskonzepten benutzt. Homeoffices im weiteren Sinn sind Telearbeitsplätze. Deren Nutzung unterliegt einer expliziten Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer und Arbeit- geber. Geregelt werden beispielsweise die Arbeitszeiten und die Nutzungsdauer. Die Verantwortung für die Ausstattung der Telearbeitsplätze liegt dann beim Arbeit- geber. Er muss darauf achten, dass sie alle Anforderungen erfüllen, die auch an einen Arbeitsplatz im Büro gestellt werden. Im engeren Sinn ist von Homeoffice die Rede, wenn im Rahmen mobilen Arbeitens gelegentlich und kurzzeitig zu Hause gearbeitet werden kann. Dann sind die Anforderungen weniger streng. Weitere Hinweise dazu unter www.iba.online 11
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 Die Wirtschaft in 2019 und 2020 Weltwirtschaftliche ... Konjunkturelle und strukturelle Die Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft hat 2019 merklich nachge- Faktoren verlangsamten im lassen und das globale Bruttoinlandsprodukt nur noch um 2,5 % zuge- Jahr 2019 das globale Wirt- nommen. Die Abschwächung galt insbesondere für die fortgeschrittenen schaftswachstum. Volkswirtschaften. In den Schwellenländern hat sich das Wachstum jedoch ebenfalls verlangsamt, so auch in China und Indien. Besonders die Indus- trie hat sich schwach entwickelt. Hierzu dürften konjunkturelle und struk- turelle Faktoren beigetragen haben. Die Handelskonflikte und die daraus resultierende Unsicherheit wirkten belastend. So hatte sich der Handels- konflikt zwischen den USA und China im vergangenen Jahr weiter zuge- spitzt. Die verschiedenen Zollerhöhungen waren wachstumshemmend. Auch die hohe Unsicherheit wegen der Sorgen um die Integrität der inter- nationalen Wertschöpfungsketten sowie um den technologischen Wandel und um die Regulierung für den Klima- und Umweltschutz bremste. ... und europäische Rahmenbedingungen Wie in der Weltwirtschaft insgesamt verlor auch die wirtschaftliche Ent- wicklung in Europa im vergangenen Jahr an Schwung. Die Wirtschaftslei- stung in den Ländern der EU (27 ohne Vereinigtes Königreich) nahm nur um 1,5 % gegenüber dem Vorjahr zu. Zwar blieb der Anstieg des Bruttoin- landsprodukts damit nur wenig hinter dem durchschnittlichen Wachstum der Jahre 2011 bis 2018 zurück, der Unterschied zum Jahr 2018 mit da- mals 2,1 % war jedoch größer. Die Eurozone alleine verzeichnete ein Wirt- schaftsplus von gerade 1,3 %. Die Verlangsamung betraf alle vier großen Volkswirtschaften des Euroraums (Deutschland, Frankreich, Italien, Spani- en). Spitzenreiter unter den EU-Mitgliedsstaaten waren Irland und Ungarn mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von 5,5 % und 4,9 %. Innerhalb der Eurozone wurden für das Jahr 2019 Wachstumsraten von mindestens 2,5 % für Estland, Litauen, Malta und Zypern sowie außerhalb der Euro- zone, aber innerhalb der EU, für Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien gemeldet. Das Vereinigte Königreich erreichte kurz vor dem Brexit einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,4 %. Nach der Einschätzung der Eu- ropäischen Kommission ist das geringere Wachstumstempo auf eine Ver- schärfung der Handelskonflikte, die unterdurchschnittliche Zunahme des Welthandelsvolumen und das rückläufige globale Wirtschaftswachstum 12
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen zurückzuführen. Auch die Unsicherheit, die aus Zollandrohungen, wach- senden geopolitischen Spannungen, Unklarheiten über die Ausgestaltung des Brexits sowie aus der anhaltenden Schwäche der Industrie resultiert, wurde als belastender Faktor für das Wachstum des vergangenen Jahres identifiziert. Deutschland mit deutlich geringerem Wirtschaftswachstum Die schwächere Weltwirtschaft Nach vielen Jahren des Aufschwungs verminderten sich 2019 die konjunk- führte auch in Deutschland turellen Auftriebskräfte in Deutschland merklich. Die Auslastung der Pro- zu einem deutlich geringeren duktionsfaktoren ging erheblich zurück. Das Bruttoinlandsprodukt stieg le- Wirtschaftswachstum. diglich um 0,6 %, nachdem es 2018 noch um 1,5 % zugenommen hatte. In den Jahren 2017 und 2016 war es sogar um 2,5 % und 2,2 % expandiert. Die Gründe sind vor allem im globalen Umfeld zu sehen. Die schwächere Weltwirtschaft, die eskalierenden Handelskonflikte, die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und die Unsicherheiten rund um den EU- Austritt Großbritanniens belasteten die Geschäfte der außenhandelsorien- tierten Wirtschaftsbereiche spürbar. Im verarbeitenden Gewerbe kamen auch inländische Probleme zum Tragen, insbesondere die strukturellen Veränderungen in der Automobilindustrie mit neuen emissionsarmen An- trieben. Die überwiegend inlandsorientierten Wirtschaftsbereiche präsen- tierten sich aber nach wie vor in einer guten Verfassung. Wirtschaftsentwicklung in Deutschland Bruttoinlandsprodukt (Zuwächse in %) 2015 2016 2017 2018 2019 1,7% 2,2% 2,5% 1,5% 0,6% Quelle: Statistisches Bundesamt 13
