2017 Tätigkeitsbericht der DHPol - richtungsweisend integrativ - Tätigkeitsbericht der DHPol
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IMPRESSUM Herausgeber: Präsident der Deutschen Hochschule der Polizei Prof. Dr. Hans-Jürgen Lange Redaktion: Dr. Mechthild Hauff Sylvia Höpper Tanja Thielen © Juli 2018
INHALTSVERZEICHNIS LEITBILD ................................................................................................................................... 1 ORGANIGRAMM..................................................................................................................... 1 VORWORT ............................................................................................................................... 2 AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE DER FACHGEBIETE ...................................................... 3 ZAHLEN UND FAKTEN 2017 ........................................................................................... 18 . Senat, Kuratorium 2017................................................................................................... 18 Studierende, Absolventinnen, Absolventen ................................................................ 19 Promotionen ..................................................................................................................... 19 Fortbildungsveranstaltungen......................................................................................... 20 Personal und Haushaltsvolumen ................................................................................. 21 Geförderte Drittmittelprojekte .................................................................................. 22 AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN DER DHPOL........................................................ 24 AUS DEN STABSSTELLEN ................................................................................................... 25 . Internationale Kooperation ........................................................................................... 25 Hochschulkommunikation ............................................................................................. 27 Hochschulentwicklung .................................................................................................... 27 Hochschuldidaktik ........................................................................................................... 28 Qualitätsentwicklung ...................................................................................................... 28 BESONDERE EREIGNISSE DER FACHGEBIETE ............................................................ 29 . Vorträge ............................................................................................................................. 29 Publikationen .................................................................................................................... 29 Forschungsprojekte ......................................................................................................... 30 Doktorandenprogramme................................................................................................ 32 Seminare ............................................................................................................................ 33 Tagungen ............................................................................................................................ 36 Auszeichnungen ............................................................................................................... 38 ANHANG ................................................................................................................................ 39 . Sprecherin der Lehrenden ............................................................................................. 39 Senatsmitglieder ............................................................................................................... 39 Kuratoriumsmitglieder ................................................................................................... 40 Masterarbeiten ................................................................................................................. 42
LEITBILD/ORGANIGRAMM DAS LEITBILD DER DEUTSCHEN HOCHSCHULE DER POLIZEI 1. Wir sind die Hochschule für die Führungskräfte der Polizei und das wichtigste Forum zwischen Wissenschaft und Praxis zur Diskussion polizeilicher Fragen in Deutschland. 2. Wir wirken maßgeblich mit an der systematischen Entwicklung der Polizeiwissenschaft in For- schung, Lehre und Studium und geben so Impulse zur Verbesserung polizeilicher Arbeit. 3. Durch die enge Verzahnung von Praxis und Theorie ermöglichen wir eine umfassende Qualifi- kation und Handlungskompetenz der Führungskräfte. 4. Wir stehen für eine weltoffene, wertegebundene Polizei, die sich ihrer Verantwortung im demo- kratischen Rechtsstaat, für Freiheit, Sicherheit und inneren Frieden, bewusst ist. 5. Wir kooperieren partnerschaftlich mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen der Region, des In- und Auslandes und fördern nachdrücklich ein gemeinsames europäisches Polizeiverständnis. 6. Wir verstehen uns als Team, leben Qualitätskultur und entwickeln uns und unsere Hochschu- le kontinuierlich weiter mit dem Ziel eines Spitzenniveaus in Lehre, Studium, Forschung und Dienstleistung. ORGANIGRAMM DER DHPOL 1 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
VORWORT VORWORT Die Entwicklung der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) ging auch im Jahr 2017 weiter voran. Der wesent- liche Impuls wurde am 15. Dezember 2016 gesetzt, als mit den Stimmen aller Fraktionen des Landtages die Änderung des nordrhein-westfälischen Hochschulgesetzes beschlossen wurde. Nun ist die DHPol in einem eigenen Paragrafen als Universität des Landes aufgenommen. Noch Ende Dezem- ber 2016 ist die Änderung in Kraft getreten. Die rechtliche Grundlage der DHPol bildet unverändert das Gesetz über die Hochschule, das als Teil eines Staatsvertrages von allen Bun- desländern und vom Bund im Jahr 2006 ratifiziert wurde. Durch die Aufnahme der DHPol ins nordrhein-westfälische Hochschulgesetz Ende 2016 besteht nun endlich Statusklar- heit. Im Februar 2017 nahm die damalige nordrhein-westfäli- schen Wissenschaftsministerin, Svenja Schulze, die Gesetze- sänderung zum Anlass, sich über Lehre und Forschung an der DHPol informieren zu lassen. Am 10. Juli 2017 erfolgte die Aufnahme der DHPol in die Landesrektorenkonferenz. Da aber nicht nur der formale Status der Hochschule bedeutsam ist, sondern auch die Frage des wissenschaftlichen Profils einer Präzisierung bedarf, kamen im Februar 2017 über achtzig Expertin- nen und Experten zusammen, um das Verhältnis von