21 Bergisch Gladbach-Leverkusen

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                                VR Bank eG
DIE BANK, DIE PASST.            Bergisch Gladbach -Leverkusen
INHALT

                 A. GRUNDLAGEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

                 B. GESCHÄFTSVERLAUF UND LAGE (WIRTSCHAFTSBERICHT)

                       1. Rahmenbedingungen

                       2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

                       3. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

                       4. Darstellung, Analyse und Beurteilung der wirtschaftlichen Lage

                         a) Ertragslage

                         b) Finanzlage

                         c) Vermögenslage

                     5. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

                 C. RISIKO- UND CHANCENBERICHT

                 D. PROGNOSEBERICHT

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Geschäftsjahr 2021 | Lagebericht der VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen               VR Bank eG
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A. GRUNDLAGEN DER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Die VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen blickt auf eine mehr als 100-jährige Tradition als Genossenschafts-
bank zurück. Sie bekennt sich nachdrücklich zur Philosophie der Begründer des Genossenschaftswesens, Hermann
Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, und sieht in der modernen Interpretation des genossenschaft-
lichen Förderauftrages den Schlüssel für nachhaltige Wirtschaftlichkeit und die Voraussetzung für organisches
Wachstum. Dabei wird die Zusammenarbeit in der genossenschaftlichen FinanzGruppe als weiterer strategischer
Erfolgsfaktor gesehen.

Zur Erfüllung von § 1 EinSiG i. V. m. § 1 Abs. 3d Satz 1 KWG gehört die Bank der BVR-Institutssicherung
(BVR-ISG-Sicherungssystem) an. Das BVR-ISG-Sicherungssystem ist eine Einrichtung der BVR Institutssicherung
GmbH, Berlin (BVR-ISG), die als amtlich anerkanntes Einlagensicherungssystem gilt.

Daneben ist unsere Genossenschaft der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken
und Raiffeisenbanken e.V. (BVR-SE) angeschlossen, die aus dem Garantiefonds und dem Garantieverbund besteht.
Die BVR-SE ist als zusätzlicher, genossenschaftlicher Schutz parallel zum BVR-ISG-Sicherungssystem tätig.

Es bestehen keine Zweigniederlassungen.

B. GESCHÄFTSVERLAUF UND LAGE (WIRTSCHAFTSBERICHT)

1. Rahmenbedingungen

Im Jahr 2021 erholte sich die deutsche Wirtschaft weiter von dem durch die Coronapandemie ausgelösten
Konjunktureinbruch des 1. Halbjahres 2020. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt expandierte im Vorjahres-
vergleich um deutliche 2,9 %, nachdem es 2020 um massive 4,6 % zurückgegangen war. Das Wirtschaftswachs-
tum hätte allerdings noch höher ausfallen können, wenn die Konjunktur nicht weiter durch die Folgen
der anhaltenden Pandemie gedämpft worden wäre.

Von den Corona-Schutzmaßnahmen waren vor allem die kontaktintensiven Dienstleistungsbereiche betroffen,
wie die Reisebranche, die Kreativwirtschaft und das Gastgewerbe. Andererseits bremsten die im Jahresverlauf
zunehmenden Rohstoffpreise und Materialknappheiten spürbar die Aktivitäten, insbesondere im
produzierenden Gewerbe.

Mit den schrittweisen Lockerungen von Infektionsschutzmaßnahmen im Sommerhalbjahr und den durch
Impfungen und Testungen erzielten Fortschritten bei der Pandemiebekämpfung setzte sich die im 2. Halbjahr
2020 begonnene Erholung der privaten Konsumausgaben fort. Begünstigt wurde das Konsumklima auch durch
die Lohn- und Einkommenszuwächse vieler Privathaushalte sowie einige fiskalpolitische Maßnahmen, wie die
Abschaffung des Solidaritätszuschlags für die meisten Steuerzahler und die Erhöhung des Kindergeldes.
Wegen der pandemiebedingt schwierigen Lage im 1. und 4. Quartal konnte der preisbereinigte Privatkonsum
auf Jahressicht aber lediglich um 0,1 % zulegen.

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Im Zuge der weltwirtschaftlichen Belebung und des vielfach erfolgten Abbaus von pandemiebedingten Reisebe-
schränkungen nahm der grenzüberschreitende Handel der deutschen Wirtschaft spürbar an Fahrt auf.
Die vor Krisenausbruch erreichten Niveaus konnten aber hier noch nicht wieder erlangt werden.

Trotz der Konjunkturerholung blieb die Situation der öffentlichen Haushalte 2021 angespannt. Der Staat schloss
das zweite Jahr in Folge mit einem hohen Finanzierungsdefizit ab. Hierzu trug auch bei, dass die staatlichen
Mehrausgaben zur Abfederung der negativen Pandemiefolgen vielfach andauerten, wie die Zahlung von Über-
brückungshilfen an Unternehmen und die Verlängerung des verbesserten Zugangs zum Kurzarbeitergeld. Der
gesamtstaatliche Fehlbetrag lag bei 132,5 Mrd. Euro, was 3,7 % des Bruttoinlandsprodukts entsprach. Die Schul-
denquote dürfte von gut 69 % im Vorjahr auf etwa 71 % gestiegen sein und damit die Maastricht-Obergrenze
von 60 % erneut deutlich überschritten haben. Erste amtliche Angaben zur Schuldenquote im Jahr 2021 werden
voraussichtlich im April 2022 veröffentlicht.

