2x Rheinfelden - Stadt Rheinfelden
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2x Rheinfelden Das Kultur- und Stadtmagazin beider Rheinfelden 58 | Mai/Juni 2018 | gratis erhältlich SCHWERPUNKT DIGITALE WELTEN WIR BERICHTEN ÜBER VIRTUAL REALITY FILM-/VIDEOPRODUKTIONEN EINE GAMERIN UND SOCIAL MEDIA MIT DEN VERANSTALTUNGSTIPPS IM MAI UND JUNI
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Liebe Leserin, lieber Leser, d ie »Digitalen Welten« sind Rheinfelden im Lokalen längst ange Lebenswert. Liebenswert. kommen; im Kino, im Fern sehen und Computerspiel ist die Welt längst digital. IMPRESSUM »An den sozialen Netzwerken, an Facebook, Twitter und Instagram Herausgeber kommen Sie nicht dran vorbei!« »Heute wird gebloggt, gestreamt, Stadt Rheinfelden (Schweiz), Stadt Rheinfelden (Baden) gefilmt, was das Zeug hält.« Sie kennen solche Sätze und wir haben Redaktion Heft 58 uns umgesehen, was denn in den beiden Rheinfelden außerhalb Claudius Beck, Stephanie Braun, Brigitte Brügger, unseres ach so veralteten Printmediums 2x Rheinfelden wirklich Michelle Geser, Peter Löwe los ist. Titelfoto by Eleni Kougionis, www.elenikougionis.com Viele Vereine, Firmen und Kulturveranstalter betreiben Facebook Fotos Inhalt Autoren, wenn nicht anders vermerkt seiten, das Rheinfelder Kino ist auf dieser Klaviatur besonders aktiv. Aber auch Privatleute gründen Gruppen für Rheinfelden – Realisation Peter Löwe, www.Loewe-Werbeagentur.com es gibt auf beiden Seiten solche Communities, in denen Mitglieder Auflage 6.000 Exemplare Nettigkeiten austauschen, Wohnungen suchen und Krempel zum ISSN 1664-4778 Kauf anbieten. Oder sie werden halbtäglich mit dem Polizeibe Verteilung richt konfrontiert, was die badische Rheinfeldengruppe besonders Auslage in Gemeindeverwaltungen, Geschäften, aktiv betreibt. Bibliotheken, Schulen und Kultureinrichtungen Bezug im Abo möglich: Infos auf der vorletzten Seite Unsere Recherche führt uns zu einigen Filmemachern; Markus Rheinfelden (Schweiz): Verteilung an Abonnenten Straub arrangiert kurze Filme für das Marketing, die Gruppe in der Neuen Fricktaler Zeitung Minseln dreht Spielfilme im Horrorgenre. Pfiffig kommt der Kontakt für Redaktion und Inserate in Rheinfelden/D Tourismus Rheinfelden (CH) daher und feiert sein 125-Jahr-Jubiläum Kulturamt der Stadt, Claudius Beck, mit einer virtuellen Reise in das 19. Jahrhundert, was ja so un Rathaus, Kirchplatz 2, D-79618 Rheinfelden glaublich technisch aufwendig ist und viel Zeit und Hingabe c.beck@rheinfelden-baden.de, Tel.: +49 7623 95-237 erfordert. Kontakt Kalender Rheinfelden/D: s.braun@rheinfelden-baden.de Übrigens: das nächste Thema ist »Spiel«. Vielleicht haben Sie etwas Besonderes mitzuteilen. Kontakt für Redaktion, Kalender in Rheinfelden/CH Stadtbüro/Kulturbüro, Brigitte Brügger Viel Vergnügen mit den lokalen Digitalen Welten wünscht Rathaus, Marktgasse 16, CH-4310 Rheinfelden 2xrheinfelden@rheinfelden.ch, Tel.: +41 61 835 51 11 Kontakt für Inserate in Rheinfelden/CH Ihr Claudius Beck,, Fricktaler Medien AG, Herr Roberto Pombar, Leiter des Kulturamts Rheinfelden (Baden) Baslerstrasse 10, 4310 Rheinfelden roberto.pombar@fricktalermedien.ch, Tel. +41 61 835 00 52 Inserate- und Redaktionsschluss für die Ausgabe Juli/August: 31. Mai 2018 Print kompensiert Id-Nr. 1871776 www.bvdm-online.de Schwerpunkt: Digitale Welten EDITORIAL 3
Claus Pfisterer und Stéphanie Berthoud Eintauchen ins ausgehende begutachten die Ergebnisse am PC. 19. JAHRHUNDERT Tourismus Rheinfelden feiert sein 125-Jahr-Jubiläum ganz speziell: Mit virtueller Realität erwachen die Menschen von 1893 zu neuem Leben. W enn 64 Kameras gleichzeitig Schlips und Zylinder mitgebracht. Optisch und Frankreich in Solbädern entspannten auf einen Menschen gerichtet soll er damit, seiner heutigen Funktion als und in Grand Hotels mit bisher unbekann- sind, kann das schon Beklem- Stadtrat gemäss, in einen Bürger verwan- tem Komfort logierten. VR-Brille auf und mungen auslösen. Wenn das noch in ei- delt werden, so wie er im Jahr 1893 durch schon kann die Zeitreise ins ausgehende ner nur rund vier Quadratmeter grossen Rheinfeldens Marktgasse hätte flanieren 19. Jahrhundert beginnen. In dieser virtuel- Kammer erfolgt, umso mehr. Die Leuchten können. len Welt verschwimmt die Marktgasse von und die viele Technik heizen auch noch die heute und macht der von vor 125 Jahren Luft auf und sorgen für glänzende Gesich- Platz. Häuserfassaden nehmen die Patina «Wir wollten für unser ter, gemischt auch mit ein wenig Angst- von Urgrossvaters-Zeiten an. Autos und an- Jubiläum etwas ganz Besonderes schweiss. Denn einen solchen Ort hat hier dere moderne Erfindungen verschwinden. verwirklichen, was es so zuvor noch niemand jemals zuvor betreten. «Ist Vornehme Damen stellen ihre ausladen- nicht gegeben hat.» ja voll Überwachung hier, Big Brother is den Kleider zur Schau. Bauersleute aus dem watching you», sagt Dominik Burkhardt. Fricktal halten ihre Waren feil. Er weiss: Das Gerät vermisst seinen Körper Denn in diesem Jahr wurde der Verschöne- aus 64 unterschiedlichsten Blickwinkeln, rungs- und Kurverein gegründet. 125 Jahre Stéphanie Berthoud, Geschäftsführerin kein Quadratzentimeter bleibt ausgespart. ist das inzwischen her. Das Jubiläum will von Tourismus Rheinfelden: «Wir wollten «Zuerst machst du die T-Position, dann Tourismus Rheinfelden, der Nachfolgever- für unser Jubiläum etwas ganz Besonde- hältst du die Arme etwas tiefer, dass es aus- ein, gebührend feiern. Mit einer Virtual-Re- res verwirklichen, was es so zuvor nicht sieht wie ein A. Drücke bitte die vier Finger ality (VR)-Produktion soll, computerbasiert, gegeben hat. Wir wollten Geschichte mit zusammen und spreize den Daumen et- die Gründerzeit wiederauferstehen, die den Techniken des 21. Jahrhunderts erleb- was ab», instruiert ihn Projektleiter Claus Belle-Epoque, eine Zeit, in der das Städtli bar machen, wollten die Kombination aus Pfisterer. Burkhardt hat als Outfit Frack, mondän war. Als Kurgäste aus Russland Historie und Zukunft.» Aber noch ist das 4 VIRTUAL REALITY