Sicherheitsforschung, Polizeiwissenschaft und Verwaltungswissenschaft im Gesamtkontext zu diskutieren. Polizeiwissenschaft und Sicherheitsfor- schung mit Anschluss an die Verwaltungswissenschaften zu betreiben und dabei die Praxis der ver- schiedenen Zweige der Sicherheitsverwaltung mit ihren Fragestellungen systematisch zu integrieren, das kann eine Zukunftsoption auch für die DHPol sein. Das Jahr 2017 zeigte auch, dass die DHPol ein Forum ist, in dem Zukunftsfragen diskutiert werden können. Mit der Auftaktveranstaltung der Reihe „Zukunft der Polizei“ im März ging dieses neue Veranstaltungsformat erfolgreich an den Start und soll in den kommenden Jahren zum festen Angebot der DHPol werden. In der zweiten Jahreshälfte stand der Einstieg in den langfristig angelegten Strategieprozess „DHPol 2022“ auf der Agenda. In diesem breit angelegten Prozess erarbeiten die Gruppen der Hochschule und die Träger gemeinsam die Eckpunkte für die DHPol der Zukunft. Prof. Dr. Hans-Jürgen Lange Präsident der Deutschen Hochschule der Polizei DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 2
AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE JANUAR/FEBRUAR AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE DER DHPOL 6.–17. Februar 2017: DHPol Übungswochen an der AKNZ Foto: Sylvia Höpper (DHPol) Wie auch in den vorherigen Jahren übten die Stu- an der AKNZ einen wichtigen Baustein in der dierenden des Studiengangs 2015–2017 sowie Vermittlung der Stabsarbeit dar. In der seit 2004 die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Studi- bestehenden Kooperation zwischen der DHPol enkurses an der Akademie für Krisenmanage- und der AKNZ ermöglicht die jährliche Stabsrah- ment, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) menübung „Größere Schadensereignisse, Gefahr des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und größerer Schadensereignisse und Katastrophen Katastrophenhilfe (BBK) die Bewältigung von (GSE)“ die Verknüpfung von theoretischen und Großschadenslagen im Februar 2017 in Bad Neu- praktischen Kenntnissen. Neben den Herausfor- enahr-Ahrweiler. In drei Gruppen trainierten die derungen in der Zusammenarbeit zwischen poli- Studierenden jeweils eine Woche lang verschie- zeilichen und nicht-polizeilichen Akteuren in der dene Führungsfunktionen unter der Leitung von Gefahrenabwehr lag ein weiterer Schwerpunkt ca. 45 Lehrenden. Um die Stabsrahmenübungen der Übung auch 2017 wieder in der polizeilichen durchführen zu können, werden an der AKNZ Öffentlichkeitsarbeit und dem Umgang mit so- jährlich mehrere Stabsräume eingerichtet und zialen Medien wie Facebook und Twitter in der ca. 150 Telefone und PCs für die DHPol Stabs- Krisenbewältigung. Dementsprechend galt es rahmenübungen aufgebaut. Im Vorgang zu den nicht nur Entscheidungsfindungen und konkrete Übungswochen an der AKNZ erhielten die Stu- Maßnahmen in den Führungsstäben zu erarbei- dierenden eine eintägige Einweisung in die ver- ten, sondern auch zum Abschluss der jeweiligen schiedenen Funktionen der polizeilichen Stabs- Übungswochen Pressekonferenzen unter reali- arbeit beim Ständigen Stab des PP Münster. Im tätsnahen Umständen durchzuführen. Curriculum der DHPol stellt die jährliche Übung 3 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE FEBRUAR/MÄRZ 13./14. Februar 2017: Austausch der Praktiker Foto: Sylvia Höpper (DHPol) Eine hochschuldidaktische Arbeitstagung zum verschiedenen Aspekten von Heterogenität im Thema „Heterogenität in polizeilichen Studi- Hochschulalltag verbunden sind. Im Rahmen engängen“ fand am 13./14. Februar 2017 statt. einer Wandelpräsentation stellten Lehrende ver- Lehrende und Hochschuldidaktikerinnen/Hoch- schiedene Ansätze zum Umgang mit Heterogeni- schuldidaktiker polizeilicher Hochschulen nut- tät in der Lehre vor und diskutierten diese mit den zen die beiden Tage, um sich über Herausfor- Teilnehmerinnen und Teilnehmern. derungen und Chancen auszutauschen, die mit 14.–17. Februar: „Crime Control and Traffic Safety − integrated Approach“ Vom 14. bis zum 17. Februar 2017 fand zum The- ma „Integrativer Ansatz: Kriminalitätsbekämp- fung und Verkehrssicherheit“ ein CEPOL Semi- nar statt. An dem von Prof. Dr. Christine Sutter und Polizeidirektor Heinz Albert Stumpen vom Fachgebiet Verkehrswissenschaft und Verkehrs- psychologie ausgerichteten Seminar nahmen 24 Repräsentanten der polizeilichen Verkehrssicher- heitsarbeit und Kriminalitätsbekämpfung aus 16 EU-Staaten teil. Auf der Agenda standen Fragen der Sicherheit beim teil- und vollautomatisierten Fahren, cross-border enforcement und zielgrup- Foto: Sylvia Höpper (DHPol) penspezifische Verkehrserziehung. DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 4
1. März: Transparency International an der DHPol zu Gast Foto: DHPol Am 01.03.2017 besuchte die Transparency Inter- DHPol verschiedene Verbundpartner deutscher national (TI) Regionalgruppe Rheinland-West- Universitäten bundesweit zum Thema Präventi- falen die Deutsche Hochschule der Polizei (DH- on und Bekämpfung von Wirtschaftskorruption. Pol). Der Vizepräsident der DHPol, Matthias Die DHPol übernahm dabei die Bearbeitung des Zeiser, stellte das vom Bundesministerium für Themas aus Sicht der Ermittlungsbehörden. In Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Ver- der anschließenden Diskussion zeigten sich die bundprojektes „Risikomanagement der Korrupti- Gäste sehr beeindruckt vom Anspruch und der on“ (RiKo) vor. Drei Jahre forschten neben der Qualität der Forschungstätigkeiten der DHPol. 5 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE MÄRZ/APRIL/MAI 21./22. März 2017: Arbeitstagung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE MÄRZ / APRIL Foto: Sylvia Höpper (DHPol) Ende März fand das jährliche Arbeitstreffen der Vertreterinnen und Vertreter von Hochschul- und Behördenbibliotheken der Polizei an der DHPol statt. 17. Mai 2017: SCARSOME-Konferenz Am 17. Mai 2017 endete nach zweieinhalbjähri- ger Laufzeit das Projekt SCARSOME, das sich der Rolle von Social Media bei Einsatzlagen der Schwerkriminalität widmete. Zum offiziellen Ab- schlussakt erschienen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der assoziierten Partner. Projektlei- ter Ingo Dudenhausen und der wissenschaftliche Mitarbeiter Robert Kahr ließen das international erfolgreiche Projekt Revue passieren und mach- ten deutlich, dass mit dem Projektende keines- falls die Arbeit der beteiligten Akteure an diesem hochdynamischen Thema beendet wird. Foto: Sylvia Höpper (DHPol) DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 6