Vor dem Hintergrund der voranschreitenden Erholung und wegen der demografisch bedingt wieder zunehmen-
den Arbeitskräfteknappheiten ging die Arbeitslosigkeit etwas zurück. Die Arbeitslosenzahl sank im Jahresdurch-
schnitt 2021 gegenüber dem Vorjahr um 82 Tsd. auf rund 2,6 Mio. Menschen. Dies führte zu einem minimalen
Rückgang der Arbeitslosenquote von 5,9 % auf 5,7 %. Die Erwerbstätigenzahl blieb hingegen, trotz einer
spürbaren Belebung im Sommerhalbjahr, im gesamten Jahr gegenüber 2020 im Wesentlichen unverändert
bei rund 44,9 Mio. Menschen.

Nach vielen Jahren mit moderater Entwicklung haben die Verbraucherpreise 2021 merklich angezogen. Die Infla-
tionsrate, basierend auf dem amtlichen Verbraucherpreisindex, stieg nahezu stetig von 1,0 % im Januar auf 5,3 %
im Dezember. Im Jahresdurchschnitt verteuerten sich die Preise um 3,1 % und damit so kräftig wie seit 1993, im
Nachgang des Wiedervereinigungsbooms, nicht mehr.

Der Verlauf der Coronapandemie prägte im Jahr 2021 nicht nur das wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusam-
menleben, sondern auch die Entwicklung der Finanzmärkte. Zum Jahresbeginn belasteten die gesellschaftlichen
Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie die Wirtschaft erheblich (ebenso wie zum Jahresende). Die
wirtschaftlichen Perspektiven erschienen jedoch aufgrund der Entwicklung und Zulassung mehrerer Impfstoffe
gegen das Coronavirus positiv. Im Frühjahr kam es dann zu der erwarteten dynamischen Belebung der Konjunk-
tur. Das Wirtschaftswachstum fiel aber bei Weitem nicht so hoch aus wie zuvor erwartet. Die Konjunktur wurde
durch gravierende Materialengpässe gedämpft, die zahlreiche Industriezweige betrafen.

Gleichzeitig stieg die Inflation ab Mitte des Jahres deutlich an. Neben den Materialengpässen waren hierfür
auch steigende Energiepreise und mehrere temporäre Sonderfaktoren verantwortlich. In der zweiten Jahreshälf-
te rückte dann die Debatte über die Gefahr einer Verfestigung der Inflation in den Fokus. Mehrere Notenbanken
strafften ihren geldpolitischen Kurs. Die Fed kündigte im Dezember einen schnelleren Ausstieg aus ihren Anleihe-
käufen an als zuvor geplant. Die Bank of England erhöhte als erste der großen Notenbanken ihren Leitzins.
Demgegenüber gab die EZB noch kein klares Bekenntnis zu einem Ausstieg aus ihrer Minuszinspolitik.

Die europäische Gemeinschaftswährung schwächte sich im Jahresverlauf gegenüber dem US-Dollar moderat
ab. Eine wesentliche Ursache hierfür waren die unterschiedlichen Wachstums- und Zinsperspektiven der beiden
Währungsräume. Zum Jahresschluss notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1326 US-Dollar, das waren 7,7 %
weniger als ein Jahr zuvor.

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Das Aktienjahr 2021 war zweigeteilt. In der ersten Jahreshälfte konnte der DAX substanzielle Zuwächse erzielen.
Der DAX überwand Ende März erstmals die Marke von 15.000 Punkten und lag am Ende der ersten Jahreshälfte
bei 15.531 Punkten, dies entspricht einem Plus zum Jahresbeginn um 13,2 %. In der zweiten Jahreshälfte blieb die
Aufwärtstendenz zwar erhalten, die Dynamik flachte jedoch deutlich ab. Zum Jahresende schloss der DAX mit
15.885 Punkten, damit lag er 2,3 % höher als zur Jahresmitte. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem
Zuwachs um 15,8 %.

Mit dem wirtschaftlichen Erholungskurs konnten die 772 Volksbanken und Raiffeisenbanken, PSD Banken,
Sparda-Banken sowie die sonstigen Genossenschaftsbanken im zurückliegenden Geschäftsjahr kräftig in allen
Bereichen zulegen. Kredit- und Einlagenbestände haben auch 2021 stark zugenommen und setzen den Wachs-
tumstrend der Genossenschaftsbanken der vergangenen Jahre fort.

Die Kreditnachfrage im Langfristbereich blieb wegen des dynamischen Wachstums im Wohnimmobilienmarkt
ungebremst: So stiegen die bilanziellen Kundenforderungen der Genossenschaftsbanken im Vorjahresvergleich
um EUR 46 Mrd. auf EUR 710 Mrd. (+6,9 %). Auch die Kundeneinlagen legten deutlich um EUR 43 Mrd. auf EUR
833 Mrd. (+5,4 %) zu. Die addierte Bilanzsumme aller Genossenschaftsbanken stieg im Jahr 2021 um 6,5 % auf
EUR 1.145 Mrd..

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Über unsere strategische Eckwert- und Kapitalplanung planen und steuern wir die Entwicklung unseres Institutes
auf Grundlage von Kennzahlen und Limiten.