Projektleiter Claus Pfisterer ist begeister von VR. um die Personen herumlief und auch viel Zeit, die anfangs noch statischen so zu einer 360-Grad-Darstel- Figuren in Bewegung zu versetzen, ihnen lung gelangte. Mit der grossen so Leben einzuhauchen, dass die Täu- Zahl an Köpfen kann Pfisterer schung perfekt ist. Niemand konnte im nun virtuell «jonglieren», für Vorfeld exakt beziffern, wie viele Stunden den Bürger im Frack mal Burk- es dafür braucht – so experimentell ist die hardts Haupt nehmen, mal das VR-Branche noch. Aber alle wussten: Das Feld derer, die derlei Vorhaben umsetzen von jemand anderem. Um die «Kulisse» wird eine coole Sache. Die Personen, die können, überschaubar. Glück, dass man je- in den Kasten zu bekommen, ist Pfisterer manden fand, der auch noch einheimisch die Marktgasse mit einer Drohne abgeflo- ist: Claus Pfisterer, ursprünglich Fotograf, gen und hat deren Bilder im Computer zu FRÜHLINGSERWACHEN der sich schon seit rund einem Jahr dem einem dreidimensionalen Abbild zusam- Dienstag, 1. Mai, 10 – 18 Uhr Dreidimensionalen widmet. Stéphanie mengefügt. Berthoud und er fanden 2017 zueinander, Die Rheinfelder Altstadt hat für Sie geöffnet: nachdem Pfisterer, basierend auf Weiterbil- • Modeschau auf Motorrädern «Es brauchte viel Zeit, die dungen an der FHNW in Basel, ein erstes • VW-Autoausstellung Grosspeter AG anfangs noch statischen Figuren VR-Projekt zeigen konnte und damit Be- • Ludothek – Töpfe bemalen und Blumen säen in Bewegung zu versetzen.» • 125 Jahre Tourismus Rheinfelden mit Glücksrad, geisterung weckte. Virtual-Reality, Segway-Parcours uvm. • Kostenlose Stadtführungen Zurück im 64-Kamera-Aufnahmestudio. Der VR-Enthusiast: «Der Aufwand für das • Diverse kulinarische Angebote Pfisterer muss seine Models nach Badisch- Scannen und Fotografieren hält sich noch Rheinfelden bitten, weil nur dort die für die in Grenzen. Was wirklich Arbeit macht, Aufnahmen nötige Technik steht. Hier, in ist die manuelle Bearbeitung des Mate- Pfisterer zum Mitmachen einlud, waren den Firmenräumen der Targetmedia, ent- rials.» Aufwändig war es, die Gesichter gleich Feuer und Flamme für das Vorha- stehen die für das Projekt nötigen Scans der gescannten Personen so auf die 3D- ben, begeistert von der Vorstellung, als der Kostüme, zur Verfügung gestellt von Abbildungen ihrer Köpfe zu legen, dass Figuren des Fin-de-Siècle ein Stück weit der Fricktaler Bühne. Die Protagonisten es echt wirkt. Und natürlich brauchte es unsterblich zu werden. der VR-Produktion tragen mehrere Outfits, um später Viel Zeit war nicht, das ein möglichst buntes Bild Projekt auf die Beine der damaligen Rheinfelder zu stellen. Drei Monate Bevölkerung abgeben zu mussten ausreichen, den können – vom Handwer- Premieren-Termin einzu- ker bis zum städtischen halten, das «Frühlingser- Würdenträger. wachen» am 1. Mai. Wenn die Marktgasse des Jah- Noch grösser wird die Aus- res 2018 dann mit echten wahl an Gesichtern sein. Menschen belebt ist, sol- Zwischen 40 und 50 Köpfe len diese die Möglichkeit hat Pfisterer in seinem ei- haben, den computerge- genen Studio in der Was- nerierten des Jahres 1893 sergasse digital erfasst. zu begegnen. Sie werden Dafür genügte ihm die in dann wohl das Gefühl einem Tablet-PC einge- nicht los: Irgendwie kom- baute Kamera, mit der er men die mir sehr bekannt vor. Hans Christof Wagner Dominik Burkhardt lässt sich in Frack und Zylinder scannen. VIRTUAL REALITY 5
…ABER BITTE MIT HORROR- UND Minselner Filmtrio Andreas Tom, Atlanta und Achim Lützelschwab (v. l.) hat bereits zwei Streifen auf den Markt gebracht D as Genre ist sicher nicht an den üblichen Stellen abgespielt wird, Möglichkeit ergab, eine professionelle Mi- Jedermanns Sache. Keine hoffen die Drei auf noch deutlich mehr ni-Kamera auszuleihen, kam das Trio mit Frage, Horror und Schre- Aufsehen. Vor dem offiziellen Release in der Filmerei deutlich voran. Inzwischen cken im Film, da braucht diesem März ist „Hellstone“ bereits bei der hatten sie auch die Firma A3 Film Produk- es schon die speziellen Los Angeles Horror Competition in den tion gegründet. Liebhaber und Fans. „Uns macht es Spaß“, USA gelaufen, hat dort in der Sparte Bester U sagen unisono die Geschwister Andreas ausländischer Film sogar gewonnen. nd nicht nur bei Ausrüstung fürs Tom, Achim und Atlanta Lützelschwab. Filmdrehen waren sie plötzlich F Und daher ist das Trio aus dem Rheinfel- ilme und Videos hatten es den Lützel- deutlich professioneller geworden. Auch der Ortsteil Minseln auch mit Feuereifer schwabs schon immer angetan. Auch das ganze Umfeld wurde professioneller, und Begeisterung dabei, wenn es darum Computerspiele waren schon immer vor allem, was Schauspieler und auch geht, diesen Horror in Filme zu packen. ihr Ding, und zwar dies stets mit einem Maskenbildner betraf. „Wir haben ein Hang zu Horror, Grusel und ganz beson- regelrechtes Casting veranstaltet“, er- M it dem Erstlingsstreifen „F.P.S. (First Person Shooter)“ aus dem Jahr 2015 haben sie sich in der in der Szene bereits ders Zombies. Vom Filmvirus zwar »Hellstone gewann in der zählt Achim Lüt- zelschwab, der im mächtig infiziert, normalen Leben einen Namen gemacht, und das mit sehr, Sparte Bester ausländischer war aber in jün- als Steuerfachan- sehr kleinem Budget von alles in allem Film die Los Angeles geren Jahren die gestellter arbei- knapp 10.000 Euro. Und noch besser: Über Horror Competition!« Filmherstellung tet. Und so sind den internationalen Vertrieb durch die n o c h d e ut l i c h sie auch auf den Firma KSM in Wiesbaden, DVD- und Blue aufwendiger, weit vor der Entstehung Österr eicher Michael Glantschnig als ray-Verkauf kam bislang in etwa das Geld des digitalen Kinos, wie etwa mit VHS- Hauptdarsteller gestoßen. „Der hat das wieder herein, das für den Film aufgewen- Magnetbändern oder echtem analogem wirklich klasse gemacht“, lobt das Trio det werden musste. Doch mit dem zwei- Filmmaterial. „Und es war auch alles zu auch im Nachhinein dessen Qualitäten. ten Werk „Hellstone“, das nach mehr als teuer, für uns also unerschwinglich“, sagt Und auch die Zusammenarbeit mit der einjähriger Nachbereitung nach dem ei- der Mittlere, der heute 33-jährige Andreas renommierten Maskenbildnerschule gentlichen Dreh kürzlich fertig geworden Tom. Erst als sich im Zuge seines Studiums IMC von Klaus Börrnert in Waldshut hat ist und jetzt auf dem Markt anläuft und der Medieninformatik in Furtwangen die sich bestens bewährt. Nicht, dass Atlanta 6 FILMPRODUKTIONER