17.–19. Mai 2017: Arbeitstagung „Internationale Polizeimissionen“ Foto: Sylvia Höpper (DHPol) Foto: Sylvia Höpper (DHPol) Vom 17. bis 19. Mai 2017 trafen sich Expertinnen Die Referentinnen und Referenten berichteten und Experten, die auf internationaler Ebene tätig u. a. von der UN Mission in Somalia und Süd- sind. Sie erhielten Information über die aktuellen sudan, der EU Mission in Afghanistan, der EU internationalen Polizeimissionen, tauschten Er- Agentur Frontex aus Warschau und der Europe- fahrungen aus Missionen aus, erhöhten ihre inter- an External Action Service aus Belgien/Brüssel. kulturellen Kompetenzen und informierten sich Die Arbeitstagung wurde gemeinsam von Lars über aktuelle Herausforderungen und Entwick- Wagner, Leiter der Stabsstelle III der Deutschen lungspotenziale im Rahmen internationaler Ver- Hochschule der Polizei, und Achim Raupach, wendungen. Die Teilnehmerinnen und Teilneh- Dezernatsleiter Auslandsverwendungen des Lan- mer kamen aus Deutschland, Estland, Lettland, desamtes für Ausbildung, Fortbildung und Perso- der Tschechischen Republik, der Türkei und Ge- nalangelegenheiten der Polizei des Landes Nord- orgien. Ebenfalls waren Gäste des Deutsch-Nie- rhein-Westfalen (LAFP), durchgeführt. derländischen Corps aus Münster vertreten. 7 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE JUNI/JULI 19.–23. Juni 2017: CEPOL Kurs „Civilian Crisis Management Mission – Train the Trainers“ Foto: Andreas Kistemaker, LAFP Brühl Vom 19. bis 23. Juni 2017 war die DHPol Aus- lichen CEPOL-Kurs- und Seminarprogramms tragungsort des gemeinsam mit dem LAFP Brühl und richtet sich an Experten, die Polizeikräfte für durchgeführten internationalen Seminars. Dazu Auslandsmissionen vorbereiten oder selbst auf konnte sie Teilnehmer aus 16 europäischen Län- eine Auslandsmission entsandt werden. dern begrüßen. Der Kurs ist Bestandteil des jähr- 11. Juli 2017: Landesrektorenkonferenz NRW hat die DHPol als Vollmitglied aufgenommen Die Landesrektorenkonferenz der Universitäten die Aufnahme der mit ihren gut 10 Jahren noch in Nordrhein-Westfalen hat die Deutsche Hoch- jungen DHPol in die Landesrektorenkonferenz schule der Polizei aus Münster in seiner Sitzung NRW: „Nach der Aufnahme der DHPol in das am 10.07.2017 in Essen als Vollmitglied auf- Hochschulgesetz des Landes Nordrhein-Westfa- genommen. LRK-Vorsitzender Prof. Dr.-Ing. len im Dezember 2016 ist die Aufnahme in die Gerhard Sagerer begrüßte die Entscheidung. Im LRK NRW ein weiterer Schritt, um sich als uni- Zuge der sich weiter differenzierenden Hoch- versitäre Hochschule der Landes zu etablieren“, schullandschaft in NRW können unterschiedliche sagte Lange. „Ich freue mich, dass die DHPol ihr Perspektiven, wie sie von der verwaltungs- und Potenzial zukünftig in dieses Gremium einbrin- polizeiwissenschaftlichen Spezialuniversität aus gen kann und Impulse für ihre Entwicklung aus Münster eingebracht werden können, die Diskus- dem fachlichen Austausch mit den Kolleginnen sion in der LRK bereichern. Der Präsident der und Kollegen der anderen Universitäten gewon- Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol), Prof. nen werden können.“ Dr. Hans-Jürgen Lange, war sehr erfreut über DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 8
21. Juli 2017: Arbeitstreffen „FAiLGuard“ Am 1. Juli 2017 startete das vom Bundesministe- rium der Justiz und für Verbraucherschutz geför- derte Projekt „Vermögensdelikte in Betreuungs- verhältnissen“ (FAiLGuard), das von der DHPol (Fachgebiet Kriminologie und interdisziplinäre Kriminalprävention) gemeinsam mit der Leibniz Universität Hannover (Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie) durchge- führt wird. Das Kürzel FAiLGuard steht für die englische Formulierung „Financial Abuse in Legal Guardianship“ Im Projekt werden Vermö- gensdelikte in rechtlichen Betreuungsverhältnis- v. l.: Andreas Peikert, Janna Wegmann, Prof. Dr. Thomas sen untersucht. Die Studie umfasst einen multi- Görgen, Prof. Dr. Bernd-Dieter Meier methodalen Ansatz: So werden sowohl Akten aus einschlägigen Strafverfahren und Betreuungsak- Rechtspfleger und Staatsanwälte) geführt. Das ten ausgewertet als auch qualitative Interviews erste Arbeitstreffen der beiden Arbeitsgruppen mit den unterschiedlichen Akteuren in diesem fand schon am 21. Juli 2017 an der DHPOL statt. Themenfeld (unter Betreuung stehende Perso- Das Projekt FAiLGuard endet am 31. Dezember nen und/oder deren Angehörige, ehrenamtliche 2018. und hauptberufliche Betreuer, Betreuungsrichter, 25. Juli 2017: Tagung Vision Zero diesen Leitgedanken zur Grundlage polizeili- cher und kommunaler Verkehrssicherheitsarbeit zu machen. Neben der Europabeauftragten des Deutschen Verkehrssicherheitsrates, Frau Lac- roix, gab der Leiter der Vision Zero-Akademie in Göteborg, Herr Belin, einen Einblick in die internationale Umsetzung. Aus Sicht der DEK- RA wurde eine Auswertung zu „Erfolgsstories“ vieler Städte dargestellt. Der Leiter des Abteilung Verkehrsplanung der Stadt Kerpen, die von der DEKRA in diesem Jahr mit dem „Vision Zero- Foto: Sylvia Höpper (DHPol) Award“ ausgezeichnet wurde, stellte die Chancen und den Nutzen einer solchen Auszeichnung dar. Verkehrsexperten aus Deutschland und anderen Folgend wurden die aktuellen strategischen An- Staaten informierten sich über die aktuellen Ent- sätze der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit wicklungen der Umsetzungen der Vision Zero. aus NRW und Berlin erörtert. Abschließend warf Unter dem Titel „Vision Zero und technische Herr Gäthke, Redakteur beim Science Media Entwicklungen – Implementierung in die stra- Center in Köln, einen kritischen Blick auf die Re- tegische Ausrichtung der Verkehrssicherheitsar- alisierbarkeit der Idee „Alle kommen an, keiner beit der Polizei im kooperativen Ansatz“ wurden kommt um“ durch die zunehmende Automatisie- aus unterschiedlichen Perspektiven in Vorträgen rung bei Kraftfahrzeugen. und Diskussionen die Möglichkeiten bewertet, 9 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE AUGUST/SEPTEMBER 2. August 2017: Thementag „Automatisiertes Fahren – polizeiliche und gesellschaftliche Herausforderungen“ "Wir werden keine Autos mehr kaufen, sondern Mobilität", so die Aussage von Joachim Damas- ky auf der Jahrestagung des Deutschen Ethikrats 2017. Wie die zunehmende Automatisierung des Straßenverkehrs unsere Welt und Gesellschaft verändern kann und welche Herausforderungen dies für die Polizei mit sich bringt, wurde am 2. August 2017 auf dem Thementag „Automatisier- tes Fahren – polizeiliche und gesellschaftliche Herausforderungen“ von den Referenten Kri- minaloberkommissar Martin (BKA), Prof. Dr. jur. Lüdemann (Universität Osnabrück) und Dr. Koch (Institut für Theologie und Frieden) vorge- stellt und mit den Studierenden der DHPol und polizeilichen Verkehrsstrategen diskutiert. Der Thementag fand unter der Leitung von Prof. Dr. Christine Sutter (Fachgebiet Verkehrswissen- schaft & Verkehrspsychologie) der DHPol statt. Foto: Sylvia Höpper (DHPol) 14. August 2017: Arbeitstagung der Polizeipräsidentinnen und Polizeipräsidenten in Deutschland Unter dem Leitthema „Führen von Polizeibe- hörden im Spannungsfeld von subjektivem Si- cherheitsempfinden und objektiver Sicherheits- lage“ fand die Arbeitstagung vom 14.08. bis 16.08.2017 an der DHPol statt. Der Vorsitzende der ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder, Staatsminister des Innern des Freistaates Sachsen Markus Ulbig, hielt den Eröffnungsvortrag. Auf der Tagung wurden re- levante Fragestellungen des Themenfeldes dis- kutiert sowie praktische Lösungsansätze vorge- stellt. Geleitet und moderiert wurde die Tagung Foto: Tanja Thielen (DHPol) von Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa, PP Bonn, und Vizepräsident Matthias Zeiser, DH- Pol. DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 10
AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE AUGUST 16. /17. August 2017: Erste Veranstaltung des Alumni-Netzwerks DHPol Am 16. und 17. August 2017 fand die erste Ar- beitstagung des Alumni-Netzwerks DHPol statt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „The- orie trifft Praxis“ und diente dem Austausch zwischen der Hochschule und der Polizeipraxis sowie dem jahrgangsübergreifenden Austausch zwischen Absolventen und Studierenden. 1. September: Univ.-Prof. Dr. Dr. Markus Thiel neuer Leiter des Fachgebiets III.4 – Öffentli- ches Recht mit Schwerpunkt Polizeirecht Zum 1. Septem- schen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität ber 2017 hat der Düsseldorf tätig, wo er sich 2010 habilitierte. Es Präsident der schlossen sich Lehrstuhlvertretungen in Freiburg DHPol Dr. Dr. i. Br., Trier, Köln und Gießen und eine fünfjähri- Markus Thiel ge Tätigkeit als Professor für Öffentliches Recht zum Universi- mit einem Schwerpunkt im Gefahrenabwehr- tätsprofessor und recht an der Fachhochschule für öffentliche Ver- zum neuen Lei- waltung Nordrhein-Westfalen, Abteilung Köln, ter des Fachge- an. Die Forschungsschwerpunkte von Herrn Dr. biets III.4 – Öf- Dr. Thiel liegen vor allem im Recht der inneren fentliches Recht und äußeren Sicherheit, daneben u. a. im Kom- mit Schwer- munalrecht, im öffentlichen Baurecht und im punkt Polizei- Foto: Sylvia Höpper (DHPol) öffentlichen Wirtschaftsrecht. Herr Dr. Dr. Thiel recht – ernannt. ist ferner Autor zweier Lehrbücher zum Polizei- Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an und Ordnungsrecht und zum Eingriffsrecht sowie der Universität zu Köln und dem Referendariat Mitherausgeber der „Zeitschrift für das Gesamte war Dr. Dr. Thiel zunächst als Wissenschaftlicher Sicherheitsrecht – GSZ“. Assistent und Akademischer Rat an der Juristi- 11 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE SEPTEMBER 2. September 2017: Projekt VORKIDS – Erfolgreiche Kick-Off-Veranstaltung Das Forschungsprojekt VORKIDS (Viersener Si- cherheitsoffensive Rad fahrender Kinder im Stra- ßenverkehr) hat am Samstag, den 02. September 2017, erfolgreich seine Kick-Off-Veranstaltung in der Viersener Fußgängerzone durchgeführt. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Ver- kehrssicherheit Rad fahrender Kinder im Kreis Viersen zu erhöhen. Zu den Projektpartnern zäh- len neben dem Fachgebiet Verkehrswissenschaf- ten & Verkehrspsychologie der DHPol auch der Landrat als Kreispolizeibehörde Viersen und die Kreisverkehrswacht Viersen e. V. Weitere Informationen zum Projekt unter: PD Heinz Albert Stumpen im Live-Interview www.vorkids-viersen.de (Foto: KPB Viersen) 11. September 2017: Besuch der Kreisverkehrswacht Viersen Am 11. September 2017 besuchten Mitglieder der Kreisverkehrswacht Viersen e. V. und der Krei- spolizeibehörde Viersen die DHPol und haben sich über strategische Ansätze für die Verkehrssi- cherheitsarbeit der Stadt Münster sowie über das am Fachgebiet II.4 Verkehrswissenschaft & Ver- kehrspsychologie ansässige Forschungsprojekt VORKIDS informiert. Anschließend wurde die Exkursion an den Verkehrsunfallhäufungsstellen in der Münsteraner Innenstadt fortgeführt. Foto: Sylvia Höpper (DHPol) DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 12
22. September 2017: Verabschiedung der Masterstudierenden 2015/2017 Foto: Sylvia Höpper (DHPol) Am 22.09.2017 war die Stadthalle in Müns- hört zu den ersten Absolventen der damals noch ter-Hiltrup Anlaufpunkt für gut 600 Gäste, die jungen DHPol. Nach dem erfolgreichen Master- bei der feierlichen Verabschiedung der 176 Ab- abschluss im Jahr 2009 ließ ihn der Gedanke an solventinnen und Absolventen der Deutschen eine Dissertation nicht mehr los. Kein leichtes Hochschule der Polizei (DHPol) dabei sein woll- Vorhaben, denn sein Arbeitstag als Dienststellen- ten. Nach zweijährigem Masterstudium kehrten leiter bei der Bundespolizei war mehr als ausge- die Polizeibeamtinnen und -beamten wieder in füllt. Ein Novum hatte die traditionsreiche Veran- die Praxis zurück und können ihr Wissen auf den staltung in diesem Jahr auch zu bieten. Erstmalig Prüfstand stellen. wurde der mit 1.000 € dotierte Preis der Müns- terschen Stüllenberg Stiftung an Absolventinnen Doch nicht nur die Absolventinnen und Absol- und Absolventen der Abschlussjahrgänge 2015 venten hatten einen Grund zu feiern. Mittlerweile und 2016 verliehen. Die externen Gutachterinnen ist es Tradition, dass im Rahmen des Festaktes und Gutachtern haben vier Arbeiten zur Prämie- auch diejenigen geehrt werden, die aktuell ihre rung ausgewählt. Diese Arbeiten stammen aus Promotion an der DHPol abgeschlossen haben. den Sozialwissenschaften, der Ethik, der Krimi- Dr. Martin Hartmann von der Bundespolizei ge- nologie und der Kriminalistik. 13 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE SEPTEMBER/OKTOBER 26.–28. September 2017: Internationales Seminar (CEPOL) Internationale Einbrecher- und Taschendiebstahl- banden erfordern internationale Ermittlungsan- sätze und Kooperationen. Vom 26. bis 28. Sep- tember 2017 trafen sich über 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 21 EU-Mitgliedsländern zu einem internationalen Seminar an der DHPol, um sich mit dem Phänomen internationaler Einbre- cher- und Taschendiebstahlbanden zu beschäfti- gen. In ganze Europa nehmen die Fallzahlen in den Bereichen Wohnungseinbruch und Taschen- diebstahl stark zu. Meist sind die Täter professio- nell organisiert und agieren europaweit. In kurzer Foto: DHPol Zeit begehen sie eine hohe Zahl von Straftaten und wechseln schnell die Region oder das Land, EU-Staaten ist zwingend nötig, damit die Täter um am neuen Standort wieder aktiv zu werden. nicht für ihre Einzeltaten, sondern für die ge- Bei einer derart internationalen Tätergruppe und samten kriminellen Aktivitäten verurteilt werden deren europaweiten Aktivitäten muss auch die können. Das Seminar stieß auch auf großes me- polizeiliche Ermittlungsarbeit international sein. diales Interesse. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der 28. September 2017: Erfolgreicher Test im Projekt TARGET Am 28. September 2017 erfolgte an der DHPol ein erster Test des Forschungsprojektes TAR- GET (Training Augmented Reality Generali- sed Environment Toolkit). Ziel des durch die EU geförderten Projekts (Horizon 2020) ist die Entwicklung einer pan-europäischen Seri- ous-Gaming-Plattform mit neuen Techniken und Inhalten für die Schulung und Bewertung von Fä- higkeiten und Kompetenzen von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Das Fachgebiet II.4 Verkehrswissenschaften & Verkehrspsychologie hat unter Mitwirkung von Foto: List erfahrenen Polizistinnen und Polizisten aus Dort- mund und Münster ein System getestet, das das (LIST) und der Firma ATRISc. Die im Test ge- Training von Einsatzstäben auf eine neue Ent- machten Erfahrungen helfen dabei, das System wicklungsstufe stellt. Das nicht-lineare Szenario weiterzuentwickeln und Anforderungen aus der eines Massenunfalles auf einer Autobahn, die Praxis mit umzusetzen. Das TARGET-System begehbare 3D-Unfallstelle, die Geodaten-basier- wird im nächsten Jahr wieder an der DHPol in te Stabstrainingssoftware und die datengestützte einem größeren Rahmen vorgestellt und erneut Auswertung der Kommunikation waren die Ker- getestet. Weitere Informationen hierzu folgen nelemente des Tests. Die technische Entwick- zeitgerecht. lung erfolgte dabei vom Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme, dem Lux- Weitere Informationen zum Forschungsprojekt: embourg Institute of Science and Technology http://www.target-h2020.eu/ DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 14
17.–20. Oktober 2017: CEPOL Kurs – ENFAST (European Network on Fugitive Active Search Teams) Foto: Sylvia Höpper (DHPol) In der Zeit vom 17. bis 20. Oktober fand an der gliedsstaaten der EU begrüßt werden. Der Kurs DHPol ein CEPOL-Kurs unter der Leitung des diente dem Informationsaustausch unter den BKA zum Thema ENFAST statt. Ziel von EN- Teilnehmern sowie der Festigung und Vertiefung FAST ist die Erhöhung der Sicherheit innerhalb des bestehenden ENFAST Netzwerkes. Ablen- der Europäischen Union durch eine Verbesse- kung von der professionellen Materie fanden rung der Zusammenarbeit von Zielfahndungs- die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem dienststellen auf internationaler Ebene. Zu dieser Rundgang bei angenehm herbstlichen Tempera- Veranstaltung konnten an der DHPol Teilneh- turen durch das historische Münster. merinnen und Teilnehmer aus fast allen 28 Mit- 15 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE NOVEMBER/DEZEMBER 2. November 2017: Begrüßung des Master 2018 Foto: Sylvia Höpper (DHPol) Nachdem zum 01. Oktober die Studierenden November die Studierenden des zweiten Stu- des ersten Studienjahres ihr Studium an der DH- dienjahres, den 10. Masterstudiengang und die Pol mit der gemeinsamen Studieneingangspha- Teilnehmer des 26. Studienkurses zurück an der se begonnen haben, konnte Prof. Lange am 02. DHPol begrüßen. 8. November 2017: Gemeinsames Seminar für niederländische und deutsche Polizeibeam- tinnen und Polizeibeamten Im Rahmen der langjährigen engen Kooperation zwischen der DHPol und der Niederländischen Polizeiakademie in Apeldoorn nahmen niederlän- dische und deutsche Polizeibeamtinnen und Poli- zeibeamte an einem gemeinsamen Seminar vom 8. bis 10. November 2017 an der DHPol teil. Zu den Seminarzielen gehörte es, sich zu ausgewähl- ten Themenkomplexen der grenznahen und grenz- überschreitenden polizeilichen Zusammenarbeit auszutauschen sowie sich über Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Geschichte, Verwaltung, Foto: Tanja Thielen (DHPol) Arbeits- und Organisationsstrukturen des Nach- barlandes zu informieren. In diesem Jahr stand bile Tätergruppen im Vordergrund. (‘Aachener inhaltlich die Bekämpfung des grenzüberschrei- Erklärung’ von Oktober 2016). tenden Wohnungseinbruchdiebstahls durch mo- DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 16
13. November 2017: Arbeitstagung für das polizeiliche Spitzenmanagement Foto: Sylvia Höpper (DHPol) In der Zeit vom 13. bis 15. November fand an der den aktuelle Themenfelder der polizeilichen Gre- DHPol eine Arbeitstagung für das polizeiliche mien, des Einsatzgeschehens und die Digitalisie- Spitzenmanagement statt. Den Eröffnungsvor- rung der Gesellschaft und der Polizei vorgestellt trag hielt der Vorsitzende der Ständigen Konfe- und diskutiert. Geleitet und moderiert wurde die renz der Innenminister und -senatoren der Län- Tagung von Polizeivizepräsident Friedo de Fries, der, Herr Staatsminister des Innern des Freistaates Polizeidirektion Osnabrück sowie Günther Epple Sachsen Markus Ulbig. Im weiteren Verlauf wur- und Dr. Gustav Zoller von der DHPol. 14. Dezember 2017: AKIS-Tagung Am 11. und 12. Dezember kamen mehr als 60 Ex- Referate aus den Rechts-, Sozial- und Kommu- pertinnen und Experten an der Deutschen Hoch- nikationswissenschaften sowie der Politik- und schule zusammen, um sich auf Einladung des in- Ingenieurwissenschaft die Tagungsthematik aus terdisziplinären Arbeitskreises Innere Sicherheit den jeweiligen disziplinären Perspektiven. Aber (AKIS) mit dem Thema „‚Postfaktische‘ Sicher- nicht nur die wissenschaftliche Sichtweise auf die heitspolitik!? Gewährleistung von Sicherheit in Tagungsthematik kam zum Tragen, auch die Ex- unübersichtlichen Zeiten“ aus unterschiedlichen pertise aus den Sicherheitsbehörden wurde in die fachlichen Perspektiven zu beschäftigen. Unter Diskussionen eingebracht. Angesichts der Aktu- der Leitung von Prof. Dr. Hans-Jürgen Lange alität der Tagungsthematik und der umfassenden und Dr. Michaela Wendekamm konzentrier- Informationen, die im Rahmen der Tagung zu- ten sich die Vorträge und Diskussionen am ers- sammengetragen wurden, ist ein Tagungsband in ten Veranstaltungstag auf die Konstruktion von der Schriftenreihe „Studien zur Inneren Sicher- (Un)Sicherheit. Der zweite Tag stand im Fokus heit“ des AKIS in Vorbereitung, so dass nicht nur der Wahrnehmung und Vermittlung von Sicher- die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Er- heitspolitik. In ihren Vorträgen beleuchteten die gebnissen der Tagung profitieren können. 17 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
ZAHLEN UND FAKTEN 2017 SENAT, KURATORIUM 2017 Senat Kuratorium Der Senat kam im Jahr 2017 zu acht Sitzungen Das Kuratorium kam im März und Oktober zu zusammen. Im Mittelpunkt stand die Aufnah- seinen turnusmäßigen Sitzungen zusammen. me der DHPol ins Hochschulgesetz NRW und Die Fortschreibung und Anpassung der Lehr- die Aufnahme in die Landesrektorenkonferenz. verpflichtungsverordnung, die Internationali- Damit verbunden war ab Herbst der Beginn des sierungsstrategie und der Zeit-, Verfahrens- und Strategieprozesses „DHPol 2022“. Ebenso stand Themenplan des Strategieprozesses beschäftig- die Optimierung der Studiengangsplanung auf ten das Kuratorium neben den immer wieder- der Agenda des Senats. kehrenden Routinethemen. DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 18