Als bedeutsamster Leistungsindikator für die Rentabilität der Bank wird die Relation des Betriebsergebnisses
vor Bewertung zur durchschnittlichen Bilanzsumme (nachfolgend: „BE vor Bewertung/dBS“) festgelegt.
Die Kennzahl BE vor Bewertung/dBS misst die Ertragskraft der Bank in Relation zum Geschäftswachstum,
gemessen als durchschnittliche Bilanzsumme. Es wird ein BE vor Bewertung/dBS von 1,00 oder besser
angestrebt.

Als Leistungsindikator für die Wirtschaftlichkeit/Effizienz oder Produktivität unseres Instituts wurde die
Cost-Income-Ratio (nachfolgend: „CIR“) bestimmt. Sie stellt das Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen
zum Zins- und Provisionsergebnis sowie dem Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen
dar. Die CIR soll unter 65 % liegen.

Die Darstellung, Analyse und Beurteilung der einzelnen finanziellen Leistungsindikatoren erfolgt in den
nächsten Abschnitten.

Am Jahresende waren insgesamt 388 Arbeitnehmer (Vorjahr: 383) aktiv bei der VR Bank eG Bergisch
Gladbach-Leverkusen beschäftigt, davon 116 Mitarbeiter/innen (Vorjahr: 116) in Teilzeit, was einer Quote
von rund 30 % entspricht.

Wie schon in den vergangenen Jahren behält die Ausbildung zur Bankkauffrau bzw. zum Bankkaufmann
weiter einen hohen Stellenwert in unserem Hause. Mit 33 Auszubildenden, die ihre Ausbildung in jeweils

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2,5 Jahren bzw. 3 Jahren absolvieren, liegt unsere Ausbildungsquote bei etwa 8,5 % der Mitarbeiter-
Kapazitäten und damit über dem Branchenschnitt.

Ohne Berücksichtigung der Zeiten unserer Kolleginnen und Kollegen, die ein berufsbegleitendes Studium
absolvieren, haben sich unsere Mitarbeiter an insgesamt 804 Seminartagen (Vorjahr: 615) sowohl auf internen
als auch externen Schulungsveranstaltungen weitergebildet. Das Thema Personalentwicklung bleibt
weiter ein wesentlicher Bestandteil der Personalarbeit und sichert uns qualifiziertes Personal in der Zukunft.

3. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

Die Entwicklung der von uns definierten bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren im Geschäftsjahr
2021 stellt sich wie folgt dar:

Unser Betriebsergebnis vor Bewertung verbesserte sich von TEUR 26.007 auf TEUR 28.412. Die Rentabilitätskenn-
zahl BE vor Bewertung/dBS betrug 1,11 % (Vorjahr: 1,13%). Die CIR lag im Geschäftsjahr 2021 bei 59,0 %
(Vorjahr: 60,0 %).

Die Entwicklung aller bedeutsamsten Leistungsindikatoren hat unsere Prognose übertroffen.

                                                       Berichtsjahr                2020                  Veränderungen zu 2020

                                                           TEUR                   TEUR                   TEUR                        %

     Bilanzsumme                                             2.584.273              2.366.596                217.677                             9,2

     Außerbilanzielle Geschäfte *)                             152.269                149.239                   3.030                            2,0

*)
     Hierunter fallen die Posten unter dem Bilanzstrich 1 (Eventualverbindlichkeiten), 2 (Andere Verpflichtungen) und Derivatgeschäfte.

Die Bilanzsumme der VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen erhöhte sich um TEUR 217.677 auf
TEUR 2.584.273. Ursächlich für diese Entwicklung war vor allem das Kundengeschäft.

Der überwiegende Teil unserer außerbilanziellen Geschäfte besteht aus unwiderruflichen Kreditzusagen
sowie der Übernahme von Bürgschaften und Gewährleistungen für unsere Kunden. Ihr Bestand hat sich
gegenüber dem Vorjahr um 2,0 % erhöht.

     AKTIVGESCHÄFT                                     Berichtsjahr                2020                  Veränderungen zu 2020

                                                           TEUR                   TEUR                   TEUR                        %

     Kundenforderungen                                       1.821.616              1.620.345                201.271                           12,4

     Wertpapieranlagen                                         270.500                283.716                 -13.216                           -4,7

     Forderungen an Kreditinstitute                            361.418                351.145                  10.272                            2,9

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Die Kundenforderungen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 201.271 gestiegen. Das angestrebte Wachstums-
ziel von 5,9 % wurde übertroffen.

Die Wertpapieranlagen gingen zurück, während die Bankguthaben aufgebaut wurden.

 PASSIVGESCHÄFT                                   Berichtsjahr                 2020           Veränderungen zu 2020

                                                      TEUR                     TEUR           TEUR                 %

 Verbindlichkeiten gegenüber
 Kreditinstituten                                         302.609                256.006         46.603                      18,2

 Kundengelder                                           1.991.100              1.844.798        146.302                        7,9

 Spareinlagen                                             393.547                413.759         -20.213                      -4,9

 andere Einlagen                                        1.597.553              1.431.039        166.514                      11,6

 verbriefte Verbindlichkeiten                                3.446                    3.446           0                        0,0

Die Kundengelder sind gegenüber dem Vorjahr um 7,9 % gestiegen. Der Anstieg entfiel ausschließlich auf
täglich fällige Einlagen. Mit dem Ergebnis wurde das geplante Wachstum von 3,9 % deutlich überschritten.
Im Berichtsjahr konnte, bedingt durch die anhaltende Niedrigzinsphase, eine weitere Umschichtung von fälligen
langfristigen Einlagen zu Gunsten kurzfristiger Sichteinlagen beobachtet werden.