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 Konsumausgaben – wichtigster Treiber des Wirtschaftswachstums Gestützt wurde das Wachstum im Jahr 2019 vor allem vom Konsum. Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 1,6 % höher als im Vorjahr, die Konsumausgaben des Staates stiegen um 2,5 %. Die Zuwächse der privaten und der staatlichen Konsumausgaben fielen damit stärker aus als in den beiden Jahren zuvor. Auch die Anlageinvestitionen sind kräftig gestiegen. In Bauten wurden 3,8 % mehr investiert als ein Jahr zuvor, besonders stark war der Anstieg bei Tiefbauten und Wohnbauten. Die Aus- rüstungsinvestitionen – darunter fallen hauptsächlich Investitionen in Ma- schinen und Geräte sowie Fahrzeuge – entwickelten sich dagegen weniger Zuwächse der privaten und dynamisch und stiegen nur um 0,4 %. Die Bruttoinvestitionen insgesamt, staatlichen Konsumausgaben zu denen neben den Anlageinvestitionen noch die Vorratsveränderungen waren die Stützen der wirt- zählen, gingen 2019 im Vorjahresvergleich um 1,8 % zurück. Der merkliche schaftlichen Entwicklung. Vorratsabbau lässt sich unter anderem durch eine schwache Industrie- produktion und gestiegene Exporte erklären. Die deutschen Exporte im Jahresdurchschnitt 2019 legten um 0,9 % weiter zu, aber nicht mehr so kräftig wie in den Vorjahren. Die Importe nahmen mit 2,5 % stärker zu. Beschäftigungsaufbau flaut ab Am Arbeitsmarkt verlor das Beschäftigungswachstum an Schwung. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Jahresdurchschnitt 2019 um rund 400.000 auf etwa 45,3 Millionen, nachdem sie 2018 noch um fast 610.000 zugelegt hatte. Der Zuwachs beruhte abermals alleine auf einer Beschäftigungssituation in Deutschland Erwerbstätige Menschen mit Arbeitsort in Deutschland (in Mrd.) 2009 2014 2019 40,9 42,7 45,3 Quelle: Statistisches Bundesamt 14
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Beschäftigungssituation in Deutschland Arbeitslose (in %) 2015 2016 2017 2018 2019 6,4% 6,1% 5,7% 5,2% 5,0% Quelle: Bundesagentur für Arbeit Ausweitung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Die Zahl der Selbstständigen sowie der ausschließlich geringfügig entlohnten Be- schäftigten ging weiter zurück. Bei der Arbeitslosigkeit setzte sich der Ab- wärtstrend fort. Die Arbeitslosenzahl sank um rund 73.000 auf knapp 2,3 Millionen Menschen. Bei der Arbeitslosenquote war ein Rückgang um 0,2 Prozentpunkte auf 5,0 % zu verzeichnen. Geringerer Auftrieb der Verbraucherpreise Niedrige Rohölpreisnotie- Der Anstieg der Verbraucherpreise blieb 2019 moderat. Im Jahresdurch- rungen sorgten für eine schnitt lag die Inflationsrate bei 1,4 % und damit etwas niedriger als 2018. geringe Inflationsrate von Maßgeblich für den Rückgang der Gesamtrate waren die Energiepreise, lediglich 1,4 %. deren Auftrieb sich im Zuge niedrigerer Rohölpreisnotierungen spürbar verminderte. Auch die Preise für Nahrungsmittel und Dienstleistungen stiegen moderat und nahezu identisch mit der Gesamtwicklung. Gute Stimmung an den Finanzmärkten Nach einem schwachen Jahresabschluss 2018 starteten die Märkte mit pessimistischen Erwartungen in das Jahr 2019. Bei Meldungen zu den eskalierenden Handelskonflikten, den geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und den Unsicherheiten rund um den EU-Austritt Großbri- tanniens reagierten die Märkte risikoavers. Im Laufe des Jahres wurden die Ausschläge jedoch geringer. Hierfür waren vor allem die Notenbanken verantwortlich, die auf die Eintrübung der Konjunktur mit einem deutlich expansiveren geldpolitischen Kurs reagierten. 15
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 EZB lockert Geldpolitik Auch unter ihrer neuen Füh- Die an den Finanzmärkten noch zu Jahresbeginn vorherrschende Erwar- rung setzt die EZB die lockere tung einer Zinswende löste sich in den ersten Monaten des Jahres auf. Der Geldpolitik fort. Der Einlagezins geldpolitische Kurswechsel der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde im wurde weiter gesenkt. März von ihrem Präsidenten, Mario Draghi, eingeläutet, der ein neues Pro- gramm zur Förderung der Kreditvergabe der Banken für September 2019 ankündigte. Die frühzeitig angekündigte Maßnahme wurde dann noch durch eine Senkung des Einlagezinssatzes, den Banken auf Geldanlagen bei der EZB entrichten müssen, von –0,4% auf –0,5% ergänzt. Im Novem- ber 2019 kam es zum Amtswechsel an der Spitze der EZB. Die neue Prä- sidentin, Christine Lagarde, ließ keine Bereitschaft zu einem Wechsel des geldpolitischen Kurses erkennen. Für den Beginn ihrer Amtszeit kündigte sie eine Überarbeitung der geldpolitischen Strategie der EZB an. 16
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Bundesanleiherenditen markierten Rekordtief Ende 2019 lagen die Renditen Die Renditen von zehnjährigen Bundesanleihen lagen zum Jahresauftakt zehnjähriger Bundesanleihen bei 0,25 % und spiegelten die noch an den Märkten bestehenden Erwar- mit 0,19 % im Minus. Der Wert tungen einer geldpolitischen Zinswende oder zumindest eines entspre- des US-Dollars stieg erneut. chenden Exit-Plans der EZB im weiteren Verlauf des Jahres wider. Doch schwenkte die Stimmung angesichts der steigenden konjunkturellen Ri- siken um. Die Renditen sanken kontinuierlich bis tief in den Minusbereich. Zum Jahresende rentierten zehnjährige Bundesanleihen mit –0,19 % im- mer noch im Minusbereich, aber weit oberhalb ihrer Tiefstände. US-Dollar im Jahresverlauf leicht stärker Nachdem der Dollar bereits 2018 deutlich stärker gegenüber dem Euro no- tieren konnte, wertete er 2019 weiter auf. Gestartet bei einem Niveau von etwa 1,14 Dollar pro Euro war der Dollar zum Jahresende mit 1,1234 Dollar pro Euro etwa 2 Cent mehr wert als zu Jahresbeginn. 17