GRUSELFAKTOR Der Streifen HELLSTONE mit Michael Glantschnig in der Hauptrolle, ein Creature-Horrorfilm im 80er Jahre Stil. INFO Die Hobbyfilmer Andreas Tom, Achim und Atlanta Lützelschwab wohnen im Rheinfelder Ortsteil Minseln. Im Genre Horror wurden bislang die bei- den etwa 80-minütigen Filme „First Person Shoo- ter“ und „Hellstone“ pro- duziert. Mehr Infos unter: info@a3film.de oder FB. Lützelschwab in Sachen Maske und Gru- selfaktoren keine gute Arbeit geleistet hätte. „Doch mit Tim Scheidig, den wir J etzt ist das Minselner Trio gespannt, wie „Hellstone“ in der Szene ankommt. „In ca. einem Jahr können wir wohl mit ren möchte und muss schlussendlich selbst die Unterwelt betreten, um die Aus- breitung dunkler Mächte zu verhindern... dann von der Maskenbildnerschule ver- der ersten Abrechnung planen“, sagt An- U pflichten konnten, war das nochmals dreas Tom Lützelschwab. Und die Hoff- nd was kommt als Nächstes? Keine eine ganz andere Nummer“, schwärmt nung, dass durchaus mehr eingespielt Frage, die Planungen laufen schon. Andreas Tom Lützelschwab. Und letztlich wird als das Budget verbrauchte, ist alle- Noch in diesem Sommer soll der nächste hatte das Trio auch mit einem halb verfal- mal berechtigt. Film in Angriff genommen werden. „Die lenen alten Klinikum in Vöhrenbach die Idee ist schon da, ist aber noch nicht ganz Z perfekte Location für ihren Gruselfilm, ein u den Inhalten der beiden Filme: ausgereift“, verraten die drei Minselner. sogenannter Creature-Horrorfilm im Stile „F.P.S.“ erzählt die Geschichte eines Dass sie insgesamt mit der Hobbyfilme- der 80er Jahre, wie sie selbst den neuen namenlosen Mannes, dessen schwangere rei weitermachen, steht für sie ohnehin 80-minütigen Streifen einschätzen, ge- Frau in einem Krankenhaus arbeitet, in fest. Und das, obwohl gerade das Hor- funden. Dem Ganzen die Krone aufgesetzt dem eine verhee- ror-Genre einen hat dem aufwändigen Dreh noch die per- rende Zombieseu- schweren Stand in fekte Musik. Die Band „Shardless“ mach- »Noch in diesem Sommer che ihren Anfang Deutschland und te es möglich. Die Metal-Formation aus soll der nächste Film in Angriff nimmt. Der Held im deutschspra- Lahr hat eigens für das Setting des Films genommen werden. „Die macht sich natür- chigen Raum hat. in den 80er Jahren typische Synthesizer- Idee ist schon da,…“« lich auf, seine Frau „Es existieren viele Klänge neu in ihre Stücke gemischt und zu retten – und das Vorurteile, und es damit überzeugt. Und schließlich noch wird eine blutige Angelegenheit. Die Ge- ist schwer reinzukommen“, wissen alle ein besonderes Zuckerl: Krimi-Autor und schichte in „Hellstone“ handelt von einem Drei. Aber jetzt, da sie bereits einen Fuß BZ-Redakteur Ralf Dorweiler hat in einer mysteriösen Stein aus der Hölle, der ein in der Tür der Szene haben, wird nicht ans kurzen Sequenz spontan mitgemacht. Portal in die Unterwelt öffnen kann. Die Aufhören gedacht. „Und solange es Spaß Er spielte einen Jäger, der aber mit einer Hauptfigur Ben gerät durch unglückliche macht, sowieso nicht“, heißt das Credo. abgesägten Flinte ruck-zuck abgemurkst Umstände in das Fadenkreuz eines alten Und alle Drei betonen: „Uns macht’s einen wurde. satanistischen Kults, welcher die buch- Mords-Spaß.“ stäbliche Hölle auf Erden heraufbeschwö- Gerd Lustig FILMPRODUKTIONER 7
Vom AUTOMECH zum FILMEMACHER Markus Raub ist auf ungewöhnliche Weise zum Videoproduzenten geworden. Bei seinen Arbeiten setzt er auf Nähe und Emotionen. Social media ist für ihn Herausforderung und Chance zugleich. Sein Credo: In professionell gemachte Bewegtbilder zu investieren, lohnt sich auch für KMU und Ladenbesitzer. Und es muss nicht teuer sein. Auch über die neue Segway-Stadtrundfahrt durch Rheinfelden hat Raub ein Video gedreht Markus Raub sagt: «Nur der reine Text Filme auch mal drei Minuten lang sein, Raub ist als Quereinsteiger zu seinem schafft heute keine Aufmerksamkeit heute maximal noch die Hälfte. Und Metier gekommen. Gelernt hat er ur- mehr. Mit Fotos dazu wird er schon eher höchstens 30 Sekunden fürs Internet». sprünglich Automechaniker. Zehn Jahre wahrgenommen. Aber mit einem Video Gerade einmal acht Sekunden könne sich lang war er mit einer eigenen Werkstatt ein Betrachter noch auf eine Einstellung in Basel selbstständig. «Dann wurde mir konzentrieren. Dauere sie länger, schweife langweilig und ich verkaufte alles. Sozi- «Gerade einmal acht Sekunden er schon ab – Tendenz weiter fallend. «Das aler Bereich oder Informatik waren mei- könne sich ein Betrachter noch auf ist zum einen traurig und schade, aber es ne Alternativen.» Er wählte letzteres und eine Einstellung konzentrieren.» macht meine Arbeit auch spannend und kam ums Jahr 2000 als IT-Supporter zu zur Herausforderung, die Aufmerksamkeit Feldschlösschen. Dort kam er auch mit trotzdem zu fesseln.» Schon in den ersten der Filmbranche in Berührung, produzier- findet er am meisten Beachtung.» Und 1,7 Sekunden müsse ein Video heutzutage te bald die ersten eigenen PR- und Image- Markus Raub produziert Videos, profes- überzeugen. Andernfalls zappt der User filme für die Brauerei, die er bis heute zu sionell. Vor rund 15 Jahren hat er damit weg, der nächste Clip liegt ja nur einen seinen treuen Kunden zählt. angefangen. Er sagt: «Früher durften die Mausklick entfernt. 8 VIDEOPRODUKTION
Er kann in aller Regel alleine produktion unver- er so macht, auch produzieren und so die Bud- zichtbar. Bei Raubs via eigenen Blog. gets vergleichsweise niedrig Film über die Feld- Doch Selbstläufer halten. In gewisser Weise schlösschen Be- Markus Raub setzt bei seiner Arbeit viel Technik ein. seien die sozia- macht er aus der Not eine triebsfeue rw ehr len Medien auch Tugend: Sind in seinen Pro- wird das augen- keine. Raub: «Die duktionen statt Schauspieler fällig. Ohne Ton wirken die Szenen matt, Erwartungshaltung an social media ist mit Gage die Auftraggeber die Dramaturgie entsteht erst aus der rich- oft zu hoch.» Man müsse immer wieder doch meist selbst die Prota- tigen Wahl der Musik und wenn deren nachliefern und mit dem User in Dialog gonisten. Auch lässt er diese Takte mit dem Filmschnitt eins werden. treten. Zwei bis drei Mal pro Woche min- möglichst immer selbst zu Auch hier gibt es so manche Falltür: Wer- destens. Andernfalls gerate man schnell Wort kommen, um so auf den bei der Auswahl beispielsweise Urhe- in Vergessenheit. Profi-Sprecher verzichten zu berrechte missachtet, kann es passieren, können. Er weiss: Authenti- Thema Drohne: Vor fünf bis sechs Jahren zität ist Trumpf. Sehen die habe es darum einen Hype gegeben, der «Drohnenflüge sind für social me- Leute den Ladenbesitzer im aber inzwischen wieder abgeflacht sei. dia eigentlich schon zu langatmig, Video so wie später in echt Raub schätzt die neuen Möglichkeiten sagt er. Daher seine Devise: Nicht und leibhaftig, weckt das ei- der unbemannten Flugapparate, die neue übertreiben, alles in Massen.» nen Wiedererkennungseffekt Einstellungen und Sichtweisen ermög- und Emotionalität. Raubs Fra- lichten, er weiss aber auch um ihre Gren- gen an seine Kunden lauten: dass Youtube und Facebook die Filmmusik zen. «Drohnenflüge sind für social media Was möchten Sie in Ihrem einfach abschalten. Dann laufe nur noch eigentlich schon zu langatmig», sagt er. Film transportieren? Für das nackte Video. Daher seine Devise: Nicht übertreiben, al- was steht Ihr Unternehmen? les in Massen. Was sind die Zielgruppen Als Raub vor rund 15 Jahren mit dem Fil- Ihres Produkts, Ihrer Dienst- men begann, dienten DVD als Speicher. Raub muss bei Kunden oft für seine Preis- leistung? Deren Alter muss Das Internet hatte seinerzeit noch