Die Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten stiegen im Berichtszeitraum stark an.

 DIENSTLEISTUNGSGESCHÄFT                          Berichtsjahr                 2020           Veränderungen zu 2020

                                                      TEUR                     TEUR           TEUR                 %

 Erträge aus Wertpapierdienst-
 leistungs- und Depotgeschäften                              9.560                    7.152       2.408                      33,7

 Vermittlungserträge                                         8.802                    8.743           59                       0,7

 Erträge aus Zahlungsverkehr                                 9.190                    9.047          143                       1,6

Im Dienstleistungsgeschäft mit unseren Partnern in der genossenschaftlichen FinanzGruppe standen die
Vermittlung von langfristigen Darlehen für Immobilienfinanzierungen, die Vermittlung von Versicherungs- und
Bausparverträgen für Privatkunden sowie das Wertpapiergeschäft und der Zahlungsverkehr im Vordergrund
unserer Geschäftstätigkeit. Mit den erreichten Ergebnissen insbesondere im Bereich des Wertpapiergeschäfts
wurden unsere Erwartungen deutlich übertroffen.

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4. Darstellung, Analyse und Beurteilung der wirtschaftlichen Lage

a) Ertragslage

Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Genossenschaft haben sich im Vorjahresvergleich wie folgt entwickelt:

     ERFOLGSKOMPONENTEN                           Berichtsjahr                 2020           Veränderungen zu 2020

                                                      TEUR                     TEUR           TEUR                  %

     Zinsüberschuss 1)                                     43.321                 41.078          2.243                         5,5

     Provisionsüberschuss 2)                               25.434                 23.022          2.413                       10,5

     Verwaltungsaufwendungen                               38.894                 37.087          1.807                         4,9

        a) Personalaufwendungen                            25.925                 25.058             867                        3,5

        b) andere Verwaltungs-
                                                           12.969                 12.029             940                        7,8
            aufwendungen

     Betriebsergebnis vor Bewertung                        28.412                 26.007          2.405                         9,2

     Bewertungsergebnis 3)                                    -557                -2.326          1.769                       76,0

     Ergebnis der normalen
                                                           31.096                 23.945          7.151                       29,9
     Geschäftstätigkeit

     Steueraufwand                                          7.978                     7.644          334                        4,4

     Einstellungen in den Fonds für
                                                           16.656                 10.384          6.272                       60,4
     allgemeine Bankrisiken

     Jahresüberschuss                                       6.461                     5.917          544                        9,2

1)
   GuV-Posten 1 abzüglich GuV-Posten 2 zuzüglich GuV-Posten 3
2)
   GuV-Posten 5 abzüglich GuV-Posten 6
3)
   Saldo aus den GuV-Posten 13 bis 16

Die Ertragslage hat sich insgesamt wesentlich besser als erwartet entwickelt. Der Zinsüberschuss stieg um
5,5 % auf TEUR 43.321 an und der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 10,5 % auf TEUR 25.434.

Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um TEUR 1.807 oder 4,9 %.

Die Cost-Income-Ratio betrug im Geschäftsjahr 59,0 % (Vorjahr: 60,0 %) und lag damit besser als der strategische
Zielwert von 65,0 %.

Bei einem negativen Bewertungsergebnis hat sich der Überschuss der normalen Geschäftstätigkeit um
TEUR 7.151 auf TEUR 31.096 erhöht. Unter Berücksichtigung des Steueraufwandes und der Einstellung in
den Fonds für allgemeine Bankrisiken verbleibt ein gegenüber dem Vorjahr leicht höherer Jahresüberschuss.

Neben dem Jahresüberschuss ist das Betriebsergebnis vor Bewertung eine wichtige interne Steuerungsgröße
unserer Bank. Es ermittelt sich aus dem Jahresüberschuss zuzüglich des Steueraufwandes und des
Bewertungsergebnisses sowie bereinigt um wesentliche periodenfremde Erfolgsposten bzw. Einmaleffekte/
Sondereinflüsse.
                                                                 7

Geschäftsjahr 2021 | Lagebericht der VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen                               VR Bank eG
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Das Betriebsergebnis vor Bewertung hat sich in 2021 um TEUR 2.405 auf TEUR 28.412 verbessert. In Relation
zur gestiegenen durchschnittlichen Bilanzsumme nahm es mit 1,11 % im Vergleich zum Vorjahr (1,13 %) leicht
ab. In dem Betriebsergebnis vor Bewertung sind Erträge/Aufwendungen in Höhe von TEUR 3.882 / TEUR 254
aus Sonder- / Einmaleffekten (im Wesentlichen Erträge aus Versicherungsentschädigungen für Flutschäden und
Steuererstattungen sowie Aufwendungen aus Rückstellungsbildung) nicht enthalten.

b) Finanzlage

Die Geschäfts- und Refinanzierungsstruktur der Bank ist maßgeblich geprägt durch das Kundengeschäft als Basis
der Liquiditätsausstattung. Durch unsere Refinanzierungsstruktur besteht eine starke Unabhängigkeit von Ent-
wicklungen am Geld- und Kapitalmarkt.

Die Zahlungsbereitschaft unserer Bank war im abgelaufenen Geschäftsjahr gegeben. Die Liquiditätskennzahl
(Liquidity Coverage Ratio - LCR) haben wir eingehalten.