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 DAX und Dow Jones mit kräftigem Plus nach schwachem Start Die Lockerung der europä- Der Deutsche Leitindex DAX startete von einem niedrigen Niveau von ischen Geldpolitik und Zinssen- 10.558,96 Punkten aus in das Jahr 2019. Die umfassende Lockerung der kungen in den USA sorgten Geldpolitik der EZB, ergänzt um weitere Zinssenkungen der US-Notenbank für Zuversicht an den Aktien- im Herbst, sorgte wieder für Zuversicht am Aktienmarkt. Auch stabilisier- märkten. ten sich die Konjunkturindikatoren im Herbst. Zum Jahresende überwogen die positiven Signale. Gründe hierfür waren die Einigung über den gere- gelten Vollzug des Brexits zum Ende Januar 2020, aber auch die Aussicht auf die Teileinigung zwischen China und den USA im Handelsstreit. Zum Jahresabschluss 2019 notierte der DAX bei 13.249,01 Punkten und somit 25 % über dem Niveau zum Jahresstart. Der Dow Jones begann das Aktienjahr 2019 mit niedrigen 23.327,46 Punk- ten, zum Ultimo des Jahres lag der Dow Jones bei 28.538,44 und damit um 22% höher als zu Jahresbeginn. Mit 28.645,26 Punkten hatte der Index wenige Tage vor dem Jahreswechsel zudem ein neues Allzeithoch markiert. 18
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Konjunkturprognose 2020 und 2021 Die globale Ausbreitung des Corona-Virus (SARS-CoV-2) hat die Weltwirt- schaft in eine tiefe Rezession gestürzt. Die globale Wirtschaftsleistung ist in der ersten Jahreshälfte 2020 massiv eingebrochen. In Deutschland wird die Corona-Pandemie voraussichtlich den stärksten Rückgang der wirt- schaftlichen Aktivität seit Bestehen der Bundesrepublik verursachen. Die Entwicklung der Wirtschaft in Deutschland dürfte recht nahe am als “aus- geprägtes V” beschriebenen Risikoszenario liegen. Der Sachverständigen- rat erwartet für das Jahr 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 6,5 %. Damit dürfte das Bruttoinlandsprodukt frühestens im Jahr 2022 wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie liegen. Die Arbeits- losenquote wird in den kommenden Monaten weiter ansteigen und erst im Jahresverlauf 2021 wohl langsam wieder zurückgehen. Das schlechte außenwirtschaftliche Umfeld belastet die deutschen Ausfuhren in diesem Für 2020 erwartet der Jahr deutlich. Die globale Ausbreitung des Corona-Virus hat zu einer tiefen Sachverständigenrat einen Rezession der Weltwirtschaft geführt. Für die Eurozone rechnet der Rückgang des Bruttoinlands- Sachverständigenrat mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um produkts um 6,5 %. 8,5 % und einem positiven Wachstum von 6,2 % im Jahr 2021. Die Pan- demie hat sich weltweit stärker ausgebreitet als zunächst erwartet und es wurden umfangreichere Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen, die teil- weise noch andauern. Mit der Senkung der Neuinfektionszahlen und der allmählichen Lockerung der gesundheitspolitisch motivierten Einschrän- kungen in Deutschland sowie bei wichtigen Handelspartnern sind jedoch die Voraussetzungen für eine Erholung im weiteren Jahresverlauf geschaf- fen. Zudem dürften sich die Stützungsmaßnahmen und beschlossenen wirtschaftspolitischen Konjunkturimpulse positiv auswirken. Der Ausblick für die weitere wirtschaftliche Entwicklung unterliegt weiterhin einer erheblichen Unsicherheit. Vor allem der weitere Pandemieverlauf ist von großer Bedeutung. Sollte es nicht gelingen, die Anzahl der Neuinfektionen etwa durch Smart Distancing gering zu halten, den Lockerungskurs fortzu- setzen und die Unsicherheit der Unternehmen und Haushalte zu senken, ist mit einer deutlich länger anhaltenden Schwächephase zu rechnen. 19
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 Deutsche Möbelindustrie mit Konsolidierung auf hohem Niveau Auch 2019 wurde jedes dritte Die deutsche Möbelindustrie behauptete sich im Jahr 2019 in einem Möbel „Made in Germany“ im schwierigen Marktumfeld. Auch wenn der Umsatz insgesamt leicht um Ausland verkauft. 