längst vorstellungen kämpfen, die Auftraggeber er schon beim Dreh wissen, nicht die heutigen Bandbreiten. Facebook, davon überzeugen, dass er sein Geld wert spätestens aber beim Schnitt. Youtube und Instagram gab es noch nicht. ist: Dass auch bei einem 20-Sekunden-Clip «Längere Einstellungen sind Handys taugten nur zum Telefonieren Aufwand dahintersteckt, dass dieser nur für ein älteres Publikum bes- und zum SMS verschicken. Heute sind die mit einem geschulten Auge und professi- ser. Da kann ich die Schnitte sozialen Medien, wie der Überbegriff für oneller Technik für Bild und Ton zu einem bei 8 bis 10 Sekunden halten. derlei Portale lautet, für Filmschaffende guten Produkt werden kann. Manche ak- Für 20-Jährige nehme ich wie er die Hauptkanäle, für die ganz eige- zeptierten das erst, nachdem sie merkten, lieber nur 2 bis 3 Sekunden.» ne Spielregeln gelten. Welche Fluch und dass ihre Do it yourself-Filmchen nicht die Das sieht man beispielsweise Segen sind. Fluch – weil die permanente gewünschte Wirkung zeitigen. Schliess- an seinem Film über den «Tag des Schwei- Verfügbarkeit von kostenlosem Filmma- lich bietet er auf Wunsch das Komplett- zer Bieres» bei Feldschlösschen umgesetzt. terial auf Smartphones und Tablet-PC paket an, richtet dem Kunden die nötigen Im Stakkato wechseln die Szenen und alle (heute die Hauptgeräte bei der Nutzung Konten im Internet ein und betreut diese haben eines gemeinsam: Sie zeigen emoti- des Internets) die Reizschwelle immer technisch wie inhaltlich. onale Momente, lachende Gesichter, Men- höherschraubt und alles schnelllebiger schen in Gemeinschaft. Für sich alleine macht. Fluch – weil Youtube die Bot- In welchem Online-Kanal ist der Film am genommen sind die Bilder nichtssagend, schaft ausstrahlt: Auch du kannst filmen, besten aufgehoben? «Ist ein Unterneh- im Zusammenschnitt und unterlegt mit brauchst keinen Profi dazu. Segen – weil men zum Beispiel auf Lehrlingssuche, der passenden Musik aber sagen sie aus: die sozialen Medien bislang unbekannte sollte man das Video besser bei Instagram Es war ein toller Anlass. Und beim Betrach- Reichweiten versprechen, auch für kleine posten. Bei Facebook erreicht man die un- ter bleibt hängen: Da gehe ich das nächste Ladenbesitzer, KMU oder Handwerker. Se- ter 25 schon nicht mehr. Dort tummeln Mal auch hin. gen – weil nicht zuletzt Raub selbst auch sich eher deren Eltern.» www.rmp-media- davon profitiert. Kann er die entsprechen- production.ch Apropos Musik: Um die gewünschte Wir- den Kanäle doch auch für Werbung in ei- Hans Christof Wagner kung zu erzielen, ist sie bei der Video gener Sache nutzen, dort allen zeigen, was VIDEOPRODUKTION 9
Soziale Medien für die Nicht-Zeitungsleser RHEINFLIMMERN in Rheinfelden »Wir stellen vermehrt fest, dass Jugendliche teilweise Facebook gar nicht mehr nutzen.« D as ehemalige Ali-Kino-Cen- Bernd Gschöpf (links), Kinobetreiber, hatte bereits in sei- Kassenbereichs und der Süßwarentheke ner Jugendzeit die Liebe zum Kino entdeckt. Vorpremie- ter hatte Bernd Gschöpf im ren wie hier „Shades of Grey“ (oben) oder „Red Sparrow sind auch schon in Planung. „Das kommt Oktober 2014 übernommen & Game Night“ finden großen Anklang. aber vielleicht erst 2019“, so Gschöpf. und als Kino Rheinflimmern wieder belebt. Jüngst hat er Der 52jährige Gschöpf wohnt in Neuenburg den Pachtvertrag für fünf Jahre bis 2028 und hatte schon früh seine Liebe zum Kino verlängert. In das Kino hat er schon einige entdeckt. Mit 20 Jahren bekam er zufällig Arbeit und Geld gesteckt: Zu Beginn gleich Kontakt zum Kinoleiter in seinem Heimat- die Filmvorführung digitalisiert, ein Jahr ort Heidenheim. Ursprünglich hatte er eine später die Bestuhlung erneuert. 2016 gab Lehre zum Maschinenschlosser gemacht, es eine neue Klimaanlage und in allen Sä- den Vorteil, dass die 3D-Brillen mehrfach aber hängte dann die Ausbildung zum len eine Aufrüstung im Tonbereich. Viele nutzbar sind, also umweltschonender.“ Die Filmtheaterkaufmann dran und arbeitete Filme laufen schon seit der Übernahme in bisherigen Brillen zerkratzen sehr schnell derweil schon parallel im Kino. Insgesamt 3D und noch dieses Jahr will Gschöpf vom und werden kaum wiederverwendet. hat er den Betrieb schon in sieben Kinos normalen auf das Dolby3D-Filtersystem Inklusive des neuen Schildes ‚Rheinflim- erlebt und vom Toilettenputzen über Film- umstellen. „Von der Qualität her ist die Ka- mern‘ über dem Eingang hat der Pächter vorführer und Kasse bis zur Geschäftsfüh- naltrennung besser, da gibt es kein Ghos- schon 400.000 Euro ins Kino gesteckt. rung jeden Job ausgeführt. Der eigene Chef ting mehr, was alle anderen Filtersysteme Schönheitsreparaturen im Sanitärbereich, ist Gschöpf erstmals im Rheinflimmern, leider haben“, erklärt Gschöpf. „Und es hat Malerarbeiten im Foyer und ein Umbau des wo er bei Hochbetrieb schon mal sechs bis 10 SOCIAL MEDIA
, rogramm t io n e n zu Kinop n e -K artenka uf fo rm a d O n li In ng un n.de eservieru einfelde sieben Mitarbeiter einbinden muss, aber er Karten-R w w.kino-rh nte r w packt immer noch gerne selbst mit an und gibt es u Dreh am Glücksrad können die Besucherin- oft sieht man ihn hinter der Kasse sitzen. nen auch Tageseintritte oder Monatspässe für Mrs. Sporty gewinnen. Die sozialen Medien spielen für das Rhein- flimmern eine große Rolle und Gschöpf Das Rheinflimmern hat natürlich auch mo- nutzt sie sehr aktiv. „Am Anfang der Kino- natlich eine ‚Men‘s World‘ für das männ- zeit war es noch herrlich einfach, da hat liche Publikum im Programm. „Das sind man eine Anzeige in der Zeitung mit den Filme, die nicht in unserem regulären Filmen vor Ort aufgegeben. Heutzutage Programm laufen, die wir aber gezielt für wird diese Anzeige nicht mehr so richtig Frauen oder Männer anbieten“, erläutert gelesen“, meint Gschöpf. Neben der typi- Gschöpf das Konzept. „Das ist ähnlich wie schen Pressearbeit eines Kinos versucht bei ‚Unser Film‘. Es lohnt sich nicht die er das Kinopublikum auch über die eigene Filme für drei Wochen ins Programm zu Webseite sowie Facebook, Google+, Insta- nehmen, aber eine einzelne Vorstellung gram, Twitter und WhatsApp zu erreichen. an einem Tag wollen wir unserer Kund- Dabei hat Gschöpf vor allem Jugendliche schaft dann doch anbieten.