ZAHLEN UND FAKTEN 2017 STUDIERENDE, ABSOLVENTINNEN, ABSOLVENTEN Zahl der Studierenden: 392 16 17 Studenten 76 Studentinnen 283 Studienkurs-Teilnehmer Studienkurs-Teilnehmerinnen Zahl der Absolventeninnen/Absolventen: 191 8 7 Studenten 42 Studentinnen 134 Studienkurs-Teilnehmer Studienkurs-Teilnehmerinnen Promotionen Dr. rer. publ. Martin Hartmann: Performanzmessung in der Polizei 19 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
FORTBILDUNGEN Zahl der Fortbildungsveranstaltungen: 65 Seminare/Arbeitstagungen 4 3 6 Seminare/Arbeitstagungen (international) 6 Allgemeine Fachliche Fortbildungen 37 Weiterbildungen für junge Führungskräfte (h. D.) 9 Management-Kollegien CEPOL-Seminare Zahl der Teilnehmer/innen: 2837 Seminare/Arbeitstagungen 98 113 217 int. Seminare 98 Allgemeine Fachliche 1768 Fortbildungen 474 Weiterbildungen für junge Führungskräfte (h. D.) Management-Kollegien CEPOL-Seminare Außerdem fanden an der DHPol folgende Fortbildungen in Sonderformaten statt: • CEPOL EJMP Master Modul 6 (30 Teilnehmer) • MEPA Seminar (12 Teilnehmer) • Seminar internationale Polizeimissionen (42 Teilnehmer) • MENA Projekt (Libanon, 20 Teilnehmer) • AAHP Seminar für ausländische Führungskräfte (17 Teilnehmer) DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 20
ZAHLEN UND FAKTEN 2017 Personal Haushaltsvolumen Der Haushalt der DHPol hatte 2017 ein Gesamtvolumen von 11,7 Mio. Euro. 21 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
Geförderte Drittmittelprojekte Der Mittelzufluss für Drittmittelprojekte betrug 2017 rund 1.430.200 Euro und verteilte sich auf folgende Projekte FAiLGuard Vermögensdelikte in Betreuungsverhältnissen 33.800 € IleaNET Innovation by Law Enforcement Agencies networking 14.500 IpB Internationale polizeiliche Beziehungen 50.400 Inspiring CitizeNS Participation for Enhanced Community Inspec2t 90.500 PoliCing AcTions Individuell bedarfsorientierte Unterstützung der Opfer von Part- INASC 20.200 nergewalt durch Polizei und Justiz An INtegrated next generation PREParedness programme for INPREP improving effective inter-organisational response capacity in 75.000 complex environments of disasters KOST SiFo Koordinierungsstelle polizeiliche Sicherheitsforschung 134.800 Wissenschaftliche Begleitforschung zur Beratungsstelle Ba- den-Württemberg des „Violence Prevention Network“ (VPN) KPEBW 30.000 unter dem Dach des „Kompetenzzentrums zur Koordinierung des Präventionsnetzwerks gegen (islamistischen) Extremismus“ KripoZ Kriminalpolitische Zeitung 43.200 LAWIDA Längsschnittliche Analysen der Wege in die Automobilität 87.800 MIW Multimodale Informationsverarbeitung beim Werkzeuggebrauch 33.200 Policy recommendation and improved communication tools PERICLES for law enforcement and security agencies preventing violent 200.000 radicalization KOST PolBiP Koordinierungsstelle Politische Bildung und Polizei 97.300 Aggressives Handeln unter Bewohnerinnen und Bewohnern RAIL stationärer Altenhilfeeinrichtungen als Herausforderung für die 128.100 pflegerische Aus- und Fortbildung Riko Risikomanagement der Korruption aus der Perspektive von 34.900 Unternehmen, Kommunen und Polizei. Präventive digitale Sicherheitskommunikation – ein innovativer PräDiSiKo 85.300 Ansatz für Kriminalprävention in sozialen Online-Medien DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 22
Radikalisierung im digitalen Zeitalter – Risiken, Verläufe und Strategien der RadigZ Prävention Rate mal Kriminalpräventive Öffentlichkeitsarbeit für ältere Menschen Scarsome Serious Crimes and the Role of Social Media Polizeiliche und gerichtliche Schutzanordnungen bei Gewalt in engen sozialen SNAP Beziehungen – die Situation von Frauen mit besonderen Bedarfen TARGET 05 Training Augmented Reality Generalised Environment Toolkit VORKIDS Viersener Sicherheitsoffensive Rad fahrender Kinder im Straßenverkehr X-Sonar Analyse extremistischer Bestrebungen in sozialen Netzwerken 23 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
AUSGEWÄHLTE PUBLIKATIONEN DER DHPOL Ausgewählte Publikationen der DHPol In der Schriftenreihe der Deutschen Hochschule der Polizei erschienen 2017 vier Bände: Schriftenreihe Band 3 Oechler, Anna: „Gewaltprävention an Schulen aus der Sicht polizeilicher Präventionsfachkräf- te“ Schriftenreihe Band 4 Schönegge, Fabian: „Handhabung körperlicher Gewalt für Einsatzkräfte“ Schriftenreihe Band 5: Görgen, Thomas: „Sichere Zuflucht Pflegeheim? – Aggression und Gewalt unter Bewohnerinnen und Bewohnern stationärer Altenhilfeeinrichtun- gen“ Schriftenreihe Band 6 Jarolimek, Stefan; Böhmer, Marina: „Kommunikation als Profession – Das Berufs- feld Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Polizei 2016“ DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 24
AUS DEN STABSSTELLEN INTERNATIONALE KOOPERATION Foto: Kingarion, Shutterstock CEPOL Im Rahmen der Internationalen Gremienarbeit Darüber hinaus werden in einem umfangreichen (CEPOL, AEPC, MEPA, BLK Ausbildungs- und Prozess zwei neue CEPOL Erhebungsinstru- Ausstattungshilfe) hat die DHPol an insgesamt mente (OTNA und STNA Operational/Strategic 15 Sitzungen auf Exekutiv- bzw. Leitungsebene Training Needs Assessment) zur Ermittlung des teilgenommen. Für die durch die neue CEPOL europaweiten Fortbildungsbedarfes der nächsten Verordnung und die damit einhergehende dop- Jahre im Bereich der Strafverfolgungsbehörden pelte Zuständigkeitserweiterung anfallenden er- zur Anwendung gebracht. höhten Koordinierungsbedarfe des Jahres 2016 konnten im Rahmen der bilateralen Absprachen zwischen DHPol und den Mandatserweiterungs- AAHP partnern Zoll/BMF und Justiz zielführende Rege- lungen getroffen werden. Darüber hinaus ist der Als weiteres bedeutsames Ereignis des Jahres L/STIII im CEPOL MENA II Projekt engagiert, 2017 kann die erstmalige erfolgreiche Aus- in diesem werden im Rahmen der EU Nachbar- richtung des in Kooperation mit dem BKA im schaftspolitik nordafrikanische Staaten im Be- Rahmen des AAHP (Ausbildungs- und Ausstat- reich der Strategieentwicklung zur Terrorismus- tungshilfsprogramm der Bundesregierung für bekämpfung unterstützt. Das im letzten Jahr im ausländische Polizeikräfte) angebotenen Füh- Rahmen einer Arbeitsgruppe konzipierte neue rungskräftetrainings für hochrangige Vertreter Business Modell von CEPOL, die sogenannten der Polizeien aus Jordanien, Ägypten, Marokko, CEPOL Knowledge Center, nahmen im Dezem- Tunesien, den Palästinensischen Autonomiege- ber 2017 im Rahmen von zwei Pilotmodellen in bieten und Nigeria gelten (17 TN). Für das Jahr den Bereichen „Counter Terrorism“ und „CSDP 2018 ist die Fortführung des erfolgreichen Pilot- Missions“ ihre Arbeit auf. Die DHPol ist mit seminars als zertifizierte Fortbildung geplant. zwei Fachgebieten Konsortialmitglied in diesen beiden Pilotprojekten. Im Rahmen einer Pro- zess- und Wirkungsevaluation soll während und Zusammenarbeit Politieacademie der nach Abschluss der zweijährigen Pilotphase die Niederlande Anpassung und Übernahme dieses Models auf Die Zusammenarbeit mit der Politieacademie alle CEPOL Fortbildungsthemen geprüft werden. der Niederlande wurde im Rahmen des Deutsch- 25 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