0,5 % auf 17,9 Milliarden Euro zurückging, konnte damit trotz eines wei- teren heißen Sommers eine Konsolidierung auf hohem Niveau erreicht werden. Innerhalb der Branche wurden Unterschiede deutlich: Ausland lief besser als Inland, das zweite Halbjahr besser als das erste und Küche und Büro besser als Wohnmöbel. Die Inlandsumsätze der deutschen Möbel- hersteller gingen um 1,1 % zurück, während die Auslandsumsätze um 0,6 % zulegten. Damit verbesserte sich die Auslandsnachfrage nach Möbeln „Made in Germany“ weiter und die branchenweite Exportquote stieg auf ein neues Hoch von 32,8 %. Die deutsche Möbelindustrie beschäftigte im Durchschnitt des vergangenen Jahres 84.413 Mitarbeiter in 476 Unterneh- men. Die Produktivität bleibt nahezu unverändert bei bei 212.138 Euro/ Umsatz pro Mitarbeiter. Der Anteil der Personalkosten am Produktions- wert lag bei 19,3 %. Getrieben durch die zunehmende Globalisierung des Möbelmarkts herrschte in der Branche unverändert hoher Renditedruck. Die Ertragslage der Möbler hat sich allerdings bei „zufriedenstellend“ sta- bilisiert. Nach den amtlichen Zahlen wurde ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 3,0 % des Bruttoproduktionswertes erzielt. Die deutsche Möbelindustrie ist im Vergleich zu anderen Wirtschaftszwei- gen bislang robust durch die Corona-Krise gekommen. Die Branche rech- net für das Gesamtjahr 2020 mit einem Umsatzrückgang von maximal 10 %. Damit werden die Einbußen aller Voraussicht nach beherrschbar sein und für die Unternehmen geringer ausfallen als zu Beginn der Krise be- fürchtet. Denn die Nachfrage ist seit der Wiederöffnung des Möbelhandels in erfreulichem Maße angesprungen. Störungen in den Lieferketten konn- ten häufig durch eine höhere eigene Wertschöpfung oder mit Hilfe neuer 20
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Lieferanten behoben werden. Für die Mitarbeiter wurden Homeoffice-Lö- sungen gefunden oder versetzte Schichtpläne aufgestellt, die Produktions- abläufe wurden entsprechend angepasst. Viele Hersteller führten zudem Kurzarbeit ein. Chancen erhofft sich die Branche auch von dem im Zuge der Pandemie veränderten Konsumverhalten. Private Haushalte schichten Gestiegenes Interesse an ihre Budgets teils zu Gunsten von Möbeln um, wenngleich in Teilen der Be- Wohnmöbeln, wirtschaftliche völkerung auch Verunsicherung wegen der Angst vor einem Arbeitsplatz- Unsicherheit und Verschiebung verlust herrscht. Im Möbelhandel hat die Corona-Krise die Verschiebung zu Onlinekäufen bestimmen hin zu Onlinekäufen beschleunigt. Ein Drittel der neuen Onlinekunden will die Nachfrage. diesen Kanal auch künftig nutzen. Insgesamt ist damit zu rechnen, dass sich hybride Handelsformate vermehrt etablieren werden. 21
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 Büromöbel nur gering unter hohem Vorjahresniveau Eine geringere Auslandsnach- Die Büromöbelindustrie erzielte im Jahr 2019 einen Gesamtumsatz von frage und unsichere Rahmen- knapp 2,5 Milliarden Euro. Damit lagen die Erlöse nach fünf Wachstums- bedingungen führten in der jahren in Folge um 0,7 % leicht unter dem Vorjahreswert. Grund dafür ist zweiten Jahreshälfte zu rück- vor allem die Entwicklung an den Exportmärkten – dort gingen die Umsät- läufigen Umsätzen. ze um 5,7 % zurück. Der Anteil der ins Ausland exportierten Waren sank leicht von 27,6 % auf 26,4 %. Die unsichere weltwirtschaftliche Lage und spezifische Probleme in einzelnen Wirtschaftssektoren haben im zweiten Halbjahr auch in Teilen der deutschen Wirtschaft zu einem abwartenden Investitionsverhalten geführt. Obwohl durch die Umstellung auf neue digi- tale Technologien und den entsprechenden Wandel in der Arbeitswelt wei- terhin großer Bedarf an neuen Lösungen für das Büro besteht, zogen sich Kaufentscheidungen deutlich länger hin. Vor diesem Hintergrund stiegen die Inlandsumsätze der Produzenten von Schreibtischen, Drehstühlen und anderen Büromöbeln mit einem Plus von 1,3 % nur leicht an. Entwicklung der Büromöbelbranche in Deutschland Produzierte Büromöbel (in Mio. €) 2.213 2.324 2.398 2.504 2.486 2015 2016 2017 2018 2019 Quelle: IBA (Hochrechnung) 22
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Mit Blick auf die einzelnen Sparten der Branche waren im vergangenen Jahr unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. Auf der einen Seite stiegen die Umsätze mit Tischen und Korpusmöbeln um 5,8 %. Dieser Trend ist darauf zurückzuführen, dass vor allem in großen Unternehmen multifunktionale Arbeitsplätze an Bedeutung gewinnen. Viele Arbeitgeber statten ihre Büros daher mit Sitz-/Steh-Arbeitstischen aus. Außerdem spielt bei der Erstellung neuer Raumkonzepte die Akustik eine wichtige Rolle – Raumgliederungswände und Schränke werden somit auch ein- gesetzt, um die akustischen Bedingungen in größeren Raumeinheiten zu verbessern. Dass sich vor allem im zweiten Halbjahr viele Unternehmen bei neuen Investitionen abwartend verhielten, bekamen vor allem die Her- steller von Bürositzmöbeln zu spüren. Vereinzelt werden vorhandene Dreh- stühle weitergenutzt, um diese erst zu einem späteren Zeitpunkt auszutau- schen. Infolgedessen gingen die Erlöse mit Bürositzmöbeln gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 7,5 % zurück. Trotz abschwächender Die Beschäftigungslage blieb stabil. 2019 waren rund 14.600 Personen Nachfrage stieg die Zahl der in der Büromöbelbranche tätig. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das Beschäftigten auch 2019 einem Zuwachs von 1,9 %. Da dem Personalzuwachs in der Gesamtbran- weiter an. Der Entgeltanteil che ein Umsatzminus gegenübersteht, ging der Umsatz/Beschäftigten um am Umsatz lag bei 22,1%. 