“ Das müssen und jüngere Erwachsene, die nicht mehr Email-Newsletter anmelden können. „Da nicht immer neue Filme sein und natür- Zeitung lesen, im Blick. „Das Problem ist, kommt nur einmal die Woche unser Pro- lich können auch Männer zu einer Ladies‘ dass dabei eine Riesenmasse an Informa- gramm und keine Werbung“, hält er fest. World kommen oder Frauen zu einer Men‘s tionen zusammengestellt werden muss“, World. Oftmals zeigt das Rheinflimmern weist er auf die Vielfalt der sozialen Medi- „Wir zeigen eigentlich die normale kom- auch Filme vor dem bundesweiten Kino- en hin. Etwa ein langer Ankündigungstext merzielle Ware. Unser Schwerpunkt sind start, das wird dann aber als ‚Ladies‘ World funktioniert nicht auf Twitter mit seiner Kinder und Jugendliche. Wir sind kein Vorpremiere‘ oder ‚Men‘s World Vorpremie- beschränkten Zeichenzahl oder auf Face- Kunstfilmhaus“, sagt Gschöpf. Zusammen re‘ beworben. Unabhängig davon, ob es die mit dem Verein Stadtkino zeigt er aber monatliche Reihe oder eine Vorpremiere auch ausgefallenere Filme in der gemein- ist, lädt das Rheinflimmern die Frauen zu samen Film-Reihe ‚Unser Film‘. „Im Grun- einem Glas Sekt und die Männer zu einer »‚Ladies World‘ und ,Men‘s World‘ de bestimmt der Verein den Film und ich Flasche Freiburger ein. sind Filme, die nicht in unserem stelle die Räumlichkeiten zur Verfügung“, regulären Programm laufen, die erklärt Gschöpf die Kooperation, bei der je- Das Angebot auszuweiten, plant Gschöpf wir aber gezielt für Frauen und den dritten Dienstag im Monat Filme aus derzeit nicht. „Ich will nicht die Kinobe- Männer anbieten.« dem Kunstbereich oder solche mit lokalen sucher aus anderen Städten abziehen. Es Geschichten gezeigt werden. Bei ausge- geht darum, Besucher wieder ins Kino zu suchten Filmen in der eigenen Film-Reihe zurück zu holen, die nicht mehr gehen. book, wo Fotos erwartet werden. Die Infor- ‚Ladies‘ World‘ für das weibliche Publikum Davon gibt es massenhaft in der Region“, mationen müssen den Nutzern angepasst kooperiert das Rheinflimmern mit dem meint Gschöpf, daher nimmt er auch an werden. Frauen-Fitness-Studio Mrs. Sporty aus der bundes- oder landesweiten Kinderange- Rheinfelder Innenstadt, dessen Mitarbeite- boten wie dem Disney-Mitmach-Kino und „Und die Kunden müssen das auch verar- rinnen beim Ausschank des Begrüßungs- den Schulkinowochen teil. beiten. Wir sind nicht die einzigen, die das sekts helfen und rund um das Fitness- machen. Und wir stellen vermehrt fest, Angebot des Studios informieren. Mit dem Horatio Gollin dass Jugendliche unter 18 Jahren teilweise Facebook gar nicht mehr nutzen, weil ihre Eltern das nicht mögen“, berichtet Gschöpf. Bei WhatsApp hat das Rheinflimmern immerhin 40 Follower und auf Facebook schon 640 Likes und 632 Abonnenten. „Was für ein Kino ganz gut ist“, sagt Gschöpf und erzählt, dass das Rheinflimmern auch im Google-Ranking etwas besser als vergleich- bare Firmen dastehe. „An für sich sind wir aus meiner Sicht gut aufgestellt, aber ich weiß nicht, ob das die Ideallösung ist, um die Kunden zu erreichen“, meint der Kino- betreiber und verweist auf die eigene Web- seite, wo sich die Kunden auch für einen SOCIAL MEDIA 11
„Ich lasse mich von Games auch für die Arbeit inspirieren.“ COMPUTERSPIELE als Hobby D ie selbständige Graphikdesi- lösen muss. Auch mit dem zweiten gros- Besitzerin ihrer eigenen Graphikagen- gnerin Melanie Schwegler ist sen Vorurteil räumt Schwegler gleich auf: tur „Honigfluss“ am Obertor; mit ihrem passionierte Gamerin, also „World of Warcraft“ gefällt ihr gar nicht; Freund Yannick Hohler, ebenfalls leiden- eine Spielerin von Computer- Graphik und Design seien nicht nach ih- schaftlicher Gamer, wohnt sie auf dem spielen. Mit den Vorurteilen rem Geschmack, die zu lösenden Aufga- Ehingerschen Landgut in Augst in einer über ihre Szene hat sich so gar nichts ge- ben zu kleinteilig. Ging es den Kritikern ehemaligen Betriebswohnung des Kraft- mein – und sie sieht die Schweiz „auf dem nicht um die Verrohung durch Gewalt- werks Augst, Hohlers Arbeitsgeber. An Weg zur Besserung“. spiele, führten sie den Suchtfaktor von den hohen Wänden hängen keine Games- MMORPG (Massively Multiplayer Online Poster; Schwegler hat sich auch noch nie als Auf den Zusammenhang von „Counter Role-Playing Games, Massen-Mehrspieler- Elbin oder Orkfrau verkleidet. Nach langem Strike“ und Winnenden angespro- chen, muss Melanie Schwegler kurz überlegen. Als nach dem Schulamo- klauf in der schwäbischen Kleinstadt am 11. März 2009 die kontroverse und emotionale Diskussion über ein Ver- bot von „Ballerspielen“ begann, die der Täter ausgiebig gespielt hatte, war Schwegler noch keine 18 Jahre alt. Tatsächlich spielte sie damals erst seit einem Jahr Games, also PC-, Video- und Konsolenspiele, weil ihre Mutter ihr es zuvor verboten hatte. Und von den über 200 Spielen, die sie seither ausprobiert hat, waren die wenigsten „Ballerspiele“, die in Fachkreisen auch eher „Ego-Shooter“ genannt werden – nicht, weil deren Spieler so von sich selbst überzeugt wären, sondern weil das Spiel aus der Perspektive der Spielfigur wahr- genommen wird. „Counter Strike“ ist trotz des grossen Aufschreis von damals heute kein Thema mehr: Mit Vorurteilen gegenüber Gamern wird Schwegler aber heute noch genauso konfrontiert. „Leute, die nichts damit zu tun haben, denken immer, dass es nur Spiele gibt, wo man jemanden umbringen DVDs und Plastikcover werden aussterben: Melanie Schwegler hat noch einige wenige Nostalgiespiele in der Schublade. muss“, berichtet die heute 27jähri- ge aus eigener Erfahrung. Die Vorurteile Online-Rollenspiele), bei denen Dutzende Suchen hat sie für das Gespräch noch eine gebe es in jedem Alter: Auch mit ihren von Spielern im selben Spiel mitspielen, Karte gefunden, die die Phantasiewelt ei- Freundinnen hat sie diese Diskussionen an. nes Spiels darstellt. „Spielen ist für mich ei- schon geführt. „Civilization“ heisst eines ne Freizeitbeschäftigung“, sagt Schwegler; von Schweglers Lieblingsspielen, bei dem Vom typischen Bild eines Nerds ist Schweg- „wenn wir zum Beispiel im Urlaub sind, die Spieler ganze Staaten und Kulturen ler jedoch weit entfernt: Die zierliche Frau habe ich kein Verlangen danach.“ Bei schö- errichten, „The Secret of Monkey Island“ mit Stupsnase und Piercing unterhalb nem Wetter unternehme sie lieber draus- ein anderes, bei dem man vor allem Rätsel des rechten Mundwinkels ist erfolgreiche sen etwas, zum Beispiel mit ihrem Pferd in 12 COMPUTERSPIELE