Aufgrund unserer Liquiditätsplanung und -steuerung, der Einbindung in den genossenschaftlichen Liquiditätsver-
bund und der unterhaltenen Bankguthaben, gehen wir davon aus, dass auch in den kommenden Jahren nicht mit
einer Beeinträchtigung der Zahlungsbereitschaft zu rechnen ist.

c) Vermögenslage

Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Kapitalquoten stellen sich gegenüber dem Vor-
jahr wie folgt dar:

                                                      Berichtsjahr                2020                  Veränderungen zu 2020

                                                          TEUR                   TEUR                   TEUR                        %

     Eigenkapital laut Bilanz 1)                              255.808                228.893                  26.915                          11,8

     Eigenmittel (Art. 72 CRR)                                255.599                240.698                  14.901                            6,2

     Harte Kernkapitalquote                                     15,6 %                 16,0 %

     Kernkapitalquote                                           15,6 %                 16,0 %

     Gesamtkapitalquote                                         17,2 %                 18,2 %

1)
     H ierzu rechnen die Passivposten 9 (Nachrangige Verbindlichkeiten), 10 (Genussrechtskapital), 11 (Fonds für allgemeine Bankrisiken)
     und 12 (Eigenkapital).

Angemessene Eigenmittel, auch als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen, bilden neben einer stets
ausreichenden Liquidität die unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik. Die vorgegebenen Anfor-
derungen der CRR und des KWG wurden von uns im Geschäftsjahr 2021 gut eingehalten. Aufgrund einer Analyse
gehen wir davon aus, dass wir auch die im Januar 2022 von der BaFin angekündigten erhöhten Kapitalpufferan-
forderungen einhalten.

Unter Berücksichtigung einer vom Vorstand und Aufsichtsrat zur kontinuierlichen Stärkung des Eigenkapitals
beschlossenen Vorwegzuweisung von 2,0 Mio. EUR zu den Ergebnisrücklagen, die noch der Zustimmung der Ver-

                                                                      8

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treterversammlung bedarf, sowie einer Zuweisung in Höhe von 16,7 Mio. EUR zum „Fonds für allgemeine Bank-
risiken“ gemäß § 340g HGB ergibt sich ein Kernkapital von 231,6 Mio. EUR; das sind 9,0 % der Bilanzsumme.

Nach unserer Unternehmensplanung ist von einer Einhaltung der Kapitalquoten bei dem erwarteten Geschäfts-
volumenszuwachs sowie durch die geplanten Rücklagenzuführungen und die vorgesehene Einwerbung
von Geschäftsguthaben auch in den kommenden Jahren auszugehen.

Die Kapitalrendite gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG beläuft sich auf 0,25 % (Vorjahr: 0,25 %).

Der gesamte Wertpapierbestand, der der Liquiditätsreserve zugeordnet ist, wurde auch in diesem Jahr
nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Der Anteil an der Bilanzsumme verringerte sich leicht auf
10,5 % (Vorjahr: 12,0 %).

5. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die Geschäfte unserer Bank haben sich günstig entwickelt und die Erwartungen wurden deutlich übertroffen.

C. RISIKO- UND CHANCENBERICHT

 Risikomanagementsystem und -prozess

In unserer Unternehmenskonzeption haben wir uns auf die Bedarfssituation unserer Mitglieder ausgerichtet und
daraus eine langfristige Unternehmensplanung entwickelt, die entsprechend den in unserer Satzung genannten
Dienstleistungen eine Begleitung unserer Mitglieder in relevanten Finanzierungs- und Vermögensanlagefragen
sicherstellt.

Durch eine Eckwertplanung über einen Zeitraum von fünf Jahren und mit Hilfe von Kennzahlen- und Limitsys-
temen planen und steuern wir die Entwicklung unseres Instituts. Der Begrenzung der Risiken aus unserer Ge-
schäftstätigkeit messen wir besondere Bedeutung bei. Durch Funktionstrennungen in den Arbeitsabläufen
und die Tätigkeit unserer Internen Revision ist es unser Ziel, die Zuverlässigkeit der Steuerungsinformationen
aus der ordnungsgemäßen Geschäftsabwicklung sicherzustellen.

Das Risikomanagement zur Früherkennung von Risiken ist vor dem Hintergrund wachsender Komplexität
der Märkte im Bankgeschäft von wesentlicher Bedeutung. Wir verstehen dies als eine zentrale Aufgabe.
Die hierfür zuständigen Organisationseinheiten berichten direkt dem Vorstand.

Im Management der Risiken unterscheiden wir zwischen Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditäts- und operatio-
nellen Risiken und sonstigen Risiken, wobei die Adressenausfallrisiken einen Schwerpunkt bilden.

Das Kreditrisikomanagement, d. h. die Steuerung und Kontrolle der Adressenausfallrisiken nach den Grundsät-
zen und Leitlinien für die Kreditpolitik des Vorstandes, ist in der Qualitätssicherung Aktiv angesiedelt. Daneben

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nimmt eine spezielle Kundenbetreuungsgruppe die intensive Betreuung problembehafteter Engagements sowie
die Sicherheitenverwertung und Engagementabwicklung von gekündigten bzw. insolventen Krediten vor.