2,5 % zurück. Die Entgelte sind in etwa entsprechend den Tariferhöhungen um 2,4 % gestiegen. Der Entgeltanteil am Umsatz erhöhte sich auf 22,1 %. Auch für das laufende Geschäftsjahr prognostizierte der IBA zu Jahresbe- ginn ein gebremstes Investitionsverhalten. Es wurde aber erwartet, dass der Wunsch der Beschäftigten nach einer zeitgemäßen Arbeitsumgebung den Investitionsdruck auf der Tagesordnung der meisten Arbeitgeber hal- ten wird. Unternehmen, die im „war for talents“ bestehen wollen, müssen dem Wohlbefinden der Mitarbeiter am Arbeitsplatz einen hohen Stellen- wert einräumen. Auch im Hinblick auf die ergonomische Ausstattung der Büro-Arbeitsplätze liegen Wunsch und Wirklichkeit noch weit auseinander – rund 40 % der Beschäftigten wünschen sich ein attraktiveres Design und eine höhere ergonomische Qualität. Impulse, wie der Arbeitsplatz der Zukunft attraktiver und funktionaler gestaltet werden kann, hätten Ar- beitgeber, Raumplaner und Architekten auf der Fachmesse Orgatec, die in diesem Jahr vom 27. bis 31. Oktober in Köln stattfinden sollte, mitnehmen können. Unter dem Messemotto „variety of work“ wollten Aussteller und Veranstalter unterschiedliche Konzepte modernen Arbeitens präsentieren. Die Orgatec musste aber wegen der Corona-Krise abgesagt werden. Die Pandemie wird auch die Bereitschaft, in Büromöbel zu investieren, erheb- lich dämpfen. Die Umsätze werden in diesem Jahr voraussichtlich deutlich zweistellig zurückgehen. 23
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 Aktivitäten des IBA Die Aktivitäten des IBA erstrecken sich von der Grundlagenforschung über exklusive Leistungen für seine Mitglieder bis zur Bereitstellung von Exper- tenwissen für eine breite Öffentlichkeit. Künftig wird der IBA zudem zur Bühne für die Aktivitäten seiner Mitglieder werden. Den ersten Schritt dazu machte die Einführung des IBA OfficePla- ners. Das vielfältige Angebot rund um das Online-Raumplanungstool des IBA (siehe Seite 28) ging nach einer einjährigen Entwicklungszeit im Früh- jahr 2020 an den Start. Im Herbst 2020 wird als weitere Komponente des erweiterten Leistungsportfolios das IBA Forum folgen (ebenfalls Seite 28). Die digitale Plattform wird virtuelle Showrooms der Verbandsmitglieder mit hochkarätigen Vorträgen, Podiumsdiskussionen und experimentellen Themenformaten kombinieren. Der IBA als Sprachrohr der Branche ORGATEC Als ideeller Träger der ORGATEC begleitet der IBA die inhaltliche Entwick- lung der weltweit führenden Messe für die Gestaltung von Arbeitswelten und unterstützt die Koelnmesse bei der Umsetzung der dafür erforder- lichen Maßnahmen. Nachdem die Fachmesse 2020 coronabedingt abge- sagt werden musste, freut sich die Branche jetzt auf die ORGATEC 2022. Diese wird vom 25. bis 29. Oktober 2022 in Köln stattfinden. Damit die vielen für den Herbst 2020 vorbereiteten Highlights nicht gänzlich ver- loren gehen, startet der IBA in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern und Unterstützung der Koelnmesse das IBA Forum mit einem „ORGATEC- Woche-Spezial“. Abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie plant die Koelnmesse zudem, ausgewählte Präsentationsformate im Umfeld an- derer Fachmessen, wie z. B. der imm cologne, zu realisieren. Pressearbeit Im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit beleuchtet der IBA zentrale The- men der Büroarbeit und unterstützt interessierte Medien mit einschlägigen Daten und einem breiten Fachwissen. 2019 berichtete der Verband über die Veränderung der Arbeitswelt, gab Tipps zur Gestaltung von Büros und stellte die Gewinner der Best Workplace Awards 2019 vor. Im ersten Halb- jahr 2020 standen Themen rund um die Arbeitswelt in Zeiten von Corona im Fokus. Auf großes Interesse stießen die Beiträge zur Nutzung von Home- offices und ein Maßnahmenkatalog zur Vorbereitung der Büros auf die Rückkehr der Beschäftigten. Die Veröffentlichung dieser Empfehlungen auf verschiedenen kommunalen Plattformen beweist die Reputation des IBA als zuverlässige Informationsquelle. 24
Aktivitäten des IBA IBA Studien Ein wichtiger Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Verbands sind seine Umfra- gen. Sie beleuchten den jeweils aktuellen Umsetzungsstand moderner Bü- roarbeit in Deutschland. Die zum Jahreswechsel 2019/20 veröffentlichte IBA Studie beschreibt die Entwicklung der Büroarbeit innerhalb der letzten fünf Jahre. Dafür wurden von dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa zwei repräsentative Befragungen unter Arbeitnehmern durchgeführt. Eine Überraschung, auch für Branchenkenner, war der enorme Bedeu- tungszuwachs der Büroarbeit. Für 59 % aller Erwerbstätigen ist das Büro mittlerweile zum primären Arbeitsort geworden. Somit arbeiteten 2019 rund 26 Mio. Beschäftigte in Deutschland mindestens die Hälfte ihrer Ar- beitszeit an einem Büroarbeitsplatz. Der IBA inspiriert und stellt Wissen bereit New Work-Initiativen Corona hatte auch Auswirkungen auf die New Work-Initiativen des IBA. Einerseits wurde durch den schnellen Lockdown offensichtlich, welche Potenziale in neuen Arbeitsformen stecken, gleichzeitig konnte 2020 aber nur ein Event der New Work SE mit Beteiligung des Verbands stattfinden. Noch rechtzeitig abgeschlossen wurden die