Melanie Schwegler geniesst es an verreg- neten Wochenenden, mit ihrem Freund Yannick Hohler Computerspiele zu spielen. Wegenstetten. Aber gerade in der Winter- Ballerspiele im Kopf haben. Die Situation nung nach vorher schon einen Knacks.“ zeit sei es schön, es sich daheim gemütlich ist aber auf dem Weg der Besserung“, sagt Und ihr Freund Hohler fügt hinzu: „Bei dem zu machen: „Dann können wir durchaus Schwegler. So gebe es seit 2014 in Zürich ei- Erfolg, den ‚Counter Strike‘ damals hatte, ein ganzes Wochenende von Freitag- bis ne Schulung für 3D-Animationsdesign und wäre die halbe Welt heute voller Terroris- Sonntagabend bis zu fünf Stunden oder Programmierung sowie die „Game Show“, ten.“ Ego-Shooter spielen beide aber durch- mehr am Tag durchspielen.“ eine Fachmesse für Videospiele. Auch Spie- aus, „PlayerUnknown’s Battlegrounds“ (Die len als Broterwerb, der „E-Sport“, sei bisher Schlachtfelder von SpielerUnbekannt) zum Graphikdesignerin und Gamerin – das ist nur im Ausland, vor allem in Südkorea, Beispiel, bei dem rund 100 menschliche – um doch nochmal ein Vorurteil zu be- möglich, wo ähnlich wie bei der Formel 1 Mitspieler aus der ganzen Welt online ge- dienen – keine seltene Kombination. Tat- verschiedene Sponsoren Teams finanzie- geneinander antreten. „Solche Spiele, bei ren, die in Wettbewerben gegenein- denen man nicht viel denken muss, spiele ander antreten. Von einem Schweizer, ich am liebsten werktags abends, damit ich der dort mitmachte, hat Schwegler abschalten kann“, sagt Schwegler. Fürs Wo- noch nie gehört. chenende bevorzuge sie anspruchsvollere Spiele wie das Strategiespiel „Star Craft 2“, „99 Stunden, Wahnsinn!“ ruft Schweg- bei dem es in einer Science-Fiction-Welt da- ler aus, als sie ein weiteres Lieblings- rum geht, eine eigene Wirtschafts- und Mi- spiel, das Rollenspiel „ELEX“, vor- litärmacht aufzubauen. „Wenn man unter führen will. Wie bei Filmen und der Zeitdruck bauen muss, kann einem ganz Musik sind auch in der Games-Welt schön der Kopf rauchen. Dann muss ich die Zeit der DVD/CD-Scheiben und mal das Spiel wechseln“, lacht Schwegler. Plastikcover angezählt: Von wenigen nostalgischen Spielen besitzt Schweg- Der intellektuelle Anspruch eines Spiels ler noch solche; alle anderen Spiele mache sich auch bei den Mitspielern be- verwaltet sie auf Online-Plattformen, merkbar, von denen Schwegler keinen je wo sie sie direkt im Internet kauft persönlich kennengelernt hat. Kommuni- und spielt – und kation über Mikrophon auch Statistiken ist aber durchaus üb- über ihr Spielver- «Spielen ist für mich lich: Wenn sie sich über halten bekommt. eine Freizeitbeschäftigung.» ihre Stimme als Frau zu „Kein Spiel ist erkennen gegeben ha- wie das andere“, be, müsse sie zum Bei- sagt Schwegler, noch immer erstaunt: spiel bei „PlayerUnknown’s Battlegrounds“ „So lange brauchte ich, um das Spiel durchaus mit mehr oder weniger ernstge- einmal durchzuspielen.“ Ein durch- meinten Anmachsprüchen und Beleidi- schnittliches Spiel verlangt dafür gungen rechnen. Ihr Freund fügt an, dass es höchstens zehn Stunden. Das dysto- noch viele Ressentiments in der Spielewelt pische Rollenspiel „ELEX“, bei dem gebe: „Viele Männer haben ein Problem da- es um einen Planeten nach dem Ein- mit, einen weiblichen Charakter zu spielen.“ schlag eines Meteoriten und dessen Schwegler und Hohler gehen aber auch da- ausserirdischen Materials geht, pack- von aus, dass viele der Spieler verbotener- te Schwegler jedoch vor allem wegen weise noch minderjährig sind: „Bei einigen sächlich würde sich Schwegler zutrauen, der grossen, spielübergreifenden Geschich- haben wir das Gefühl, die schwätzten wie selbst ein Spiel zu kreieren: „Ich lasse mich te, „bei der man immer wieder ins Staunen Zehnjährige daher.“ Ihr sei das egal, sagt umgekehrt auch von ihnen für meine Ar- kommt“. Schwegler, „solange das Spiel Spass macht“. beit inspirieren.“ In der Schweiz waren die Anfangs koste es aber schon Mühe, gibt sie Möglichkeiten dafür bisher gering – „aus- „Dem Spiel die Schuld zu geben“, sagt dann zu, nicht alles persönlich zu nehmen. ser Landwirtschaftssimulationen“, wie Schwegler nochmals über Winnenden, „ist „Eigentlich ist es wie früher auf dem Spiel- Hohler spöttisch einwirft. „Man merkt in ein Witz. Filme können genauso gewalttä- platz“, sagt Hohler. der Schweiz schon extrem, dass alle nur die tig sein. Und der Täter hatte meiner Mei- Boris Burkhardt COMPUTERSPIELE 13
Andrea Roth gründete vor vier Jahren eine Facebook-Gruppe für Rheinfelden «Man spürt die VERBUNDENHEIT MIT RHEINFELDEN» Die Facebook-Gruppe «Du bisch vo Rhyfälde, wenn …» hat derzeit knapp 2500 Mitglieder. Die Gruppe bietet für Rheinfelder und Heimweh-Rheinfelder die Möglichkeit, sich zu vernetzen und auszutauschen. «Du bisch vo Rhyfälde, wenn Du Di do drü- ganz klein angefan- ber au freusch», heisst es auf einem Face- gen», erinnert sie book-Beitrag. Auf dem Bild ist die Buvette sich. «Zuerst waren im Stadtpark abgebildet. Es ist der Artikel Schulfreunde und der Neuen Fricktaler Zeitung, der gepostet ein paar Kollegen wurde, mit dem Inhalt, dass die rechtliche aus Rheinfelden in Situation nun geklärt sei. Katja Zeindler der Gruppe. Im Laufe werde diesen Sommer ihre Gäste an zwei der Zeit kamen immer mehr Mitglieder da- Andrea Roth,Gründerin und Administratorin der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Rhyfälde, wenn …», Buvetten im Stadtpark bedienen. «D Bu- zu, und ich erhalte auch heute noch jeden vette isch echt super» oder «Das finde ich Tag Anfragen von Leuten, die der Gruppe «Ich wollte wissen, was in echt Klasse. Die Parks sind wie geschaffen beitreten möchten.» Derzeit besteht die Rheinfelden läuft.» dafür» sind Kommentare, die beim Beitrag Gruppe aus knapp 2500 Mitgliedern. über die Buvette zu lesen sind. Andrea Roth ist in Rheinfelden aufgewach- Als Inhaberin einer Marketingagentur «Ja, über die Buvette wurde in der Face- sen. Während elf Jahren wohnte sie in Kai- bewegt sich Andrea Roth auch auf Insta- book-Gruppe immer spannend disku- seraugst und ist zwischenzeitlich wieder gram und Snapchat. Weshalb gibt es die tiert», erklärt Andrea Roth, die Adminis- nach Rheinfelden gezogen. Als die heute Rheinfelder Gruppe nicht auf diesen Platt- tratorin der Gruppe. 45-Jährige die Grup- formen? «Ich denke, die Personen, die in «Es ist eine aktive und pe gründete, war sie Rheinfelden aktiv sind, sind zwischen 30 Weiter wurde zum positive Gruppe, die postet, noch in Kaiseraugst und 50 Jahre alt. Und diese Generation ist Beispiel ein Grup- um Freude zu teilen, und nicht wohnhaft. «Ich woll- auch die Kernzielgruppe von Facebook», penfoto einer Kon- um Frust loszuwerden.» te wissen, was in meint Andrea Roth. Auch wenn die Ziel- firmationsreise vom Rheinfelden läuft», gruppe von Instagram jünger sei, überle- 30. März 1958 gepostet. Einige Rheinfelder erklärt sie den Beweggrund ihrer Initiative. ge sie sich, die Facebook-Gruppe auch auf und Rheinfelderinnen haben sich auf die- Sie freute sich, dass sie durch die Facebook- Instagram zu übertragen. sem Foto erkannt, und es wurden Erinne- Gruppe zu vielen Bekannten aus Rheinfel- rungen wach, die über Facebook ausge- den wieder Kontakt gefunden hatte. «Das Wie funktioniert die «Etikette» in der tauscht wurden. ist total witzig und spannend. Und die Ver- Facebook-Gruppe? Laut Andrea Roth gab netzung der Menschen ist ja auch die Idee es bisher keine Probleme mit dem Um- Ebenfalls wird die Facebook-Gruppe ge- dahinter», betont sie. gangston. Es werde respektvoll mitein- nutzt, sich nach speziellen Angeboten zu ander umgegangen. «Wer postet, ist nicht erkundigen oder Veranstaltungen, die ei- Andrea Roth machte mit der Gruppe sehr anonym, und in einem Städtli wie Rhein- nen Bezug zu Rheinfelden haben, bekannt gute Erfahrungen. «Es ist eine aktive und felden kann man sich jederzeit wieder zu machen. positive Gruppe, und man spürt die Ver- persönlich begegnen.» bundenheit der Mitglieder mit Rheinfel- Janine Tschopp Die Administratorin Andrea Roth gründete den. Meistens wird gepostet, um Freude zu die Facebook Gruppe «Du bisch vo Rhyfäl- teilen, und nicht um Frust loszuwerden», de, wenn…» vor vier Jahren. «Wir haben erklärt Andrea Roth. 14 SOCIAL MEDIA