Nach dem Bilanzstichtag mit dem Angriff durch Russland am 24. Februar 2022 hat die Ukraine den Kriegszustand
ausgerufen. Die aktuelle Situation ist geprägt von geopolitischen Spannungen, die global in die Volkswirtschaften
ausstrahlen. So haben zum Beispiel die Europäische Union sowie die USA zwischenzeitlich umfangreiche Sank-
tionspakete verabschiedet und verhängt. Es ist nicht auszuschließen, dass auf Ebene der Wirtschaftspolitik weitere
Maßnahmen beschlossen werden, die einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit und somit auch auf
die Wirtschaftlichkeit des Handelns der Marktteilnehmer in den betroffenen Wirtschaftsräumen haben können.
Ein Ende, dieser durch Ungewissheit geprägten Situation, ist nicht absehbar.

Der Ausruf des Kriegszustands in der Ukraine und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Auswirkungen
haben bisher zu keiner geänderten Einschätzung unserer Risiken geführt.

Nach derzeitigem Planungsstand ist die Risikotragfähigkeit der Bank im Berichtszeitraum 2022 unverändert ge-
geben. Die dargestellten Risiken werden die künftige Entwicklung unserer Bank nicht wesentlich beeinträchtigen.

 Adressenausfallrisiko

Unter Adressenausfallrisiko verstehen wir die Gefahr, dass Verluste oder entgangene Gewinne aufgrund des Aus-
falls von Geschäftspartnern das erwartete Ausmaß übersteigen. Das Adressenausfallrisiko umfasst vor allem das
Kreditrisiko, das Kontrahenten- und Emittentenrisiko, das Spreadrisiko sowie Migrationsrisiken.

Die Ermittlung struktureller Kreditrisiken (Adressenausfallrisiken) basiert insbesondere auf Kreditrating nach
Verfahren der genossenschaftlichen Organisation. Die VR-Rating-Verfahren ermöglichen, für alle wesentlichen
Kreditsegmente Ausfallwahrscheinlichkeiten („erwartete Verluste“) zu ermitteln und die Kredite Risikoklassen
zuzuordnen. Unser Kundenkreditvolumen ist nahezu vollständig mit diesen Verfahren klassifiziert.

Die Ausfallrisiken im Kreditportfolio bemisst die Bank nach aggregierten Blankoanteilen (Risikovolumen) in den
einzelnen Risikoklassen. Die für die Höhe der Blankoanteile zugrunde liegenden Kreditsicherheiten werden nach
Wertermittlungsrichtlinien, die sich an den Richtlinien der genossenschaftlichen FinanzGruppe orientieren, ange-
setzt.

Über die „erwarteten Verluste“ hinaus ermitteln wir die „unerwarteten Verluste“ mittels eines Credit Value at
Risk (CVaR), der neben den Ausfallwahrscheinlichkeiten die Granularität des Kreditportfolios, insbesondere
nach der Größenstruktur der ungesicherten Kreditzusagen, berücksichtigt. Das Risikomaß CVaR gibt die
„unerwarteten Verluste“ an, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,0 % innerhalb von zwölf Monaten nicht
überschritten werden.

Die zum 31.12.2021 gemessenen Risiken lasten unser Verlustlimit für Adressenausfallrisiken zu 61,1 % aus.

Die Ratingergebnisse werten wir auf aggregierter Basis u. a. nach Volumina, Blankoanteilen und Verlustpotenzial
aus. Unsere EDV-Statistiken geben außerdem Auskunft über die Verteilung des Kreditvolumens nach Branchen,
Größenklassen und Kundengruppen.

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Verlust- bzw. Volumenslimite dienen der Initiierung risikosteuernder Maßnahmen (z. B. Diversifizierung des
Kreditportfolios durch Unterbeteiligungen Dritter, Anpassung der Kreditvergabegrundsätze im Neugeschäft,
Vermittlung an Verbundpartner).

Die Streuung der Kundenforderungen nach Branchen- und Größenklassen ist ausgewogen. Nennenswerte
Forderungen an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland bestehen nicht.

Kredite mit akuten Ausfallrisiken sind hinreichend wertberichtigt. Für Kredite mit erhöhten Risiken bestehen
nach unserer Einschätzung ausreichende Abschirmungsmöglichkeiten aus dem laufenden Ergebnis bzw. in
Form von Vorsorgereserven.

Adressenausfallrisiken in festverzinslichen Wertpapieren begegnen wir grundsätzlich dadurch, dass wir
Emittentenlimite festgesetzt haben und grundsätzlich nur Anlagen im Investmentgradebereich vornehmen.
Darüber hinaus bestehen Limitierungen für Assetklassen nach Schuldnergruppen bzw. Produkten sowie für
Ratings und Restlaufzeiten.

 Marktpreisrisiken

Für die Steuerung der Marktpreisrisiken (z. B. Zinsänderungs-, Fonds- und Aktienkursrisiken) ist der Bereich
Unternehmenssteuerung verantwortlich. Diese werden mit Hilfe eines Limitsystems gesteuert. Wir sind als
Kreditinstitut, insbesondere aufgrund von bestehenden Inkongruenzen zwischen ihren aktiven und passiven
Festzinspositionen, dem allgemeinen Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Dieses wird bilanziell im Rahmen der ver-
lustfreien Bewertung des Zinsbuches berücksichtigt.