Dreharbeiten für das zweite Erklärvideo zur Zukunft der Arbeitswelt. Der in Zusammenarbeit mit der Hamburger Trendexpertin Birgit Gebhardt erstellte Film widmet sich dem Bedeutungswandel des Büros und ist unter www.iba.online abrufbar. IBA-Fachschriften In seinen Fachschriften stellt der IBA Expertenwissen rund um Fragen der Arbeitsplatzgestaltung zur Verfügung. Aktuell sind zwei Fachschriften zum Themenbereich Lärm / Raumakustik erhältlich und mit dem „Office Check“ ein Analyseinstrument zur Bewertung von Arbeitsplätzen. www.iba.online Ein zentraler Baustein in der Kommunikation des IBA ist der Internetauf- tritt www.iba.online. Er verbindet kurze Überblicksbeiträge mit detail- lierten Fachinformationen. Bei den Nutzern besonders beliebt sind die Darstellungen von Vor- und Nachteilen verschiedener Raumformen sowie die Erläuterungen zur korrekten Raumplanung. 25
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 Frame Awards Wie schon in den beiden Vorjahren war der IBA im Februar 2020 wieder Partner der Veranstaltung rund um die Verleihung der Frame Awards. Die Mitglieder des IBA nutzten die zum dritten Mal in Amsterdam stattfin- dende Veranstaltung, um sich für ihre eigene Arbeit inspirieren zu lassen. Eine besondere Aufgabe fiel dem IBA-Vorsitzenden Hendrik Hund zu. Er überreichte gemeinsam mit dem Gastgeber und Frame-Gründer Robert Tiemann den diesjährigen Lifetime Achievement Award an den Direktor und Gründer des japanischen Innenarchitekturbüros Wonderwall, Masami- chi Katayama. Hintergrund Wertvoller Arbeitsplatz Die IBA Studie 2019/20 bestätigte, welch wichtige Rolle die Arbeitsplatzgestal- tung für die Arbeitgeberattraktivität spielt. Eine gut gestaltete Arbeitsumgebung ist vielen Beschäftigten wichtiger als flache Hierarchien, Homeoffice oder per- sönliche Karrierechancen. Immerhin 68 % aller Beschäftigten würden vor einem Stellenwechsel einen Blick auf das künftige Arbeitsumfeld werfen. Verbesserungs- potenzial in ihrem gegenwärtigen Arbeitsumfeld sehen die Beschäftigten bei der ergonomischen Gestaltung ihrer Einrichtung und deren Eignung für unterschied- liche Formen der Kommunikation. Auch hinsichtlich einer ansprechenden Gestal- tung scheinen vier von zehn Unternehmen noch Nachholbedarf zu haben. 26
Aktivitäten des IBA Der IBA setzt wichtige Standards Normung Normen sind für die Büroeinrichtungsindustrie und ihre Kunden von zen- traler Bedeutung. Deshalb engagieren sich der IBA und seine Mitglieder in vielen Gremien der nationalen (DIN), europäischen (CEN) und internati- onalen (ISO) Normung. Darüber ist in den vergangenen Jahren insbeson- dere die Zahl der internationalen Normungsprojekte deutlich gestiegen. Gleichzeitig kamen neue Querschnittsprojekte hinzu, die gemeinsam mit Experten aus anderen Fachdisziplinen bearbeitet werden. Diese betreffen beispielsweise die Elektrifizierung von Möbeln oder den Brandschutz von Polsterverbunden. Gespiegelt wird die Arbeit der Normungsgremien im Technischen Ausschuss des IBA. Wo es sinnvoll erscheint, erarbeiten die Mitglieder dieses Gremiums ergänzende Leitfäden zum Umgang mit einzel- nen technischen oder planungsbezogenen Fragen. FEMB-Nachhaltigkeitsstandard Als Mitglied der European Office Furniture Federation (FEMB) engagiert sich der IBA für die permanente Weiterentwicklung des FEMB-Nachhaltig- keitsstandards. Mit ihm steht erstmals ein umfassender Anforderungska- talog für Büro- und Objektmöbel zur Verfügung. Seit Herbst 2018 können auf Basis des Standards Produkte mit dem LEVEL-Siegel ausgezeichnet werden. Um dafür das passende Forum zu schaffen, betreibt der IBA stell- vertretend für die europäische Büro- und Objektmöbelindustrie die Inter- netseite www.levelcertified.eu. Quality Office Basis der im Jahr 2006 eingeführten Quality Office-Zertifizierungen ist die “Leitlinie – Qualitätskriterien für Büro-Arbeitsplätze“, zu deren Heraus- gebern neben dem IBA die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG), die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und andere Organisationen gehören. Zertifizierungen erfolgen in den Kategorien „Produkt“, „Fachberater“ und „Fachhändler“. Derzeit arbeitet ein Team aus Mitarbeitern der VBG, des IBA und externer Spezialisten an der Überarbei- tung der Zertifizierungskriterien. Deren Umsetzung ist für das Jahr 2021 geplant. 27
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 DGUV Regeln und Fachinformationen Eine wichtige Rolle bei der Definition und Interpretation von Anforderun- gen an die Gestaltung von Arbeitsplätzen spielen in Deutschland die Ge- setzlichen Unfallversicherungen (DGUV). Der IBA unterstützt deren Arbeit, indem er die Praxiserfahrung seiner Mitglieder im Rahmen der Erstellung von DGUV Informationsschriften nutzbar macht. OFML® Grundlage für die herstellerübergreifende Planung und Visualisierung von Büroeinrichtungen sowie für viele Warenwirtschaftsprozesse ist der OFML®-Datenstandard (OFML = Office Furniture Modelling Language). Der IBA war Initiator der Entwicklung des zukunftsweisenden, offenen Stan- dards und treibt als Rechteinhaber gemeinsam mit