Niederländisches Seminars 08.–10.11. (26 TN) Ebenso hat sich die zum vierten Mal durch die weiter vertieft. In Fortführung der Auslandsstu- Stabsstelle ST III in Zusammenarbeit mit dem dienfahrt der Studierenden der DHPol konnte der LAFP NRW organisierte Arbeitstagung „Inter- Besuch von Studierenden der israelischen Polizei nationale Polizeimissionen“ bundes- und europa- an der DHPol (22.–27.10.) im Jahr 2017 verste- weit etabliert. tigt werden. Gäste aus dem Ausland Insgesamt wurden durch den Stabsbereich III 2017 Delegationsbesuche aus 21 Nationen mit insgesamt 136 Gästen betreut. Nationalität Zeitraum CEPOL Seminar 35/2016 09.–13.01. 17.01., 13.–14.02., 06.07., Niederlande (Polizeiakademie Apeldoorn) 05.09. CEPOL Seminar 98/2016 13.–17.02. Estland (Studienaustasuch) 06.–10.03. CEPOL EJMP Master Modul 6 06.–10.03. MEPA Seminar 02.–05.05. Seminar Internationale Polizeimissionen 17.–19.05. China (Studentenaustausch) 07.–11.08. MENA Projekt (Libanon) 14.–18.08. CEPOL 31/2017 25.–29.09. AAHP Seminar für ausländische Führungskräfte (Ägypten, Jor- danien, Marokko, Nigeria, Tunesien Palästinensische Autono- 16.–27.10. miegebiete) CEPOL-Seminar 88/2017 16.–20.10. Israel (Studentenaustausch) 22.–27.10. Deutsch-Niederländisches Seminar 08.–10.11. Chinesische Delegation Präsident PPSUC 20.–23.11. Delegation der Baskischen Guardia Civil 12.–14.12. DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 26
AUS DEN STABSSTELLEN HOCHSCHULKOMMUNIKATION Social Media Lernplattform Seit 5 Jahren nutzt die DHPol Facebook und hat Zum Studienbeginn im Oktober 2017 fand der mittlerweile knapp 900 Abonnenten. Twitter ist Wechsel der Lernplattformen an der DHPol statt. im April 2017 hinzugekommen und kann schon Nach fast zehn Jahren hieß es Abschied nehmen 417 Abonnenten („Follower“) verzeichnen. Vor von Blackboard und den Umstieg auf Moodle zu allem Studierende und Absolventen der DHPol, wagen. Mit Moodle, einer Open Source Lösung, Polizeien, Wissenschaftler sind an den Meldun- hat sich die DHPol nun in Funktionalität deutlich gen (Tweets) der DHPol interessiert. Die Zahl der verbessert und kann dennoch die erhöhten Sicher- Abonnenten bei Twitter ist im Vergleich zu Face- heitsanforderungen gewährleisten, die aufgrund book sehr viel schneller gewachsen – auch inner- der als Verschlusssachen (VS-NfD) eingestuften halb der Polizeien spielt Twitter eine zunehmend Inhalte notwendig ist. Die bewährte Kooperati- wichtige Rolle. Beide Social Media Kanäle sind on mit dem Rechenzentrum der Ruhr-Universität sehr gut geeignet, direkt die gewünschten Ziel- Bochum wurde beibehalten. gruppen (Polizeibeamte, Wissenschaftler, Studie- rende und Absolventen) zu erreichen. Ansprechpartner zum System: Dr. Mechthild Hauff, Anwendungsfragen zu Moodle: Sylvia facebook.com/dhpol.de Höpper, Tanja Thielen twitter.com/dhpol_muenster Am 14./15.08.2017 wurde an der DHPol ein Imagefilm in Kooperation mit der „Werbeoffen- sive 2020“ der Polizei Bayern gedreht. Der Film Extrapol ist auf Facebook und auf der Website veröffent- licht: Neben den Auftritten der DHPol im Internet und einen Intranet auf dem Campus gehörten auch https://www.facebook.com/dhpol.de das Polizeiliche Informationsangebot „Extrapol“ www.dhpol.de. zu einer wichtigen Säule der Öffentlichkeitsar- beit. Mitglied der Redaktion Extrapol ist Sylvia Höpper, die an den beiden Redaktionskonferen- zen im April in Wiesbaden und im November in Schwerin teilgenommen hat. HOCHSCHULENTWICKLUNG Da die Fachgebietsleitung I.5 „Verwaltungswis- wurden für die Studieneingangsphase 2017 ver- senschaft“ noch nicht besetzt war, übernahm die schiedene Veränderungen und Anpassungen vor- Stabsstelle kommissarisch die Modulpatenschaft genommen, um die Studierenden in den ersten für das Modul 01. Wochen noch optimaler in das Studium einzu- führen. Der Bereich Hochschulentwicklung hat Auf der Basis der Ergebnisse der studentischen die Fachbereichsverwaltung bei der Vorbereitung Evaluation aus der Studieneingangsphase 2016 der Studieneingangsphase unterstützt. 27 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
HOCHSCHULDIDAKTIK Als Element der Qualitätsentwicklung von Stu- schuldidaktische Arbeitstagung am 13. und 14. dium und Lehre wurde auch im Jahr 2017 ein Februar 2017 war der „Heterogenität in polizei- hochschuldidaktisches Kursprogramm rund um lichen Studiengängen“ gewidmet. Lehrende und Kompetenzorientierte Lehre an der Deutschen Expertinnen und Experten aus der Hochschul- Hochschule der Polizei angeboten, das sich an didaktik tauschten sich an zwei Tagen zu ver- Lehrende des Masterstudiengangs sowie Lehren- schiedenen Dimensionen von Heterogenität in de berufsfeldbezogener Bachelorstudiengänge polizeilichen Studiengängen aus. In einer Wan- richtet. Das Kursprogramm wird kontinuierlich delpräsentation wurden verschiedene Projekte fortgeschrieben und berücksichtigt dabei die und Erfahrungen aus den Bachelor-Studiengän- Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teil- gen dargestellt und diskutiert. nehmer vergangener Kurse. Die jährliche hoch- QUALITÄTSENTWICKLUNG Zum 01.12.2017 wurde der Bereich Qualitäts- an Modulkonferenzen entwickelte sich zu einem entwicklung umstrukturiert. Es kam zu einer festen Bestandteil dieser Konferenzen. Mit einem Aufgabenkonzentration auf die Evaluation des fest eingeplanten Tagesordnungspunkt werden Masterstudiengangs im zentralen und dezentra- Evaluationsergebnisse des dezentralen Studien- len Studienabschnitt. Die Evaluation der Fortbil- abschnitts präsentiert und für die Teilnehmerin- dungsveranstaltungen wurde befristet ausgesetzt. nen und Teilnehmer Handouts mit anonymisier- Die Teilnahme des Bereichs Qualitätssicherung ten Vergleichsanalysen zusammengestellt. DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 28