Wir messen dieses Zinsänderungsrisiko auf der Grundlage dynamischer Zinselastizitätsbilanzen als negative
Veränderung des Zinsüberschusses und des (handelsrechtlichen) Bewertungsergebnisses in verschiedenen
Risikoszenarien. Der Vorstand hat die maximal akzeptable Abweichung vom Prognosewert in Abhängigkeit
von der Risikodeckungsmasse, die der Genossenschaft zur Verfügung steht, auf ein vertretbares Maß begrenzt.

Die Auslastung des Limits für Marktpreisrisiken beläuft sich zum 31.12.2021 auf 57,7 %.

 Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko wird durch die aufsichtsrechtliche Liquiditätskennzahl begrenzt und gesteuert. Unsere
Finanzplanung ist streng darauf ausgerichtet, allen gegenwärtigen und künftigen Zahlungsverpflichtungen
pünktlich nachkommen zu können. Insoweit achten wir auf ausgewogene Laufzeitstrukturen der Aktiva und
Passiva. Unsere im Rahmen des Bilanzstrukturmanagements getätigten Geldanlagen bei Korrespondenzbanken
bzw. in Wertpapieren tragen neben Ertrags- auch Liquiditätsaspekten Rechnung.

Durch die überwiegende Refinanzierung durch Kundeneinlagen hat das Refinanzierungsrisiko für uns eine geringe
Bedeutung.

Unplanmäßige Entwicklungen mit wesentlichen Auswirkungen auf unsere Liquiditätslage haben sich im Berichts-
jahr nicht ergeben.

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Operationelle Risiken

Neben Adressenausfall-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken hat sich unsere Bank aber auch auf operationelle
Risiken (z.B. Betriebsrisiken im IT-Bereich, fehlerhafte Bearbeitungsvorgänge, Rechtsrisiken, Betrugs- und Dieb-
stahlrisiken, allgemeine Geschäftsrisiken) einzustellen. Unser innerbetriebliches Überwachungssystem trägt dazu
bei, die operationellen Risiken zu identifizieren und so weit wie möglich zu begrenzen. Den Betriebs- und Rechts-
risiken begegnen wir auch durch die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern (z.B. im EDV-Bereich oder im
Formular- und Rechtswesen). Versicherbare Gefahrenpotenziale, z.B. Diebstahl- und Betrugsrisiken, haben wir
durch Versicherungsverträge in banküblichem Umfang abgeschirmt.

Das IT-Risiko stellt ein spezielles operationelles Risiko dar. Hier betrachten wir insbesondere die Teilbereiche
„Zentrales Rechenzentrum“ und „IT-Risiken Bank“. Über die IT-Risiken, die das Rechenzentrum betreffen, erhalten
wir regelmäßige Berichte vom lT-Dienstleister einschließlich Darstellung der eingeleiteten Maßnahmen bei Prob-
lemen. Über die Beseitigung der im Rahmen von Sonderprüfungen durch die Finanzaufsicht ermittelten Mängel
beim IT-Dienstleister wurde zeitnah an Vorstand und Aufsichtsrat berichtet. Die vereinbarte Meilensteinplanung
wurde eingehalten.

 Sonstige Risiken

Unter den sonstigen Risiken wird das Beteiligungsrisiko erfasst. Das Limit ist zum 31.12.2021 mit 27,8 % ausgelas-
tet. Maßnahmen zur Reduzierung der sonstigen Risiken sind nicht erforderlich.

 Gesamtbild der Risikolage

Die dargestellten Risiken werden nach unserer derzeitigen Einschätzung die künftige Entwicklung unserer
Bank nicht wesentlich beeinträchtigen.

Die Risikotragfähigkeit der Bank ist nach derzeitigem Planungsstand im Berichtszeitraum 2022 angesichts
der laufenden Ertragskraft und der Vermögens- /Substanzsituation der Bank gegeben.

Bestandsgefährdende Risiken sind nicht erkennbar.

D. PROGNOSEBERICHT

Die Prognosen, die sich auf die Entwicklung unseres Institutes für das nächste Jahr beziehen, stellen Einschätzun-
gen dar, die wir auf Basis der zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informa-
tionen getroffen haben. Wir weisen darauf hin, dass sich die Prognosen durch die Veränderungen der zugrunde
liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen können.

In Übereinstimmung mit unserer langfristigen Eckwertplanung gehen wir von einem Wachstum im Kundenkredit-
geschäft in Höhe von ca. 6,9 % in 2022 und ca. 6,0 % in 2023 aus, dies insbesondere vor dem Hintergrund einer
weiter verbesserten Marktausschöpfung im Firmen- und Privatkundengeschäft.

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Im Einlagengeschäft erwarten wir für 2022 ein Wachstum von 4,9 %. Für 2023 gehen wir von einem Wachstum
von 4,2 % aus. Dabei haben wir unterstellt, dass bilanzielle Einlagen im Hinblick auf die extreme Niedrigzinspolitik
der EZB vermehrt in Investmentfonds und Wertpapieren angelegt werden.

Im Dienstleistungsgeschäft prognostizieren wir eine weitere Vertriebsintensivierung. Wir erwarten vor diesem
Hintergrund ein rückläufiges Ergebnisniveau.

Insgesamt rechnen wir für die nächsten zwei Geschäftsjahre mit einem etwas verhalteneren Geschäftsverlauf.