seinen Mitgliedern und Partnern dessen Weiterentwicklung voran. Der IBA wird zur Plattform IBA OfficePlaner Erster Baustein auf dem Weg zu einem erweiterten Informations- und Ser- viceangebot des Verbands und seiner Mitglieder ist der IBA OfficePlaner. Das einfach zu nutzende Tool zur Büroplanung richtet sich in erster Linie an kleine und mittelständische Unternehmen. Mit dem neuen Online-Tool können sie ihre eigene Büroplanung erstellen und diese anschließend von Experten aus der Branche optimieren lassen. IBA Forum Derzeit noch in Vorbereitung befindet sich das vielleicht seit Langem am- bitionierteste Projekt des IBA. Ausgehend von einer Technologie, die üb- licherweise für digitale Konferenzen genutzt wird, entwickeln der IBA und seine Mitglieder eine neue Anlaufstelle für alle, die sich mit der Gestaltung von Arbeitswelten beschäftigen. Ziel ist es, virtuelle Showrooms der Ver- bandsmitglieder mit Diskussionen zu aktuellen Themen und innovativen Formaten zu verbinden. Erstmals live erlebbar wird das IBA Forum vom 27. bis 30. Oktober 2020 mit einem „ORGATEC-Woche-Spezial“ sein. Dann werden die Besucher der neuen Plattform die Gelegenheit haben, einige der hochkarätigen Programmpunkte zu erleben, die ursprünglich für die ORGATEC 2020 konzipiert wurden. Anders als eine Messe oder virtuelle Kongresse wird das IBA Forum seine Tore nach Ablauf dieser Woche nicht wieder schließen. Vielmehr werden die Showrooms dauerhaft erreichbar und mit immer neuen Inhalten erlebbar sein. Gleiches gilt für die virtuelle Bühne und eine in dem Gesamtpaket enthaltene Mediathek. 28
Aktivitäten des IBA Interne Services des IBA Chefbriefe In seinen Rundbriefen an die Geschäftsleitungen der Mitgliedsunterneh- men informiert der IBA über wichtige, die Branche betreffende Sachver- halte und über aktuelle Projekte. officenews Als exklusiven Service erhalten IBA-Mitglieder im zweiwöchentlichen Rhythmus die „officenews“. Kompakt und übersichtlich berichtet der Newsletter über die neuesten Entwicklungen in der Büro- und Objekt- einrichtungsbranche. IBA Horizon Die im Frühjahr 2019 gestartete Veranstaltungsreihe befasst sich mit den Potenzialen der Digitalisierung. Im ersten Jahr lernten die teilneh- menden IBA-Mitglieder Pioniere der digitalen Vermarktung kennen, informierten sich über Collaboration Tools, Influencer Marketing und Prinzipien der Plattformökonomie. Im Juli 2020 ging die IBA Horizon in die zweite Runde. Konjunkturberichterstattung und andere Statistiken Der IBA unterrichtet seine Mitgliedsfirmen zeitnah über die wirtschaftliche Lage der Büromöbelindustrie. Um die amtliche Statistik zu erweitern, wer- den neben der Aufarbeitung der branchenbezogenen Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamts eigene Daten erhoben. Rahmenverträge Mit folgenden Organisationen/Instituten hat der IBA Sonderkonditionen für seine Mitglieder ausgehandelt: • Institut für Holztechnologie Dresden (Möbelprüfung, Schadstoff- prüfung, GS-Zeichen-Vergabe, Beratung zur ISO 9000 und ISO 14000) • TÜV Rheinland LGA Products, Köln/Nürnberg (Möbelprüfung, Schadstoffprüfung, GS-Zeichen-Vergabe) • Intertek Consumer Goods, Fürth (Möbel- und Komponentenprüfung, GS-Zeichen-Vergabe) Patentveröffentlichungen Der IBA informiert in regelmäßigen Abständen über neu veröffentlichte nationale und internationale Patente und Gebrauchsmuster und stellt diese seinen Mitgliedsunternehmen zur Verfügung. 29
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 Gremien des IBA Mitgliederversammlung Wichtige Entscheidungen werden von der Mitgliederversammlung getrof- fen. Diese findet in der Regel zweimal jährlich statt. Im Herbst 2019 trafen sich die Mitglieder des IBA auf Einladung der VS Vereinigte Spezialmöbel- fabriken GmbH & Co. KG in Tauberbischofsheim. Während dieser Veran- staltung wählten Sie turnusgemäß einen neuen Vorstand. Im Frühjahr 2020 fand die Mitgliederversammlung anlässlich der Verleihung der Frame Awards 2020 in Amsterdam statt. Vorstand Der IBA wird von derzeit acht ehrenamtlichen Vorständen geleitet. Im Berichtszeitraum waren dies: Vorsitzender: Hendrik Hund, Hund Möbelwerke GmbH & Co KG Stellvertreter: Holger Jahnke, Sedus Stoll AG Helmut Link, Interstuhl Büromöbel GmbH & Co. KG Weitere Vorstandsmitglieder: Dirk Aßmann, Assmann Büromöbel GmbH + Co. KG Dr. Jochen Ihring, Dauphin HumanDesign Group GmbH & Co. KG Philipp Müller, VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken GmbH & Co. KG Rudolf Pütz, Vitra GmbH Manfred Scholz, Haworth GmbH 30