Rheinfelder Erlebnistipps für den Frühling www.tourismus gstipps Mehr Frühlin nfelden.ch -rhei Wenn die Tage länger und wärmer werden, zieht es einen wieder nach Schlechtwetter-Tipp Draussen. Tourismus Rheinfelden hat die besten Erlebnistipps für Sonnenhungrige und aktive Frühlingsmenschen zusammengestellt. Und sollte es doch einmal regnen oder gar zu heiss sein, bieten die kühlen Mauern des Die Sonnenstrahlen mehren sich, die Blu- tet auch geführte Wanderungen und sport- Fricktaler Museums eine spannende Reise men blühen in ihrer vollen Pracht und liche Aktivitäten. Info-Broschüren sind im zurück in Rheinfeldens Vergangenheit. das saftige Grün der Bäume schmückt die Tourismusbüro erhältlich. Öffnungszeiten: Di, Sa und So: 14 – 17 Uhr Landschaften und Städte. Darum gilt: Raus Wer die Altstadt erkunden möchte, geht www.fricktaler-museum.ch aus dem Haus und rein in die Natur! Dabei mit einem Stadtführer auf einen Rundgang muss man gar nicht weit reisen: Rheinfel- und lernt mehr über die verwinkelten Gäss- den hat auch im Frühling einiges zu bieten. chen, die farbenfrohen Häuser mit ihren Gerüstet fürs Regenwetter Der Rheinufer-Rundweg lädt zum Erkun- Namen und Rheinfeldens reiche Vergan- Mit dem farbenfrohen Rheinfelder Schirm den des Frühlings ein: Was da alles blüht, genheit. dem schlechten Wetter trotzen. Jetzt im zischt und fliesst! Neugierige entdecken die Geübte Schwimmer zieht es bereits im Tourismusbüro erhältlich. Rundtour mit der Rheinufer-Rallye. Auf der Frühling wieder in den Rhein. Wer sich im Schnitzeljagd müssen 15 Fragen rund um kühlen Nass erfrischen möchte, steigt am die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke besten bei der Rheintreppe im Stadtpark beantwortet werden. Ost ein und lässt sich bis ins Schwimm- Weitere interessante Themenwege füh- bad treiben. Ständiger Begleiter der Rhein- ren durch Rheinfelden, wie beispielsweise schwimmer ist der praktische Wickelfisch. zum Thema „Hopfen und Malz“ oder zur Der bunte Schwimmsack hat nicht nur Platz „Sole“. Die gemeinnützige Stiftung „Ge- für Kleider und Wertsachen, sondern dient sundheitsforum Rheinfelden“ hat diese in auch dem Auftrieb. Schwimmweste tragen einer Broschüre zusammengefasst und bie- wird dennoch empfohlen. EDEN, Schützen oder Schiff – in Rheinfelden finden Sie für Ihr Fest den richtigen Platz. Planen Sie jetzt! T 061 836 25 05 Hotel EDEN im Park **** Hotel Schützen Rheinfelden *** Hotel Schiff am Rhein *** hoteleden.ch hotelschuetzen.ch hotelschiff.ch TOURISMUS 15
VERANSTALTUNGEN Programm | Mai/Juni 2018 Rheinfelden/CH Rheinfelden (Baden) © aTuan Photography Europäisches Jugendchorfestival Do, 10. Mai , 17 Uhr Bahnhofsaal Tickets: CHF 30, Tickets red.: CHF 15 Weitere Infos unter www.ejcf.ch Das Europäische Jugendchorfestival ist ei- ne Konzert- und Begegnungsplattform für höchstqualifizierte Kinder- und Jugend- chöre. Es nimmt in dieser Rolle weltweit einen Spitzenplatz ein. 26‘000 Zuhörer/ innen besuchen in der Regel die meist aus- verkauften Konzerte. Es sieht seine Auf- gabe aber auch darin, Menschen über alle Grenzen hinweg zusammenzuführen und gemeinsam neue Horizonte zu entdecken. Die Musikschule Rheinfelden/Kaiseraugst ist stolz, Gastgeberin des Mädchenchores aus Tel Tel Aviv (Israel) sein zu dürfen! Neue Konzertreihe in Rheinfelden Die junge Cellistin Natalia Dauer initiiert So, 6. Mai 17 Uhr und organisiert eine neue Konzertreihe, die „Cello meets Cello“ im Schlosshotel Beuggen stattfindet. Die Werke u.a. von J.B. Barriere, A. Piazzolla Konzertreihe Junge Klassik ist eine Erwei- und Eigenkompositionen. terung des Festivals Junge Klassik in Lau- Natalia Dauer (Cello), Nathan Zürcher (Cello) fenburg. „Der Wunsch kam auf, dass unse- re junge Generation auf Schloss Beuggen So, 13. Mai 17 Uhr musiziert, da dort schon immer auf hohem Kammermusik mit Harfe Niveau konzertiert wurde“, betont Natalia Werke u.a. von C. Debussy, H. Villa-Lobos, Dauer. Der Schwerpunkt der Musik liegt G. Fauré auf der Romantik bis zur Jahrhundertwen- Natalia Dauer (Cello), Gregor Hänssler (Vi- de und es werden u.a. auch Eigenkomposi- oline), Mirjam Wagner (Klavier), Iliyana 3. Karsauer Orgelkonzert tionen gespielt. In der erweiterten Konzert- Kazakova (Viola), Anna-Lena Rupp (Quer- So, 13. Mai, 17 Uhr reihe Junge Klassik in Rheinfelden werden flöte), Marie Noirjean (Harfe) Aussegnungshalle Waldfriedhof Karsau neben den talentierten Preisträgern vom Eintritt frei, Spenden erbeten Hochrhein auch junge Musiker aus ver- Eintritt frei, Kollekte schiedenen Nationen zusammenkommen. Rainer Marbach (Orgel) In diesem Jahr spielen junge Musiker u.a. www.nataliadauer.com Frank Amrein (Trompete) aus Rumänien, Bulgarien, Frankreich, Grie- www.festivaljungeklassik.de chenland und der Schweiz. Das nun dritte Karsauer Orgelkonzert findet unter der Mitwirkung des Trompeters Frank Amrein statt. In Kooperation mit dem Bür- gerbüro und der Ortsverwaltung Karsau. 16 KLASSIK