BESONDERE EREIGNISSE DER FACHGEBIETE VORTRÄGE/PUBLIKATIONEN VORTRÄGE PUBLIKATIONEN FG I.3: Konferenzvortrag PMRA Conference, FG I.3: Beitrag in European Police Science Washington, D.C. and Research Bulletin 2017 (16) A. Vera: Power and Leader Prototypicality in A. Vera: Crowdsourcing and Policing: Oppor- the Public Sector: An Empirical Analysis in the tunities for Research and Practice (mit O. Salge), German Police Forces (mit F. Barth-Farkas), in: European Police Science and Research Bulle- 2017 Public Management Research Association tin 2017 (16): 143–154 (PMRA) Conference, Washington, D.C. (USA) FG I.3: Beitrag in Health Services Research 2017 (3) A. Vera: Fighting Healthcare-Associated MRSA Bloodstream Infections: Lessons from English Hospital Organizations (mit O. Salge, D. Antons, J. Cimiotti): Health Services Research 2017 (3): 959–983. 29 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
FORSCHUNGSPROJEKTE FG II.2: EU-Projekt IN-PREP Das Fachgebiet II.2 - Polizeiliches Krisenma- organisationale Koordination vor und während nagement beteiligt sich seit September 2017 an größerer länderübergreifender Schadenslagen auf einem neuen EU-Forschungsprojekt zum The- strategischer, taktischer und operativer Ebene die ma grenzüberschreitendes Krisenmanagement: Reaktions- und Bewältigungsfähigkeit der rele- IN-PREP (An integrated next generation prepa- vanten Akteure im Zusammenwirken fördern und redness programme for improving effective in- verbessern. ter-organisational response capacity in complex environments of disasters and causes of crisis). Mittelgeber: Im Rahmen von IN-PREP soll ein Trainingspro- EU – Horizon 2020 gramm geschaffen werden, das die interorganisa- (Rahmenprogramm für Forschung und Innovati- tionale Zusammenarbeit verschiedener Akteure on der Europäischen Union) (Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, und weitere BOS) in komplexen länderübergreifenden Kri- sensituationen verbessern soll. In Zusammen- Projektlaufzeit: arbeit mit neunzehn europäischen Partnern aus 36 Monate Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft plant das Projekt eine Trainings-Plattform zu entwi- IN-PREP Webseite: ckeln, die durch die Entwicklung realistischer https://www.in-prep.eu/ Szenarien eine gemeinsam koordinierte Vorbe- reitung und Bewältigung von größeren Scha- denslagen ermöglichen soll. Der im Rahmen von Twitter: IN-PREP entwickelte Ansatz soll durch die inter- @INPREP_EU FG II.4: Erste TARGET-Stabsrahmenübung an der DHPol Am 28. September 2017 erfolgte an der DHPol Kern des Projektes dar. ein erster Test des EU-Forschungsprojektes Trai- Zusätzlich besteht die ning Augmented Reality Generalised Environ- Möglichkeit, die Un- ment Toolkit (TARGET), bei dem im Rahmen fallstelle „live“ mit- einer Stabsrahmenübung das Szenario eines tels einer Virtual-Re- Massenunfalles auf einer Autobahn geübt wur- ality-Brille zu begehen. Das Projekt bildet den de. Das Fachgebiet II.4 Verkehrswissenschaften ersten Schritt hin zu einem eigenen Stabstrai- & Verkehrspsychologie hat ein System getes- ningsraum an der Hochschule. In Kooperation tet, welches das Training von Einsatzstäben und mit der Hochschulleitung und dem Department -abschnitten auf eine neue Entwicklungsstufe II wurde die Erweiterung des Hörsaales 3 hin zu stellt. Das nicht-lineare Szenario und die Geo- einem voll umfänglichen Stabsraum geplant; sie daten-basierte Stabstrainingssoftware stellen den befindet sich derzeit in der Umsetzungsphase. DHPol | Tätigkeitsbericht 2017 30
BESONDERE EREIGNISSE FORSCHUNGSPROJEKTE/DOKTORANDENPROGRAMM FG II.4: Erfolgreicher Abschluss des Projektes LAWIDA Ende Juni 2017 endete am FG II.4 das For- im Jugendalter Einstel- schungsprojekt Längsschnittliche Analyse der lungsmuster vorliegen, Wege in die Automobilität (LAWIDA). Im An- die auf ein divergie- schluss wurden die Ergebnisse dem Projektträger, rendes Risikopotenzial dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR), in hindeuten und somit Berlin vorgestellt und der Abschlussbericht über- ein konkretes Jugend- geben. Ziel des Projektes war die längsschnitt- lichkeitsrisiko darstellen, welches sich vom An- liche Erfassung der Konsolidierung potenziell fängerrisiko abgrenzt. Diese Einstellungsmuster risikoreicher verkehrsbezogener Einstellungen manifestierten sich bei einem Teil der Jugendli- bei Kindern und Jugendlichen sowie die Bil- chen über den gesamten Zeitraum. Es konnte da- dung von Risikogruppen. Dazu wurden 13-, 14-, rüber hinaus aufgezeigt werden, dass sich über 15- und 16-Jährige im Jahresabstand viermal zu alle Erhebungszeiträume hinweg drei Gruppen ihrem Mobilitätsverhalten, ihren verkehrs- und von Jugendlichen herausbilden, welche ein ho- fahrzeugbezogenen Einstellungen und Werten hes, ein mittleres und ein geringes Potenzial auf- sowie zu spezifischen Risikoindikatoren befragt. weisen, später als Risikofahrer aufzufallen. Ergänzend erhoben wurden die personalen und soziodemografischen Merkmale der Heranwach- senden, die für die Klassifizierung von längs- schnittlichen Entwicklungstypen herangezogen wurden. Die Untersuchung zeigte, dass bereits FG III.1: KORSIT – Erstes DFG-Forschungsprojekt an der (DHPol) Hinter der Abkürzung KORSIT verbirgt sich eine komplexe Studie mit dem Titel „Die Kon- struktion von Räumen im Kontext von Sicher- heit: Raumwissen bei der Polizei (KORSIT)“. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Dr. Daniela Hunold, wissenschaftliche Mit- arbeiterin am Fachgebiet für Kriminologie und interdisziplinäre Kriminalprävention der DH- Pol, ein Forschungsprojekt für die Dauer von 32 Monaten bewilligt. Ab Herbst 2017 kann die Kriminologin daher zusammen mit zwei wissen- schaftlichen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern Foto: Dr. Daniela Hunold (DHPol) der Frage nachgehen, wie sicherheitsrelevantes Wissen über städtische Räume im Rahmen der Wirkungen dieser technologiebasierten Wissens- Polizeiarbeit generiert wird. Dabei ist es für die praktiken, die auf raumorientierte kriminologi- Kriminologin auch von großem Interesse, zu sche Ansätze und Theorien ausgerichtet sind, in analysieren, wie dieses Wissen die alltägliche der Polizei erforschen. Die im Projekt erzielten Handlungspraxis von Polizeibeamtinnen und Erkenntnisse werden intensiv mit Vertreterinnen Polizeibeamten prägt. Um Antworten zu be- und Vertretern der Polizeipraxis diskutiert, um kommen, wird Daniela Hunold mit ihrem Team Reflexionsprozesse zu den Mechanismen der in zwei Polizeibehörden in Bremen und Nord- Wissensproduktion und dem Wissensmanage- rhein-Westfalen teilnehmende Beobachtungen ment mit Bezug zur raumorientierten Polizeiar- und Interviews durchführen. Ergänzend werden beit anzuregen. Dr. Daniela Hunold wünscht sich, die polizeilichen Notrufdaten ausgewertet. In dass die Ergebnisse des Projektes schließlich zu Zeiten, in denen z. B. Datenbanken eine immer einem interdisziplinären Diskurs über Chancen größere Rolle bei der Identifikation kriminogener und Gefahren einer raumorientierten Bearbei- Räume – umgangssprachlich „unsichere Räu- tung von Kriminalitätsphänomenen beitragen. me“ – spielen, u. a. möchte das Projektteam die 31 DHPol | Tätigkeitsbericht 2017
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