Wesentliche Chancen sehen wir im Hinblick auf den voraussichtlichen Geschäftsverlauf insbesondere, wenn sich
entgegen unserer Annahme die konjunkturelle Entwicklung besser als von uns unterstellt entwickelt und sich die
Kreditnachfrage deutlich stärker zeigt als von uns erwartet. Ferner sehen wir Chancen im Zusammenhang mit der
besseren Positionierung des Genossenschaftssektors in der Öffentlichkeit und in den Medien.

Wesentliche Risiken in der geschäftlichen Entwicklung resultieren aus der Corona-Krise, die sich voraussichtlich
signifikant auf das Bewertungsergebnis auswirken wird. Hier können sowohl Risiken aus Wertpapieren als auch
aus Krediten schlagend werden.

Nach unseren Planungsrechnungen, die insbesondere auf den zuvor genannten bzw. den zur Ertragslage darge-
stellten Prämissen beruhen, erwarten wir eine weitere Stärkung unseres Eigenkapitals durch die voraussichtliche
künftige Dotierung der Rücklagen und des Sonderpostens für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB.
Die bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung werden wir auch
in den folgenden Jahren einhalten. Aus der Kapitalplanung ergeben sich für die Folgejahre keine Erkenntnisse
für zusätzlichen Kapitalbedarf. Dabei haben wir die Erhöhung des inländischen antizyklischen Kapitalpuffers von
0,0 % auf 0,75 % sowie die voraussichtliche Anordnung eines Kapitalpuffers für systemische Risiken in Höhe
von 2,0 % auf im Inland belegene Risikopositionen, die durch Grundpfandrechte auf Wohnimmobilien
besichert sind, ab 01.02.2023 berücksichtigt.

Die Risiken der künftigen Entwicklung werden nach unserer Einschätzung keine wesentliche Auswirkung auf die
Vermögenslage im nächsten Jahr haben.

Die bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Mindestreservebestimmungen sowie die Bestimmungen
der LCR werden wir auch im folgenden Jahr einhalten.

Mit einer starken Beeinträchtigung der Liquiditätslage ist wegen einer ausreichenden Liquiditätsvorsorge
sowie der zur Verfügung stehenden Refinanzierungsmöglichkeiten auch im Jahr 2022 nicht zu rechnen.

Auf der Grundlage unserer Zinsprognose, die von einem leicht steigenden Zinsniveau ausgeht sowie unter
Berücksichtigung unserer dargestellten Erwartungen zum voraussichtlichen Geschäftsverlauf im Kredit- und Ein-
lagengeschäft rechnen wir für 2022 und 2023 mit einem verschlechterten Zinsergebnis von
EUR 40,7 Mio. bzw. EUR 40,1 Mio.

Unser Provisionsergebnis wird auch im nächsten Jahr durch die Erträge aus der Kontoführung und dem Zahlungs-
verkehr, dem Wertpapiergeschäft und dem Vermittlungsgeschäft geprägt sein. Das Gesamtergebnis erwarten

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Geschäftsjahr 2021 | Lagebericht der VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen                         VR Bank eG
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wir in den beiden Folgejahren zwischen ca. EUR 23,9 Mio. und EUR 24,4 Mio.

Die Personal- und anderen Verwaltungsaufwendungen werden sich nach unseren Planungen in den nächsten
beiden Jahren zwischen EUR 41,1 Mio. und EUR 41,8 Mio. bewegen. Die Anzahl der Mitarbeiter wird als leicht
rückläufig unterstellt.

Insgesamt erwarten wir für die beiden Folgejahre im Vergleich zum Berichtsjahr ein verschlechtertes Betriebs-
ergebnis vor Bewertung. Aus unserer Planung ermittelt sich eine Cost-Income-Ratio von 63,0 % für 2022 und
64,1 % für 2023.

Auch nach Bewertung gehen wir von einem reduzierten aber noch auskömmlichen Betriebsergebnis aus.

Über Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahrs eingetreten und weder
in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, wird gemäß § 285 Nr. 33 HGB unter
Angabe ihrer Art und ihrer finanziellen Auswirkungen im Anhang berichtet. Die Berichterstattung betrifft den
Russland-Ukraine Konflikt.

Wir weisen darauf hin, dass die unseren Ausführungen in den Abschnitten „Voraussichtlicher Geschäftsverlauf“
und „Voraussichtliche Lage“ zugrundeliegenden Prognosen auf unseren Einschätzungen vor Eintritt des Russland-
Ukraine-Konflikts beruhen.

Der Russland-Ukraine-Konflikt hat auch Auswirkungen auf die Finanzmärkte und wirtschaftliche Auswirkungen
auf Unternehmen. Dies kann dazu führen, dass sich die Annahmen, die unserer Prognoseberechnung zu Grunde
liegen, nicht als zutreffend erweisen, da die Prognosen auf unseren Einschätzungen vor Eintritt des Russland-Uk-
raine-Konflikts beruhen. Im Zusammenhang mit der nunmehr entstandenen Ausnahmesituation sind die Pro-
gnosen mit erheblichen Unwägbarkeiten behaftet. Dabei sind die konkreten Auswirkungen derzeit noch nicht
abschätzbar. Bisher erwarten wir durch die Krise keinen deutlichen Ergebnisrückgang.

Bergisch Gladbach, 28. März 2022                                              VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen

                                                          DER VORSTAND:

      (Uedelhoven)                                           (Büscher)                                   (Litz)

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Geschäftsjahr 2021 | Lagebericht der VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen                           VR Bank eG
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