CAPRICCIO BAROCKORCHESTER «r(h)ein musikalisch» So, 27. Mai, 18 Uhr, Stadtkirche St. Martin Ticketpreise: 1. Kat. CHF 42.- / 2. Kat. CHF 28.- KONZERT 1 DER BLÜTHNER-REIHE In seinem Programm «r(h)ein musikalisch» begrüsst Ca- Liederabend „Erwartung“ priccio den international bekannten Solisten Francesco So, 6. Mai, 17 Uhr, Christuskirche Spendolini (Klarinette und Chalumeau), den die Presse 20 3, ermäßigt: 10 3 (nur Abendkasse!) begeistert als Musiker mit perfekter Beherrschung der Instrumentaltechnik und besonderem Feingefühl lobt. Sibylla Rubens, Sopran Musikalisch folgt das Orchester für einmal dem Rhein Carl-Martin Buttgereit, Klavier nach Norden, zu Telemanns Ouvertüre und zum Klarinet- Diesen Titel trägt auch die CD, die Si- tenkonzert des Karlsruher Komponisten Johann Melchi- bylla Rubens und Carl-Martin Buttgereit or Molter. Die drei übrigen Komponisten dagegen lebten mit Liedern bekannter und unbekannter alle mehrere Jahre an einem Fluss, der für die Schweiz romantischer Komponisten im Januar nicht weniger wichtig ist, an der Elbe: Bach und Händel 2018 in Koproduktion mit dem Hessi- in Hamburg, Fasch in Zerbst. schen Rundfunk aufgenommen haben. Im Rheinfelder Konzert werden sie Aus- Konzertprogramm: schnitte daraus präsentieren, u.a. erklin- Georg Friedrich Händel, Ouvertüre zu «Il Parnasso in Festa» gen Lieder von Franz Liszt und als beson- Johann Friedrich Fasch, Konzert für Chalumeau, Streicher und B.c. B-Dur, FaWV L: B1 dere Rarität auch die hochromantischen Carl Philipp Emanuel Bach, Sinfonie B-Dur für Streicher und B.c., Wq 182 Nr. 2 Lieder des wiederentdeckten Frankfurter Johann Melchior Molter, Klarinettenkonzert A-Dur Komponisten Anton Urspruch, dem auch Georg Philipp Telemann, Ouvertüre in B-Dur für 2 Oboen, Fagott, Streicher und B.C., TWV 55:B1 ein Großteil der CD gewidmet ist. Solist: Francesco Spendolini, Klarinette und Chalumeau KONZERT 2 DER BLÜTHNER-REIHE Vorverkauf:www.capriccio-barock.ch oder Entdeckungsreisen Tourismus Rheinfelden, Stadtbüro, Marktgasse, T 061 835 52 00 So, 17. Juni, 20 Uhr, Christuskirche Tageskasse: ab 17.15 Uhr (wegen Fußball verschoben!) Weitere Informationen: Capriccio Barockorchester, Marktgasse 16, CH-4310 Rheinfelden, 20 3, ermäßigt: 10 3 (nur Abendkasse!) T 061 813 34 13, www.capriccio-barock.ch Cyprian Ensemble Freiburg; Kammermu- sik für Streicher, Bläser und Klavier SCHLOSSKONZERTE BEUGGEN Wieder einmal haben die Musiker des Cello Ensemble Cellissimo CYPRIAN ENSEMBLE spannende Kammer- So, 3. Juni, 17 Uhr musikraritäten aufgespürt. Angefangen Eintritt frei, Kollekte! mit der farbigen Ouvertüre über hebräi- sche Themen von S. Prokofieff, über das Es spielen Studierende der Hochschule für Musik Genf und der Hochschule der Künste dramatisch bewegte Klavierquintett des Bern. Das Cello-Ensemble der Hochschule für Musik Genf, bestehend aus talentierten Polen Ph. Scharwenka bis zum spielfreu- jungen Musikerinnen und Musikern aus Frankreich, Lettland, Weissrussland, China, digen Oktett des erst 17-jährigen J. Kro- Polen, Kasachstan und Ukraine gulkski, einem ebenfalls polnischen, sehr spielt unter der künstlerischen früh verstorbenen Zeitgenossen von F. Leitung von Professor Denis Se- Chopin, erwartet die Zuhörer ein weiteres verin im Rittersaal Werke von abwechslungsreiches Programm des für Haydn, Vivaldi, Tschaikovskij u.a. seine Entdeckerfreude bekannten CYPRI- Denis Severin ist Professor für AN ENSEMBLE FREIBURG. Violoncello an der Hochschule Dem Ensemble gehören Mitglieder des für Musik Genf-Neuchâtel und SWR-Symphonie-Orchesters sowie Solo- an der Hochschule der Künste bläser des Philharmonischen Orchesters Bern. Mehrfacher Preisträger internationaler Wettbewerbe wurde er u.a. mit dem ECHO Freiburg an. Leitung hat Carl-Martin Butt- KLASSIK Preis 2015 und dem GRAMMY AWARD 2007 ausgezeichnet. Als Solist und Kam- gereit mermusiker tritt er in namhaften Konzertsälen auf. Er ist Jurymitglied bei mehreren in- ternationalen Wettbewerben und ist Präsident des Vereins „Kunst ohne Grenzen Basel“. Anlässlich des neu erworbenen Flügels Blüthner (Bau- jahr 1912) gibt es die Konzertreihe Blüthner-Reihe 2018 Veranstalter: Kulturamt mit freundlicher Unterstützung der Evangelischen Kirchengemeinde Rheinfelden, Förderkreis für Kir- chenmusik Rheinfelden e.V., Kulturamt der Stadt Rheinfelden (Baden). KLASSIK 17
Der Orchesterverein Rheinfelden unter der Leitung von Lukas Merkelbach ent- 2. Musical Night führt Sie über den Atlantik und spielt Fr, 11. Mai, 20 Uhr Musik amerikanischer Komponisten des (Saalöffnung und Catering 18.30 Uhr) 20. Jahrhunderts. Das sinfonisch besetze Sa, 12. Mai, 20 Uhr Orchester spielt ein breites Spektrum ver- (Saalöffnung und Catering 18.30 Uhr) schiedener musikalischer Stilrichtungen: So, 13. Mai, 17 Uhr von moderner Ballett- und Theatermusik (Saalöffnung und Catering 16.00 Uhr) über Filmmusik bis zum Musical. Bürgersaal Rheinfelden VV: 21 3, erm.: 14 3, Kinder bis 12 Jahre 7 3 Frühjahrskonzert des Orche- Ergänzt wird dieser Abend durch zwei mu- stervereins beider Rhein- sikmalerische, englische Kompositionen, Musikverein Degerfelden mit Projekt- chor und den Stargästen Aisata Black- felden „aus der Neuen Welt“ die beide Vogelstimmen verarbeiten („on So, 10. Juni, 17 Uhr Hearing the first Cuckoo in Spring“ von man und Emanuele Caserta Musiksaal Kurbrunnenanlage Frederick Delius sowie „The Lark Ascen- Eintritt: Fr. 25,- (Auszubildende Fr. 15,-) ding“ von Ralph Vaughan Williams) Vorverkauf: Touristinfo, Buch Merkel, Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre gratis Reservix, Presse Löffler Herten, Birlin- Mühle Degerfelden und Kultura mt Rheinfelden Klappstuhl Serenade Fr, 22. Juni, ab 20 Uhr im Städtli Nach dem großen Erfolg der 1. Musical Night wird die zweite Auflage purer Mu- Zum Sommeranfang – ein Konzert der sical Emotionen präsentiert, wofür bereits besonderen Art auf ausgewählt schö- einige hundert Tickets verkauft wurden. nen Plätzen im Städtli. Der Geiger Daniel Das 53-köpfige symphonische Blasor- Hauptmann und die Cellistin Stéphanie chester des Musikvereins interpretiert Meyer spielen und erzählen in ihrem Pro- eigens für diese Konzerte geschriebene gramm „Bach Balkan“ eine Begegnung der Arrangements, ergänzt von einer Combo Musik Johann Sebastian Bachs mit den sowie dem Projektchor, bestehend aus Klängen des Balkans, vertreten durch fol- den NoLimits aus Herten und den Sän- kloristische geprägte Kompositionen von gern der ehemaligen Liederlichen Feel- Bela Bartok und Zoltan Kodaly. harmonikern. Bitte – ganz wichtig! – KLAPPSTUHL MIT- BRINGEN! Die Serenade nimmt ihren Anfang an der Kapuzinerkirche (wo sie im Falle von nichtsommerlichem Wetter auch stattfinden wird). Für das musikalische i-Tüpfelchen sor- 13. Solsberg Festival 2018 © Mario Borgreve gen die professionellen Musical-Darstel- 24. Juni, 11.30 Uhr Stadtkirche St. Martin ler: Emanuele Caserta, Publikumsliebling der ersten Muscial Night, aktuell König Mit einem wahren Highlight endet das der Löwen Hamburg; Aisata Blackman, Solsberg Festival in Rheinfelden: Dort aktuell in der Hauptrolle in Bodyguard treten das Kammerorchester Basel unter Stuttgart, davor in der Hauptrolle von Heinz Holliger und die Cellistin Sol Ga- Sister Act Berlin. betta auf. Holliger setzt sich seit vielen Jahren mit Schuberts Musik auseinander und stellt seine Sicht auf die Sinfonien des Wiener Meisters vor. Gabetta spielt zwischen den beiden Sinfonien Nr. 5 B- Dur, D 485 und Nr. 1 D-Dur, D 82 Haydns C-Dur Cellokonzert Nr. 1 und erinnert auf sehr musikalische Weise, wie stark sich Schubert auf das Werk des zwei Genera- tionen älteren Haydn stützte. Infos unter: www.solsberg.ch 18 KLASSIK
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