Gremien des IBA Fachausschüsse und Arbeitskreise Ein wichtiges Instrument der Verbandsarbeit sind die IBA-internen Ausschüsse. Im zweiten Quartal 2020 waren coronabedingt keine Treffen im Präsenzmodus möglich. Stattdessen erfolgte eine engmaschige Abstim- mung der vielfältigen Projekte auf Basis von Webkonferenzen. Aktuell sind folgende Arbeitskreise und Ausschüsse aktiv: EDV-Ausschuss Leitung: Michael Hoppe, Karben • Ausarbeitung einheitlicher Datenformate zur Visualisierung von Büroein- richtungen (graphischer Teil des OFML®-Formats), zur kaufmännischen Abwicklung (OCD) und zum Bestelldatenaustausch (OEX) • Definition eines Formats zum Bestelldatenaustausch Hersteller/Handel • Entwicklungsbegleitung für Tools zur Büroeinrichtungsplanung • Arbeiten im Bereich des e-Business und e-Procurement, Katalog- beschreibungen, elektronischer Bestelldatenaustausch • Aktuell befasst sich der Ausschuss beispielsweise mit der Fertigstellung des „SkinCreators“ zur bedarfsbezogenen Selektion der in den OFML®- Daten hinterlegten Konfigurationsmöglichkeiten, den Schnittstellen der OFML®-Welt zu BIM (Building Information Modeling) und der Bereitstel- lung der gebräuchlichsten Anwendungstools als Online-Versionen. Arbeitskreis Quality Office-Zertifizierungen Leitung: Volker Weßels, Wiesbaden • Erarbeitung von Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Marke Quality Office • Qualitätssicherung und Erfahrungsaustausch zu den Quality Office- Zertifizierungen • Abstimmung von Kommunikationsmaßnahmen für das Quality Office-Zeichen. • Derzeit arbeitet der Ausschuss an einem umfassenden Relaunch des Quality Office-Zeichens. Dieser soll im Jahr 2021 erfolgen. 31
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 Marketingkreis Leitung: Barbara Schwaibold, Wiesbaden • Identifizierung und Diskussion von Zukunftsthemen • Festlegung der Kommunikationsschwerpunkte des IBA • Entwicklung von Kommunikationsstrategien und Weichenstellung für gemeinsame Branchenkampagnen • Aufbereitung von Zukunftsthemen für unterschiedliche Kommunikationskanäle • Derzeit beschäftigt sich der Marketingkreis beispielsweise mit dem Aufbau des IBA Forums. Technischer Ausschuss Leitung: Thomas Vogelbacher, Dogern • Abstimmung einer gemeinsamen Strategie der IBA-Mitglieder im Rahmen nationaler und internationaler Normungsprojekte • Vertretung der Interessen der IBA-Mitglieder in nationalen und internationalen Normungsausschüssen • Informationsaustausch und Kontaktpflege mit Prüfinstituten, den Gremien der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), dem Ausschuss für Produktsicherheit (AfPS) und Experten verschie- dener Fachrichtungen • Erfahrungsaustausch zur Anwendung von Standards und Regelwerken • Forcierung ergonomischer und technischer Erkenntnisse als Basis für die Entwicklung neuer Produkte. • Mitarbeit in einschlägigen Gremien zur Vernetzung der Normung mit staatlichen und privaten Regelwerken. Großen Raum nahmen im Berichtszeitraum die Arbeit an der Neufassung der DIN EN 1335-1, die Anforderungen an Maße von Büro-Arbeitsstühlen und deren Bestimmung beschreibt, sowie verschiedene Workshops im Rahmen der internationalen Normungsarbeit ein. 32
Gremien des IBA Umweltausschuss Leitung: Joachim Link, Meßstetten-Tieringen • Informationsaustausch und Erarbeitung von Informationen für die IBA-Mitglieder zu relevanten Verordnungen und Bestimmungen • Sondierung des internationalen Marktes für Ökologie-/Nachhaltigkeitszeichen • Abstimmung einer gemeinsamen Position der IBA-Mitglieder im Bereich der Nachhaltigkeitsarbeit • Vertretung der IBA-Mitglieder im Technischen Ausschuss der FEMB • Erfahrungsaustausch der IBA-Mitglieder Im Bereich der LEVEL- Zertifizierungen Darüber hinaus organisiert der IBA bedarfsbezogene Informationsveran- staltungen für OFML®-Datenanleger, für Einrichtungsplaner und für Akus- tikexperten aus dem Kreis der Mitgliedsunternehmen. 2019 wurde eine gemischte Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern des EDV-Ausschusses und des Marketingkreises gegründet. Sie begleitet u. a. den Aufbau, die Einführung und die Weiterentwicklung des neuen IBA-Tools zur Online-Planung von Büroeinrichtungen (IBA OfficePlaner). 33
IBA GESCHÄFTSBERICHT 2020 Mitgliederverzeichnis Die Mitglieder des IBA sind Experten für die Gestaltung ganzheitlicher Arbeitswelten. Mit ihren Lösungen machen sie Arbeitgeber dauerhaft at- traktiv. Auf Basis sorgfältiger Bedarfsanalysen und Strategien erarbeiten sie zukunftsweisende Organisations- und Einrichtungskonzepte und setzen diese perfekt um. Kern des IBA sind die in Deutschland produzierenden Hersteller von Büro- und Objektmöbeln (ordentliche Mitglieder). Aber auch andere Unterneh- men und Institutionen können Mitglied des Verbands werden (assoziierte und außerordentliche Mitglieder). Voraussetzung für eine Mitgliedschaft sind ein substanzieller inhaltlicher Beitrag zur Entwicklung der Arbeitswelt sowie eine aktive Mitarbeit in den Gremien und Arbeitsgruppen des IBA. Ordentliche und assoziierte Mitglieder des IBA*: A + Z Bürosysteme GmbH Lebacher Straße 60 Tel.: 06806/95213-0 www.az-buerosysteme.de 66265 Heusweiler Fax: 06806/95213-70 info@az-buerosysteme.de AOS Akustik Office Systeme GmbH Lenabergweg 5 Tel.: 09857/97559-0 www.akustik-office-systeme.de 91626 Schopfloch Fax: 09857/97559-29 info@akustik-office-systeme.de ASSMANN BÜROMÖBEL GMBH & Co. KG Heinrich-Assmann-Straße 11 Tel.: 05422/706-0 www.assmann.de 49324 Melle Fax: 05422/706-299 assmann@assmann.de BENE GmbH Schwarzwiesenstraße 3 Tel.: 0043/7442/500-0 www.bene.com A-3340 Waidhofen/Ybbs Fax: 0043/7442/500-3390 office@bene.com 34 *Stand 31. Juli 2020
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